Kuss kuck!schau!spiel! 17. Hessische Kinder- und Jugendtheaterwoche 18. – 24. März 2012 Hessisches Landestheater Marburg Fachdienst Kultur der Universitätsstadt Marburg Staatliches Schulamt Marburg-Biedenkopf 2010_Anzeige Kulturförderung A5:Layout 1 24.01.2011 16:33 Seite 1 Gut. Unsere Kunst- & Kulturförderung. KUSS kuck! schau! spiel! 17. Hessische Kinder- und Jugendtheaterwoche in Marburg 18. – 24. März 2012 Theater am Schwanhof Für die Lebensqualität im Landkreis Marburg-Biedenkopf ist neben wirtschaftlicher Dynamik immer auch die kulturelle Vielfalt wichtig. Die Sparkasse Marburg-Biedenkopf engagiert sich seit langem für Projekte und Ausstellungen, die das reiche kulturelle Erbe der Region erhalten und vergrößern. Zugleich unterstützt sie zeitgenössische Kunst und Theater. Sie ist heute einer der wichtigsten nichtstaatlichen Förderer von Kunst und Kultur in der Region. Für die Sparkasse Marburg-Biedenkopf ist dieses Engagement für die Gemeinschaft ein fester Bestandteil Ihrer Geschäftsphilosophie. Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen Hessisches Landestheater Marburg Fachdienst Kultur der Universitätsstadt Marburg Staatliches Schulamt Marburg-Biedenkopf Sparkasse Marburg-Biedenkopf 3 Vorwort Vorwort KINDER AN DIE MACHT, hört und liest man seit einigen Jahren überall. Die Idee ist nicht schlecht und doch wird es noch ein paar Jahre dauern, bis die Kinder endlich in den Schaltzentralen sitzen. Damit sie dann Schein von Sein und die Spreu vom Weizen unterscheiden können, müssen Kompetenzen entwickelt werden. Unsicherheiten, Ängste und Orientierungslosigkeit übernehmen Kinder oft von den Älteren und auch die falschen »Götter« sind nicht die eigenen. Umweltkatastrophe und Wirtschaftskrise sind abstrakte Begriffe, aber die Angst vor der Zukunft ist real. Das Theater und speziell ein Theaterfestival, in dem Kinder und Jugendliche als Zuschauer, in einer Jury und als Akteure (aus)gebildet werden, wird zum Erfahrungsfeld und zur Ausbildungsstätte für Mut, Selbstwert und Solidarität. Hier werden Fragen gestellt, die in der Schule oder im Elternhaus vielleicht keiner ausspricht. Hier werden Siege errungen, von denen vorher niemand zu träumen wagte. Und das Träumen ist ausdrücklich erwünscht – daraus wächst die Zukunft. Im Festivalprogramm zeigen wir, neben den neuesten Produktionen des Jungen Theaters Marburg, die spannendsten Inszenierungen der Saison für alle Altersgruppen. Dazu gehören u.a. das renommierte Grips Theater aus Berlin, ein Stück für die Allerkleinsten aus dem italienischen Bologna, die »Kohlhaas«-Inszenierung vom letztjährigen Preisträger Agora Theater aus Belgien, eine aktuelle Version des »Parzival« aus Heidelberg, vom Kinder- und Jugendtheater Dortmund eine völlig neue Sichtweise auf »Das Tagebuch der Anne Frank« und eine hochklassige Version des Cornelia-Funke-Klassikers »Tintenherz« vom Figurentheater Waidspeicher aus Erfurt. Es gibt in der 17. Ausgabe der Hessischen Kinder- und Jugendtheaterwoche eine Menge zu entdecken und zu lernen auf dem Weg der KINDER AN DIE MACHT, also ab ins Theater! Matthias Faltz Geschäftsführender Intendant des Hessischen Landestheaters Marburg und das Festival-Team Hessisches Landestheater Marburg Fachdienst Kultur der Universitätsstadt Marburg Staatliches Schulamt Marburg-Biedenkopf Jürgen Sachs (Festivalleiter, Hessisches Landestheater Marburg) Michael Pietsch (Theaterpädagoge, Hessisches Landestheater Marburg) Eva Bormann (Dramaturgin Junges Theater, Hessisches Landestheater Marburg) Nina Eichhorn (Theaterpädagogin, Hessisches Landestheater Marburg) Juliane Nowak (Theaterpädagogin, Hessisches Landestheater Marburg) Annelie Mattheis (Dramaturgin, Hessisches Landestheater Marburg) Annette Müller (Leiterin Junges Theater, Hessisches Landestheater Marburg) Oda Zuschneid (Leiterin Junges Theater, Hessisches Landestheater Marburg) Kariona Kupka (Stellv. Leiterin, Fachdienst Kultur) Carsten Schneider (Finanzsachbearbeiter, Fachdienst Kultur) Norbert Ebel (Künstlerischer Mitarbeiter, Fachdienst Kultur) Paul Möllers (Projektleiter Workshops, Staatliches Schulamt) 4 5 sowie alle weiteren haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter HESSISCHES MINISTERIUM FÜR WISSENSCHAFT UND KUNST Magistrat der stadt marburg Liebe junge Theaterfreunde, liebe Theaterschaffende für junge Menschen, Warum Theater? die 17. Hessische Kinder- und Jugendtheaterwoche hat sich wieder eine große Begegnung zum Ziel gesetzt. Kinder und Jugendliche treffen Theaterproduktionen aus Hessen, Deutschland und Europa. Die Profis des Kinder- und Jugendtheaters kommen mit ihrem Publikum zusammen, sie diskutieren über die Zukunft des Theaters für junge Menschen. Außerdem bietet das Festival in den vielen Workshops eine optimale Möglichkeit zum Austausch für Theater und Schulen. Für noch mehr Spannung sorgt der Freundeskreis des Landestheaters mit der Verleihung des Marburger Kinder- und Jugendtheaterpreises. Dafür jetzt schon herzlichen Dank! Ein Blick