ARCHITEKTUR MAGAZIN 02 2012 Effizienzhaus Plus mit Elektromobilität Transparente Sicherheit Wegweisendes Stadtteilprojekt FRAME+ 75 DI – Die Tür zum Erfolg 1 OBJEK TIV 1 2010 INHALT 3 4 5 6 10 12 14 15 16 NEWS AKTUELL FOCUS OBJEKT DETAIL OBJEKT NACHGEFRAGT AUSBLICK Potenzial Gebäude­ renovierung FRAME+ 75 DI Effizienzhaus Plus mit Elektro­ mobilität, Berlin Wohn- und Geschäfts­ gebäude, Augsburg ­ ommunity C Center Hohenhorst, Hamburg »Fassade wird zum zentralen Element« Denkmalgeschütztes Bürogebäude, Karlsruhe DER SCHREIBTISCH VON… Neues CADCenter Wechsel in der Vertriebsleitung Die Tür zum Erfolg … Thomas Winterstetter Architects Partner Award für RAICO EDITORIAL Rainer Vögele bei RAICO stehen gerade Neuvorstellungen Architects Partner Awards bestätigt. Unser ten Kanten entwickelt. Damit bieten wir an – sowohl im Vertrieb als auch bei den langjähriger Mitarbeiter Manfred Lebedew unseren Verarbeitern vorrangig für den Produkten. So gibt es in unserer Vertriebs- hat zwei Auszeichnungen in Gold als bester Haustürensektor zukünftig noch mehr leitung personelle Änderungen zu vermel- Berater erhalten. Gold und Silber gab es Handlungsspielraum. Um Ihnen die Pla- den: Dr. Stefan Lackner, Leiter Marketing dabei für RAICO auch noch in den Kate- nung mit RAICO-Produkten zu erleichtern, und Produktmanagement, übernimmt die gorien »Fenster und Fassade« und »Türen, können Sie alle Schnitte unkompliziert in Gesamtvertriebsleitung und verantwor- Tore, Schließsysteme, Beschläge«. Auf der unserem neuen CAD-Center im Internet tet somit gesamtheitlich drei Bereiche, fensterbau/frontale wurden wir darüber herunterladen. Weitere Informationen die wesentlich zu unserem zukünftigen hinaus mit dem »Innovationspreis Architek- dazu finden Sie in dieser Ausgabe der Wachstum beitragen werden. Auch die tur + Fenster Tür Fassade« ausgezeichnet. OBJEKTIV. Ich wünsche Ihnen eine inspirie- Vertriebsleitung Export und Deutschland Die Jury hob dabei besonders die hohe rende Lektüre. wird zukünftig gemeinsam verantwortet. Wärmedämmung und den großen Gestal- Herr Wolfgang Elfner übernimmt diese tungsspielraum für die Architekten hervor Aufgabe und kann seine langjährige – eine höchst erfreuliche Bestätigung für Erfahrung nun auch in unserem Haupt- unseren Einstieg in den Türenbereich. Und markt einbringen. Welch hohes Vertrauen hier dürfen wir Ihnen gleich noch weitere Sie unserem Vertrieb entgegenbringen, Neuvorstellungen präsentieren. Wir haben Ihr Rainer Vögele, hat sich zuletzt wieder bei der Bewertung zusätzliche Designvarianten für die Türserie FRAME+ 75 DI mit schrägen und gerunde- Geschäftsführender Gesellschafter durch unsere Kunden im Rahmen des 2 Impressum Liebe Leserinnen und Leser, RAICO Bautechnik GmbH OBJEKTIV ist das Architekturmagazin der RAICO Bautechnik GmbH Herausgeber: RAICO Bautechnik GmbH, Gewerbegebiet Nord 2, 87772 Pfaffenhausen, Telefon 08265 911 0, Telefax 08265 911 100, E-Mail [email protected], www.raico.de Redaktion und Verlag: mk publishing GmbH, Döllgaststraße 7–9, 86199 Augsburg, Telefon 0821 34457 0, Telefax 0821 34457 19, E-Mail [email protected], www.mkpublishing.de Bildnachweise: Alexander Rieck, Andrea Nuding, Anton Ambros GmbH, ­Carsten Dohse Architekten, Hans Timm Fensterbau GmbH & Co. KG, Matthias Koslik, mk publishing, RAICO, Stefan Jurgeleit, Ulrich Schwarz/ BMVBS, Wachtendorf GmbH & Co. KG, Werner Sobek OBJEK TIV 2 2012 NEUES CAD-CENTER Schnell und einfach die Schnitte im .dwg- oder .dxf-Format für WECHSEL IN DER VERTRIEBSLEITUNG NEWS sämtliche RAICO-Produkte herunterladen und für die eigenen Planungen verwenden – das können Planer und Architekten »Unser Fokus liegt darauf, die Zufriedenheit unserer Kun- über das neue CAD-Center von RAICO. den weiter zu steigern und neue Kunden von unserer hohen Das CAD-Center ist auf der RAICO-Homepage verfügbar, der Produkt- und Servicequalität zu überzeugen.« Mit diesem Zugang zum Downloadbereich erfolgt über einen eigenen Vorsatz haben Dr. Stefan Lackner und Wolfgang ­Elfner Login. Die Bedienung des Programms ist einfach und intuitiv Anfang Mai neue Aufgaben im Vertrieb übernommen. gehalten. Dr. Stefan Lackner ist neben dem Marketing und Produktmanagement nun auch für den gesamten Vertriebsbereich verantwortlich. Er tritt die Nachfolge von Gerhard Unseld an, der auf eigenen Wunsch aus dem Unternehmen ausscheidet. »Wir sind davon überzeugt, dass Herr Dr. Lackner GOLD UND SILBER BEIM ARCHITECTS PARTNER AWARD den Ausbau unserer weltweiten Marktaktivitäten weiter vorantreiben wird«, erklärten die beiden geschäftsführenden Gesellschafter