Hochhäuser Sihlweid – Schlussbericht Zielerreichung 2000-Watt-Gesellschaft basierend auf SIA-Effizienzpfad Energie Bauherrschaft: Baugenossenschaft Zurlinden, Zürich Architektur: Harder Haas Architekten, Eglisau Bauphysik: mühlebach partner ag, Wiesendangen Gebäudetechnik: RMB Engineering AG, Zürich Elektroplaner: Kälin+Müller AG, Zürich Bauingenieur: Henauer Gugler, Zürich Baumanagement: Caretta Weidmann, Zürich Ausgangslage Die Baugenossenschaft Zurlinden besitzt in Zürich Leimbach zwei Wohnhochhäuser aus den 70er Jahren. Die beiden Wohntürme mit einer Sichtbetonfassade waren baulich in gutem Zustand. Es drängte sich aber eine energetische Sanierung auf, insbesondere die Metallfenster mit noch nicht getrennten Profilen mussten dringend ersetzt werden. Gleichzeitig sollte soweit wie möglich der bestehende Wohnraum erweitert werden. Die Sanierung verfolgt die Ziele der '2000-Watt-Gesellschaft' gemäss SIA-Effizienzpfad Energie. In einer Machbarkeitsstudie wurde nach einer Prüfung festgestellt, dass die Gebäude mit entsprechenden Massnahmen 2000 Watt-kompatibel saniert werden können. Die folgenden Berechnungen werden am kleineren der beiden Hochhäuser durchgeführt, Sihlweidstrasse 1. Zielerreichung Im Projekt wurden nach der Machbarkeitsstudie in den nachfolgenden Planungsphasen einige wichtige Weichen gestellt. Aus Brandschutzgründen wurden die neuen Bauteile in den Eckpositionen (Küchen) in konventioneller Massivbauweise ausgeführt. Der Erdbebenschutz musste verbessert werden. Die Sanitärverteilung konnte belassen werden, da eine Probeöffnung einen sehr guten Zustand der mehr als 40jährigen Leitungen zeigte. Die Fassaden wurden gut gedämmt. Statt einer üblichen hinterlüfteten Bekleidung wurden Photovoltaikmodule als Wetterschutz eingesetzt, welche zugleich Strom produzieren. Die Zielerreichung ist mit dem Projekt gelungen. Sowohl bei der nicht erneuerbaren Primärenergie wie auch bei den Treibhausgasemissionen werden die Zielwerte sehr gut erreicht. Dass es möglich wurde, diese markanten Hochhäuser aus den 70er Jahren in bewohntem Zustand zu sanieren, ihnen ein neues Kleid zu geben und die anspruchsvollen Zielwerte der 2000-Watt-Gesellschaft zu erfüllen, ist ein höchst erfreuliches Ergebnis. Hochhaus Sihlweidstrasse 1 Gesamtbilanz Primärenergie nicht erneuerbar 2 MJ/m a Treibhausgasemissionen 2 kg/m a Projektwert Erstellung 90 6.3 Projektwert Betrieb 128 3.1 Projektwert Mobilität 105 5.5 Projektwert TOTAL 323 73% 14.9 96% Zielwert (Wohnen / Umbau) 440 100% 15.5 100% Architekturbüro Preisig Pfäffli Katrin Pfäffli, dipl. Arch. ETH/SIA 8006 Zürich, www.hansruedipreisig.ch 01.04.2014 Hochhäuser Sihlweid, Zürich-Leimbach. BG Zurlinden, Zürich Schlussbericht SIA-Effizienzpfad Energie / Bauen im Sinne der 2000-Watt-Gesellschaft Seite 2/8 Bilanz der Bereiche Erstellung, Betrieb und Mobilität 2 •SIA Primärenergie nicht erneuerbar in MJ/m a (amortisiert und bezogen auf dieWohnen, Energiebezugsfläche) Effizienzpfad Energie: Fallbeispiele Umbau 2 • Treibhausgasemissionen in kg/m a (amortisiert und bezogen auf die Energiebezugsfläche) Wohnhochhaus Sihlweidstrasse 1, Zürich Gebäudekategorie Bauherrschaft Baujahr Bauabschluss AE GF Ath/AE harder haas Architekten, Eglisau Wohnen / Umbau Baugenossenschaft Zurlinden, Zürich 1978 2012 8434 m2 9000 m2 0.77 Systemgrenzen ganzes Gebäude Erstellung Bezugsgrösse Gebäude unter Terrain Aussenwand ü.Terrain Fenster, Balkone Decken, Stützen, Innenwände Dächer Innenausbau