003186855 — 12804 kB - BAdW

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Sitzungsberichte
der
.
Bayerischen Akademie der Wissenschaften
Philosophisch-philologische und historische Klasse
Jahrgang 1923, 7. Abhandlung
Beiträge
zur Geschichte der altägyptischen Baukunst
V01)
Fr. W. von Bissing
Mit 2 Tafeln und 1 Abbildung
Vorgetragen am 7. Juli 1923
München 1923
Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
in Kommission des G. Franzschen Verlags (J. Both)
Die Neujahrskapelle im Tempel von Edfu, gezeichnet von E. v. Bissing.
1. Die Schriftzeichen D und 1:51.
Allgemein scheint man Masperos Erklärung angenommen
zu haben, wonach ü eine Festung darstellt, deren Eingang
(durch das kleine Rechteck angedeutet) von einem Turm geschützt
sei: AProc. Bibl. Arch. Soc. 1890, 247 fl'., Griffith, Hieroglyphs
S. 35. Maspero schildert die befestigten Burgen des mittelalterlichen wie des alten Ägyptens ganz richtig, aber er scheint mir
zu irren, wenn er unter Heranziehung des Plans der Schune es
Sebib bei Abydos in dem Rechteck den Eingang sehen will:
weder deutet die Hieroglyphe jemals an, dafä das Rechteck den
Zugang zu dem größeren Rechteck bildet, noch steht das kleine
Rechteck bei dieser Deutung im richtigen Verhältnis zum größeren. An sich aber war der Vergleich mit den Umwallungen
von Abydos berechtigt: ein Blick auf die vollständigen Pläne bei
Petrie-Ayrton-Weigall Abydos III Taf. VI—VIII lehrt, daß innerhalb der Umwallung, in der einen Ecke das wiederum ummauerte
Schloß, das kgl. Wohnhaus lag. Dieses Wohnhaus entspricht nun
dem Ü in dem größeren Rechteck; Dalä in den uns vorliegenden
Beispielen das Haus schief zur Umwallung steht, mag Zufall sein.
Jedenfalls war es für das Schriftzeichen unbequem diese Lage
genau wiederzugeben. Wir haben es mit einer Fluchtburg zu
tun, in der der König seine feste Wohnung hatte, alle andern,
Menschen und Vieh nur leicht gebaute Hürden. Griffith a. a. O.
hatte also durchaus recht, wenn er B als eine „less grandiose
0mm“
form“ von
bezeichnete und ebenso trifl’t Masperos Vergleich
W
mit den koptischen Klöstern zu. Nur haben, in der Not der
Zeit, die Kopten dauernd allesamt, eng zusammengedrängt inner1*
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7. Abhandlung: Fr. W. von Bissing
halb der schützenden Mauer Wohnung genommen. Auch die Bezeichnung
für den Tempel verstehen wir nun: eine Anzahl
ägyptischer Heiligtümer liegt so, da15. das Gotteshaus sich in die
eine Ecke einer Umwallung schmiegt. Griffith hat gewilä Recht,
daß mit h’t-ncr ursprünglich ein Tempel gemeint sei, ‚in the
widest sense, with all its varied inhabitants’. Allein, wie die zahl-
reichen Beispiele in Kees und- meinen Untersuchungen zum Reheiligtum zeigen, mufä dieser Sinn früh verloren gegangen sein
und das Wort auch kleine Kapellen bezeichnet haben.
Schneller können wir über m urteilen, indem man eine
„Mauer“ zu sehen pflegt. Jedoch ein Blick auf den Plan der
in Nubien gelegenen Festung Dabnarti bei Somers Clarke, Journal
of Egypt. Arch. III Tan XXV 2 lehrt, daß wir es mit dem recht
genauen Plan eines besonderen, offenbar altertümlichen Typus
einer Festung, also mit einer rechteckigen Umwallung zu tun
haben.
2. Die Darstellung eines mehrstöckigen WohnhausesJ)
In Ancient Egypt. 1916, S. 170/71 ist die Darstellung eines
mehrstöckigen ägyptischen Wohnhauses gegeben, die Schaefer
von ägyptischer Kunst‘) Taf. 38, 1 wiederholt. In einem niedrigen
Untergeschofä werden Handwerke verrichtet, im hohen Mittel—
geschoß, dem eine niedrigere Vorhalle vorgelagert ist, sind offenbar die Wohnräume zu denken mit Fenstern, zu oberst ist eine
jener niedrigen und leichten Dachhallen errichtet, in denen der
Hausherr Kühlung sucht. Diener bringen ihm einen Fächer; aus
der auch hier angebrachten Vorhalle, von deren niedrigerem
1) Man darf m. E. zur Stütze der üblichen Deutung nicht auf das
Bild bei Rosellini, M. C. Taf. 34, 2 verweisen (= Newberry Beni Hasan I,
Taf. XIII unten links). Da handelt es sich um einen Speicher, zu dessen
Dach die Treppe führt.
