ARCHITEKTUR MAGAZIN 02 2014 Fassade mit Frostfaktor Altersgerechtes Bauen Hommage an die Fotografie Im Trend: Bauen mit Holz INHALT 3 4 5 6 10 12 14 15 16 NEWS NEWS FOCUS OBJEKT DETAIL OBJEKT NACHGEFRAGT AUSBLICK Besucherrekord fensterbau frontale Staatlich gefördert: altersgerechtes Bauen Barrierefreie Schwelle FRAME+ 75 WI Attraktion auf 3.000 Metern: Bergrestaurant iceQ, Ötztal Perfektion im Quadrat: Wohn- und Geschäftsgebäude P3, Mannheim Hommage an die Fotografie: Firmensitz der Leica AG, Wetzlar Wachstumspotenzial: Bauen mit Holz Gymnasium Grünwald, München DER SCHREIBTISCH VON … Erfolg in China RAICO 2.0 AluminiumFenstersystem FRAME+ 90 WI … Michael Eichmann, Karin Sinnwell und Matthias Hotz in Freiburg Impressum EDITORIAL OBJEKTIV ist das Architekturmagazin der RAICO Bautechnik GmbH Liebe Leserinnen und Leser, Das Thema Individualität hat nicht zuletzt andere findige Idee benötigen – Ideen, von die Auswahl besonders markanter Projekte Individualität ist das Stich- denen Architekten und Baugewerbe dann dank bestimmt, die wir Ihnen in dieser Ausgabe vor- wort, das sich wie ein roter der interessanten Fördermöglichkeiten umso stellen. Da ist etwa der neue Firmensitz von Leica Faden durch diese Ausgabe mehr profitieren werden. auf dem Leitz-Areal in Wetzlar. Oder das iceQ- der OBJEKTIV zieht. Bauten Die Umsetzung individueller Entwürfe ist immer Restaurant hoch oben in den Ötztaler Alpen. eine eigene Handschrift zu ein Thema, wenn der Baustoff Holz in den Blick- Was dem einen seine runden, von oben an Kame- verleihen, ist die Profession punkt rückt. Nicht nur in Form von Leuchtturm- raobjektiv und Fernglas erinnernden Gebäude projekten wie des siebenstöckigen Hochhauses sind, sind dem anderen seine vier vollverglasten, im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg. Auch bei kubischen Baukörper, die Eiswürfeln ähneln. auch die Anforderungen, vermeintlich normalen Bauvorhaben erfreut sich Zwei Beispiele von vielen weiteren ausgefalle- die sich aus dem Zweck eines Gebäudes ergeben, Holz wachsender Beliebtheit, weil mit ihm, wie nen Gebäudehüllen, die mithilfe der passenden können es erfordern, über Norm und Normalität unser Interviewpartner Elmar Jochheim auf Seite RAICO Systeme verwirklicht werden konnten. hinaus besondere Lösungen zu finden. Beispiels- 14 dieser OBJEKTIV bestätigt, besonders innen- weise im Bereich des altersgerechten Bauens. In architektonisch Akzente gesetzt werden können. rund 30 Jahren, so errechnen Statistiker, werden Ein Trend, der RAICO entgegenkommt, da wir mit fast acht Millionen Menschen über 80 Jahre alt Holz-Aluminium-Fassadensystemen traditionell Ihr Rainer Vögele, sein – die Anpassung des Wohnungs- und Wohn- in diesem Segment heimisch sind. Gerade der Geschäftsführender gebäudebestands an diesen demografischen Aluminium-Wetterschutz unserer Systeme ermög- Gesellschafter Wandel ist schon heute eine große Aufgabe. licht es dem Planer, je nach Gestaltungsidee RAICO Bautechnik Sie wird, wie unser Beitrag zum altersgerechten unterschiedlichste Holzarten wählen zu können. GmbH jedes Architekten. Doch nicht nur Stil und Ästhetik, 2 Bauen in diesem Magazin zeigt, die ein oder Rainer Vögele Ich wünsche Ihnen nun eine spannende Lektüre. Herausgeber: RAICO Bautechnik GmbH, Gewerbegebiet Nord 2, 87772 Pfaffenhausen, Telefon 08265 911 0, Telefax 08265 911 100, E-Mail [email protected], www.raico.de www.raico.de Redaktion und Verlag: mk publishing GmbH, Döllgaststraße 7–9, 86199 Augsburg, Telefon 0821 34457 0, Telefax 0821 34457 19, E-Mail: [email protected], www.mkpublishing.de www.mkpublishing.de Bildnachweise: AMP Ingenieurgesellschaft mbH, Bergbahnen Sölden/ Markus Bstieler, Das Centra, fotolia/iceteastock, FREYLER, Gemeinde Grünwald – Bauamt, Gig Fassaden GmbH, Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten, Hunsrücker Glasveredelung Wagener Gmbh & Co. KG, Leica Camera AG, Leica Akademie/Oliver Vogler, RAICO, obermoser arch-omo zt GmbH, Patrick Seeger OBJEK TIV 2 2014 BESUCHERREKORD NEWS So viele Besucher wie nie zuvor verzeichnete der RAICO Stand auf der Hagen Weber, Leiter Objektvertrieb bei RAICO (Mitte), mit Verkaufsteams des chinesischen Vertriebspartners Shunda-Moser. Messe fensterbau frontale, die Ende März in Nürnberg stattfand. Auch die Messe selbst – nach eigenen Angaben die globale Leitmesse für Türen, Fenster und Fassaden – meldete mit 108.000 Fachbesuchern aus aller Welt einen