18. – 24. März 2012 KucK!schau!spiel!

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Kuss
kuck!schau!spiel!
17. Hessische Kinder- und
Jugendtheaterwoche
18. – 24. März 2012
Hessisches Landestheater Marburg
Fachdienst Kultur der Universitätsstadt Marburg
Staatliches Schulamt Marburg-Biedenkopf
2010_Anzeige Kulturförderung A5:Layout 1
24.01.2011
16:33
Seite 1
Gut. Unsere Kunst- & Kulturförderung.
KUSS
kuck! schau! spiel!
17. Hessische Kinder- und Jugendtheaterwoche in Marburg
18. – 24. März 2012
Theater am Schwanhof
Für die Lebensqualität im Landkreis Marburg-Biedenkopf ist neben
wirtschaftlicher Dynamik immer auch die kulturelle Vielfalt wichtig.
Die Sparkasse Marburg-Biedenkopf engagiert sich seit langem für
Projekte und Ausstellungen, die das reiche kulturelle Erbe der Region
erhalten und vergrößern. Zugleich unterstützt sie zeitgenössische
Kunst und Theater. Sie ist heute einer der wichtigsten nichtstaatlichen Förderer von Kunst und Kultur in der Region. Für die Sparkasse
Marburg-Biedenkopf ist dieses Engagement für die Gemeinschaft
ein fester Bestandteil Ihrer Geschäftsphilosophie.
Sparkassen-Kulturstiftung
Hessen-Thüringen
Hessisches Landestheater Marburg
Fachdienst Kultur der Universitätsstadt Marburg
Staatliches Schulamt Marburg-Biedenkopf
Sparkasse
Marburg-Biedenkopf
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Vorwort
Vorwort
KINDER AN DIE MACHT,
hört und liest man seit einigen Jahren überall. Die Idee ist nicht
schlecht und doch wird es noch ein paar Jahre dauern, bis die Kinder endlich in den Schaltzentralen sitzen. Damit sie dann Schein
von Sein und die Spreu vom Weizen unterscheiden können, müssen
Kompetenzen entwickelt werden. Unsicherheiten, Ängste und Orientierungslosigkeit übernehmen Kinder oft von den Älteren und auch
die falschen »Götter« sind nicht die eigenen. Umweltkatastrophe und
Wirtschaftskrise sind abstrakte Begriffe, aber die Angst vor der Zukunft ist real.
Das Theater und speziell ein Theaterfestival, in dem Kinder und Jugendliche als Zuschauer, in einer Jury und als Akteure (aus)gebildet
werden, wird zum Erfahrungsfeld und zur Ausbildungsstätte für Mut,
Selbstwert und Solidarität. Hier werden Fragen gestellt, die in der
Schule oder im Elternhaus vielleicht keiner ausspricht. Hier werden
Siege errungen, von denen vorher niemand zu träumen wagte. Und
das Träumen ist ausdrücklich erwünscht – daraus wächst die Zukunft.
Im Festivalprogramm zeigen wir, neben den neuesten Produktionen
des Jungen Theaters Marburg, die spannendsten Inszenierungen der
Saison für alle Altersgruppen. Dazu gehören u.a. das renommierte
Grips Theater aus Berlin, ein Stück für die Allerkleinsten aus dem
italienischen Bologna, die »Kohlhaas«-Inszenierung vom letztjährigen Preisträger Agora Theater aus Belgien, eine aktuelle Version des
»Parzival« aus Heidelberg, vom Kinder- und Jugendtheater Dortmund
eine völlig neue Sichtweise auf »Das Tagebuch der Anne Frank« und
eine hochklassige Version des Cornelia-Funke-Klassikers »Tintenherz« vom Figurentheater Waidspeicher aus Erfurt.
Es gibt in der 17. Ausgabe der Hessischen Kinder- und Jugendtheaterwoche eine Menge zu entdecken und zu lernen auf dem Weg der
KINDER AN DIE MACHT, also ab ins Theater!
Matthias Faltz
Geschäftsführender Intendant
des Hessischen Landestheaters Marburg
und das Festival-Team
Hessisches Landestheater Marburg
Fachdienst Kultur der Universitätsstadt Marburg
Staatliches Schulamt Marburg-Biedenkopf
Jürgen Sachs (Festivalleiter, Hessisches Landestheater Marburg)
Michael Pietsch (Theaterpädagoge, Hessisches Landestheater Marburg)
Eva Bormann (Dramaturgin Junges Theater, Hessisches Landestheater Marburg)
Nina Eichhorn (Theaterpädagogin, Hessisches Landestheater Marburg)
Juliane Nowak (Theaterpädagogin, Hessisches Landestheater Marburg)
Annelie Mattheis (Dramaturgin, Hessisches Landestheater Marburg)
Annette Müller (Leiterin Junges Theater, Hessisches Landestheater Marburg)
Oda Zuschneid (Leiterin Junges Theater, Hessisches Landestheater Marburg)
Kariona Kupka (Stellv. Leiterin, Fachdienst Kultur)
Carsten Schneider (Finanzsachbearbeiter, Fachdienst Kultur)
Norbert Ebel (Künstlerischer Mitarbeiter, Fachdienst Kultur)
Paul Möllers (Projektleiter Workshops, Staatliches Schulamt)
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sowie alle weiteren haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter
HESSISCHES MINISTERIUM FÜR WISSENSCHAFT UND KUNST
Magistrat der stadt marburg
Liebe junge Theaterfreunde,
liebe Theaterschaffende für
junge Menschen,
Warum Theater?
die 17. Hessische Kinder- und Jugendtheaterwoche hat sich wieder
eine große Begegnung zum Ziel gesetzt. Kinder und Jugendliche treffen Theaterproduktionen aus Hessen, Deutschland und Europa. Die
Profis des Kinder- und Jugendtheaters kommen mit ihrem Publikum
zusammen, sie diskutieren über die Zukunft des Theaters für junge
Menschen. Außerdem bietet das Festival in den vielen Workshops eine
optimale Möglichkeit zum Austausch für Theater und Schulen.
Für noch mehr Spannung sorgt der Freundeskreis des Landestheaters
mit der Verleihung des Marburger Kinder- und Jugendtheaterpreises.
Dafür jetzt schon herzlichen Dank! Ein Blick in das Programm lässt erwarten, dass die Jury in diesem Jahr wieder eine schwierige Aufgabe zu
meistern hat. Allein aus Hessen kommen neun Produktionen, die sich mit
zwölf nationalen und internationalen Inszenierungen messen wollen.
