10 CANTASTORIE Volkskunst aus Süditalien 32

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MAGAZIN 3 · AUGUST 2017
CHF 8.–
CANTASTORIE Volkskunst aus Süditalien
20 REFORMATION Bilderwahl!
27 LANGE NACHT DER MUSEEN Unser Programm
32 PORTUGIESISCHE HIGHLIGHTS Die Kunstfreunde auf Reisen
10 1
EDITORIAL
Liebe Mitglieder der Zürcher
Kunstgesellschaft,
liebe Leserinnen und Leser
So manches ist neu in diesem Jahr: der provisorische Kunsthaus-Eingang ist offenbar
gelungen, was uns wirklich freut. Im Untergeschoss wird schon kräftig gebaut an
den neuen Garderoben und dem Anschluss für die Passage zur Kunsthaus-Erweiterung.
Bewegung herrschte auch beim Ausstellungsprogramm mit dem vielbeachteten
Projekt zur Performance in diesem Sommer, und es geht weiter: Wenn es in den nächsten
kurzen sechs Wochen die Ausstellung «Cantastorie» mit hinreissender süditalienischer
Volkskunst und dazu ein buntes Musik- und Theaterprogramm mitten im Bührlesaal
gibt, samt volltönender Jahrmarktorgel, dann sollten Sie sich das nicht entgehen lassen.
Die Vereinigung Zürcher Kunstfreunde gibt es seit stolzen einhundert Jahren,
und wir verdanken unseren Freunden tatsächlich viel Gutes: Wenn Sie die Sammlung
in den nächsten Wochen durchstreifen, finden Sie all jene Werke markiert, die uns
die Vereinigung dauerhaft überlässt, darunter zahlreiche Meisterwerke der Schweizer
und der internationalen Kunst, die unser Profil wesentlich bestimmen. Danke also –
und auf weitere hundert Jahre! Wenn Sie Mitglied werden möchten, finden Sie viele
Informationen auf der neugestalteten Website der Kunstfreunde Zürich, und wir freuen
uns über kräftigen Zuwachs bei unseren Gönnern.
Ein kurzer Ausblick noch über das Programm der nächsten Monate: Wir werden
unseren Ausstellungsrhythmus etwas umstellen und an das Besucheraufkommen
anpassen, zudem immer wieder auch kürzere Projekte im grossen Ausstellungssaal
realisieren und mittelgrosse Ausstellungen in der Sammlung veranstalten. Als
nächstes erwartet Sie im Herbst dann eine höchst interessante Präsentation zur
französischen Malerei des 19. Jahrhunderts, inklusive die lange verkannte, aber
grossartige Salonmalerei. Zum Reformationsjubiläum zeigen wir, was es im Kunsthaus
zu diesem Thema alles gibt und stellen ganz unbescheiden einige Thesen zur Dis­
kussion. Im nächsten Jahr freuen wir uns auf «Fashion Drive», eine Ausstellung über
extreme Mode in der Kunst vom Mittelalter bis heute; auf Robert Delaunay und
seine Zeit in Paris, auf die Grossinstallation von Abraham Cruzvillegas und die lange
erwartete Retrospektive zu Oskar Kokoschka. Erneuern Sie einfach Ihre Mitgliedschaft – oder treten Sie ein in die wunderbare Welt der Zürcher Kunstgesellschaft!
Detail aus «Cantastorie», Sammlung Würth
Mit herzlichem Gruss,
3
Paul Cézanne Badende (Detail), um 1890, The Metropolitan Museum of Art, New York, Geschenk Mrs. Max J.H. Rossbach, 1964
Foto: © 2017 Digital image, The Metropolitan Museum of Art/Art Resource/Scala, Florence
GUT ZU WISSEN
OBJEKT DER BEGIERDE
KULTURNEWS
KUNSTFREUNDE UNTER NEUER FÜHRUNG Die erste Präsidentin der Vereinigung Zürcher
Kunstfreunde heisst Gitti Hug. An der Mit­
gliederversammlung am 26. Juni übernahm
sie das Amt von Renato Fassbind, der den
Kunst­freunden als Mitglied des Vorstandes erhalten bleibt. Frischer Wind herrscht auch
im Erscheinungsbild des 100-jährigen Clubs der
Mäzenaten: www.kunstfreunde-zuerich.ch
BORN AFTER 1967 Am 17. September um 19 Uhr findet im Kunsthaus ein Abend mit Arbeiten von Dor Guez
im Rahmen des Omanut Video Festivals «Neulicht» zum Thema «Born After 1967» mit
Dani Gal, Dor Guez, Nira Pereg und Nevet Yitzhak
statt. Kuratiert wurde diese neue Plattform
für zeitgenössische israelische Video-Kunst
von Avi Feldman, der ein Künstlergespräch
mit Dor Guez führen wird. Kunsthaus-Kuratorin
Cathérine Hug wird mit einem Kommentar
auf die gezeigten Werke reagieren.
http://omanut.ch
Faltenrockharnisch,
um 1526
Kunsthistorisches
Museum Wien
Gut gerüstet
Dieses ausserordentliche Kleidungsstück stand ganz oben auf unserer
Wunschliste – nicht für unsere Sammlung, sondern als Objekt der
Begierde für die Ausstellung «Fashion Drive» über extreme Erscheinungen der Mode in der Kunst. Der sogenannte Faltenrockharnisch aus
ziseliertem und poliertem Stahl wurde von einem norddeutschen Plattner­meister nach einem Innsbrucker Vorbild für Albrecht von Brandenburg,
dem Hochmeister des Deutschen Ritterordens, um das Jahr 1526
gefertigt. Wir haben uns mächtig gefreut, als unsere Kollegen vom Kunst­historischen Museum in Wien das schwergewichtige Stück für unsere
Ausstellung zugesagt haben – und dass sie auch noch weitere kostbare
Leihgaben nach Zürich schicken werden. Wenn Sie das nächste Mal
in Wien sind, machen Sie einen Besuch in der ehemaligen kaiserlichen
Hofjagd- und Rüstkammer der Habsburger in der Hofburg, und
Sie werden staunen. Übrigens trug Albrecht den klappernden Faltenrock
sehr wahrscheinlich an seiner Hochzeit mit Dorothea von
Dänemark. So ändern sich die Zeiten – aber dieses Outfit ist irgendwie
immer noch extrem modern �
«Fashion Drive» findet ab dem 20. April 2018 im Bührlesaal statt;
der obligate Ball zur Ausstellung ist am 5. Mai.
6
STABWECHSEL BEI DER STIFTUNG ZÜRCHER KUNSTHAUS Auf Martin Zollinger, der das Amt des Präsidenten 2010 von Thomas Wagner übernommen
hatte, ist per 1. Juni der Betriebsökonom
Martin Hunziker gefolgt. Dieter Bärtsch, bisher
Vizepräsident, ist ebenfalls per Ende Mai
ausgeschieden. Neu im Stiftungsrat sind Astrid
Heymann, Direktorin Liegenschaftsverwaltung
der Stadt Zürich und Markus Brönnimann,
Chef des Immobilienamts des Kantons Zürich.
Die Stiftung ist als Eigentümerin der Kunsthaus-Liegenschaften für deren Finanzierung,
Bewirtschaftung und Unterhalt zuständig
und Teil der Bauherrschaft der KunsthausErweiterung.
VARLIN Vom 2. September 2017 bis zum 4. März 2018
zeigt das Museum Franz Gertsch zum
40. Todestag des Künstlers eine museale
Ausstellung zum Werk des Schweizer
Malers Varlin.
www.museum-franzgertsch.ch
GUT ZU WISSEN
BIBLIOTHEK
SHOPPING
Raubgut in
Bibliotheken?
Die Provenienz von Raubkunst und Fluchtgut in Museen wird seit Jahren
erforscht. Bei der Restitution unrechtmässig erworbener Kunstwerke
geht es häufig um hohe materielle Werte. Dagegen wurde der Herkunft
der vergleichsweise nicht sehr wertvollen Bücher und Zeitschriften
in Bibliotheken weniger Aufmerksamkeit geschenkt. Die Provenienz­
forschung in deutschen und österreichischen Bibliotheken hat aber
in den letzten Jahren wichtige historische und methodologische Erkenntnisse geliefert und Restitutionen ermöglicht.
Bücher sind Auflagenobjekte, keine singulären Originale. Erst durch
Herkunfts- und Besitzangaben werden sie zu individuellen Objekten.
Bibliotheksgut dubioser Herkunft ist in Inventaren häufig als «Geschenk»,
«Unbekannt» oder «Altbestand» eingetragen. Wenn die Geheime Staatspolizei oder eine sogenannte «Judenauktion» als Lieferant angegeben
wurde, wundert man sich, dass eine solche Provenienz über Jahrzehnte
unbeachtet bleiben konnte. Schwieriger wird es, wenn Stempel, Exlibris,
Namen und Widmungen bewusst gelöscht oder überklebt wurden und
die Herkunft nicht bekannt ist.
Provenienzrecherchen in Bibliotheken erfordern kriminalistisches
Gespür, viel Erfahrung und noch mehr Zeit. Ausgehend von zunächst oft
schwer zu deutenden, individuellen Merkmalen eines Exemplars er­gibt
sich im Idealfall am Ende ein Puzzlebild, das eine oft tragische Lebensgeschichte enthüllt und historische Zusammenhänge erkennbar macht.
Geraubtes Kulturgut ist kein Phänomen der Vergangenheit, sondern
kann auch heute jederzeit in eine Bibliothek gelangen. Bei allen
Geschenken und antiquarischen Ankäufen müssen daher Hinweise auf
Vorbesitzer ausgewertet und die Provenienzgeschichte untersucht
werden. Weitere Informationen:
www.kunsthaus.ch/de/bibliothek/digitale-bibliothek/provenienzforschung
1
2
Buch mit Exlibris von zwei Vorbesitzern
(1 + 2), Etikett eines Buchhändlers
(3) sowie Autogramm des ersten Besitzers
(nicht im Bild). Dieses Exemplar im
Bestand der Bibliothek des Kunsthauses
kam aus der Ružička-Stiftung in die
Bibliothek. Otto und Lili Fröhlich mussten
1938 von Wien nach London fliehen.
Das datierte Autogramm zeigt, dass das
Buch 1917 erworben wurde. Das Etikett
des Buchhändlers deutet auf einen Verkauf
in London hin.
Spitzmaschine CHF 199.– / Mitglieder CHF 159.20
Einfach spitze!