historischen Rekord. Im Mittelpunkt standen Nachhaltigkeit und Komfort sowie Lösungen, die Ästhetik und energieeffizientes Bauen in Einklang bringen. Eyecatcher am RAICO Messestand war das neue Muster der Holzfassade mit motorischer Lüftungsklappe und dem passivhauszertifizierten Aluminiumfenster FRAME+ 90. Besonders Architekten und Planer zeigten reges Interesse an der funktionell und farblich überzeugen- ERFOLG IN CHINA den Kombination. RAICO expandiert weiter: Auf der Messe fensterbau frontale unterzeichnete das Unternehmen einen Vertrag zur Ausweitung der vertrieblichen Zusammenarbeit mit dem langjährigen chinesischen Fensterbaupartner Shunda-Moser. „Nach ereignisreichen Wochen und guten Gesprächen haben wir weiteres Vertrauen gewonnen und eine Vertiefung der Zusammenarbeit mit unserem Vertriebspartner erreicht“, sagt Hagen Weber, Leiter Objektvertrieb bei RAICO. Zur Umsetzung der Vertriebskooperation stehen derzeit Schulungen und die Ausbildung eines Kompetenzteams in der südlich von Beijing gelegenen Großstadt Gaobeidian auf der Tagesordnung. RAICO 2.0 OBJEK TIV 2 2014 Facebook, Twitter und Youtube sind feste Einblicke in das Unternehmen, Objektberichte lung. Neben der inhaltlichen Erweiterung hat Bestandteile der RAICO-Kommunikation. Seine von der Baustelle bis zur Fertigstellung, Bilder- RAICO auch die Frequenz, mit der Neuigkeiten Aktivitäten in diesen sozialen Medien hat das galerien zu Messen und Events sowie Verarbei- im Netz publiziert werden, besonders auf Face- Unternehmen jetzt noch weiter intensiviert. tungsvideos auf Youtube bieten viel Abwechs- book erhöht – überzeugen Sie sich selbst: facebook.com/RAICOBautechnik facebook.com/RAICOBautechnik youtube.com/RAICOBautechnik youtube.com/RAICOBautechnik twitter.com/RAICOBautechnik twitter.com/RAICOBautechnik 3 NEWS STA ATLICH GEFÖRDERT ALTERSGERECHT BAUEN Der altersgerechte Umbau bestehender Häuser rung, die auch viele neue Möglichkeiten für Planer Objekt mit leichtgängigen Fenstern und Türen aus- und Wohnungen in barrierefreie oder barrierearme und Architekten bietet. Denn der Bedarf ist groß: gestattet sein. Auch Elemente wie Lichtschalter und Objekte ist eine der zentralen Herausforderungen des So verfügen heute nur etwa fünf Prozent der Haus- Türgriffe sollten in bequemer Reichweite der Bewoh- demografischen Wandels. Um der künftig stark stei- halte mit älteren Menschen über eine altersgerechte ner liegen. Sind all diese Punkte erfüllt, ist das Objekt genden Nachfrage gerecht zu werden, kommen auch Wohnsituation, wie eine Untersuchung des Kurato- barrierefrei oder zumindest barrierearm. staatliche Förderprogramme zum Einsatz. riums Deutsche Altenhilfe zeigt. Bis 2020 müssen nach Ansicht des Kuratoriums etwa 2,5 Millionen In den nächsten 30 Jahren werden nach Angaben zusätzliche Wohnungen altersgerecht umgerüstet Aufgrund des dringenden Handlungsbedarfs fördert des Statistischen Bundesamts hierzulande fast acht werden – bei einem geschätzten Kostenfaktor von das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadt- Millionen Menschen 80 Jahre und älter sein – das sind rund 39 Milliarden Euro. entwicklung (BMVBS) den barrierearmen Umbau im doppelt so viele wie heute. Aufgrund dieses demografischen Wandels muss der Wohnungsbestand in Deutsch- 4 Staatliche Unterstützung Leben ohne Barrieren Wohnungsbestand mit dem Programm „Altersgerecht umbauen“. Demnach gilt: Wer in barrierereduzie- land mittel- bis langfristig an die Bedürfnisse älterer Grundsätzlich ist immer dann eine altersgerechte rende Maßnahmen an selbst genutztem oder ver- Menschen angepasst werden. Eine große Herausforde- Wohnsituation (auch nach DIN 18040 „Barrierefrei mietetem Wohnraum investiert, kann 100 Prozent bauen“) gegeben, wenn keine oder nur wenige über- der förderfähigen Kosten inklusive Nebenkosten mit windbare Barrieren vorhanden sind. Diese Anforde- einem KfW-Darlehen finanzieren. Zu einem attrakti- rungen gelten für die Zugänglichkeit des Objekts, ven Effektivzinssatz können maximal 50.000 Euro pro aber auch innerhalb des Objekts sollte der Zugang zu Wohneinheit beantragt werden. Vom altersgerechten den einzelnen Räumen sowie zu Balkon, Garten oder Umbau von Häusern und Wohnungen profitieren nicht Terrasse ohne Stufen oder Schwellen gewährleistet nur Architekten, Planer und das Bauhandwerk, sondern sein. Die minimale Türbreite liegt hier bei 80 Zentime- vor allem die Senioren, die damit so lange