Erläuterungsbericht - f.

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Erläuterungsbericht
NEUE MARKTGALERIE
BENSBERG
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Erläuterungsbericht zum neuen Entwurf Marktgalerie
Vorwort
Über Jahrzehnte hat sich ein Großteil der Architektenschaft darüber beschwert, dass die
Öffentlichkeit und Bürger sich nicht an der Entstehung von Architektur beteiligen und dass kein
öffentlicher Diskurs über das zu Bebauende herrscht. Das hat sich glücklicherweise in den
zurückliegenden Jahren geändert. Zunehmend auch in der kritischen Form, insbesondere,
sofern es um Großprojekte geht. So hat es auch in Bensberg in den zurückliegenden Monaten
eine große Anteilnahme und kritische Auseinandersetzung zur Bebauung des neuen Projektes
an der Schlossstraße gegeben. Gute Diskussionen, Bürgerproteste mit öffentlichen Aktionen,
Fernsehauftritte unmittelbar betroffener Anlieger, Unterschriftensammlungen, Baugerüsten und
schwarze Luftballons, bis hin zu Gegenentwürfen engagierter Architekten. Dieses ist nach
meinem demokratischen Verständnis eine positive Entwicklung. Diese Auseinandersetzung um
das zu Bauende hat jedoch, und das sage ich als jemand, der spät in die Auseinandersetzung
eingetreten ist, leicht die Tendenz emotional und nicht sachbezogen geführt zu werden.
Insbesondere die egoistische, subjektive emotionale Betrachtung verstellt jedoch in der Regel
den Blick für die sachlich nüchterne und kritisch rationale Beurteilung der Dinge.
Also nun zur Sache selbst. So wie im nachfolgenden Bild stellt sich die architektonische
Situation an der Schlossstraße zum bestehenden Center hin im Dezember 2012 dar. Und dies
ist noch die Darstellung der einzig halbwegs funktionierenden Süd-Westseite. Trostlos ist die
Rückseite mir der Anlieferung am Markt.
Architektur begründet sich nicht in blendenden Hochglanzpräsentationen. Die architektonische,
graphisch mediale Darstellung steht am Ende eines Entwurfsprozesses und nicht am Anfang.
Architektur bedarf der rationalen Begründung, die in folgenden drei Teilaspekten Städtebau und
Erschließung, Architektur und Gestaltung und Denkmalschutz erläutert werden.
Erst am Ende wird dann das Ergebnis in dreidimensionalen Perspektiven und Animationen
dargestellt.
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Städtebau und Erschließung
Eines der Gründe dafür, dass das bestehende Loewen-Center in den letzten Jahren keine
Mieter gefunden hat, ist die vorhandene, gestaffelte Grundrissgestaltung. Dies gilt auch für die
bis zum Dezember 2012 geplanten Mietflächengrundrisse, da diese für eine moderne
Verkaufseinrichtung so nicht funktionieren. Die Mietflächengestaltung ist eng verbunden mit der
Entwurfssystematik in Beziehung zur Erschließung, dies wiederum mit der schwierigen
topografischen Lage und Situation des Projektes in Bensberg mit einem Höhenunterschied von
ca. 10 m.
Grundsituation des Bestandes und des bisher vorliegenden Entwurfs. Erst den Bestand im
vorhandenen Loewen-Center, dann der bis Dezember 2012 vorliegende Entwurf.
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Die Erschießung des Loewen-Centers und die Erschießung des bisher vorliegenden Entwurfs
zeigen eigentlich keine Unterschiede, was die Beziehung der Schlossstraße zu den Mietflächen
angeht. Nur nach außen zur Schlossstraße hin orientiert, lange tiefe Mietflächen einerseits und
gestaffelte Anbindungen der Verkaufsflächen in höher liegenden Verkaufsflächen. Die
zukünftigen Anforderungen an eine Gestaltung von Verkaufsflächen im Internet-Zeitalter
müssen jedoch folgende Bedingungen erfüllen:
-
mehr kleinere, flexible nutz- und umbaubare, schnell wandelbare Mietflächen,
-
enge räumliche Verbundenheit der Mietflächen untereinander,
-
animierende Erlebnisräume des Einkaufens in geschützter überdachter Form
-
mehr Präsentationsflächen als Lagerflächen
Die vorhandenen und bisher geplanten Erschließungen können diese Anforderungen nicht
erfüllen.
