Exzerpt - schule.at

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Musik-Exzerpt
Michaela Maschek
Exzerpt
Lese-/Exzerpierdatum: 01.10.05
bibliografische Angabe des Textes: Internetseite: www.kinderstimmbildung.de/linz.pdf
Andreas Mohr (2004) Kinderlieder in Liederbüchern – Förderung oder Gefährdung der
Stimme? ( Seite 1- 16 -> gesamter Text)
Standort des Textes: Internetseite: http://www.kinderstimmbildung.de/linz.pdf
Hauptaussage des Textes: Es ist heutzutage der Trend, dass altbewährte Lieder wie
„Dornrösschen“ heutzutage keinen großen Stellenwert mehr in der musikalischen
Kindererziehung einnehmen.
Eigene Meinung u. eigene Ergänzungen sind in blau geschrieben, Zitate in rot,
Paraphrasen in schwarz
Die Frage, ob Kinderlieder für die Förderung der Kinderstimmen nun förderlich sind, oder
eher schädigend soll in folgendem Exzerpt beantwortet werden. Eine Aussage von Herrn
Andreas Mohr, die mich sehr nachdenklich gestimmt hat ist:
“Das Kinderlied im herkömmlichen Sinne gibt es ja heute war nicht mehr“
Diese Meinung kann ich nicht voll und ganz teilen. Wie ich aus eigenen Beobachtungen
weiß, werden in vielen Institutionen (Kindergarten, Schule,..) noch traditionelle
Kinderlieder gesungen. ich stimme jedoch Herrn Mohr zu, dass die stimmfördernde
Qualität bei vielen modernen Kinderliedern in Frage zu stellen ist. Um meine Bedenken
zu verdeutlichen möchte ich ein Praxisbeispiel anführen. Folgendes Lied wird unter dem
Begriff „Kinderlied“ publiziert. Dies ist zwar ein extremes Beispiel, für ein heutiges
Kinderlied, jedoch wird an diesem die Qualität der vieler moderner Kinderlieder gut
deutlich.
Wo sind Sie auf dieses Beispiel gestoßen?
BURGER DANCE (DJ Ötzi)
Hello, ok Freunde jetzt geht's los mit den Burger Dance
oh oh oh oh
The Pizza Hut, The Pizza Hut, Kentucky Fried Chicken and The Pizza Hut
The Pizza Hut, The Pizza Hut, Kentucky Fried Chicken and The Pizza Hut
Mc Donald's, Mc Donald's, Kentucky Fried Chicken and The Pizza Hut
Mc Donald's, Mc Donald's, Kentucky Fried Chicken and The Pizza Hut
Wo!
Ok wir nehmen die Hände über den Kopf und machen ein Dach daraus und schreien
Pizza Hut ( PIZZA HUT )
Ja woll und jetzt wakeln wir mit den Armen rechts und links so wie mit den Chickenwings
und schreien
Kentucky Fried Chicken ( Kentucky Fried Chicken )
Und jetzt machen wir ein große's M in die Luft hmm Mc Donald's ( MC DONALD'S )
lauter Mc Donald's ( MC DONALD'S )
The Pizza Hut, The Pizza Hut, Kentucky Fried Chicken and The Pizza Hut
The Pizza Hut, The Pizza Hut, Kentucky Fried Chicken and The Pizza Hut
Hmm und jetzt noch mal Dach übern Kopf, Pizza Hut ( PIZZA HUT )
Wakeln mit den Armen, Kentucky Fried Chicken ( Kentucky Fried Chicken)
Und noch mal das große hmm; Mc Donald's ( MC DONALD'S ) ooooohhhh
The Pizza Hut, The Pizza Hut, Kentucky Fried Chicken and The Pizza Hut
The Pizza Hut, The Pizza Hut, Kentucky Fried Chicken and The Pizza Hut
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Michaela Maschek
Mc Donald's, Mc Donald's, Kentucky Fried Chicken and The Pizza Hut
Mc Donald's, Mc Donald's, Kentucky Fried Chicken and The Pizza Hut
„Anne Kaffeekanne, oder „Stups der Osterhase“ haben längst altbewährte Kinderlieder
wie „Backe, backe Kuchen“ oder „Hänsel und Gretel abgelöst.