Dem Festivalteam mit Matthias Faltz und Jürgen Sachs an der Spitze
sei daher ebenso herzlich gedankt wie allen Mitarbeitern und ehrenamtlich Beteiligten aus dem Theater, dem Schulamt und der Stadtverwaltung.
Ja, warum eigentlich? Wir leben in einer Zeit, in der sich die Sehgewohnheiten aufgrund der fortschreitenden Medialisierung rasant verändern,
kulturelle Einrichtungen aufgrund knapper öffentlicher Kassen Sparzwängen ausgesetzt sind und zur Debatte gestellt wird, ob das deutsche
Staats- und Stadttheatermodell überhaupt noch zu tragen ist.
Warum in dieser Zeit, die mit Schlagworten wie Individualisierung, Banalisierung, Globalisierung nur unzureichend beschrieben werden kann,
überhaupt noch den Weg ins Theater finden?
Weil der Mensch im Theater in einer einzigartigen Weise sich seiner
selbst bewusst werden kann, indem durch das Zusammenspiel von Zuschauer und Schauspieler neue Lebensentwürfe einen Raum finden. Weil
das Theater als Spiegelbild gesellschaftlicher Verhältnisse einen Experimentierrahmen bildet, der zum Diskurs auffordert, und weil Theater immer auch Problembarometer seiner Zeit ist.
Deswegen muss Theater sein, vor allem für die Jugend, deren Aufgabe es
sein wird, das Morgen zu gestalten.
In diesem Sinne wünsche ich allen Beteiligten eine interessante und erfolgreiche Woche bei KUSS, der 17. Hessischen Kinder- und Jugendtheaterwoche in Marburg!
Ich wünsche allen »guckenden, schauenden und spielenden« Teilnehmern des Festivals eine gute Zeit in Marburg und unvergessliche Theatererlebnisse.
Eva Kühne-Hörmann
Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst
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Dr. Kerstin Weinbach
Kulturdezernentin
Landkreis Marburg-Biedenkopf
Freundeskreis Hessisches Landestheater
Das Kinder- und Jugendtheaterfestival
Moin! Moin!
bietet für die Besucher fantastische Abenteuer, herrliche Geschichten,
Tanz, Lebenserfahrungen, Spaß, Musik und darstellerisches Können.
Es geht darum, die Fantasie der jungen Menschen anzuregen. Das
ist vielleicht das Wichtigste, was wir Kindern und Jugendlichen in der
heutigen Zeit anbieten können, um sie fit zu machen für die großen
Aufgaben, die auf sie zukommen. »Nur was für die Gegenwart zu gut
ist, ist gut genug für die Zukunft«, so ein Zitat von Marie von EbnerEschenbach. In diesem Sinne darf das Angebot der Veranstalter wieder richtig gut sein, so wie es auch in den vergangenen Jahren immer
der Fall war.
Mein Dank und meine Anerkennung gilt dem Team, das jedes Jahr
ein hervorragendes Festival organisiert. Ich will mich auch bei allen
Mitwirkenden bedanken, die für das parallel angebotene, umfangreiche Workshop-Angebot verantwortlich sind. Letztes Mal waren es
über 100 Workshops im ganzen Landkreis! Das stetige Wachstum der
Anzahl der Workshops steht auch für das große Interesse der Kinder
und Jugendlichen aus dem Landkreis, eigene Theatererfahrungen zu
sammeln.
Der Freundeskreis begrüßt das Publikum von Jung bis Alt bei KUSS! Natürlich haben wir auch beim 17. Festival wieder den Preis von 2000 Euro
für die beste Produktion ausgelobt. Diesmal wird die Jury sicherlich
ein besonderes Augenmerk auf das Thema »Das Theater – Moralische
Anstalt oder Blödmaschine?« legen, wenn es gilt, die eingeladenen
Stücke zu bewerten.
»Moralische Anstalt« klingt nach Erziehungsheim. Das ist Theater sicherlich nicht, aber im Kinder- und Jugendbereich eine wichtige Ergänzung zur reinen Wissensvermittlung. Absolutes Wissen ist etwas
für Computer. Durch moralische, somit menschliche Werte geprägtes Wissen ermöglicht aber erst das friedliche Miteinander. Da weder
Schule noch Politik diese Werte vermitteln, ist Theater mehr als notwendig.
»Blödmaschine« klingt nach Verdummung. Das bewirkt Theater auch
nicht. Aber Blödeln muss sein. Theater vermittelt Spaß, nicht nur beim
Zuschauen, sondern auch beim Theaterspielen. Auf der Bühne vor Publikum andere oder sich selbst zu spielen, prägt Persönlichkeiten!
Das Hessische Landestheater Marburg zeigt beide Aspekte, nicht nur
während der KUSS-Woche, sondern Tag für Tag! Wir vom Förderverein
unterstützen das Festival gerne mit dem notwendigen Preis!
Allen Mitwirkenden und Besuchern wünsche ich ein gelungenes und
fantasievolles Festival.
Robert Fischbach
Landrat
Jürgen Bandte
1. Vorsitzender »Freundeskreis Hessisches Landestheater Marburg e.V.«
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SONNTAG, 18.03., 18.00 UHR, BLACK BOX
SONNTAG, 18.03.,16.00 UHR, PROBEBÜHNE
Feierliche Eröffnung
Spielraum-Theater Kassel
(LAG Südwest)
anschließend:
Premiere
Hessisches Landestheater Marburg
(LAG Südwest)
DAS TRAUMFRESSERCHEN / 3+
nach Michael Ende
BRAVE OIL WORLD: CAPTAIN SPACEMAN –
EIN SCIENCE-FICTION-COMIC / 11+
Inszenierung, Ausstattung und Spiel Stefan Becker
Künstlerische Beratung Jutta Damaschke
von Klaus Gehre und Michael Lohmann / Uraufführung
Inszenierung Klaus Gehre / Ausstattung Dorothee Neuling
Musik und Sound Michael Lohmann / Comic-Zeichnungen Franziska Junge
Mit Johannes Eimermacher (a.G.), Katrin Hylla (a.G.), Sebastian Muskalla,
Daniel Sempf, Thomas Streibig
Das Schlimmste im Schlummerland ist passiert: Die Prinzessin hat
schlechte Träume und kann nicht mehr schlafen. Neuer Herrscher wird
aber nur der, der am allerbesten schlafen kann. Keine Arznei und kein
Ratschlag helfen. Und so macht sich der König auf in die Welt und befragt alle. Schließlich landet er in einem kalten, verschneiten Land und
trifft dort auf ein seltsames Wesen: Das Traumfresserchen.