wie möglich tern, ausreichende Bewegungsfreiheit ist außerdem im in den eigenen vier Wänden selbstbestimmt und frei Sanitärbereich erforderlich. Darüber hinaus sollte das leben können. OBJEK TIV 2 2014 Mit einer maximalen Höhe von gerade einmal 20 Millimetern sorgt die neue Schwelle FRAME+ 75 WI für ein barrierefreies Leben und Wohnen. Der Schwellenunterbau erfolgt mit Standardverbreiterungen der FRAME+ Serie. AUSGEZEICHNETES PREIS - LEISTUNGS VERHÄLTNIS FOCUS Mit dem neuen Aluminium Fenstersystem FRAME+ 90 WI/WB WI/WB erweitert RAICO einmal mehr sein Portfolio um ein hochwärmedämmendes, energieeffizientes Fenstersystem. NEUE BARRIEREFREIE SCHWELLE RAICO sorgt mit der neuen barrierefreien Schwelle FRAME++ 75 75 WI WI für ein OBJEK TIV 2 2014 Die passivhauszertifizierte Systemlösung sorgt dank variabel anpassbarer Dämmwerte bis Uf = 0,70 W/(m²K) und innovativen Systemkomponenten wie dem Stegmaterial THERMORIT mit deutlich reduzierter Wärmeleitfähigkeit für maximale Energieeinsparung. Die Dämmung der Profilhohlräume erfolgt im Verbund mittels hindernisfreies Leben in Haus und Wohnung. Die neue, thermisch getrennte hochisolierender Einschubdämmungen. Eine Aluminiumschwelle ist mit einer maximalen Höhe von 20 Millimetern für zuverlässige Dämmung des Glasfalzes für Drei- behindertengerechte Elemente nach DIN 18040 geeignet und erfüllt alle fachverglasung wird durch Glasfalz-Dämmblöcke Ansprüche an modernes, sicheres und komfortables Bauen. Erhältlich ist die Schwelle für das Fenstersystem FRAME+ 75 WI mit einer einer Bautiefe von mit großen Belüftungsräumen gewährleistet. Die herausragende Energieeffizienz war auch 75 Millimetern und Einbaustärken zwischen 22 und 68 Millimetern sowie einer der Gründe dafür, dass das neue FRAME+ maximalen Flügelabmessungen von 1.100 x 2.500 bis 1.450 x 2.200 Milli- 90 WI Aluminium Fenstersystem den „Compo- metern. Der Schwellenunterbau erfolgt mit Standardverbreiterungen aus der FRAME+ Serie. Der für besondere Sicherheitsanforderungen konzipierte nent Award 2014“ gewann. Bei dem Wettbe- Beschlag bietet die Möglichkeit einer einzigartigen horizontalen Zusatzver- in Darmstadt ausgelobt wurde, stand aber nicht nur die riegelung. Speziell entwickelte dreidimensionale Bauteile gewährleisten einen reine Energieeffizienz im Vordergrund. Vielmehr wurde hohe Dichtigkeit. Die barrierefreie Schwelle ist multifunktional einsetzbar: auch das Preis-Leistungs-Verhältnis der einzelnen Pro- werb, der in diesem Jahr erstmalig vom Passivhaus-Institut als Wandfenster und als Fassaden-Einsatzelement mit Einspannblendrahmen dukte bewertet. Und dabei zeigte sich: Das neue FRAME+ in den Öffnungsvarianten Dreh und Dreh-Kipp. Schmale Ansichtsbreiten sowie 90 WI Aluminium Fenstersystem ist auch besonders wirt- auf- oder verdeckt liegende Standardbeschläge garantieren dabei die beson- schaftlich und bietet eine maximale Gesamteinsparung dere optische Attraktivität der barrierefreien Schwelle, die als Systemware bei den Investitions- und Energiekosten im Vergleich zu oder Fertigelement lieferbar ist. Standardfenstern. Der Sieger des Component Awards 2014: das neue Aluminium Fenstersystem FRAME+ 90 WI von RAICO. Ausgezeichnet wurde nicht nur die besondere Energieeffizienz des Systems, sondern auch dessen attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. 5 OBJEK T BERGRESTAUR ANT ICEQ IM ÖTZ TAL FASSADE MIT FROSTFAKTOR Das iceQ auf 3.048 Metern Höhe ist die neueste Attraktion im österreichischen Ötztal. Mit seinen vier vollverglasten, würfelförmigen Baukörpern erinnert das Bergrestaurant an übereinandergestapelte Eisblöcke, die sich perfekt in die alpine Welt aus Schnee und Eis einpassen – besonders im Winter, wenn partiell ansetzende Eiskristalle das Gebäude zur frostigen Eisskulptur machen. Umgesetzt wurde die rund 1.200 Quadratmeter große Glasfassade mit dem THERM+ A-I Aluminium Fassadensystem von RAICO. 