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der Sitzung der Entemologia vom 23. Februar.
Anwesend 21 Mitglieder
In Abwesenhelht vo n Her"'n Dr. Rey Ube1~nirnr1t Herr' Dr>. Cort i
das Präsidium, Tagesaktuar t.elunann.
Traktanden:
1) D-~r Präsident bespricht die Frage~ ob die Aroeit des Her-rn
Eugen Weber Uber Allianzver'suche bei Ameisen in das Zürcher Heft
der ·Schweiz .Enteuologischen Zeitschrift aufgenommen werden soll;
He'r''"' P~of .Brun erklärt,· er habe die· Aroeit gelesen, sie sei gut,
müs_se aber s .E.gekiirzt werden,Zusar:nenfass.sungen seien zum Verständnis .notwendig, worüber er- d~ n Autor· or•ient iert habe, alsd.,ann
1.väre die Aroeit sich."eP ein wet·tvol'_er Beitragjer schlägt vor,::1an
könnte den A1ttor• au.f:f'orderh, ein Ref. . . . erat. in der' EnteJ'lO~_lgia zu
ha).ten.An der Diskussion beteiligen sich C.ie Her>r·en Vo,"el als
Quästor, Dr .Allens~ach1Kaufman.r?-.Ein d.efini t·iver E{lt scheid wir><i
nicht getroffen.Der Präsident wird diPsbezüglich nocj mit den
Het'ren Dr>s. Kutter-· und H.ev korresuondieren~ ·
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.1.
2)Vort~·nk. von Her·rn Dr. Al:..eru".ach "Fang und Zucht v~_n Käfer n 11 •
Das erste Er;'ordernis für eine erfo~gr~lch.e Sauuel tätigi,_eit ist
die genaue Kenntnis der Leuensweis~der Lebensgewohnheiten der
Käfer. Als Einlei tun~~ giut der H.eferent e.ine diesbezügliche Ueb.erslcht. Er weist; darauf hin, dass faQt üuer>all Ktifer vor-koomen,abgesehen von der Gletscherzone,der Arktis,d,~r AntarKtis und ciE;r
hohen See.Die J..ebensbedJ,.ngun,,;en sind ungü.1stig, wenn d,-r Boden
steril ist,die Pflanzan,.,-decke gering,das Klima na~ls und. kalt,wenn
wenig tierisches Lepen vornanden ist.U Wo.der menschliche Einfluss ~ering ist, da ist die Käferfauna um so _reicher.Bei Aend.ernnp~en der Kultur ändert die Käf'erfauna nnd z1.mr meist sehr
!Jlöt zlic!.l. Die Nahrnng der Käfer ist sehr verschieden, pfla.nzl. SHbstanzllen~ leben6e, tateT iere ,Pilze, die Käfer- leben als Gäste, resp.
Schmarotzer bei-tierischen Gesellschaften,die Borkenkäfer zieben
sich ihr>e Nahrnng,die Ar1brosia in ihren Gängen selb· st.VieJ.e Käfer
sind polipllag,nur ~.7e:üge r:J.onopfag.Erwähnt wird, dass viele . . al3
Larve carnivor,als Ir.1ago aber Vef.';etarier sind"dass die Entwicklungszeit seht' verBchied.en sein kann, :l.n(1em bei einigen Arten meh~
rere Generationen im Jahr a11ftreten, bei andfren E;ine einzige Gene
ratio n mehr-ere Jab.re bra,lcht, dass z .B .M.hyppocastanum iü der
Sch·weiz 2 Jahre bt\\)licht, in Firmland aber 3 .
Die
Fangmethoden richten sich nach der Lebensweise .Herr> Dt•. A,
seine letztjährige Ausbeute, die er nach diesem Ges+cl.lt spunkt geordne+: hat;
Die einfachste VIetLode ist (ier Fang von Hand, resp .unter Zullilfenalice eim1r Pineette.Für kleine u.kleinste Formen sind feinere
lJiethodFn nötig. ·
demonst~iert
D.ie moderne Apparatur wir-d deuonstr•iert, so der Exhaustor.Man
sucht im ·frühen Frlihja/hr unter Steinen, bei zunehmender Troclr,:,enheit verschwinden die Tiere.Im Gebirge ist dieser Fang sehr lbh=
nend und zw.;:;-ar Dis zur Schneegrenze, 8teine die bis zu 10 cm iu1 Boden
sta:ite~rweisen sich noch als iohnend,es empfiehlt sich sogar,direkt
im Schmelzwasser zu suchen.