Und dieses seltsame Wesen hat eine noch seltsamere Eigenart. Es
frisst schlechte Träume. Aber nur, wenn man es ruft. Und dafür muss
man den richtigen Zauberspruch wissen.
Als er einem Notruf vom Planeten DURO SIGMA 7 folgt, entdeckt Captain Spaceman, Ex-Wissenschaftler und einziger Überlebender des
Untergangs der Erde, dass die Kultur der Duraner in zwei verfeindete
Lager zerfallen ist. Grund des Konflikts: Das Syrup – eine Substanz
mit geradezu magischen Eigenschaften. Es wärmt, treibt Maschinen
an und verleiht bei Einnahme gigantische körperliche und mentale
Fähigkeiten – aber: es macht hochgradig abhängig. Und es lockt mit
»Cowboy«, einem interstellaren Freelancer-Energie-Tycoon, einen für
Spaceman gefährlichen Gegenspieler an.
Die tatsächliche Dauer des Stücks liegt bei 45 Minuten. In der subjektiven Wahr-
Als Live-Comic im Science-Fiction-Format stellt »Brave Oil World« die
Frage nach dem Umgang mit Energieressourcen an eine Gesellschaft,
die im Geschwindigkeits- und Verbesserungsrausch zwischen Erdöl
und Smartdrugs taumelt.
nehmung geht es viel schneller zu Ende. Das liegt an Beckers Bühnenpräsenz
und an seinem Einfallsreichtum, mit dem er Requisiten wie Kordeln und Zangen
so animiert, dass sie zu glaubwürdigen Figuren werden.
(Hessische/Niedersächsische Allgemeine)
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MONTAG, 19.03., 9.00 UHR, BLACK BOX
Schnawwl, Kinder- und Jugendtheater am Nationaltheater Mannheim
KUGELBUNT / 1+
Ensembleprojekt für die Allerkleinsten / Uraufführung
Inszenierung Marcela Herrera
Bühne und Kostüme Eva Roos
Musik Till Rölle
Mit Till Rölle, Maike Wehmeier
Auf der Bühne: ein Mann und eine Frau. Sie schreiten den Raum ab, kugeln sich durch die Leere und beginnen Fäden zu spannen. Sie weben
aus Schiffstauen, Papier, Plastik und kostbaren Stoffen ein Himmelszelt.
Der Mann und die Frau verweben ihre Stimmen zu einem Klangteppich,
der aus Reimen, Versen und Wiegenliedern aus aller Welt komponiert ist.
»Kugelbunt« nähert sich der Welt der Allerkleinsten über das, was sie
jeden Tag begleitet: Im Mittelpunkt der Produktion stehen die Schönheit von Sprache und die wunderbare Erfahrung, einen Menschen verstehen zu können, obwohl man seine Sprache nicht spricht.
Das Stück funktioniert, und die Kinder machten mit einem Ernst mit, der uns
Erwachsene gar nicht so sehr befremden muss. Denn was die Kinder taten, war,
uns nachzuahmen. (Rhein-Neckar-Zeitung)
Für dieses Stück gelten gesonderte Eintrittspreise (s. S. 48)
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MONTAG, 19.03., 10.00 UHR, BÜHNE
henß & kaiser | tanzen schräg, Kassel
GRIMMSKRAMS / 6 +
Tanztheater nach Märchenmotiven der Brüder Grimm
Von und mit Mirjam Henß und Birgit Kaiser
Bühne Jörg Höfer
Kostüme Simone Ziegenbein
Von zweien, die auszogen, Geschichten zu finden. Über 200 Märchen
haben die Brüder Grimm gesammelt. Dort hinein begeben sich Mirjam
Henß und Birgit Kaiser auf Spurensuche, forschen nach den Däumlingen, denen Großes gelingt, den wilden Tieren, die sich zähmen lassen,
den Geschwistern, die sich nie trennen, der Prinzessin, die nicht immer
liebreizend ist und den Dümmlingen, die am Ende Helden werden.
Ein wundersamer Bilderreigen über den Aufbruch, das Abenteuer, die
Prüfung und die Suche nach dem glücklichen Ende, beschwingt, bewegt und ganz schön schräg!
2011 wurden henß & kaiser | tanzen schräg mit dem Kasseler Kulturförderpreis ausgezeichnet für ihr künstlerisches Wirken und die Bereicherung
der Kulturlandschaft Kassels mit außerordentlichen Tanzproduktionen, Performances und Tanztheaterstücken für Kinder, welche stets von eigenwilligen, prä-
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15 zisen Choreografien und hoher Spielfreude geprägt sind. (aus der Laudatio)
MONTAG, 19.03., 18.00 UHR, BLACK BOX
kjt am Theater Dortmund
DAS TAGEBUCH DER ANNE FRANK / 14+
Originaltagebuchtexte, für die Bühne eingerichtet von Andreas Gruhn
Textfassung und Inszenierung Andreas Gruhn
Ausstattung Susanne Ellinghaus
Choreographie Catharina Gadelha
Video Kawe Vakil
Mit Désirée von Delft, Sebastian Ennen, Michaela Hinnenthal, Rainer Kleinepel,
Andreas Ksienzyk, Gabriel Rodriguez, Isabel Stahl, Bettina Zobel
Seit dem Erscheinen 1947 waren und sind die Tagebucheinträge von
Anne Frank für viele Leser weltweit eines der bewegendsten und zugleich authentischsten Zeugnisse der Schrecken der NS-Herrschaft.
Das Kinder- und Jugendtheater Dortmund entwickelt eine szenische
Umsetzung, bei der die Texte in ihrer ursprünglichen Gestalt hörbar
und spürbar werden für ein jugendliches Publikum von heute.
Acht Menschen auf der Bühne, alle sind Anne, alle sind Menschen – schon die
Grundkonstellation des Stücks zeigt deutlich, dass es hier um die allgemeingültige Erfahrung des Eingesperrtseins, der Grausamkeit und Todesfurcht geht, die
sich nicht auf Anne oder die Zeit des Nationalsozialismus beschränkt.