in das Programm lässt erwarten, dass die Jury in diesem Jahr wieder eine schwierige Aufgabe zu meistern hat. Allein aus Hessen kommen neun Produktionen, die sich mit zwölf nationalen und internationalen Inszenierungen messen wollen. Dem Festivalteam mit Matthias Faltz und Jürgen Sachs an der Spitze sei daher ebenso herzlich gedankt wie allen Mitarbeitern und ehrenamtlich Beteiligten aus dem Theater, dem Schulamt und der Stadtverwaltung. Ja, warum eigentlich? Wir leben in einer Zeit, in der sich die Sehgewohnheiten aufgrund der fortschreitenden Medialisierung rasant verändern, kulturelle Einrichtungen aufgrund knapper öffentlicher Kassen Sparzwängen ausgesetzt sind und zur Debatte gestellt wird, ob das deutsche Staats- und Stadttheatermodell überhaupt noch zu tragen ist. Warum in dieser Zeit, die mit Schlagworten wie Individualisierung, Banalisierung, Globalisierung nur unzureichend beschrieben werden kann, überhaupt noch den Weg ins Theater finden? Weil der Mensch im Theater in einer einzigartigen Weise sich seiner selbst bewusst werden kann, indem durch das Zusammenspiel von Zuschauer und Schauspieler neue Lebensentwürfe einen Raum finden. Weil das Theater als Spiegelbild gesellschaftlicher Verhältnisse einen Experimentierrahmen bildet, der zum Diskurs auffordert, und weil Theater immer auch Problembarometer seiner Zeit ist. Deswegen muss Theater sein, vor allem für die Jugend, deren Aufgabe es sein wird, das Morgen zu gestalten. In diesem Sinne wünsche ich allen Beteiligten eine interessante und erfolgreiche Woche bei KUSS, der 17. Hessischen Kinder- und Jugendtheaterwoche in Marburg! Ich wünsche allen »guckenden, schauenden und spielenden« Teilnehmern des Festivals eine gute Zeit in Marburg und unvergessliche Theatererlebnisse. Eva Kühne-Hörmann Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst 6 7 Dr. Kerstin Weinbach Kulturdezernentin Landkreis Marburg-Biedenkopf Freundeskreis Hessisches Landestheater Das Kinder- und Jugendtheaterfestival Moin! Moin! bietet für die Besucher fantastische Abenteuer, herrliche Geschichten, Tanz, Lebenserfahrungen, Spaß, Musik und darstellerisches Können. Es geht darum, die Fantasie der jungen Menschen anzuregen. Das ist vielleicht das Wichtigste, was wir Kindern und Jugendlichen in der heutigen Zeit anbieten können, um sie fit zu machen für die großen Aufgaben, die auf sie zukommen. »Nur was für die Gegenwart zu gut ist, ist gut genug für die Zukunft«, so ein Zitat von Marie von EbnerEschenbach. In diesem Sinne darf das Angebot der Veranstalter wieder richtig gut sein, so wie es auch in den vergangenen Jahren immer der Fall war. Mein Dank und meine Anerkennung gilt dem Team, das jedes Jahr ein hervorragendes Festival organisiert. Ich will mich auch bei allen Mitwirkenden bedanken, die für das parallel angebotene, umfangreiche Workshop-Angebot verantwortlich sind. Letztes Mal waren es über 100 Workshops im ganzen Landkreis! Das stetige Wachstum der Anzahl der Workshops steht auch für das große Interesse der Kinder und Jugendlichen aus dem Landkreis, eigene Theatererfahrungen zu sammeln. Der Freundeskreis begrüßt das Publikum von Jung bis Alt bei KUSS! Natürlich haben wir auch beim 17. Festival wieder den Preis von 2000 Euro für die beste Produktion ausgelobt. Diesmal wird die Jury sicherlich ein besonderes Augenmerk auf das Thema »Das Theater – Moralische Anstalt oder Blödmaschine?« legen, wenn es gilt, die eingeladenen Stücke zu bewerten. »Moralische Anstalt« klingt nach Erziehungsheim. Das ist Theater sicherlich nicht, aber im Kinder- und Jugendbereich eine wichtige Ergänzung zur reinen Wissensvermittlung. Absolutes Wissen ist etwas für Computer. Durch moralische, somit menschliche Werte geprägtes Wissen ermöglicht aber erst das friedliche Miteinander. Da weder Schule noch Politik diese Werte vermitteln, ist Theater mehr als notwendig. »Blödmaschine« klingt nach Verdummung. Das bewirkt Theater auch nicht. Aber Blödeln muss sein. Theater vermittelt Spaß, nicht nur beim Zuschauen, sondern auch beim Theaterspielen. Auf der Bühne vor Publikum andere oder sich selbst zu spielen, prägt Persönlichkeiten! Das Hessische Landestheater Marburg zeigt beide Aspekte, nicht nur während der KUSS-Woche, sondern Tag für Tag! Wir vom Förderverein unterstützen das Festival gerne mit dem notwendigen Preis! Allen Mitwirkenden und Besuchern wünsche ich ein gelungenes und fantasievolles Festival. Robert Fischbach Landrat Jürgen Bandte 1. Vorsitzender »Freundeskreis Hessisches Landestheater Marburg e.V.