6 OBJEK TIV 2 2014 Das Ötztal in Österreich zählt zu den beliebtesten Ski- und Wandergebieten im gesamten Alpenraum. Seit Kurzem können sich die Besucher auf dem 3.054 Meter hohen Gaislachkogel über eine weitere Attraktion freuen, denn hier eröffnete Anfang 2014 das iceQ. Es ist ein ganz spezielles Bergrestaurant, das Gipfelgenuss auf höchstem Niveau garantiert – etwa bei erlesenen Speisen im Gourmetrestaurant oder auf den auskragenden Panoramaterrassen, die einen überwältigenden Rundumblick über die nahen Dreitausender bis hin zur Zugspitze und den Dolomiten eröffnen. Alpine Inspiration Der Entwurf für das vollverglaste, kubistische Gebäudeensemble, dessen Zugang über einen fensterlosen Tunnel erfolgt, stammt vom Innsbrucker Architekten Johann Obermoser. Die spektakuläre Bergwelt war dabei die Hauptinspiration für den Architekten, der auch schon die Bergstation der Gaislachkogelbahn realisierte. „Die vier vollverglasten, würfelförmigen Baukörper stellen übereinandergestapelte Eisblöcke dar und symbolisieren in Form und Materialität die alpine Welt aus Schnee und Eis“, erklärt Johann Obermoser. Gleichzeitig sorgen die großformatigen Glasfenster und die filigrane Pfostenkonstruktion von jedem Standpunkt aus für eine uneingeschränkte Sicht nach draußen. In der Fassade spiegelt sich das Bergpanorama von jeder Seite im Gebäude wider und lässt es mit der Umgebung verschmelzen. Hydraulisch verstellbares Fundament Die Herausforderungen beim Bau des iceQ waren aufgrund der exponierten Lage sehr hoch. So konnte nur in der kurzen Sommersaison zwischen April und Oktober gebaut werden. Dies erforderte einen hohen OBJEK TIV 2 2014 7 Vorfertigungsgrad aller Bauteile, gleichzeitig ließ sich technik errichtet. Die Dreifachverglasungen sind in den im Übergangsbereich bei den auskragenden Gebäude- das gesamte Material nur auf geländegängigen Fahr- Deckenrandbereichen teilweise emailliert, die Eckaus- zeugen zur Baustelle bringen. Eine weitere Herausfor- bildungen der Verglasungen wurden als Ganzglas- teilen, wo die Verbindung von einem Stahlriegelprofil mit aufgeschweißten Glasträgern zur THERM+ Alumi- derung stellte der Permafrostbereich auf dem Gipfel konstruktionen mit Stufengläsern ausgeführt. Für den niumkonstrukion geschaffen werden musste“, erklärt dar. Um hier mögliche Bewegungen des Untergrunds Bau der gesamten Gebäudehülle, den Primärstahlbau, Christian Pointner, zuständiger Projektleiter bei der Gig optimal abzufangen, ruht die gesamte Konstruktion auf sowie die Massivdecken war die Gig Fassaden GmbH in Fassaden GmbH. „Hier bewährte sich, dass das Dich- drei jeweils dreidimensional hydraulisch verstellbaren Attnang-Puchheim verantwortlich. Das architektonische tungssystem von RAICO aufgesetzt werden kann, was Einzelfundamenten. Während das Sockelgeschoss mit Rastermaß sah breite Panoramafenster und seine auch unterschiedliche Materialien miteinander kompa- der Technikzentrale als steifer Stahlbetonkubus aus- tibel macht und gleichzeitig zuverlässig abdichtet.“ geführt wurde, bestehen die Geschosskonstruktionen schlanke Pfosten-Riegel-Konstruktion vor. Es wurde mit dem THERM+ A-I Aluminium Fassadensystem um- aus Stahltragwerken mit Kreuzleimholz-Deckenkonst- gesetzt. Scharfkantige Querschnitte – auch bei flächen- ruktionen. Perfekte Panorama-Optik Die Fassadenfläche wurde mit dem RAICO THERM+ A-I 8 Sichere Lastabtragung bündigen Riegeln – und passgenaue T-Verbindungen, Neben den technischen Vorteilen waren die Liefer- dank der Riegelanlage auf der gesamten Tiefe, eröff- fähigkeit und das Preis-Leistungs-Verhältnis ausschlag- nen einen weiten Blick auf die umliegende Bergwelt. gebend: „RAICO konnte auch die engen Terminvorga- Das war aber nicht der einzige Grund für die Gig Fas- Aluminium Fassadensystem als Pfosten-Riegel- Konst- saden GmbH, beim iceQ auf die Fassadenlösungen von ben erfüllen, daneben überzeugte der wirtschaftliche Faktor.“ Nicht zuletzt ließen sich mit dem THERM+ A-I ruktion in 56 Millimetern Breite inklusive Dämmblock- RAICO zu setzen: „Eine technische Herausforderung lag Aluminium Fassadensystem die statischen Anforderun- OBJEK TIV 2 2014 gen in der Gebäudehülle optimal erfüllen. So werden nicht nur die hohen Glasgewichte von bis zu 600 Kilogramm, sondern auch die auftretenden Windlasten im Fall von Stürmen und Unwettern sicher und zuverlässig 10:56 25.06.14 1 Bauherr: Bergbahnen Sölden Bauzeit: Mai bis November 2013 Architektur: Obermoser arch-omo zt GmbH, Innsbruck Statik: Zsz Ingenieure Zt GmbH, Innsbruck in die Unterkonstruktion abgetragen. Planung und Bau: Gig Fassaden GmbH, Attnang-Puchheim Dünne Eiskristallschicht Gebäudegliederung: Vier versetzt zueinander aufgebaute Gebäudekuben mit umseitiger Glas-AluminiumFassade Durch den hohen Glasanteil generiert die Gebäudehülle passive Energiegewinne, die über Zwischenspeicher Energieverluste in den Nachtstunden und bei Schlechtwetter ausgleichen. Im Winter werden die äußeren Scheiben der Dreifachverglasung