Im letzten Kunsthaus-Magazin durften wir
Ihnen unsere Stift-Familie vorstellen. Diese
schönen Schreibgeräte verdienen natürlich
auch beste Pflege. Mit der Spitzmaschine von
Caran d’Ache haben wir nun einen wahren
Klassiker im Sortiment. Die Spitzmaschine aus
Metall für Blei- und Farbstifte sowie Pastelle
leistet stets treue Dienste. Es sind Einstel­
lungen für verschiedene Spitzen möglich und
der Fräser ist auswechselbar. Dieses Gerät
behandelt den Stift sorgsam und frischt ihn
auf für neue Taten.
Wir haben uns für die Limited Edition
«Matterhorn» entschieden. Von dieser gibt es
– in Anlehnung an die Höhe des Viertausenders – nur 4’478 Exemplare. Mit samtig roter
Lackierung und schöner Vintage-Metallbox
ist die Spitzmaschine auch ein richtig
tolles Geschenk!
3
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© Succession Alberto Giacometti / 2017, ProLitteris, Zurich
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1
Cantastorie
Ritter, Räuber, Zauberinnen – Volkskunst aus Süditalien
25. August – 8. Oktober 2017
Gastkuratorin: Daniela Hardmeier
1
AUSSTELLUNGEN
2
1 Tafel zu «Palmerino»
Leimfarbe auf Papier,
149 × 292 cm
Sammlung Würth
4 Tafel zu «Palmerino»
Leimfarbe auf Papier,
149 × 292 cm
Sammlung Würth
2 Tafel zu «Orlando»
Leimfarbe auf Papier,
149 × 130 cm
Sammlung Würth
5 Tafel zu «Orlando»
Leimfarbe auf Papier,
149 × 292 cm
Sammlung Würth
3 Tafel zu «Dolores e Straniero»
Leimfarbe auf Papier,
149 × 292 cm
Sammlung Würth
6 Tafel zu «Tre Giganti»
Leimfarbe auf Papier,
149 × 292 cm
Sammlung Würth
Mit unserem Projekt «Cantastorie» be­
treten wir Neuland: Hinter dem Begriff
verbirgt sich ein umfangreiches, so gut
wie unbekanntes Konvolut von Bildern
und Bildzyklen zu grossen Themen der
klassischen italienischen Literatur und
Kunst, wie den Heldentaten der Paladine
Karls des Grossen, basierend auf Tassos
«Gerusalemme liberata» und Ariosts
«Orlando». Obwohl diese Themen aus der
sogenannten Hochkultur vertraut sind –
die Kunstwerke sprechen eine andere
12
Sprache und zeugen von einer urwüch­
sigen, lebensvollen und farbenfrohen
Volkstümlichkeit. Wir freuen uns mit Ihnen
auf dieses besondere Seh-Abenteuer, an
dem alle Generationen und garantiert
auch alle Kinder mächtig Freude haben.
Szenen der Volkskunst
Die grossformatigen, rund drei Meter
grossen Kunstwerke waren der kostbare
Besitz zweier Familien von Bänkelsän­
gern und Puppenspielern (Parisi/Maldera)
aus Neapel und Foggia. Sie waren eine
Art Werbung für das Puppentheater und
die Aufführungen. Die Stücke wurden für
diese besondere Aufführungsform ge­
schrieben, haben als literarische Stoffe
jedoch eine Vorgeschichte, die teils bis ins
Mittelalter zurückreicht. Die Puppen­spieler brachten den Menschen die gros­sen
Themen der Kultur buchstäblich nahe:
schöne Prinzessinnen, heldenhafte Rit­
ter, wildes Schlachtengetümmel, schau­
erliche Räuberpistolen und gefrässige
AUSSTELLUNGEN
3
5
6
4
Ungeheuer. Und die Bilder der Ausstellung sind mehr als farbiger Abglanz dieser untergegangenen Tradition – es sind
eigenständige Kunstwerke, die uns staunen lassen über die künstlerische Freiheit der anonymen Maler und vielleicht
auch Malerinnen, die deutlich sichtbar
Elemente der Karikatur und des Comic
verwendeten und vor allem: nicht mit
bunten Farben sparten.
Mehr als 250 dieser Meisterwerke der
Volkskunst aus den ersten Jahrzehnten
des 20. Jahrhunderts sind erhalten. Rund
achtzig Werke wurden restauriert und
stehen für eine museale Präsentation zur
Verfügung. Alle Leihgaben, die für die
Ausstellung restauriert werden, kommen
aus der Sammlung Würth.
Ritter, Räuber, Zauberinnen
Vom Kunsthaus Zürich ist man die sogenannte Hochkultur gewohnt. Hier ist es
für einmal anders: Wir zeigen, wie Kultur
die Menschen am besten erreicht, über
ihre Wünsche und Sehnsüchte und mitten
in ihre eigene Lebenswirklichkeit. Keine
Frage, die «Cantastorie» sind ein sinnliches, humorvolles und lehrreiches Sehvergnügen, aber sie brauchen gleichsam
die passende Umgebung, damit ihre Inhalte lebendig werden. Deshalb gibt es
mitten in der Ausstellung eine Bühne
oder genauer: ein grosses Podium mit
bühnentechnischer Ausstattung. Dort
wird es Veranstaltungen geben, denn das
Publikum soll auf vielfältige Weise einbe13
AUSSTELLUNGEN
7
8
zogen werden. Für sechs Wochen wird
der ehrwürdige grosse Ausstellungssaal
selbst zum Podium, das Kunsthaus zu
einem Ort des lebhaften Austauschs.
Wir machen Musik!
Im Hinblick auf die Veränderungen, denen
das Kunsthaus mit dem Erweiterungsbau
von David Chipperfield entgegensieht, erproben wir neue Formen der Präsentation
und Vermittlung. Mit dem Projekt «Cantastorie» werden wir von zwei Seiten auf
14
unser Publikum zugehen, mit einem für
diesmal dezidiert «volkstümlichen» Angebot und einem musikalisch-theatralischen Begleitprogramm. Die vielen Produktionen und Bearbeitungen lassen den
Museumsbesuch zu einem speziellen Erlebnis werden. Die Veranstaltungen bieten ein breites Spektrum: klassische
Musik, kunstvoller Liedgesang, bekannte
und neue Formationen zwischen Jazz und
experimenteller Schweizer Volksmusik,
ein vergnügliches Promenadenorchester
und Spezialisten für Salonmusik, aber
auch ein besonderes Puppentheater. Eine
historische, voll funktionsfähige Jahrmarktorgel, die mit einigem logistischen
Aufwand in den grossen Ausstellungssaal
transportiert wird, spielt dort zu bestimmten Zeiten. Mitten im Kunsthaus Zürich
finden die Volkskunst und die Hochkultur
ihre gemeinsame Bühne – «Cantastorie»!
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit
der Adolf Würth GmbH & Co. KG
AUSSTELLUNGEN
9
7 Tafel zu «Orlando»
Leimfarbe auf Papier,
149 × 292 cm
Sammlung Würth
8 Tafel zu «Guido Santo»
Leimfarbe auf Papier,
149 × 292 cm
Sammlung Würth
9 Tafel zu «Piscatore
e Pusillico»
Leimfarbe auf Papier,
149 × 292 cm
Sammlung Würth
10 Tafel zu «Tre Giganti»
Leimfarbe auf Papier,
149 × 292 cm
Sammlung Würth
10
11 Tafel zu «Storie di Napoli»
Leimfarbe auf Papier,
149 × 292 cm
Sammlung Würth
11
15
AUSSTELLUNGEN
DAS PROGRAMM
Bänkelsänger, Puppenspieler, Landstreichmusik u.v.m.: Cantastorie live erleben!
La Lupa: Ars amandi – Die Kunst des
Liebens nach Ovid
Samstag, 26. August, 19 Uhr
Donnerstag, 5. Oktober, 20 Uhr
Wer kennt sie nicht in Zürich und weit
darüber hinaus. Und nun bringt die unvergleichliche La Lupa mit ihrer charaktervollen Stimme und dem leuchtendbunten
Auftritt einen der grössten Dichter
des Altertums, Ovid, und sein Versepos
«Ars amandi» im Kunsthaus auf die
Bühne. Zu einer speziellen Übersetzung
und Bearbeitung hat Hieronymus Schädler
die passende Musik komponiert, in
der Sie, augenzwinkernd, einige der populärsten neapolitanischen Lieder und
Schlager wiederfinden: Ein theatralischer
Liebeslieder-Abend!
Eintritt für Mitglieder CHF 19.– / regulär CHF 26.–
Mit freundlicher Unterstützung von
Pro Ticino Zurigo
Collegium Novum / Lotte Reiniger:
Die Abenteuer des Prinzen Achmed
Silhouettenfilm (1926) mit der live
gespielten Musik von Wolfgang Zeller
in der Bearbeitung des Collegium
Novum Zürich, Dirigent: Johannes Kalitzke
Donnerstag, 31. August, 20 Uhr
Sehen Sie den wundervollen, legen­dären
Silhouettenfilm «Die Abenteuer des
Prinzen Achmed» von Lotte Reiniger
mit der Originalmusik von Wolfgang
Zeller, die Jens Schubbe eigens für das
Collegium Novum Zürich adaptiert
hat. Dieser erste abendfüllende Anima­
tionsfilm hat eine breite Rezeption bis
in die Gegenwart und gehört zu den
Höhepunkten der Filmgeschichte, doch
erst die Musik vollendet ihn. 16 Musiker
nehmen Sie mit auf die Reise des Prinzen
Achmed auf seinem fliegenden Pferd
in die Welt von Tausendundeiner Nacht.
Eine rare Aufführung des filmischen
Meisterwerks mit Live-Orchester.
Eintritt für Mitglieder CHF 19.– / regulär CHF 26.–
16
Marcel Oetiker Trio
Mit Marcel Oetiker (Schwyzerörgeli),
Rätus Flisch (Kontrabass),
Christian Zünd (Schlagzeug)
Samstag, 2. September (Lange Nacht
der Museen)
Sonntag, 8. Oktober, 11.30 Uhr und 14 Uhr
Neue Schweizer Volksmusik? Vom
Jazz bis zum Hardrock? Altvertrautes und
ganz Ungewohntes? Wer das schöne,
alte Instrument so meisterhaft beherrscht
wie der Ausserschwyzer Volksmusikstar Marcel Oetiker, schafft virtuos und
voller Überraschungen den Sprung
zu einem sehr ungewöhnlichen Klang- und
Hörerlebnis. Sein Werk ist zugeschnitten
auf die «Cantastorie» und die farbenprächtige süditalienische Volkskunst an den
Wänden des grossen Ausstellungssaals,
sozusagen eine Uraufführung.
Eintritt im Ausstellungsticket inbegriffen.