Denn von oben Wird das Getreide eingefüllt. Die
3 Baulichkeiten aber die anscheinend auf dem Dach stehen, befinden sich
nach der genaueren Veröffentlichung Rosellinis hinter den unteren Speichern
im Hof. Zu diesem Hof führt die Tür, die unmöglich auf dem Dach angenommen werden kann, sonst müßte eine Mauer gezeichnet sein. Für
mein Gefühl empfiehlt auch der Anschluß der 2 Bildstreifen rechts, die
sicher hinter-‚ nicht übereinander laufen, die Interpretation die hier vorgeschlagen wird.
Beiträge zur Geschichte der altägyptischen Baukunst.
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Boden einige Stufen in das Dachgeschoß führen, werden anscheinend Speisen hereingebracht. Außerhalb der Vorhalle, offenbar in einem besondern Bau der vor oder auch neben den Vor—
hallen gelegen haben muß, führen Treppen von einem Stock zum
andern. Die oberste mündet auf das Dach des Treppenhauses
und von hier kann man über eine hohe Stufe das Dach der Vor—
halle erreichen, von diesem führt eine kleine bequeme Treppe auf
das Dach der Dachhalle. Auf diesem Dach und auf dem der
Vorhalle befinden‘sich eine Anzahl gewölbter Aufbauten, die an
einen Souffleurkasten erinnern und auch eine ziemlich große, annähernd quadratische hellere Fläche zeigen, in der man zunächst
eine Öfl‘nung erkennen wird. Man hat diese Aufbauten, weil sie
eine größere Ähnlichkeit mit den Silos der Ägypter zeigen, für
Getreidespeicher erklärt. Bedenkt man aber wie unbequem der
Transport des Getreides über 3 Stockwerke sein mußte, wie ferner
von dem Ende der Haupttreppe zu dem Dach der Vorhalle gar
keine Treppe oder Rampe führt, so daß man nur mit einiger
Turnkunst oder mit einer Leiter hinauf gelangen konnte, welch
ungeheuren Druck endlich solche gefüllten Speicher auf die doch
offenbar leicht gebauten Dächer ausüben mußten, so kommt man
zu der Überzeugung, daß die bisherige Deutung unmöglich richtig
sein kann. Man darf damit natürlich nicht Stellen wie Josua 2, 6
vergleichen, wo Flachsstengel wohl zum Trocknen auf dem Dach
eines Hauses liegen. Die richtige Deutung wird nun durch die
vielen Abbildungen ägyptischer Häuser (z. B. Petrie, Gizeh, Rifeh
Taf. XVI ff.) gegeben, die auf dem Dach sog. Mulqäfs, Ventilations—
schächte aufweisen. Diese mußten bei Reparaturen einigermaßen
zugänglich sein, daher die Verbindungstreppe vom Dach der Vorhalle zum Hauptdach, während das Dach des Treppenhauses nicht
so viel tiefer als das der Vorhalle lag, um eine eigene Treppe
erforderlich zu machen. Dies soll gar nicht bequem zugänglich sein.
3. Zur Gestalt der ältesten Heiligtümer.
Jequier hat in zwei Aufsätzen im Bulletin de l’ Institut
Francais du Caire VI 25 ff. und VII 87 f. über die ältesten
ägyptischen Heiligtümer gehandelt, wie er selbst zugibt „sans
avoir du reste la pretention d’ epuiser le sujet“. Es bleibt aber
doch seltsam, daß mit keinem Wort die beiden uralten Reichs-
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7. Abhandlung: Fr. W. von Bissing
heiligtümer, die beiden itrt erwähnt werden, für die Sethe, Äg.
Zeitschr.44,17 die Namen pr-uer und pr nu resp. nsr und die
Verteilung auf Ober- und Unterägypten dargelegt hat. Vermutlich rührt das daher, daß Sethe 1907 darin noch den ober- und
den unterägyptischen Königspalast erkannte; 1908 charakterisierte
Jequier a. a. O. S. 40 anläßlich eines Bildes im Tempel zu Deir
el Bahri das pr-uer ganz richtig als einen leichten Holzbau,
dessen Wände vielleicht aus Reisiggeflecht bestanden. Das Dach
zeigt die bezeichnende Wölbung der ägyptischen Pavillons, es ist
wohl ans Rohr zu denken, eine niedrige Hecke ist vorn angedeutet, Hörner oder riesige Zähne scheinen aus den Pfosten des
Baus hervorzukommen. Das Wesen dieser itrti als Reichsheiligtümer ist zuerst erkannt bei Kees, Opfertanz S. 262. In einigen
Fällen stehen vor der oberägyptischen Kapelle hohe Maste m. W.