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Ein weiter-es wichtiges Instrur.aenxt tst der Kötscher, man schöpft da m:i:t in Wies·en u .irn Gebüsch, aber nur wenn e's troc t-cen ist, am erfolgreichsten am frlihen M0 rgen., gegen Mittat.; .verschwinden die Tiere.
Es ist eine wenig exact e Methode, clie aoer wichtig ist, 1.1.m einen
Ueber-blick liber clie Fauna zu gewinnen. In der Abenddämmerung tritt
wier;_er eine spezielle Fauna .auf, wofür wiec.er der Köteeher verwendet
werden ~ann.
Eine weitere Methode ist das Klopfen in den Schirm.Man verwendet
am besten einen speziellen ?Klopfschirm, a11t ein·gebautem TrichteP~
Ebenfalls nur- bei trockenem Wetter zu ernofehlen.
'-.,__.Ferner das. sog.Sieb. Dui"c!h dieses lässt nan sämtl.Substrate du . . .rchJ
in denen~ Käfer vorkommen könnten. Das Gesiebsel schlittet man zu·
Hause in' einen S}-eZ .Appatat, in den unten ein Glas eL1gebaut ist.•
Beim Eintrocknen des Gesiedsels verlassen es die Tiere u.fal~en
in das Glas •
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Fül:" die Behandlung von ekelhaften Snbst'l:"aten hat man einen ·oesonderen Exhanst.or.Man kann die Substrate auch iu. einen Eimer mit WaEser
_____s_chtlt.:t.en.,._ ..dl~e...J{äfer _a.c_hwirrmen dann oben auf·.Die Ooproohagen mlissen
nach dem ~1 afig gereinigt.- wet.. den, man t11t sie zu die.se'"l Zvtecke -in
einen Behälter mit Sä~emehl oder hartem Gras.
Der Köderfang : F-liro einzelne Ar-ten wird ange.<:eben, man könne
.:alttels eines weiblichen Tieres Männchen anfliegen lassen.Für
caT"nivor-e .kroten verwendet man tote Schnecken,Wür.mer etc.ev.Aas,
aber auch Frtichte.Mit Ködet"n wie Syrnp,Saft der.Bäu.rae u.ähnlichem
hatte der rlefer-ent wenig l!:rfolg. Am Licht lcönllen gelegentlich
schön~ A't"ten gefangen wer den.
Fang von Wasserkäfern: In erster Linie kann raan vom Ufer aus bP
obaehten u.d.ie T1e'l:"e an den Wasseroflanzen u.der~l.oder im Wass~
fangen.Sodann arbei.tet man :uit dem- Wassernetz. In fliessendem Wasser
sammelt h1B:n Steine nebst P.flanzen ein und wäscht sie in einem spez.
Sack aus; wobei die Tiere hervorkomr:1en.
Als we.iteres Gerät wir-d eine spez. Schere deraonstriert, rait üer
man ekelhafte Snbstrate aufheoe::1 kann.
Die Zucht von Käfer-n;
Sie wir-d viel weniger hänflg betrieben, als uei den LeJJidu.vteren,
und zwar weil man viel. leichter zahlreiche und tadelo.tse l:!;xe•aplare erhält. Seht? interessant ist die Zucht aber a1.tch bei den
Coleopteren .und. zwar erstens als oiolo•~lsches Pr'oolem und zweitens
weil sie ·die Möglich·1keit gibt , den Leoenscyclus aufznk:.äPen. Mcdl
verv.•endet Terrarien, in denen man r:aöglichst natUrliehe Bedl.ngungen
einzurichten sucht. Eine grosse Ge:.''ahr bildet der- Schiuuel, weshalb
man Uebe:r~~este von Nahrung u. wennmögllch audh Excremente entfernt.