Haustechnik Fotovoltaik Total Erstellung m3 Volumen Aushub 39 m2 Bodenplatte 2 m neu gedämmt 1064 m2 ganz neu erstellt 2 m Fenster 1122 m2 Balkon 2 m neue Decken 100 m2 neue Wände 2 m neu gedämmt 42 m2 unter Terrain 2 m neue Bodenbeläge 3110 m2 neuer Wandputz 2 m EBF (für Wärmeerzeugung, WW, Lüftung) kWp (für Fassade ü. Terrain) 0 25 28 2 3 3 17 13 90 60 0.0 1.8 2.0 0.2 0.2 0.2 1.0 0.9 6.3 5.0 Endenergie MJ/m2a kg/m2a 65 100 2 10 18 25 20 14 21 5 26 48 68 -54 128 250 0.7 1.0 0.1 0.4 0.7 1.1 -0.8 3.1 5.0 MJ/m2a kg/m2a 105 130 5.5 5.5 MJ/m2a kg/m2a Projektwert 323 14.9 Zielwert 440 73% 15.5 96% Betrieb Raumwärme Warmwasser Hilfsenergien Lüftung Beleuchtung Betriebsenergien Eigenproduktion Total Betrieb Mobilität Siedlungstyp öV-Güte am Standort Streckenabo öV Personenwagenbesitz Anzahl Parkplätze Distanz zum Einkauf (in km) Total Mobilität 39 2487 2165 1224 440 1224 8434 112 PE n.ern. CO2.Äqui MJ/m2a kg/m2a Nutzenergie η 49 Pellets 0.75 50 Pellets 0.50 CH-Verbrauchermix Umbau > +4MJ/m2 allg. Bel.+Küchen/Bäder erneuert neue Apparate, 2 Liftanlagen 48'000 kWh Photovoltaik an Fassade bei Annahme PW-Flotte 2050 Einflussgrössen Kernstadt mittelmässige Erschliessung: C CH-Durchschnitt Stadt ZH: 360PW/1000Einw. 151 PP/167 Haushalte (2 Häuser) in km Total Projektwert Architekturbüro H.R. Preisig Datenerhebung: Architekturbüro H.R.Preisig Architekturbüro Preisig Pfäffli, CH-8006 Zürich 1.00 3.00 0.25 0.36 0.90 0.10 22.09.2011, ka 01.04.2014 Hochhäuser Sihlweid, Zürich-Leimbach. BG Zurlinden, Zürich Schlussbericht SIA-Effizienzpfad Energie / Bauen im Sinne der 2000-Watt-Gesellschaft Seite 3/8 Bereich Erstellung Die Primärstruktur des Gebäudes und auch ein grosser Teil des Innenausbaus konnte erhalten werden. Die Graue Energie und die Treibhausgasemissionen für diese Bauteile sind bereits amortisiert. Die grössten Investitionen in diesem Projekt betreffen die Fassaden. Diese wurden aussenseitig sehr gut gedämmt und mit Fotovoltaikmodulen bekleidet. Sie übernehmen als hinterlüftete Bekleidung auch den Witterungsschutz der Fassaden. Um die Module in einheitlicher Grösse einsetzen zu können, mussten aufwendige Passstücke entwickelt werden. Zudem zeigte sich im Verlauf der Ausführung, dass aus Brandschutzgründen auch horizontale Abschottungen bei jedem Geschoss nötig werden. 43% aller investierten Grauen Energie und Treibhausgasemissionen gehen auf das Konto dieser Massnahmen an den Fassaden. Die orientierenden Richtwerte im Bereich Erstellung (Umbau) werden insbesondere aus diesem Grund sehr deutlich überschritten. Hochhaus Sihlweidstrasse 1 Erstellung Primärenergie nicht erneuerbar 2 MJ/m a Treibhausgasemissionen 2 kg/m a Projektwert Erstellung 90 150% 6.3 126% Richtwert (Wohnen/Umbau) 60 100% 5.0 100% Die Berechnung der Grauen Energie wurde mit der software Grisli (www.grisli.net) am 26. Januar 2011 nachgeführt. Grundlage waren die Flächenauszüge aus dem Bauprojekt, die Dimensionierung und Materialisierung gemäss Bauteilliste des Bauphysikers und der Ergänzungen, welche während der Realisierung vorgenommen wurden. Die Berechnung wird nur am kleineren der beiden Hochhäuser, Sihlweidstrasse 1 gemacht. Die bestehende Tiefgarage ist im Bereich Erstellung nicht berücksichtigt: Es wurden im Bereich der bestehenden Tiefgarage keine Bauarbeiten ausgeführt. Zusammenfassung Berechnung nach Grisli (www.grisli.net): Primärenergie nicht erneuerbar sowie Treibhausgasemissionen, amortisiert und auf die Energiebe2 