Hoch hinaus mit Holz Das 8-geschossige Holzhaus in Bad

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38. Kongress der IG-HTR 2012
Hoch hinaus mit Holz
Das 8-geschossige Holzhaus in Bad Aibling
Josef Huber
Das Unternehmen Huber & Sohn im Überblick
• Gründungsjahr:
• Mitarbeiter:
• Standort:
1923
215
Bachmehring, Landkreis Rosenheim
Das Unternehmen Huber & Sohn im Überblick
Unternehmensbereiche:
Holzhausbau
Holzelementebau
Ingenieurbau
Sonderschalungsbau
Holzbau
Fenster
Holz/Holz-Alufenster
Holzverpackungsmittel
Holzindustrie
Kunststoff-Fenster
Verpackungsdienstleistung
Konstruktionsvollholz
Holz als Baustoff im städtischen Wohnungsbau
Holz als Baustoff im städtischen Wohnungsbau
Mit Beginn der industriellen Revolution
verschwand der Holzbau aus den Städten.
Es dominieren seit über 100 Jahren
Stahl - Beton -
Glas
Die einsetzende Nachhaltigkeitsdiskussion,
steigende Energiepreise und die Endlichkeit der
Rohstoffe macht den Baustoff Holz wieder
interessant für Bauherren und Planer.
© Djermester und Lindner GbmH
Standort des achtgeschossigen Gebäudes
in Bad Aibling
Das ehemalige amerikanische
Militärgelände in Bad Aibling wird
zum Nullemissionsquartier umgebaut.
© B+O Wohnungswirtschafts GmbH & Co.KG
Im Vordergrund stehen dabei:
- Vorbildhaftes Sanieren von noch
guten Bausubstanzen
- Bauen mit Holz in der Sanierung
und im Neubau
- Versorgung des Geländes über ein
Nahwärmenetz mit regenerativen
Energien wie Solarthermie, Photovoltaik und Hackschnitzelheizung
Bautafel
Bauherr:
B&O Wohnungswirtschaft GmbH, 83043 Bad Aibling
www.bo-wohnungswirtschaft.de
Architekt:
Schankula Architekten, 81373 München
www.schankula.com
Tragwerks- und Brandschutzplanung:
Bauart Konstruktions GmbH & Co.KG, 80796 München
www.bauart-konstruktion.de
Schallschutz:
ift Rosenheim, 83026 Rosenheim
www.ift-rosenheim.de
Holzbau, Fenster und Fassade:
Huber & Sohn GmbH & Co.KG, 83549 Bachmehring
www.huber-sohn.de
Grundüberlegungen zur Planung von Holz 8
- Mit Einführung der Gebäudeklasse 4
ist Bauen mit Holz bis zu 5 Vollgeschossen
möglich.
- Die entsprechenden Regelungen sind mit der
Musterholzbaurichtlinie (MHFHHolz R)
festgelegt worden.
- Tragende und raumabschließende Bauteile
müssen hochfeuerhemmend ausgeführt
werden. Neben einer Feuerwiderstandsdauer
von 60 Minuten ist eine brandschutztechnische Bekleidung für 60 Minuten (K60)
erforderlich.
Grundüberlegungen zur Planung von Holz 8
- Mit einer Fußbodenhöhe von ca. 21,70 m
über der Oberfläche des Geländes ist das
Gebäude der GK5 zuzuordnen.
- Durch die Planung, dieses Gebäude mit
8 Geschossen in Holz zu errichten, ergaben
sich erhebliche Abweichungen von der
BayBO– z.B. Wände und Decken sollten
feuerbeständig sein (F90 AB).
- Grundsätzlich war daher die Genehmigungsfähigkeit des Gebäudes durch ein Brandschutzkonzept zu klären.
Grundüberlegungen zur Planung von Holz 8
- Rauchfreies Treppenhaus aus Beton
mit Laubengangerschließung war im
Hinblick auf Genehmigungsfähigkeit
notwendig.
- Flexible Grundrisse für Wohn- und
Büronutzung sollten möglich sein.
- Wohnungen sollten Förderkriterien
für den sozialen Wohnungsmarkt
entsprechen.
- Das Dachgeschoss sollte als exklusive
Wohn- oder Büronutzung ausgeführt
werden.
© Schankula Architekten, München
Gestaltungskonzept
- Holz als wesentlicher Baustoff des
Gebäudes sollte erkennbar sein
- Fassade mit Holzverkleidung
- Balkone aus Stahl mit sichtbarer
Massivholzdecke
- Innenräume mit sichtbarer
Massivholzdecke
- Flexible Grundrisse erfordern eine
flexible Gestaltung der Fassade
© Schankula Architekten, München
Tragwerk und Statik –
Problemstellungen und Lösungsansätze
- Treppenhaus wird zur Aussteifung des Gebäudes
herangezogen.
- Außenwände an Schmalseiten und dazu parallele
Innenwände als statisch tragende Massivholzwände
- Massivholzdecken aus Brettsperrholz als
2-Feld-Träger mit Spannweiten von ca. 4,5 m
bis ca. 6,5 m optimiert
- Aussteifend wirkende Wände quer zum
Treppenhaus
© Schankula Architekten, München
Brandschutz –
Problemstellungen und Lösungsansätze
Im Vordergrund stehen die allgemeinen Schutzziele des Baurechts:
- die Vorbeugung der Entstehung eines Brandes und der
Ausbreitung von Feuer und Rauch.
