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MGC WIEN
Erste Gold-Zertifizierung eines Bestandgebäudes
Das MGC WIEN in St. Marx wird nach seinem Umbau als erstes Bestandsgebäude
Österreichs mit dem DGNB Gold-Zertifikat nach ÖGNI ausgezeichnet.
Wien, 25.4.2012 – Der im Wiener Stadtteil St. Marx stehende Gebäudekomplex MGC
WIEN wurde mit dem DGNB-Zertifikat nach ÖGNI in Gold ausgezeichnet. Damit ist
das MGC der erste zertifizierte Umbau in Österreich und ein beispielgebendes Vorbild
für die drohende Bestandsproblematik.
Zahlreiche Maßnahmen wurden am, im und um das MGC durchgeführt, um dieses
hohe Niveau zu erlangen. Die komplette Fassade wurde durch eine zeitgemäße
Fassade mit Vollwärmeschutz und Sonnenschutz ausgetauscht. Die Heizung und
Kühlung des Gebäudes erfolgen über die Fernwärme und das Grundwasser mittels
Brunnenbohrungen. Dadurch können bis zu 50 % an Energiekosten und somit circa 25
% der Betriebskosten eingespart werden.
Auch in die Infrastruktur wurde eine Summe von fünf Mio. Euro investiert um u.a. ein
übersichtliches Leitsystem zu schaffen. Die Lifte wurden bis in die Garage verlängert,
um den Mietern beim Be- und Entladen Erleichterung zu schaffen. Die Tiefgarage
wurde erweitert, so dass jetzt 700 Stellplätze am Gelände ober- und unterirdisch zur
Verfügung. Die neue Zutrittskontrolle ermöglicht es Mietern und Kunden, direkt in die
für sie relevante Ebene zu gelangen und ebenso sicherzustellen, dass der Besuch des
MGC FASHION PARKs nur noch Wiederverkäufern vorbehalten ist.
Weitere Infrastrukturverbesserungen wie die Errichtung eines neuen Straßensystems
gemeinsam mit der Stadt Wien sowie die Erweiterung der Gastronomie,des Postund Businessservice sowie Konferenzräumlichkeiten runden das Konzept ab.
Dass das MGC durch ÖGNI zertifiziert wurde hat besondere Signalwirkung. „Der
Bestand ist die große Herausforderung vor der wir als Gesellschaft stehen, wenn wir
zum einen die Klimaziele erreichen wollen und zum anderen den Menschen
qualitativ
ansprechende
Arbeitsplätze
bieten
wollen“,
meint
ÖGNIGründungspräsident Philipp Kaufmann. Eine breite Nachhaltigkeit kann nicht allein
mit der Optimierung von Neubauten erreicht werden.
„Bestand ist besserer Neubau“
Theoretisch gibt es für Kaufmann drei Lösungen: Leerstand (bzw. langfristiger
Abbruch), schlechte Nutzung (mit massiven Niedergang) bzw. Sanierung. Letzterer ist
allerdings aufwändiger als ein Neubau, weshalb sich Kaufmann zu der These
hinreißen lässt: „Das MGC ist der Beweis, dass die - aufwändigere Bestandssanierung zur umfassenden Nachhaltigkeit führen kann – insofern ist der
Bestand mit seinen Qualitäten der bessere Neubau. In Gold überprüft und zertifiziert!“
Highlights der MGC-Zertifizierung
Das MGC besticht durch eine hohe Qualität in allen auditierten Bereichen.
1. Ökobilanz
Für die ökologische Qualität konnte Silber erreicht werden, die eingesetzten
Baustoffe sind baubiologisch unbedenklich. Ein Brauchwassersystem senkt den
Frischwasserverbrauch.
2. Ökonomische Qualität
Hier konnte Gold erreicht werden, Mieter und Bauherr erfreuen sich gleichermaßen
an niedrigen Betriebskosten. Diese betrugen 2011 EUR 2,80/m² inklusive Heizung und
Kühlung. Besonders hervorzuheben ist auch die Umnutzungsfähigkeit des Gebäudes,
vor allem im Hinblick auf die Reserven im Bereich Haustechnik und die flexible
Grundrissgestaltung für die einzelnen Mieter.
3. Soziofunktionale Qualität
Ein klares Gold: Maximale Punkteanzahl gab es beim thermischen Komfort im Winter
und im Sommer. Das ist besonders wichtig für das Wohlgefühl der Menschen, die sich
im Gebäude aufhalten. Bei diesen Kriterien geht es um die Raumtemperatur, die
auch bei extremen Außentemperaturen in angenehmen Bereichen gehalten
werden kann, ohne dass ein extrem hoher Einsatz an Energie erforderlich ist.