Albert Inninger und Rainer Vögele. Als promovierter Diplom-Kaufmann und Diplom-Ökonom ist der 43-Jährige seit drei Jahren im Unternehmen tätig und hat schon vor seiner Zeit bei RAICO umfangreiche Gleich vier Auszeichnungen konnte RAICO beim im Objektvertrieb, wurde mit Gold in den Katego- Erfahrungen in der Vertriebsleitung gesammelt. Auch der »Architects Partner Award« (APA) der Architektur- rien »Berater Fenster und Fassade (für Fassade)« Aufgabenbereich von Wolfgang Elfner hat sich erweitert. Fachzeitschriften »AIT« und »xia – intelligente und »Bester Berater aller Kategorien« ausgezeich- Er übernimmt die Vertriebsleitung Deutschland, zusätz- architektur« abräumen. Dreimal Gold und einmal net. Manfred Lebedew: »Es ehrt mich sehr, dass lich zu der bisherigen Aufgabe als Vertriebsleiter Export. Silber erhielt das Unternehmen meine Leistung über die gesamte Branche hinweg Der Diplom-Ingenieur mit MBA ist seit zwei Jahren im bei der Preisverleihung Mitte anerkannt wird.« Die beiden geschäftsführenden Unternehmen und verfügt über ein hervorragendes März im AIT-ArchitekturSalon Gesellschafter Rainer Vögele und Albert Inninger Know-how im in Köln, darunter Gold in der zeigten sich hocherfreut über den Erfolg des Unter- internationalen nehmens: »Das herausragende Resultat beim dies- Umfeld. Kategorie »Fenster und Fassade (für Fassade)«, Silber in jährigen Architects Partner Award haben sich alle der Kategorie »Türen, unsere Mitarbeiter in den letzten Jahren gemeinsam Tore, Schließsysteme, erarbeitet.« Die Veranstalter des APA hatten für die Beschläge«. Manfred Auszeichnungen 1.522 deutsche Architekten und Lebedew, langjähriger Innenarchitekten gebeten, intuitiv ihre bevorzugten RAICO-Berater Architektenberater und Marken zu nennen. Manfred Lebedew vom Objektvertrieb der RAICO Bautechnik mit den APAAuszeichnungen. Dr. Stefan Lackner (links) und Wolfgang Elfner (rechts). AKTUELL bietet. Dabei entwickelt sich die energieeffiziente Sanierung laut Expertenmeinung nicht nur im Bereich der 1,7 Millionen Nichtwohngebäude weiter zu einem lukrativen Marktsektor. Besonders Funktionsbauten bieten mit großflächigen Fassaden und weiten Grundrissen das Potenzial für gewinnbringende Sanierungen im ­großen Stil. Für eine optimale energetische Sanierung ist dabei vor allem die Energieeffizienz der Gebäudehülle entscheidend. Hier hat RAICO mit hochgedämmten Fassadensystemen und entsprechend isolierenden Fenstern und Türen vielfältige, passgenaue Architekten und Planer sehen energetische Schwachstellen auf den ersten Blick und wissen: Eine optimale Wärmedämmung ist die Basis für eine gelungene Sanierung. und leistungsstarke Lösungen im Portfolio. Und wie sich eine energetische Sanierung bezahlt machen kann, geht auch aus einem aktuellen Bericht des BMVBS hervor: Danach können »durch fachgerechtes Sanieren und moderne Gebäudetechnik teilweise bis zu 80 Prozent des Energiebedarfs eingespart werden«. Bundesweite Fördermittel Der Bund hat viele Projekte für energetische Sanierun- POTENZIAL GEBÄUDERENOVIERUNG PROFITIEREN VON DER SANIERUNG gen initiiert. So unterstützen KfW-Programme nicht nur private Hausbesitzer mit Krediten, sondern fördern unter dem Motto »Energetische Stadtsanierung« auch Maßnahmen bei kommunalen, öffentlichen Bauten. Rund 18 Millionen Wohngebäude und 1,7 Millionen Nichtwohngebäude gibt es in Deutschland laut des Bundes­ Der Bund will dadurch den unnötigen Energieverbrauch ministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS). Der Großteil davon ist in einem energetisch schlech­ stoppen und die EU-Klimaschutzziele bis 2020 einhal- ten Zustand und bis heute unsaniert. Darauf hat der Bund reagiert: unter anderem mit dem diesjährigen KfW-­ ten. Immerhin verantworten öffentliche wie private Programm »Energetische Stadtsanierung« und rund 70 Millionen Euro – eine Chance für Architekten und Planer. Gebäude in Deutschland fast 30 Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes. Von 2006 bis Ende 2011 wurden aus ­Fördermitteln rund 2,7 Millionen Wohnungen und 4 In Deutschland ist der Bedarf an potenzieller Gebäude­ ­besitzen »überhaupt keine Dämmung und bei 20 Pro- 1.100 kommunale Einrichtungen saniert oder (um-) renovierung enorm: Rund 75 Prozent des Gebäude- zent ist sie unzureichend«. Was bedeuten diese Zahlen gebaut. Im Jahr 2012 ist das Programm »Energetische bestands wurden vor 1979 und damit vor der Wärme­ für Planer und Architekten? Sie zeigen unter anderem, Stadtsanierung« mit etwa 70 Millionen Euro ausgestat- schutzverordnung vom 11. August 1977 errichtet. wie