Ernaehrung.QXD 18.11.2004 9:49 Uhr Seite 1 Gemüse und Früchte: Nutzen Sie das große, vielfältige Angebot und wechseln Sie ab. Wurzelgemüse, Blattgemüse, Früchte und Nüsse sollten zu ungefähr gleichen Teilen gegessen werden. Leiten Sie jede Mahlzeit mit etwas Rohkost ein, das macht satt und versorgt Sie mit lebenswichtigen Vitaminen und Abwehrstoffen. Klinik St.Georg Gewürze: Einheimische Kräuter wie z.B. Thymian, Basilikum, Bohnenkraut, Majoran, Salbei, Petersilie, Rosmarin, Kerbel, Dill, Kümmel, Liebstöckel und Schnittlauch regen das den Verdauungsvorgang an. Meersalz, in Maßen verwendet, liefert über den Geschmack hinaus auch noch Spurenelemente und Jod. Als medizinisch wirksam haben sich übrigens auch folgende Gewürze erwiesen: Zimt, Knoblauch, Zwiebeln, Paprika, Ingwer und Kurkuma (in Curry). St. George Hospital GmbH Die Klinik St. Georg befindet sich mitten im Zentrum des Traditionskurortes Bad Aibling direkt am Kurpark und Kurhaus. Von München aus erreichen Sie Bad Aibling über die Autobahn München-Salzburg innerhalb von 45 Minuten. Bequem können Sie auch mit der Bahn anreisen. Getränke: Natriumarme und magnesiumhaltige Quellwasser ohne oder mit nur wenig Kohlensäure, Kräutertees, z.B. Leber-Gallentee aus Wermut, Scharfgarbe, Brennnessel. Gemüsesäfte (z.B. Tomatensaft, Rote Beetesaft) 1-3 Gläser täglich. Obstsäfte ohne Zucker und Milchgetränke sind flüssige Nahrungsmittel und sollten daher nur ganz langsam und schluckweise genossen werden. Bitte nehmen Sie diese Ernährungsvorschläge als willkommene Anregung der Klinik St. Georg zur Neugestaltung Ihres Speiseplans und um ein neues Lebensgefühl zu entwickeln. Es sind aber keine starren Regeln, die Sie sklavisch und ängstlich befolgen müssen, denn es kommt schließlich das große „Ganze" an und die damit verbundene Lebensfreude. Neben der Ernährung gibt es auch andere Bereiche, die für Ihre Gesundheit von Bedeutung sind. Dazu gehören eine ausreichende Bewegung an der frischen Luft (Spaziergänge, Fahrradfahren, Gartenarbeit, Schwimmen). Achten Sie dabei darauf, dass Sie funktionell mit geeigneten Naturfasern gekleidet sind. Ausreichender Schlaf von im Schnitt 7 Stunden sorgt für Ihre Regeneration. Eine kurze, aber erfrischende Mittagsruhe von 20 Minuten verhilft Ihnen zu neuer Leistungsfähigkeit am Nachmittag. Achten Sie zudem darauf, nicht durch Fernsehen, Kino, Radio mit Reizen und Informationen überflutet zu werden, sondern beschäftigen Sie sich lieber mit anderen Menschen oder kreativen Dingen. Klinik St. Georg St. George Hospital GmbH Ärztlicher Direktor Dr. med. F. Douwes Rosenheimer Straße 6 - 8 D-83043 Bad Aibling Tel. + 49 (0) 8061 398 - 0 Fax + 49 (0) 8061 398 - 454 www.klinik-st-georg.de [email protected] MÜNCHEN 99 Ernährungsvorschläge Bad Aibling 8 Fachklinik für Innere Medizin, Onkologie, Immunologie, Hämatologie und Umweltmedizin. Interdisziplinäres onkologisches Zentrum So finden Sie uns: ➔ Wir empfehlen Ihnen auch zu diesem Thema unsere CD: „In 21 Tagen ein gesünderer Krebspatient - eine Zusammenfassung des Buches „Beating Cancer with Nutrition" von Patrick Quillen in der deutschen Überarbeitung von Dr. med. Friedrich Douwes. Weitere Informationen erhalten Sie unter: Rosenheim ➔Salzburg AS Bad Aibling Dreieck Inntal ➔ 93 Innsbruck für Tumorgefährdete und Tumorkranke Ernaehrung.QXD 18.11.2004 9:49 Uhr Seite 2 I. Gibt es eine Krebsdiät? Die Antwort auf diese Frage lautet leider ganz uneindeutig: Njein. Denn manche Bücher und Zeitschriften