ARCHITEKTUR MAGAZIN 02 2011 Zwischen Spannung und Harmonie Basels neue Wasserwelt Modern und offen Neues Türsystem FRAME+ INHALT 3 4 5 6 10 12 14 15 16 NEWS AKTUELL FOCUS OBJEKT DETAIL OBJEKT NACHGEFRAGT AUSBLICK Einer von Europas Top 500 Nachhaltigkeit im Bauwesen Türsystem FRAME+ Sparkasse Pforzheim Calw IBMKonzernzentrale Frankreich »aquabasilea« in Pratteln / Basel Haftungsfalle energetische Sanierung Realschule Buchloe DER SCHREIBTISCH VON… ParalympicsSieger auf dem Fassadentag … Herwig Barf Impressum OBJEKTIV ist das Architekturmagazin der RAICO Bautechnik GmbH EDITORIAL Rainer Vögele 2 Liebe Leserinnen und Leser, dass wir bei RAICO auf dem richtigen des Engagement in der Ausbildung mit Deshalb haben wir unsere Priorität auf Weg sind, bekamen wir in den vergange- dem Zertifikat für Nachwuchsförderung die drei entscheidenden Faktoren gelegt: nen Monaten wiederholt bestätigt. Vom 2010/2011 ausgezeichnet. Dichtung, Dämmung und Dimension. bayerischen Wirtschaftsminister Martin Zeil Unsere erfolgreiche Entwicklung setzen wir Herausgekommen ist dabei die »3D-Tür«. haben wir das Prädikat »Bayerns Best 50« In dieser Ausgabe unseres Architektur- für überdurchschnittliches Wachstum emp- produktseitig mit dem neuen Türsystem FRAME+ fort. Damit sind wir jetzt endgül- fangen. Bereits zum zweiten Mal haben tig zum Vollanbieter für die Gebäudehülle die technischen Informationen und weitere wir den ARCHITECTS PARTNER AWARD geworden. Auf diese Entwicklung haben Details. Ich wünsche Ihnen eine inspirie- erhalten und in Brüssel durften wir aus den wir in der Vergangenheit stetig hingear- rende Lektüre. Händen von Altbundeskanzler Gerhard beitet, von den Anfängen mit Stahl- und Schröder die Auszeichnung »Europe’s 500 – Job creating companies« entgegennehmen. Holzfassaden, über die Aluminiumfassade bis hin zu unseren FRAME+ Fenstern. Mit Damit gehört RAICO zu den 500 wachs- den Türen aus dieser Serie haben wir den tumsstärksten Unternehmen in Europa. nächsten, logischen Schritt vollzogen. Bei Und auch für die Zukunft brauchen wir der Entwicklung war es uns wichtig, die Ihr Rainer Vögele, uns keine Sorgen zu machen. Die Bundes- Bedürfnisse von Bauherren, Architekten Geschäftsführender Gesellschafter agentur für Arbeit hat unser hervorragen- und Verarbeitern zu berücksichtigen. RAICO Bautechnik GmbH magazins OBJEKTIV präsentieren wir Ihnen Herausgeber: RAICO Bautechnik GmbH, Gewerbegebiet Nord 2, 87772 Pfaffenhausen, Telefon 08265 911 0, Telefax 08265 911 100, E-Mail [email protected], www.raico.de Redaktion und Verlag: mk publishing GmbH, Döllgaststraße 7–9, 86199 Augsburg, Telefon 0821 34457 0, Telefax 0821 34457 19, E-Mail [email protected], www.mkpublishing.de Bildnachweise: Patrick Werner, Verena Bentele, Firma Werner Sobeck, Architektur und Stadtplanungsgesellschaft mbH, Florian Kleinefenn, aquabasilea AG, RUCH Griesemer AG, Prof. Dr. Justus Dahinden, Bund Deutscher Architekten, Anton Ambros GmbH, RAICO, Andrea Nuding OBJEK TIV 2 2011 EINER VON EUROPAS TOP 500 NEWS Aus der Hand von Altbundeskanz- Inninger in ihrem Erfolgsrezept, der Seit 1997 ermittelt »Europe’s 500« ler Gerhard Schröder hat die RAICO konsequenten Umsetzung des Unter- ein Ranking der europäischen Top- Bautechnik GmbH die begehrte Aus- nehmensslogans »Wir zeigen Profil«, Wachstumsunternehmen und zeichnet zeichnung »Europe’s 500 – Job creating bestätigt: »Einerseits zeigen wir Profil sie für ihre herausragenden Leistungen companies« erhalten. Das Unternehmen durch unsere offene Kommunikation und bei der Schaffung von nachhaltigem erreichte den 152. Platz unter Europas im täglichen Handeln, indem wir uns voll Wachstum und Arbeitsplätzen aus. 500 Top-Wachstumsunternehmen und auf die Anforderungen jedes einzelnen kann damit auch auf internationaler Kunden fokussieren – denn der Erfolg Ebene mit seiner Leistung überzeugen. unserer Kunden ist auch unser Erfolg. Erst vor Kurzem hatte sich RAICO unter Andererseits zeigen wir mit unseren »Bayerns Best 50« platziert. Damit fühlen innovativen und hochwertigen Vergla- sich die beiden geschäftsführenden sungssystemen weltweit an immer mehr Gesellschafter Rainer Vögele und Albert Gebäudehüllen Profil«. Ehrung vom Altbundeskanzler: Gerhard Schröder überreicht Albert Inninger die Auszeichnung. PARALYMPICS-SIEGER AUF DEM FASSADENTAG Paralympics-Siegerin Verena Bentele verdeutlichte bei ihrem Vortrag auf dem Fassadentag 2011 die Parallelen zwischen Spitzensport und Arbeitsalltag. OBJEK TIV 2 2011 Mehr als 450 Besucher, zwei Paralympics- Arbeitsleben auf. »Unsere Zielsetzung war RAICO informieren. Großen Anklang Gewinner und große Begeisterung: Das es, den Besuchern einen neuen Blick auf ist die erfreuliche Bilanz der Fenster- und bekannte Themen wie Motivation, Ziele fanden dabei die Vorstellung des neuen und innovativen Türsystems FRAME+ Fassadentage der RAICO Bautechnik. oder Stärken und Schwächen zu ermögli- durch Frank Weiler, Leiter Technik, und Besonders faszinierend waren die Vor- chen«, erläutert Dr. Stefan Lackner, Leiter die Präsentation der Erfahrungsberichte träge der beiden Biathleten und Skiläufer Marketing bei RAICO, die Gründe für die verschiedener Kunden mit RAICO-Produk- Verena Bentele, zwölffache Paralympics- Einladung der beiden Paralympics-Sieger. ten. Aufgrund der konstant steigenden Siegerin, und Frank Höfle, 13-facher Para- »Dies ist uns mehr als gelungen, wie das Besucherzahlen und der Bedeutung des lympics-Sieger, zum Thema »Vertrauen in Feedback unserer Gäste zeigt.