PRESSEMAPPE Alte Irrtümer, neue Erkenntnisse Drei Schilddrüsenexperten sprachen mit dem Forum Schilddrüse e.V. über häufige Falschannahmen bei Schilddrüsenerkrankungen und neue Leitlinienempfehlungen Textmaterial • Pressemitteilung vom 24. Mai 2017: „Alte Irrtümer, neue Erkenntnisse“ • Experteninterviews • Wie werden Schilddrüsenerkrankungen frühzeitig erkannt?, Interview mit Professor Frank Grünwald, Direktor der Klinik für Nuklearmedizin an der Universität Frankfurt • Worauf sollten Hashimoto-Patienten achten?, Interview mit Privat-Dozent Dr. Joachim Feldkamp, Chefarzt der Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie, Infektiologie am Klinikum Bielefeld • Welche Rolle spielt die Schilddrüse in der Schwangerschaft?, Interview mit Professor Onno Janßen, Internist und Endokrinologe am endokrinologikum Hamburg • • Hintergrundtexte • Frühzeitige Therapie kann die Operation ersparen • Mit Gefühl statt Ultraschallgerät • Jod auch für schwangere Schilddrüsen-Patientinnen • Forum Schilddrüse: Umfangreiches Informationsangebot für Patienten • Die Schilddrüse - Steuerungszentrale im Mini-Format • Schilddrüsen-Erkrankungen Curriculi Vitae • Professor Frank Grünwald • Privat-Dozent Dr. Joachim Feldkamp • Professor Onno Janßen PRESSEMITTEILUNG Alte Irrtümer, neue Erkenntnisse Drei Schilddrüsenexperten sprachen mit dem Forum Schilddrüse e.V. über häufige Falschannahmen bei Schilddrüsenerkrankungen und neue Leitlinienempfehlungen Frankfurt, 24. Mai 2017 – Schilddrüsenerkrankungen kommen in Deutschland häufig vor, ebenso häufig aber auch Informationsdefizite bei Betroffenen. Dass zum Beispiel Hashimoto-Patienten ihre Jodaufnahme reduzieren müssen, oder dass bei einem Schilddrüsenknoten nur die Operation bleibt, entspricht keinesfalls den Empfehlungen der Medizin. Ein anderes Beispiel: Frauen mit Kinderwunsch! Viele wissen nicht, dass sie während der Schwangerschaft und in der Stillzeit mehr Jod benötigen. Im Gespräch mit dem Forum Schilddrüse e.V. haben sich drei Hochschulmediziner zu diesen Themen geäußert und berichten aus der wissenschaftlichen Debatte. Mit dabei die beiden Endokrinologen und Internisten Privat-Dozent Dr. Joachim Feldkamp vom Klinikum Bielefeld und Professor Onno Janßen vom endokrinologikum Hamburg sowie Professor Frank Grünwald, Facharzt für Nuklearmedizin an der Universität Frankfurt. Hashimoto: Helfen Jodverzicht und vegane Ernährung? Ein großer Mythos hält sich hartnäckig bei vielen Hashimoto-Patienten: Sie glauben, dass Jod für sie schädlich ist. „Das stimmt nicht. Hashimoto-Patienten dürfen Jod zu sich nehmen. Sie sollten aber darauf achten, dass es dauerhaft nicht erheblich mehr ist als die empfohlene Tagesdosis, sprich 200 Mikrogramm pro Tag“, erklärt Dr. Feldkamp. So könnten Hashimoto-Patienten etwa bedenkenlos Jodsalz verwenden, Fisch essen und Urlaub an der See machen. Auch eine spezielle Ernährung sei nicht notwendig. Manche Patienten entscheiden sich bewusst für eine vegane, vegetarische oder eine glutenfreie Ernährung, was allerdings laut Feldkamp die Erkrankung nicht ursächlich beeinflusst. Bei Hashimoto greife das körpereigene Abwehrsystem die Schilddrüse an, eine Autoimmunreaktion, die durch bestimmte Nährstoffe