(Westfälische Allgemeine Zeitung / Westfälische Rundschau)
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DIENSTAG, 20.03., 10.00 UHR, BLACK BOX
Kinder- und Jugendtheater Speyer / Theater im Pfalzbau Ludwigshafen /
Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz
(LAG Südwest)
PRINZESSIN ANNA / 4+
oder: Wie man einen Helden findet
Kinderoper von Jakob Vinje (Musik) und Wolfgang Adenberg (Libretto)
nach dem gleichnamigen Bilderbuch von Susann Opel-Götz
Musikalische Leitung Kai Adomeit
Inszenierung Matthias Folz
Bühnenmalerei Myriam Homberg
Kostüme Nicole Schneider
Mit Christian Birko-Flemming, Marie-Sophie Caspar, Almut-Maie Fingerle,
Kai Adomeit (Piano), Johannes Moog (Klarinette), Eric Trümpler (Violoncello)
Der König beschließt spontan, seine Krone an den Nagel zu hängen
und nach Mallorca auszuwandern. Seiner Tochter hinterlässt er das
halbe Königreich, die andere Hälfte soll dem Helden gehören, der sie
einst retten wird – wie es sich im Märchen gehört.
Aber die Prinzessin will das ganze Königreich und keinen blöden Helden. Und außerdem ist trotz größter Anstrengungen weit und breit keiner zu finden.
Ganz nebenbei hat »Prinzessin Anna« alle Märchengewohnheiten der Kinder in
Frage gestellt und sämtlichen Geschichten ein modernes Gewand verpasst. Eine
kleine Revolution, die von den Kindern mit Begeisterung quittiert wurde.
(Die Rheinpfalz)
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DIENSTAG, 20.03., 11.00 UHR, BÜHNE
Junges Schauspielhaus Bochum
HIKIKOMORI / 13+
von Holger Schober
Regie Martina van Boxen
Bühne und Video Michael Habelitz
Kostüme Cathleen Kaschperk
Mit Ronny Miersch
Im Video Friederike Becht, Anke Zillich
H sitzt in seinem Zimmer. Schon sehr lange. Allein. Niemand darf hereinkommen. Irgendwann hat H einfach vergessen, wo die Tür ist. Sich
entschieden, nicht mehr mitzumachen, ganz bei sich zu bleiben. Von dort
aus über die Welt nachzudenken und manches an ihr so klarer zu sehen.
Im Chat trifft er eines Tages Rosebud. Sie scheint ihn zu verstehen.
Menschen wie H, die sich einschließen, manchmal über Jahre, und
den Kontakt zu ihren Mitmenschen abbrechen, nennt man Hikikomori
– ein Phänomen, das in Japan nach Schätzungen bis zu einer Million
junger Menschen betrifft und auch in Deutschland immer mehr um
sich greift. Krankheit oder Protest gegen die verqueren Erwartungen
der Gesellschaft?
Sensibel fühlt sich Ronny Miersch in die Gedankenwelt eines inneren Rückzüglers
ein. Ein empathisches Porträt eines traurigen gesellschaftlichen Phänomens.
(Westfälische Allgemeine Zeitung)
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DIENSTAG, 20.03., 19.30 UHR, BÜHNE
Agora Theater St. Vith (Belgien) / Theater Marabu, Bonn
HEUTE: Kohlhaas / 15+
frei nach Heinrich von Kleist
Inszenierung Claus Overkamp
Bühne Gerd Vogel, Céline Leuchter
Kostüme Viola Streicher
Musik Gerd Oly
Lichtkonzept Michel Delvigne
Mit Roger Hilgers, Eno Krojanker, Annika Serong, Matthias Weiland,
Marie-Joëlle Wolf
Sie ziehen über die Lande und erzählen ihre Gräuelgeschichten und
Schauerballaden. Geschichten, die ihnen überall begegnen. Geschichten über Not und Elend, Herrschaft und Unterdrückung. Sie erzählen
und spielen für das Volk. Einfach, direkt und ungehobelt. Humorvoll
und zuweilen grotesk.
Heute spielen sie »Kohlhaas« – die Geschichte vom Manne, der aufbegehrte gegen die Landjunkerwillkür im alten Preußen.
Abgesehen von der an sich schon recht reizvollen Geschichte über Macht, Willkür und Widerstand steckt diese Inszenierung voll origineller Ideen, die sich zu
einem unvergesslichen Gesamtbild fügen, ohne dass man im Einzelnen exakt
nachvollziehen könnte, wie da eins zum anderen kommt.
(Bonner General-Anzeiger)
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MITTWOCH, 21.03., 10.00 UHR, BÜHNE
Theater Gruene Sosse, Frankfurt/M. / theater die stromer, Darmstadt
(LAG Südwest)
HIMMEL UND MEER / 6+
von Susanna Baccari und Valeria Cavalli, Deutsch von Brigitte KornWimmer / Deutschsprachige Erstaufführung
Inszenierung Sybrand van der Werf
Musik Reiner Michel
Bühne Detlef Köhler
Ausstattung Jörn Fröhlich
Choreographie Wiebke Dröge
Mit Thomas Best, Sigi Herold
Ein fantastischer Ort, an dem man ist, bevor man auf die Welt kommt.
Ein seltsamer Ort, bestimmt von einer Uhr. Ein Zettel, ein Datum, eine
Uhrzeit. Man ist bereit für den Start in das große Abenteuer. Allein, natürlich!
Was aber, wenn da plötzlich noch einer ist? Mit dem gleichen Zettel,
dem gleichen Datum, der gleichen Uhrzeit? Der Platz ist doch schon
belegt! Was jetzt?
Was diese ungeborenen Herren da treiben, ist ein kindliches Vorspiel in utero,
es ist aber auch eine Vorschule des Seins: »Weißt du, wo du hingeboren wirst,
weißt du, wo sie uns hinschicken«, das sind Fragen an Schöpfer oder Schicksal.
Antworten gibt es nicht, aber Ikea liegt hier allemal näher als Sartre: Entdecke
die Möglichkeiten!
(Darmstädter Echo)
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Das Programm
Sonntag, 18. März
16.00 – 16.45 Uhr, Probebühne
DAS TRAUMFRESSERCHEN / 3+
Spielraum-Theater Kassel
Das Programm
11.00 – 12.10 Uhr, Bühne
HIKIKOMORI / 13+
Junges Schauspielhaus Bochum
19.30 – 20.30 Uhr, Bühne
ÜBER DAS MARIONETTENTHEATER / 14+
Theater des Lachens, Frankfurt/O.
