Übersicht über die Vorlesung Solarenergie - KIT

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Übersicht über die Vorlesung Solarenergie
14.1
1.
Einleitung
11. Solarkollektoren
2.
Die Sonne als Energiequelle
12. Energiespeicher
3.
Halbleiterphysikalische Grundlagen
12.1 Hoch- und Mitteltemperaturspeicher
4.
Kristalline pn-Solarzellen
12.2 Niedertemperaturspeicher
5.
Elektrische Eigenschaften
6.
Optimierung von Si-Solarzellen
13.1 Einleitung
7.
Anorganische Dünnschichtsolarzellen
13.2 Wärmeverluste
8.
Third Generation Photovoltaics
13.3 Solararchitektur
9.
PV-Systemtechnik
10.
Solarthermische Kraftwerke
13. Passive Solarenergienutzung
14. Energieszenarien
Energiespeicher für Solaranlagen
14.2
•Ein Großteil der Sonnenenergie fällt zu Tagesund Jahreszeiten an, in denen sie nicht genutzt
werden kann. Dementsprechend werden zum
Ausgleich Kurz- und Langzeitspeicher benötigt.
•Man verwendet Hoch- und Mitteltemperaturspeicher für solarthermische Kraftwerke,
Niedertemperaturwärmespeicher für Gebäude
und elektrische Speicher für Photovoltaikanlagen.
•Für die Speicherauswahl sind Energieform,
Energie- und Leistungsdichte, Zykluswirkungsgrad und –dauer, Selbstentladungsrate, Systemlebensdauer, Zuverlässigkeit und Kosten
wesentliche Größen.
•Die primären Energiespeicher wie Wasserstoff,
und die fossilen Kohlenwasserstoffe besitzen die
bei weitem höchsten Energiedichten.
14.3
Auswirkung eines Speichers auf ein thermisches Solarkraftwerk
Darstellung der zeitlichen Leistungsabgabe für zwei unterschiedliche große
Solarfelder
SV>1,0
SV>1,0
EBel
EEntl
SV=1,0
SV=1,0
SV=Pth,Solarfeld,Auslegungszeitpunkt/Pth,Nenn,Kraftwerksblock | EEntl=EBel * ηBel,Speichern,Entl
Steigerung der jährlichen solaren Nennleistungsstunden bei entspr. größerem SV (Auslegungsverhältnis)
Zeitliches Shiften der solaren Stromproduktion vom Tag in den Abend, „Überbrücken“ von durchziehenden
Wolkenfelder. Vergleichmäßigung des Kraftwerkbetriebes bei rein solarer Betriebsweise
Vorwärmen des Kraftwerks beim morgendlichen Anfahren
Frostschutz des Primärkreislaufs bei kalten Nächten (synthet. Wärmeträgeröl erstarrt unterhalb +12°C)
14.4
Speicherarten für den Hoch- und Mitteltemperaturbereich
Thermische Energiespeicher für den Hoch & Mitteltemperaturbereich:
1. Speicher fühlbarer Wärme
- Direkte Speicher - flüssiges Speichermedium übernimmt direkt die Solarenergie
- Indirekte Speicher - festes Medium speichert, Wärmetauscher führt Wärme ab
2. Dampfspeicher
3. Speicher latenter Wärme
4. Thermochemische
Energiespeicher
Solarkraftwerk SEGS 1 in
Barstow, Cal.
Pel, max : 14 MWel
WärmeTrägerFluid:
Mineralölbasis
ϑWTF, min / max. : 240 / 307°C
Direkte Speicherung des
WTF in einem 2-Tank
Speicher
Speicherkapaz.: 115 MWhth
Direkte Hoch- und Mitteltemperaturspeicher
14.5
2-Tank fl. Salzspeicher „Solar Two“, Barstow, Cal.
Wärmeträgerfluid: NaNO3 (60%)/KNO3 (40%)
Kristallisationspunkt: 221 °C
Betriebstemperatur: 290 °C – 565 °C
Tankvolumen: je 875 m3
Kapazität: 115 MWhth / 3h Nennlast
Q = m ⋅ c p ⋅ ∆ϑmin/ max
∆ϑ(t) = ( ∆ϑ)0 e
−
6k
⋅t
ρ⋅cp ⋅d
Speicherkapazität mit Masse m und spezif.