aber immer ohne Schmuck._ Das unterägyptische Heiligtum ist
viel sparsamer ausgestattet: es hat nach oben sich verjüngende
Wände, die das Dachgewölbe überragen, eine auch beim Hausbau aus Lehmziegeln nachweisbare Form, einen breiten hohen
Eingang, gleicht aber am ehesten einem einfachen Naos. Jequier
hat die Form gelegentlich der Suchos-Heiligtümer behandelt. Sie
tritt aber als Teil eines größeren Bezirkes nach Royal Tombs
ed. Petrie II Taf. VII (Jequier a. a. O. 20) auf bei dem Heiligtum eines unterägyptischen? Widdergottes und Royal Tombs II
Taf. X, XI bei einem Thotempel — wenn der auf dem Dach
stehende Vogel als heiliger Ibis gedeutet werden darf. In dem
ersten Fall und ebenso bei der von Jequier a. a. O. S. 32 ge—
brachten Darstellung bekrönt ein Bukranion das Dach, wie das
auch bei dem Suchostempel des Fayum in Crocodilopolis der Fall
gewesen zu sein scheint (vgl. Jequier a. a. 0. S. 34, der aber an
eine Antilope denkt). Wichtig ist nun, daß die vollständige
Darstellung ältester ägyptischer Heiligtümer auf den Elfenbeintäfelchen zu Abydos (Petrie Royal tombs II pl. IIIa. und X) und
auf dem Zylinder Äg. Zeitschr. 34, 160 genau die gleichen Bestandteile zeigt wie das Reheiligtum des Lathures: einen umfriedeten Hof, in dem ein göttliches Wahrzeichen steht — einmal
der Obelisk, das andere Mal das Symbol der Neith, dann ein Baum
oder Fische — eine Kapelle und einen Eingang, links und rechts
von dem zwei Fahnen, die Gotteshieroglyphe E], errichtet sind.
Beiträge zur Geschichte der altägyptischen Baukunst.
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Das Reheiligtum hatte einen pylonförmigen Eingang, an ihm
dürfen wir uns auch die Fahnenstangen angebracht denken, wie
an den großen Pylonen der späteren Zeit: wir sehen wieder wie
die Formen des Neuen Reichs zurückgehen auf uralte Vorbilder;
die Zwischenglieder fehlen uns nur zufällig.“ Der Plan des Sonnenheiligtums, von dem wir annehmen dürfen, daß er mit dem des
berühmten Sonnenheiligtums von Heliopolis übereinstimmte, tritt
aus seiner Isolierung heraus und erweist sich als der übliche Plan
der ältesten Heiligtümer. Die Fahne aber am Eingang des heiligen Bezirks kündigte gleichsam, wie die Fahnen auf den Palästen unserer Fürsten, die Gegenwart des Gottes an, und wurde
so zur Hieroglyphe für „Gott“ schlechthin, als Determinativ bekanntlich aber erst seit dem Ausgang des Alten Reichs verwandt
(Griffith, Hieroglyphs S. 46). Merkwürdigerweise scheinen die
Flaggenstangen nur mit der unterägyptischen Itrt in alter Zeit
verbunden: nicht nur die Beispiele bei Jequier belegen das, sondern auch das ausführliche Bild eines Heiligtums bei Petrie,
Royal tombs I Taf. X, ll, in dem die oberägyptische itrt, wie
schon Griffith a. a. O. S. 42 entgegen Petries falscher Deutung
erkannte, unzweifelhaft dargestellt ist, entbehrt der Flaggen.
Im Hof sind hier Getreidekörner angegeben, wie auf der Hieroglyphe bei Griffith, Hieroglyphs Taf. III, 32, VII 87 (das wohl
eher ein Instrument zum Reinigen des Getreides von der Spreu
als eine Tenne darstellt). Außerhalb des Bezirks liegen hier die
Getreidemagazine zur Bereitung der Opferkuchen.
Jequier hat nun ein im Chonstempel zu Karnak unter
Herihor abgebildetes Weihgeschenk als Darstellung du sanctuaire
primitif d’ Amon erklärt. Im selben Jahr war aber die richtige
Deutung zugleich mit einer besseren Zeichnung bei Hölscher, das
hohe Tor von Medine Habu S. 60 gegeben worden: es ist nicht
das Bild eines Urheiligtums sondern vielmehr eines in „moderner“
Weise, wie Ramses III es in Medine Habu eingeführt hatte, umwehrten Tempels mit hohen Türmen.