« 8 9 SONNTAG, 18.03., 18.00 UHR, BLACK BOX SONNTAG, 18.03.,16.00 UHR, PROBEBÜHNE Feierliche Eröffnung Spielraum-Theater Kassel (LAG Südwest) anschließend: Premiere Hessisches Landestheater Marburg (LAG Südwest) DAS TRAUMFRESSERCHEN / 3+ nach Michael Ende BRAVE OIL WORLD: CAPTAIN SPACEMAN – EIN SCIENCE-FICTION-COMIC / 11+ Inszenierung, Ausstattung und Spiel Stefan Becker Künstlerische Beratung Jutta Damaschke von Klaus Gehre und Michael Lohmann / Uraufführung Inszenierung Klaus Gehre / Ausstattung Dorothee Neuling Musik und Sound Michael Lohmann / Comic-Zeichnungen Franziska Junge Mit Johannes Eimermacher (a.G.), Katrin Hylla (a.G.), Sebastian Muskalla, Daniel Sempf, Thomas Streibig Das Schlimmste im Schlummerland ist passiert: Die Prinzessin hat schlechte Träume und kann nicht mehr schlafen. Neuer Herrscher wird aber nur der, der am allerbesten schlafen kann. Keine Arznei und kein Ratschlag helfen. Und so macht sich der König auf in die Welt und befragt alle. Schließlich landet er in einem kalten, verschneiten Land und trifft dort auf ein seltsames Wesen: Das Traumfresserchen. Und dieses seltsame Wesen hat eine noch seltsamere Eigenart. Es frisst schlechte Träume. Aber nur, wenn man es ruft. Und dafür muss man den richtigen Zauberspruch wissen. Als er einem Notruf vom Planeten DURO SIGMA 7 folgt, entdeckt Captain Spaceman, Ex-Wissenschaftler und einziger Überlebender des Untergangs der Erde, dass die Kultur der Duraner in zwei verfeindete Lager zerfallen ist. Grund des Konflikts: Das Syrup – eine Substanz mit geradezu magischen Eigenschaften. Es wärmt, treibt Maschinen an und verleiht bei Einnahme gigantische körperliche und mentale Fähigkeiten – aber: es macht hochgradig abhängig. Und es lockt mit »Cowboy«, einem interstellaren Freelancer-Energie-Tycoon, einen für Spaceman gefährlichen Gegenspieler an. Die tatsächliche Dauer des Stücks liegt bei 45 Minuten. In der subjektiven Wahr- Als Live-Comic im Science-Fiction-Format stellt »Brave Oil World« die Frage nach dem Umgang mit Energieressourcen an eine Gesellschaft, die im Geschwindigkeits- und Verbesserungsrausch zwischen Erdöl und Smartdrugs taumelt. nehmung geht es viel schneller zu Ende. Das liegt an Beckers Bühnenpräsenz und an seinem Einfallsreichtum, mit dem er Requisiten wie Kordeln und Zangen so animiert, dass sie zu glaubwürdigen Figuren werden. (Hessische/Niedersächsische Allgemeine) 10 11 MONTAG, 19.03., 9.00 UHR, BLACK BOX Schnawwl, Kinder- und Jugendtheater am Nationaltheater Mannheim KUGELBUNT / 1+ Ensembleprojekt für die Allerkleinsten / Uraufführung Inszenierung Marcela Herrera Bühne und Kostüme Eva Roos Musik Till Rölle Mit Till Rölle, Maike Wehmeier Auf der Bühne: ein Mann und eine Frau. Sie schreiten den Raum ab, kugeln sich durch die Leere und beginnen Fäden zu spannen. Sie weben aus Schiffstauen, Papier, Plastik und kostbaren Stoffen ein Himmelszelt. Der Mann und die Frau verweben ihre Stimmen zu einem Klangteppich, der aus Reimen, Versen und Wiegenliedern aus aller Welt komponiert ist. »Kugelbunt« nähert sich der Welt der Allerkleinsten über das, was sie jeden Tag begleitet: Im Mittelpunkt der Produktion stehen die Schönheit von Sprache und die wunderbare Erfahrung, einen Menschen verstehen zu können, obwohl man seine Sprache nicht spricht. Das Stück funktioniert, und die Kinder machten mit einem Ernst mit, der uns Erwachsene gar nicht so sehr befremden muss. Denn was die Kinder taten, war, uns nachzuahmen. (Rhein-Neckar-Zeitung) Für dieses Stück gelten gesonderte Eintrittspreise (s. S. 48) 12 MONTAG, 19.03., 10.00 UHR, BÜHNE henß & kaiser | tanzen schräg, Kassel GRIMMSKRAMS / 6 + Tanztheater nach Märchenmotiven der Brüder Grimm Von und mit Mirjam Henß und Birgit Kaiser Bühne Jörg Höfer Kostüme Simone Ziegenbein Von zweien, die auszogen, Geschichten zu finden. Über 200 Märchen haben die Brüder Grimm gesammelt. Dort hinein begeben sich Mirjam Henß und Birgit Kaiser auf Spurensuche, forschen nach den Däumlingen, denen Großes gelingt, den wilden Tieren, die sich zähmen lassen, den Geschwistern, die sich nie trennen, der Prinzessin, die nicht immer liebreizend ist und den Dümmlingen, die am Ende Helden werden. Ein wundersamer Bilderreigen über den Aufbruch, das Abenteuer, die Prüfung und die Suche nach dem glücklichen Ende, beschwingt, bewegt und ganz schön schräg! 2011 wurden henß & kaiser | tanzen schräg mit dem Kasseler Kulturförderpreis ausgezeichnet für ihr künstlerisches Wirken und die Bereicherung der Kulturlandschaft Kassels mit außerordentlichen Tanzproduktionen, Performances und Tanztheaterstücken für Kinder, welche stets von eigenwilligen, prä- 14 15 zisen Choreografien und hoher Spielfreude geprägt sind. (aus der Laudatio) MONTAG, 19.03., 18.00 UHR, BLACK BOX kjt am Theater Dortmund DAS TAGEBUCH DER ANNE FRANK / 14+ Originaltagebuchtexte, für die Bühne eingerichtet von Andreas Gruhn Textfassung und Inszenierung Andreas Gruhn Ausstattung Susanne Ellinghaus Choreographie Catharina Gadelha Video Kawe Vakil Mit Désirée von Delft, Sebastian Ennen, Michaela Hinnenthal, Rainer Kleinepel, Andreas Ksienzyk, Gabriel Rodriguez, Isabel Stahl, Bettina Zobel Seit dem Erscheinen 1947 waren und sind die Tagebucheinträge von Anne Frank für viele Leser weltweit eines der bewegendsten und zugleich authentischsten Zeugnisse der Schrecken der NS-Herrschaft. Das Kinder- und Jugendtheater Dortmund entwickelt eine szenische Umsetzung, bei der die Texte in ihrer ursprünglichen