Wärme cp
Zeitliche Temperaturabnahme eines kubischen Speichers der Kantenlänge d, Massendichte ρ und mit k-Wert der Wärmeisolation
Daten flüssiger Speichermedien
14.6
Für eine große Speicherkapazität – und dauer sollten die auf das Volumen
bezogene spezif. Wärmekapazität und das Speichervolumen möglichst groß sein;
der Wärmeinhalt skaliert mit dem Volumen, die Verluste mit der Oberfläche.
Die Wärmedämmung verlängert stark die nutzbare Dauer der Wärmespeicherung.
Feste Speichermedien für indirekte Speicher
14.7
14.8
Latentwärmespeicher
Die Energien, die Speichermaterialien
bei einer Phasenänderung von fest nach
flüssig unter relativ kleiner Volumen- und
Druckänderung oder von flüssig nach
dampfförmig aufnehmen und beim
Erstarren bzw. Kondensieren abgeben
sind wesentlich größer als die reinen
Wärmekapazitäten.
ϑ
ϑm
fest
Speicherkapazität Q = m * fNutzung * (cps,m*∆ϑ
∆ϑmin/melt + ∆hmelt + cps,m*∆ϑ
∆ϑmelt/max)
flüssig
u
14.9
speicherbare Energie in kJ/kg (ab 150°C) ->
Vergleich verschiedener Speicherarten
1400
Wasser (flüssig)
1200
Santotherm VP-1 (flüssig)
1000
Beton (fest)
Hitec (flüssig)
NaNO3 (PWM)
800
KNO3 (PWM)
100 bar
Phasenwechsel
MgCl-KCl-NaCl (PWM)
600
+
+
398 °C
12 bar
400
200
374 °C
221 bar
2,5 bar
+
10 bar
0
150
+ : therm. Stabilitätsgrenzen
200
250
300
350
400
450
Temperatur in °C ->
Der Phasenwechsel flüssig-gasförmig wird im technischen Maßstab in
Heißdampfspeichern genutzt. Der relativen großen gewichtsspezifischen
Speicherkapazität von Wasser steht der Aufwand für große Speichervolumen
und hohe Drücke entgegen.
Thermochemische Speicher
14.10
Prinzip: Zwei Materialien reagieren chemisch miteinander und geben dabei
Reaktionswärme ab oder nehmen sie auf.
Vorteil gegenüber anderen Speicherarten: Wärme wird erst bei der Reaktion
abgegeben, die Wärmespeicherung ist verlustfrei. Keine Isolation wird benötigt!
1) Katalytische Reaktionen
Grundformel
Beispiel
Beladen
Katalysator

→ C + D
A + B + ∆ H ←

R
*
Katalysator
Entladen
Kat.

→
 2CO + 2 H
CH 4 + CO2 + ∆H R ←
2


Kat.
mit ∆HR = 250 kJ/mol CH4
Thermische Dissoziation und Adsorptionsvorgänge
2) Thermische Dissoziation
Grundformel
AB( s / l )
ln p
Flüssigkeit
1
T 1, p1


→ A
+ ∆ H ←

 ( s / l ) + B( g )
T 2, p 2
R
*
Entladen
2.1
2.2
U
A
Beladen
AB2
AB1
Beispiel

→
Ca (OH ) 2 ( s ) + ∆H R ←
 CaO ( s ) + H 2 O( g )
Gas
B
1/T
T
Dissoziation eines Gases B aus einer flüssigen
mit ∆HR = 105 kJ/molCa(OH)2
Lösung AB im ln(p) – 1/T van‘t Hoff Diagramm
3) Adsorptionsvorgänge
Bei den Sorptionsspeichern werden Gase oder Dämpfe,
z.B. Wasserdampf in Materialien mit großen
Oberflächen, z.B. Zeolith - Mx/n[(AlO2)x(SiO2)y] ·z H2O ,
unter Wärmeabgabe eingebunden. Bei Wärmezufuhr
wird der adsorbierte Stoff wieder freigesetzt. Energiedichte von Zeolith/Wasser = 175 Wh/l
14.11
Übersicht über die Vorlesung Solarenergie
14.12
1.
Einleitung
11. Solarkollektoren
2.
Die Sonne als Energiequelle
12. Energiespeicher
3.
Halbleiterphysikalische Grundlagen
12.1 Hoch- und Mitteltemperaturspeicher
4.
Kristalline pn-Solarzellen
12.2 Niedertemperaturspeicher
5.
Elektrische Eigenschaften
6.
Optimierung von Si-Solarzellen
13.1 Einleitung
7.
Anorganische Dünnschichtsolarzellen
13.2 Wärmeverluste
8.
Third Generation Photovoltaics
13.3 Solararchitektur
9.