Ich persönlich glaube, dass diese Lieder jedenfalls noch eine größere stimmfördernde
Wirkung haben, als das Lied „Burger Dance“.
“Bei „Dornröschen war ein schönes Kind“, „Hänsel und Gretel“ oder „Fuchs du hast die
Gans gestohlen“ konnten wir uns auf die stimmfördernde Qualität verlassen, bewiesen
durch viele Generationen singender Menschen seit Jahrhunderten“, so Herr Mohr. Ich
kann ihm in dieser Aussage nur beipflichten, weil die Auswirkungen von etwa dem oben
genannten Kommerzlied „Burger Dance“ noch nicht absehbar sind.
Auch Herr Mohr glaubt, dass so mancher Rolf Zuckowski-Hit („Stups der Osterhase“)
den Qualitätstest auf Dauer nicht bestehen werden. Andreas Mohr versucht in dem von
ihm verfassten Text „Kinderlieder in Liederbüchern- Förderung oder Gefährdung der
Stimme“ Kriterien aufzuzeigen, wie ein Kinderlied beschaffen sein muss, um eine
stimmfördernde Aufgabe zu erfüllen. Begonnen wird der Kriterienkatalog mit dem Aspekt
„Tonumfang der Kinderstimme“
1.TONUMFANG DER KINDERSTIMME:
1.1 Gesamtumfang und „gute Lage
“Den Umfang der Kinderstimme zu definieren, sollte eigentlich keine große Schwierigkeit
darstellen.“ (Andreas Mohr) Jedoch gehen die Meinungen über den Stimmumfang bei
Kindern sehr auseinander.
Hierzu möchte ich auch kurz die Meinung anderer fachkundiger Personen einfließen lassen.
Matthias Weikert (Regensburg) u. Josef Schlömicher Thier (Salzburg) vom
Austrian Voice Institute meinen, dass die vorgegebenen Tonarten in den Schulbüchern der
Singfertigkeit der Kinder nicht gerecht werden, da die Kinder in den heutigen Grundschulen
tiefer singen möchten.
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Paul Nitsche(1969) spricht von der sogenannten „guten Lage“, die in der Fachwelt sehr
anerkannt ist:
Säugling – Kleinkind: g1 – c2
Kindergartenkind: f1 – e2
Grundschulkind: c1 – f2 (c3)
Schulkind: a – a2
Tonhöhen-Umfang der Kinderstimme(n. W. Adelmann):
An der Berliner Singschule fand man bei 140 Kindern einen Umfang zwischen D3 als tiefsten
Ton und B5 als höchsten Ton bei Sopran und G5 bei Alt- und Mezzo-Stimmen. (D3 = d0, B5
= b2, G5 = g2).
Nach Mohr (1997) liegt der Gesamtumfang (alte diatonische Notation) bei Kleinkindern und
Kindern wie folgt:
1Information
von der Internetseite
www.singen-mit-kindern.de (26.10.05)
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Säuglinge und Kleinkinder a - c2 (alte Notation)/ A4 -C5 (neue Notation)
Kindergartenkinder f1 - e2/F4 - E5
Grundschulkinder c1 - f2 (c3?)/C4 - F5 (C6)
Schulkinder
a - a2/A4 - A5
Sie sollten hier fertig ausführen, welche Ihrer (sehr guten) Quellen Mohr ebenfalls
heranzieht.
1.2.Registerstruktur und Reichweite der Register
“Während Tonhöhen mit Hilfe von Dehnungen der Stimmlippen produziert werden, sind
die Register der Masseeinstellungen der Stimmlippen, wodurch verschieden laute oder
leise, aber auch harte oder weiche Töne entstehen“, so Andreas Mohr. Die menschliche
Stimme kann zwischen verschiedenen Lautstärken und Klangfarben variieren.