weder gemildert noch getriggert wird. Die Gewichtszunahme ist ein weiterer Aspekt den viele Patienten häufig missverstehen. Hierbei handelt es sich um ein Symptom der Schilddrüsenunterfunktion, die bei Hashimoto besteht. Normalerweise nehmen Patienten, sobald sie therapiert werden, wieder ab. Manchmal kann es jedoch sein, dass die Pfunde nicht so einfach wieder purzeln. „Ein möglicher Grund ist, dass das zur Behandlung eingesetzte Schilddrüsenhormon zu hoch dosiert wurde“, vermutet Feldkamp. Viele Patienten, aber auch Ärzte glauben bei Schilddrüsenhormonen an das Prinzip „viel hilft viel“, also dass eine hohe Dosis an Schilddrüsenhormon auch viel Gewichtsabnahme bedeutet. Das stimmt nicht. „Die Patienten haben oft durch das Schilddrüsenhormon mehr Hunger“, warnt Feldkamp und fügt hinzu: „Das Einstellen der Dosis erfordert ein wenig Geduld. Wichtig ist zum Beispiel, dass der Patient sein Schilddrüsenpräparat nüchtern einnimmt und erst eine halbe Stunde danach frühstückt einschließlich des Getränks. Hält er sich nicht an diesen Zeitplan, werden die Hormone nicht adäquat in den Blutkreislauf aufgenommen.“ Ein weiterer Grund für eine Gewichtszunahme können bei Frauen die Wechseljahre sein. „Oft entsteht ein Hashimoto während dieser Phase der hormonellen Umstellung, die auch Einfluss auf das Immunsystem hat. Der Stoffwechsel Vice President Communications Germany, Switzerland, Austria: Miriam Henn Tel.: +49 (69) 305 5085 . Fax; +49 (69) 305 84418 Sanofi-Aventis Deutschland GmbH - Industriepark Höchst Gebäude K 703 – D-65926 Frankfurt am Main www.sanofi.de 1/4 verlangsamt sich und Frauen verlieren leider nicht mehr so einfach an Gewicht wie vorher. Mit der Schilddrüse hat das aber nichts zu tun.“ Vorbeugen und frühzeitig therapieren Von einem weiteren Irrtum bei Schilddrüsenerkrankungen berichtet Professor Grünwald. „Nicht jeder Schilddrüsenknoten erfordert gleich eine Operation. Werden die Knoten frühzeitig entdeckt, können sie mit Medikamenten behandelt werden.“ Am besten sei jedoch die Vorbeugung, so Grünwald. Da reiche es schon, auf die Jodversorgung zu achten. Denn Knoten entstehen meist aufgrund von Jodmangel. Die Befürchtung, dass sich hinter dem Knoten eine Krebserkrankung verberge, ist laut Grünwald meistens nicht gerechtfertigt. „Schilddrüsenkrebs ist sehr selten. Die meisten Knoten sind gutartig und müssen nicht operiert werden.“ Trotzdem würden Patienten häufig auf die Operation drängen. Daher sollten Ärzte hier gut aufklären. Eine Operation an der Schilddrüse bedeutet, dass die gesamte oder zumindest die Hälfte des Organs entfernt wird. Sie birgt zum einen das Risiko einer Stimmbandlähmung und zum anderen kann die körpereigene Steuerung des Kalziumspiegels dauerhaft beeinträchtigt sein. Außerdem müssen die Patienten im Anschluss ein Leben lang Schilddrüsenhormone einnehmen. „Daher sollten Schilddrüsenknoten erst dann operativ behandelt werden, wenn eine andere Behandlung nicht mehr in Frage kommt“, schlussfolgert Grünwald. Die Schilddrüse braucht in der Schwangerschaft mehr Jod Professor Janßen räumt mit einem weiteren Irrtum auf: Schlechte Schilddrüsenwerte verhindern keine Schwangerschaft. Jedoch sei es wichtig, so der Experte, mit gesunden Schilddrüsenwerten in die Schwangerschaft zu gehen. „Die Schilddrüsenhormone sind wichtig für die Gehirnentwicklung des Kindes, vor allem in den ersten Wochen der Schwangerschaft. Frauen sollten sich also vor einer Schwangerschaft vergewissern, dass sie ausreichend mit Jod versorgt sind, da es für die Herstellung der Schilddrüsenhormone benötigt wird. Und sie sollten ihre Schilddrüsenhormonwerte kontrollieren lassen.