zugsfläche (8'434 m ) bezogen, aufgeteilt in 7 Kategorien. Die Photovoltaikmodule sind hier in der Kategorie Haustechnik enthalten. Architekturbüro Preisig Pfäffli, CH-8006 Zürich 01.04.2014 Hochhäuser Sihlweid, Zürich-Leimbach. BG Zurlinden, Zürich Schlussbericht SIA-Effizienzpfad Energie / Bauen im Sinne der 2000-Watt-Gesellschaft Seite 4/8 Detaileingaben, Berechnung nach Grisli (www.grisli.net): Detaillierte Berechnung der Primärenergie nicht erneuerbar und der Treibhausgasemissionen mit total 26 Positionen bzw. Bauteilen. Aus der ersten Spalte (mit K bezeichnet) ist die Zuordnung zu den in der Zusammenstellung genannten 7 Kategorien ersichtlich. Die Resultate in den letzten beiden Spalten sind absolute Werte, also nicht amortisiert und nicht auf die Energiebezugsfläche bezogen. Für die Graue Energie und die Treibhausgasemissionen der Fassadenbekleidung und Dämmung wurden die Brandschutz-Abschottungen als verzinkte Stahlprofile eingegeben und auf der gesamten Aussenwand eine mit 24cm Steinwolle gedämmte und hinterlüftete Kassettenblech-Bekleidung eingesetzt inklusive der entsprechenden Unterkonstruktion. Zusätzlich werden die Photovoltaikmodule (in der Kategorie 7 Haustechnik) eingegeben. Architekturbüro Preisig Pfäffli, CH-8006 Zürich 01.04.2014 Hochhäuser Sihlweid, Zürich-Leimbach. BG Zurlinden, Zürich Schlussbericht SIA-Effizienzpfad Energie / Bauen im Sinne der 2000-Watt-Gesellschaft Seite 5/8 Bereich Betrieb Das Gebäude wird gut gedämmt mit durchschnittlich 20cm Mineralwolle an den Fassaden, 26cm EPS auf dem Dach und es wird mit neuen Holzmetallfenstern (3-fach-IV) ausgerüstet. Der Heizwärmebedarf kann damit um Faktor 5 gesenkt werden. Zu diesem sehr guten Wert verhilft auch der Einbau von Einzelraumlüftern mit Wärmerückgewinnung. Die allgemeine Beleuchtung in den Treppenhäusern und im Erdgeschoss sowie die Beleuchtung in den Küchen und Nasszellen wurden erneuert. Ebenso wurden sämtliche Haushaltgeräte erneuert und energieeffiziente Geräten eingesetzt. Der Strombedarf kann dadurch im Vergleich zu vor der Sanierung deutlich gesenkt werden. Mit dem Ertrag der Fotovoltaikanlage wird zudem ein grosser Teil des Allgemeinstroms am Gebäude selber produziert. Die orientierenden Richtwerte für den Betrieb werden dank all dieser Massnahmen sehr deutlich unterboten. Hochhaus Sihlweidstrasse 1 Betrieb Primärenergie nicht erneuerbar 2 MJ/m a Treibhausgasemissionen 2 kg/m a Projektwert Betrieb 128 51% 3.1 62% Richtwert (Wohnen/Neubau) 250 100% 5.0 100% Wärmebedarf und Deckung des Wärmebedarfs 2 Der Heizwärmebedarf liegt gemäss Bauphysiker bei 49 MJ/m a (optimiert, d.h. inkl. kleinerer Lüf2 tungsverluste dank der Lüftung; Systemanforderung 76 MJ/m a). Vor dem Umbau lag der Bedarf bei 2 rund 300 MJ/m a. Die U-Werte von Dach, Fassaden und Fenstern nach Sanierung liegen im Bereich der Zielwerte für Einzelbauteile nach SIA380/1 für Umbauten. Es handelt sich bei diesen Werten damit nahezu um den Standard eines Minergie-P Gebäudes für Umbauten. 