(Mischung aus Paraphrasen und 2eigenen Ergänzungen)
Beim Brustregister wird die gesamte Masse der Stimmfalten in Schwingung
versetzt; es umfasst die tiefsten Lagen einer Singstimme (der Klang ist kraftvoll,
von dunkler Färbung und entwickelt die größte Lautstärke)
“Das physiologische Grenze nach oben liegt bei ca. e1.“, laut Andreas Mohr. Bei
Kindern ist jedoch ein Heraufsingen mit Brustregister über diese Grenze noch bis
ca. c2 (d2) möglich, allerdings nur mit Gewalt und erhöhtem Pressdruck des
Atems. Kinder die so singen, fügen sich laut Herrn Mohr, oft irreparable Schäden
an den Stimmlippen zu, ohne es sofort zu merken. Beim Kopfregister hingegen
werden nur die Stimmbänder durch ausströmenden Atem in Schwingung versetzt.
Die Stimmlippen bleiben entspannt und schwingen nicht mit. Die Klangfarbe der
Kopfstimme ist zart, leicht und weich. Stimmbildung soll darauf hinarbeiten, Kopfund Brustregister zu vermischen um das so genannte Einregister (auch
Registerausgleich oder „mixed voice”) zu erhalten.
Der Registerausgleich ist von Natur aus vorhanden!
Allerdings verkümmert er zunehmend und das Gefühl für die Kopfstimme geht
verloren, was vor allem durch die Imitation von Popsängern und
Kinderliedermachern, die in der Regel für Kinder viel zu tief singen (!),
geschieht.
2. SINGEN-LERNEN
2.1 Vorbilder/Medien
Die Eltern unserer heutigen Kindergeneration, haben in ihrem Elternhaus kaum mehr
oder nicht gesungen. Wie sollen nun diese Eltern dem natürlichen Drang des Kindes zu
singen gerecht werden?
Dem kann ich nur zustimmen. Wie ich von Erzählungen von Freunden weiß, wird in
vielen Familien nicht einmal mehr zu Weihnachten ein Lied angestimmt. Ich glaube, dass
es früher sicher gängiger war in der Familie zu singen. Ein Grund hierfür könnte sein,
dass ich das Leben vieler Kinder und Jugendlicher hauptsächlich im familiären Kreis
abgespielt hat. Heutzutage verbringen viele Jugendliche jedoch mehr Zeit im
Freundeskreis, als in der Familie. Es ist für mich einleuchtend, dass do traditionelle
Lieder nicht mehr so leicht weitergegeben werden können.
Deshalb suchen Kinder nach eigenen Befriedigungen. Durch das Anhören von
Kinderliedern oder durch das Mitsingen mit einer Lautsprecherstimme bzw. CD´s soll
dies nun ersetzt werden.
2
http://www.musik-fromm.de (26.10.05)
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“Die Kinder erfahren hierbei keinerlei zwischenmenschliche, emotionale Förderung und
werden zudem enttäuscht durch die mangelhafte Möglichkeit, sich mit der elektronischen
Stimme zu identifizieren“, so Herr Mohr.
Das Mitsingen mit diesen elektronischen Medien wird auch durch den Aspekt erschwert,
dass die Stimmlage dieser elektronisch konsumierten Musik viel zu tief für die
Kinderstimme ist.
2.2.Singen in Kindergarten und Grundschule
“In vielen Kindergärten wird viel zu wenig gesungen und wenn, dann häufig in zu tiefer
Lage.“ (Andreas Mohr)
Diese Meinung kann ich nicht teilen. Ich habe selbst die Bundesbildungsanstalt für
Kindergartenpädagogik besucht. In allen Kindergärten, in denen ich meine Praxis
absolvierte, stand der Gesang neben Bewegung an oberster Stelle. Auch ich selbst habe
mit den Kindern viele Tätigkeiten im musikalischen Bereich durchgeführt. Ob
Klanggeschichten, Tänze, Lieder oder das Spielen mit Instrumenten. Ich glaube nicht,
den Kindern ein zu geringes Angebot gegeben zu haben.
Eine Erziehern sollte:
 Nachahmung ermöglichen: Die Erzieherin soll den Kindern Lieder so vorsingen,
dass die Kinder sie nachahmen können.