Wie weit auch in älterer Zeit die Umfriedigungen der Tempel
Festungscharakter trugen ist nicht sicher auszumachen. Oben
wiesen wir auf die Ähnlichkeit der Lage des Königspalastes in
der Fluchtburg mit der Lage einiger Tempel innerhalb der Umwallung hin: eine solche Umwallung scheint nach Pyramiden
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7. Abhandlung: Fr. W. von Bissing
1384 useclit geheißen zu haben (wie später der große Säulensaal); das Bildzeichen führt einen mit Vorsprüngen versehenen
Hof vor, in dessen einer Ecke die Kapelle liegt: '
. Ob diese
Vorsprünge aber Wirklich fortifikatorische Bedeutung haben oder
nicht vielmehr nur eine übertreibende Darstellung der Panellie—
rung sind (wie wir sie u. a. vom Grab von Nagade kennen) bleibt
fraglich: in der Hieroglyphe Ptahhetep I Taf. XVIII 406, die der
aus den Pyramideninschriften wiedergegebenen genau entspricht,
sind die Vorsprünge nach innen gekehrt und nur an zwei aneinanderstoßenden Seiten; Royal tombs II Taf. VII 8—9 finden
sich die Vorsprünge außen. Hier scheint es sich um eine zweite,
äußere Mauer zu handeln, die den ganzen heiligen Bezirk umgab,
während die niedrige Hecke öfters wohl nur ein Gehege für das
heilige Tier bei der Kapelle darstellte: so auf dem Relief aus
dem Sonnenheiligtum bei E. Meyer, Ägypten zur Zeit der Pyramidenbauer S. 31, wo aber augenscheinlich nicht das lebendige
Tier sondern das steinerne Ebenbild in dieser Umfriedigung liegt,
während Petrie, Royal tombs II Taf. III A, 5, 6, VII 8, Hierakonpolis ed. Quibell I Taf. XXVI B lebende Tiere gemeint sein
müssen. Man ist versucht hier freilich auch an Opfertiere zu
denken. Erinnert wird man auch an die Beschreibung des mem—
phitischen Serapeums in Memphis bei Herodot II 353 Tau/417nxog änoz’nos zeö 'quat’orcp qrgomi/lata äv Mä/zqn. . . (115/1171! 16 1g}
”Am, äv zfi Igämetaz änedw (pavfi 6 ”Amg, OZMOÖÖfanE Evavu’ov
rd'w ngonvlaiwv, näoäv te nagt'owlov äoöaav xal nimm nle'nv' ävzl öe mövaw Öanäot xoMaaoc Övwöexamjxseg rfi aölfi. Ähnlich
beschreibt Strabo XVII 807.31 das Heiligtum: ö ’Amg Ev 017mg
1m, Igätpsmc . . . ätm ö’ ai’JÄi‘y ngoxsguäwy 10i) 07731017, äv fi xai
t’z’Mog 0172:6; n7; ‚umgög IO'Ü ßoög' 55g raümv öä riyv aÖÄv‘yv äEa(‚vzäat röv ’Amv xaü’ cögav 'm/ä x. T. ä'.
Jequier, der geneigt ist, in alter Zeit einzelnen Göttern bestimmte, unterschiedene Tempelformen zuzuweisen, obwohl davon
in späterer Zeit gar nichts zu bemerken ist, glaubt insbesondere
dem Anubis (a. a. O. S. 38 f.) eine Kapellenform zuweisen zu
sollen, die damals noch ganz ungehräuchlich gewesen sei,'später
aber 1e modele de tous les temples ägyptiens geworden sei. Die
Tatsache wäre sehr auffallend, denn nichts in unserer Überlieferung
Beiträge zur Geschichte der altägyptischen Baukunst.
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weist auf einen solchen Vorgang hin. Eine andere Erklärung
liegt dann auch näher. Die Abbildungen der Heiligtümer, auf
die sich Jequier beruft, geben entweder die Seitenansicht oderAnsichten der Schmalseite der unterägyptischen Kapelle ohne
den Eingang. Das im Zusammenhang mit Anubis abgebildete
Heiligtum (Petrie, Royal tombs I Taf. 29, Taf. 30. II Taf. 12)
gleicht nun aber genau der Hieroglyphe H , d. h. einer von vom
gesehenen Kapelle. In guter Ausführung (z. B. Davies, Ptahhetep I
Taf. XII 245) zeigt sie die Bauart aus Flechtwerk des oberägyptischen Reichsheiligtums und einige Male wenigstens (Mariette
Mastabas S. 74, Mariette Monumente Divers Taf. 18b, Erman
Ägypten 1 S. 379 a, b) ist auch bei diesem von der Seite wiedergegebene Tempeltypus die Hohlkehle klar bezeichnet. Übrigens
ist sie auch in der üblichen Drucktype der oberägyptischen Itrt
zu erkennen, nur überragt hier das gewölbte Dach die Hohlkehle
in seltsamer Weise. Ganz richtig hatte übrigens lange vor Je—
quiers Aufsatz Miss Murray Saqqara Mastabas S. 43 zu Taf. XXXIX
43/44 den Sachverhalt erkannt, als sie die von Mariette ungenügend veröfi'entlichten Stücke neu herausgab. Ich möchte sogar
noch die weitere Frage aufwerfen, ob nicht auch die beiden
Schriftzeichen der ober- und unterägyptischen Itrt im Grunde
nur die Vorder- und die Seitenansicht gleichartiger Gebäude sind,
deren Unterschied nur in dem Vorhandensein oder Fehlen bestimmter Symbole (der Flaggen, der Hörner z. B.) besteht.
Unerklärt bleibt für mich einstweilen die merkwürdige Hieroglyphe Davies Ptahhetep I Taf. XII 251. Eine von vorn gesehene
Kapelle wird hier eingerahmt von zwei gabelförmigen Stangen,
die unten in einem gemeinsamen Stylobat zu stehen scheinen
und oben durch eine Stange verbunden sind. Nach der Bau—
inschrift vom Reheiligtum hieß eine solche Anlage Ha’a’t (BissingBorchardt, Reheiligtum I 315). Davies Will in dem Rahmen eine
Weinpresse sehen; er vergleicht wohl die Schriftzeichen a. a. O.