« Fenster- und Fassadentages für das Unter- die eigenen Stärken und die Stärken des Bei den Veranstaltungen in Deutschland, nehmen hatte sich RAICO 2011 entschie- Partners«. Mit anschaulichen Beispielen Österreich und der Schweiz konnten sich den, das Event an zusätzlichen Standorten und Erlebnissen zeigten sie die Parallelen die Besucher über die neuesten Trends abzuhalten – eine Entscheidung, die sich zwischen Leistungssport und täglichem der Branche und die Innovationen von bestens bewährt hat. 3 AKTUELL GEMEINSAM FÜR NACHHALTIGES BAUEN Mit einer Expertengruppe will das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung das nachhaltige Bauen fördern und Praxis und Wissenschaft enger zusammenbringen. Erstes Projekt: das Plus-Energie-Haus. »Wir wollen, dass vielversprechende neue Expertengruppe berät das Ministerium Architekten und Investoren damit eine einem Wettbewerb als Sieger hervorge- Ideen, Technologien und Materialien dabei, Richtlinien und Definitionen eines Empfehlung für die Errichtung solcher gangen. Es ist nur eines von mehreren schneller den Weg in die Praxis finden«, solchen Gebäudestandards klar zu regeln Gebäude an die Hand geben. Objekten, die in den nächsten Jahren erklärte Rainer Bomba, Staatssekretär im und die Frage der Nachhaltigkeit solcher Erste Gebäude nach dem neuen Standard deutschlandweit als Demonstrations- Ministerium für Verkehr, Bau und Stadt- Gebäude zu erörtern. Gemeinsam mit werden bereits errichtet, um sie unter objekt für die neuen Technologien, die entwicklung, anlässlich der Gründung der dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik realen Bedingungen im Alltag zu evalu- den Plus-Energie-Standard ermöglichen Lenkungsgruppe auf der Fachmesse BAU arbeitet die Gruppe an den Grundlagen ieren. Im Auftrag des Ministeriums wird sollen, dienen werden. Staatssekretär 2011. Die 20-köpfige Gruppe setzt sich der Broschüre »Wege zum Plus-Energie- bis zum Herbst 2011 ein Plus-Energie- Rainer Bomba: »Die Zukunft des Bau- aus Führungskräften von Unternehmen Haus«. Das Ministerium will in der Publi- Haus mit dem Konzept der E-Mobilität in ens ist umweltfreundlich. Klima- und der Bau- und Wohnungswirtschaft und kation die wesentlichen Anforderungen Berlin errichtet. Das Gebäude nach einem Umweltschutz geben die Richtung für aus Experten der entsprechenden Fachdis- an Plus-Energie-Häuser definieren und Entwurf der Universität Stuttgart war bei die Entwicklung im Städtebau vor.« ziplinen zusammen. Das Ziel der Initiative ist es, die angewandte Forschung zu fördern und Innovationen dadurch schneller auf den Markt zu bringen. Zudem unterstützt die Gruppe das Ministerium bei den Themen nachhaltiges, energieeffizientes Bauen, Bauforschung, Baukultur und in den Bereichen Denkmalschutz, Normierung und Deregulierung. Aktueller Schwerpunkt der Tätigkeit ist das Plus-Energie-Haus, ein Hauskonzept, bei dem nicht nur die Energie für Heizung, Strom und Warmwasser kom- Aus Vision wird Realität: Der Siegerentwurf der Universität Stuttgart für ein Plus-Energie-Haus. Die erzeugte Energie reicht aus, um die Mobilität der Bewohner mit Elektrofahrzeugen sicherzustellen. plett selbst erzeugt wird, sondern auch noch Überschüsse entstehen. Zusätzlich erzeugter Strom kann dann beispielsweise dazu genutzt werden, Elektrofahrzeuge aufzuladen und somit auch die Mobilität der Bewohner zu fördern. Die 4 OBJEK TIV 2 2011 FRAME+ ALUMINIUMTÜREN VON RAICO FOCUS DAS NEUE TÜRSYSTEM Ab sofort bietet RAICO mit dem neuen FRAME+ Türsystem die perfekte Ergänzung zu den bestehenden Fenster- und Fassadensystemen. Das innovative 3D-Konzept des Türsystems erfüllt dabei höchste Anforderungen an Qualität und Funktionalität, gleichzeitig gewährleistet es die einfache und rationelle Verarbeitbarkeit. Damit bietet RAICO als Komplettanbieter alle Komponenten für die moderne Gebäudehülle aus einer Hand – in bewährter, leistungsstarker RAICO-Qualität. Effiziente Dämmung, höchste Dichtigkeit Schlagregen hohe Dichtigkeit gewähr- profilen, gleichzeitig sind viele Artikel und große Dimensionen – das ist das leistet. Gleichzeitig ist die barrierefreie der Fensterserie