 Musik nicht vergessen: Herr Mohr bemängelt, dass die Melodie meist mehr
schlecht als recht vorgesungen uns gespielt wird und oft als der unwichtigste Teil
der Arbeit angesehen wird.
 Kinder in guter Lage singen lassen: Können ErzieherInnen nicht in der Tonlage
der Kinder singen, dürfen die Kinder keinesfalls in die Tonlage der ErzieherIn
gezwungen werden.
 Begleitinstrumente sorgfältig aussuchen: Blockflöten, Orgel, Streichinstrumente
und weiche Stabspiele werden von Kindern gut wahrgenommen. Die Gitarre ist
nur bedingt geeignet, kann jedoch benutzt werden, wenn sie nicht zu tief
geschlagen wird. Nicht geeignet ist das Klavier. Das hat den Grund, dass der
stetige abnehmende Klang und der harte Anschlag von Kindern nicht gut wahrgenommen werden kann. Orffinstrumente sollen nach bestem Wissen und
Gewissen ausgewählt werden.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Kinder den Klang der Gitarre sehr gerne
mögen. Ich stimme jedoch Herrn Mohr zu, dass es entscheidend ist, wie sie gespielt
wird.
“Das beste Begleitinstrument ist aber die menschliche Stimme, nicht nur wegen der
unkomplizierten Wahrnehmbarkeit des produzierten Klanges sondern auch und vor
allem wegen der lebendigen Kommunikation, dem seelischen Ausdruck und der
geistigen Nähe, die sich im menschlichen Miteinander-Singen manifestiert.“, so Herr
Mohr.
3. GESTALT VON KINDERLIEDERN
3.1 Tonumfang
Es ist wichtig, bei der Wahl des Stimmumfanges eines Liedes alles richtig zu machen.
Grundsätzlich wird die Oktave f1 bis f2 benutzt. Manche Autoren sind sich dem
Singdefizit der Kinder bewusst und wollen sie durch tiefe Notation zum Mitsingen
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ermuntern, so Herr Mohr. Dabei können sich die Stimmen der Kinder in Bruststimmlage
festsingen und verkrampfen. Es ergibt sich ein Teufelskreis. Darum sollten Kinderlieder
bevorzugt werden, die auch dann noch stimmförderlich wirken, wenn sie in tiefer Lage
gesungen werden. Es erfordert besonderes Geschick solche Lieder auszuwählen.
Ich glaube auch, dass es wichtig ist, den Kindern nicht nur Lieder in tiefer Notation
anzubieten. Wie sollen sie sonst jemals das Singen in höheren Tonlagen erlernen, wenn
ihnen nur Kinderlieder in tiefer Notation angeboten werden?
3.2 Singlage
Tiefe Singlage: Man spricht von tiefer Singlage, wenn sich eine Melodie überwiegend im
Bereich der unteren Hälfte der eingestrichenen Oktave oder im oberen Bereich der
kleinen Oktave bewegt.
“Diese Lage ist grundsätzlich gefährlich wegen des hier ungehindert einsetzenden
Brustregisters, das oftmals von Lehrpersonen gar nicht als schädlich erkannt wird.“, so
Andreas Mohr.
Höhere Singlage: Man spricht von einer höheren Singlage, wenn sich die Melodien
vorwiegend in der oberen Hälfte der eingestrichenen Oktave bewegen und auch Töne
über c2 aufweisen.
3.3 Melodiestruktur
Von oben: Tonbewegungen, die von oben nach untern führen, bewirken eine Abnahme
der Kontraktionsspannung (Anfangskraft) in den beim Singen benutzten Muskeln.
Die melodische Faktur hat einen großen Einfluss darauf, wie die Stimme benutzt wird.