- die Gewährleistung der Flucht und Rettung von Personen
- die Ermöglichung wirksamer Löscharbeiten
Brandschutz –
Problemstellungen und Lösungsansätze
Baulicher Brandschutz
- Rauchdichtes und nichtbrennbares
Treppenhaus mit Erschließung über die
Laubengänge
- tragende Innen- und Außenwände:
REI 90 - K260
- Geschoßdecken: REI 90 - K260
- im Bereich der Fluchtwege nicht
brennbare Putzoberfläche (A2)
© Schankula Architekten, München
Brandschutz –
Problemstellungen und Lösungsansätze
Baulicher Brandschutz
Hohe Anforderung an Holzwände
Brandschutz –
Problemstellungen und Lösungsansätze
Organisatorischer und anlagentechnischer Brandschutz
- Brandschutzkonzept u.a. mit Aufstellflächen
für Rettungs- und Feuerwehrfahrzeuge
- Trockenleitung im Bereich des Treppenhauses
- Rauchmelder – über Funk bzw. Drahtverbindung vernetzt
- Überwachung im Werk und auf der
Baustelle
Brandschutz –
Problemstellungen und Lösungsansätze
Dokumentation, Eigen- und Fremdüberwachung
Schallschutz –
Problemstellungen und Lösungsansätze
Grundlage für eine adäquaten Schallschutz
stellen die Grenzwerte für den erhöhten
Schallschutz gem. VDI Richtlinie 4100 dar.
- Für Wohnungstrenndecken ist hier ein
Rw von > = 56 dB und ein Trittschalldämmmaß Ln,w < = 46 dB vorgesehen.
Ergebnisse von Schallmessungen beim
4-geschossigem Holzhaus:
R`w = 59 dB
L`n,w = 43 dB
- Bei den Wohnungstrennwänden wurde
ein 1-schaliger Aufbau mit Vorsatzschale
gewählt. Die im Labor hierzu gemessenen
Werte liegen bei Rw = 64 dB
Der Holz 8 in Zahlen
Flächen und Kubaturen
Bruttogeschossfläche: 1.741 m²
Wohnfläche:
1.310 m²
5.620 m³
Umbauter Raum Ve:
Verbaute Menge Holz:
570 m³
U-Werte
Außenwand mit Holzschalung: 0,12 W/m²K
Außenwand mit Putz:
0,14 W/m²K
Dach:
0,11 W/m²K
Fenster: g-Wert = 0,56 W/m²K
Ug
= 0,50 W/m²K
Uw
= 0,75-0,80 W/m²K
© B&O Wohnungswirtschaft
Heizwärmebedarf des Gebäudes:
18 kWh/m²a
Vorproduktion und Montage der Holzbauteile
Vorproduktion und Montage der Holzbauteile
Vorproduktion und Montage der Holzbauteile
Montagedauer Betontreppenhaus: 3 Wochen
3. Tag
Produktion und Montage der Holzbauteile
Vorproduktion und Montage der Holzbauteile
nach 10 Tagen
Vorproduktion und Montage der Holzbauteile
nach 2 Wochen
Vorproduktion und Montage der Holzbauteile
Richtfest 3 ½ Wochen nach
Montagebeginn
Mehrgeschossiger Holzbau - Bauweise der Zukunft ?
Der Marktanteil des Holzbaues im
mehrgeschossigen Wohnungsbau ist
noch sehr gering.
Mehrgeschossiger Holzbau - Bauweise der Zukunft !
Der Marktanteil des Holzbaues im
mehrgeschossigen Wohnungsbau ist
noch sehr gering.
Im Ein- und Zweifamilienhaus ist die
Holzbauweise durch die heutige hohe
Qualität zunehmend etabliert.
Im Holz 8 sind wesentliche Qualitätsmerkmale umgesetzt worden:
- hoher Komfort beim Schallschutz
- hoher Wärmeschutz
- brandsichere Konstruktion
- schnelle Bauweise
Mehrgeschossiger Holzbau - Bauweise der Zukunft !
Der Marktanteil des Holzbaues im
mehrgeschossigen Wohnungsbau ist
noch sehr gering.
Im Ein- und Zweifamilienhaus ist die
Holzbauweise durch die heutige hohe
Qualität zunehmend etabliert.
Im Holz 8 sind wesentliche Qualitätsmerkmale umgesetzt worden:
- hoher Komfort beim Schallschutz
- hoher Wärmeschutz
- brandsichere Konstruktion
- schnelle Bauweise
Der Holzbau hat auch emotionale
Vorteile – von der Nachhaltigkeit bis
zum Wohlfühlfaktor.
Mehrgeschossiger Holzbau - Bauweise der Zukunft !
Das achtgeschossige Holzhaus in Bad Aibling
- Fazit
- Das Bauen an der Hochhausgrenze mit
Holz ist heute zu bewältigen.
- Es bedarf dringend einer Anpassung der
technischen Vorschriften an die heutigen
Möglichkeiten (Erneuerung MHFHHolz R).
- Weitere Forschungstätigkeit ist geboten –
um Kostennachteile gegenüber der
Massivbauindustrie abzubauen.
- Die Nachhaltigkeit der Holzbauweise muß
Berücksichtigung bei den Förderungen des
sozialen Wohnungsbaus und der KfW finden –
die Branche muß hier endlich tätig werden.
© B&O Wohnungswirtschaft
Vielen Dank für ihre
Aufmerksamkeit.
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