Die thermische Raumsimulation umfasst nicht nur die Temperatur, sondern auch ein
eventuelles Auftreten von Zugluft und Strahlungsasymmetrien, sowie Luftfeuchtigkeit.
Die Simulationen ergaben ausgezeichnete Werte, die auch mit realen Messungen
verglichen wurden und diesen standhielten.
Die Raumluft wird nicht nur thermisch optimiert, sondern es muss auch betreffend der
Zusammensetzung der Luft Schadstofffreiheit nachgewiesen werden. Entsprechende
Messungen werden in repräsentativen Räumen durchgeführt. Vor allem
krebserregende
Stoffe,
wie
leicht
flüchtige
organische
Kohlenwasserstoffverbindungen und Formaldehyde werden untersucht und müssen
unter den bereits sehr niedrig angesetzten Grenzwerten liegen. Im MGC sind diese
Stoffe unter der Nachweisgrenze. Die Messungen wurden durch das Institut für
Innraumanalytik durchgeführt, das auf Baubiologie spezialisiert ist.
Der visuelle Komfort wurde im MGC ebenfalls hoch bewertet: Der visuelle Komfort
wurde simuliert und mit Messungen ergänzt. Blend- und Sonnenschutz sind gegeben,
bei gleichzeitiger Lichtdurchflutung der Räumlichkeiten. Die Tageslichtverfügbarkeit
im Gebäude ist ausgezeichnet und auch die Kunstlichtsimulationen mit den
Messungen haben sehr gut abgeschnitten.
Das Gebäude ist zu 100 % barrierefrei, öffentlich zugänglich, und birgt so manche
Überraschung: gut platzierte, von jungen,
österreichischen KünstlerInnen
geschaffene überdimensionale Wandinstallationen und Skulpturen.
4. Technische Qualität:
Das MGC hat in der Technischen Qualität ebenfalls Gold erreicht. Das Gebäude
entspricht nicht nur allen österreichischen Richtlinien und Bauvorschriften, sondern
übererfüllt diese in vielen Kriterien, vor allem im Bereich Brandschutz und Schallschutz.
Die drei Bereiche des MGC
Das neue MGC ist im MGC FASHION PARK wie ein Shoppingcenter mit einer
großzügigen Eingangslobby und hell gestalteten Einkaufswegen konzipiert. In der
modisch anregenden Atmosphäre auf drei Stockwerken laden fantasievoll
gestaltete Geschäftslokale rund um den Loop zum Schauen, Ordern und Kaufen ein.
Auch neue Marken wie Bandolera, Bree, D&G underwear, Gabs, Love Affair,
Salamander, u.v.m. haben sich bereits in den neuen Räumlichkeiten eingemietet.
Denn der MGC FASHION PARK zieht nicht nur Wiederverkäufer aus Wien,
Niederösterreich, Burgenland und der Steiermark an, seit der Wiedereröffnung
erfreuen sich die Mieter immer mehr an Einzelhändlern aus unseren Nachbarländern
Ungarn und der Tschechischen Republik.
Im MGC OFFICE PARK gelangt man durch drei großzügige Lobbys mittels neun
Personen- und fünf Lastenliften (alle behindertengerecht) direkt in die gewünschten
Ebenen. Bei der Ausstattung der Büros wird großer Wert auf qualitativ hochwertige
Materialien gelegt. Die Büros werden in bezugs- und schlüsselfertiger
Grundausstattung übergeben. Auch die Vermietung des MGC OFFICE PARKs hat
bereits begonnen. Hier konnten bereits 700 m 2 an die Firma MSA AUER Austria
Vertriebs GmbH und weitere 700 m 2 an die Firma Semperit Aktiengesellschaft Holding
übergeben werden.
Das neu adaptierte Restaurant, das während der Öffnungszeiten nationale und
internationale Küche bietet, ein Bankomat und ein Büro Servicecenter runden das
Gesamtpaket ab.
Rückfragen
MGC Mode- und Textilgroßhandelscenter St. Marx GmbH
Mag. (FH) Isabella Wimmer
Tel. 01/797 33-401
Email: [email protected]
Auditor
BLUESAVE Energy Efficiency Consultants
Mag. Doris Wirth
Tel: 01/876 31 90 50
Email: [email protected]
ÖGNI – Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft
Heimo Rollett
Tel: 01/997 1809-90
Email: [email protected]
FAQs
Das MGC ist ein “Blue Building” – was bedeutet das?
Es gibt Green Buildings, also Gebäude, die energieeffizient sind, und die Umwelt
möglichst wenig belasten. Blue Buildings sind aber mehr als das, sie sind in vielfältiger
Weise nachhaltig, sie sind umweltfreundlich und stellen dabei auch noch den
Menschen in den Mittelpunkt. 80 % aller Zivilisationskrankheiten sind auf Gebäude
zurückzuführen, die nicht nutzergerecht konzipiert worden sind. Bei Blue Buildings sind
die Nutzer das Maß aller Dinge.