“Diese physiologische Tatsache kann schlankes, weiches, randschwingungsbetontes
Singen fördern, kann jedoch bei zu starkem Nachlassen der Muskelspannungen auch zu
haltloser Tonproduktion mit zu tiefen Tönen und verluftetem Singen führen.“ (Andreas
Mohr)
Von unten: “Umgekehrt nehmen beim Aufwärtssingen alle Muskelspannungen zu,
sowohl die der Stimmfalten und die des Kehlkopfes als auch die Muskeln, die den
Atemdruck regulieren.“, so Herr Mohr
Das kann helfen höhere Lagen zu erreichen, führt jedoch zu Verspannung und Pressen
beim Ansingen höherer Töne oder zu Bruststimmigkeit, wenn die Töne in der Tiefe
ungehindert laut und brutal begonnen werden.
Sprünge: Die Bewegung des oberen Kehlkopfknorpels hängt von der Entfernung zweier
Töne voneinander ab. Je weiter sie auseinander liegen, desto intensiver sind diese
Bewegung und die Spannungsveränderung in den Stimmlippen. Sind die Sprünge
logisch in Melodie und Text eingebaut (kontinuierlich größer oder kleiner werdende
Sprünge,..), kann ein völliges Entgleisen der Stimme vermieden werden.
Tonart: Viele Kinderlieder sind in C-Dur notiert. Bei Kinderliedern wird oft eine einfache
Notation bevorzugt. Die Akkorde sollen auf der Gitarre leicht spielbar sein. Aus diesem
Grund findet häufig eine Notation in zu tiefer Lage statt. Grundsätzlich könnte man
Kinderlieder transponieren. Doch das Transponieren erfordert mehr musikalische
Kenntnisse als „nur ein paar Akkorde“ auf der Gitarre spielen zu können. Deshalb sind
Laien mit dieser Aufgabe überfordert.
Ich habe in einem Liederbuch aus meiner Kindheit nachgesehen (Die bunte Welt der
Kinderlieder- Merit Verlag) ob die dort enthaltenen Kinderlieder Vorzeichen haben.
Dieses Buch ist in 3 Bereiche unterteilt. Ein Bereich enthält nur Lieder für sehr junge
Kinder, der zweite Lieder für etwas ältere Kinder und der dritte nur für ältere Kinder. Im
ersten Teil (Lieder für junge Kinder) konnte ich kein einziges Vorzeichen finden. Im
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zweiten und dritten Bereich jedoch konnte ich ein und mehrere Vorzeichen finden.
Dieses Liederbuch enthält sehr traditionelle Kinderlieder wie beispielsweise Alle meine
Entchen oder Schneeflöckchen, Weißröcken. Bei modernen Kinderliedern ist es mir
jedoch auch schon des Öfteren aufgefallen, dass viele in C-Dur notiert sind.
1. In zu tiefer Lage notiert: Dies verführt oft zum Singen mit Bruststimme. Wird ein
Lied nun nach oben transponiert, wird ein lockeres Singen ermöglicht und es wird
verhindert zu bruststimmig zu singen. So kann mit Spaß gesungen werden.
2. In zu hoher Lage notiert: Durch diese Notation werden Kinder oft zum Pressen
oder Schreien verführt, um die Töne zu treffen. Wird die Melodie nun tiefer als im
Original notiert, wird eine weiche Stimmgebung ermöglicht.
3. Instrumentenbezogene Notation: Laut Herrn Mohr werden viele Kinderlieder
wegen des Begleitinstrumentes Gitarre zu tief notiert, weil dadurch leichterte
Begleitakkorde entstehen.
Bekannte Kinderlieder
wie
beispielsweise
(Aram sam sam) sind oft in verschiedenen Kinderbüchern enthalten.
Man sollte deshalb Vergleiche anstellen, um eine kindgerechte Notation zu
finden. Bekannte Kinderlieder sind meistens in mehreren Liederbüchern
enthalten. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass besonders bei Kinderliedern
aus dem Internet darauf geachtet werden muss, dass diese für die kindlichen
Stimmen adäquat sind.
a) Erwachsenenbezogene Notation: “Auch die Rücksichtnahme auf die eigene, tiefe
Lehrerstimme beim Singen mit Kindern ist eine durch und unpädagogische
Maßnahme“ (Andreas Mohr). Die/Der LehrerIn sollte sich an die Stimmlage der
Kinder anpassen, nicht umgekehrt.