versuchen den Eindruck zu vermitteln, dass eine bestimmte Diätform Krebskrankheiten heilen könnte. Solche Schriften sind oft irreführend und enttäuschen meist. Andererseits wissen wir von unseren Balkonpflanzen, dass sie nur mit Wasser und der richtigen Erde gedeihen und auch unsere Haustiere füttern wir artgerecht. Was unsere eigene Ernährung anbelangt, sind wir jedoch oft recht nachlässig. Wir mißinterpretieren die Tatsache, dass es uns bislang gut ging, obwohl wir uns vielleicht das erste Drittel unseres Lebens ungesund ernährt haben. Doch nur weil kein Mensch an seiner ersten Zigarette stirbt oder nach seinem ersten Rausch tot umfällt heißt das nicht, dass Alkohol und Zigaretten nicht schädlich für uns wären. Eine ungenügende Ernährung und ein Übermaß an Genussgiften auszugleichen, kostet unseren Organismus Kraft, die er dringender zur Bekämpfung von Krankheiten bräuchte.Daher kann eine ausbalancierte, gesunde Ernährung nichtnur vor Krebs schützen, sondern auch dabei helfen, den Krebs zu überwinden. II.Was versteht man unter einer gesunden Ernährung? Auch hier ist die Antwort nicht ganz eindeutig, denn wir Menschen sind genauso unterschiedlich, wie wir uns ähnlich sind. Es gibt also keine perfekte Diät, die für alle gilt. Eskimos essen beispielsweise mehr als die Hälfte ihrer täglichen Kalorien in Form von sehr fettem Fleisch mit wenig Vitamin C, wenig Ballaststoffen, wenig Früchten oder Gemüse. Trotzdem leiden sie sehr selten an Krebs oder Herz- Kreislauferkrankungen. Es gibt Menschengruppen in Afrika und Asien, die sich in ihrer Ernährung auf Milchprodukte verlassen und es gibt wiederum Veganer, die keinerlei Milchprodukte zu sich nehmen oder Vegetarier, die beide Lebensweisen mischen. Jede dieser Gruppen hat für sich eine Diät ausgesucht, die ihrer Gesundheit am zuträglichsten ist. Wir können daher nur Empfehlungen geben. Der Darm als weiteres Entgiftungsorgan kann seine zugedachten Aufgaben nicht mehr erfüllen. Werden wenig Ballaststoffe gegessen, verlängert sich die Darmpassagezeit erheblich und damit auch die Zeit, mit der die Gifte in Kontakt mit den Schleimhäuten bleibt. 5. Essen Sie jeden Tag etwas Milchsaueres. Dazu gehören Sauerkraut aus dem Fass, eingelegte Gurken, Mixed Pickles, Joghurt etc. Sie regen die Verdauung an und helfen der wichtigen Darmflora. Auch der Brottrunk ist empfehlenswert. Daher hat eine Ernährung für Tumorkranke insbesondere folgende Aufgaben: 6. Trinken Sie zwischen den Mahlzeiten möglichst bis zu 2 Liter täglich, am besten klares Wasser, Säfte oder Tee. Diese Flüssigkeit brauchen die Nieren, um Giftstoffe gut ausscheiden zu können. • den Organismus vor unnötiger Verdauungs- und Entgiftungsarbeit zu schützen und zu entlasten. • durch ein ausgewogenes Angebot hochwertiger Nahrungsmittel die körpereigenen Abwehrkräfte anzuregen. IV. Sagen Sie “Nein,danke”zu: III. Sinnvolle Empfehlungen? 2. Fleisch von Masttieren, Wurstwaren, Geräuchertem und Gepökeltem. 1. Eine laktovegetabile Kost entspricht am ehesten dem Ideal einer bekömmlichen, wenig belastenden Ernährung. Sie sollte aus einer bunten Vielzahl von Gemüse, Früchten, Vollkorn- und Milchprodukten, bestehen, die arm an Fett-, Zucker- und Schadstoffen, dagegen reich an Ballaststoffen, Vitaminen und wichtigen Spurenelementen ist. Ein Viertel der täglichen Nahrungsmenge sollte roh in Form von Salaten, Früchten und Nüssen gegessen werden. 