Mit freundlicher Unterstützung von
Helvetia Versicherungen
Dingdonggrüezi
Theater Sgaramusch
Regie: Corsin Gaudenz
Spiel: Nora Vonder Mühll, Stefan Colombo
Mittwoch, 6. September, 14 Uhr,
für alle – ab 5 Jahren
Jäggi und Partner haben ein Haus, in dem
gibt es Patrizia, Ennio, ein Badezimmer,
eine Maus, den Mond. Auf dem Dach
spaziert eine Giraffe. Das Haus hat es nicht
einfach. Ennio verursacht ein Feuer,
Patrizia hat einen toten Hasen im Bett. Frau
Huber wird von einem Helikopter geholt.
In diesem verrückten Durcheinander kann
nicht einmal die Giraffe den Überblick
behalten. Zum Glück haben Jäggi und Partner einen Plan dabei: «Dingdong, Grüezi».
Eine Hausbauschau für alle ab fünf Jahren,
als fabelhaftes Erzähl-, Ausdrucks- und
Bewegungstheater, vom Theater Sgaramusch höchst vergnüglich präsentiert.
Eintritt im Ausstellungsticket inbegriffen.
Veranstaltungstickets
inkl. Ausstellungsbesuch
Für alle Abendveranstaltungen
können bei ticketcorner.ch und an der
Kasse des Kunsthauses Tickets
im Vorverkauf bezogen werden.
Der Besuch der Ausstellung ist darin
inklusive. Begrenzte Platzzahl.
Die Sitzplätze sind nicht
nummeriert.
I Musichieri
Mit Christof Brunner und Roman
Strassmann (Violine), Regula Maurer
(Violoncello), Christoph Elsaesser (Kontra­
bass), Raimund Wiederkehr (Klavier
und Gesang), Mario di Sorrento (Percussion)
Donnerstag, 7. September, 20 Uhr
I Musichieri bedeutet in einem italienischen
Dialekt so viel wie «Musikanten, die
bei einem Fest aufspielen», und so klingt
es auch: Sechs Berufsmusiker aus der
Schweiz mit klassischer Ausbildung und
reger Konzerttätigkeit im In- und Ausland spielen mit unschlagbarer Verve die
schönsten Stücke der sogenannten
Salonmusik, bei uns in der erweiterten
Formation der echten «Wiener Besetzung»,
mit gesanglichen Einlagen und einem
speziell auf die Ausstellung zugeschnittenen Programm.
Eintritt für Mitglieder CHF 19.– / regulär CHF 26.–
Mit freundlicher Unterstützung von
UNIQA Kunstversicherung Schweiz
Johannes Brahms: Die schöne Magelone
In einer Bearbeitung für drei Stimmen,
Sprecher und Kammerorchester
Mit Julian Prégardien (Tenor) und
Mitgliedern des Tonhalle-Orchesters
Samstag, 9. September, 19 Uhr
Sonntag, 1. Oktober, 19 Uhr
«Die schöne Magelone» ist eine dramatische Liebesgeschichte zwischen der
Tochter des Königs von Neapel und dem
provenzalischen Grafen Peter, die nach
vielen Wendungen ein klassisches Happy
End findet. Ursprünglich eine spätmittelalterliche Erzählung, gehörte sie für
Jahrhunderte zu den populärsten Stücken
überhaupt. Johannes Brahms (1833 – 1897)
fasste den umfangreichen literarischen
Stoff nach der Bearbeitung von Ludwig
Tieck 1861 als Erster in 15 Romanzen
musikalisch zusammen und schuf ein
Meisterwerk der Liedkunst, ursprünglich
für Tenor und Klavier. In der Ausstellung
erklingt eine neuere Bearbeitung für
Orchester, drei Singstimmen und einen
AUSSTELLUNGEN
DAS PROGRAMM
Sprecher. Dies macht «Die schöne
Magelone» zu einem kammermusikalischen
Ereignis. Julian Prégardien gehört zu
den gefragtesten lyrischen Tenören, wenn
es um die perfekte Gestaltung unge­
wöhnlicher Liederprogramme geht, und
wir freuen uns sehr, dass er «seine»
Magelone in grosser Besetzung
gleich zweimal zur Aufführung bringt.
Eintritt für Mitglieder CHF 19.– / regulär CHF 26.–
Mit freundlicher Unterstützung von JTI
Nuova Compagnia di Canto Popolare
Mit Fausta Vetere (Gesang und Gitarre),
Carmine Bruno (Percussion), Gianni
Lamagna (Gesang und Gitarre), Corrado
Sfogli (Saiteninstrumente, Gitarre,
Bouzouki, Mandoline), Michele Signore
(Violine, Leier, Mandoline), Marino
Sorrentino (Saiteninstrumente, Flöte,
Schalmei, Sackpfeife, Trompete),
Pasquale Ziccardi (Gesang und Bass)
Freitag, 15. September, 19 Uhr
Samstag, 16. September, 19 Uhr
Das berühmte Ensemble Nuova
Compagnia di Canto Popolare
(NCCP) kommt für diese beiden
Abende eigens aus Neapel nach
Zürich. In den späten 1960er-Jahren
in Neapel gegründet, verkörpert es
weit über Italien hinaus die Wiederent­
deckung der Tradition der neapolitanischen Volksmusik. Das Repertoire der
hochmusikalischen Tausendsassas reicht
von erfolgreichen Neuinterpretationen
bekannter Lieder wie «Tammurriata Nera»
oder sogenannter «villanelle» und «tammurriate», italienischer Volksweisen und
traditioneller Tänze, bis zu Eigenkompositionen in einem einzigartigen Stil. Berühmt
ist ihre Zusammenarbeit mit unzähligen
italienischen Musikern wie Pino Daniele,
Edoardo Bennato, Tullio De Piscopo oder
Enzo Avitabile. Im Kunsthaus treten sie in
grosser Besetzung und mit einer staunenswerten Vielzahl von Instrumenten auf.
Eintritt für Mitglieder CHF 19.– / regulär CHF 26.–
Mit freundlicher Unterstützung von
accurART Kunstversicherungsmakler AG
Töbi Tobler: Hackbrett
Sonntag, 17. September, dreimal zwischen
11.30 Uhr und 14 Uhr
Ein Konzert mit Töbi Tobler verspricht
Hackbrettspiel der Extraklasse. Keiner
bestimmten Sparte verschrieben, vermittelt
er authentischen Ausdruck mit seiner
Musik, und für uns hat er extra eine musikalische Performance mit Gesang er­
arbeitet, die er mitten in der Ausstellung
aufführt. Seit 40 Jahren spielt Töbi Tobler
hauptberuflich Hackbrett. In einer Zeit,
in der dieses alpenländische Ur-Instrument
nur noch selten in Gebrauch war, begann
er, moderne, aktuelle Musik darauf
zu spielen und bringt es in die verschiedensten Formationen und Musikstile
ein. Im Kunsthaus ist er solo und in höchster Perfektion zu erleben.
Eintritt im Ausstellungsticket inbegriffen.
Mit freundlicher Unterstützung von
Helvetia Versicherungen
Etta Scollo
Mit Etta Scollo (Gesang und Gitarre),
Fabio Tricomi (diverse Instrumente),
Max Urlacher (Sprecher)
Donnerstag, 21. September, 20 Uhr
Mit der stimmgewaltigen Etta Scollo
tauchen wir musikalisch ein in den Süden
Italiens mit all seinen Widersprüchen
und Gegensätzen, seiner wilden Schönheit
und Magie. Die Reise wird mit Liedern,
Geschichten, Erzählungen und Beschreibungen aus den Federn von einhei­mischen Autoren wie auch berühmten
Besuchern des Südens gestaltet.
Das schillernde Spektrum reicht von den
französischen Paladinen einer mittelalterlichen Hochkultur, von frühen Opern
bis zur populären Musik der schmachtendschönen Klischees und zu den moder­nen «Cantastorie», begleitet und instrumentiert mit Barock- und alten volks-­
tümlichen Instrumenten Süditaliens.
Mit ihrer Bühnenpräsenz macht Etta Scollo
aus ihrem Auftritt eine stimmungsvolle
Performance rund um die grossen Themen
unserer Ausstellung.
Eintritt für Mitglieder CHF 19.– / regulär CHF 26.–
Mit freundlicher Unterstützung
des Italienischen Kulturinstituts Zürich
Landstreichmusik
Mit Matthias Lincke (Tanzgeige) und Dide
Marfurt (diverse historische Instrumente),
Simon Dettwiler (Schwyzerörgeli),
Christine Lauterburg (Geige und Gesang),
Elias Menzi (Hackbrett) und Matthias
Härtel (Kontrabass und Geige)
Donnerstag, 28. September, 20 Uhr
Die Landstreichmusik ist eine Gemeinschaft von Wandermusikanten rund
um «Giigämaa» Matthias Lincke. Seit 2010
sind die spielfreudigen «Landstreicher»
unterwegs in den Fussstapfen der histori­
schen Wandergeiger und Spielleute. In
ihrer stilistischen Breite und instrumentalen
Farbenpracht bieten sie ein Panoptikum
traditioneller, lustvoll experimenteller
Schweizer Volksmusik. Aufgelesen am Weg­rand im Laufe von Jahrhunderten, von
Musikant zu Musikant weitergegeben und
verwandelt, entstand ein schwungvolles
Sammelsurium an «urchigen» Stücken und
Liedern aus der Schweiz und dem gesamten Alpenraum: Appenzeller Streichmusik
gesellt sich zu Innerschwiizer Örgelimusig,
Naturjodel und Tanzmusik, die zurückgeht
auf Mittelalter- und Renaissanceweisen.
Eintritt für Mitglieder CHF 19.– / regulär CHF 26.–
Mit freundlicher Unterstützung von
Helvetia Versicherungen
Fritz Franz & Ferdinand:
Ein Hühnermärchen
Theater Gustavs Schwestern
Regie: Priska Praxmarer
Spiel: Sibylle Grüter und Jacqueline Surer
Freitag, 29. September, 16 Uhr,
für alle – ab 6 Jahren
Warum gibt es hierzulande so wenige Prinzen? Das wissen Fritz Franz & Ferdinand,
denn die Drillingsprinzen sind wegen
ihres gockelhaften Getues in Güggeli verzaubert worden. Nur der Kuss einer
Prinzessin verspricht Rettung. Die drei
gefiederten Freunde begeben sich auf eine
Reise voller Abenteuer durch die Märchenwelt, nicht ungefährlich, denn Rotkäppchens
Wolf heftet sich an ihre Fersen, und der
hat mächtig Hunger auf – Hühnchen, was
sonst! Ob das gut ausgeht…? Hin­reissend
absurd präsentiert das Theater Gustavs
Schwestern seine Puppenshow auf der
«Cantastorie»-Bühne des Kunsthauses!