Gestalt hörbar und spürbar werden für ein jugendliches Publikum von heute. Acht Menschen auf der Bühne, alle sind Anne, alle sind Menschen – schon die Grundkonstellation des Stücks zeigt deutlich, dass es hier um die allgemeingültige Erfahrung des Eingesperrtseins, der Grausamkeit und Todesfurcht geht, die sich nicht auf Anne oder die Zeit des Nationalsozialismus beschränkt. (Westfälische Allgemeine Zeitung / Westfälische Rundschau) 16 17 DIENSTAG, 20.03., 10.00 UHR, BLACK BOX Kinder- und Jugendtheater Speyer / Theater im Pfalzbau Ludwigshafen / Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz (LAG Südwest) PRINZESSIN ANNA / 4+ oder: Wie man einen Helden findet Kinderoper von Jakob Vinje (Musik) und Wolfgang Adenberg (Libretto) nach dem gleichnamigen Bilderbuch von Susann Opel-Götz Musikalische Leitung Kai Adomeit Inszenierung Matthias Folz Bühnenmalerei Myriam Homberg Kostüme Nicole Schneider Mit Christian Birko-Flemming, Marie-Sophie Caspar, Almut-Maie Fingerle, Kai Adomeit (Piano), Johannes Moog (Klarinette), Eric Trümpler (Violoncello) Der König beschließt spontan, seine Krone an den Nagel zu hängen und nach Mallorca auszuwandern. Seiner Tochter hinterlässt er das halbe Königreich, die andere Hälfte soll dem Helden gehören, der sie einst retten wird – wie es sich im Märchen gehört. Aber die Prinzessin will das ganze Königreich und keinen blöden Helden. Und außerdem ist trotz größter Anstrengungen weit und breit keiner zu finden. Ganz nebenbei hat »Prinzessin Anna« alle Märchengewohnheiten der Kinder in Frage gestellt und sämtlichen Geschichten ein modernes Gewand verpasst. Eine kleine Revolution, die von den Kindern mit Begeisterung quittiert wurde. (Die Rheinpfalz) 18 DIENSTAG, 20.03., 11.00 UHR, BÜHNE Junges Schauspielhaus Bochum HIKIKOMORI / 13+ von Holger Schober Regie Martina van Boxen Bühne und Video Michael Habelitz Kostüme Cathleen Kaschperk Mit Ronny Miersch Im Video Friederike Becht, Anke Zillich H sitzt in seinem Zimmer. Schon sehr lange. Allein. Niemand darf hereinkommen. Irgendwann hat H einfach vergessen, wo die Tür ist. Sich entschieden, nicht mehr mitzumachen, ganz bei sich zu bleiben. Von dort aus über die Welt nachzudenken und manches an ihr so klarer zu sehen. Im Chat trifft er eines Tages Rosebud. Sie scheint ihn zu verstehen. Menschen wie H, die sich einschließen, manchmal über Jahre, und den Kontakt zu ihren Mitmenschen abbrechen, nennt man Hikikomori – ein Phänomen, das in Japan nach Schätzungen bis zu einer Million junger Menschen betrifft und auch in Deutschland immer mehr um sich greift. Krankheit oder Protest gegen die verqueren Erwartungen der Gesellschaft? Sensibel fühlt sich Ronny Miersch in die Gedankenwelt eines inneren Rückzüglers ein. Ein empathisches Porträt eines traurigen gesellschaftlichen Phänomens. (Westfälische Allgemeine Zeitung) 20 DIENSTAG, 20.03., 19.30 UHR, BÜHNE Agora Theater St. Vith (Belgien) / Theater Marabu, Bonn HEUTE: Kohlhaas / 15+ frei nach Heinrich von Kleist Inszenierung Claus Overkamp Bühne Gerd Vogel, Céline Leuchter Kostüme Viola Streicher Musik Gerd Oly Lichtkonzept Michel Delvigne Mit Roger Hilgers, Eno Krojanker, Annika Serong, Matthias Weiland, Marie-Joëlle Wolf Sie ziehen über die Lande und erzählen ihre Gräuelgeschichten und Schauerballaden. Geschichten, die ihnen überall begegnen. Geschichten über Not und Elend, Herrschaft und Unterdrückung. Sie erzählen und spielen für das Volk. Einfach, direkt und ungehobelt. Humorvoll und zuweilen grotesk. Heute spielen sie »Kohlhaas« – die Geschichte vom Manne, der aufbegehrte gegen die Landjunkerwillkür im alten Preußen. Abgesehen von der an sich schon recht reizvollen Geschichte über Macht, Willkür und Widerstand steckt diese Inszenierung voll origineller Ideen, die sich zu einem unvergesslichen Gesamtbild fügen, ohne dass man im Einzelnen exakt nachvollziehen könnte, wie da eins zum anderen kommt. (Bonner General-Anzeiger) 22 23 MITTWOCH, 21.03., 10.00 UHR, BÜHNE Theater Gruene Sosse, Frankfurt/M. / theater die stromer, Darmstadt (LAG Südwest) HIMMEL UND MEER / 6+ von Susanna Baccari und Valeria Cavalli, Deutsch von Brigitte KornWimmer / Deutschsprachige Erstaufführung Inszenierung Sybrand van der Werf Musik Reiner Michel Bühne Detlef Köhler Ausstattung Jörn Fröhlich Choreographie Wiebke Dröge Mit Thomas Best, Sigi Herold Ein fantastischer Ort, an dem man ist, bevor man auf die Welt kommt. Ein seltsamer Ort, bestimmt von einer Uhr. Ein Zettel, ein Datum, eine Uhrzeit. Man ist bereit für den Start in das große Abenteuer. Allein, natürlich! Was aber, wenn da plötzlich noch einer ist? Mit dem gleichen Zettel, dem gleichen Datum, der gleichen Uhrzeit? Der Platz ist doch schon belegt! Was jetzt? Was diese ungeborenen Herren da treiben, ist ein kindliches Vorspiel in utero, es ist aber auch eine Vorschule des Seins: »Weißt du, wo du hingeboren wirst, weißt du, wo sie uns hinschicken«, das sind Fragen an Schöpfer oder Schicksal. Antworten gibt es nicht, aber Ikea liegt hier allemal näher als Sartre: Entdecke die Möglichkeiten! (Darmstädter Echo) 24 25 Das Programm Sonntag, 18. März 16.00 – 16.45 Uhr, Probebühne DAS TRAUMFRESSERCHEN / 3+ Spielraum-Theater Kassel Das Programm 11.00 – 12.10 Uhr, Bühne HIKIKOMORI / 13+ Junges Schauspielhaus Bochum 19.30 – 20.30 Uhr, Bühne ÜBER DAS MARIONETTENTHEATER / 14+ Theater des Lachens, Frankfurt/O. 15.00 Uhr, Probebühne 18.00 – ca. 19.30 Uhr, Black Box »Das Theater – Moralische Feierliche Eröffnung, anschl.: Anstalt oder Blödmaschine?