Um zu einer anderen Erschließung, zu einem anderen Entwurf zu gelangen, kann es hilfreich
sein, die historischen Erschließungen, Bebauungen und die Entwicklung des
Architekturstandortes zu kennen. Wie sah es eigentlich vor Jahren an diesem Ort aus, bevor
das Loewen-Center gebaut wurde? Wie funktionierte die Erschließung zu dieser Zeit? Hier sind
nun im Wesentlichen zwei Phasen festzustellen. Die Trennungslinie dieser zwei Phasen ist der
Bau des sogenannten Kinderwagenweges an der vor dem Umbau der Innenstadt noch
vorhandenen Wipperfürther Straße.
Dieser Weg wurde notwendig, da mit der Motorisierung unserer Innenstädte die
Geschwindigkeit der Nutzung auf der ehemaligen Wipperfürther Straße sich von einer oder zwei
Pferdestärken auf 50 und mehr PS erhöhte. Es wurde eine Trennung zwischen Geh, - und
Fahrwegen notwendig, wobei die Wipperfürther Straße noch bestehen blieb und zusätzlich der
Kinderwagenweg errichtet wurde. Dafür war es notwendig einige Gebäude direkt an der
Steilwand der Wipperfürther Straße zum Handwerkerviertel abzubrechen.
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In den 60-er Jahren des letzten Jahrhunderts hieß die Schlossstraße noch Hauptstraße.
Als weitere Erschließung bestand zu dieser Zeit noch ein sogenannter Hohlweg von der
damaligen Hauptstraße zur Engelbertstraße. Die talseitige Fortführung des Jahrhunderte alten
Hohlwegs über die Schlossstraße hinaus ist noch heute, zwischen den Gebäuden Hausnummer
62 und 64 in der Schlossstraße zu erkennen.
Geht man jedoch noch weiter in der Zeit zurück, findet man noch weitere wichtige
Erschließungen. Es gab fußläufige Treppenverbindungen aus den Gebäuden „Am Markt“ auf
die tieferliegende Ebene, die zur Hauptstraße führte und es gab einen inneren
Erschließungsweg in das über Jahrhunderte bestehende Handwerkerviertel.
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Zuerst wird der Erschließungsweg von der Hauptstraße ins Handwerkerviertel dargestellt. Die
beiden Gebäude, auf dem Foto links des Weges wurden später für den Kinderwagenweg
abgebrochen. Im vorderen Gebäude hatte der Schuster sein Wohnhaus und seine Werkstatt.
Und nun ein Foto mit einer der Erschließungstreppen aus den Gebäuden am Markt zur tiefer
gelegenen Ebene des Handwerkerviertels. Es gab sehr wahrscheinlich an den Gebäuden
zumindest Vorrichtungen für Flaschenzüge, um Waren aus dem tiefer gelegenen Viertel zur
Markebene zu transportieren.
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Diese alten Erschließungsstrukturen sind in folgenden systematischen Plan eingezeichnet und
im Zusammenhang dargestellt.
Diese alte Siedlungs- und Erschließungsstruktur noch aus dem vorletzten Jahrhundert, die in
den 70-er Jahren vollkommen zerstört wurde, gibt einen Einblick, wie Personen und
Warenwege auch ohne Autos und ohne Aufzüge funktionierten. Diese ist nun der Ansatz und
die Grundlage, die in zweifacher Hinsicht zu einer neuen Entwurfsidee führen.
Zu einer anderen Erschließung und Wegführung und zu einer neuen baulichen Struktur, die
zuerst in zwei einfachen Skizzen dargestellt sind, bei dem die Grundrissstruktur des bisher
bekannten Entwurfs dem neuen Entwurf gegenüberstellt ist.
bisheriger Entwurf
neuer Entwurf
In dem bisher vorliegenden Entwurf gibt es einen massigen Baukörper mit einem einzigen
voluminösen Gebäudekörper, der nur von außen erschlossen wird.
