Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Kirchhoff-Institut für Physik ATLAS-Gruppe DIPLOMARBEIT Jet-Energie-Kalibrationen bei h öchsten transversalen Impulsen im ATLAS-Detektor am LHC Die moderne Theorie der Elementarteilchen und Kr äfte — das Standardmodell (SM) — beschreibt die bisherigen Teilchenstreuexperimente mit hoher Pr äzision. Trotzdem lässt es noch viele Fragen offen, u.A. wie alle fundamentalen Kr äfte (elektroschwache, starke und Schwerkraft) vereinigt werden, warum es drei Generationen von Leptonen und Quarks gibt, woraus die Dunkle Materie im Universum besteht u.s.w. Viele mögliche Erweiterungen des Standardmodells, z.B. Supersymmetrie (SUSY), Extra-Dimensionen, Leptoquarks, Quark-Compositeness, wurden entwickelt, um diese Fragen zu beantworten. Ob eine dieser Theorien die Welt beschreibt — das wollen Experimentatoren am Large Hadron Collider (LHC) herausfinden. Der weltweit größte Teilchenbeschleuniger LHC wird derzeit am Europ äischen Teilchenlabor CERN (Genf) gebaut und soll im Jahr 2007 planm äßig in Betrieb gehen. Am LHC werden zwei Protonenstrahlen jeweils bis zu bisher unerreichten Energie von 7 TeV beschleunigt und an zwei Punkten zur Kollision gebracht. An diesen Punkten werden die Detektoren ATLAS und CMS die bei ppWechselwirungen entstehenden Teilchen aufzeichnen. Die ATLAS-Gruppe am Kirchhoff-Institut für Physik (KIP) ist, als Teil der internationalen ATLASKollaboration, in verschiedene Aktivitäten bei der Vorbereitung des ATLAS-Experiments involviert, sowohl bei der Entwicklung von Hardware-Komponenten als auch bei den Monte-Carlo-Studien, die mögliche Signale neuer Physik im Detektor simulieren und künftige Datenanalysen vorbereiten. LHC Point 5 -7 10 -8 10 dσ/dMeff (mb/400 GeV) Für eine Entdeckung neuer Physik spielt bei allen Modellen der Nachweis von Hadronen-Jets bei hohen transversalen Impulsen eine entscheidende Rolle. Als Beispiel ist rechts die Verteilung der effektiven Masse der vier härtesten Jets abgebildet, wie sie von einem SUSY-Modell vorhergesagt wird (offene Kreise), sowie für verschiedene aus dem Standardmodell bekannte Untegrundquellen (andere Histogramme). Diese effektive Masse wird aus den 4er-Impulsen der Jets ausgerechnet, was eine gute Energie-Kalibration der Jets voraussetzt. Für Jets, wie sie bei solchen Analysen auftretten, stellt die Energie-Kalibration jedoch eine besondere Herausforderung dar. Im Rahmen dieser Diplomarbeit sollen die neuesten Ideen auf diesem Gebiet getestet und weiterentwickelt werden. -9 10 -10 10 -11 10 -12 10 -13 10 0 1000 2000 Meff (GeV) 3000 Effektive Masse von 4 Jets Weitere Fragen beantworten Ihnen gerne Prof. H.-C. Schultz-Coulon, KIP 1.113, Tel. 54 9281, E-Mail: [email protected] Dr. V. Lendermann, KIP 0.311, Tel. 54 9283, E-Mail: [email protected] KIP-ATLAS-Gruppe im WWW: http://www.kip.uni-heidelberg.de/atlas/ 4000