mit dem neuen innovative 3D-Konzept des neuen Aluminium FRAME+ Türsystems, das RAICO Aluminiumschwelle thermisch getrennt Türsystem kompatibel. Dies garan- und austauschbar, was eine einfache tiert eine große Gestaltungsfreiheit ab sofort als leistungsstarke Ergänzung und schnelle Montage ermöglicht. innerhalb der Systemfamilie und eine zu den bestehenden Fenster- und Fassadensystemen anbietet. Das FRAME+ Darüber hinaus zeichnet sich das FRAME+ Türsystem durch sein innova- leichte, rationelle Verarbeitung, die Türsystem mit seinen beiden Varianten FRAME+ 75 D und FRAME+ 75 D-I ist wie tives Statikkonzept mit einem inneren sortiment und spezielle Profilkontu- Flügelüberschlag von zwölf Millimeter ren noch erhöht wird. In den großen alle RAICO-Produkte einfach, modular und hohen Wandstärken aus. Dies Profilinnenkammern lassen sich sämt- und funktional aufgebaut und erfüllt garantiert ein Höchstmaß an Stabilität, liche Beschlagsteile wie elektrische alle Anforderungen an eine hochwer- was wiederum raumhohe Türen bis zu Türöffner problemlos integrieren. tige Eingangstür. Für maximale Energie- Höhen von drei Metern ermöglicht. Mit seinem durchdachten Konzept, effizienz sorgt dabei das modulare Durch den Flügelüberschlag liegen die den hochwertigen Materialien und Wärmeschutzkonzept des Türsystems, Tür- und Oberlichtflügel in einer Ebene das eine stufenweise Anpassung der und es ist von innen keine Schatten- dem einfachen Aufbau erfüllt das neue FRAME+ Türsystem höchste Dämmung bis zu einem Spitzenwert von fuge sichtbar. Ansprüche an Qualität, Funktiona- Uf = 1,3 W/(m²K) und im Schwellenbereich von Uf = 1,4 W/(m²K) erlaubt. Daneben weisen die FRAME+ Türen OBJEK TIV 2 2011 Das neue FRAME+ Türsystem erfüllt mit seinem innovativen 3D-Konzept höchste Ansprüche an Qualität, Funktionalität und Verarbeitbarkeit. Innovatives Gesamtkonzept durch ein handelsübliches Beschlags- lität und Verarbeitbarkeit. Es ist die ideale Ergänzung zum bestehenden Das FRAME+ Türsystem basiert auf Fenster- und Fassaden-Portfolio von auch eine besonders hohe Dichtigkeit dem bewährten Konzept der FRAME+ RAICO, mit dem das Unternehmen ab auf. Dafür sorgt das neu entwickelte Systemfamilie. Damit passen die Tür- sofort zum Komplettanbieter für die Türschwellenkonzept, das selbst bei profile optisch ideal zu den Fenster- gesamte Gebäudehülle aufsteigt. FRAME+ 75 D-I – nach außen öffnend FRAME+ 75 D-I – nach innen öffnend Aluminiumtüren mit Rollen- oder Aufschraubband, nach innen und außen öffnend Maximale Energieeinsparung durch variable Dämmwertanpassung mit Uf bis 1,3 W/(m²K) Höchste Dichtigkeit und hervorragende Dämmung Sichere Statik und Funktionalität für große Türdimensionen bis 3,0 m Höhe Große Gestaltungsfreiheit innerhalb der FRAME+ Systemfamilie Handelsübliches Beschlagssortiment Verarbeitungsfreundliche Konzeption 5 OBJEKT SPARK ASSE PFORZHEIM CALW 6 ZWISCHEN OBJEK TIV 2 2011 SPANNUNG UND HARMONIE Stahl, Glas und Aluminium kennzeichnen die äußere Gestaltung des Gebäudeensembles, das mit seinen unterschiedlichen Baukörpern einen ebenso spannungsreichen wie harmonischen Akzent im neuen Wohngebiet setzt. Mit dem Neubau der Filialdirektion Tiergarten der Sparkasse Pforzheim Calw Grundstücksgesellschaft und Sparkasse Pforzheim Calw entstand ein ebenso Co. KG von der Architektur und Stadtplanungsgesell- kontrastreiches wie harmonisches Gebäudeensemble. schaft GmbH in Pforzheim. Die markante Architektur und die Fassadengestaltung aus Stahl, Aluminium und Glas stellten dabei besonders Kontrastreiche Gleichheit hohe Ansprüche an die Planung und Ausführung, die Mit seinen geschwungenen Formen und dem unverwech- sich jedoch durch die Verwendung der Fenster- und selbaren Erscheinungsbild setzt das Gebäudeensemble Fassadensysteme von RAICO optimal erfüllen ließen. einen ganz besonderen Akzent im neuen Wohngebiet, dessen besondere Struktur die Architekten entscheidend beeinflusste: »Die Idee zweier sich in Balance halten- Das Tiergarten-Areal auf dem Gelände der ehemaligen OBJEK TIV 2 2011 der Körper entwickelte sich aus dem besonderen Ort Buckenbergkaserne in Pforzheim ist ein neues, rund heraus, an dem das Duett entstehen sollte, nämlich 20 Hektar großes Wohngebiet, das mit seiner beson- als Auftakt und Eingang zum neuen Wohngebiet mit deren Natur- und Zentrumsnähe Platz für 172 Grund- seinen dynamischen Straßenräumen und dem alten stücke bietet. Hier errichtete zwischen März 2008 und Baumbestand«, erklärt Architekt Stefan Voigt von der November 2010 auch die Sparkasse Pforzheim Calw Architektur und Stadtplanungsgesellschaft GmbH. »Das ihre neue Filialdirektion, die aus zwei kontrastierenden äußere Gestaltungsprinzip besteht in der Variation Gebäudeteilen besteht: dem fünfgeschossigen, ellipti- von Gleichem und schafft so Spannung, aber auch schen Kopfbau und dem zweigeschossigen Zeilenbau mit Harmonie.