« 1 BRAVE OIL WORLD / 11+/ Premiere Hessisches Landestheater Marburg 19.30 – 20.45 Uhr, Bühne HEUTE: KOHLHAAS / 15+ Agora Theater St. Vith (Belgien) Montag, 19. März Theater Marabu, Bonn 9.00 – 9.35 Uhr, Black Box KUGELBUNT / 1+ Schnawwl am Nationaltheater Mannheim 10.00 – 10.55 Uhr, Bühne GRIMMSKRAMS / 6+ henß & kaiser | tanzen schräg, Kassel 18.00 – 19.20 Uhr, Black Box DAS TAGEBUCH DER ANNE FRANK / 14+ kjt am Theater Dortmund Dienstag, 20. März 10.00 – 10.50 Uhr, Black Box PRINZESSIN ANNA / 4+ Kinder- und Jugendtheater Speyer / Theater im Pfalzbau Ludwigshafen / Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz Donnerstag, 22. März 9.00 – 9.40 Uhr, Probebühne DIE KLEINE FLUCHT / 7+ Hof-Theater-Tromm Theaterakademie Mannheim 10.00 – 11.10 Uhr, Black Box 35 KILO HOFFNUNG / 10+ theater überzwerg Saarbrücken Mittwoch, 21. März 10.00 – 10.50 Uhr, Bühne HIMMEL UND MEER / 6+ Theater Gruene Sosse, Frankfurt/M. theater die stromer, Darmstadt 11.00 – 11.50 und 15.00 – 15.50 Uhr, Bühne SOTTO UN’ ALTRA LUCE / 3+ Teatro La Baracca, Bologna (Italien) 11.00 – 12.00 Uhr, Black Box DER REST DER WELT / 10+ pulk fiktion, Bonn / Hildesheim 13.00 Uhr, Probebühne Inszenierungsgespräch 2 13.00 Uhr, Probebühne Inszenierungsgespräch 1 18.00 – 19.30 Uhr, Black Box SO LONELY / 15+ Grips Theater, Berlin 15.00 Uhr, Probebühne »Das Theater – Moralische Anstalt oder Blödmaschine?« 2 26 27 10.00 – 11.30 Uhr, Bühne HUMAN BEING PARZIVAL / 13+ Junges Theater Heidelberg 16.00 Uhr, Bühne PRÄSENTATION DER WORKSHOPERGEBNISSE 19.30 Uhr, Stadthalle KRABAT / 12+ Theaterjugendclub des Hessischen Landestheaters Marburg (im Rahmenprogramm) Samstag, 24. März 11.00 Uhr, Black Box BEGEGNUNGEN – DIE REISE DES KLEINEN PRINZEN / 10+ Ein musikalisches Theaterprojekt des Hessischen Landestheaters in Zusammenarbeit mit der Musikschule Marburg (im Rahmenprogramm) 16.00 – 16.40 Uhr, Black Box DER TIGERPRINZ / 4+ Theaterhaus Frankfurt/M. Freitag, 23. März 18.00 – ca. 20.00 Uhr, Bühne 9.00 – 10.00 Uhr, Black Box Feierliche PREISVERLEIHUNG, DIE WUNDERKAMMER / 6+ Hessisches Landestheater Marburg anschl.: TINTENHERZ / 8+ Theater Waidspeicher Erfurt Thüringer Landestheater Rudolstadt MITTWOCH, 21.03., 11.00 UHR, BLACK BOX pulk fiktion, Bonn / Hildesheim DER REST DER WELT / 10 + Eine Lecture Performance über Nachrichten Konzeption und Künstlerische Leitung Hannah Biedermann, Eva von Schweinitz Ausstattung Ensemble Technik Alexander Rechberg / Sebastian Schlemminger Mit Hannah Biedermann, Karoline Kähler Nachrichten sind wichtig und sagen uns, was wichtig ist. Nachrichten sind überall und immer da. Nachrichten sind »das Fenster zur Welt«. Aber woher kommen sie und wie werden sie gemacht? Und von wem? Karo und Hannah haben nachgefragt. Mit Beamer, Live-Kamera und Soundmaschine nehmen sie die Zuschauer mit auf eine Suche nach großen Ereignissen, ehrlichen Bildern und der eigenen Meinung. Es klingt ernst und medienkritisch, was die drei Performer auf der Bühne veranstalten. Neben durchaus schwerwiegenden Fragestellungen ist die Show aber vor allem unterhaltsam. Die Mischung macht’s! (Hildesheimer Anzeiger) 28 29 MITTWOCH, 21.03., 19.30 UHR, BÜHNE Theater des Lachens, Frankfurt /O. ÜBER DAS MARIONETTENTHEATER / 14+ Oder: Die Überwindung der Schwerkraft in drei Akten von Heinrich von Kleist Inszenierung Frank Soehnle Ausstattung Frank Soehnle, Alice Therese Böhm Mit Alice Therese Böhm, Torsten Gesser, Björn Langhans »Als ich den Winter 1801 in M. zubrachte, traf ich daselbst eines Abends den Herrn C. Ich sagte ihm, daß ich erstaunt gewesen wäre, ihn schon mehreremal in einem Marionettentheater zu finden, das auf dem Markte zusammengezimmert worden war. Er versicherte mir, daß ihm die Pantomimik dieser Puppen viel Vergnügen machte, und ließ nicht undeutlich merken, daß ein Tänzer, der sich ausbilden wolle, mancherlei von ihnen lernen könne…« Der vor 200 Jahren geschriebene Essay Kleists über Grazie, Natürlichkeit und Künstlichkeit als Marionetten- und Schauspieltheater. Ein Fest der Illusion, eine Liebeserklärung ans Figurentheater, voller Poesie, Witz und Tiefgang. Graziös, anmutig und doch ganz einfach. Fingerfertig, präzise, konzentriert und eines der schönsten Beispiele dafür, was und wie gut Figuren- und Objekttheater sein kann. (Märkische Oder-Zeitung) 30 31 DONNERSTAG, 22.03., 9.00 UHR, PROBEBÜHNE Hof-Theater-Tromm (LAG Südwest) / Theaterakademie Mannheim DIE KLEINE FLUCHT / 7+ Oder: Wer hat Angst vor Engerlingen? von Danielle Wagenaar