dringend viele öffentliche und private Altbauten tet und damit auch für Planer und Architekten inter- Berechnungen der Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz eine Sanierung nötig haben, und verdeutlichen das essant, die sich auf die Sanierung von Großprojekten (geea) ergaben: Etwa 70 Prozent dieser Altbauten Potenzial, das die bundesweite Gebäuderenovierung spezialisieren wollen. OBJEK TIV 2 2012 TÜRSERIE FRAME+ 75 DI – AUSZEICHNUNG UND NEUE DESIGNVARIANTEN FOCUS DIE TÜR ZUM ERFOLG »Hohe Wärmedämmung bei gleichzeitig hohem, ästhetischem Anspruch«, so lautete eine der Beurteilungen für das RAICO Aluminium-Türsystem FRAME+ 75 DI beim »Innovationspreis Architektur + Fenster Tür Fassade« auf der fensterbau/frontale 2012. Mit zwei neuen Profilvarianten erweitert RAICO auch die gestalterischen Möglichkeiten. Mit seinem Uf-Wert von bis zu 1,3 W/(m2K) konnte das Aluminium-Türsystem FRAME+ 75 DI von RAICO schon führender Gesellschafter der RAICO Bautechnik. »Umso bislang überzeugen. So wurde auch die gute Wärme- men haben.« dämmung explizit in der Laudatio beim »Innovationspreis Architektur + Fenster Tür Fassade« hervorgehoben. Neue Varianten für individuelles Design Um dem Bedürfnis nach einzigartigem Design speziell auf zeitschriften »AIT« und »xia intelligente architektur« dem Haustürenmarkt Rechnung zu tragen, bietet RAICO diesen Preis auf der Messe fensterbau/frontale ver- das Türsystem in zwei neuen Varianten an. Neben der geben. Eine hochkarätige Jury aus sechs namhaften bisherigen Variante Basic Style sind inzwischen auch die Architekten bewertete die insgesamt Versionen Modern Style mit 37 eingereichten Innovationen abgerundeten Konturen und nach den Kriterien funktionale und Classic Style mit abgeschräg- gestalterische Qualität, technische ten Konturen erhältlich. Mit intelligente Lösung sowie die Vielfalt diesen drei Designvarianten der Einsatzmöglichkeiten. Die Jury lobte beim FRAME+-System zudem ermöglicht RAICO eine große Classic Style mit schrägen Konturen. Bandbreite an individuellen das »intelligent durchdachte System«, Gestaltungsmöglichkeiten, Auszeichnung Baustelle«, den »großen Gestaltungs- OBJEK TIV 2 2012 mehr freut es uns, dass wir diese Auszeichnung bekom- Bereits zum vierten Mal haben die Architektur-Fach- die »einfache Handhabung auf der Modern Style mit abgerundeten Konturen. von einer ausdrucksstarken Linienführung bis hin zu spielraum für Architekten mit schmalen Ansichtsbreiten, weichen, fließenden Formen. Auch die neuen Varianten großen Dimensionen und vielfältigen Kombinations- folgen dem bewährten 3D-Konzept mit Dichtung, Däm- möglichkeiten«. Zusammengefasst handle es sich bei FRAME+ 75 DI um ein »State-of-the-Art-Türsystem«. mung und Dimension. Neben der effizienten Wärme- »Im Vorfeld der Entwicklung haben wir eng mit Archi- Statikkonzept mit einem inneren Flügelüberschlag von tekten, Planern und Key-Usern zusammengearbeitet, um zwölf Millimetern und hohen Wandstärken aus. Durch die Ansprüche beider Zielgruppen an ein Türsystem opti- das neuartige Türschwellenkonzept wird darüber hinaus mal umzusetzen«, erläutert Rainer Vögele, geschäfts- eine besonders hohe Dichtigkeit gewährleistet. dämmung zeichnet sich das System durch das innovative Basic Style mit eckigen Konturen. 5 OBJEKT EFFIZIENZHAUS PLUS MIT ELEKTROMOBILITÄT, BERLIN Das Effizienzhaus Plus mit Elektromobilität in Berlin ist ein modernes, kompaktes Wohnhaus, das mehr Energie produziert, als es selbst und die zum Über die Glasflächen der Fassade wird Strom erzeugt, der den Bewohnern zum Aufladen ihrer Elektroautos und -fahrräder zur Verfügung steht. Gebäude gehörigen Elektrofahrzeuge benötigen. Möglich macht dies auch die hochwärmegedämmte, vollflächig verglaste Fassade des Gebäudes, errichtet mit dem THERM+ Aluminium-Fassadensystem von RAICO. Es minimiert den Energiebedarf und verleiht dem Gebäude gleichzeitig seine ganz besondere Ausstrahlung. Seit Kurzem steht in der Fasanenstraße in Berlin- sowie für das Aufladen von Elektroautos und -fahrrä- Charlottenburg ein neues, innovatives Gebäude: das dern zur Verfügung stellt. Überschüssige Energie wird Effizienzhaus Plus mit Elektromobilität. Das Objekt geht vor Ort gespeichert und fließt ggf. zurück ins öffentliche zurück auf einen Realisierungswettbewerb des Bundes- Stromnetz. »Das Effizienzhaus Plus mit Elektromobilität ministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung zeigt, dass eine vollständige erneuerbare Energiever- und wurde von Architekt Prof. Dr. Dr. E.h. Werner Sobek sorgung schon heute möglich und alltagstauglich ist«, zusammen mit dem Stuttgarter Institut für Leichtbau erklärt Werner Sobek. »Das Objekt kombiniert energie- Entwerfen und Konstruieren (ILEK) und der WSGreen- effizientes Wohnen mit Elektromobilität und stellt als Technologies GmbH geplant und umgesetzt. Das Ziel tragfähiges, architektonisch zeitgemäßes und anpas- des Wettbewerbs war es, ein Wohnhaus zu erschaffen, sungsfähiges Konzept einen innovativen Beitrag zum das nicht nur architektonisch, sondern auch energe- Bauen und Wohnen in der Zukunft dar.