Taf. X 166, 173 und Taf. XVIII 405. Aber die Ähnlichkeit
zwischen der auf Pfählen gezogenen Rebe und den Pfählen des
Tempelbildes ist doch sehr äußerlich. In den Pyramidentexten steht
die Hieroglyphe als Wortzeichen für den Gott
(Maspero, Äg. Zeitschr. 1882, 129). Die bei Allen, Horus in the
10
7. Abhandlung: Fr. W. von Bissing
Pyramid texts S. 75 verzeichneten Stellen erlauben mir wenigstens
kein Urteil über das Wesen dieses Dämons.‘)
Leider gewähren uns die Überreste der ältesten Tempel
oder was man dafür gehalten hat, nur wenig Hilfe für den Wiederaufbau. Einige runde Vertiefungen in dem Ziegelpflaster des
Tempels von Hierakonpolis werden von den Ausgräbern, weil nahe
dem Eingang und einer verworfenen Granitschwelle gelegen als
Löcher für Flaggenmasken erklärt (Quibell, Hierakonpolis II S. 12
vgl. Taf. 72 und S. l1 ä 30); leider ist aber weder diese Deutung
noch das Alter des Pflasters, das bis in das Neue Reich bestanden
zu haben scheint, gesichert. Der seltsame Block aus, Abydos
Petrie, Abydos II Taf. XXVII, S. 12 ä 17, der spätestens unter
Phiops gehört, scheint den Teil eines größeren Ganzen ausgemacht
zu haben; mit den Flaggenmasten an den Pylonen hat er wohl
nichts zu tun, möglicherweise stammt er von einem Thürriegel.
Unter ungewöhnlich schwierigen Verhältnissen untersuchte Petrie
in Abydos, was er für die Reste von Tempeln der I——VI. Dynastie
hält.’ Wenn auf seine Aufnahmen und deren Deutung im allge—
meinen Verlaß ist, so hätte (abgesehen von dem problematischen
Bau auf Taf. 2) das älteste wirklich nachweisbare Heiligtum
aus einem großen Hof, an dessen einer Seite ein mehrkammeriger
kleiner Bau lag, bestanden, und aus einem kleineren Hof, innerhalb dessen Baulichkeiten nicht nachgewiesen sind. Dieser, innerhalb des großen Hofs gelegene kleinere ist später durch Anbauten
an das mehrkammerige Gebäude unmittelbar mit diesem verbunden
worden.
Ob noch andere Baulichkeiten vorhanden waren, wissen
wir nicht. Petrie hält das mehrkammerige Gebäude für Magazine.
Nun ist auffallend, daß bei allen Veränderungen in der Folgezeit bis in die Zeit der XI. Dynastie gerade dieses Gebäude unl) Kees hat über ihn Rec. de trav. 37, 67, 71 gehandelt. In der
Ptolemäerzeit gilt er als Gott der Laboratorien und Salben; er scheint in
alter Zeit _ein Gestirngott zu sein und vielleicht hängt mit seinem himm_ lischen Wesen auch zusammen, daß er Wasser und Wein gelegentlich bringt:
für den Gott der Weinkelter kann ich ihn auch nach den späteren Schreibungen nicht halten. Wie er zu seinem Löwenkopf kommt, ist unklar.
Merkwürdig ist, daß der Gott Ssmu, dessen Kapellentypus im Sonnenheilig—
tum vorkommt, in naher Beziehung zu Sokaris steht, der nach Rec. de trav.
37, 88 f. 2 Schlachthöfe gehabt hat, wie solche 2 Schlachthöfe auch gerade
im Sonnenheiligtum nachweisbar sind.
Beiträge zur Geschichte der altägyptischen Baukunst.
berührt bleibt, nur durch Vorbauten erweitert wird.
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Betrachtet
man den Zustand zur Zeit der VI. Dynastie, also etwa 1000 Jahre
nach der Errichtung des ältesten uns bekannten Heiligtums, so
finden wir jetzt vier mächtige Steintore nachweisbar, die jedenfalls vor der XII. Dynastie errichtet wurden. Zwei einander gegenüberliegende Tore auf der NW-Seite des Bezirks (A auf Petries
Plan Abydos II Taf. 53) sollen nach Petrie den Eingang zu einem
„Prozessionstempel“ bilden. Vor dem nördlichen Tor liegen Stelen,
wie sie einst auch in Koptos standen (Annales du service XI,
Koptos Taf. II N. 25). Aber in keinem Falle ist der Beweis zu
erbringen, daEx es sich hier um das eigentliche Heiligtum handelt.
Die Funde wie der Inhalt des einzigen erhaltenen von den mindestens 3 Dekreten, die an der Tür standen (Petrie, a. a. 0.