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Die neue Idee besteht darin, einen Baukörper, wie er ehemals „Am Markt“ durch die
geschlossene historische Hangbebauung gegeben war, in etwas größerer Tiefe zu errichten,
dann einen Erschließungsweg, eine neue Passage vorzusehen und ein Einzelgebäude, das der
ehemaligen Häuserzeile an der alten Hauptstraße entspricht, als Entwurfsidee, mit
aufzunehmen. Dies führt zu einer neuen, die historische Stadtgestalt aufnehmenden
Entwurfsbetrachtung und Rückgewinnung erlebbarer, öffentlich begehbarer Stadträume, der im
folgenden Plan dargestellt ist.
Wichtiges und zentrales Element hierbei ist die Schaffung eines neuen, 900 m² großen
öffentlichen Platzes. Die Baumasse wird nun stark zurückgenommen und aus der bisher
bekannten Planung der Treppenschlucht, die sich nur leicht zur Schlossstraße geöffnet hat, wird
ein erlebbarer, wahrnehmbarer, nutzbarer, öffentlicher Platzraum, der zwischen den
Stadtebenen liegt und als Bindeglied zwischen dem Platz „Am Markt“ und der Schlossstraße
funktioniert.
Wir haben in einem weiteren Plan einmal die Reduktion der Baumassen, des neuen Entwurfs
zum bisherigen Entwurf dargestellt, um die Vergrößerung des Platzes, eigentlich die Schaffung
eines richtigen Platzes, darzustellen.
Reduzierung Baumasse
Vergrößerung öffentlicher Platz
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Die neue Passage zwischen den Bauteilen schafft eine Wegeverbindung von diesem neuen
Platz zu der bisher eher in der Ecke, zurückliegenden, brachliegenden zweiten Ebene auf der
Südseite des neuen Gebäudes. Dieser kann hierdurch überhaupt erst in den Stadtraum
eingebunden werden und hier wieder ein Entwicklungspotential für einen funktionierenden
Betrieb entwickeln.
Zudem wird in diese Wegebeziehung fast mittig eine sinnvolle Erschließung mit Aufzügen und
Treppenhäusern, die die Verbindung an die höher gelegene Engelbertstraße und an den Markt
darstellt, errichtet. Der bisher geplante, lange, offene schlauchartiger Weg entfällt und die neue
Treppe wird fast wieder an der historischen Stelle, dort wo die ehemaligen Treppen der alten
Gebäude die Höhenunterschiede erschlossen hatten, eingebaut. Die Zuwegung wird breiter und
als überdachter Arkadengang ausgeführt.
Hier wird nun etwas völlig Neues eingeführt, was es weder im Loewen-Center noch in dem
alten Entwurf gab. Eine neue Erschließung mit mehreren neuen Wegebeziehungen. Die beiden
zentralen Verkaufsebenen werden miteinander verbunden und erschließen von diesen Ebenen
aus:
-
die erhöhten Flächen auf der Südseite des Gebäudes
-
den neuen Platz auf der Nordseite des Gebäudes
-
die Engelbertstraße und den „Alten Markt“
-
die Schlossstraße
-
die beiden Passagenebenen untereinander
Im folgenden Plan sind die neuen vielfältigen Beziehungen der Wege und der Erschließung
beider Ebenen dargestellt. Hier werden die zentrale Lage des neuen Platzes und damit die
größere
stadträumliche
Bedeutung
sichtbar,
aber
auch
die
nun
flexiblen
Bewegungsmöglichkeiten im städtischen Raum.
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In der Zeitschrift Bauwelt Ausgabe 1973, die bei der Recherche zur historisch Bebauung in der
Schlossstraße in einem Architekturantiquariat in Berlin gefunden wurde, ist in einem Artikel mit
dem Titel „Stadtplanung in Bensberg“, in dem die Probleme der Stadtgestaltung, die letztendlich
zur Verwirklichung des Loewen-Centers geführt haben, gut thematisiert. Hier ist von
besonderem Interesse der erste B-Plan-Entwurf von 1970, wie sie die Planungsgesellschaft
Büro Böhm und BT Plan vor 40 Jahren vorgestellt hatten.