Für Kinder ab sechs Jahren und für alle, die
unkonventionelles Figurentheater lieben.
Eintritt im Ausstellungsticket inbegriffen.
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Cuno Amiet
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HERBSTAUKTION
bis Mitte September 2017
GEMÄLDE • GRAFIK • PLAKATE
SCHWEIZER KUNST • ANTIQUITÄTEN • SCHMUCK
Tel. 031 560 10 60
Fax 031 560 10 70
Martin Glaus, Ausflug einer Artistenfamilie, 1950 ©Fotostiftung Schweiz
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19
AUSSTELLUNGEN
2
20
AUSSTELLUNGEN
1
Bilderwahl!
Reformation
29. September 2017 – 14. Januar 2018
Gastkurator: Andreas Rüfenacht
In der Reihe der «Bilderwahl!» veranstaltet das Kunsthaus Zürich
eine Ausstellung über Aspekte der Reformation
in der bildenden Kunst. Es werden Werke vom 16. bis ins
20. Jahrhundert versammelt. Im Zentrum dieses
Querschnitts steht Ferdinand Hodlers «Einmütigkeit».
3
21
AUSSTELLUNGEN
Zunächst gilt es, die historische Dimen­
sion des Begriffs Reformation abzu­
streifen. Reformation stammt vom lateinischen «reformare» und bedeutet umgestalten, verbessern, erneuern. Damit
handelt es sich um einen genuin muse­
alen Begriff: Durch das Sammeln und
Ausstellen werden Kunstwerke immer
wieder in neuen Zusammenhängen
gezeigt. Zusammen mit ihren jüngeren Nachfolgern zeugen sie bis
heute von dem, was Kunst
ausmacht: Umgestaltung,
Verbesserung, Erneuerung, eben andauernde Reformation.
Rund 60 Werke
vom Spätmittelalter
bis ins 20. Jahrhundert
werden in fünf Räumen des
Moserbaus unter dem Motto
«Reformation» präsentiert. Die
Ausstellung geht fünf Kapiteln entlang: «Reformation?», «Einmütigkeit»,
«Erinnerung», «Erleuchtung» und «Erneuerung». Im Zentrum steht die diesjährige Wahl der Mitglieder der Zürcher
Kunstgesellschaft im Rahmen der Ausstellungsreihe «Bilder­wahl!»: Ferdinand
Hodlers zweite Fassung der «Einmütigkeit». Sie befasst sich mit einem Ereignis
der Reformation.
Reformation?
Die historische Reformation, wie sie vor
500 Jahren von Luther angestossen wurde, hatte weitreichende Folgen für die
Kunst. Die Gläubigen sollten das Bild
Christi im Herzen tragen und nicht mehr
vor Augen. Geprägt von Zwingli und
Calvin ist dies in den reformierten Gebieten der Schweiz bis heute augenscheinlich. Die Kirchen sind leer, die sakralen
Bilder haben ihre dienende Funktion
als Heilsvermittler verloren.
Trotz dieser Entwicklungen besitzt
das Kunsthaus eine bedeutende Sammlung altmeisterlicher Kunst aus der Zeit
vor der Reformation – ausgerechnet
am Wirkungsort Zwinglis. Ein wichtiger
Grund dafür liegt in der Abkehr des reformierten Gottesdienstes von der alle
22
Sinne ansprechenden Feier und der Hinwendung zur vergeistigten Wortpredigt.
Langfristig eröffnete dies der Fantasie
zahlreiche Wirkungsfelder. Hierin liegt
die Bedeutung der Reformation für die
Bilder: Als Erzeugnisse menschlicher
Fantasie sind sie über die Jahrhunderte
zu Kunst geworden. Davon zeugen sie bis
heute in den Museen. Anhand von Altartafeln und Skulpturen des Kunsthauses
werden die einstige Funktion, Bedeutung und Krise der alten
Sakralbilder sowie ihr Wiederaufleben als Kunst
nachgezeichnet.
4
1
Ferdinand Hodler
Einmütigkeit. Zweite Fassung, 1913
Öl auf Leinwand, 329 × 1000 cm
Kunsthaus Zürich,
Geschenk Alfred Rütschi, 1919
2 Philippe de Champaigne
Das Schweisstuch
der Heiligen Veronika, vor 1654
Öl auf Leinwand, 70,3 × 56 cm
Kunsthaus Zürich,
Geschenk der Dr. Joseph
Scholz Stiftung
3 Ludwig Vogel
Zwinglis Abschied beim Auszug
zur Schlacht bei Kappel, 1838
Öl auf Leinwand, 91 × 121 cm
Kunsthaus Zürich, Depositum
des Zwingli-Vereins, 1949
Einmütigkeit
1911 erhielt Ferdinand
Hodler den Auftrag, für
das neu erbaute Rathaus in
Hannover ein grossformatiges
Historienbild zu malen. Thema war
eine Begebenheit der Reformation.
Am 26. Juni 1533 schwor die versammelte Hannoveraner Bürgerschaft unter Anführung von Dietrich Arnsborg
gegen den Willen der Obrigkeit die
Hinwen­
dung zum neuen Glauben. Im
neuen Rathaus von Hannover erhielt die
Szene einen demokratischen Charakter:
Veränderung geschieht durch Mitbestimmung.
Für den Pariser Herbstsalon von 1913
malte Hodler eine etwas kleinere Zweitfassung, die «Einmütigkeit» des Kunsthaus Zürich. Der Maler entsprach den
damaligen Vorstellungen des reformatorischen Ereignisses: «Die Männer (…)
sind nun wirklich die ruhigen Säulen eines gewaltigen herrschenden Gedankens, eines entschiedenen und tiefen
Gefühls.» (Mathias Morhardt, 1913)
In der Grafischen Sammlung des
Kunsthauses sind über 100 Skizzen und
Studien zur «Einmütigkeit» erhalten.
Eine Auswahl von rund 20 Blättern vertieft Hodlers Suche nach der angemessenen Komposition, die Figurenstudien für
die Schwörenden und das Ringen um die
richtige Erscheinung der Hauptfigur des
Redners.
AUSSTELLUNGEN
Erinnerung
Die Rückbesinnung auf Ereignisse der
Vergangenheit dient der Begründung und
Rechtfertigung von Entwicklungen der
eigenen Zeit. Dies wurde schon lange vor
Hodler in der Historienmalerei des 19.
Jahrhunderts manifest. Der Zürcher Ludwig Vogel gehörte zu den bedeutendsten
Schweizer Historienmalern seiner Zeit.
1819 konzipierte er «Zwinglis Abschied
beim Aufbruch zur Schlacht bei Kappel»
im Herbst 1531. Die Geschichte basiert
auf der Überlieferung, wonach das Pferd
des Reformators scheute. Dies wurde als
böses Omen ausgelegt und tatsächlich
kam Zwingli in der Schlacht ums Leben.
Für den liberalen Vogel mag die Geschichte ein Fanal der eigenen Zeit gewesen sein: Der eidgenössische Zusammen­
halt über die Konfessionsgrenzen hinaus
schien unter einem schlechten Stern zu
stehen.
Ludwig Vogel zählte zu den Lukas­
brüdern oder Nazarenern, einer deutschen Künstlergruppe in Rom. Weitere
Zürcher schlossen sich ihnen an. Von ihnen besitzt das Kunsthaus mehrere Gemälde, so z. B. Johann Caspar Schinz’
«Heilige Familie mit musizierenden Hirtenknaben». Man sieht es diesen Kunstwerken nicht an, aber sie waren einst
Avantgarde. Die Lukasbrüder grenzten
sich von den Akademien und dem Klassizismus ab und verlangten mehr Herz,
Seele und Gefühl in der Kunst. Hierfür besannen sie sich auf die vorrefor­ma­
torische Kirche und die Kunst des
italienischen Quattrocento. Trotz ihrer
angenehm-­
intimen Wirkung und ihren
technischen Qualitäten geriet die Kunst
der Nazarener angesichts künstlerisch
fruchtbarerer Entwicklungen nach und
nach in Vergessenheit. Einige dieser selten gesehenen Werke werden in der Ausstellung präsentiert.
Erleuchtung
Nicht zuletzt durch den Eingang der Gemälde der Stiftung Betty und David
Koetser ab 1976 wurde in jüngerer Zeit
die Präsenz katholischer Kunst der Gegenreformation im Kunsthaus spürbar
gesteigert. Historisch gesehen dienten
diese Sakralwerke als explizit sinnliche
Gegenposition zur vergeistigten Wortorientiertheit der Protestanten. Das Bilderdekret, das 1563 während des Konzils von
Trient verfasst worden war, blieb denn
auch bei der althergebrachten kirchlichen Tradition: Bilder dienten der Verehrung, Belehrung und Erinnerung an das
Heilige und führten zu göttlicher Erleuchtung. Zentrales Bild hier ist Philippe de
Champaignes «Schweisstuch der Heiligen Veronika». Es zeigt das wahre Antlitz
Christi und reflektiert eine beliebte Bildtradition, die angeblich auf seinen echten
Gesichtsabdruck aus Schweiss und Blut
in einem Tuch zurückgeht. Für die Künstler war die Darstellung des göttlichen
Menschen immer auch eine Selbstreflexion über die Möglichkeiten der Malerei,
die das Wahre aufzuzeigen vermochte –
was ihrerseits der Kirche zunutze kam.
5
4
Piet Mondrian
Tableau No. I, 1925
Öl auf Leinwand, 112 × 112 cm
Kunsthaus Zürich, Vereinigung
Zürcher Kunstfreunde, 1956
5
Meister des Churwaldener Altars
Stehende Madonna mit Kind,
um 1480 / 90
Holz mit originaler Fassung,
186 × 61 × 44 cm
Kunsthaus Zürich
Erneuerung
Nach universalen Gültigkeiten suchten
auch Piet Mondrian, die Mitglieder der
Künstlergruppe «De Stijl» und Nachfolger wie die Zürcher Konkreten. Ihre Kunst
sollte frei von äusseren Umständen sein
– womit sie in gewissem Sinn ein ferner
Nachhall der reformatorischen Forderung nach dem reinen Wort Gottes ist. Die
universalen Gesetze der Geometrie, Mathematik oder Optik dienten ihrem Streben nach Harmonie und Gleichgewicht.
Die formvollendeten Kompositionen, die
verwendeten Primärfarben und reinen
Grundformen wie Kreis und Quadrat der
Konkreten Kunst enthalten damit einen
unterschwelligen, bei Mondrian gar explizit religiösen Charakter. Im letzten Raum
der Ausstellung wird diese reine Kunst
gewissermassen auf den Altar gehoben.
