Main-Taunus

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Main-Taunus-Kreis
Energiesparkonzept für Schulbauten
Mit dem Energiesparkonzept für Schulbauten will der Main-Taunus-Kreis den
Energieverbrauch an seinen 56 Schulen
deutlich senken.
Durch Sanierungen, einen umweltschonenden Energiemix und den Einsatz sparsamer Techniken und Konstruktionsweisen sollen in den nächsten Jahren mehrere Millionen Euro eingespart werden.
Gleichzeitig wird ein wichtiger umweltpolitischer Beitrag geleistet.
Sanierungen
Schritt für Schritt werden die Schulen im
Kreis saniert. Ein beispielhaftes Projekt ist
der Umbau der Freiherr-vom-Stein-Schule
in Eppstein. Nach Sanierung von Fassade,
Fenstern, Dach und Haustechnik verbraucht die Schule etwa 30 Prozent weniger Energie. In Flörsheim wurde der Altbau der früheren Adolf-Reichwein-Schule
durch ein energieeffizientes Gebäude für
die Sophie-Scholl-Schule ersetzt.
Photovoltaikanlage, Brühlwiesenschule in Hofheim
Erdwärme
An der Sophie-Scholl-Schule werden
erstmals Erdsonden zum Beheizen des
Gebäudes verwendet. Dabei wird die
Temperatur des Grundwassers genutzt,
die in diesem Fall 18 Grad in 99 Meter
Tiefe beträgt, um mit speziellen Wärmepumpen das Heizwasser auf bis zu 55
Grad zu erhitzen. Umgekehrt kann die
Schule im Sommer mit dem Grundwasser gekühlt werden. Gleichzeitig regenerieren sich in dieser Zeit die Wärmesonden. Diese Technik soll auch an weiteren,
dafür geeigneten Standorten eingesetzt
werden.
Geothermieanlage, Sophie-Scholl-Schule in Flörsheim
Eine weitere Methode, Erdwärme zu
nutzen, sind Erdwärmekollektoren, die
durch unterirdische Rohrsysteme Energie
direkt aus dem von der Sonne aufgewärmten Boden gewinnen. Erstmals
wurde diese Methode beim Neubau der
Geschwister-Scholl-Schule in Schwalbach
angewendet.
Sonnenenergie
Zurzeit betreibt der Main-Taunus-Kreis
an zehn Schulen zwölf Photovoltaikanlagen. Die Neubauten weiterer Schulen
sollen ebenfalls mit Anlagen ausgestattet
werden. Daraus ergibt sich dann eine Gesamtfläche von circa 3.700 Quadratmetern. An sechs weiteren Schulen werden
inzwischen Solarthermieanlagen eingesetzt.
Solarthermische Anlage im Main-Taunus-Kreis
Passivhäuser
Personal
Der Erweiterungsbau der Albert-EinsteinSchule, die Gebäude der Ganztagsbetreuung an der Geschwister-SchollSchule in Schwalbach und der
Dreilinden-Schule in Bad Soden sowie
der Erweiterungsbau an der Heinrichvon-Kleist-Schule in Eschborn sind Schulgebäude, die im Main-Taunus-Kreis in
Passivbauweise errichtet wurden. Die
Räume in den Passivhäusern verfügen
über eine Anlage, die der ausgetauschten verbrauchten Luft Wärme entzieht,
um damit die frisch hereinströmende
Luft aufzuheizen. Künftig sollen sich alle
Schulneubauten im Kreis am Passivhausstandard orientieren.
Ein weiterer Pfeiler des Energiesparkonzepts ist der Einsatz von Fachpersonal.
Alle Projektleiter des Amtes für Schulbau
und Gebäudemanagement wurden zum
Thema Energieeinsparung geschult.
Zusätzlich wurde ein Energiemanager
eingestellt, der eng mit dem Energieberatungszentrum des Kreises zusammenarbeitet. Außerdem werden ausschließlich Architekten und Fachplaner beauftragt, die Erfahrung mit energieeffizientem Bauen nachweisen.
Blockheizkraftwerke
Im Main-Taunus-Kreis stehen zurzeit an
drei Schulen vier Blockheizkraftwerke mit
315 KW elektrischer Gesamtleistung.
Die größten Anlagen stehen an der Brühlwiesen-Schule in Hofheim mit je 130 KW
elektrischer Leistung. Die kleineren Anlagen stehen in der Weingartenschule in
Kriftel und in der Friedrich von Bodelschwing-Schule in Hofheim.
Die Heizkraftwerke werden mit Erdgas
betrieben und erzeugen Strom. Die dabei
entstehende Wärme wird zum Heizen der
umliegenden Schulgebäude genutzt. Der
über den Eigenbedarf hinaus produzierte
Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist.
Allein mit dem größeren Blockheizkraftwerk nimmt der Kreis im Jahr rund
60.000 Euro ein.
Blockheizkraftwerk Brühlwiesenschule in Hofheim
Leuchtsysteme
Der Main-Taunus-Kreis wurde für sein
Konzept einer innovativen Form der
Außenbeleuchtung an der Heinrich-vonBrentano-Schule in Hochheim vom Bundesumweltministerium im Rahmen des
Wettbewerbs „Energieeffiziente Stadtbeleuchtung“ ausgezeichnet. Die dabei
eingesetzten LED-Leuchten mit intelligenter Steuerung verbrauchen 70 Prozent weniger Strom als herkömmliche
Laternen. Die Lampen lassen sich bedarfsgerecht programmieren, d.h. sie leuchten nur an Schultagen und nur dann mit
voller Kraft, wenn in ihrer Umgebung
Bewegung registriert wird. Die Umstellung der Beleuchtung an der Heinrichvon-Brentano-Schule sowie der ComeniusSchule in Eppstein und drei weiteren
Turnhallen soll in fünf Jahren etwa
95.000 Euro einsparen.
Außenbeleuchtung der Heinrich-von-Brentano-Schule in Hofheim
Kontakt
Main-Taunus-Kreis
Am Kreishaus 1-5
65719 Hofheim
06192 201-0
www.mtk.org
Quellen
-Fotos: Main-Taunus-Kreis
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