« tisch neue Maßstäbe für das Bauen und Wohnen in der Zukunft setzt. Das Ergebnis ist das Effizienzhaus Plus mit 6 Stromerzeugende Fassade Elektromobilität, das im Lauf eines Jahres rund 16.000 Das Effizienzhaus Plus mit Elektromobilität präsentiert Kilowattstunden erzeugt und diese den Nutzern für den sich als kompaktes, umseitig verglastes, zweigeschos- Betrieb des Gebäudes und sämtlicher elektrischer Geräte siges Haus mit 136 Quadratmetern Wohnfläche und OBJEK TIV 2 2012 ZUKUNFTSWEISENDES PILOTPROJEKT OBJEK TIV 2 2012 7 einem großen überdachten Bereich zur Straßenseite eine intensive Zusammenarbeit mit RAICO als System- hin, in dem sich die Elektrofahrzeuge aufladen lassen. partner möglich wurde«, erklärt Geschäftsführer Detlef Im Erdgeschoss befindet sich ein offener Wohn- und Timm. »Dabei mussten Glasauflagerkonstruktionen Essbereich, zum rückwärtigen Grünraum hin und im für große Glasgewichte unter energetisch optimierten Obergeschoss sind weitere Wohnräume und die Schlaf- Ansprüchen entwickelt werden, gleichzeitig galt es, den zimmer untergebracht. Das Effizienzhaus zeichnet geforderten UCW-Wert der Gesamtkonstruktion von ca. sich neben seiner zeitgemäßen Architektur durch sein 0,7 W/(m²K) bei Verwendung von Dreifachverglasung flexibles Nutzungskonzept aus, das sich ohne größere mit einem Ug-Wert von 0,5 W/(m²K) zu realisieren.« bauliche Maßnahmen an die sich ändernden Bedürf- Ein weiterer Grund für das verwendete RAICO-System nisse der Nutzer anpassen lässt. Errichtet wurde das lag darin, dass damit eine hohe Vorkonfektionierung Haus in Holztafelbauweise aus vorgefertigten, kernge- im Betrieb bei gleichzeitiger rationeller Fertigung und dämmten Elementen; die Energiegewinnung erfolgt einfacher, sicherer Montage vor Ort möglich ist – was über eine Luft-Wasser-Wärmepumpe sowie über eine auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten relevant Photovoltaikanlage auf dem Dach. Strom erzeugt auch ist, da Pfosten und Riegel in einer gleichen Bautiefe die Südseite des Hauses, die wie die übrigen Fassa- verschnitt­optimiert eingesetzt werden können. Für den vollflächig verglast ist. Während hier ­amorphe Dünnschichtmodule zum Einsatz kommen, ist auf der die perfekte Optik sorgen dabei die innovativen T-Verbinder bei der THERM+ Pfosten-Riegel-Fassade, West- und Ostseite das Glas mit einer unsichtbaren die auch bei flächenbündigen Riegeln in der gesamten Metallbeschichtung versehen. Diese minimiert ebenso Fassadentiefe ein einheitliches, filigranes Erscheinungs- wie die hochwärmegedämmte, mit farbig bedruck- bild gewährleisten. Durch die verwendeten Dämm- ten Gläsern verkleidete Fassade auf der Nordseite blöcke und Dichtungen weisen alle Bauteile dabei die thermischen Verluste. Alle Glasfassaden sind mit einer Dreifach-­Isolierverglasung versehen, wobei der eine hocheffiziente, integrierte Wärmedämmung und Dichtigkeit auf. Damit stellt das THERM+ Aluminium- Scheibenzwischen­raum mit dem Edelgas Argon gefüllt Fassadensystem von RAICO eine auf das vorliegende ist. Das Gas isoliert noch besser als Luft und erhöht so Objekt optimal zugeschnittene, bauphysikalisch sichere nochmals die Wärmedämmung beim Effizienzhaus. und wirtschaftliche Lösung dar. Auf diese Weise konnte Optimale Dämmwerte, perfekte Optik das Objekt nach nur viermonatiger Bauzeit erstellt und im Dezember 2011 feierlich eröffnet werden. Es zeigt, Die gesamte, rund 170 Quadratmeter große Fassade des Hauses wurde mit dem THERM+ Aluminium-Fassa- wie sich schon heute durch innovative Techniken und densystem von RAICO errichtet. Die Planung und den die wie das Effizienzhaus Plus mit Elektromobilität Bau übernahm die Hans Timm Fensterbau GmbH & Co. zukunftsweisenden Charakter haben. Materialien herausragende Bauten errichten lassen, KG in Berlin. »Gemeinsam mit RAICO musste in einer sehr eng begrenzten Planungsphase den hohen energetischen und gestalterischen Anforderungen dieses Objekts Rechnung getragen werden, was nur durch 8 In den rückwärtig gelegenen Wohnund Schlafräumen sorgt das THERM+ Aluminium-Fassadensystem für Transparenz und Energieeffizienz in zeitgemäßem Design. OBJEK TIV 2 2012 Bauherr: Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Verkehr-, Bau- und Stadtentwicklung Bauzeit: August 2011 bis November 2011 Architektur und Tragwerksplanung/Bauphysik: Werner Sobek, Stuttgart Planung und Bau Glaskonstruktion: Hans Timm Fensterbau GmbH & Co. KG, Berlin Gebäudegliederung: kompakter, zweigeschossiger Quader mit umseitiger Verglasung Bauweise: Holztafelbauweise aus vorgefertigten, kerngedämmten Elementen Die Produkte von RAICO: THERM+ Aluminium-Fassadensystem Kubatur: 645 m³ Verglaste Flächen: 170 m² Den 2010 öffentlich ausgelobten Architektur- und Hochschul­wettbewerb zum Effizienzhaus Plus mit Elektromobilität gewann die Universität Stuttgart zu­sammen mit dem Büro von Prof. Dr. Dr. E.h. Werner Sobek. Er überzeugte die Jury mit seinem Konzept von zeitgemäßer Architektur und energieeffizientem Wohnen mit Elektromobilität, das Nutzer, Haus und Fahrzeuge perfekt zusammenbringt. Werner Sobeks 1992 gegründetes Planungsbüro mit mehr als 200 Mitarbeitern bearbeitet alle Typen von Bauwerken und Materialien. Besondere Schwerpunkte liegen im Hochhausbau, in der Fassadenplanung, in Sonderkonstruktionen sowie in der Planung von nachhaltigen Gebäuden. OBJEK TIV 2 2012 9 DETAIL WOHN- UND GESCHÄFTSGEBÄUDE IN AUGSBURG TRANSPARENTE SICHERHEIT Die FRAME+ Serie von RAICO bietet neben den bewährten AluminiumFenstern und -Türen auch die FRAME+ Parallel-Schiebe-Kipp-Tür (PSK). Sie erfüllt nicht nur höchste Ansprüche an Energieeffizienz, Sicherheit und rationelle Verarbeitung, sondern sorgt platzsparend auch für besonders viel Transparenz und Offenheit – wie bei dem Glaskubus auf dem Dach eines Wohn- und Geschäftsgebäudes in Augsburg. Das FRAME+ Fenstersystem von RAICO setzt mit seinem Daneben erfüllt die FRAME+ Parallel-Schiebe-Kipp-Tür modularen Aufbau, den innovativen Systemkompo- auch besondere Ansprüche an Offenheit und Trans- ­Paulus Eckerle, der das unter privater Bauherrschaft nenten und der variablen Wärmedämmung neue parenz. Und die stellten sich speziell beim Bau eines neuen, dreigeschossigen Wohn- und Geschäftsgebäudes errichtete Gebäude geplant hat. »Die darin eingesetzten FRAME+ Parallel-Schiebe-Kipp-Türen sorgen in Augsburg. dadurch, dass sich deren Flügel komplett öffnen lassen, Maßstäbe in der modernen Architektur. Die FRAME+ Aluminiumfenster lassen sich dabei als Einsatzfenster für Glasfassaden, für die Wandmontage sowie für die Ausführung als Blockfenster und Fensterfassade verwenden. Neben den Fenstern umfasst das Programm auch nach innen oder außen öffnende FRAME+ Alumi- niumtüren sowie die FRAME+ Parallel-Schiebe-Kipp-Tür (PSK). Wie alle Elemente der FRAME+ Serie bietet auch für die geforderte Transparenz. Zusammen mit ihren hervorragenden Wärmeschutzeigenschaften und ihrer Denn auf dem Dach des Objekts, das zwei Gewerbeein- sehr hohen Dichtigkeit erfüllten sie so alle optischen heiten und eine Dachgeschosswohnung mit Dachterrasse und bautechnischen Anforderungen optimal.« Zum beinhaltet, sollte ein gläserner Kubus entstehen, der vollständigen Öffnen können die Türen parallel zur als Wintergarten in luftiger Höhe eine besonders helle, Einbau­ebene komplett verschoben werden, was sich sie höchste Gestaltungsfreiheit durch vielfältige Variati- lichtdurchflutete Atmosphäre bieten sollte. Gleichzeitig besonders platzsparend auswirkt. Daneben lassen sich onsmöglichkeiten auf Basis des modularen Systembau- musste der sechs Meter lange und vier Meter breite, kastens. ca. 2,75 Meter hohe Kubus zuverlässig gegen die hier die Fenster auch kippen, etwa zur Langzeitlüftung. Damit eignet sich die FRAME+ Parallel-Schiebe-Kipp- herrschenden Witterungsbedingungen geschützt sein. Die Lösung bot die Errichtung mit dem THERM+ A-I Tür nicht nur ideal für den Einsatz im Terrassen- und Parallel-Schiebe-Kipp-Tür punkten. Denn die innovative Hohlkammer-Stegtechnologie aus dem Spezialwerkstoff Aluminium Pfosten-Riegel-Fassadensystem, in welches neben FRAME+ Aluminiumfenstern auch zwei FRAME+ möglichkeiten wie beim vorliegenden Objekt. Auch in Sachen Energieeffizienz kann die FRAME+ THERMORIT sorgt für optimale Dämmeigenschaften mit variablen Uf-Werten zwischen 1,9 und 1,3 W/(m²K). Daneben gewährleistet die Tür wie alle FRAME+ Komponenten eine rationelle Verarbeitung bei höchster Pro- 10 Glaskubus auf dem Dach gen in der gesamten Fassadentiefe«, erklärt Architekt Parallel-Schiebe-Kipp-Türen integriert wurden. Perfekte Optik in der gesamten Fassadentiefe Balkonbereich, sondern auch für