Damit regt die Ausstellung erneut zum
Gedanken an, den Werner Hofmann 1983
in seiner Ausstellung «Luther und die
Folgen für die Kunst» angeregt hatte: Die
Reformation schränkte die Kunst in ihren
Gebieten zwar zuerst ein, legte aber einen Grund zu ihrer totalen Befreiung.
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SAMMLUNG
2
3
1
Jenseits des Bilderverbots
Ab Ende September ist im 1. Stock des Moserbaus die BilderwahlAusstellung «Reformation» zu sehen. Die drei hier vorgestellten Sammlungswerke figurieren nicht darin, das separate Thema, das sie beleuchten,
ist aber im Kontext der Ausstellung ebenfalls von Interesse.
Marc Chagalls «Märtyrer» von 1940 gemahnt an eine Kreuzigungsdarstellung.
Wir sehen einen an einen Pfahl gefesselten Mann, dessen Körper mit einem weissschwarzen jüdischen Gebetsmantel, dem
Tallit, verhüllt ist. Ein Bild für die Passion
des jüdischen Volkes? Oder ein universelles Bild für einen Menschen, der – wie
Felix Baumann bemerkte – nicht die Welt
erlöst, aber deren Leid auf sich nimmt?
Das spätmittelalterliche Bild rechts
zeigt Pilatus, der Christus der Menge präsentiert, bevor er ihn ihr später zur Hinrichtung ausliefert. Auch hier trägt der
Leidende ein weiss-schwarzes Gewand.
Ganz im Gegensatz zum Bild Chagalls wird
dieses nun aber geöffnet, um den Blick auf
den zuvor Ausgepeitschten und dessen
Wunden freizugeben.
Und in der Mitte ein spätes Bild Mark
Rothkos. Dieser grosse Maler der amerikanischen Nachkriegs-Abstraktion – auch
er wie Chagall jüdischer Herkunft – hat
sich früh von allem Figürlichen befreit.
Thema war dabei nicht das hebräischbiblische «Bilderverbot» (Exodus, 20, 1 – 6),
an das sich ja auch der grosse Erzähler
Chagall nicht mehr gebunden fühlte. Vielmehr ging es Rothko um die Aktivierung
eines aus der Farbe selbst gewonnenen
Wirkungsraums. Dabei begegnen wir hier
erneut den Farben Weiss und Schwarz.
Letztere dominiert: Um dem Missverständnis des Dekorativen zu entgehen,
hatte sich Rothko von seinen anfangs lichten und bunten abstrakten Werken nach
und nach in eine viel dunklere Farbigkeit
geflüchtet.
Chagall verhüllt also den Körper
seines geheimnisvollen Märtyrers mit
dem Gebetsmantel. Demgegenüber zelebriert der spätmittelalterliche Meister
die Enthüllung der als geheiligt erlebten Figur. Rothko hingegen macht die
schwarz-­weisse Membran selber zum
Gegenstand seines Bildes. Weder verhüllend noch enthüllend, erschliesst
sie als Farbraum einen namenlosen
Bereich, den uns die Malerei zuvor nicht
zu zeigen vermochte.
1 Marc Chagall
Le martyr, 1940
Öl auf Leinwand, 164,5 × 114 cm
Kunsthaus Zürich, Schenkung
der Elektro-Watt AG
© 2017 ProLitteris, Zürich
2 Mark Rothko
Untitled (White, Blacks, Grays on
Maroon), 1963
Öl auf Leinwand, 227 × 175 cm
Kunsthaus Zürich
© The Estate of Mark Rothko
3 Meister des Morrison-Triptychons
Darstellung Christi vor Pilatus
(Ecce Homo), um 1510
Öl und Tempera auf Eichenholz,
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26
AUSSTELLUNGEN
Die Lange Nacht
der Museen
Die Lange Nacht im Kunsthaus Zürich
2. September 2017, 19 – 2 Uhr
Kunsthaus-Lounge
19 – 2 Uhr
Unsere Lounge lädt in entspannter
Atmosphäre ein zum Verweilen, etwas
Trinken oder einen Happen essen.
Die Zürcher Nachwuchs-DJs Laessig
& Trane sorgen für den passenden
Sound.
Vorhang auf – Bühne frei!
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Figuren. Wo spielt Ihre Geschichte?
Wer hat die Hauptrolle? Ein Ritter,
eine Prinzessin, ein Monster – alles
ist möglich!
Kurzführungen in der Sammlung
19.30 h Deutsche Geschichte:
A. R. Penck
20.00 h Amerikanische Geschichte:
Andy Warhol
21.00 h Die Geschichte von
Lydia Welti-Escher
21.30 h Die Vedute
22.30 h Venezianische Geschichten:
Canaletto, Guardi, Tiepolo
23.30 h Johann Heinrich Füssli und
Shakespeare
24.00 h Künstler als Kämpfer
gegen die Tradition
00.30 h Über Heilige und Helden
Bilder erwachen zum Leben
20 / 20.45 / 22 / 22.45 Uhr
Choreographin Francesca Waldvogel
und ihre Tänzerinnen und Tänzer erwecken Werke aus der KunsthausSammlung zum Leben. Monet, Warhol, Polke und Hodler sind nur einige,
zu denen die 20-Jährige speziell für
die Lange Nacht im Kunsthaus Zürich
eine Choreographie entwickelt hat.
Eine Verbindung von Tanz, Musik und
bildender Kunst lässt den Zuschauer
in eine Welt der Gefühle eintauchen.
Marcel Oetiker Trio
21 / 23 Uhr
Mit Marcel Oetiker (Schwyzerörgeli),
Rätus Flisch (Kontrabass), Christian
Zünd (Schlagzeug)
Neue Schweizer Volksmusik? Vom
Jazz bis zum Hardrock? Wer das
schöne, alte Schwyzerörgeli so meisterhaft beherrscht wie der Ausserschwyzer Volksmusikstar Marcel
Oetiker, schafft virtuos und voller
Überraschungen den Sprung zu einem sehr ungewöhnlichen Klangund Hörerlebnis. Sein Werk ist zugeschnitten auf die «Cantastorie» und
die farbenprächtige süditalienische
Volkskunst an den Wänden des grossen Ausstellungssaals.
Speis und Trank
Auch was das Kulinarische angeht,
lohnt sich ein Besuch im Kunsthaus:
In der Lounge mit einem Drink die
feinen Häppchen vom Meister Biber
geniessen oder sich im KunsthausRestaurant rundum verwöhnen lassen.
Die Lange Nacht im Kunsthaus
Zürich wird unterstützt von JTI.
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Ein Ticket zum Einlass in alle beteiligten Museen kostet CHF 25.–. Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre
erhalten freien Eintritt.
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28
ERWEITERUNG
Von Stutz
und Stützen
Fundraising und Tunnelbau
auf der Zielgeraden
Baustelle
Fotos: © Amt für Städtebau, Juliet Haller
Baumstützen
Im Frühjahr haben die Untergeschosse der Kunsthaus-Erweiterung eine Geschoss­decke erhalten.
Darüber, auf Strassenniveau gut sichtbar, ragen
Wände in die Höhe, die die räumliche Aufteilung
zwischen der Bar, dem Festsaal und dem Shop
erkennen lassen – beiderseits des Foyers Walter
Haefner, der neuen Eingangshalle. Nicht ein­
sehbar für Aussenstehende ist, wie untertags
im Moserbau vorangegangen wird. Das Unter­
geschoss – dort wo sich bis anhin die WC und
Schliessfachanlagen, der kleine Seminar­raum und
Lagerräume befanden – ist entkernt und der Sockel zum Heimplatz hin aufgebohrt worden. Im
Herbst erfolgt der «Durchstich»: Die Passage,
welche die von David Chipperfield entworfene
Erweiterung mit dem Bestandsbau verbinden
wird, ist dann von beiden Seiten zugänglich.
Auf den ersten Blick kurios – aber seit Jahrhunderten im Bau üblich: Baumstämme, kräftige
Schweizer Kaliber mit einem Durchmesser bis
40 Zentimeter, sorgen in der Erweiterung für die
gleichmässige Lastenverteilung der neu einge­
zogenen Geschossdecken.
Fortschritte sind auch aus dem Fundraising
zu vermelden. Von dem erforderlichen privaten
Anteil in Höhe von CHF 88 Mio. an die Gesamtkosten (CHF 206 Mio.) hat die Zürcher Kunstgesellschaft CHF 79 Mio. eingesammelt. Rund 150 Privatpersonen, Firmen und Stiftungen gehören
inzwischen zum Kreis der Gönner.
Passage
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INTERN
Karin Marti (links) und Gerda Kram
Wer redet mit,
wenn Bilder reisen?
Registrare
Foto: © Markus Bühler-Rasom
Nur die wenigsten können sich unter
der Bezeichnung «Registrar» etwas
vorstellen. Im Kunsthaus Zürich haben
wir gleich zwei: Karin Marti ist
Sammlungs-Registrarin, Gerda Kram
Regi­strarin für Leihgaben, die an
Ausstellungen im Kunsthaus gelangen.
Frau Marti, was genau beinhaltet
die Arbeit als Registrar?
Als Registrarin der Sammlung für Gemälde und Skulpturen bin ich zuständig für die Aufnahme der Erwer­
bungen. Ob Ankäufe, Geschenke
oder Dauerleihgaben, jedes Objekt
erhält eine Inventarnummer und wird
mit Etiketten am Werk sowie am
Bilderrahmen beschriftet. Ein Inventarbogen wird angefertigt und enthält
alle relevanten Daten. Schliesslich werden sämtliche Werke in ein Inventarbuch eingetragen und digital erfasst.
Gleichzeitig bin ich auch für den
Leih­verkehr an andere Institutionen
zuständig. Oft werden mehrere Werke
gleichzeitig angefragt oder ganze
Werkgruppen. Jedes dieser Leihgesuche
impliziert einige Arbeitsabläufe. Die
Werke werden von unseren Restauratoren auf Zustand, Konservierungsgrad
und Transportfähigkeit geprüft. Ein
weiteres Kriterium ist das Ausstellungsinstitut selbst. Genügen die Sicher­
heitsstandards? Sind die klimatischen
Gegebenheiten ideal? Wenn diese
Fragen geklärt sind, entscheidet die
Direktion über die Leihgabe.
Was ist die grösste Herausforderung
in Ihrem Job?