aufgrund des Temperaturgefälles kälter und überziehen sich partiell mit einer dünnen Schicht aus Eiskristallen. Dieser Effekt hat keinen Einfluss auf die Isothermenverläufe und die Dämmwirkung der Scheiben, aber es entsteht die Illusion eines Eiswürfels auf dem Berggipfel – ein „iceQ“ eben. OBJEK TIV 2 2014 311-04-IB-S-SHT-04-S05-A1-50.pdf Die Panoramaterrassen auf den vollverglasten Gebäudewürfeln des iceQ eröffnen spektakuläre Ausblicke auf die umliegende Bergwelt. Im Inneren bestimmt das filigrane THERM+ Aluminium Fassadensystem mit den breiten Panoramafenstern das besondere Ambiente des iceQ. Johann Obermoser, geboren 1954 in Tirol, eröffnete 2005 in Innsbruck sein Architekturbüro obermoser arch-omo zt GmbH. Mit seinen mittlerweile mehr als 20 Mitarbeitern realisiert er Neubauten ebenso wie Sanierungen von Büros und Wohnanlagen sowie Gewerbeimmobilien und öffentliche Bauten. Zu seinen Tätigkeitsbereichen zählen dabei neben der Generalplanung mit Baumanagement und Baubetreuung auch die reine Planungsarbeit respektive Bauleitung und der Innenausbau. Bauweise: Stahltragwerkskonstruktion mit KreuzleimholzDecken, Stahlbetonbauweise (UG) Die Produkte von RAICO: THERM+ A-I Aluminium Dämmblock Fassadensystem Kubatur: Ca. 5.170 m³ Verglaste Flächen: Außenfassade: 1.200 m² 9 DETAIL WOHN - UND GESCHÄFTSGEBÄUDE P3, MANNHEIM PERFEKTION IM QUADRAT Individuelle Fassadenlösungen sind die Stärke von RAICO. Bestes Beispiel dafür ist das neue Wohnund Geschäftshaus P3 in Mannheim. Hier sorgen das THERM+ A-V Aluminium Fassadensystem und rund 200 FRAME+ 75 WB Aluminium Blockfenster für die besondere Lochfassadenoptik des Gebäudes, das sich damit perfekt in das Mannheimer Innenstadtquadrat einfügt. Immer wenn es um die besonders stimmige, harmo- anlagegesellschaft mbH wurde vom Stuttgarter nische Gebäudehüllengestaltung geht, sind Fenster- Architekturbüro Blocher Blocher Partners entworfen. und Fassadensysteme von RAICO die erste Wahl. Sie Die Planung, Fertigung und Montage der verglasten bieten den maximalen Anwendungsspielraum für Fassadenelemente übernahm die Freyler Metallbau jegliche architektonische Ausformung und sind als GmbH in Kenzingen. Das Objekt präsentiert sich als perfekt aufeinander abgestimmte Systeme für die kubistisches, klar strukturiertes Gebäude mit sieben unterschiedlichsten Fassadenbereiche einsetzbar. Dies gilt insbesondere für das THERM+ A-V Aluminium Ober- und zwei Untergeschossen sowie einer Bruttogeschossfläche von 7.200 Quadratmetern. In den system. Durch die konsequente modulare Systemtech- darüber schließen sich Büros und Wohnungen inklu- nik punkten beide Lösungen mit einfacher Planung sive Terrassen im Staffelgeschoss an. Fassadensystem und das FRAME+ Aluminium Fenster- und Prozesssicherheit. Weitere Stärken liegen in der jeweils besonders filigranen Optik der Systeme. Damit Transparenz für den Handel passen sie sich unterschiedlichsten Fassadengestal- Die Geschossdecken und die Fassadenstützen mit tungen optimal an und verstärken wirkungsvoll das ihren unterschiedlichen Rasterabständen bestimmen gewünschte Erscheinungsbild der Gebäude. das äußere Erscheinungsbild des P3. Die massive Gebäudekubus im P-Quadrat 10 unteren Geschossen befinden sich Verkaufsflächen, Gitterstruktur aus hellem Schönbrunner Main-Sandstein interpretiert die stadtbildprägende Lochfassade Welche gestalterischen Freiräume diese Systeme in neu. In der Gebäudebasis schafft die zweigeschossige der Praxis eröffnen, zeigte sich beim Bau des Wohn- Schaufensterfassade Transparenz und Offenheit. Die und Geschäftshauses P3 im entsprechenden Quadrat der Mannheimer Innenstadt. Der Neubau unter der rund 260 Quadratmeter große Fassadenfläche wurde mit dem THERM+ A-V Aluminium Fassadensystem in Bauherrschaft der Aachener Grundvermögen Kapital- 56 Millimetern Breite umgesetzt. Scharfkantige Quer- OBJEK TIV 2 2014 schnitte und perfekte T-Verbindungen sorgen für eine schlanke, filigrane Gebäudeanmutung. Im Spiel der Proportionen In den oberen Stockwerken setzen rund 200 FRAME+ 75 WB Aluminiumfenster mit nicht sichtbaren Glasleisten und sehr filigranen Ansichtsbreiten die Sandstein-Gitterproportionen einmal mehr gekonnt in Szene. Zum Einsatz kamen sowohl die Ausführung als Wandfenster als auch als Fassaden-Einsatzelement mit Einspannblendrahmen. Auf insgesamt 200 Quadratmetern finden sich daneben auch sieben geschoss- übergreifende Elemente, die mit dem THERM+ S-I Stahl Fassadensystem als aufgesetzte Pfosten-RiegelKonstruktion umgesetzt wurden. Individuelle Sonderprofile Trotz der engen innerstädtischen Lage und des sehr knappen Zeitrahmens lief die Montage der Fenster und Fassaden ohne Probleme. „Im oberen Fassadenbereich musste lediglich das Blockfenstersystem mit seinen verdeckt liegenden Flügeln mit einem Standardverglasungssystem kombiniert werden“, so das Resümee von Stefan Gauss, Geschäftsbereichsleiter der Freyler Metallbau GmbH. „Die Lösung boten hier speziell gepresste Sonderprofile, bei deren technischer Ausarbeitung und Profildimensionierung uns RAICO schnell und konstruktiv geholfen hat.