PV-Systemtechnik
10.
Solarthermische Kraftwerke
13. Passive Solarenergienutzung
14. Energieszenarien
14.13
Niedertemperaturwärmespeicher - Brauchwasserspeicher
Brauchwasserspeicher für solare Brauchwassererwärmung
Niedertemperaturwärmespeicher - Pufferspeicher
14.14
Pufferspeicher für solare Brauchwassererwärmung und Heizungsunterstützung
Niedertemperaturwärmespeicher - Saisonalspeicher
14.15
Heißwasser-Wsp. Kies/Wasser-Wsp. Erdsonden-Wsp. Aquifer-Wsp.
1,5 bis 2,5 m³/m²FK
2,5 bis 4 m³/m²FK
8 bis 10 m³/m²FK
4 bis 6 m³/m²FK
Grober Richtwert des Speichervolumens je m² Kollektorfläche für einen solaren Deckungsanteil von 50 % (FK: Flachkollektor)
wasserführende
Gesteinschicht
Kies-Wasserspeicher bei Steinfurt: Volumen 1500 m3, Kollektorfläche 510 m2, δmax=90 °C
Niedertemperaturwärmespeicher - Latentwärmespeicher
14.16
Na (CH3COO) x 3 H2O: Dieses Trihydrat bildet große, farblose Kristalle und ist
gut wasserlöslich und schmilzt ab 58°C, kristallisiert beim Abkühlen jedoch nicht
sofort wieder aus, das heißt, es bildet sich eine unterkühlte Schmelze. Diese
gibt beim Kristallisieren Latentwärme ab.
14.17
Quelle: F. Staiß, ZSW
Saisonale Wärmespeicher
14.18
Saisonale Wärmespeicher: Projekt Friedrichshafen
14.19
Übersicht über die Vorlesung Solarenergie
14.20
1.
Einleitung
11. Solarkollektoren
2.
Die Sonne als Energiequelle
12. Energiespeicher
3.
Halbleiterphysikalische Grundlagen
12.1 Hoch- und Mitteltemperaturspeicher
4.
Kristalline pn-Solarzellen
12.2 Niedertemperaturspeicher
5.
Elektrische Eigenschaften
6.
Optimierung von Si-Solarzellen
13.1 Einleitung
7.
Anorganische Dünnschichtsolarzellen
13.2 Wärmeverluste
8.
Third Generation Photovoltaics
13.3 Solararchitektur
9.
PV-Systemtechnik
10.
Solarthermische Kraftwerke
13. Passive Solarenergienutzung
14. Energieszenarien
Energetische/Thermische Anforderungen an ein Gebäude
Nutzer soll sich wohl fühlen:
im Winter angenehm warm
im Sommer angenehm kühl
Möglichst geringer Energieverbrauch (Primärenergie)
Winter
Sommer
14.21
Außentemperaturen
14.22
Energieflüsse innerhalb eines Gebäudes
40% des Primärenergieverbrauchs
entfallen in Deutschland auf die
Raumheizung.
Heizbedarf eines EFH: 5 – 30 MWh/a
Einsparpotential: > 50 %
durch Wärmedämmung und passive
Nutzung der Sonnenenergie
14.23
14.24
14.25
14.26
Prinzip der passiven Sonnenenergienutzung
14.27
•Absorption der kurzwelligen Solarstrahlung
entweder im Gebäudeinneren nach Durchgang durch eine transparente
Außenfläche
oder an den Außenteilen von Gebäuden
•Erwärmung von Bauteilen, die als Speicher dienen, und Abgabe der
Energie über Konvektion oder langwellige Strahlung an die Umgebung
Ein passives Solarsystem wandelt die Sonnenstrahlung in Wärme direkt
durch die Gebäudestruktur, d.h. durch transparente Hüll- und massive
Speicherbauteile ohne Anlagentechnik wie Pumpen, Ventilatoren,
Speichertanks, etc.
Ausrichtung, Verschattung und Absorptionsgrad der Absorberfläche
bestimmen die aufgenommene Sonnenenergie
Wärmeleitfähigkeit, Dichte, spezif. Wärmekapazität des Absorbers bzw. des
Speichers und die Temperaturdifferenz zur Umgebung beeinflussen Größe
und Zeit der Energieabgabe
14.28
Variation der globalen Einstrahlung auf ein Einfamilienhaus
Gobalbestrahlungsstärke
Westfassade
im Februar
Außenlufttemperatur
vor der Fassade
Mittlerer solarer Energieeintrag pro Tag auf
ein Gebäude als Funktion der Jahreszeit
Momentane Bestrahlungsstärken auf eine
Westfassade innerhalb einer Woche im Februar
Im zeitlichen Mittel deckt die solare Einstrahlung auf das ganze Haus (inklusive
Dach) den Heizbedarf, wenn sie denn komplett in Raumwärme umgesetzt wird,
nicht aber den momentanen Bedarf im Winter, falls nicht eine Energiespeicherung von mehr als einer Woche möglich ist.