so individuelle Einsatz- Im historischen Kontext Unterhalb der Dachterrasse wurde die Westseite der Wohnung ebenfalls mit dem THERM+ A-I Fassadensys- tem und FRAME+ Aluminiumfenstern als raumhoch zesssicherheit und bietet geprüfte Sicherheit hinsicht- »Die THERM+ A-I Aluminiumfassade mit den FRAME+ lich Luftdurchlässigkeit, Widerstandsfähigkeit gegen Aluminiumfenstern bietet die perfekte Optik auch bei verglaste Fensterfront umgesetzt. Dies gilt auch für den Windlast und Schlagregendichtheit. flächenbündigen Riegeln durch optimale Verbindun- seitlich am Gebäude befindlichen gläsernen Treppen- OBJEK TIV 2 2012 Die FRAME+ ParallelSchiebe-Kipp-Türen (PSK) sorgen bei dem Glaskubus auf dem Dach für maximale Offenheit und schaffen die gewünschte lichtdurchflutete Atmosphäre. aufgang, der die optische und räumliche Verbindung zur direkt angrenzenden, denkmalgeschützten ehemaligen Maschinenhalle herstellt. Auch die Fassadengestaltung des Neubaus mit seinen 30 Fenstertüren und 19 Fenstern der FRAME+ Aluminium-Serie greift den architektonischen Kontext der Umgebung auf. Denn durch die unterschiedlichen Laibungstiefen der Fenster Maximale Energieeinsparung durch variable Wärmedämmung in Kombination mit ihrer filigranen Optik entstand eine Uf-Werte bis 1,3 W/(m²K) plastisch wirkende Fassade, die zusammen mit dem Normgerechte Sicherheit durch geprüfte Qualität neuen Glaskubus im lebendigen Wechselspiel auch zum Rationelle Verarbeitung, modulare Systemtechnik gegenüberliegenden, ebenfalls denkmalgeschützten Einfaches, platzsparendes Öffnen und Schließen Kompatibel für alle THERM+ Systeme Ziegelbau steht. OBJEK TIV 2 2012 FRAME+ Parallel-Schiebe-Kipp-Tür (PSK) 11 OBJEKT COMMUNITY CENTER HOHENHORST, HAMBURG WEGWEISENDES STADTTEILPROJEKT Das neue Haus am See in Hamburg Hohenhorst bietet als Community Center den Quartierbewohnern vielfältige soziale und kulturelle Angebote. Gleichzeitig weist Das Haus am See bietet seinen Besuchern einen hohen thermischen Komfort. Die Gläser sind dreifach verglast, die Holzfassade besitzt Passivhausstandard. es als eines der wenigen Nichtwohn­gebäude in Hamburg Passivhausstandard auf. Dafür sorgt auch das verwendete THERM+ H-I Holz-Fassadensystem von RAICO, das neben einer besonders guten Wärmedämmung auch die optimale Basis für die charakteristische Holzfassade bietet. Im Stadtteil Hohenhorst im Nordosten Hamburgs Nichtwohngebäude in Hamburg in Passivhausstandard Gebäudetechnik. Die kompakte, einfache Grundform entstand mit dem Haus am See ein Community Center, erstellt.« ermöglichte dabei eine wirtschaftliche Bauausführung. das als Treffpunkt und Anlaufstelle für familienorientierte Beratungs-, Bildungs- und Betreuungsleistungen dient. Gleichzeitig bietet das Haus am See Platz für 12 Passivhausstandard dank THERM+ H-I Holz-Fassadensystem Das Erdgeschoss ist in Massivbauweise erstellt und trägt die Deckenplatte aus Stahlbeton. Somit übernimmt das Erdgeschoss die wichtige Wärmespeicherungsfunktion. Freizeit- und Kulturangebote sowie einen Gastronomie- Entstanden ist ein am Wasser liegender Quader mit Die Wände im Obergeschoss sind in Holzrahmen- betrieb. Bauherrin und Betreiberin ist die Johann Daniel einem L-förmigen Staffelgeschoss, der sich selbst- bauweise mit Holz- und Zellulosedämmung erstellt, Lawaetz-Stiftung, konzipiert und umgesetzt wurde das bewusst zum Berliner Platz hin präsentiert und sich um einen schnellen Baufortschritt zu gewährleisten. Objekt vom Hamburger Architekturbüro Carsten Dohse gleichzeitig ideal in die bestehende Parklandschaft Die Energieversorgung erfolgt über Fernwärme. Für Architekten, das den damaligen Architekturwettbewerb einfügt. Besonderes Highlight des Community Centers die Erreichung des Passivhausstandards war auch die gewonnen hatte. »Es galt, ein Haus zu entwerfen, das ist die Fassade des Gebäudes, wo verschieden profi- wärmetechnisch optimierte Ausführung der Fassade mit sich gut in den Park einfügt, leicht auffindbar ist und lierte Lärchenhölzer im horizontal wilden Verband eine ihren zahlreichen Glasflächen entscheidend. »Um hier den vielfältigen späteren Nutzungsansprüchen gerecht lebendige Einheit bilden, die die Vielfalt der Nutzer und die hohen Anforderungen an Energieeffizienz, aber wird«, erklärt Stefan Jurgeleit, Projektleiter von Carsten Besucher des Hauses widerspiegelt. Dohse Architekten. »Gleichzeitig wird das Commu- Das Energiekonzept des Gebäudes basiert auf der auch an Sicherheit als Verglasung nach TRAV und rationelle Verarbeitbarkeit zu erfüllen, kam das THERM+ H-I nity Center Hohenhorst auch höchsten