Taf. XIX S. 42, vgl. S. 10 ff.) lassen mindestens so gut die Deu—
tung auf einen Opferhof mit Magazinen als auf einen Tempel zu.
Den Tempel finde ich vielmehr in dem Gebäude, das Petrie
als Magazin ansieht, ohne dafür zwingende Gründe zu haben.
Kein Fund deutet auf solche Verwendung. Hingegen sehen wir,
datä der Grundriß dieses Baues eine nahe Verwandtschaft mit dem
Plan späterer ägyptischer Tempel zeigt: der älteste Teil besteht
aus drei hinteren langen und schmalen Gemächern, die verschließ—
bar waren, miteinander nicht in Verbindung standen und auf
einen ihnen vorgelagerten breit gelagerten Raum oder Hof sich
öffneten. Das ist im wesentlichen der Grundriß des Ptahtempels
Tuthmosis III in Karnak (Annales du service III S. 38 fi‘.) und
anderer ähnlicher Bauten, in denen sich, wie ich zu zeigen hofi'e,
sehr alte Grundrisse erhalten haben. Vor diesen Teil hat man
nun im Lauf der Jahrhunderte drei weitere, breit gelagerte Räume,
vermutlich teilweise gedeckt gelegt; zwei dieser Räume traten
ihren östlichen Teil an ein enges Gemach ab, das durch die Umfassungsmauer des Gebäudes und eine ungefähr parallel laufende
Mauer gebildet wurde, während die zwei anderen Wände von der
Steinmauer des „Hofes“ und der vorderen Mauer des nördlichen
der beiden Gemächer gebildet wurden. In diesem engen, wohlverschliefäbaren Raum möchte man einen Aufbewahrungsraum für
heilige Geräte sehen — denn an eine Treppe auf das Dach wagt
man nicht recht zu denken. Bemerkenswerter Weise ist bei diesem
alten Tempelbau die Sitte, den Eingang in eine Ecke zu legen,
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7. Abhandlung: Fr. W. von Bissing
damit der Eintretende nicht gleich das Ganze überschaute, vom
Hausbau noch beibehalten. Der Ziegeltempel des alten Reichs, in
dem Wir nach den in der Nähe gefundenen Inschriften das Heiligtum
des Chontamenthes erkennen dürfen, ist wohl in den Wirren nach
der VI. Dynastie zu Grunde gegangen: beigetragen dazu mag
der Umstand haben, daiä mehr und mehr an die Stelle des alten
Lokalgottes der Kult des Osiris trat, dem glänzendere Tempel errichtet ‚wurden.
4. Die Neujahrskapellen in den Tempeln von Edfu
und Dendera. (Hierzu 2 Taf. und 1 Abb.)
Rechter Hand von dem sog. 2. Vorraum des Sanktuars im
Tempel von Edfu öffnet sich ein kleiner Hof, der sowohl von dem
Vestibul aus als auch über einen mehrfach gebrochenen Gang
von dem ersten Vorraum und der aufs Dach führenden Treppe
zugänglich ist. Er wird in unseren Führern nur kurz erwähnt
um des zierlichen Kioskes Willen, der von ihm aus über 6 Stufen
erreicht wird. In der ausführlichen Beschreibung Edqu in Baedekers
Oberägypten 1891, S. 280 wird der Komplex zusammengefaßt als
„Zimmer für die Darbringung des Bedarfs“, Hall in Murrays
Handbook for Egypt. 1910 gibt an „we ascend a. flight of steps
t0 a' very beautiful chapel or kiosk (k), with fine pillars with
floreated capitals. From the inseription on it we learn that it
was made bei Necht-Hor—habet of the XXX. Dynastiy, t0 serve
as a naos t0 the old temple, subsequently destroyed und replaced
by the actual one“. Weigall, der im guide to Upper Egypt
noch am ausführlichsten berichtet, bemerkt, dafä „on the west
wall, in the midelle row of relief, the king and queen (Ptolemaios IV) are seen ofl'ering to king Ptolemy III and Queen Berenice, the royal parents, and on the east wall the king enthroned,
with his wife Arsinoe behind him, is adored by two blue—coloured figures of dead kings, Who are called „the Fathers, the
Hawkes“ (sie, lies „die Götter“). A scene over the doorway of
the little court shows the seven Hathors beating tambourines“.
Die weiteren Bemerkungen Weigalls sind leider Phantasie.
Benedite im guide Joanne S. 554 erwähnt die Anlage und
setzt hinzu in ihr „parait s’etre faite, en diverses ceremonies, 1a
vestiture du Dieu avant la grande procession de l’ouverture de
Beiträge zur. Geschichte der altägyptischen Baukunst.
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l’Annöe, entre autres“. Hier taucht zum erstenmal die Beziehung
der Kapelle zur Neujahrsfeier auf, Rochemonteix hat in EdfouI
437 ff. unter der Überschrift „cour du Nouvel an“ eine Beschreibung und. die Inschriften gegeben; aber es ist unmöglich daraus
eine klare Vorstellung von dem wirklichen Zustand zu gewinnen.