15.00 Uhr, Probebühne
18.00 – ca. 19.30 Uhr, Black Box »Das Theater – Moralische
Feierliche Eröffnung, anschl.: Anstalt oder Blödmaschine?« 1
BRAVE OIL WORLD / 11+/ Premiere
Hessisches Landestheater Marburg 19.30 – 20.45 Uhr, Bühne
HEUTE: KOHLHAAS / 15+
Agora Theater St. Vith (Belgien)
Montag, 19. März
Theater Marabu, Bonn
9.00 – 9.35 Uhr, Black Box
KUGELBUNT / 1+
Schnawwl am Nationaltheater
Mannheim
10.00 – 10.55 Uhr, Bühne
GRIMMSKRAMS / 6+
henß & kaiser | tanzen schräg,
Kassel
18.00 – 19.20 Uhr, Black Box
DAS TAGEBUCH DER
ANNE FRANK / 14+
kjt am Theater Dortmund
Dienstag, 20. März
10.00 – 10.50 Uhr, Black Box
PRINZESSIN ANNA / 4+
Kinder- und Jugendtheater
Speyer / Theater im Pfalzbau
Ludwigshafen / Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz
Donnerstag, 22. März
9.00 – 9.40 Uhr, Probebühne
DIE KLEINE FLUCHT / 7+
Hof-Theater-Tromm
Theaterakademie Mannheim
10.00 – 11.10 Uhr, Black Box
35 KILO HOFFNUNG / 10+
theater überzwerg Saarbrücken
Mittwoch, 21. März
10.00 – 10.50 Uhr, Bühne
HIMMEL UND MEER / 6+
Theater Gruene Sosse, Frankfurt/M.
theater die stromer, Darmstadt
11.00 – 11.50 und
15.00 – 15.50 Uhr, Bühne
SOTTO UN’ ALTRA LUCE / 3+
Teatro La Baracca, Bologna (Italien)
11.00 – 12.00 Uhr, Black Box
DER REST DER WELT / 10+
pulk fiktion, Bonn / Hildesheim
13.00 Uhr, Probebühne
Inszenierungsgespräch 2
13.00 Uhr, Probebühne
Inszenierungsgespräch 1
18.00 – 19.30 Uhr, Black Box
SO LONELY / 15+
Grips Theater, Berlin
15.00 Uhr, Probebühne
»Das Theater – Moralische
Anstalt oder Blödmaschine?« 2
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10.00 – 11.30 Uhr, Bühne
HUMAN BEING PARZIVAL / 13+
Junges Theater Heidelberg
16.00 Uhr, Bühne
PRÄSENTATION DER WORKSHOPERGEBNISSE
19.30 Uhr, Stadthalle
KRABAT / 12+
Theaterjugendclub des Hessischen Landestheaters Marburg
(im Rahmenprogramm)
Samstag, 24. März
11.00 Uhr, Black Box
BEGEGNUNGEN – DIE REISE DES
KLEINEN PRINZEN / 10+
Ein musikalisches Theaterprojekt
des Hessischen Landestheaters in
Zusammenarbeit mit der Musikschule Marburg
(im Rahmenprogramm)
16.00 – 16.40 Uhr, Black Box
DER TIGERPRINZ / 4+
Theaterhaus Frankfurt/M.
Freitag, 23. März
18.00 – ca. 20.00 Uhr, Bühne
9.00 – 10.00 Uhr, Black Box
Feierliche PREISVERLEIHUNG,
DIE WUNDERKAMMER / 6+
Hessisches Landestheater Marburg anschl.: TINTENHERZ / 8+
Theater Waidspeicher Erfurt
Thüringer Landestheater Rudolstadt
MITTWOCH, 21.03., 11.00 UHR, BLACK BOX
pulk fiktion, Bonn / Hildesheim
DER REST DER WELT / 10 +
Eine Lecture Performance über Nachrichten
Konzeption und Künstlerische Leitung Hannah Biedermann,
Eva von Schweinitz
Ausstattung Ensemble
Technik Alexander Rechberg / Sebastian Schlemminger
Mit Hannah Biedermann, Karoline Kähler
Nachrichten sind wichtig und sagen uns, was wichtig ist. Nachrichten
sind überall und immer da. Nachrichten sind »das Fenster zur Welt«.
Aber woher kommen sie und wie werden sie gemacht? Und von wem?
Karo und Hannah haben nachgefragt. Mit Beamer, Live-Kamera und
Soundmaschine nehmen sie die Zuschauer mit auf eine Suche nach
großen Ereignissen, ehrlichen Bildern und der eigenen Meinung.
Es klingt ernst und medienkritisch, was die drei Performer auf der Bühne veranstalten. Neben durchaus schwerwiegenden Fragestellungen ist die Show aber
vor allem unterhaltsam. Die Mischung macht’s!
(Hildesheimer Anzeiger)
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MITTWOCH, 21.03., 19.30 UHR, BÜHNE
Theater des Lachens, Frankfurt /O.
ÜBER DAS MARIONETTENTHEATER / 14+
Oder: Die Überwindung der Schwerkraft in drei Akten
von Heinrich von Kleist
Inszenierung Frank Soehnle
Ausstattung Frank Soehnle, Alice Therese Böhm
Mit Alice Therese Böhm, Torsten Gesser, Björn Langhans
»Als ich den Winter 1801 in M. zubrachte, traf ich daselbst eines
Abends den Herrn C. Ich sagte ihm, daß ich erstaunt gewesen wäre,
ihn schon mehreremal in einem Marionettentheater zu finden, das
auf dem Markte zusammengezimmert worden war. Er versicherte mir,
daß ihm die Pantomimik dieser Puppen viel Vergnügen machte, und
ließ nicht undeutlich merken, daß ein Tänzer, der sich ausbilden wolle,
mancherlei von ihnen lernen könne…«
Der vor 200 Jahren geschriebene Essay Kleists über Grazie, Natürlichkeit und Künstlichkeit als Marionetten- und Schauspieltheater.
Ein Fest der Illusion, eine Liebeserklärung ans Figurentheater, voller Poesie, Witz
und Tiefgang. Graziös, anmutig und doch ganz einfach. Fingerfertig, präzise, konzentriert und eines der schönsten Beispiele dafür, was und wie gut Figuren- und
Objekttheater sein kann. (Märkische Oder-Zeitung)
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DONNERSTAG, 22.03., 9.00 UHR, PROBEBÜHNE
Hof-Theater-Tromm (LAG Südwest) / Theaterakademie Mannheim
DIE KLEINE FLUCHT / 7+
Oder: Wer hat Angst vor Engerlingen?
von Danielle Wagenaar
Inszenierung und Ausstattung Jürgen Flügge
Mit Laura Schäfer, Melina Schöfer
Zwei Schwestern, Jule und Julchen, wollen eine Reise unternehmen.