“ Das neue Wohn- und Geschäftshaus zeigt einmal mehr die vielfältigen baulich-architektonischen Gestaltungsmöglichkeiten mit den RAICO Fenster- und Fassadensystemen. Das Ergebnis ist ein ebenso ästhetischer wie funktionaler Bau, der sich in Form und Funktion perfekt in die Innenstadt einpasst. Das THERM+ A-V Aluminium Fassadensystem und rund 200 FRAME+ 75 WB Aluminium Blockfenster setzen die Sandstein-Gitterproportionen des neuen P3 gekonnt in Szene. Damit passt die Fassade des neuen Wohn- und Geschäftshauses perfekt in die Quadratstruktur der Mannheimer Innenstadt. OBJEK TIV 2 2014 11 OBJEK T FERTIGUNGS - UND VERWALTUNGSGEBÄUDE LEICA CAMERA AG, WETZL AR OBJEKTIV UND FERNGLAS Die Leica Camera AG kehrt zu ihren Wurzeln zurück – dorthin, wo vor 100 Jahren die Kleinbildkamera entwickelt wurde. In Wetzlar entstand der neue Firmensitz mit markanten, an die Fotooptik erinnernden Rundbauten. Für Glasfassaden und Glasdächer kamen die RAICO Systeme THERM+ S-I und A-I zum Einsatz. 2004 war es um das Traditionsunternehmen Leica fast zum einen ein 150 Meter langes zweistöckiges Produk- geschehen, wenn es nicht der vermögende österrei- tions- und Entwicklungsgebäude, dessen Fertigung chische Investor Andreas Kaufmann vor der Insolvenz im Erdgeschoss dank eines umlaufenden verglasten gerettet hätte. Kaufmann war es auch, der Leica Gangs fast komplett einsehbar ist. Zum anderen ein sanierte, so erfolgreich, dass der bisherige Firmensitz Repräsentationsbereich, der aus dem mit einem Glas- in Solms nahe Wetzlar bald aus allen Nähten platzte. dach versehenen Foyer und den runden Baukörpern Mit dem Neubau in Wetzlar selbst ist das Unternehmen nun dahin zurückgekehrt, wo es einst als Fotosparte aus der Ernst Leitz Wetzlar GmbH hervorgegangen war. Entstanden ist dort ein hochmodernes Produktions-, Entwicklungs- und Verwaltungszentrum. „Ein weiteres Ziel war, den Besuchern die Geschichte des Unternehmens und die Faszination seiner Produkte nahezubringen und den Standort Wetzlar als historisches Zentrum der fotooptischen Industrie zu würdigen“, so die Planer des Frankfurter Büros Gruber + Kleine-Kraneburg. In Architektur übersetzt heißt das 12 OBJEK TIV 2 2014 Scheiben, 4,80 Meter hoch und der Großteil von ihnen nach innen oder außen gewölbt: „Eine einzige Sonderanwendung“ nennt Bernd Heise, Leiter Innovativer Glasbau der Hunsrücker Glasveredelung Wagener GmbH & Co. KG, diese Fassade, die er mit dem RAICO THERM+ S-I Stahl-Pfosten-Riegel-System aufbaute. „Mit RAICO ist auch Kompliziertes unkompliziert, da bereits die Standardsysteme diesen komplexen Ausführungen genügen.“ Selbst gebogene Profile oder Gewölbte, geschwungene Übergänge: Die wie Kameraobjektiv und Fernglas gestalteten Rundbauten scheinen aus dem Gebäudekomplex gleichsam herauszuwachsen. Structural-Glazing-Systeme gehören zum Sortiment. „Gerade in solchen Fällen arbeiten wir gerne mit RAICO zusammen, was oft geschieht, weil wir auf Sonderkonstruktionen spezialisiert sind.“ Eine weitere Herausforderung für Bernd Heise war das geschwungene, fast amorph wirkende Glasdach in Form von Kameraobjektiven und eines Fernglases besteht. Hier findet sich neben der Verwaltung eine ganze Leica-Erlebniswelt mit Museum, Fotogalerie, Fotostudio, Store und Restaurant. „Eine einzige Sonderanwendung“ Transparenz ist das Stichwort, das sich architektonisch vor allem in der geschosshohen Glasfassade im Erdgeschoss widerspiegelt. Sie umgibt den Besuchertrakt genauso wie Teile der Produktionshalle. Knapp 1.900 über dem Foyer zwischen Hauptbau und Rundbauten. „Jede Scheibe ist separat entwässert und dementsprechend leicht geneigt.