Inszenierung und Ausstattung Jürgen Flügge Mit Laura Schäfer, Melina Schöfer Zwei Schwestern, Jule und Julchen, wollen eine Reise unternehmen. Sie sind noch nicht weit gekommen, da bekommt Julchen Angst. Selbst die Engerlinge, die sich im Boden unter ihrem Zelt versteckt haben könnten, lassen sie zittern. Ihre große Schwester Jule findet das übertrieben und würde am liebsten ohne Julchen in die Ferien fahren. Aber plötzlich bekommt Jule auch Angst. Wie die beiden Mädchen ihre Angst überwinden und doch auf die Reise gehen, zeigt das lustvoll gespielte Stück mit viel Witz und Turbulenz. Eine Geschichte über Angst und deren Überwindung, über Zusammenhalt trotz Streit und über die Beziehung zwischen Geschwistern, die nicht immer einfach, aber dafür umso schöner ist. (Odenwälder Zeitung) Diese mobile Produktion kann während des Festivalzeitraums auch von Schulen gebucht und in Klassenräumen gespielt werden. (Kontakt: 32 Jürgen Sachs, Hessisches Landestheater Marburg, T 06421. 99 02 37) DONNERSTAG, 22.03., 10.00 UHR, BLACK BOX theater überzwerg Saarbrücken (LAG Südwest) 35 KILO HOFFNUNG / 10+ nach Anna Gavalda, für die Bühne eingerichtet von Petra Wüllenweber Inszenierung Petra Wüllenweber Ausstattung Ulrike Melnik Mit Nicolas Bertholet, Isabelle Groß de Garcia, Jürgen Kirchhoff, Reinhold Rolser David ist zweimal sitzen geblieben, von verschiedenen Schulen geflogen und wacht jeden Morgen mit Magenschmerzen auf. Der einzige Ort, an dem er sich wohlfühlt, ist der wunderbare Werkstattschuppen seines Großvaters Léon. Dort kann er nach Herzenslust basteln, bauen und erfinden. Denn, wie eine Lehrerin einmal in sein Zeugnis schrieb: »Dieser Junge hat ein Gedächtnis wie ein Sieb, Finger wie eine Fee und ein riesengroßes Herz. Es müsste gelingen, daraus etwas zu machen.« Jetzt soll David auf Beschluss seiner Eltern auf ein Internat, weit weg vom Großvater. Die stete Balance zwischen Humor und Ernsthaftigkeit entfaltet von Anfang an einen fesselnden Sog: feinfühlig, lustig, melancholisch, sehenswert. (Saarländischer Rundfunk) 34 35 DONNERSTAG, 22.03., 11.00 und 15.00 UHR, BÜHNE Teatro La Baracca – Testoni Ragazzi, Bologna (Italien) SOTTO UN’ ALTRA LUCE / 3+ (In ein anderes Licht getaucht) Ensembleprojekt Idee und Konzeption Luciano Cendou, Andrea Buzzetti, Andrea Aristidi Inszenierung Andrea Buzzetti, Valeria Frabetti Choreografie Sofia Quagiotto Kostüme Tanja Eick Mit Luciano Cendou, Giada Ciccolini Die Nacht entzündet die Sterne und öffnet die Tür zu den Träumen. Eine Reise in die Nacht, in die Dunkelheit, vor der man sich nicht zu fürchten braucht, denn im Mittelpunkt dieser Traumreise stehen Licht, Farbe und Musik. Dieses Theaterstück kommt ohne Worte aus. Die Geschichten, die sich, wie im Traum, eine aus der anderen entwickeln, werden über verblüffende Lichteffekte und Bewegungen erzählt. Getanztes Licht. Zwei Spieler, die sich im Raum bewegen und die unterschiedlichsten Lichtquellen animieren. Die harmonischen Schritte einer Tänzerin und die Aktionen eines Techniker-Schauspielers nehmen die Kinder mit in eine Welt aus Spiel und Poesie. (Il Resto del Carlino) 36 37 DONNERSTAG, 22.03., 18.00 UHR, BLACK BOX FREITAG, 23.03., 9.00 UHR, BLACK BOX Hessisches Landestheater Marburg (LAG Südwest) Grips Theater, Berlin SO LONELY / 15 + DIE WUNDERKAMMER – Ein tanzstück / 6 + von Michael Müller nach dem Jugendbuch von Per Nilsson Inszenierung Franziska Steiof Ausstattung Jan A. Schroeder Mit Jennifer Breitrück, Robert Neumann frei nach »Serafin und seine Wundermaschine« von Anna Konjetzky Uraufführung Inzenierung Anna Konjetzky Ausstattung Anton Lukas Musik Joachim Steffenhagen Mit Ogün Derendeli, Sahra Huby (a.G.), Oda Zuschneid Es ist Samstagabend: Ein 16-jähriger Junge sitzt allein vor einer Reihe von Erinnerungsstücken, neben ihm ein schweigendes Telefon. Station für Station lässt er die Geschichte seiner unglücklichen Liebe zu AnnKathrin Revue passieren. Die erste Liebe: Eine neue Welt tut sich auf, eine alte stürzt ein, Gefühle sind so groß, dass sie von hier bis zum Horizont reichen. Der Junge gibt sich hoffnungsvoll und ungeschützt dieser neuen Erfahrung hin und steht am Ende vor seinen Gefühlstrümmern. Es bleibt ihm die Frage: Wie kann, wie soll mein Leben weitergehen? »Was wäre, wenn...?