www.stw-crailsheim.de STADTWERKE CRAILSHEIM DIE KRAFT DER SONNE NUTZEN Die Sonne ist der grösste Energielieferant: Kostenlos schickt sie Unmengen von Energie zur Erde. Das Sonnenlicht lässt sich auf vielfältige Weise nutzen – etwa für die Warmwasserbereitung oder zum Heizen. In Hirtenwiesen II setzen die Stadtwerke die Sonnenenergie ein, um das Wohngebiet zu 50 Prozent mit solarer Wärme zu versorgen. 2 1000 TONNEN WENIGER CO2 IM JAHR Eine solarthermische Anlage versorgt das Wohngebiet Hirtenwiesen II zu rund 50 Prozent mit Wärme und erspart der Umwelt pro Jahr rund 1000 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid (CO2). Für die Stadtwerke Crailsheim ist das „Leuchtturmprojekt“ ein Meilenstein zu einer nachhaltigen Energieversorgung. Wenn draußen die Sonne scheint, ergie lässt sich auf zweierlei Weise wattstunden Sonnenenergie auf einen steigt die Stimmung, und es zieht uns nutzen: erstens als Photovoltaik, bei Quadratmeter Fläche. Die Stadtwerke an die frische Luft. Die Sonne kann der Sonnenstrahlen in Strom umge- Crailsheim schöpfen dieses aber noch mehr als nur gute Laune wandelt werden. Und zweitens als Potenzial der Sonne aus. Mit dem verbreiten: Jedes Jahr liefert sie Solarthermie. Hierbei wird die solar ge- Bau der bundesweit größten Solar- 80 Mal mehr Energie als in einem Jahr wonnene Energie in Wärme umge- thermie-Anlage in Hirtenwiesen leis- allein in Deutschland verbraucht wird. wandelt und zur Warmwasserberei- ten sie einen aktiven Beitrag zum Um- Und: Die Sonne scheint kostenfrei und tung sowie zur Unterstützung der Hei- weltschutz. Das Ziel: den Verbrauch verursacht keinerlei Schadstoffe. zung genutzt. Jährlich treffen fossiler Brennstoffe verringern und Die bis zur Erde strahlende Sonnen-en- allein in Deutschland rund 1125 Kilo- weniger Kohlendioxid verursachen. SO FUNKTIONIERT SOLARTHERMIE IM EINFAMILIENHAUS Herzstück der Solarthermie-Anlage das im Speicher gelagerte sind die Sonnenkollektoren (1). Dunkle Trinkwasser ab. Das erhitzte Flächen aus Blech, Kupfer oder Alumi- Trinkwasser steigt nach nium (die sogenannten Absorber) neh- oben. Von dort fließt es in men die Sonnenstrahlen auf und wan- den Wärmekreislauf (6) des deln sie in Wärme um. Hauses und kann nun zum Übersteigt die Temperatur am Kollek- Duschen, Waschen und Hei- tor die Temperatur im Speicher, schal- zen genutzt werden. In tet der Solarregler (2) die Umwälz- einem zweiten Rohr (7) pumpe an. Die gewonnene Wärme fließt die abgekühlte Trä- wird nun an eine frostsichere Träger- gerflüssigkeit zurück zum flüssigkeit abgegeben. Sie transpor- Kollektor und wird erneut tiert die Wärme durch kleine Rohre un- erwärmt. Bei zusätzlichem terhalb des Absorbers (3) in den Solar- Wärmebedarf gibt es einen Wärmespeicher (4). Im unteren Teil des zweiten Wärmetauscher (8), Wärmespeichers befindet sich der so- der Wärme aus einem Heizkessel lie- genannte Wärmetauscher (5). Dieser fert. Auf diese Weise steht jederzeit gibt die solar gewonnene Wärme an warmes Wasser zur Verfügung. 1 3 6 4 2 8 7 5 Mehr Informationen zur thermischen Solaranlage Hirtenwiesen und anderen Projekten der Stadtwerke Crailsheim finden Sie unter www.stw-crailsheim.de 3 Im Westen von Crailsheim ist der neue des Lärmschutzwalls der größte Teil die Wärme aus dem Nahwärmenetz Stadtteil Hirtenwiesen II entstanden. der Kollektorfläche fertiggestellt wor- auf und gibt sie an die hausinternen Er bietet alles, was das Wohnherz be- den. Seitdem liefert die Sonne etwa die Leitungen für Warmwasser und Hei- gehrt: eine Infrastruktur mit Kinder- Hälfte