“ Zwei Grad genau genommen, ein Maß, für das RAICO Systeme als eine der wenigen zugelassen sind. In der wellenförmigen Aneinanderreihung niedriger Sattel hält das System RAICO THERM+ A-I nun rund 450 Quadratmeter Glasplatten. Moderne Umwelttechnik Nicht nur architektonisch, sondern auch als Green Buil- Die Architekten Martin Gruber (links) und Helmut Kleine-Kraneburg gründeten 1995 in Frankfurt/M. ihr gemeinsames Büro. Ihre bekannteste Planung ist das 1998 fertiggestellte Bundespräsidialamt in Berlin, mit dem sie zahlreiche Architekturpreise gewannen und das als der energieeffizienteste Bundesbau gilt. Für das 2004 errichtete Haus Welker in Frankfurt/M. erhielten sie 2007 die Auszeichnung „best architects“. Ihr jüngstes Projekt sind die Taunusturm-Hochhäuser in der Frankfurter City. In der Person von Helmut KleineKraneburg ist das Büro im Vorstand des urban future e. V. Frankfurt/M. vertreten. Bauherr: Leitz-Park GmbH, Wetzlar Bauzeit: April 2012 bis März 2014 Architektur: Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten, Frankfurt/M. Fassadenplanung: Christian Bonik GmbH, Bensheim Glasfassaden und Glasdach Foyer: Hunsrücker Glasveredelung Glasveredelung Hunsrücker GmbH & &Co. Co.KG, KG, Wagener GmbH Kirchberg Gebäudegliederung: Produktions- und Forschungsgebäude mit organisch anschließenden repräsentativen Rundbauten Maße: Bruttogrundfläche: 30.000 m2 Bruttogeschossfläche (zwei bis vier Ebenen): 35.580 m2 Fassadenscheiben Erdgeschoss: 2,5 x 4,75 m Produkte von RAICO: + S-I THERM+ S-I mit Flachpressleiste für 1.018 m2 gebogene und 875 m2 gerade Fassadenscheiben, + A-I THERM+ A-I für 450 m2 Glasdach mit zwei Grad Neigungswinkel, 240 gerade Scheiben und 52 Modellscheiben ding überzeugt das Leica-Gebäude. Den Strom liefern 1.000 Quadratmeter Solarkollektoren auf dem Dach. Für Wärme und Kühlung sorgen Geothermienutzung in Verbindung mit der thermischen Bauteilaktivierung und zwei kleine Blockheizkraftwerke für Spitzenlasten. Die hohen Glasfassaden genügen den energetischen Anforderungen dank weißer und transluzenter Wärmedämmung, die in das Profilbauglas integriert ist. Die Dichtheit der Fassade garantiert die RAICO Dämmblocktechnik, mit der sowohl Profile als auch Aufsatzkonstruktionen ausgestattet sind. OBJEK TIV 2 2014 13 NACHGEFR AGT „GROSSES WACHSTUMS POTENZIAL“ Elmar Jochheim von der AMP AMP Ingenieurgesellschaft mbH ist Fassadenberater und als Sachverständiger für „Fenster und Fassadenkonstruktionen und Bauphysik“ öffentlich bestellt und vereidigt. wertiges Holz im nachhaltigen Anbau sche Akzente in Wohn- und Büroräu- nur in begrenzter Menge verfügbar ist. men setzen – und sind dabei mit einer Auch Holzplantagen schaffen da keine Haltbarkeit von 50 Jahren und mehr Abhilfe, denn Holz etwa aus Teakholz- besonders langlebig. plantagen genügt aufgrund seines schnellen Wachstums den hohen An- Welche Vorzüge bieten dabei -sprüchen beim Fenster- und Fassaden- Fassadensysteme wie die Holz- bau nicht. Aluminium-Systeme von RAICO? Holz-Aluminium-Fassaden und -Fenster Welche Rolle spielt der Holzbau wie die Systemlösungen von RAICO in der Zukunft speziell im bringen die Vorzüge des natürlichen Fassadenbereich? Werkstoffs auf der Raumseite mit Ich bin der Überzeugung, dass sich Das Bauen mit Holz erfreut sich immer größerer Beliebtheit. einem perfekten Witterungsschutz im mittleren und oberen Immobilien- Welche Potenziale die verstärkte Nachfrage speziell nach auf der Außenseite zusammen. Daraus qualitätssegment die Tendenz der letz- Holz- Fenster- und -Fassadensystemen bietet, erläutert Elmar ergibt sich maximale Langlebigkeit bei ten Jahre zu immer individuelleren Fas- Jochheim von der AMP Ingenieurgesellschaft in Neuss. gleichzeitig minimiertem Aufwand für saden weiter verstärkt. Das heißt: Jede Wartung und Unterhalt. Der Aluminium- hochwertige Immobilie braucht exklu- Wetterschutz außen gestattet dabei sive Alleinstellungsmerkmale. Archi- Immer mehr Architekten, Planer und bädern, aus. Die Holzart bestimmt eine breite Auswahl an Holzarten für tekten reagieren darauf vermehrt mit Bauherren setzen auf den Baustoff die Langlebigkeit der Konstruktion. die Raumseite. So lassen sich dann bei- Freiformen der ganzen Häuser, gleich- Holz. Warum? Überschlägig gilt: Je höher die Roh- spielsweise heimische Hölzer wie Kiefer zeitig stehen immer neue Materialien im Die Attraktivität liegt darin, dass der dichte des Holzes ist, desto resistenter oder Lärche ebenso wie exotische Hölzer Fokus, um der Fassade eine besondere Naturwerkstoff Holz als natürlich, warm, und leistungsfähiger ist es. Ein weiterer