Wasserkäfer kann tlan in Acq11ärien zUchten,wobei z.B. ciie Dltisciden
sehr lange am Leuen gehalten werden können,rlail nuss atJer das Copulieren ver-hindern , ·wel!. sie sonstsehr rasch aosterben. ablelr interj
essant ist ferner die Zn.cht cier Bot"'kenkäfer. Lian bringt Bo-rken
von oefallenen Bäur.aen ein 1J.nd tut sie in Holzkannern; · dies geht
a~er nur- Dei Ar-ten , die leeL-iglich trocl:enes Putter uenöt.igen.Für
Arten, die zur r..;r•näht•uru;; auch den t;aft der"' Pfla.nze.:l oenötiisen,muös
man inF:er wieder frisches Mar•er.. i'al t.Jrim~en.S ehr> loh;">end ist aacb
die Zucht von Käfern auf BauLlschwär.t.en. Leici1t ist ciie Zucht der
Arten, deren Larve.1 sich von grünen Pflm .. zen ePnähren, oan geht
in der ~leichen Weise vor, wie·bei den Lepidopteren. ·
3)
Diskussion:
Herr Prof. Lautner l.Jringt ein!ge intePessante l!..Pgänz,uu~en und er-zählt einiges auch seiner eigenen Sar:t.teltätigkeit. Als weiteres
Fang-Hilfsmi'ttel erwähnt er <las Taschent,lch, d.as zura Fang schneller
Bupt>estidt>.n diP:.nt. Die Mötdichkeit zum r~u1g von rücht weniger• als.
5 Ungewöhnlicher Wasserkäfer lieferte Um der M~~en t>.ines toten
Was serhnhns.
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Herr Prof. Dr•. Brun erzählt einige ]1'i:ethochm von Ji~ang: und Z l.Ch t der>
Ameisen, cUe für> den Coleopterensa.::J. le~ \'On Inter-esse sein könnten •.
Sod_a.nn l·o '1 :1tH er auf die V/Ustenkäfel"' zu sprechen, die unte,r speziellei
Bedingun .en leuen u.nur et•oe,Jtet ~erd.en kön"len,'.-.cenn man mit
rel"'
Leuen~weise·~et>t 'raut ist. Er schildert einige Er\~ebnisse aus Biskra
und Kairouan.Bei ·Biskl"a beobcwhtete er in Einem Tr-ocl;;:enJahr ein
Ma:; sena,1ftra en 'vo.l Tene brioniden. Ferner Y:els t er darauf hin, dass
man tropische Arten in GevHtohshli)lSer•n finden ·lr.öü.1en' und auf die
Tatsache 1 dass tJyPElecophile Arten ln kUn.stl Lciu~n Araeisennestern gezo&;en werden können. Bei den Gipsnestern für die Zucht von Ameisen
vel"'Yve:ndet :1an zur Verhinderung der SchLJ telOlldung eine Zugaue von
Salyc il.sünre.
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He-rr Weber er'wähnt die J./Iö~l 't.chekeit des F'ariges ,ü t t~er- Häi~cheriilethode
wie uei den Mieren,' er koL1:t auch. aaf die rninierenclt~n Käf'et> ztt spreche
1
Hert• Dr .All-ensbach bemerkt hier-zu, das t) H.anch verwendet ~~v·ird und
zwar a) 11rl die Käfer au:s dem Gesieusel hervor'zutreiben, b) uu clie
Tiere aus Bohrlöchern herauszuholen. D·ie Zucht von minierenden Arten
se i
sicher- möglich. End:'_ich lW1ü:.1t er auch auf den F'ang in Sürü}ifen
zu sprechen .ManN muss den Suuyfooden treten, wen.n sich dan.n PfÜtzen
bilden fängt r;1an mit dem Wassernetz; ciie-se lilethode geht auch bei
Schla1Y1m. Den Schla.r.kl kann man aucb. ·frisch bei~iessen, wooei die ·.
Käfer das Substrat verlassen.
Schluss
dE~r
Si t ;>,,mg um 22 Uhr 4:,.
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