Sie sind noch nicht weit gekommen, da bekommt Julchen Angst.
Selbst die Engerlinge, die sich im Boden unter ihrem Zelt versteckt haben könnten, lassen sie zittern. Ihre große Schwester Jule findet das
übertrieben und würde am liebsten ohne Julchen in die Ferien fahren.
Aber plötzlich bekommt Jule auch Angst. Wie die beiden Mädchen ihre
Angst überwinden und doch auf die Reise gehen, zeigt das lustvoll gespielte Stück mit viel Witz und Turbulenz.
Eine Geschichte über Angst und deren Überwindung, über Zusammenhalt trotz
Streit und über die Beziehung zwischen Geschwistern, die nicht immer einfach,
aber dafür umso schöner ist. (Odenwälder Zeitung)
Diese mobile Produktion kann während des Festivalzeitraums auch
von Schulen gebucht und in Klassenräumen gespielt werden. (Kontakt:
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Jürgen Sachs, Hessisches Landestheater Marburg, T 06421. 99 02 37)
DONNERSTAG, 22.03., 10.00 UHR, BLACK BOX
theater überzwerg Saarbrücken
(LAG Südwest)
35 KILO HOFFNUNG / 10+
nach Anna Gavalda, für die Bühne eingerichtet von Petra Wüllenweber
Inszenierung Petra Wüllenweber
Ausstattung Ulrike Melnik
Mit Nicolas Bertholet, Isabelle Groß de Garcia, Jürgen Kirchhoff, Reinhold Rolser
David ist zweimal sitzen geblieben, von verschiedenen Schulen geflogen und wacht jeden Morgen mit Magenschmerzen auf. Der einzige
Ort, an dem er sich wohlfühlt, ist der wunderbare Werkstattschuppen
seines Großvaters Léon. Dort kann er nach Herzenslust basteln, bauen
und erfinden. Denn, wie eine Lehrerin einmal in sein Zeugnis schrieb:
»Dieser Junge hat ein Gedächtnis wie ein Sieb, Finger wie eine Fee und
ein riesengroßes Herz. Es müsste gelingen, daraus etwas zu machen.«
Jetzt soll David auf Beschluss seiner Eltern auf ein Internat, weit weg
vom Großvater.
Die stete Balance zwischen Humor und Ernsthaftigkeit entfaltet von Anfang an
einen fesselnden Sog: feinfühlig, lustig, melancholisch, sehenswert.
(Saarländischer Rundfunk)
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DONNERSTAG, 22.03., 11.00 und 15.00 UHR, BÜHNE
Teatro La Baracca – Testoni Ragazzi, Bologna (Italien)
SOTTO UN’ ALTRA LUCE / 3+
(In ein anderes Licht getaucht)
Ensembleprojekt
Idee und Konzeption Luciano Cendou, Andrea Buzzetti, Andrea Aristidi
Inszenierung Andrea Buzzetti, Valeria Frabetti
Choreografie Sofia Quagiotto
Kostüme Tanja Eick
Mit Luciano Cendou, Giada Ciccolini
Die Nacht entzündet die Sterne und öffnet die Tür zu den Träumen.
Eine Reise in die Nacht, in die Dunkelheit, vor der man sich nicht zu
fürchten braucht, denn im Mittelpunkt dieser Traumreise stehen Licht,
Farbe und Musik.
Dieses Theaterstück kommt ohne Worte aus. Die Geschichten, die
sich, wie im Traum, eine aus der anderen entwickeln, werden über verblüffende Lichteffekte und Bewegungen erzählt. Getanztes Licht.
Zwei Spieler, die sich im Raum bewegen und die unterschiedlichsten Lichtquellen animieren. Die harmonischen Schritte einer Tänzerin und die Aktionen eines
Techniker-Schauspielers nehmen die Kinder mit in eine Welt aus Spiel und Poesie.
(Il Resto del Carlino)
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DONNERSTAG, 22.03., 18.00 UHR, BLACK BOX
FREITAG, 23.03., 9.00 UHR, BLACK BOX
Hessisches Landestheater Marburg
(LAG Südwest)
Grips Theater, Berlin
SO LONELY / 15 +
DIE WUNDERKAMMER –
Ein tanzstück / 6 +
von Michael Müller nach dem Jugendbuch von Per Nilsson
Inszenierung Franziska Steiof
Ausstattung Jan A. Schroeder
Mit Jennifer Breitrück, Robert Neumann
frei nach »Serafin und seine Wundermaschine« von Anna Konjetzky
Uraufführung
Inzenierung Anna Konjetzky
Ausstattung Anton Lukas
Musik Joachim Steffenhagen
Mit Ogün Derendeli, Sahra Huby (a.G.), Oda Zuschneid
Es ist Samstagabend: Ein 16-jähriger Junge sitzt allein vor einer Reihe
von Erinnerungsstücken, neben ihm ein schweigendes Telefon. Station
für Station lässt er die Geschichte seiner unglücklichen Liebe zu AnnKathrin Revue passieren.
Die erste Liebe: Eine neue Welt tut sich auf, eine alte stürzt ein, Gefühle sind so groß, dass sie von hier bis zum Horizont reichen. Der Junge
gibt sich hoffnungsvoll und ungeschützt dieser neuen Erfahrung hin
und steht am Ende vor seinen Gefühlstrümmern. Es bleibt ihm die Frage: Wie kann, wie soll mein Leben weitergehen?
»Was wäre, wenn...?« Drei Freunde erfinden sich die Welt und stellen sie auf den Kopf: Wenn man einen Ball an eine Schnur bindet, ihn
gegen eine Flasche pendeln lässt, die daraufhin umkippt und auf ein
Brett trifft? Vielleicht fällt das Brett auf einen Luftballon, der zerplatzt?
Bald lässt ihr Erfindergeist Fahrräder fliegen, Spieluhren klingen und
Tiere lebendig werden. Gemeinsam Spaß haben, wilde Ideen entwickeln, bauen, basteln und schrauben. Auf neue Spuren gebracht, werden die drei überrascht und enttäuscht, verzaubert und verwandelt,
denn in der Wunderkammer scheint fast alles möglich.