« Drei Freunde erfinden sich die Welt und stellen sie auf den Kopf: Wenn man einen Ball an eine Schnur bindet, ihn gegen eine Flasche pendeln lässt, die daraufhin umkippt und auf ein Brett trifft? Vielleicht fällt das Brett auf einen Luftballon, der zerplatzt? Bald lässt ihr Erfindergeist Fahrräder fliegen, Spieluhren klingen und Tiere lebendig werden. Gemeinsam Spaß haben, wilde Ideen entwickeln, bauen, basteln und schrauben. Auf neue Spuren gebracht, werden die drei überrascht und enttäuscht, verzaubert und verwandelt, denn in der Wunderkammer scheint fast alles möglich. Regisseurin Franziska Steiof hat diese bittersüße Tortur des Erwachsenwerdens Die Choreographin Anna Konjetzky legt ihren Fokus auf Bewegungsabläufe. Ursache und Wirkung werden für Kinder erfahrbar, wenn alltägliche Dinge Kettenreaktionen beschreiben, nicht selten ausgelöst durch einen einzigen, unscheinbaren Impuls. ebenso leicht und humorvoll wie reif und existenziell dringlich eingerichtet. Aber mehr noch – die Künstler schaffen auf Basis des Romantextes eine ganz eigene jugendliche Poesie. (aus der Laudatio zum IKARUS 2011) 38 39 FREITAG, 23.03.,10.00 UHR, BÜHNE Junges Theater Heidelberg im Zwinger3 HUMAN BEING PARZIVAL / 13 + frei nach Eschenbach & Wagner von Bernhard Studlar Inszenierung Franziska-Theresa Schütz Bühne und Kostüme Gregor Wickert Musik Alexandra Holtsch Mit Massoud Baygan, David Grimaud, Elisabeth Hütter, Felix Jeiter, Joanna Kapsch, Horia-Dacian Nicoara, Sibel Polat Parzival bedeutete »durch das Tal«, und so macht der Junge seinem Namen alle Ehre, indem er keine Gefahren scheut, unerschrocken jedem Abenteuer folgt und seinem Traum, Ritter zu werden, mit skrupellosem Ungestüm nachgeht. Auf der Gralsburg aber wird er einer Reifeprüfung unterzogen, bei der er versagt und fortgeschickt wird, ohne verstanden zu haben, was er eigentlich falsch gemacht hat. Herzensbildung ist gefragt im Leben, das muss er leidvoll erfahren, bevor er eine zweite Chance erhält. Der Autorenpreisträger des Heidelberger Stückemarkts 2001 hat die Handlung des mittelalterlichen Romans sehr ansprechend auf die jugendliche Perspektive verdichtet. Am schönsten zu beobachten ist die Harmonie und Spielfreude, mit der die neuen Ensemblemitglieder in die neue Spielzeit starten. (Rhein-Neckar-Zeitung) 40 SAMSTAG, 24.03., 16.00 UHR, BLACK BOX Theaterhaus Frankfurt /M. (LAG Südwest) DER TIGERPRINZ / 4+ nach Chen Jianghong Inszenierung Rob Vriens Ausstattung Kerstin Laackmann Spiel und Musik Günther Henne, Susanne Schyns Ein kleiner Junge lebt im Dschungel bei einer Tigerin? Ach nein, das gibt es nicht. Und seine eigenen Eltern haben ihn dorthin geschickt, ganz allein? Das würden Eltern niemals tun! Oder vielleicht doch? Schließlich kann nur der kleine Wen das Königreich vor der Wut der Tigerin retten, so hat es die weise Frau vorausgesagt. Günther Henne und Susanne Schyns entführen ihre Zuschauer in einen Dschungel voll magischer Geräusche. Blumentöpfe, Gongs, Glasschüsseln und Holz fungieren als Schlagzeug der besonderen Art, das von Henne gekonnt bedient wird. Summend und singend kommunizieren die Darsteller in Tiersprachen und asiatisch anmutenden Klängen. Schyns meistert mit klaren Rollen-Profilen den Wechsel zwischen Tigerin, Wen und seiner Mutter, tobt mal als Junge durch den Zauberwald und fährt dann wieder die Krallen aus. (Frankfurter Rundschau) 42 SAMSTAG, 24.03., 18.00 UHR, BÜHNE Feierliche Preisverleihung anschließend: Theater Waidspeicher Erfurt / Thüringer Landestheater Rudolstadt TINTENHERZ / 8+ nach Cornelia Funke, für die Bühne eingerichtet von Robert Koall Regie Kristine Stahl Bühne, Kostüme und Puppen Kathrin Sellin und Udo Schneeweiß Mit Anna Fülle, Paul Günther, Tomas Mielentz, Martin Vogel In einer regenreichen Nacht steht ein seltsamer Gast bei Meggie und ihrem Vater Mo, einem Bücherliebhaber und Lesesüchtigen, vor der Tür. Er warnt Mo vor einem Mann namens Capricorn. Danach überstürzen sich die Ereignisse; Vater und Tochter reisen plötzlich ab zu Tante Elinor, die eine kostbare Bibliothek besitzt. Hier versteckt Mo das Buch, das er vor vielen Jahren zum letzten Mal gelesen hat und das nun zum Mittelpunkt eines unglaublichen Abenteuers wird. Dabei löst Meggie nicht nur das Geheimnis um Capricorn und Zauberzunge, sondern gerät selbst in große Gefahr. Vier exzellente Puppenspieler geben den zehn Figuren ihre Stimmen, verschmelzen dabei mit den Charakteren, verschwinden zeitweise hinter ihnen. Mit zauberhafter Eleganz etwa tritt Staubfinger auf, eine Puppe mit grünlichem Gesicht und Hakennase. (Freies Wort) 44 45 ÖFFENTLICHE VERANSTaLTUNGEN DER LAG SÜDWEST Dienstag, 20.03. und Mittwoch, 21.03. jeweils 15.00 Uhr, Probebühne (Eintritt frei) DAS THEATER – MORALISCHE ANSTALT ODER BLÖDMASCHINE ? Wenn das Theater immer wieder unter dem Begriff »Spiegel der Gesellschaft« eingeordnet wird, gilt es zu überprüfen, welche Werte in der Theaterarbeit, sowohl bezüglich der Inhalte als auch in der ästhetischen Umsetzung, zum Tragen kommen. Und ob sie überhaupt weitervermittelt werden können bzw. sollen. Deutlich zeichnet sich die Entwicklung weg vom »moralischen Zeigefinger« hin zur »persönlichen Welt-Erfahrung« ab. Wie weit aber darf sich dabei das Theater, das sich ja im Kinder- und Jugendbereich auch in gewisser Weise als pädagogische Instanz versteht, von der Be-Wertung dieser Erfahrung entfernen? Dem soll im öffentlichen Podiumsgespräch, in Diskussionsrunden und in einem Workshop nachgegangen werden. ZWEI INSZENIERUNGSGESPRÄCHE Mittwoch, 21.03., 13.00 Uhr, Probebühne (Eintritt frei) Zu »Grimmskrams«, »Prinzessin Anna« und »Himmel und Meer« Donnerstag, 22.03., 13.00 Uhr, Probebühne (Eintritt frei) Zu »Die kleine Flucht« und »35 Kilo Hoffnung« Die Länderarbeitsgemeinschaft Südwest (LAG Südwest), mit insgesamt neun Produktionen beim Festival vertreten, ist ein Zusammenschluss der professionellen Kinder- und Jugendtheater in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Im Rahmen des Festivals finden sich die Mitglieder regelmäßig zum Informationsaustausch zusammen. Beim diesjährigen Arbeitstreffen geht es um das aktuelle Thema »Werte«. (Kontakt: Jürgen Sachs, Hessisches Landestheater Marburg, T 06421. 