Massive Gebäudeteile gewährleisten nur 2 – 3 Tage Speicherzeit.
Solararchitektur und Komponenten
14.29
Passive Solarenergienutzung
Solararchitektur
Komponenten
•Standortwahl des Gebäudes
•Fenster, insbes. nach Süden
•Orientierung des Gebäudes
Öffnung nach Süden,
Abgeschlossenheit nach Norden
•Glasvorbauten (Gewächshäuser)
•Kompakte Gebäudeform
•Dachüberstand zum Sonnenschutz
•Bepflanzung
•Anordnung der Räume
•Auswahl und Einbindung der
Komponenten
•Trombewand
•Transparente Wärmedämmung
•Thermische Speicherelemente
•Angepasste Heizsysteme
•Regeleinrichtungen
•Jalousien
Übersicht über die Vorlesung Solarenergie
14.30
1.
Einleitung
11. Solarkollektoren
2.
Die Sonne als Energiequelle
12. Energiespeicher
3.
Halbleiterphysikalische Grundlagen
12.1 Hoch- und Mitteltemperaturspeicher
4.
Kristalline pn-Solarzellen
12.2 Niedertemperaturspeicher
5.
Elektrische Eigenschaften
6.
Optimierung von Si-Solarzellen
13.1 Einleitung
7.
Anorganische Dünnschichtsolarzellen
13.2 Wärmeverluste
8.
Third Generation Photovoltaics
13.3 Solararchitektur
9.
PV-Systemtechnik
10.
Solarthermische Kraftwerke
13. Passive Solarenergienutzung
14. Energieszenarien
Transportkennzahlen
14.31
τe Strahlungstransmissionsgrad – Anteil der auftreffenden Globalstrahlung, der
durch das Bauteil (Verglasung etc.) hindurch als (kurzwellige) Strahlung in den
Innenraum gelangt
qi sekundäre Wärmeabgabe – Anteil der vom Bauteil absorbierten Globalstrahlung,
der aufgrund der Erwärmung des Bauteils als langwellige Strahlung und durch
Konvektion ins Innere abgegeben wird
g Energiedurchlassgrad – Anteil der auftreffenden Globalstrahlung, der als
Strahlung und Wärme in den Innenraum eindringt. Für transparente Bauteile gilt:
g = τ e + qi
k Wärmedurchgangskoeffizient, neue Bezeichnung: U – Wärmeleistung, die pro
Flächeneinheit durch eine Wand hindurchtritt bei einer Temperaturdifferenz
zwischen Vorder- und Rückseite von 1 K; Dimension: W m-2 K-1
keq äquivalenter Wärmedurchgangskoeffizient – Differenz zwischen dem spezif.
Wärmeverlust eines Bauteils und dessen spezif. Energiegewinn durch solare Einstrahlung. Für ein Fenster kann angesetzt werden: keq = kF - SF⋅g
Wärmeverluste einer Verglasung
14.32
Fassade:
U > 0,2 W/(m2K)
Fenster:
U > 1,3 W/(m2K)
Doppel-Verglasung
U > 0,8 W/(m2K)
Dreifach-Verglasung
(hohes Gewicht)
k(U)-Wert Minimierung durch low-εε Scheibenbeschichtungen
14.33
Floatglas hat einen Emissionsgrad ε = 0,84. Ist die Rauminnentemperatur größer
als die Außentemperatur strahlt die Innenscheibe langwellige Wärmestrahlung
nach außen ab.
fast keine
Abstrahlung
Abstrahlung
Beschichtung
Wird die dem SZR zugewandte Seite der Innenscheibe mit
einer low-ε Beschichtung versehen, reduziert dies erheblich
die Wärmestrahlungsverluste.
Optische Kennzahlen der low- ε Schicht auf der Basis von Ag
τ=1-α-ρ
α
ρ
VIS +NIR
<0,9
<0,1
<0,1
MIR+FIR
<0,1
<0,1
>0,9
Damit gelangt auch weniger
längerwelligere Strahlung
von außen nach innen und
auch von innen nach außen.