Die Inschriften des Hofs sind arg zerstört; die Abbildung der
sieben Hathoren, die Inschriften, die sie begleiten und die Erwähnung der Mschnt scheinen darauf hinzudeuten, dafä hier das
Geburtsfest des Hbrus gefeiert wurde und seine Thronbesteigung.
In den Schlußworten des einzigen längeren erhaltenen Textes „es
kommt der Morgen durch seine Kraft“ könnte man eine Anspielung auf die aufgehende Sonne sehen. Die besterhaltene Darstellung von der Rückwand des Hofs, die Rochemonteix Taf.XXXIVb
veröffentlicht [von den Inschriften ist, wie die Photographie lehrt
viel mehr erhalten als die Ausgabe ahnen läßt], zeigt den König,
dem Gott Horus von Edfu Weihgeschenke (Vasen, Räuchergefäße,
Blumen, Fleisch, Vögel‚ ein Tabernakel, Brote) überreichend.
Nach meinen Notizen von 1912 wäre in den Inschriften mehrfach
von Brandopfern neben andern Opfern die Rede; die Rötung des
Sandsteins an der Tür zur Kapelle und des Pflasters könnte damit
zusammenhängen. In der S.O.-Ecke bemerkt man im Fundament
eine Grube, ofl'enbar eine Krypta. Von den Inschriften schrieb
ich Rochemonteix S. 444, 5—8 ab, im wesentlichen mit Rochemonteix gleichlautend. Die Treppe ist einfach vor die höher
gelegene Kapelle vorgelegt, sie stößt nicht einmal fest an,
an ihrer linken Wange findet sich eine Durchbohrung, wie um
ein Tier anzubinden. Das Innere der Kapelle trägt offenbar
keine Inschriften. Wie Hall zu der Behauptung kommt, sie sei
von Nektarabes erbaut, wodurch wir dann eine sichere Datierung
für die Kompositkapitäle hätten, ist unerfindlich. In den Bauin-
schriften (Dümichen, Baugeschichte des Denderatempels S. 6) heißt
der Hof „Vorratsraum“ oder besser vielleicht „Speiseopfer-Raum“
U-jl—ü 2‘? (ä), {7&0 ä, die Kapelle selbst aber ue‘bt, die
reine Stätte, der heilige Raum (vgl. äg. Zeitschr. 1875, 117 und
Reheiligtum I S. 48, wo wohl zu übersetzen ist „reine Stätte
des kgl. Bezirks“).
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7. Abhandlung: Fr. W. von Bissing
Nun liegt an genau gleicher Stelle, neben dem Sanktuar,
und ebenfalls aus einem Hof und einer erhöhten Kapelle bestehend, im Tempel zu Dendere eine Anlage, die dort (Dümichen,
Baugeschichte S. 3) als „Hof der Stätte des Festes des Anfangs
[Neujahr]“ und als Heiligtum bezeichnet wird. Das Dach der Kapelle
wird von 2 Hathorsäulen getragen; Steindorfl' im Baedeker 1913
beschreibt auf Grund der Inschriften, die Mariette Dendere II
Taf. I fi'., Texte S. 189 fl‘. Wiedergibt, die Reliefs wie folgt: „Hier
versammelte sich die Priesterschaft zur Feier des Geburtstags der
Hathor und des darauffolgenden Neujahrs. Im Hofe wurden die
Opfer dargebracht, wie es an der östlichen Wand abgebildet ist.
Die Darstellungen im Kiosk [der hier also fertig ausgeschmückt
wurde] zeigen: an den Wänden in drei Reihen den König und
‚verschiedene Gottheiten vor den Göttern von Dendera, darunter
eine Prozession von ober- und unterägyptischen Lokalgöttern mit
Opfergaben; an der Decke die Himmelskönigin Nut, aus ihrem
l Scholäe kommt die Sonne, sie gießt ihre Strahlen auf den Tempel
von Dendera aus, der durch einen auf einem Berg mit 2 Bäumen
stehenden Hathorkopf wiedergegeben ist.“
Dalä hier ein besonderer Komplex vorliegt hat schon Mariette
erkannt und haben Erman-Junker bei Erman die Ägypt. Religiona
S. 233 f. von neuem ausgesprochen. In Dendera gehören zu diesem „Heiligtum für sich“ das erhöhte Tempelchen, in dem die
Göttin getront haben wird, in dem man sie kleidete und salbte,
der Vorhof, in dem man ihr opferte, ein Vorraum, der zugleich
die Kostbarkeiten für dieses Fest bewahrte. Man feierte hier
„die Jahreswende, den Tag des Kindes im Neste, WO Hathor
geboren wurde, das Neujahr und andere Feste mehr“.