2 Der Wärmebedarf für Warmwasser wurde mit 50 MJ/m a (entspricht default-Wert nach SIA2040). Die Wärmeerzeugung soll in Zukunft mit einer Pelletsheizung erfolgen. Der Nutzungsgrad für die Pelletsheizung von 0.75 für die Heizung und 0.5 für die Erwärmung des Warmwassers enthält sämtliche Speicher- und Verteilverluste des Systems. Es handelt sich um eine eher vorsichtige Annahme, in der Praxis dürfte der Nutzungsgrad der Pelletsfeuerung eher besser ausfallen. Strombedarf und Deckung des Strombedarfs Der Strombedarf der rund 300 Einzelraumlüfter und der Abluftanlagen in den Nasszellen wurde auf 10 2 MJ/m a angesetzt (default-Wert SIA 2040 für Umbauten). Der Strombedarf für die Beleuchtung liegt 2 mit 18 MJ/m a in der Mitte zwischen effizienten und nicht erneuerten uneffizienten Beleuchtungssystemen. Sämtliche Haushaltgeräte sind effiziente Geräte mit mindestens der Effizienzklasse A+. Es kann im Gerätebetrieb mit der Einhaltung der default-Werte nach SIA 2040 gerechnet werden (25 2 MJ/m a ). Die Fotovoltaikanlagen an den Fassaden – es handelt sich um rund 882 Module und insgesamt 1234 2 m Fläche – dürften einen Ertrag von rund 48'000 kWh jährlich erbringen. Diese Ertragsschätzung wurde von der Fachhochschule Bern und dem Elektroplaner prognostiziert. Das erste Betriebsjahr hat die Erwartungen übertroffen. Damit kann rund die Hälfte des gesamten Strombedarfs mit der Fotovoltaikanlage gedeckt werden. Architekturbüro Preisig Pfäffli, CH-8006 Zürich 01.04.2014 1 2 Hochhäuser Sihlweid, Zürich-Leimbach. BG Zurlinden, Zürich Schlussbericht SIA-Effizienzpfad Energie / Bauen im Sinne der 2000-Watt-Gesellschaft Seite 6/8 Energieflussdiagramm Fotovoltaikanlage 1234 m ca. 48'000 kWh/a 2 Allg. Strom Raumwärme Warmwasser Privatstrom 85% Abluft WRG Mieterstrom: CH-Verbrauchermix ca. 80'800 kWh/a Pellets ca. 390'000kWh/a Berechnungsgrundlage Ertrag Fotovoltaikanlage im Detail Aus städtebaulichen und architektonischen Gründen wurden die Fotovoltaikmodule auf allen vier Fassaden eingesetzt, also auch auf der Nordfassade. Es erstaunt, wie gross die Erträge auch auf dieser Fassade sind (Leistungsberechnung durch Fachhochschule Bern, Berechnung spez. Ertrag durch Elektroplaner): Hochhaus Sihlweidstrasse 1 Ertrag Fotovoltaikanlage Leistung in kWp spez. Ertrag in kWh/kWp Ertrag in kWh Nordfassade Ostfassade Südfassade Westfassade 36.9 20.7 27.6 27.6 250 520 630 380 9'220 10'790 17'420 10'500 Alle Fassaden 112.8 Architekturbüro Preisig Pfäffli, CH-8006 Zürich 47'930 01.04.2014 Hochhäuser Sihlweid, Zürich-Leimbach. BG Zurlinden, Zürich Schlussbericht SIA-Effizienzpfad Energie / Bauen im Sinne der 2000-Watt-Gesellschaft Seite 7/8 Bereich Mobilität Die Hochhäuser Sihlweid liegen in der Kernstadt Zürich in Leimbach. Das Gebiet liegt gemäss WEBGIS-Karte des are (http://map.are.admin.ch) in der öV-Güteklasse C und ist damit mit dem öffentlichen Verkehr nur mittelmässig erschlossen. In der bestehenden Tiefgarage stehen für die beiden Wohntürme 151 Garagenplätze für die insgesamt 167 Wohnungen zur Verfügung. Für die Stadt Zürich ist das ein sehr grosszügiges Angebot, welches heute wohl nicht mehr bewilligt würde. Ein Pluspunkt im Bereich Mobilität ist die unmittelbare Nähe des Gebäudestandorts zum Einkaufszentrum Leimbach: Einkäufe können problemlos zu Fuss gemacht werden. Die unverbindlichen Richtwerte im Bereich Mobilität werden erfüllt. Sihlweidstrasse 1 Mobilität Primärenergie nicht erneuerbar 2 MJ/m a Treibhausgasemissionen 2 kg/m a Projektwert Mobilität 105 81% 5.5 100% Richtwert (Wohnen/Neubau) 130 100% 5.5 100% Die Berechnung wurde mit der Rechenhilfe SIA 2039 (www.energytools.ch) gemacht. Entsprechend der Vorgabe in Merkblatt SIA 2040, SIA-Effizienzpfad Energie wird von einer gegenüber dem heutigen Stand deutlich energieeffizienteren Autoflotte ausgegangen (Autoflotte 2050, entspricht einem Treibstoffverbrauch von 3-Liter pro 100 km oder einer äquivalenten Leistung). Den