“ Eine Aufnahme des Schilddrüsen-Checks in den Mutterpass wäre in diesem Zusammenhang laut Janßen sicherlich sinnvoll, wird aber in der Praxis zurzeit noch nicht umgesetzt. In der Stillzeit sei es ebenfalls wichtig, auf Jod zu achten. Da gestillte Säuglinge nur über die Muttermilch Jod aufnehmen, sollte diese ausreichend Jod enthalten. Jod-Supplementation in der Schwangerschaft auch bei Hashimoto Eine optimale Versorgung können Schwangere und Stillende über Jodtabletten und eine jodreiche Ernährung sicherstellen, empfiehlt der Experte und verweist auf die im Deutschen Ärzteblatt (29. April 2016) publizierte aktuelle Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (Initiative Klug Entscheiden). Danach sollten alle Schwangeren und Stillenden täglich 150 bis 200 Mikrogramm Jod als Nahrungsergänzung einnehmen, um ihren erhöhten Bedarf zu decken. Dies gelte auch, wenn sie an einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse wie Hashimoto-Thyreoiditis oder Morbus Basedow leiden. Bei Hashimoto-Patientinnen ist die Jodgabe in der Schwangerschaft unbedenklich. Frauen mit Morbus Basedow sollten die Jodeinnahme erst mit ihrem Arzt besprechen. Wenn noch keine Schwangerschaft besteht, sollten Basedow-Patientinnen warten, bis die Erkrankung therapiert ist. Auch wenn der Basedow während der Schwangerschaft oft besser wird, erleiden Frauen nach der Entbindung oft einen Rückfall. Dann müssen sie Schilddrüsenblocker (Thyreostatika) nehmen, welche in die Muttermilch übergehen. Je nach benötigter Dosis müssten diese Frauen dann abstillen, oder die Schilddrüse muss operativ entfernt werden. 2/4 Fragen zur Schilddrüse? Über die Schilddrüse gibt es immer noch viele Irrtümer. Um darüber aufzuklären, informiert das Forum Schilddrüse e.V. seit 1988 über Neues und Altbekanntes rund um das Schmetterlingsorgan. Ein Schlucktest, News, Videos und ein Lexikon gehören zum Angebot des Forums, zu finden auf der Webseite „forum-schilddruese.de“. Wer weitere Fragen hat, kann kostenlos aus dem mehrsprachigen Broschürenkatalog (Beispiele: „Mini-Organ mit Maxi-Wirkung“, „HashimotoThyreoditis“, „Morbus Basedow“, „Radiojodtherapie“, „Operation der Schilddrüse“) bestellen oder werktags von 9 bis 13 Uhr telefonisch das Info-Büro anrufen. Auch Vorschläge zu Themen, die das Forum Schilddrüse zukünftig behandeln soll, können eingereicht werden. Alle zwei Wochen bietet das Forum Schilddrüse außerdem eine Experten-Sprechstunde per Telefon an. Hier können Patienten konkrete Fragen zu ihrer Erkrankung stellen oder sich eine zweite Meinung einholen. Gesprächspartner der Sprechstunde sind erfahrene Internisten, Endokrinologen, Nuklearmediziner und Chirurgen aus dem neunköpfigen wissenschaftlichen Beirat des Forum Schilddrüse e.V. Die Termine und die jeweiligen