Betrachtet man den Ausschnitt des heutigen B-Plan-Bereiches, ist zu erkennen, dass damals
bereits Elemente des neuen heutigen Entwurfs städtebaulich vorgeschlagen wurden. Der
heutige B-Plan-Bereich ist in dem damaligen B-Plan rot eingegrenzt. Die einzelnen Elemente
waren:
-
Treppenanlage zusätzlich vom unteren Markt zum oberen Markt
-
einen Platz an dieser Treppenanlage, „Piazzetta“ bezeichnet
-
einen in den Stadtraum vorgestellten Baukörper
-
eine innere Erschließungsverbindung
-
zwei Verkaufsebenen von der Hauptstraße
Erschließungsstraße, von dem Platz aus.
aus
und
von
der
inneren
Anzumerken bleibt hier abschließend zu diesem B-Planentwurf, dass die sonstige, vollkommen
geschlossene Randbebauung keine Durchblicke und Sichtverbindungen aus der alten
Hauptstraße, weder zum alten Schloss, noch zu dem neuen Rathaus hatte.
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Es ist letztendlich gut, dass diese, wie in so vielen deutschen Städten, aus heutiger Sicht
rücksichtslose Stadtneugestaltung nicht derart umgesetzt wurde. Selbst die dann umgesetzte,
„Kompromissarchitektur“, wie man sie im heutigen Loewen-Center besichtigen kann, hat, neben
anderen Faktoren, zu dem wirtschaftlich Niedergang der Bebauung geführt.
Architektur und Gestaltung
Eigentlich ist der neue Entwurf, der nun zuerst in den Grundrissen vorgestellt wird, die
Wiederherstellung der alten historischen Stadtgestalt in einer modernen, zukunftsorientierten
und gewandelten Form.
Grundriss 1. OG
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An der Hangseite der Wipperfürther Straße bestand früher eine Natursteinwand als Abgrenzung
zwischen den Ebenen. Diese wird nun durch die bereits durch das Büro Schaller geplante, und
von der Stadt Bensberg zu errichtende, geschwungene Natursteinwand auf der nördlichen Seite
ersetzt. An diese Wand angrenzend, wird zur Nordseite die Treppenanlage zur Kadettenstraße
durch die Stadt Bensberg in den Hang gebaut. An den neuen Platz gliedert sich der Baukörper
mit der Passage, die Treppe zum „alten Markt, die Treppenanlagen zur tiefer gelegenen
Schlossstraße, zudem wird vom Platz aus eine Art Galerie, ein Stadtbalkon zur Schlossstraße
hin erstellt.
Grundriss EG
Der südwestliche Teil des Erdgeschosses wird als Unterbauung des Platzes erstellt. Diese
Unterbauung kompensiert wirtschaftlich die für die neue Platzgestaltung notwendige Reduktion
der Fläche im Erdgeschoss. Der sichtbare Teil des Geschosses zur Schlossstraße wird in den
Fassaden mit Naturstein verkleidet und stellt damit optisch ein architektonisches
Sockelgeschoss dar. Die Schlossstraße wird mit einer sieben Meter breiten Stichpassage an
die quer liegende Passage angebunden und hat wie vormals Verkaufsflächen zur
Schlossstraße.
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2. Obergeschoss
Das neue an den Parkgeschossen ist, dass nicht die alte vorhandene, auch historisch
straßenständige und bisher geplante Gebäudeflucht auf der Ostseite aufgenommen wird,
sondern Rücksicht auf die in den zurückliegenden Jahrzehnten entstandene Bebauung, einmal
an der Wohnbebauung an der Engelbertstraße und dem neu errichteten Goethehaus an der
Kadettenstraße, Rücksicht genommen wird. Zudem wird die bestehende Baumreihung vor
den Wohnungen an der Engelbertstraße vor dem neuen Gebäude weiter fortgesetzt. Dies führt
zu einer neuen natürliche stadträumliche Fassung auch der Westseite des „Alten Marktes“, wie
sie schon auf der Nordseite des Platzes, durch die Baureihungen besteht.
Die Gebäudeflucht und die Gestalt des Baukörpers im 1. OG und 2. OG liegen nun ca. 7,00 m
zurück und nehmen diese vorhandenen Gebäudefluchten auf. Dies führt zu einer komplett
neuen Anlieferung, die nun nicht mehr unter Ausnutzung des alten Marktplatzes stattfindet,
sondern auf der eigenen Grundstücksfläche des neuen Centers erfolgt.