Berechnungen in der Mobilität liegen folgende Eingabegrössen zugrunde: Sihlweidstrasse 1 - Mobilität Eingabegrösse SIA 2039 Quelle Siedlungstyp öV-Güteklasse Distanz zum Einkauf Parkplätze pro Haushalt Personenwagenverfügbarkeit Verfügbarkeit Dauerabo öV Kernstadt C (mittelmässig erschlossen) 100 m 151 PP / 167 Wohnungen 0.36 0.25 map.are.admin.ch Zentrum Leimbach Angabe BGZ www.statistik.zh.ch, Stand 2013 CH-Durchschnitt öV-Güteklasse am Gebäudestandort gemäss map.are.admin.ch: Architekturbüro Preisig Pfäffli, CH-8006 Zürich 01.04.2014 Hochhäuser Sihlweid, Zürich-Leimbach. BG Zurlinden, Zürich Schlussbericht SIA-Effizienzpfad Energie / Bauen im Sinne der 2000-Watt-Gesellschaft Seite 8/8 Fazit Dass es gelungen ist, mit diesen Bauten aus den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts die Zielwerte für das Jahr 2050 heute schon zu realisieren ist erfreulich. Der ursprüngliche Bau in Sichtbeton mit einer minimalen Innenwärmedämmung erreicht heute einen Heizwärmebedarf, welcher der Primäranforderung eines Umbaus des Standards Minergie-P entspricht. Dass ein guter Teil der Mieterschaft nach dem Umbau weiterhin in den Hochhäusern wohnen können, spricht auch für die soziale Nachhaltigkeit dieser aufwendigen energetischen Sanierung. Die Hochhäuser wurden denn auch ausgezeichnet im Wettbewerb "Nachhaltiges Sanieren" der Stadt Zürich. Das Bauen gemäss SIA-Effizienzpfad Energie setzt sich als Standard für die Zukunft durch, insbesondere auch weil die klimarelevanten Treibhausgasemissionen mit berücksichtigt werden. Es ist erfreulich, dass die Hochhäuser in Leimbach sowohl den Zielwert für die nicht erneuerbare Primärenergie als auch den ungleich anspruchsvolleren Zielwert für die Treibhausgasemissionen sehr deutlich einhalten können. Die Hochhäuser verantworten damit über ihren ganzen Lebenszyklus rund 4mal weniger Treibhausgasemissionen als konventionelle Bauten. Sie leisten einen wertvollen Beitrag dazu, die schweizerischen Klimaziele zu erreichen. In der Gegenüberstellung zu den Energie- und Klimawerten vor dem Umbau wird deutlich, wie gross die Einsparungen sind. Genau genommen sind sie sogar noch grösser: nach dem Umbau wohnen 1 2 159 Personen im Hochhaus . Der Flächenbedarf pro Person liegt mit 52 m Energiebezugsfläche pro 2 Person rund 14% unter dem gesamtschweizerischen Durchschnitt von 60 m / Person, welcher allen Rechnungen gemäss SIA-Effizienzpfad Energie (SIA 2040) zugrunde liegt. Unter Berücksichtigung dieses kleinen Flächenbedarfs wäre die Zielerreichung des Bauens für die 2000-Watt-Gesellschaft 2 gemäss SIA-Effizienzpfad Energie noch einmal deutlich einfacher. Sihlweid 1 Vor Umbau Nach Umbau Zielwerte gemäss SIA-Effizienzpfad Energie Nicht erneuerb. Primärenergie Treibhausgasemissionen Nicht erneuerb. Primärenergie Treibhausgasemissionen Nicht erneuerb. Primärenergie Treibhausgasemissionen MJ/m2a kg/m2a MJ/m2a kg/m2a MJ/m2a kg/m2a 0 0 90 6.3 60 5.0 Betrieb 660 30.2 128 3.1 250 5.0 Mobilität 120 6.2 105 5.5 130 5.5 Summe 780 36.4 323 14.9 440 15.5 Erstellung 1 Aus: Erfolgskontrolle 2000-Watt-Gebäude, econcept, treeze, Amstein+Walthert im Auftrag von EFZ Energieforschung Zürich, Februar 2014 2 Vgl. dazu: Grundlagen zu einem Suffizienzpfad Energie – Das Beispiel Wohnen. Architekturbüro H.R. Preisig, ARENA, Planungsbüro Jud i.A. Amt für Hochbauten 2012. Download unter www.stadt-zuerich.ch/nachhaltiges-bauen > Fachinformation Architekturbüro Preisig Pfäffli, CH-8006 Zürich 01.04.2014