ökologischen Reduzierung des Energieverbrauchs durch eine hoch- Holz-Fassadensystem von RAICO zum Einsatz«, erklärt Anforderungen gerecht und ist als eines der wenigen wärmegedämmte Gebäudehülle und eine effiziente Architekt Stefan Jurgeleit. »Dadurch wird der Gesamt- OBJEK TIV 2 2012 Architekt Stefan Jurgeleit, damaliger Projektleiter des Hamburger Architekturbüros Carsten Dohse Architekten, schuf mit dem Haus am See ein ebenso markantes wie funktionales, neues Begegnungs­zentrum. Das Objekt weist dank hoch­ wärme­gedämmter Fassade Passivhausstandard auf. energiebedarf des Gebäudes minimiert und ein hoher den Torsionskräfte und Windlasten die ideale Lösung thermischer Komfort für die Nutzer geschaffen.« für Fassaden und Glasdächer darstellt«, so Dirk Wach- Durchdachtes, verarbeiterfreundliches System tendorf von der Wachtendorf GmbH & Co. KG. »Gleichzeitig ermöglicht das komplett bauaufsichtlich zuge- Die gesamte, rund 50 Quadratmeter große Fassaden­ lassene System die sichere Befestigung aller Bauteile fläche weist einen besonders niedrigen Uf-Wert von und gestattet die einfache und schnelle Montage der 0,7 W/(m2K) auf und trägt so zusammen mit den zahl- gesamten Fassade.« reichen, dreifach in Klasse WK2-P2A verglasten Flächen Auf diese Weise konnte nach knapp einjähriger Bauzeit wesentlich zur Erreichung des Passivhausstandards das Community Center Hohenhorst fertiggestellt und bei. Gleichzeitig wurde die Innen- und Außenscheibe im Dezember 2011 an die Nutzer übergeben werden. als VSG-Verglasung ausgeführt. Eingebaut wurde das RAICO THERM+ Holz Pfosten-Riegel-Fassadensystem Nutzungsmöglichkeiten und dem erreichten Passivhaus­ Bauherr: Lawaetz-Stiftung, Hamburg Architektur: Carsten Dohse Architekten, Hamburg Fassadenbau: Wachtendorf GmbH & Co. KG, Varel Die Produkte von RAICO: Holz-Fassadensystem THERM+ H-I Fläche Glasfassaden: ca. 50 m2 Bauzeit: Dezember 2010 bis Dezember 2011 Mit seiner prägnanten Architektur, den vielfältigen in 56 Millimetern Systembreite von der Wachtendorf GmbH & Co. KG in Varel. »Die THERM+ Holz Pfosten- standard stellt das Haus am See seitdem einen ganz Riegel-Systemtechnik von RAICO ist ein bewährtes, dar, der richtungsweisend für viele weitere Stadtteil­ vollständig durchdachtes und verarbeiterfreundliches projekte ist. besonderen, neuen Treffpunkt im Quartier Hohenhorst System, das mit der sicheren Abtragung der auftreten- OBJEK TIV 2 2012 13 NACHGEFRAGT »FASSADE WIRD ZUM ZENTRALEN ELEMENT« der Luft oder sind unempfindlicher gegen in Kombination mit innovativen Bautechni- Schmutz und Verletzung. Auch könnte ken und Materialien Architektur entstehen, man sich Fassaden überlegen, welche die von deren Güte die Menschen und die Stadt Farben ändern. auch wirklich dauerhaft profitieren können. Welches Bauteil am Haus wird in Welche Rolle spielen dabei neuartige Zukunft besonders wichtig? Materialien und Techniken? Künftig wird die Fassade zum zentralen In letzter Zeit wurden große Fortschritte Element des Hauses, weil sie weitaus mehr Neue architektonische Konzepte sowie innovative Techniken und Materialien, bei der Entwicklung sogenannter Compo- Funktionen übernehmen wird als bisher aber auch besondere Anforderungen bestimmen die Zukunft des Bauens. site Materials gemacht. Das sind Verbund- und damit ganz wesentlich zur Objektgüte OBJEKTIV sprach mit Alexander Rieck vom Stuttgarter Fraunhofer-Institut über werkstoffe, die die Vorteile herkömmlicher beitragen wird. Ihre Wärmedämmung die künftigen Entwicklungen und Möglichkeiten im Bau- und Architekturwesen. Materialien mit den Eigenschaften etwa entscheidet über die Energieeffizienz von Kunststoffen kombinieren und so des Hauses, gleichzeitig wird die solare Dr. Alexander Rieck studierte Architektur in Stuttgart und in Arizona. Seit 1996 ist er als Wissenschaftler bei der Fraunhofer-Gesellschaft tätig, seit 2009 ist er der dortige Leiter für Corporate Projects. Im Jahr 2007 gründete er das Architekturbüro LAVA mit den Standorten Stuttgart, Berlin, Sydney und Dubai. 