Das Kunsthaus ist nicht nur Leihgeber,
sondern auch Leihnehmer und folglich darauf bedacht, gute Kooperationen
mit anderen Museen einzugehen. In
Bezug auf die ausgehenden Leihgaben
geht es oft darum, bei vertraglichen
Abkommen für beide Parteien gängige
Kompromisse zu finden. Viele ausländische Museen werden durch den
Staat subventioniert und berufen
sich auf sogenannte Staatshaftungen,
wonach sie keine Versicherungsprämien
bezahlen müssen. Gerade dadurch
sind trotz schwindender Budgets und
Geldquellen noch immer teure Ausstellungshits wie van Gogh oder Picasso
in öffentlichen ausländischen Museen
überhaupt möglich. Angesichts der
finanziellen Lage, bei denen der Staatshaushalt in einem Schadenfall aufkommen müsste, ist man geneigt, die
ausgehenden Leihgaben auf ein solides
kommerzielles und damit kosten­
verbundenes Versicherungsmodell zu
stützen. Dies geschieht im Bewusstsein,
dass Leihgaben im schlimmsten Fall
seitens Leihnehmer abgesagt werden
müssten. Deshalb gilt es, manchmal
über alternative Deckungsmöglichkeiten
zu entscheiden.
Gibt es ein besonderes Erlebnis?
Besonders in Erinnerung geblieben ist
mir der Tag, als wir «Das Höllentor»
von Auguste Rodin mit einem Grossaufgebot an Spezialisten, raffinierten
technischen Hilfsmitteln und einem
Stossgebet gen Himmel, dass alles gut
gehen möge, von unserer Portalmauer
entfernten und auf einen Tieflader
legten. Die Direktion hatte dem Leihansuchen der Royal Academy of Arts
in London stattgegeben. Die Fahrroute
nach London musste genau überlegt
werden, weil das sechs Meter achtzig hohe, vier Meter breite und mehrere
Tonnen schwere Monumentalwerk die
üblichen Lade- und Sicherheitsnormen sprengte. Dank des professionellen und umsichtigen Handlings
aller Beteiligten ist das Höllentor unversehrt wieder zu uns zurückgekehrt.
Und was ist Ihre persönliche Motivation?
Damals als Kind, als mein Vater mich
in den Louvre führte, sprang der Funke
über. Seither habe ich mich für
Kunst und Ausstellungen interessiert.
Kunst inspiriert, verblüfft, beflügelt,
entzückt, setzt Impulse, rüttelt auf und
regt zum Nachdenken an. Von diesem
Standpunkt aus gesehen: was gibt
es besseres, als diese Begeisterung
teilen zu können und dazu beizutragen,
andere Leute weit über unseren
Kontinent hinweg erfreuen zu können.
31
ANDERNORTS
Unsere Reise begann in Porto, Heimat
des Portweins und architektonische Perle. Bereits am Flughafen wurden wir von
der fantastischen Sofia Barroso (Around
Art, Madrid) in Empfang genommen, die
für uns ein sehr exklusives Programm
voller Highlights zwischen Museen, Privat­
villen und Kunstsammlungen zusammen­
gestellt hatte.
Art déco-Villa des Count of Visela in der Serralves Foundation, Porto
Portugiesische
Highlights
Vom 13. bis 18. Mai besuchten die
Kunstfreunde Zürich Portugal.
Die Erlebnisse und Eindrücke schildert
Kunsthistorikerin und Organisatorin
Maria Larsson.
Stromlinienförmiges Panoramadach des 2016 eröffneten Maat in Lissabon
32
Portugiesische Gastfreundschaft
Das Restaurant «Boa Nova Casa do Cha»,
ein von Alvaro Siza 1958 erbautes Meisterwerk, wurde unser erster Halt. Der
modernistische Bau versinkt wie ein Fels
in der tosenden Brandung, mit Fenstern,
die sich Gemälden ähnlich dem Blick des
Betrachters zuwenden. Auch die öffent­
lichen Schwimmbäder, welche Siza nicht
weit davon in die Klippen des Atlantiks
hauen liess, zeugen von der Strahlkraft
dieses Architekten, dem wir noch viele
weitere Male während unserer Reise begegnen sollten: Nicht zuletzt im Hause
seines Sohnes Alvarinho Siza, der uns am
späten Nachmittag zum Aperitif empfing.
Den Rest des Tages verbrachten wir in der
Galerienstrasse Rua Miguel Bombarda
und in der Villa einer portugiesischen
Sammlerfamilie, wo wir einen Vorgeschmack davon bekamen, welche unglaubliche Gastfreundschaft uns in den
nächsten Tagen erwarten würde.
Ästhetik und Funktionalität
Am kommenden Morgen erhielten wir
eine Führung durch das von Rem Koolhas
erbaute «Casa da Musica». Die Begeisterung der Gruppe für die innovative Kraft
dieses Baus, wo sich Ästhetik und Funktionalität bis ins kleinste Detail vereinen,
konnte wohl nur noch durch die un­
konventionelle Programmgestaltung des
Hauses übertroffen werden. Klassik trifft
auf Rock, Tradition auf Moderne, Fado auf
Elektronik und Videokunst, Kleinkinder
auf Eltern, die ein Konzert geniessen können, während die Kleinen der Musik beim
Spielen in den oberen Räumen lauschen.
Den Nachmittag verbrachten wir in der
weitläufigen «Serralves Foundation». Der
Count of Visela hatte seiner französischen Ehefrau als Liebesbeweis einen
ANDERNORTS
minimalistischen Art déco-Bau errichten
lassen. Sehenswert waren vor allem auch
der Park mit Skulpturen und das Hauptgebäude mit einer Ausstellung internationaler Kunst der 1960er-Jahre und dem
Werk Gordon Matta-Clarks. Auch dieser
Bau trägt den Schriftzug Sizas, der den
Innen- und Aussenraum mit spannenden
Durchblicken optimal zu verschmelzen
wusste.
Fotos: Maria Larsson
Private Einblicke
Der nächste Tag stand ganz im Vorzeichen zweier aussergewöhnlicher Privatsammlungen vor den Toren der Stadt
Braga. Wir besuchten Anwesen mit Gärten, Olivenbäumen und saftigen Wiesen,
bewunderten Werke von Nam June Paik,
Helena Almeida, Jonathan Meese und
Richard Long. Und wir staunten über die
perfekte Verschmelzung zeitgenössischer
Kunst mit Antiquitäten aus dem Mittleren
Osten und christlichen Devotionalien aus
Südindien. Die Spuren der ehemaligen
Kolonialmacht Portugal waren allgegenwärtig.
Am nächsten Tag verliessen wir Porto
in Richtung Lissabon und besuchten die
«Oliva creative Factory», wo eine umfassende Ausstellung zur «Outsider»-Kunst
der José & Norlinda Lima Collection zu
sehen war, wie auch interessante Installationen der portugiesischen Künstler
João Maria Gusmão und Pedro Paiva. Danach ging es weiter nach Sintra, wo wir
in der bezaubernden privaten «Quinta de
San Sebastian» zu Mittag assen. Der letzte Abstecher des Tages war das gerade
erst fertig renovierte Anwesen von Pierre
Huber, dem legendären Genfer Kunsthändler und Sammler, der sich an der
Küste vor Lissabon einen Wohntraum
zwischen Kunstinstallation und traditioneller «Azulejos»-Handwerkskunst hat
errichten lassen.
Richtung Zukunft
Die letzten beiden Tage verbrachten wir
im wunderschönen Lissabon, unter strahlend blauem Himmel. Gerade hier spürt
man die mitreissende Energie Portugals
am besten. Eine Stimmung, welche das
Land, die Bewohner und somit auch die
Kunstszene mit aller Kraft in die Zukunft
zieht. Am eindrücklichsten präsentierte
sich der von Amanda Levete entworfene
Bau des «MAAT» (Museum of Art, Archi­
tecture and Technology). Das «Centro
Cultural de Belem» mit der qualitativ und
quantitativ sehr erstaunlichen Privatsammlung von Eduardo Berardo ist ein
weiteres Highlight, das man unbedingt
gesehen haben muss.
Als Kunsthaus-Gruppe wurden wir danach von Carlos Urròz, dem Direktor der
kleinen, aber feinen Kunstmesse «Arco
Lissabon», zusammen mit anderen Gästen zum Mittagessen eingeladen. Die
«Cordoaria», wo die Messe zum zweiten
Mal stattfand, erinnert in kleinerem Format an das imposante «Arsenale» in Venedig, wo früher ebenfalls Seile für die
Seefahrt hergestellt wurden. Mit etwas
über 40 Galerien liessen sich in gemächlichem Tempo interessante Entdeckungen machen.
Unser letzter Tag war einigen jungen
Galerien in der Rua Capitao Leitao und
der umfassenden Fotosammlung von
«Novo Banco» gewidmet. Die Dichte an
Eindrücken der letzten sechs Tage und
die vielen Informationen und Erlebnisse,
die uns als Gruppe zusammengeschweisst hatten, liessen wir vor der Abreise in einem Privatpalast ausserhalb
der Stadt Revue passieren.
Portugal hat mich begeistert, mit all
seinen Facetten und seiner offenen Gastfreundlichkeit. Ich plane bereits, nächsten Frühsommer wieder dahin zu reisen.
Im Studio von Luis Coquenhao
Private Kunstgalerie von Mario und Paola Sequeira
Eingangstreppe der Casa da Musica, Porto
Mitglied werden
Die Reiselust der Kunstfreunde
Zürich ist legendär, ebenso wie ihre
Anlässe und Spendenfreundlichkeit
zugunsten der Sammlung. Neue
Mitglieder sind in diesem Club der
Mäzene des Kunsthaus Zürich
willkommen. Weitere Informationen
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20.06.2017 09:33:31
MEINUNGEN
Post ans Kunsthaus
Wir freuen uns immer wieder, von Ihnen zu hören – ob Lob
oder Tadel, per Mail, per Post oder über Facebook.
Hier für Sie eine Auswahl von Nachrichten, die uns während
der letzten Monate erreichten.
Am 08. Jänner 2017 bin ich anlässlich
eines Besuches im Kunsthaus Zürich der
Zürcher Kunstgesellschaft beigetreten
und erhielt bei dieser Gelegenheit eine
provisorische Mitgliedskarte mit der
Nummer 36885. Inzwischen ist irgendwann auch ein dicker Brief mit der definitiven Mitgliedskarte gekommen, nur leider: ich finde diesen Brief nicht mehr.
Wir haben unsere Wohnung renoviert, ich
habe die ganzen Berge an unerledigtem
Papier siebenmal hin- und her geschichtet, und jetzt ist der Brief verschwunden,
und vielleicht werde ich ihn in ein paar
Monaten oder auch erst in ein paar Jahren wieder finden. – Können Sie mir bitte
J. Schmid
helfen? Das wäre total nett!