Auf dem Grundstück wird eine gestaltete Natursteinmauer errichtet, die den historischen
Marktplatz und das Hotel am Malerwinkel von der Anlieferung optisch und schalltechnisch
abschirmt. Die Wenderadien zeigen den Anliefervorgang des Einfahrens in die Anliefergasse,
das rückwärtige Einfahren in die Anlieferung und das vorwärts Ausfahren direkt in den
Straßenverkehr. Die Parkebene des 1. OG ist durchfahrbar und hat ebenso wie das 2. OG,
keine Sackgassen.
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3. Obergeschoss
Aus Gründen des Schallschutzes werden beiden Parkebenen geschlossen und in den
Öffnungen verglast, damit nun ein hell belichtetes Parkdeck entsteht.
4. Obergeschoss
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Das 4. Obergeschoss wird in der Baumasse deutlich reduziert. Die Baukörper werden so
verschoben, dass die Sichtbeziehungen aus dem Hotel und Restaurant am Goethehaus nicht
mehr eingeschränkt werden, welches wir mit den gestrichelten Linien des freien Sichtfeldes
dargestellt haben. Das geplante Restaurant wird nun auf der Südseite angeordnet und ist
einmal über eine Treppenanlage vom Markt her zu erreichen, zudem kann es mit den Aufzügen,
direkt aus der Passage, sowohl vom EG (Schlossstraße) wie vom 1. OG (neuer Platz) und aus
den Parkebenen erreicht werden. Die Aussichtsterrasse ist nun an dem denkbar besten
Aussichtspunkt.
Weiterhin werden mehrere eingeschossige Wohnungen erstellt. Zwischen dem Restaurant und
der Gewerbefläche liegen die tiefergelegten technischen Installationen, die hierdurch nicht
sichtbar, nur um ca. 1,50 m leicht erhöht, jedoch überdacht, d.h., von den höherliegenden
Gebäuden nicht einsehbar, angeordnet sind.
Das ehemals geplante 5. OG wird nicht gebaut.
Zusammengenommen führen die vorgenannten Erläuterungen und Entwürfe zu einer völlig
neuen Gestaltung, die nun erst in den Ansichten dargestellt wird, bevor die Erläuterungen zum
Denkmalschutz und zu perspektivischen Darstellungen dargelegt und gezeigt werden. Wichtig
hierbei ist der Hinweis auf die Materialwahl. Der Dimensionierung der Baumassen des bisher
vorliegenden Entwurfes wird nicht nur durch die deutliche Reduktion begegnet, sondern auch
durch eine Materialwahl und Materialanordnung, die optisch den Baukörper gliedern soll. Das
Erdgeschoss und der zurückliegende Baukörper zwischen dem Markt und der Passage werden
in dem regional vorhandenen Naturstein „Grauwacke“ in modernen geschichteter Ausführung
erstellt.
Das aufgesetzte 4. OG und der vorgelagerte dreigeschossige Baukörper zur Schlossstraße
werden in weißer Putzstruktur errichtet. Diese Materialteilung führt zu einer optischen Reduktion
der Höhenwirkung des Gesamtbaukörpers. In den Ansichten sind die Natursteinbekleidungen
der Sockelgeschosse jeweils braun dargestellt.
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West-Ansicht
Ost-Ansicht
Süd-Ansicht
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Nord-Ansicht
Schnitt
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Denkmalschutz
Die Hinweise der Landesdenkmalpflege im B-Panverfahren führen nun zu den Perspektiven.
Die wichtigste Fragestellung des Denkmalschutzes sind die der Sichtbeziehungen auf die
historischen Bauwerke, die Frage, inwieweit das neue Bauwerk die Sichtbeziehungen freilässt,
einschränkt, oder sogar verbessert. Hierzu ist ein Lageplan erstellt worden, der die wichtigen,
vorhandenen Sichtbeziehungen markiert.
Lageplan zu Sichtbeziehungen
Zu den Sichtbeziehungen wird in der folgenden Darstellung jeweils ein historisches Bild, ein Bild
über den aktuellen Zustand und die neue Planung als Architekturperspektive gezeigt.
Anzumerken ist hier, dass ein öffentlich bestellter und vereidigter Vermesser beauftragt wurde,
die maßgeblichen Höhenpunkte vor Ort zu ermitteln, damit die tatsächlichen Maße in die
Perspektiven eingehen. Sämtliche Perspektiven für die Belange des Denkmalschutzes sind aus
der Augenhöhe erstellt.