3.4 Phontische Gestalt und Textaussage
“In neuen Kinderliedern fällt auf, dass oft eine Sprache verwendet wird, die sich an
Slangausdrücken der Kinder- und Jugendsprache orientiert“ (Hr. Mohr) Es gibt viele
Kinderlieder, die keine Sprachfördernden Texte verwenden.
3.4.1 Stimmklang durch Vokale
a) Vokalreihungen: Es kann stimmförderlich sein, wenn in einem Text bestimmte Vokale
gehäuft oder treten diese gemäß ihrer Verwandtschaftsbeziehungen nach dem
Vokaldreieck auf (Das Vokaldreieck ist eine grafische Anordnung der menschlichen
Vokale)
b) Klangsilben: “In vielen Kinderliedern finden wir Klangsilben, mit denen einzelne Zeilen,
Refrains oder einige Töne gesungen werden (Summ, summ summ…..; Sima-sa-la-bimba-ba-sa-la-du-sa-la-dim; tra-la-la etc.)“ Mir fallen hierzu auch spontan einige
Kinderlieder ein. (Das Papageienlied, Der musikalische Wasserhahn, Tiggeditag der
Tausendfüssler, Ein Vogel wollte Hochzeit machen,..) Diese können förderlich sein,
wenn es sich um Klinger (Vollklinger wie m, n oder ng) handelt. Weniger stimmförderlich
sind jedoch Abfolgen mit der Kindersilbe „lalalala“
3.4.2 Artikulationstraining durch Konsonanten:
Das Trainieren der Sprechwerkzeuge ist beim Singenlernen eine wichtige Aufgabe.
a) Alliterationen (ungenau auch Stabreim genannt): „Das ständig wiederkehrende
anlautende w bringt die Stimme nach vorne oben und präzisiert die
Unterkiefer/Lippenbewegungen“ (Andreas Mohr)
b) Zungenbrecher : Sind im Kinderlied vielfältig einsetzbar.
3.4.3 Einheit von Text und Musik:
Immer öfters werden bestehende Lieder mit neuen Texten unterlegt. Text und Melodie
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bilden jedoch oft eine Einheit. Durch das Auseinanderreißen von diesen beiden
Komponenten kommt es zu einer Zerstörung des geistigen Besitztums. (jeder kennt
Melodie gekoppelt mit Text seit seiner frühsten Kindheit)
Ich bin da nicht ganz dieser Meinung. Auch ich selbst habe mit den Kindern gemeinsam
zu einer bekannten Melodie einen neuen Text geschrieben. Die Kinder hatten viel Spaß
dabei und es war für ihre Kreativität i höchstem Maße förderlich.
Abschließende eigene Meinung:
Mir persönlich hat dieser Text von Andreas Mohr sehr gut gefallen. Mir wurden neue
Sichtweisen aufgezeigt, auf welche ich von alleine nicht gekommen wäre. Ich habe mich
selbst noch nie so genau mit der Thematik „Das Kinderlied“ auseinander gesetzt. In
diesem Text habe ich sehr viele interessante Ansätze für LehrerInnen oder/und
KindergartenpädagogInnen gefunden. Ich finde jedoch, dass einem der Text den
Eindruck vermittelt, alle (neuen??) Kinderlieder seien pädagogisch falsch und
stimmschädigend für die Kinder. Teilweise ist diese Meinung sicher nicht falsch. Ich
persönlich jedoch glaube, dass es auch wertvolle Kinderlieder aus unserer Zeit gibt. Es
ist jedoch eine Menge musikalisches Wissen erforderlich um diese Lieder zu erkennen.
In einer sehr intensiven, tief greifenden Auseinandersetzung mit dem Fachartikel bringen
Sie reichlich eigene Ansätze und zusätzliche Beispiele ein, wodurch sich das
Meinungsspektrum des Beitrages abermals erweitert. Für den hohen Aufwand, den Sie
dabei nicht scheuten, entschädige Sie die Nominierung BEST PRACTICE. Durch eine
etwas großzügigere Strukturierung (Absätze u.ä.) könnte die Übersichtlichkeit gewinnen.
G.H.
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