« Beide Gebäudeteile besitzen das gleiche integrierter Tiefgarage. Im unteren Teil des Kopfbaus Volumen, jedoch schmiegt sich das eine länglich flach mit seinem gläsernen Eingangsbereich ist die Sparkasse ans Gelände, während das andere dynamisch emporragt. untergebracht, die oberen Stockwerke werden wie der Beiden Gebäuden gleich ist auch die aus Stahlblechen gesamte Zeilenbau als Büro- oder Praxisräume vermietet. bestehende Fassadenverkleidung, die beim Zeilenbau Die Gesamtnutzfläche beträgt rund 2.336 Quadratmeter, vertikal, beim Kopfbau dagegen horizontal gegliedert die Baukosten beliefen sich auf rund 6,8 Millionen Euro. ist. Sie steht in reizvollem Kontrast zu den großzügigen Entworfen wurde der futuristisch anmutende Gebäude- Glaselementen, die im Inneren des Gebäudes für eine komplex unter der Bauherrschaft der Haus-GmbH der helle und freundliche Atmosphäre sorgen. Durch die 7 Die doppelte Verglasung der oberen Stockwerke des Kopfbaus stellte besonders hohe konstruktive Ansprüche an die Planung und Umsetzung der Gesamtfassade. Architektur und Stadtplanungsgesellschaft mbH, Pforzheim Das Büro wurde 1999 von Stefan Voigt, Stephan Jung und Ulrich Webel (v. l.) gegründet und umfasst heute zehn Mitarbeiter. Die Schwerpunkte liegen in den Bereichen Projektentwicklung, Architektur, Stadtplanung und Kostenmanagement für kommunale Bauten, Einkaufszentren, Gewerbebauten, Ein-/Mehrfamilien- und Geschäftshäuser sowie Umbauten und Gebäudesanierungen. Die Sparkasse Tiergarten Pforzheim ist eines der vielen regionalen Projekte des Büros. unterschiedlichen Gebäudeformen und Materialien der Glasgewichte gewährleistet, sondern auch die ergibt sich so ein überaus lebendiger Kontrast zwischen geforderte Transparenz im Eingangsbereich. Auch die den Gebäuden, gleichzeitig wirken beide Objektteile als Fassade der aus drei eigenständigen Ringen aufgebau- in sich geschlossenes und zusammengehöriges Ensemble. ten Stockwerke darüber besteht aus RAICO-Elementen: Individuelle Maßanfertigung Die Tragkonstruktion bildet eine Riegelkonstruktion auf Basis des THERM+ 56 A-V Aluminiumfassadensystems Beim Bau der Gebäude stellte besonders die Fassaden- mit entsprechenden Glasauflagen und Dichtungsele- konstruktion des elliptischen Kopfbaus mit seiner durch- menten. Sie tragen die äußeren, individuell gebogenen Glasscheiben sowie die inneren FRAME+ 75 WB Alumi- gängigen Neigung sowie dem Haupteingangsbereich mit seiner schräg gestellten, gerundeten Glasfassade höchste nium-Blockfenster. Der Abstand zwischen den beiden Anforderungen an Planung und Ausführung. »Die gesamte Fenster- und Fassadenkonstruktion beider Gebäude ist Glasebenen beträgt dabei rund einen Meter. Im angrenzenden Zeilenbau kamen insgesamt 120 Stück FRAME+ eine individuelle Maßanfertigung, die ein Maximum an 75 WB Aluminium-Fenster zum Einsatz. Auch hier sorgte Form- und Passgenauigkeit aller verwendeten Bauteile die hohe Passgenauigkeit der Fenster angesichts der erforderte«, erklärt Stefan Gauss, Geschäftsbereichsleiter individuellen Außenradien für die erfolgreiche bauliche der Freyler Metallbau GmbH in Kenzingen, die für die Pla- Umsetzung dieses Gebäudeteils. nung und Umsetzung der Fassade zuständig war. »Deshalb kamen hier die bewährten Fenster und Profilsysteme von RAICO zum Einsatz, die mit ihren vielfältigen Möglich- »Die Kombination aus Stahl, Aluminium und Glas war keiten zur Profil- und Fassadenaufnahme die effiziente bei diesem Objekt die besondere Herausforderung, die Realisierung des Objekts überhaupt erst zuließen.« sich jedoch mit der hohen Qualität und Maßhaltigkeit Stahl und Aluminium vereint 8 Partnerschaftliche Zusammenarbeit der RAICO-Produkte optimal meistern ließ«, so das Fazit von Stefan Gauss. »Daneben spielte auch die partner- Der zweigeschossige Eingangsbereich wurde als ring- schaftliche Zusammenarbeit mit den RAICO-Experten förmige, adaptierte Pfosten-Riegel-Konstruktion mit dem THERM+ 56 S-I Stahlfassaden-System von RAICO eine zentrale Rolle, die als starke Partner die notwen- realisiert. Damit ist nicht nur eine sichere Lastabtragung Sonderlösung boten.