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Zuerst Blickpunkt P1 aus der Schlossstraße zum Seitenflügel des Schlosses.
Historisches Bild Blick aus der Schlossstraße
Ist-Zustand Blick aus der Schlossstraße
Neue Planung Blick aus der Schlossstraße
Es ist leicht feststellbar, dass die nochmalige Zurücknahme der Baukanten zu keiner
Verschlechterung der Sichtbeziehung führt, eher ist das Gegenteil der Fall.
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Nun zum Blickpunkt P2 Blick aus der Schlossstraße zum Rathaus.
Historisches Bild Blick zum Rathaus
Ist-Zustand Blick zum Rathaus
Neue Planung Blick zum Rathaus
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Da auch eine Zurücknahme des Baukörpers auf Südseite vorgenommen wurde, wird der Blick
auf die Rathaustürme nicht eingeschränkt, sondern kann sogar verbessert werden, sofern in
Zusammenarbeit mit dem Grundstücknachbarn der massige Blumentrog durch ein leichtes
Glasgeländer ersetzt wird.
Nun zum Blickpunkt P3 Blick aus der Engelbert-Straße zum Schloss.
Ist-Zustand Blick zum Schloss
Neue Planung Blick zum Schloss
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Auch hier zeigt sich eine Verbesserung, da die Zurücknahme der Gebäudekante am Markt den
Blick weiter öffnet.
Bevor der Blickpunkt P 4 Blick aus der oberen Schlossstraße zu den Rathaustürmen dargestellt
wird, werden einige Perspektiven vorgestellt, die insbesondere der Kritik Einzelner unterworfen
waren, und sich aus der neuen Bebauung und deren 3D-Darstellung nun gut darstellen lassen.
Perspektive aus der Kadettenstraße zum Rathaus
Perspektiven 1-3 aus dem Restaurant und der Terrasse des Goethehauses
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Keiner der neuen Sichtbeziehungen führt zu einer Verschlechterung dieser, sondern zu
verbesserten Aussichten.
Nun zur Perspektive P4 und den perspektivischen Animationen.
Historisches Bild Blick aus Schlossstraße auf die Türme
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Ist-Zustand Blick aus Schlossstraße auf die Türme
Neue Planung Blick aus Schlossstraße auf die Türme
Der Entfall der Bebauung im 5.Obergeschoss führt dazu, dass die Blickbeziehung aus der
Schlossstraße auf die Türme des Rathauses leicht eingeschränkt wird, jedoch erhalten bleibt.
Diese Sichtbeziehung aus der Schlossstraße, ohne das 5. OG und mit der Zurücknahme der
Bebauung im 4. OG, ist zwischenzeitlich mit der Landesdenkmalpflege abgestimmt.
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Die zweite Animation ist die Perspektive aus der Engelbertstraße, Höhe Malerwinkel zum
Objekt.
Perspektive aus dem Malerwinkel
Nun die Gesamtperspektive auf das Objekt aus der Süd-West-Ansicht, die vor allem die Idee
des neuen Platzes, der „Piazzetta“, wie sie wohl einmal im B-Plan von 1970 bezeichnet wurde,
deutlich macht. Die städtebauliche Funktion dieser „Bensberger Piazzetta“ ist die eines
erlebbaren stadträumlichen Bindeglieds zwischen der Schlossstraße und dem historischen
Markt.
Visualisierung der Süd-West- Ansicht
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Abschließend die Visualisierungen, die die räumliche Stadtgestaltung der neuen SchlossGalerie im Spannungsfeld zwischen historischem Schloss und dem Rathaus, sowie des nun
neu geschaffenen Stadtplatzes darstellt.
Blick aus der Schlossstraße
Vogelperspektive
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Entwurf:
Friedrich-W. Groefke
Mitarbeiter:
G. Meister
H. Busch, A. Jandl, W. van der Bel, B. Kahnmeyer
A. Hoffmann , C. Engel
Visualisierungen:
Th. Pikarski u. 3D-Bilderfabrik
Modell:
Werk 5 GmbH
Berlin, den 18.04.2013
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