Tolle Giacometti-Ausstellung. Nur, und
das klingt jetzt eigentümlich – weniger wär mehr gewesen. Ich denke die
Skulpturen brauchen Raum. Der Bührlesaal allein ist für diese Ausstellung zu
klein. Giacomettis Skulpturen sind meist
als «Einzelwerke» konzipiert und nicht
im Sinne einer Installation, da sind
Grenzen gesetzt. Wirklich spannend ist
die «surrealistische» Phase im Spannungsfeld zu früher und später, so auch
die Chronologie des Gesamtkunstwerks
Giacomettis. Eben doch 5 Sterne – AUSA.K. Fontana
GEZEICHNET.
Anm. der Redaktion: Dem besorgten Mitglied
wurde die Karte ersetzt.
Schade, und auch unverschämt, uns Besuchern da ein Nein zur Geschichte zu
geben. Immerhin haben Steuerzahler Ja
gesagt zu noch mehr Kunst, auch wenn
ich selber Nein stimmte. Die Stadt hat
ganz andere Probleme, als den Landesmuseum-Park zu versauen und noch
ein K’haus. Ich bin auch Besucher, aber
es gibt Grenzen. Grössenwahn wie zu
römischen Zeiten. [ Absender unleserlich ]
Reaktion auf eine wiederholte Falschmeldung in der Quartierzeitung Zürich West, dass das Kunsthaus
Zürich es abgelehnt habe, die Überreste
der «Schanzenmauer» in den Erweiterungsbau einbauen zu lassen.
Anm. der Redaktion:
Der Eingang ist nicht zu finden! Tun Sie
etwas grossartiges! Man kommt sich blöd
vor.
J. Kohler
Zwei Wochen später
montierte das Kunsthaus an der Fassade
des Bührlesaales eine vier mal acht Meter grosse Blache: «YES, WE ARE OPEN».
Das war bereits geplant.
Anm. der Redaktion:
I really liked this museum. Went there
with my girlfriend and my blasting Sunday
hangover. […] At the buffet they don’t take
credit cards, so I had to sell my fake Armani watch to one of the security guys to
treat my Mrs with some dry pie and water.
We will definitely come again! M. Maráczi
In der Zwischenzeit akzeptiert das Café Kreditkarten und wir
verstehen sarkastische Bemerkungen
auch auf Englisch immer besser.
I am looking for the Kunsthaus, not an
autosalon.
Chuck Berry, Heaven
Sammlung 2. Stock, Cuno Amiet, «Bretonischer Knabe»? Für mich ist es eindeuD. Rittmeyer
tig ein Mädchen!
Anm. der Redaktion:
B. Pitt
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24. September 18 Uhr
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DIETER & PATRIZIA KRÄNZLEIN
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2017/18
Schauspielhaus
Zürich
Die Dreigroschenoper
von Bertolt Brecht, Musik von Kurt Weill
Regie Tina Lanik
Premiere am 14. September 2017
Winterreise
von Yael Ronen & Exil Ensemble
Koproduktion mit dem Maxim Gorki Theater
Regie Yael Ronen
Zürcher Premiere am 16. September 2017
Welches Jahr
haben wir gerade?
von Afsane Ehsandar, Regie Mélanie Huber
Uraufführung am Deutschen Theater Berlin
am 22. Juni 2017, Zürcher Premiere
am 17. September 2017
Die fremde Frau und der
Mann unter dem Bett
nach der Erzählung von Fjodor M. Dostojewski
Regie Frank Castorf
Premiere am 28. September 2017
Buddenbrooks
nach dem Roman von Thomas Mann
Regie Bastian Kraft
Premiere am 30. September 2017
Der zerbrochne Krug
Ein Lustspiel von Heinrich von Kleist
Regie Barbara Frey
Premiere am 21. Oktober 2017
DEN SCHLÄCHTERN
IST KALT
oder OHLALAHELVETIA
von Katja Brunner, Regie Barbara Falter
Uraufführung am 1. November 2017
Peter Pan
von J. M. Barrie, in einer Fassung
von David Greig, Regie Ingo Berk
Deutschsprachige Erstaufführung
am 11. November 2017
Meet me
von Liv Heløe, Regie Enrico Beeler
Schweizer Erstaufführung des Jungen
Schauspielhauses am 16. November 2017
BEUTE FRAUEN KRIEG
nach den „Troerinnen“ von Euripides
Regie Karin Henkel
Premiere am 2. Dezember 2017
Ein neues Stück
von Theo Fransz
Regie Theo Fransz, Uraufführung des
Jungen Schauspielhauses im März 2018
Mass für Mass
von William Shakespeare, Regie Jan Bosse
Premiere im April 2018
Wir nehmen es auf uns
(Mir nämeds uf öis)
Max Frisch –
Ärger im Paradies
Hundeherz
Sweatshop –
Deadly Fashion
von Christoph Marthaler
Regie Christoph Marthaler
Uraufführung am 14. Dezember 2017
nach dem Roman von Michail Bulgakow
Regie Alvis Hermanis
Premiere am 25. Januar 2018
Weltzustand Davos
(Staat 4)
von Rimini Protokoll, Regie Rimini Protokoll
Uraufführung im Januar 2018
Eine Max-Frisch-Tour durch Zürich,
Zeit und Zorn, Leitung Stephan Müller
Premiere im April 2018
Koproduktion mit dem jungen theater
basel, Regie Sebastian Nübling
Uraufführung im Mai 2018
Die Fledermaus
Zur schönen Aussicht
Eine Operette für
SchauspielerInnen und Puppen
Musik von Johann Strauss
Text von Carl Haffner und Richard Genée
nach Henri Meilhac und Ludovic Halévy
Regie Nikolaus Habjan
Premiere im Juni 2018
Am Königsweg
Ein neues Stück
von Jan Sobrie
Eine Komödie von Ödön von Horváth
Regie Barbara Frey
Premiere im Februar 2018
von Elfriede Jelinek, Regie Stefan Pucher
Schweizer Erstaufführung im März 2018
Regie Jan Sobrie, Uraufführung des
Jungen Schauspielhauses im Juni 2018
Hello, Mister MacGuffin!
von René Pollesch, Regie René Pollesch
Uraufführung im März 2018
Das grosse Herz des
Wolodja Friedmann
von Gerhard Meister, Regie Sonja Streifinger
Uraufführung im März 2018
schauspielhaus.ch
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Saiso ungsfes
n
eröff auen!
f
im P ptember
9. Se
2017
GLOSSE
Flucht aus der
Hitze
Die Sonne kreischt, die roten Kräne an der Kunsthausbaustelle kratzen am Touristenblau, als ich mir den
Weg suche. «Yes, we are open». Ein Glück steht dies auf
einer Fahne am Haus, sonst wäre ich umgekehrt –
die Eingangstür, eine verschlossene Auster. Liegt es am
Sonnenschein? Die Vertiefung des blauen Bodens
im Vortragssaal erinnert mich an einen vereinsamten
Indoorpool. Insel der Ruhe, die Hitze vertreibt poten­
zielle Besucher, obwohl der Mirógarten mit seinem
Brunnen Kühlung verspricht. Die Grafik der Wasser­
melonen befeuchtet die trockene Kehle.
Die Wirkung des Farbklangs? «Kunst ist eine
Vermittlerin des Unaussprechlichen», wie aktuell ist
doch Goethe. Beim Betrachten der mexikanischen
Zeichnungen, Linie statt Farbe, spüre ich die Hitze, den
trockenen Staub in der Nase. Geschichten nicht nur
von wütender Sonne. Wie wäre das?
Das Kunsthaus als Schutz vor aggressiver Sonneneinwirkung. Wo Städte schon Lösungen suchen, wie
sie die Todeszahlen bei gefährlichen Sommern senken
können. Den Vortragsaal machen wir zum visuellen
Indoorplanschbecken, Pipilotti Rist hole ich mit ins Boot.
Sand leihen wir nebenan. Eine Kunst-Schirm-Wohlfühloase im hitzigen Zürich. Warum sollte denn nur die
Entsorgung und Recycling der Stadt Zürich eine
haben? Wer weder auf das Prinzip der inneren Not­
wendigkeit noch auf virtuelles Plantschen steht,
den erfreut sicher der erotische Nacken der «Malade»
von Félix Vallotton.
Ruhe liegt über dem Kunsthaus, das Aufsichtspersonal mutiert selbst zur lebendigen Skulptur. Sicher
unterstützen auch hier Mitarbeiter Wohlfühlprojekte.
Gerne schleppe ich meinen tönernen Pfefferminztopf
für die Mojitos von Winterthur hier­her, aber wohldosierte Sonne braucht Pfefferminze schon.
Ihre Sabine Meisel
www.sabinemeisel.com
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ERÖFFNUNG «ACTION!» 22. Juni
Yoko Ono: Imagine Peace.
Stempeln für den Frieden.
uratorin Mirjam Varadinis und
K
Tochter Colette begrüssen Gitti Hug,
die neue Präsidentin der Vereinigung
Zürcher Kunstfreunde.
ruppenfoto mit Kuratorin, Künstlern, Journalisten,
G
Projektbeteiligten und Sponsoren an der Pressekonferenz
in einer Installation von Georg Keller.
CLICK
!
K
raftvolle Installation der Südafrikanerin
Tracey Rose.
Künstlerin Florence Jung (rechts)
in Betrachtung versunken.
E
ntspannter Ausklang mit Bratwurst und Bier
im Tinguely-Garten.
ünstlerin Marinella Senatore dirigiert
K
den Chor des Flüchtlingstheaters «Malaika»
mit Solistin Geraldine Roth.
Fotos: © Caroline Minjolle
P
erformance am
eigenen Leib
erfahren: Holzclogs
von Mounira al Solh.
ier lässt sich gut verweilen:
H
In der Installation von William Forsythe.
San Keller (rechts): der Künstler fasst in seiner Neuinterpretation von Kaprows «Yard» mit an.
39
SERVICE
Hier finden Sie eine Auswahl an Führungen,
Veranstaltungen und Workshops.
Das ganze Programm unter www.kunsthaus.ch
AUSSTELLUNGSÜBERSICHT
25. August – 8. Oktober 2017
Cantastorie. Ritter, Räuber, Zauberinnen
– Volkskunst aus Süditalien
Grosser Ausstellungssaal
Vernissage 24. August, 19 Uhr
FÜHRUNGEN
AUSSTELLUNGEN
Cantastorie*
Mittwochs 18 Uhr, sonntags 11 Uhr
(ausgenommen 17. 9. / 8.10.)