« dige Hilfestellung bei der Umsetzung einer derartigen OBJEK TIV 2 2011 Aufbau Stahlfassade Eingangsbereich Grundriss vor ! l ist Winke festzulegen Ort en kast Brief 35cm BRH tütze STB-S Ø 30cm icht Oberl ämm kend Flan K1 grob .1 G e b ä Gu de eb täruednentfruegnen f u g e ung ng t Markt K0.03 utzfa Stele spunk Schm Bezug ne ng tzrin Schli grob utzfa Schm RWA Lüftungsschacht ab UKD tütze STB-S Ø 30cm ng fein +1.62 Sickerfähiges Pflaster +1.65 F90 .2 K0.03 F90 fein -0 .0 1 ng utzfa Schm h nfac Bote F u n d a m e n t W e r t sc h r a n k g e g lä t t e t utzfa Schm Schlitzrinne tet GAA Sockel rbelag geglät +1.575 -0.01 K2 F90 Z0.07.1 Z0.06.1 T30 T30 Gefälle +1.615 K0.10.1 K0.09.1 STB Ø 25cm 5 Stg. 19/26 Z0.15.1 T30 +1.615 T30 Z0.14.1 +1.615 Z0.08.1 1 K0.05.2 K0.15. Z0.03.3 T30 T30 tütze STB-S Ø 30cm K0.07.2 K0.12.1 K0.07.1 AK Decke roh STB Ø 25cm hrank Personenschutz F90 Z0.09.1 Z0.19.1 E-Vert t=23, b=80cm Wandeinbau Sektionaltor WK2 T30 Lüftungskanal F90 Z0.03.2 +1.43 T30 Z0.02.2 14 STG. 16,5 / 30 Z0.10.1 +1.37 T30 GK-Wand WK2 Z0.02.1 T30 itig abget ca. 1,28% reppt Stg. 1.16c mm m BRH WDVS mit EPS 120 tütze STB-S Ø 30cm roh G e b ä u d e t r eGn enbf uägu ed e t r e n n f u g e K0.11.1 roh ergla sung AK Boden Festv ü. FFB Z0.23.1 T30 K0.14.1 DD 2,50 GK-Wand WK2 Z0.22.1 T30 Pow E-Vert b=55, h=60cm .1 K0.06 UKD tütze STB-S Ø 30cm K0.13.1 er Geko +1.57 Vorsatzschale raumhoch Putzsc Gard. che Teekü ng nnu btre hta Nac treppe oberse VK Sitzbank VK Boden Z0.20.2 Z1 roh / 30 K0.15.1 40 VK Boden VK Boden g Aufzu Schlitzrinne Schlitzrinne Z0.20.1 K0.01.1 STB Ø 25cm 17,5 BRH 6 STG. AK Decke K0.01.2 VK Boden 28 STG 7.0 17.6/2 Schlitzrinne 16 18,2 Wand Außen STG mmte 2x 16 Gekrü tütze STB-S Ø 45cm kasten Kopfpunkt Verglasung / 27 Ansaug tütze STB-S Ø 30cm 22 STG 18,45 / 27 AK Boden r2=18 segme .945 nte ohne Pflaste K0.08.1 Z0.01.1 Rinne te roh K0.02.1 Kopfpunkt AK Bodensegmen r2=18.945 Verglasung E1 DECKE Ü. VK Sitzbank sung nkt Vergla Kopfpu VK Sitzbank AK r1=7. Bodensemen 596 te roh tütze STB-S Ø 30cm Z0.03.1 Stellplatz entfällt! Bauherr: Haus-GmbH der Sparkasse Pforzheim Calw Grundstücksgesellschaft und Co. KG, Pforzheim Bauzeit: September 2009 bis November 2010 Architektur und Bauleitung: Architektur und Stadtplanungsgesellschaft GmbH, Pforzheim Planung Metallbau/Verglasung: Ingenieurbüro Faas & Günther, Schömberg Fassadenplanung und -bau: Freyler Metallbau GmbH, Kenzingen Gebäudegliederung: Ein zweigeschossiger Zeilenbau, verbunden mit einem fünfgeschossigen, elliptischen Kopfbau Bauweise: Stahlbetonbau, Fassade in Aluminium-, Stahl- und Glasausführung Die Produkte von RAICO: THERM+ S-I Stahlfassadensystem, THERM+ A-V Aluminiumfassadensystem, FRAME+ 75 WB Aluminiumfenster Der mit dem THERM+ S-I Stahlfassadensystem von RAICO realisierte Eingangsbereich bietet die nötige Transparenz für den Innenbereich mit seiner geschwungenen Freitreppe. Kubatur: 15.435 m³ Querschnitt des Kopfbaus mit innerer und äußerer Verglasung OBJEK TIV 2 2011 Verglaste Flächen: Stahl: »Mantelfassade« und Eingangsbereich THERM+ 56 S-I (250 m²), Aluminium: Fassade Zeilengebäude THERM+ 50 A-V (80 m²), Fensterelemente: Zeilengebäude FRAME+ 75 WB (300 m²), Sonderkonstruktion der »Ringe«: THERM+ 56 AV … FRAME+ 75 WB (800 m²) 9 DETAIL MODERN UND OFFEN Vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten bei einem einfachen und zeitsparenden Einbau bietet das Stahlfassadensystem THERM+ S-I. Gründe, die auch die Planer der neuen Konzernzentrale von IBM Frankreich bei Paris überzeugten: Für den Eingangsbereich des Kundenzentrums, das als Schaufenster für die technischen Innovationen des Unternehmens fungiert, wurde auf Produkte aus dem Hause RAICO gesetzt. Die Stahl-Pfosten-Riegel-Konstruktion von THERM+ S-I ist überall dort besonders geeignet, wo Transparenz gefragt ist: Das System lässt Planern durch die freie Wahl an handelsüblichen Stahlprofilen zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten und bietet damit einen enormen Formenreichtum und hohe Gestaltungsfreiheit. Anwender schätzen zudem die einfache Planung und Montage von THERM+ sowie die sichere und einfache Glaslastabtragung: So können Scheibengewichte bis 800 Kilogramm (mit Zusatzbauteilen sogar bis 1.500 Kilogramm) mit einer Glaseinbaustärke von vier bis 64 Millimeter genutzt werden. Ein lediglich punktuelles Aufschweißen sorgt für äußerst kurze Montagezeiten. Durch den Sicherheitsabstand von drei Millimetern zwischen Stahl-Tragprofil und System-Grundprofil sorgt die RAICO-spezifische Aufsatztechnik dafür, dass die Bauteile nicht flächig aufeinanderliegen, und gewährleistet somit einen sicheren konstruktiven Korrosionsschutz. Gleichzeitig ist die Nutzung des Systems auch ein Beitrag Die zahlreichen Glasfassaden der neuen Firmenzentrale von IBM sorgen für Transparenz und sollen die Offenheit des Unternehmens im Umgang mit seinen Kunden symbolisieren. für nachhaltiges Bauen: Die effiziente Wärmedämmung mit THERM+ ist variabel bis U = 0,8 W/(m²K) anzupassen. f Geeignet ist das System für alle handelsüblichen Stahlprofile ab 50 Millimeter Breite. THERM+ Stahlprofile in T-Form mit 60 Millimetern Ansichtsbreite (bei 60, 90 oder 10 OBJEK TIV 2 2011 Mit THERM+ S-I von RAICO wurden 800 Quadratmeter Stahl- und Glasfassade sowie 200 Quadratmeter Glasdach mit einer Neigung von zwei Grad realisiert. Das in Teilen an die Fassade grenzende Glasdach unterstreicht die optische Leichtigkeit der als Kundenzentrum genutzten Halle. 