der benötigten Wärmemenge. zung weiter. Das Wasser des Fernwär- garten, Schule, Sportanlage und guten Die restliche Wärme erzeugt das Heiz- menetzes kühlt sich ab und gelangt Einkaufsmöglichkeiten – eingebunden kraftwerk der Stadtwerke in zwei mit zurück in den Speicher. Dort wird das in eine schöne Landschaft. Hirtenwie- umweltverträglichem Erdgas befeuer- Wasser erneut erhitzt. Mit Hilfe der sen bietet jedoch noch mehr: Hier ver- ten Heizkesseln und einem BHKW. Wärmetauscher sowohl beim Nahwärmenetz als auch in den einzelnen bindet sich modernes, familienfreundliches Wohnen mit umweltbewusstem So kommt die Wärme ins Haus Haushalten ergibt sich ein geschlos- Leben: Mit etwa 10 000 Quadratme- Der begrünte Wall lädt nicht nur zu sener Kreislauf mit wenigen Wärme- tern Kollektorfläche entsteht in Hirten- einem Spaziergang ein. Er bietet Platz verlusten. wiesen die größte thermische Solar- für rund 7500 Quadratmeter Kollek- anlage Deutschlands. Bereits 2003 und torfläche. Die darin gewonnene Wär- Umweltschonend wohnen 2004 ließen die Stadtwerke die ersten me gibt die Solarzentrale zunächst Die Solaranlage in Hirtenwiesen er- 1040 Quadratmeter Kollektoren instal- an den Heißwasser- und Pufferspei- zeugt jährlich drei Millionen Kilo- lieren. Vor Kurzem ist auf der Südflanke cher weiter. Von dort fließt heißes wattstunden thermische Energie. Die EUROPÄISCHES MUSEC-PROGRAMM MUSEC Crailsheim ist die neue Initiative, mit der die Stadtwerke Crailsheim eine nachhaltige Energieversorgung vorantreiben wollen. In Zusammenarbeit mit lokalen Partnern sollen Energiesparpotenziale besser ausgeschöpft, Energieeffizienz sowie der Einsatz von erneuerbaren Energien gefördert und das Energiebewusstsein der Bevölkerung geschärft werden. MUSEC Crailsheim verwirklicht Ideen durch konkretes Handeln auf lokaler Ebene, zum Beispiel mit der thermischen Solaranlage in Hirtenwiesen II. Ins Leben gerufen wurde die Initiative im Rahmen des Europäischen MUSEC-Programms. Der Name steht für „Multiplying Sustainable Energy Communities“ – eine europaweite Partnerschaft für nachhaltige Energie. Weitere Infos gibt es unter www.musec-crailsheim.de Wasser über das Nah- solarunterstützte Wärmeversorgung wärmenetz in die Häu- der Stadtwerke reduziert den Bedarf ser. In jedem Haus befin- fossiler Brennstoffe um rund 50 Pro- det sich dazu eine Wär- zent und entlastet dadurch die Um- meübergabestation: Ein welt um 1000 Tonnen Kohlendioxid – Wärmetauscher nimmt und das jedes Jahr! 4 In Hirtenwiesen II entsteht die größte Solarthermie-Anlage Deutschlands. 2000 Bewohner werden dann mit Sonnenwärme versorgt 4 5 2 6 3 DIE VORTEILE AUF EINEN BLICK ◗ Aktiver Umweltschutz ◗ Mehr Platz in den eigenen vier Wänden, da weder Lager- noch Heizraum nötig sind ◗ Bequeme und gefahrlose Wärmeversorgung ◗ Anschaffung einer konventionellen Heizungsanlage entfällt ◗ Unabhängiger von schwankenden Preisen am Brennstoffmarkt ◗ Familienfreundliches Wohnen in der Natur ◗ Schonung der Ressourcen ◗ Vorzeigeprojekt für Crailsheim und die Region 1 DIE ANLAGE IM ÜBERBLICK 1 2 3 4 5 6 Insgesamt 7500 Quadratmeter Kollektorfläche werden auf der Südflanke des Schallschutzwalls errichtet. In der Solarstation wird mittels eines Wärmetauschers die Wärme der Sonnenstrahlen als Heiz- und Warmwasser an das Trinkwasser abgegeben. Heißwasserspeicher: In diesem ersten Teil des Langzeitspeichers lagern rund 500 Kubikmeter warmes Wasser. Die Solarzentrale befindet sich unterhalb der Sporthalle. Sie regelt die Wärmezufuhr und steuert die optimale Ausbeute der Sonnenenergie. Pufferspeicher: Hier werden bis zu 100 000 Liter warmes Wasser vorübergehend gespeichert. Erdsondenspeicher: Der Erdboden nimmt über Erdsonden die Wärme auf und speichert sie vom Sommer bis in den Winter (zweiter Teil des Langzeitwärmespeichers). 