Regisseurin Franziska Steiof hat diese bittersüße Tortur des Erwachsenwerdens
Die Choreographin Anna Konjetzky legt ihren Fokus auf Bewegungsabläufe. Ursache und Wirkung werden für Kinder erfahrbar, wenn alltägliche Dinge Kettenreaktionen beschreiben, nicht selten ausgelöst durch
einen einzigen, unscheinbaren Impuls.
ebenso leicht und humorvoll wie reif und existenziell dringlich eingerichtet. Aber
mehr noch – die Künstler schaffen auf Basis des Romantextes eine ganz eigene
jugendliche Poesie.
(aus der Laudatio zum IKARUS 2011)
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FREITAG, 23.03.,10.00 UHR, BÜHNE
Junges Theater Heidelberg im Zwinger3
HUMAN BEING PARZIVAL / 13 +
frei nach Eschenbach & Wagner von Bernhard Studlar
Inszenierung Franziska-Theresa Schütz
Bühne und Kostüme Gregor Wickert
Musik Alexandra Holtsch
Mit Massoud Baygan, David Grimaud, Elisabeth Hütter, Felix Jeiter, Joanna
Kapsch, Horia-Dacian Nicoara, Sibel Polat
Parzival bedeutete »durch das Tal«, und so macht der Junge seinem
Namen alle Ehre, indem er keine Gefahren scheut, unerschrocken jedem Abenteuer folgt und seinem Traum, Ritter zu werden, mit skrupellosem Ungestüm nachgeht. Auf der Gralsburg aber wird er einer
Reifeprüfung unterzogen, bei der er versagt und fortgeschickt wird,
ohne verstanden zu haben, was er eigentlich falsch gemacht hat. Herzensbildung ist gefragt im Leben, das muss er leidvoll erfahren, bevor
er eine zweite Chance erhält.
Der Autorenpreisträger des Heidelberger Stückemarkts 2001 hat die Handlung
des mittelalterlichen Romans sehr ansprechend auf die jugendliche Perspektive
verdichtet. Am schönsten zu beobachten ist die Harmonie und Spielfreude, mit
der die neuen Ensemblemitglieder in die neue Spielzeit starten.
(Rhein-Neckar-Zeitung)
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SAMSTAG, 24.03., 16.00 UHR, BLACK BOX
Theaterhaus Frankfurt /M.
(LAG Südwest)
DER TIGERPRINZ / 4+
nach Chen Jianghong
Inszenierung Rob Vriens
Ausstattung Kerstin Laackmann
Spiel und Musik Günther Henne, Susanne Schyns
Ein kleiner Junge lebt im Dschungel bei einer Tigerin? Ach nein, das
gibt es nicht. Und seine eigenen Eltern haben ihn dorthin geschickt,
ganz allein? Das würden Eltern niemals tun! Oder vielleicht doch?
Schließlich kann nur der kleine Wen das Königreich vor der Wut der Tigerin retten, so hat es die weise Frau vorausgesagt.
Günther Henne und Susanne Schyns entführen ihre Zuschauer in einen Dschungel voll magischer Geräusche. Blumentöpfe, Gongs, Glasschüsseln und Holz
fungieren als Schlagzeug der besonderen Art, das von Henne gekonnt bedient
wird. Summend und singend kommunizieren die Darsteller in Tiersprachen und
asiatisch anmutenden Klängen. Schyns meistert mit klaren Rollen-Profilen den
Wechsel zwischen Tigerin, Wen und seiner Mutter, tobt mal als Junge durch den
Zauberwald und fährt dann wieder die Krallen aus.
(Frankfurter Rundschau)
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SAMSTAG, 24.03., 18.00 UHR, BÜHNE
Feierliche Preisverleihung
anschließend:
Theater Waidspeicher Erfurt / Thüringer Landestheater Rudolstadt
TINTENHERZ / 8+
nach Cornelia Funke, für die Bühne eingerichtet von Robert Koall
Regie Kristine Stahl
Bühne, Kostüme und Puppen Kathrin Sellin und Udo Schneeweiß
Mit Anna Fülle, Paul Günther, Tomas Mielentz, Martin Vogel
In einer regenreichen Nacht steht ein seltsamer Gast bei Meggie und
ihrem Vater Mo, einem Bücherliebhaber und Lesesüchtigen, vor der
Tür. Er warnt Mo vor einem Mann namens Capricorn. Danach überstürzen sich die Ereignisse; Vater und Tochter reisen plötzlich ab zu Tante
Elinor, die eine kostbare Bibliothek besitzt. Hier versteckt Mo das Buch,
das er vor vielen Jahren zum letzten Mal gelesen hat und das nun zum
Mittelpunkt eines unglaublichen Abenteuers wird. Dabei löst Meggie
nicht nur das Geheimnis um Capricorn und Zauberzunge, sondern gerät selbst in große Gefahr. Vier exzellente Puppenspieler geben den zehn Figuren ihre Stimmen, verschmelzen dabei mit den Charakteren, verschwinden zeitweise hinter ihnen. Mit zauberhafter Eleganz etwa tritt Staubfinger auf, eine Puppe mit grünlichem Gesicht
und Hakennase.
(Freies Wort)
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ÖFFENTLICHE VERANSTaLTUNGEN DER LAG SÜDWEST
Dienstag, 20.03. und Mittwoch, 21.03. jeweils 15.00 Uhr, Probebühne
(Eintritt frei)
DAS THEATER – MORALISCHE ANSTALT
ODER BLÖDMASCHINE ?
Wenn das Theater immer wieder unter dem Begriff »Spiegel der Gesellschaft« eingeordnet wird, gilt es zu überprüfen, welche Werte in
der Theaterarbeit, sowohl bezüglich der Inhalte als auch in der ästhetischen Umsetzung, zum Tragen kommen. Und ob sie überhaupt
weitervermittelt werden können bzw. sollen. Deutlich zeichnet sich die
Entwicklung weg vom »moralischen Zeigefinger« hin zur »persönlichen Welt-Erfahrung« ab. Wie weit aber darf sich dabei das Theater,
das sich ja im Kinder- und Jugendbereich auch in gewisser Weise als
pädagogische Instanz versteht, von der Be-Wertung dieser Erfahrung
entfernen? Dem soll im öffentlichen Podiumsgespräch, in Diskussionsrunden und in einem Workshop nachgegangen werden.