120 Millimetern Tiefe) finden besonders bei filigranen tur mit ihren zahlreichen Glasfassaden soll dabei auch von zwei Grad wurden realisiert. Die einzelnen Glas- Glasfassaden Anwendung. Beim Bau von Wintergärten die Offenheit des Unternehmens in der Zusammenarbeit elemente der rund sieben Meter hohen Fassade sind und Glasdächern ist eine Dachneigung von bis zu zwei mit seinen Kunden symbolisieren. Insgesamt besteht der Grad möglich. Komplex aus 65.000 Quadratmetern Fläche, von denen dabei 1.350 mm breit und 3.500 mm hoch. »Für uns ist THERM+ für dieses Projekt die beste Lösung, weil das 42.000 Quadratmeter von IBM als Bürofläche genutzt System sehr einfach zu montieren ist und wegen der werden, sowie 13.350 Quadratmetern Grünfläche. hohen Expertise von RAICO in Bezug auf das Einsetzen Kommunikativ und kreativ Wie modern und offen sich ein Gebäude mit THERM+ S-I realisieren lässt, zeigt auch die neue Firmenzentrale von OBJEK TIV 2 2011 Hohe Expertise Vertikalschnitt Übergang Fassade/Dach von Glasdächern mit geringer Neigung«, erklärt Damien Stefanovic von BL Industries. Das Unternehmen mit Sitz in Grenoble hat sich auf den Bau von Glas- und Metall- IBM in Bois-Colombes, neun Kilometer nordwestlich von Wichtiger Teil der neuen Firmenzentrale ist das Paris, in der rund 4.000 Mitarbeiter des IT-Unternehmens moderne Kundenzentrum im Erdgeschoss eines der fassaden bei anspruchsvollen Projekten spezialisiert. beschäftigt sind. Der renommierte Architekt Jean-Paul Gebäude: Dieses »Herz aus Glas« soll auf einer Fläche Entstanden ist ein offener und heller Präsentations- und Viguier und sein Team schufen mit ihren fünf hellen und von 600 Quadratmetern die Innovationsfähigkeit der Empfangsraum, der gleichzeitig hohe thermische und bis zu sechs Stockwerken hohen Gebäudekomplexen, die akkustische Anforderungen erfüllt und dessen Konstruk- sich um einen Campus mit großem Garten gruppieren, Lösungen und Anwendungen von IBM verdeutlichen. THERM+ S-I kommt bei eben diesem Schaufenster zum eine kommunikative und kreative Arbeitsatmosphäre im Einsatz: 800 Quadratmeter Stahl- und Glasfassade gewährleistet. Das in Teilen an die Fassade grenzende Einklang mit Umwelt und Natur. Die transparente Struk- sowie 200 Quadratmeter Glasdach mit einer Neigung Glasdach unterstreicht die optische Leichtigkeit der Halle. tion die sichere Aufnahme des hohen Scheibengewichts 11 OBJEKT »AQUABASILEA« IN PRATTELN BASELS NEUE WASSERWELT Auf insgesamt 60.000 Quadratmetern entstand bad. »In einem Großkreis von 160 Metern sammeln sich Im Laufe der Planungen zeigte sich jedoch, dass die in Pratteln bei Basel mit dem »aquabasilea« das Hotelwohnen, das Einkaufen, Arbeiten und Erleben gewählte Konstruktion aus Aluminium nicht für eine eine moderne Wasserwelt mit Hotel, Büros und am und mit dem Wasser in all ihren attraktiven Erschei- optimale Lastabtragung der größten Glaselemente, die Geschäften. Das Freizeit- und Erlebnisbad mit seinen nungsformen«, erklärt Prof. Dr. Justus Dahinden. »Die immerhin rund 600 Kilogramm wiegen, ausgelegt war. vielfältigen Innen- und Außenflächen ist dabei als außenliegende Stadtumwelt wird in dieser integrierten »Durch das hohe Glasgewicht war vor allem die Riegel- kreisförmiges, in sich geschlossenes Areal konzipiert. Freizeitstadt ausgeblendet, der Besucher erlebt die stabilität auf 2.670 Millimetern Breite problematisch«, Für die Durchgängigkeit zwischen den Innen- und Räume von innen her.« Ein kreisrunder Erdwall umgibt erklärt Andreas Ruch, Inhaber der RUCH Griesemer Außenbereichen sorgen großzügige Glasfronten, die mit dem THERM+ S-I Stahlfassadensystem von die Erlebnisbereiche und trennt sie von der Umwelt. AG in Altdorf, die für die Planung, Herstellung und So entstehen Intimität und Geborgenheit, trotzdem ist Montage der Glasfronten des »aquabasilea« zuständig RAICO realisiert wurden. der Bezug zu den äußeren Freizeit- und Erlebnisberei- war. »Nach der Prüfung verschiedener Aufbauvarianten chen jederzeit gegeben. Dafür sorgen die großzügig gestalteten Glasfronten in den einzelnen Arealen, die je fiel die Entscheidung für einen Materialwechsel zu Stahl in Form einer THERM+ S-I Stahl-Pfosten-Riegel-Fassade Mit der Sprengung des Persil-Turms auf dem ehema- nach Lichteinfall stimmungsvolle Farb- und Lichtspiele von RAICO.