problemlos einsetzen. Note zu geben. Dabei entdecken sie für die Raumseite den Naturwerkstoff wohnlich und schön empfunden wird – Vorteil liegt in der optimalen Verar- diese Attribute sind heute immer stärker beitbarkeit von Holz. Individuelle Profi- Was sind die Herausforderungen Holz neu. gefragt. Gleichzeitig erfüllt Holz auch lierungen oder Formgebungen sind beim Bauen mit Holz, wo liegen die Damit ist Holz im Fenster- und Fassaden- die steigenden Qualitätsansprüche am auch bei kleinen Mengen problemlos technischen Grenzen? bau ein großer Wachstumsmarkt. Die Bau. Außerdem bietet Holz im Fassa- möglich. Die Auswahl der richtigen Holzart ist verstärkte Nachfrage fordert in Zukunft elementar. Gleichzeitig erfordern der ein noch größeres Know-how für Holzfassaden, als es heute vorhanden ist. denbau bei speziellen Anwendungen 14 können ganz neue innenarchitektoni- Vorteile gegenüber Objektfassaden in Welche Möglichkeiten ergeben sich Umgang und die Verarbeitung des Aluminium dergestalt, dass Holz z. B. speziell im Fassadenbereich? nichthomogenen Naturwerkstoffs jede Institutionen, wie etwa die FH Rosen- gegen chlorhaltiges Wasser unempfind- Mit Holzfassaden lassen sich viele Menge Know-how und Erfahrung. heim und die FH Augsburg, reagieren licher ist. Dies macht die Eignung von spannende Anwendungen bis hin Technische Grenzen in der Umsetzung darauf mit entsprechend vertiefender Holzfassaden unter besonderen Rand- zu Doppelhautfassaden realisieren. gibt es dagegen kaum. Limitierend ist Ausbildung im Rahmen spezieller Fassa- bedingungen, wie etwa in Schwimm- Holz-Aluminium-Fenster und -Fassaden eher die Tatsache, dass qualitativ hoch- denbau-Studiengänge. OBJEK TIV 2 2014 AUSBLICK INDIVIDUELLE FORMENSPRACHE Lange Zeit diente das rund 65.000-Quadratmeter- zueinander leicht verdreht sind, konnten keine vor- Grundstück an der Oberhachinger Straße in München- gefertigten Elemente aufgesetzt werden. So musste Grünwald als Golfplatz. Heute entsteht hier mit dem die Fassade in Einzelschritten Pfosten für Pfosten Gymnasium Grünwald ein modernes Schulgebäude rundherum aufgebaut werden. Um das hohe Gewicht für rund 700 Schüler (Fertigstellung zum Schuljahr der großformatigen Scheiben mit je rund 450 Kilo- 2014/15). Das zweigeschossige Objekt umfasst einen gramm zuverlässig abzutragen und eine Durchbiegung länglichen Riegelbau sowie einen ovalen, vorgesetz- des Riegels zu unterbinden, wurden spezielle Kreuzglasträger montiert. THERM + Holzverbinder sorgen ten Gebäudeteil. Beim gesamten Objekt kam das RAICO THERM+ H-V Holz-Fassadensystem zum Einsatz. Anspruchsvoll war dabei der Fassadenbau im Bereich OBJEK TIV 2 2014 gleichzeitig für eine sichere Ableitung der auftretenden Torsionskräfte in die Tragkonstruktion. Weitere des halbrunden Gebäudeteils. Da hier die Pfosten nicht Informationen zum Gymnasium Grünwald finden Sie parallel stehen, sondern der Gebäudeform folgend in einer der nächsten Ausgaben der RAICO OBJEKTIV. 15 DER SCHREIBTISCH VON … MICHAEL EICHMANN, KARIN SINNWELL, MATTHIAS HOTZ 16 Offenheit, Transparenz und Helligkeit – diese Fakto- einer Ebene, ohne trennende Barrieren, sind offen ren spielen im Büro der hotz + architekten in Frei- für den Blick nach außen und innen.“ Das Gebäude Matthias Hotz. Besondere Anregungen bieten dabei burg eine ganz zentrale Rolle, denn sie bestimmen selbst – eine ehemalige Autowerkstatt und spätere etwa die fast raumhohen Kletterpflanzen, die sich an und fördern den interdisziplinären Austausch“, so nicht nur die Atmosphäre in dem Großraumbüro, Druckerei – bietet mit einer Raumhöhe von fast vier Drähten zur Hallendecke winden. Während die Kunst sondern veranschaulichen auch die Arbeitsweise der Metern und den beidseitigen Glasfronten dafür die einmal jährlich komplett ausgetauscht wird, setzt die rund 30 Mitarbeiter. „Die Teamarbeit steht bei uns besten Voraussetzungen. Gleichzeitig bildet es auch in knalligem Gelb und Grün gehaltene Box an der Stirnseite des Büros einen permanenten Akzent. In ihr im Vordergrund“, meint Matthias Hotz (rechts), der den passenden Rahmen für die zahlreichen Gemälde, das 1996 gegründete Büro heute mit Karin Sinn- Skulpturen und Installationen im Raum. „Die Kunst- befinden sich die Küche, Sanitäranlagen sowie tech- well und Michael Eichmann leitet. „Wir sitzen auf werke eröffnen neue Perspektiven und Horizonte nische Anlagen wie Drucker, Kopier- und Faxgeräte. OBJEK TIV 2 2014