5 VORRAT FÜR DAS GANZE JAHR Die Sonne liefert reichlich Energie. Oft mehr, als wir verbrauchen können. Ein Puffer- und ein zweiteiliger Langzeitspeicher bevorraten in Hirtenwiesen die Wärme – auch für den Winter. Solarthermie wandelt Sonnenlicht in chers, der 100 Kubikmeter nutzbare Wärme um. Dabei wird die Wasser fasst und zum Bei- über Kollektoren gewonnene Energie spiel als Heißwasser-Kurz- zuerst in die Solarzentrale in der Hir- zeitspeicher für die Nacht tenwiesenhalle geleitet. Die Zentrale dient: Er ist aus fünf Be- führt die Solarwärme und die Wärme tonringen zusammenge- aus dem Heizkraftwerk zusammen, setzt und mit Edelstahl steuert und regelt die Wärmeversor- ausgekleidet, um die Was- gung. Warmes Wasser, das mittels serdichtigkeit zu gewähr- Solarthermie erzeugt und nicht sofort leisten. Im Inneren des benötigt wird, leitet die Zentrale in den Pufferspeichers wird das Puffer- und den Heißwasserspeicher. Wasser bei einem Druck Der Heißwasserspeicher besitzt dabei von drei Bar aufbewahrt. eine Doppelfunktion: Kurzzeit-Wär- Damit die Konstruktion mespeicher und Übergabesta- dem Druck standhält, ver- Wasser bei einer Temperatur bis ma- tion zum Erdsondenspeicher. spannen im Speicher sieben Stahlseile ximal 108 Grad Celsius aufzubewah- den Deckel mit der Bodenplatte. Durch ren. Auf diese Weise erhöht die Tech- Innovativ – der Pufferspeicher den hohen Betriebsdruck funktioniert nik die Leistungsfähigkeit des Spei- Als bisher europaweit einzigartig gilt der Speicher besonders effizient. Denn chers im Vergleich zu einer konventi- dabei die Konstruktion des Pufferspei- die Druckverhältnisse lassen es zu, das onellen Anlage um bis zu 15 Prozent. Am Tag nimmt der Pufferspeicher warmes Wasser auf und gibt kaltes ab In der Nacht gibt der Pufferspeicher warmes Wasser ab und nimmt kaltes auf 6 Sommer (1) Winter (2) Wärme wird gespeichert Wärme wird wieder abgegeben Da die Anlage im Sommer mehr Ener- sich sehr gut, da er ein großes Spei- über den Heißwasserspeicher in die gie produziert als benötigt wird, gibt chervolumen bietet und durch seine Erdsonden gepumpt (1). Der umlie- es spezielle Wärmespeicher, die die Dichte die Wärme gut festhält. gende Boden nimmt die Wärme auf und speichert sie. Im Winter wird die überschüssige Wärmeenergie aus dem Sommer für den Winter konser- Wie die Wärme in den Boden kommt gespeicherte Wärmeenergie dem Erd- vieren. In Hirtenwiesen geschieht Für die Wärmespeicherung in Hirten- boden wieder entzogen und über Wär- dies in einem der größten Wärme- wiesen wurden zunächst Rohre, soge- mepumpen an das Versorgungsnetz speicher Deutschlands – einem Erd- nannte Erdsonden, in einem Abstand abgegeben (2). Durch dieses gelangt sondenspeicher. Wichtig dabei ist, von jeweils drei Metern 55 Meter tief sie in die angeschlossenen Häuser, die dass die Wärmeverluste so gering wie in den Boden gebohrt. Das von der die Wärme sowohl für Warmwasser möglich sind. Der Erdboden eignet Sonne erwärmte Wasser wird nun als auch zum Heizen nutzen können. Impressum Stadtwerke Crailsheim GmbH Friedrich-Bergius-Straße 10-14 74564 Crailsheim Telefon: (0 79 51) 3 05-0 Telefax: (0 79 51) 3 05-1 18 E-Mail: [email protected] Internet: www.stw-crailsheim.de Verlag: Frank Trurnit & Partner Verlag GmbH, Ottobrunn Druckerei: Völkl Offsetdruck, Freystadt