« ligen Henkel-Areal in Pratteln bei Basel fiel 2007 der im Inneren des Gebäudes erzeugen, während sie als Mit dem THERM+ S-I Stahlfassadensystem ließen sich Startschuss für den Bau des »aquabasilea«, der größten filigrane Konstruktion die Außenbereiche des Bades mit alle statischen Anforderungen optimal erfüllen, gleich- Bade- und Erlebniswelt der Schweiz. Auf dem insge- den Innenräumen zu einer einzigen, durchgängigen samt 60.000 Quadratmeter großen Areal entstanden Badewelt verschmelzen lassen. zeitig mussten auch keine optischen Abstriche gemacht werden. Denn das filigrane THERM+ Stahl-Pfosten- neben der 13.000 Quadratmeter großen Wasserwelt mit Sauna, Spa, Fitness und Gastronomie ein Hotel, ein 12 Materialwechsel zu Stahl Riegel-System bietet das gleiche Erscheinungsbild wie der ursprünglich geplante Aufbau aus Aluminium. Büroturm und zahlreiche Verkaufsflächen. Entworfen Ursprünglich geplant waren die Glasfronten als Pfosten- Weiterer großer Pluspunkt: Der gewählte Aufbau ver- und umgesetzt wurde der Komplex unter der Bauherr- Riegel-Konstruktion aus Aluminium mit einer Pfosten- mindert auch die in Hallenbädern häufige Problematik schaft der Credit Suisse AG vom Zürcher Architekten und Riegeltiefe von 125 Millimetern bei einer Ansichts- der Filiformkorrosion, die vor allem durch Chloride in Prof. Dr. Justus Dahinden, Generalunternehmer war breite von jeweils 60 Millimetern. Die wärmegedämmte Kombination mit entsprechender Luftfeuchtigkeit her- die Marazzi Generalunternehmung AG in Köniz. Gesamtkonstruktion aus Rahmen und Glas sollte dabei Herausragendes Merkmal der Anlage ist die kreisför- einen U-Wert von mindestens 1,6 W/(m²K) aufweisen, vorgerufen wird. Das Korrosionsrisiko wird zudem bei dem THERM+ System dadurch minimiert, dass es durch mige Gruppierung der einzelnen Baukörper um das mit daneben musste auch ein Schallschutz von mindestens die RAICO-spezifische Aufsatztechnik keine flächig einem markanten Kuppeldach ausgestattete Erlebnis- 31 dB realisiert werden. aufeinanderliegenden Bauteile gibt. OBJEK TIV 2 2011 Die gewählte THERM+ Stahl-Pfosten-Riegel-Konstruk- sichere Lösung, die sich schnell und einfach umset- tion mit ihrer variabel anpassbaren Wärmedämmung zen ließ«, so das Resümee von Andreas Ruch. Damit bis Uf = 0,7 W/(m²K) ermöglichte auch die geforderte konnte das »aquabasilea« nach knapp vierjähriger Energieeffizienz der Konstruktion. Daneben spielte Bauzeit planmäßig eröffnet werden. Seitdem hat sich auch die Verarbeitbarkeit des RAICO-Systems eine entscheidende Rolle: »Das THERM+ System ermög- die größte Wasser- und Badewelt der Schweiz mit rund lichte als bewährtes System hier eine konstruktive und neten entwickelt. 2.000 Gästen pro Tag zu einem echten Besuchermag- Prof. Dr. Justus Dahinden aus Zürich entwarf mit dem »aquabasilea« eine moderne, multifunktionale Freizeitstadt. Für den Architekten versteht sich Architektur als Dienstleistung für den ganzen Menschen. Sein Credo: Wenn die Funktion mit der Motivation zum Gebrauch übereinstimmt, ist die Dienstleistung der Architektur komplett. Bauherr: Credit Suisse AG, Zürich Architektur: Prof. Dr. Justus Dahinden, Zürich Fassadenbau: RUCH Griesemer AG, Altdorf Fläche Glasfassaden: Ca. 3.000 m² Bauzeit: November 2007 – März 2010 Horizontalschnitt Fassadenkonstruktion OBJEK TIV 2 2011 Die Glasfronten zwischen den einzelnen Arealen sorgen für Transparenz im Inneren, lassen gleichzeitig aber auch Innen- und Außenbereiche zu einer einzigen, durchgängigen Badelandschaft verschmelzen. 13 NACHGEFRAGT »HAFTUNGSFALLE ENERGETISCHES BAUEN UND SANIEREN« Dipl.-Ing. Architekt Michael Frielinghaus ist Präsident des Bundes Deutscher Architekten (BDA). 14 Welche Anforderungen ergeben sich Welche Ausnahmen von EnEV und unter objektiven als auch subjektiven aus der Energie-Einsparverordnung EEWärmeG gibt es, wie erfolgt die Gesichtspunkten erfolgen. Objektiv sind (EnEV) und dem Erneuerbare-Ener- Befreiung? Investitions- und Folgekosten sowie Fak- gien-Wärme-Gesetz (EEWärmeG) für Der Architekt kann dann eine Befreiung toren wie Energiepreissteigerungen zu Planer und Architekten? beantragen, wenn das Erfüllen der berücksichtigen. Subjektiv ist zu prüfen, Die EnEV und das EEWärmeG sind Vorschriften zu einem unangemessenen ob die Maßnahmen eine unbillige Härte staatliche Verordnungen, die die Ener- Aufwand oder zu einer unbilligen Härte darstellen würden. Die Energiewerte gieeinsparung beim Gebäudebetrieb führen würde. Dem Bund Deutscher eines einzelnen historischen Gebäudes und die Versorgung mit erneuerbaren Architekten (BDA) ist es ein großes sind mitunter nicht ausschlaggebend, Das energetische Bauen und Sanieren Energien sicherstellen sollen. Beide Anliegen, nachhaltiges Bauen besonders wenn wir quartiersübergreifende Ener- von Gebäuden nach den Vorgaben der Verordnungen müssen bereits in der bei Bestandsbauten nicht auf die Reduk- giekonzepte erarbeiten, anstatt jedes EnEV und des EEWärmeG kann sich als Planungsphase von Architekten und tion von Heizwärmeverlusten, eine Gebäude, ganz gleich ob alt oder neu, gefährliche Haftungsfalle erweisen. Planern beachtet werden. So wichtig die luftdichte Hülle und eine effizientere auf den gleichen Standard zu bringen. OBJEKTIV sprach mit Dipl.