14 Straßenzugs eingefügt werden. Nur so kann neue, beispielsweise besonders hoch- Energiegewinnung etwa über integrierte Welche Konzepte werden beim Planen wärmedämmende Bauteile ermöglichen. Photovoltaikelemente oder über wärme- und Entwerfen von Bauten künftig Daneben spielt auch die Verwendung speichernde Verglasungen wesentlich zur immer wichtiger? ökologischer Naturstoffe in Form von Erzeugung sauberer, umweltfreundlicher In Zukunft werden immer stärker ganz- Bio-Composites eine zunehmende Rolle, Energie beitragen, die damit die Nutzer heitliche Baukonzepte gefragt, die als die damit auch die steigenden Anforde- auch unabhängiger von den Energiever- schlüssige Gesamtlösung die Aufgaben des rungen an Ökologie und Nachhaltigkeit sorgungsunternehmen macht. Gleichzeitig Objekts zusammen mit den unterschied- erfüllen. Generell gilt bei bestehenden wird die Fassade als Aushängeschild eines lichen Ansprüchen der jeweiligen Nutzer als auch neuen Baustoffen, dass sich die Objekts unter optisch-architektonischen erfüllen können. Steigende Bedeutung Investition in hochqualitative Materialien Gesichtspunkten immer wichtiger. Die kommt dabei Aspekten wie Ökologie und und Produkte bezahlt macht – nicht nur Fassade ist die Schnittstelle zwischen dem Nachhaltigkeit, aber auch der Energiever- unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten, privaten Haus und dem öffentlichen Raum sorgung und den individuellen Gestaltungs- sondern auch im Sinne der Nachhaltigkeit. der Stadt. Dies gilt sowohl für die verschie- und Nutzungsmöglichkeiten zu – vom Investoren, Bauherren und spätere Nutzer denen Funktionen wie auch die architek- variablen Raumkonzept bis zur Energie- sind in zunehmendem Maße bereit, dafür tonische Gestaltung. Da die Architektur versorgung über eine stromerzeugende auch höhere Kosten zu übernehmen. immer auch ein Spiegelbild unserer Gesell- Fassade, die auch den Strom zum Laden von Durch neue Dämmstoffe wie Nanoschäume schaft ist, können wir gespannt sein auf Elektrofahrzeugen liefert. Die so entstan- oder Nanogel können hohe Dämmwerte die künftige Gesellschaft und eine neue denen Objekte müssen dabei im Einklang auch bei geringen Dicken erzielt werden. architektonische Gestaltung. mit den bestehenden städtebaulichen Spannend ist auch die Entwicklung von Strukturen stehen und behutsam in das neuen Oberflächen auf Nanoebene, diese gewachsene Ambiente eines Viertels oder ermöglichen zum Beispiel das Reinigen OBJEK TIV 2 2012 FASSADEN­ AUSTAUSCH UNTER DENKMALSCHUTZ AUSBLICK Unter besonderen Bedingungen läuft die Fassadenrenovierung an einem denkmalgeschützten Bürohochhaus in der Innenstadt von Karlsruhe ab. Denn die Baumaßnahmen auf der Fläche von rund 1.350 Quadratmetern finden während des laufenden Bürobetriebs statt. Sämtliche Fassadenelemente, die im Laufe des Tages ausgebaut werden, sind bis zum Abend schon durch neue Elemente ersetzt. Dieses Vorgehen stellt hohe Anforderungen bei der Vorplanung, Vorfertigung und bei der Logistik an den Errichter, die Firma Freyler Industriebau GmbH. Verwendung finden dabei Profile aus dem THERM+ Aluminium-Fassadensystem sowie Sonderprofile aus der FRAME+ Reihe. Damit gelingt es, die denkmalgeschützte Geometrie der bislang verwendeten Profile nachzuahmen. Die Montage der Fassadenelemente findet dabei von den obersten Etagen nach unten hin statt, um parallel zum Baufortschritt auch den Gerüstabbau vorantreiben zu können und somit wieder einen normalen Büroalltag zu ermöglichen. Weitere Informationen dazu finden Sie in einer der kommenden Ausgaben von OBJEKTIV. OBJEK TIV 2 2012 15 DER SCHREIBTISCH VON … THOMAS WINTERSTETTER »Teamarbeit und Austausch sind bei uns das A und O«, berichtet Dr. Thomas Winterstetter. »Dem trage ich auch bei meinem Schreibtisch Rechnung.« Auf der weißen Arbeitsfläche findet sich stets eine Vielzahl von Dokumenten zu den zahlreichen internationalen Projekten des Planungs- und Beratungsbüros Werner Sobek. Das weltweit vertretene Unternehmen mit über 200 Mitarbeitern hat seine Tätigkeitsschwerpunkte neben der Fassadenplanung in den Bereichen Hochhausbau, nachhaltiges Bauen und der Tragwerksplanung. Dr. Thomas Winterstetter, Geschäftsführer des Stuttgarter Büros und Leiter des Fassadenbereichs, erledigt den Großteil seiner Tätigkeit am PC. »Ich bin ein Fan von schnellem und effektivem Gedankenaustausch. Skizzen sind bei der Diskussion von Konzepten oft sehr hilfreich.« Bei den Besprechungen ist die Abstimmung zwischen Konstrukteuren, Ingenieuren und Architekten wichtig, um den hohen Anforderungen im Bereich der Fassadenplanung zu begegnen, beispielsweise bei den Flame Towers in Baku oder dem Fraunhofer-Institut in Würzburg. An den gebogenen Glaselementen der Fassade für die Forschungseinrichtung kamen RAICO-Produkte zum Einsatz. »Wir haben die Erfahrung gemacht, dass bei vielen Planungen nur ganz spezielle Lösungsmöglichkeiten infrage kommen«, berichtet Thomas Winterstetter. »RAICO ist mit seinem Angebot sehr breit aufgestellt und bietet uns auch bei komplizierten Konstruktionen die gewünschten Produkte und den notwendigen technischen Support.«