ZWEI INSZENIERUNGSGESPRÄCHE
Mittwoch, 21.03., 13.00 Uhr, Probebühne (Eintritt frei)
Zu »Grimmskrams«, »Prinzessin Anna« und »Himmel und Meer«
Donnerstag, 22.03., 13.00 Uhr, Probebühne (Eintritt frei)
Zu »Die kleine Flucht« und »35 Kilo Hoffnung«
Die Länderarbeitsgemeinschaft Südwest (LAG Südwest),
mit insgesamt neun Produktionen beim Festival vertreten, ist ein Zusammenschluss der professionellen Kinder- und Jugendtheater in
Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Im Rahmen des Festivals
finden sich die Mitglieder regelmäßig zum Informationsaustausch
zusammen. Beim diesjährigen Arbeitstreffen geht es um das aktuelle
Thema »Werte«. (Kontakt: Jürgen Sachs, Hessisches Landestheater
Marburg, T 06421. 99 02 37)
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RAHMENPROGRAMM
Freitag, 23.03., 19.30 Uhr, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus
KRABAT / 12+
von Otfried Preußler, bearbeitet von Nina Achminow
Theaterjugendclub des Hessischen Landestheaters Marburg
Regie Frank Hietzschold / Bühne Pascal Seibicke
Kostüme Eva Constanze Nau / Mit Ensemble des Jugendclubs
Der Waisenjunge Krabat stellt sich als einer von zwölf Mühlknappen
in den Dienst des Meisters der »Schwarzen Mühle« am Koselbruch.
Schnell stellt sich jedoch heraus, dass die Mühle eine Schule der
»Schwarzen Künste« ist. Krabat erlernt hier den Umgang mit der Macht
der Magie und findet neue Freunde. Doch wer ist der »Gevatter«, dessen besondere Fracht oft nachts in den Mahlgängen der Mühle verschwindet? Als einige Gesellen unter zweifelhaften Umständen sterben, entdeckt Krabat ein düsteres Geheimnis seines Meisters – und
muss sich dem entscheidenden Kampf mit seinen Ängsten stellen.
Samstag, 24.03., 11.00 Uhr, Black Box
BEGEGNUNGEN – DIE REISE DES
KLEINEN PRINZEN / 10 +
Ein musikalisches Theaterprojekt des Hessischen Landestheaters in
Zusammenarbeit mit der Musikschule Marburg
Leitung Andrea Laubner, Olaf Roth, Janina Wolf
Wir begleiten den kleinen Prinzen auf seiner Reise von Planet zu Planet, bis er schließlich auf der Erde landet. Doch wem auch immer er
begegnet, vom machthungrigen König über den bemitleidenswerten
Säufer bis zum eifrigen Laternenanzünder, niemand kann ihm die
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Was noch ? – Nützliche Informationen
Was noch ? – Nützliche Informationen
Kartenverkauf
Theaterkasse in der Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus
Biegenstr. 15, 35037 Marburg
Mo bis Sa: 9–12.30 Uhr und
Mo bis Fr: 15–18.30 Uhr
T 06421. 25 60 8
E [email protected]
Online-Kartenverkauf unter
www.theater-marburg.de/spielplan/
Busservice
Für Schulen und Kindergärten im Landkreis gibt es auch in diesem
Jahr wieder einen Bus-Service (Hin- und Rückfahrt bei Theatervorstellungen). Eintrittspreis inkl. Busservice: 8,50 Euro.
Schriftliche Anmeldung bitte bis spätestens 2. März an Juliane Nowak
in der Theaterpädagogik des Hessischen Landestheaters:
E [email protected]
Präsentation der Workshopergebnisse
Freitag, 23.03., 16.00 Uhr, Bühne (Eintritt frei)
Rund 90 Workshops an den Schulen der Stadt und des Landkreises
sind auch dieses Jahr wieder im Angebot (Anfragen per E-Mail unter:
[email protected]). Die Arbeitsergebnisse einiger Workshops werden
wie immer live auf der Bühne präsentiert.
Eintrittspreise
Kinder/Jugendliche 6 Euro
Jugendliche mit ACTeasy-Karte 3 Euro
Erwachsene 8 Euro
Gesonderter Eintrittspreis bei »Kugelbunt«: Einheitspreis 4 Euro
Der Festival-Preis 2012
Bekanntgabe des Preisträgers 2012: Samstag, 24.03., 18.00 Uhr, Bühne (vor der Vorstellung »Tintenherz«)
Der Preis wird gestiftet vom »Freundeskreis Hessisches Landestheater
Marburg e.V.« für die beste Produktion des Festivals und ist mit 2.000
Euro dotiert. Er wird von einer Jury aus Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen vergeben.
Festivalpass – Kinder/Jugendliche
5er Karte 25 Euro / 10er-Karte 45 Euro
Festivalpass – Erwachsene
5er Karte 35 Euro / 10er-Karte 60 Euro
Information
Festivalleitung
Hessisches Landestheater Marburg
Am Schwanhof 68-72, 35037 Marburg
T 06421. 99 02-37/-38
E [email protected]
[email protected]
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Impressum
Herausgeber
Fotos
Hessisches Landestheater Marburg
kugelbunt (S. 13) © Christian Kleinert
Intendant Matthias Faltz (V.i.S.d.P.)
Grimmskrams (S. 14) © Jörg Hoefer
Am Schwanhof 68 –72, 35037 Marburg
Das Tagebuch der Anne Frank (S. 16) ©
Jürgen Landes
Fachdienst Kultur der
Prinzessin Anna (S. 19) © Klaus Landry
Universitätsstadt Marburg
Hikikomori (S. 21) © Birgit Hupfeld
Markt 7, 35035 Marburg
Heute: Kohlhaas (S. 23) © Ursula Kaufmann
Himmel und Meer (S. 24) © Detlef Köhler
Redaktion und Layout
Der Rest der Welt (S. 29) © pulk fiktion
Norbert Ebel, Jürgen Sachs,
Über das Marionettentheater (S. 31) ©
Eva Bormann, Michael Pietsch
Theater des Lachens
Die kleine Flucht (S. 33), © Hof-Theater-
Konzept und Gestaltung
Tromm
Via Grafik Gestaltungsbüro
35 Kilo Hoffnung (S. 34) © dasbilderwerk
www.vgrfk.com
Sotto un’ altra luce (S. 37) © Teatro La
Baracca
Titelfoto
Human Being Parzival (S. 41) © Klaus Fröhlich
Das Tagebuch der Anne Frank © Jürgen
Der Tigerprinz (S. 43) © Katrin Schander
Landes
Tintenherz (S. 44) © Lutz Edelhoff
Mit freundlicher Unterstützung
Hessisches Ministerium
für Wissenschaft und
Kunst
Landkreis MarburgBiedenkopf
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