Wie verläuft der Auditprozess? Wer ist die “Kommission”? Wie aufwändig ist das
Ganze?
Die Auditoren nehmen idealerweise ihre Tätigkeit bereits im Entwurfsstadium eines
Bauwerkes auf. Es werden mehr als 50 Kriterien überprüft, und zwar sowohl während
des Entwurfs- und Planungsstadiums, als auch während der Bauausführung, im Zuge
der Abnahme, bis hin zur Inbetriebnahme und der ersten Betriebszeit.
Nicht nur das Gebäude und seine Performance sind Betrachtungsgegenstand des
Audits, sondern auch der Entstehungsprozess, also die Planungsphase ebenso wie
das tatsächliche Bauen und der spätere Betrieb.
Das MGC wurde komplettsaniert, bei vollem Betrieb und Vermietung, so konnten
auch Vergleichsdaten vor/nach der Sanierung generiert, verprobt und ausgewertet
werden. Das Audit setzte im Zuge der 2. Phase der Sanierung ein.
Die Ergebnisse, die die Auditoren zusammentragen, werden in der Folge nochmals
von Konformitätsprüfern überprüft. Diese entscheiden, ob die von den Auditoren
vorgeschlagenen Punkte dem Zertifizierungsausschuss vorgelegt werden können. Der
Zertifizierungsausschuss wiederum entscheidet endgültig über die Auditergebnisse
und über das Zertifikat in Bronze, Silber oder Gold.
Die Konformitätsprüfer sind weder den Auditoren noch dem Bauherrn bekannt, eine
direkte oder indirekte Einflussnahme ist daher zu keiner Zeit möglich.
Warum sollte sich ein Gebäude als “Blue Building” zertifizieren lassen? Welche
Vorteile bringt das mit sich?
Ganz klar: ein Bauwerk, das den Nutzer im Gesundbleiben unterstützt, das
ökonomisch und ökologisch unbedenklich ist, dessen Betrieb laufend optimiert wird sowohl in der Performance als auch bezüglich der Betriebskosten - ist besser zu
vermieten. Bauherren, die nachhaltig und vorausschauend planen, wissen das und
unterwerfen sich daher freiwillig einem Auditprozess, um das Bauwerk auch besser
vermarkten zu können.
Wie wird ein Gebäude zum „Blue Building“? Wie ist da die Umnutzungsfähigkeit?
Von den 50 Kriterien, die überprüft werden, sind rund 30 vorwiegend ökologische
Kriterien, die auch für Green Buildings weitgehend zutreffen müssen. Die anderen
Kriterien betreffen nutzerrelevante Betrachtungen, wie zum Beispiel die
Umnutzungsfähigkeit des Gebäudes. Das MGC beweist seine eigene
Umnutzungsfähigkeit derzeit eindrucksvoll, so können Büro-Stockwerke ohne
wesentliche Eingriffe in Textilschauräume, Shops oder Werkstätten umfunktioniert
werden.
Wie wichtig ist das Thema Thermischer Komfort? Welche Vorteile bringt eine
Investition in dieser Richtung?
Der Thermische Komfort spielt eine wichtige Rolle bei der Nutzung des Gebäudes.
Zugluft und thermische Asymmetrie, Lufttrockenheit verursachen Unbehagen, man
arbeitet nicht gern in solchen Gebäuden. BLUESAVE hat – in Kooperation mit der
Prof. Thomas Bednar von der TU Wien eine umfangreiche thermische Simulation der
Büroräumlichkeiten vorgenommen und auch konkrete Messungen bestätigen, dass
die Behaglichkeit, zusammen mit dem visuellen Komfort im MGC Office&Fashion Park
in perfekter Qualität gegeben ist. Das Gebäude ist voll klimatisiert, aber ohne die
lästigen Nebenerscheinungen, wie das in vielen herkömmlichen Gebäuden oft zu
finden ist.
Das bedeutet für Unternehmen, gesunde, motivierte Mitarbeiter, die in einem
kreativen, hellen Arbeitsumfeld einfach mehr Leistung bringen. Besondere Farb- und
Einrichtungskonzepte tun das ihre dazu. Grundsätzlich muss aber das Gebäude
mitsamt seiner Haustechnik eine perfekte Hülle samt optimiertem Innenleben
darstellen.
Die Bauherren des MGC haben in die Haustechnik enorme Investitionen getätigt, die
letztlich diese Qualität im Bereich des thermischen Komforts ergeben haben
(Heizung, Belüftung, Kältetechnik).
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