Vakuum-Isolierglasprinzip
Konventionelle 2-Verglasung
Vakuum-Isolierglas
14.34
Vakuum-Isolierglas
•gute Wärmedämmung
U > 0,4 W/(m2K)
•geringes Gewicht
(nur 2 Scheiben)
•schlanker Aufbau
» 10mm
•Prototyp bis Ende 2006
•Produktionstechnik bis 2009
•Kosten vergleichbar
3-Verglasung
14.35
Übersicht über die Vorlesung Solarenergie
14.36
1.
Einleitung
11. Solarkollektoren
2.
Die Sonne als Energiequelle
12. Energiespeicher
3.
Halbleiterphysikalische Grundlagen
12.1 Hoch- und Mitteltemperaturspeicher
4.
Kristalline pn-Solarzellen
12.2 Niedertemperaturspeicher
5.
Elektrische Eigenschaften
6.
Optimierung von Si-Solarzellen
13.1 Einleitung
7.
Anorganische Dünnschichtsolarzellen
13.2 Wärmeverluste
8.
Third Generation Photovoltaics
13.3 Solararchitektur
9.
PV-Systemtechnik
10.
Solarthermische Kraftwerke
13. Passive Solarenergienutzung
14. Energieszenarien
Transparente Wärmedämmung
opake Wärmedämmung
14.37
transparente Wärmedämmung
Die opake Wärmedämmung lässt relativ wenig Wärme nach innen strömen; der größte Teil der
absorbierten Solarenergie wird wieder nach außen vor allem als Wärmestrahlung abgegeben.
Die transparente Wärmedämmschicht vor der Speicherwand mit Absorberschicht reduziert stark die
Wärmeleitungsverluste nach außen. Die Speicherwand sollte ein hohes Speichervermögen und eine
große Wärmeleitzahl besitzen, um die Wärme gut zu übernehmen und abzuleiten. Der U-Wert der
TWD-Wand ist meist höher ausgelegt als der einer nur gedämmten opaken Wand.
Feststehende Verschattungseinrichtungen
14.38
Zur Vermeidung der solaren Überhitzung von Räumen im Sommer, insbesondere
wenn sie nach Süden ausgerichtet sind, kann eine Verschattung erreicht werden
durch den Horizont, durch Gebäudeüberhänge und durch seitliche Überstände.
Im Sommer sind hohe Verschattungen, im Winter große Einstrahlungen gewünscht.
Verstellbare Verschattungseinrichtungen
14.39
Zur Anpassung an den Wärmebedarf und zur Abschattung bei solarem Überangebot
werden verstellbare Jalousien und Rollläden vor und hinter Fenstern und zwischen
TWD und Absorber installiert; sie werden teilweise per Regelung verstellt.
Außenliegende Verschattungen sind meist effizienter, weil sie die absorbierte Strahlungswärme wieder an die Umgebungsluft abgeben; innenliegende Systeme sind
konstruktiv einfacher zu gestalten und nicht der Witterung ausgesetzt.
Mittels dynamischer Gebäudesimulation
berechnete Raumtemperatur ohne und mit
innerer bzw. äußerer Jalousie in einer
Sommerwoche mit Außentemperaturen
TA = 12 °C - 27 °C.
Aktive Kühlung oberhalb
26 °C Raumtemperatur
Alternativen: Thermotrope Verglasungen - τ fällt mit wachsender
Temperatur
Elektrochrome Verglasungen
(LCD) – U-gesteuert
Holografische Folien - τ sinkt mit
zunehmendem Einfallwinkel
Direktgewinnsysteme
14.40
Einkopplung von „kurzwelliger Solarstrahlung
durch Verglasungen; die
oberflächlich absorbierte
Strahlung wird als langwellige Wärmestrahlung
„sofort“ abgestrahlt. Zwischen Einstrahlung und
Innentemperatur besteht
eine nur geringe Phasenverschiebung; dies ist
akzeptabel in Büros.
Die solare Energieeinkopplung ist über eine Verschattung zu regeln.
Indirekte Gewinnsysteme – Solarwand (Trombewand)
14.41
Solare Strahlung wird hinter einer Verglasung auf der raumabgewandten Seite eines
Speicherbauteils, der Solarwand, in Wärme gewandelt und durch Wärmeleitung zur
Raumseite transportiert. Vorteilhaft ist die phasenverschobene Raumerwärmung und
die geringen Raumtemperaturänderungen; sie ergänzt die direkte Energiegewinnung.
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