99 02 37) 46 RAHMENPROGRAMM Freitag, 23.03., 19.30 Uhr, Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus KRABAT / 12+ von Otfried Preußler, bearbeitet von Nina Achminow Theaterjugendclub des Hessischen Landestheaters Marburg Regie Frank Hietzschold / Bühne Pascal Seibicke Kostüme Eva Constanze Nau / Mit Ensemble des Jugendclubs Der Waisenjunge Krabat stellt sich als einer von zwölf Mühlknappen in den Dienst des Meisters der »Schwarzen Mühle« am Koselbruch. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass die Mühle eine Schule der »Schwarzen Künste« ist. Krabat erlernt hier den Umgang mit der Macht der Magie und findet neue Freunde. Doch wer ist der »Gevatter«, dessen besondere Fracht oft nachts in den Mahlgängen der Mühle verschwindet? Als einige Gesellen unter zweifelhaften Umständen sterben, entdeckt Krabat ein düsteres Geheimnis seines Meisters – und muss sich dem entscheidenden Kampf mit seinen Ängsten stellen. Samstag, 24.03., 11.00 Uhr, Black Box BEGEGNUNGEN – DIE REISE DES KLEINEN PRINZEN / 10 + Ein musikalisches Theaterprojekt des Hessischen Landestheaters in Zusammenarbeit mit der Musikschule Marburg Leitung Andrea Laubner, Olaf Roth, Janina Wolf Wir begleiten den kleinen Prinzen auf seiner Reise von Planet zu Planet, bis er schließlich auf der Erde landet. Doch wem auch immer er begegnet, vom machthungrigen König über den bemitleidenswerten Säufer bis zum eifrigen Laternenanzünder, niemand kann ihm die 47 Rose auf seinem Heimatplaneten ersetzen. Was noch ? – Nützliche Informationen Was noch ? – Nützliche Informationen Kartenverkauf Theaterkasse in der Stadthalle – Erwin-Piscator-Haus Biegenstr. 15, 35037 Marburg Mo bis Sa: 9–12.30 Uhr und Mo bis Fr: 15–18.30 Uhr T 06421. 25 60 8 E [email protected] Online-Kartenverkauf unter www.theater-marburg.de/spielplan/ Busservice Für Schulen und Kindergärten im Landkreis gibt es auch in diesem Jahr wieder einen Bus-Service (Hin- und Rückfahrt bei Theatervorstellungen). Eintrittspreis inkl. Busservice: 8,50 Euro. Schriftliche Anmeldung bitte bis spätestens 2. März an Juliane Nowak in der Theaterpädagogik des Hessischen Landestheaters: E [email protected] Präsentation der Workshopergebnisse Freitag, 23.03., 16.00 Uhr, Bühne (Eintritt frei) Rund 90 Workshops an den Schulen der Stadt und des Landkreises sind auch dieses Jahr wieder im Angebot (Anfragen per E-Mail unter: [email protected]). Die Arbeitsergebnisse einiger Workshops werden wie immer live auf der Bühne präsentiert. Eintrittspreise Kinder/Jugendliche 6 Euro Jugendliche mit ACTeasy-Karte 3 Euro Erwachsene 8 Euro Gesonderter Eintrittspreis bei »Kugelbunt«: Einheitspreis 4 Euro Der Festival-Preis 2012 Bekanntgabe des Preisträgers 2012: Samstag, 24.03., 18.00 Uhr, Bühne (vor der Vorstellung »Tintenherz«) Der Preis wird gestiftet vom »Freundeskreis Hessisches Landestheater Marburg e.V.« für die beste Produktion des Festivals und ist mit 2.000 Euro dotiert. Er wird von einer Jury aus Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen vergeben. Festivalpass – Kinder/Jugendliche 5er Karte 25 Euro / 10er-Karte 45 Euro Festivalpass – Erwachsene 5er Karte 35 Euro / 10er-Karte 60 Euro Information Festivalleitung Hessisches Landestheater Marburg Am Schwanhof 68-72, 35037 Marburg T 06421. 99 02-37/-38 E [email protected] [email protected] 48 49 Impressum Herausgeber Fotos Hessisches Landestheater Marburg kugelbunt (S. 13) © Christian Kleinert Intendant Matthias Faltz (V.i.S.d.P.) Grimmskrams (S. 14) © Jörg Hoefer Am Schwanhof 68 –72, 35037 Marburg Das Tagebuch der Anne Frank (S. 16) © Jürgen Landes Fachdienst Kultur der Prinzessin Anna (S. 19) © Klaus Landry Universitätsstadt Marburg Hikikomori (S. 21) © Birgit Hupfeld Markt 7, 35035 Marburg Heute: Kohlhaas (S. 23) © Ursula Kaufmann Himmel und Meer (S. 24) © Detlef Köhler Redaktion und Layout Der Rest der Welt (S. 29) © pulk fiktion Norbert Ebel, Jürgen Sachs, Über das Marionettentheater (S. 31) © Eva Bormann, Michael Pietsch Theater des Lachens Die kleine Flucht (S. 33), © Hof-Theater- Konzept und Gestaltung Tromm Via Grafik Gestaltungsbüro 35 Kilo Hoffnung (S. 34) © dasbilderwerk www.vgrfk.com Sotto un’ altra luce (S. 37) © Teatro La Baracca Titelfoto Human Being Parzival (S. 41) © Klaus Fröhlich Das Tagebuch der Anne Frank © Jürgen Der Tigerprinz (S. 43) © Katrin Schander Landes Tintenherz (S. 44) © Lutz Edelhoff Mit freundlicher Unterstützung Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst Landkreis MarburgBiedenkopf 54