2. Achten Sie auf die Qualität der Lebensmittel. Sie sollten, wenn möglich, aus biologisch-dynamischen Anbau, frisch zubereitet und nicht konserviert sein. Die Leber als Zentralorgan des Stoffwechsels ist mit der Entgiftung von Stoffen beschäftigt, die freigesetzt werden, sobald Tumorzellen zerfallen. Es handelt sich dabei beispielsweise um Fremdstoffe aus der Nahrung (Konservierungsmittel, Antibiotika, Hormone, Pestizide etc.). Mit der heute üblichen fett- und zuckerreichen Kost wird die Leber zusätzlich belastet. 3. Tierischen Fetten aller Art, außer Butter und Sahne (inMaßen!), fettem Käse, Fettgebratenem und -gebackenem. 4. Weißmehlprodukten und Zucker in jeglicher Form, auch gesüßten Obstsäften und Limonaden sowie Marmeladen, Schokoladen und anderen Süßigkeiten. 5. Chemisch gedüngten, gespritzten und behandelten Nahrungsmitteln. 6. Zuviel Salz und extremer Würze. V. Welche Speisen und Getränke sind empfehlenswert? Kohlehydrate: In Form von komplexer Kohlehydrate als Getreidevollkorn, z.B. Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste, Hafer, Hirse, Reis, Mais und die daraus hergestellten Produkte wie Frischkornbrei, Vollkornbrot, Knäckebrot, Nudeln, Müsli etc.. Als Süßungsmittel können dienen: Honig, Trockenfrüchte, Sirup (alles in Maßen natürlich!) Wir wissen heute jedoch mit Sicherheit, dass bestimmte Genussmittel wie Tabak, Alkohol und Drogen sowie bestimmte Ernährungsgewohnheiten, wie z.B. zu hoher Fett- und Zuckerverbrauch, zu häufiger Verzehr von geräucherten und gepökelten Produkten, Mangel an Ballaststoffen, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen eine Krebserkrankung begünstigen. In der Krebsprophylaxe und ganz besonders bei einer bereits bestehenden Krebserkrankung geht nun darum, diese krebsfördernden Einflüsse zu reduzieren. Denn der Körper führt einen andauernden Abwehrkampf gegen jedes weitere Tumorwachstum, der sinnvoll durch eine gesunde Nahrung unterstützt werden kann. 1. Tabak, Alkohol, Drogen. 3. Essen Sie zu regelmäßigen Zeiten in Ruhe und Entspannung. Achten Sie darauf, Ihr Essen gut einzuspeicheln und zu kauen, denn das ist der Grundstein für eine gute Verdauung. Ein netter Tischspruch und ein schön gedeckter Tisch tragen genauso zu einer fröhlichen und dankbaren Stimmung bei wie das Bewusstsein, mit der Vollwertkost für sich und seinen Körper etwas Gutes zu tun. 4. Vermeiden Sie ein „Zuviel" in jeglicher Form. Seien Sie aber vor allem sparsam mit fetten und zuckersüßen Speisen. Es hat sich mittlerweile auch erwiesen, dass 5 kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt günstiger sind als drei Hauptmahlzeiten. Fette: Beschränken Sie sich auf 40 - 60 g täglich, davon 1/3 als Kochfett, wenn möglich nach dem Kochen beigeben! 1/3 als Streichfett (Butter ist als besser als Margarine), und 1/3 zur Zubereitung von Salaten. Nehmen Sie hier bitte kaltgeschlagene Öle, wie z.B. Leinöl, Sonnenblumenöl, Olivenöl, Distelöl etc. Vor allem karotinhaltiges Gemüse wie Fenchel, Karotten, Spinat, Grünkohl und Mangold sollten mit etwas Öl zubereitet werden, damit das darin enthaltene Vitamin A besser vom Körper aufgenommen werden kann. Eiweiß: Um Ihre Muskeln und damit Ihre Kraft zu erhalten, sollten Sie auf eine eiweißreiche Ernährung achten. Decken Sie Ihren Bedarf jedoch vorwiegend durch pflanzliche Eiweiße (Nüsse, Getreide, Gemüse, Soja, Hülsenfrüchte) und Milchprodukte (Sauermilch, Quark, Kefir, Biojoghurt, milder und fettarmer Käse, höchsten 1 Ei täglich). Wenn Sie auf Fleisch nicht verzichten wollen, greifen Sie bitte zu weißem Fleisch (Pute, Huhn).