Englisch: Sa 9. September, 13 Uhr
Italienisch: So 17. September, 16 Uhr
Bilderwahl! Reformation
Do 19. Oktober, 18 Uhr
So 5. November, 14 Uhr
mit Gastkurator Andreas Rüfenacht
29. September 2017 – 14. Januar 2018
Bilderwahl! Reformation
1. OG Moserbau
Vorbesichtigung mit Begrüssung 28. September, ab 16 Uhr
bis 27. August 2017
Mexikanische Grafik
EG Müllerbau
Finissage 27. August, 16 –18 Uhr
SAMMLUNG
Samstags 15 –16 Uhr
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Kosten: Eintritt
SAMMLUNG
bis 1. Oktober 2017
Accrochage Félix Vallotton
2. OG Moserbau
40
12. 08. Künstlerbildnisse
19. 08. Deutsche Geschichte:
Kiefer und Penck
26. 08. Über Heilige und Helden
02. 09. Bilder erzählen Geschichten
09. 09. Heilsgeschichte
16. 09. Männer- und Frauengeschichten
23. 09. Die Vedute
30. 09. Amerikanische Geschichte:
Cy Twombly und Andy Warhol
07. 10. Oskar Kokoschka
14. 10. Johannes Itten und das Bauhaus
21. 10. Neupräsentation von Alberto
Giacometti
28. 10. Highlights der Sammlung
Änderungen vorbehalten.
Freie Gruppen und Schulklassen nur
nach Voranmeldung.
www.kunsthaus.ch/de/kunstvermittlung/
veranstaltungskalender
VERANSTALTUNGEN
25. August – 8. Oktober 2017
Cantastorie
Die Ausstellung wird von einem
Theater- und Konzertprogramm
begleitet. Das gesamte Programm auf
S. 16 – 17 oder unter www.kunsthaus.ch.
Samstag, 2. September 2017
Die Lange Nacht der Museen
19 – 2 Uhr
Programm siehe S. 27
Tickets und Informationen:
www.langenacht.ch
M E
M RI
R A TO 7
OG TAS – 1
PR AN . 16
C S
ZU AUF
www.kunsthaus.ch/de/ausstellungen/
aktuell
* Mit elektronischem FM-Gruppen­
führungssystem. Speziell auch
für Personen mit Hörminderungen
geeignet. Billett CHF 6.– / 4.– Mitglieder.
Bitte an der Kasse lösen.
Teilnehmerzahl beschränkt!
Geräteausgabe 10 Minuten vor Beginn.
FÜHRUNGEN
SERVICE
WERKSTATT
INFORMATIONEN
Aufgeweckte Kunst-Geschichten
Ein Angebot für Menschen mit Demenz
und ihre Angehörigen oder Betreuungspersonen.
Di 29. August, 5. / 12. / 19. September,
14.45 –16.45 Uhr
CHF 60.– für vier Nachmittage, inkl.
Imbiss für zwei Personen
FAMILIENWORKSHOPS
Sonntags 10.30 – 12.30 Uhr
Erwachsene CHF 10.– / Kinder und
Jugendliche 5.– / Familienpreis 25.–
Die Tiere sind los!
27. August
Storytelling
24. September
Eine Welt voller Farben
29. Oktober
3 – 6 JAHRE (in Begleitung)
Malwerkstatt: Villa Kun(s)terbunt
Bitte Znüni mitbringen und Arbeits­
kleider anziehen – es wird bunt.
25. August, 8. / 22. September,
6. / 27. Oktober, 10 –11.30 Uhr
CHF 18.– pro Morgen
Anmeldung für alle oder einzelne
Termine möglich.
AB 5 JAHREN
Malatelier am Sonntag
3. / 10. / 17. September,
1. / 8. / 15. / 22. Oktober,
10.30 –12 Uhr, CHF 12.–
Von Prinzessinnen, Rittern und Drachen
Sa 23. September, 10.30 –12.30 Uhr
CHF 15. Der Herbst wird bunt
Mi 11. Oktober, 14 –16 Uhr
CHF 15.-
HERBSTFERIEN
Tischlein deck dich!
Mi 18. Oktober, 14 –16 Uhr, CHF 15.-
Aufgetischt und abgemalt
Lunch mitnehmen
Do, 19. Oktober,
10.30 – 14.30 Uhr, CHF 25.–
HERBSTFERIEN
KINDER- UND JUGENDCLUB
Club 3plus
Kinder zwischen 3 und 6 Jahren in
Begleitung
Sinnesparcours für kleine Leute
Block 1: Gesehen und gehört?
8. / 15. / 22. September, 14 – 15.30 Uhr
Block 2: Immer der Nase und dem
Gaumen nach!
27. Oktober, 3. / 10. November,
14 – 15.30 Uhr
CHF 55.– pro Block
Club 6plus
Kinder zwischen 6 und 9 Jahren
Farbenzauber und Formenwirbel
Jeder Block hat einen anderen
Schwerpunkt. Du kannst dich für einen
Block oder mehrere Blöcke anmelden.
Block 1: Malerische Spaziergänge durch
Stadt und Land
13. / 20. / 27. September, 4. Oktober,
14 – 16 Uhr
CHF 70.– pro Block
Museum
Heimplatz 1, 8001 Zürich
Eintrittskasse 044 253 85 43
Fr – So / Di 10 –18 Uhr
Mi / Do 10 – 20 Uhr
Knabenschiessen 11. September
geschlossen
Direktion und Verwaltung
Tel. 044 253 84 84, Fax 044 253 84 33
[email protected]
Grafische Sammlung
Studiensaal
Mo – Fr nach Voranmeldung
Tel. 044 253 85 36 / 39
Ausstellungs- und
Veranstaltungsprogramm
Tel. 044 253 84 97 (Ansage)
Bibliothek
Rämistrasse 45, 8001 Zürich
Tel. 044 253 85 31, Fax 044 253 86 51
Ausleihe Tel. 044 253 85 32
Mo – Fr 13 – 18 Uhr
Sommerferien 24. Juli – 20. August
Knabenschiessen 11. September
geschlossen
www.kunsthaus.ch/bibliothek
Club 10 plus
Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren
Zeitmaschine
Du kannst dich für einen oder mehrere
Abende anmelden.
26. Oktober, 9. / 23. November,
7. / 21. Dezember, 11. / 25. Januar,
8. Februar, 8. März, 5. / 19. April, 17. Mai,
14. / 28. Juni, 12. Juli, 17 – 19 Uhr
CHF 18.– pro Abend
Anmeldung für alle Veranstaltungen
erforderlich:
044 253 84 84 oder
[email protected]
Preise inkl. Eintritt und Material; mit der
«kunstfankarte» reduzierte Preise.
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7 – 12 JAHRE
Südwärts
Lunch mitnehmen
Do 12. Oktober, 10.30 – 14.30 Uhr, CHF 25.–
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VORSCHAU
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IMPRESSUM
Offizielles Magazin für Mitglieder des
Vereins Zürcher Kunstgesellschaft
Herausgeber
Zürcher Kunstgesellschaft
Postfach, 8024 Zürich
www.kunsthaus.ch
© Kunsthaus Zürich
Abdruck erwünscht mit Quellenangabe
Redaktion
Kristin Steiner
Gesamtverantwortung
Björn Quellenberg
Auflage
Druckauflage 16’620
WEMF/SW-beglaubigt 15’851
erscheint 4-mal jährlich
Bezug
In der Jahresmitgliedschaft enthalten,
Preis am Kunsthaus-Shop CHF 8.–
Gestaltung
Crafft Kommunikation AG, Zürich
www.crafft.ch
Édouard Manet, Les hirondelles, 1873
Öl auf Leinwand, 65 × 81 cm, Stiftung Sammlung E. G. Bührle, Zürich
Gefeiert und verspottet. Französische Malerei 1820 –1880
Romantik, Realismus, Naturalismus, Freilichtmalerei, Impressionismus – das sind im
deutschsprachigen Raum noch immer die Stilbegriffe, mit denen die französische
Malerei des 19. Jahrhunderts klassifiziert wird. Künstler dieser Stilrichtungen, zu denen
Géricault, Delacroix, Corot, Daumier, Millet, Courbet, Manet, Sisley, Monet und Renoir
zählen, verliessen damals den offiziellen «Hauptweg» der Malerei, die akademischklassizistische Manier. Trotz ihren revolutionären Ansätzen wiesen manche unter ihnen
jedoch auch eine traditionelle Seite auf. Zu ihrer Zeit höchst umstritten, gehören
diese Künstler heute zu den weltweit gefeierten sogenannten «Vorläufern der Moderne».
Die französische Malerei des 19. Jahrhunderts bietet allerdings eine Vielzahl anderer,
ebenso wichtiger Künstler, die damals bei Kunstkritik und Publikum das grössere
Ansehen genossen und hochgefeiert wurden. Obschon der traditionellen Malweise verpflichtet, waren Künstler wie Delaroche, Couture, Meissonier, Cabanel, Gérôme und
Bouguereau teilweise selbst höchst innovativ. Durch den im deutschsprachigen Raum
zu Beginn des 20. Jahrhunderts festgelegten Kanon der französischen Malerei jener
Epoche wurden diese hervorragenden Künstler im Laufe der Zeit allerdings ins Abseits
gedrängt. Zum ersten Mal in der Schweiz vereint diese Ausstellung die unterschiedlichen und kontroversen Wege der französischen Malerei zu einem vielfältigen Panorama
der Gattungen jener Zeit. Über 100 Werke sind zu sehen.
Mehr zu dieser Ausstellung, die ab dem 10. November im Kunsthaus Zürich zu sehen
sein wird, erfahren Sie im nächsten Magazin vom 23. Oktober.
Alle Informationen im Überblick: www.kunsthaus.ch
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Inserate
Zürichsee Werbe AG, 8712 Stäfa
Telefon 044 928 56 11
Fax 044 928 56 22
[email protected]
www.zs-werbeag.ch
Druck
Schellenberg Druck AG, Pfäffikon
www.schellenbergdruck.ch
ISSN 1421-315X
PARTNER
Credit Suisse – Partner Kunsthaus
Zürich
Swiss Re – Partner für zeitgenössische
Kunst
Titelbild
Cantastorie
Detail aus Tafel zu «Guido Santo»,
Sammlung Würth
Gegründet 1938
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Staunend im Museum stehen – diese Momente erweitern
den Blick. Deshalb pflegen wir seit Jahren enge Partnerschaften
mit Kunstinstitutionen in der ganzen Schweiz und unterstützen
das Kunsthaus Zürich seit 1991 als Partner.
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