-Ing. Architekt energetische Sanierung nach EnEV und Haustechnik zu reduzieren. Eine Befrei- BDA Michael Frielinghaus, Präsident EEWärmeG ist, dürfen diese jedoch nicht ung von den technischen Vorgaben der Auf welche Weise können Archi- Bund Deutscher Architekten (BDA), über dazu führen, dass Architekten, um die beiden Verordnungen erfolgt durch die tekten und Planer ihre Pflichten den rechtlichen Hintergrund und die Anforderungen einzuhalten, Gebäude zuständige Baubehörde. ordnungsgemäß erfüllen? Möglichkeiten von Architekten und Pla- mit Fassadendämmmaterialien hochrüs- nern bei der Umsetzung der jeweiligen ten, die dabei ihre ursprüngliche Gestalt Wann liegt unbillige Härte oder Ingenieure im Dialog mit Haustech- Vorgaben. verlieren; auch die Identität einer Stadt Unwirtschaftlichkeit vor? nikern, Tragwerksplanern und Ener- geht damit verloren. Nachhaltige Archi- Bei Bestandsbauten liegt sie dann vor, gieberatern gestalterisch-technische tektur erfordert mehr als die Erfüllung wenn sich die gemäß der EnEV oder Lösungen finden, die den Primärener- einer Vielzahl von Grenzwerten, sie ist dem EEWärmeG erforderlichen Maß- gieverbrauch senken, allen wirtschaft- mehr als eine technologische Frage. nahmen nicht innerhalb einer ange- lichen Anforderungen entsprechen Nachhaltige Architektur verlangt in messenen Frist von rund zehn Jahren und gleichzeitig gestalterisch über- Ergänzung dazu eine Entwurfshaltung, amortisieren, im Neubaubereich richtet zeugen. Dass dies möglich ist, zeigen ein Bild, eine Vision von dem, wie eine sich die Amortisation nach der üblichen Pilotprojekte: Unter Wahrung der nachhaltige Lebensweise durch Archi- Nutzungsdauer des Gebäudes. Die ursprünglichen Gestaltung wurde für tektur und Stadtgestalt unterstützt Ermittlung von unbilliger Härte oder Gründerzeithäuser der Passivstandard werden kann. Unwirtschaftlichkeit muss dabei sowohl im Energieverbrauch erreicht. Erst einmal müssen Architekten und OBJEK TIV 2 2011 AUSBLICK LERNEN UND ENERGIE SPAREN OBJEK TIV 2 2011 Seit 2010 können die knapp 1.000 Realschüler im schwä- Gebäude montiert. Durch die pünktliche Fertigstellung ist somit ein architektonisch äußerst ansprechendes bischen Buchloe wieder unter optimalen Bedingungen noch vor Ende der Sommerferien erfuhr der Schul- Schulgebäude geworden, das durch die Sanierungs- lernen. Den ersten Schultag nach den Sommerferien betrieb keinerlei Beeinträchtigung. Realisiert wurde maßnahmen zudem den Passivhausstandard erfüllt. durften die 33 Klassen und ihre Lehrer in einer gene- diese verhältnismäßig kurze Bauzeit durch die Verwen- Mehr Informationen dazu finden Sie in einer der ralsanierten Schule mit energetisch optimierter Fassade kommenden Ausgaben von OBJEKTIV. und neuen Fenstern antreten. Innerhalb von nur sechs dung von vorgefertigten Elementen. Zur Anwendung kam dabei das RAICO THERM+ Holzsystem. Aus dem Wochen wurden die einzelnen Elemente an dem einstigen Betonklotz im Süden der schwäbischen Stadt 15 16 DER SCHREIBTISCH VON … HERWIG BARF »Mein Schreibtisch ist kreativ geordnet«, man muss das Beste aus allen Welten pläne selbstverständlich mit entsprechen- ausschreiben, wissen wir die technischen, sagt der Architekt und Fassadenplaner wählen«, so Herwig Barf. Unverzichtbar den CAD-Programmen erstellt«, erläutert gestalterischen und energetischen Vorteile Herwig Barf. Mindestens zwei Drittel des für die Tätigkeit als Leiter der Fassaden- er. Seit rund elf Jahren ist der Architekt in der Systeme von RAICO zu schätzen, die Tisches sind mit Projektunterlagen, Zeit- technik bei DS-Plan in Stuttgart ist sein dem Ingenieurbüro DS-Plan tätig, das rund zuletzt bei HDI Gerling in Hannover zum schriften, Büchern und Skizzen bedeckt; Computer. Trotzdem zeichnet er seine 120 Mitarbeiter deutschlandweit beschäf- Einsatz kamen«, erzählt Herwig Barf. außerdem befinden sich ein Rechner, ein Fassadenplanungen zuerst mit dem Stift. tigt. »Wir konzipieren und entwickeln öko- Blackberry, ein Telefon und drei Aufbe- »Das Gute am Skizzieren ist, dass wahrungsbehälter für Visitenkarten dar- Handskizzen – und das ist in auf. »Diese Oldschool-Visitenkarten sind den Anfangsphasen sehr wich- logisch nachhaltige Gebäudekonzepte DS-Plan war für die komplette Fassadenplanung zuständig und entwickelte ein für Bauherren und Architekturbüros neuartiges Entrauchungskonzept für das weltweit«, erläutert Herwig Barf. zentrale Atrium. »Die besondere Heraus- lebendiger als die elektronischen. Natür- tig – viel Raum für Kreativität Oft kommen dabei die Fassadensys- forderung bei der Fassadenplanung war lich kann ich auch mit dem ‚Kontakte’-Tool eröffnen. Später werden teme von RAICO zum Einsatz. »Auch die 3D-Geometrie der Fassaden«, erinnert meiner Software umgehen, aber ich finde, unsere Konstruktions- wenn wir produktneutral planen und sich Herwig Barf. OBJEK OB OBJE O BJE B BJ J E K TIV JE T IV I V 2 2011 2 011 01 11