Die Feste, die man hier und in dem entsprechenden Teil
des Edfutempels. beging, gehören zu den ältesten Festen der
Ägypter. Brugsch hat, nicht ohne Irrtümer im einzelnen, im
Thesaurus 445 fi’., Ägyptologie 347 ff. viel Material zusammengetragen; die wichtige Rolle, die die Geburtsfeste der Gottheiten
in ältester Zeit spielten, kennen wir jetzt aus dem „Stein von
Palermo“ und seinesgleichen. Siehe auch meine Mastaba des
Gemnikai II 277 für das Alter der Neujahrs- und JahreswendeFeste. Wir dürfen daher annehmen, daß wenn für diese Feiern
eine besondere, noch dazu sehr einfache Tempelform innerhalb
4
Beiträge zur Geschichte der altägyptischen Baukunst.
15
der großen Heiligtümer erscheint, diese Form von den Traditionen
des Kultus gefordert wurde, also auf sehr alte Zeit zurückgeht.
Mit andern Worten: in dem Grundriß der „Neujahrsheiligtümer“
von Edfu und Dendera ist uns der Grundriß von Tempeln aus
den ersten Anfängen der ägyptischen Geschichte erhalten und
mit ihrer Hilfe können wir das Bild ergänzen, das uns das
Sonnenheiligtum von Abusir, die alten Hieroglyphen und die
Ausgrabungen Petries überliefern.
5. Der Tempel Sethos II. in Karnak.
In dem erst in Ptolemäischer Zeit durch einen Pylon abgeschlossenen Hof vor dem Ramessidischen hypostylen Saal liegen
zwei Heiligtümer der XIX. Dynastie: das eine ist ein Tempel
Ramesses III. der der thebanischen Götterdreiheit Amon, Mut und
Chons geweiht ist und weiter nichts auffälliges bietet; man möchte
beinahe annehmen der König sei an der Vollendung eines des
groläen Säulensaales seines Ahnherrn würdigen Sanktuars verzweifelt und habe eilig (die Bildhauerarbeit scheint von großer
Hast zu zeugen) den thebanischen Göttern wenigstens eine fertige
Kultstätte in Karnak herstellen wollen. Das andere Heiligtum
liegt dem Tempel Ramesses schräg gegenüber, näher dem Nil.
Es besteht aus drei nebeneinander liegenden Kammern, die dem
Amon, der Mut und dem Chons geweiht sind. Sethos II. hat sie
etwa 20 Jahre vor der Fertigstellung des Tempels Ramesses III.
errichtet. Aber der fehlende Skulpturenschmuck an einigen Wänden beweist, daß er den Bau nicht mehr vollenden, vielleicht
nicht einmal mehr weihen konnte. Dennoch sollte er nie größer
werden: seine Stellung beweist, daß nur ein Vorhof noch dagewesen oder geplant sein kann, sonst hätte sich der Bau in die
Sphinxallee geschoben, die vom Nil zum Tempel führte und erst
unter der XXII—XXV. Dynastie, als die Bubastiden und Äthioper
den Hof mit den Säulenhallen errichteten, beseitigt worden ist:
damals hat man die heiligen Widder Ramesses II. an der einen
Seite des Hofs „magaziniert“ und die Widderallee nur außerhalb
des geplanten (oder schon begonnenen?) Pylons bestehen lassen.
Der kleine Tempel Sethos II. gibt mithin genau den Grundrifi-i
des Baus von Abydos wieder, den ich oben als den ältesten nach-
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7. Abh._: Fr.W. v. Bissing; Beitr. zur Gesch. der altägypt. Baukunst.
weisbaren Tempel bezeichnet habe. Er hat uns abermals die
Anlage eines ältesten ägyptischen Heiligtums bewahrt.
Zusatz z u S. 2.
Die hier vorgetragene 'Deutung des
Zeichens U hat nun auch Borchardt in seinen während des Drucks
mir zugegangenen „Altägyptischen Festungen an der zweiten Nilschwelle“ S. 29, 2 als eine der möglichen Erklärungen angeführt.
Borchardts Plan von Dabnarti, das er mit Anderen Dabe nennt,
a. a. O. Blatt 6, S. 9 f. weicht von Somers Clarkes Aufnahme
einiger Maßen ab. Die Ähnlichkeit mit dem Schriftzeichen ist
geringer, bestehen bleibt eher, daß „die Anlage von der der
übrigen Festungen in der allgemeinen Anordnung (und in der
Ausführung) abweicht“. Borchardt glaubt der Anlage daher einen
andern Zweck zuschreiben zu sollen, ich bin geneigt sie für älter
als die übrigen, mindestens dem Typus nach, zu halten, die“
Gleichsetzung mit „Iku“ würde dadurch nur gestützt.
v. Bissing, Beiträge zur Geschichte der altägyptischen Baukunst.
Die Neujahrskapelle im Tempel von Edfu.
Sitzgsb. d. philoa.-philol. u. d. hist K1. Jahrg. 1923, 7. Abb.
Taf. I.
Sitlgab. d. philos.-philol. u. d. histt K1. Jahrg. 1928, 7. Abb.
(Rochemonteix Taf. XXXIV b.)
Taf. H.
Ruckwand des Hofs der Kapelle.
v. Bissing, Beiträge zur Geschichte der altägyptischen Baukunst.
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