Experten der Beratungssprechstunden sind auf der Website zu finden. Die Hotline: (069) 63 80 37 27 (Festnetztarif), Montag bis Freitag 9-13 Uhr 7.996 Zeichen inkl. Leerzeichen PD Dr. Joachim Feldkamp, Bielefeld: Chefarzt der Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie, Infektiologie am Klinikum Bielefeld Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie „Wenn Hashimoto-Patienten Probleme haben, Gewicht zu verlieren, kann es sein, dass die Dosis an Schilddrüsenhormonen zu hoch ist.“ Professor Frank Grünwald, Frankfurt: Direktor der Klinik für Nuklearmedizin an der Universität Frankfurt „Bei einer familiären Vorbelastung sollten Ärzte schon bei Jugendlichen eine Schilddrüsenuntersuchung durchführen.“ Professor Onno Janßen, Hamburg: Internist und Endokrinologe am endokrinologikum Hamburg „Auch Schwangere mit Schilddrüsenerkrankungen wie Hashimoto und Morbus Basedow, benötigen zusätzlich Jod für das heranwachsende Kind.“ Abdruck honorarfrei / Beleg erbeten Die vollständige Pressemappe können Sie hier herunterladen: Link in Erstellung 3/4 Über Sanofi Sanofi ist ein weltweit führendes Gesundheitsunternehmen, das therapeutische Lösungen erforscht, entwickelt und vermarktet, ausgerichtet auf die Bedürfnisse der Patienten. Sanofi ist in fünf globalen Business Units organisiert: Diabetes und Herzkreislauferkrankungen, General Medicines und Schwellenländer, Sanofi Genzyme, Sanofi Pasteur und Consumer Healthcare. Sanofi ist an den Börsen von Paris (EURONEXT: SAN) und New York (NYSE: SNY) notiert. Zukunftsgerichtete Aussagen: Diese Pressemitteilung enthält zukunftsgerichtete Aussagen (forward-looking statements) wie im U.S. Private Securities Litigation Reform Act aus dem Jahr 1995 definiert. Zukunftsgerichtete Aussagen sind keine historischen Tatsachen. Sie enthalten Prognosen und Schätzungen mit Blick auf das Marketing und weiteren möglichen Entwicklungen des Produkts oder mit Blick auf mögliche künftige Einnahmen aus dem Produkt. Zukunftsgerichtete Aussagen sind grundsätzlich gekennzeichnet durch die Worte „erwartet“, „geht davon aus“, „glaubt“, „beabsichtigt“, „schätzt“ und ähnliche Ausdrücke. Obwohl die Geschäftsleitung von Sanofi glaubt, dass die Erwartungen, die sich in solchen zukunftsgerichteten Aussagen widerspiegeln, vernünftig sind, sollten Investoren gewarnt sein, dass zukunftsgerichtete Informationen und Aussagen einer Vielzahl von Risiken und Unsicherheiten unterworfen sind, von denen viele schwierig vorauszusagen sind und grundsätzlich außerhalb des Einflussbereiches von Sanofi liegen und dazu führen können, dass die tatsächlich erzielten Ergebnisse und Entwicklungen erheblich von denen abweichen, die in den zukunftsgerichteten Informationen und Aussagen ausdrücklich oder indirekt enthalten sind oder in diesen prognostiziert werden. Zu diesen Risiken und Unsicherheiten zählen unter anderem unerwartete Regulierungsmaßnahmen oder -verzögerungen sowie staatliche Regulierungen ganz allgemein, die die Verfügbarkeit oder das kommerzielle Potenzial des Produkts beeinträchtigen könnten, der Umstand, dass der kommerzielle Erfolg des Produkts nicht garantiert werden kann, die inhärenten Unsicherheiten der Forschung und Entwicklung, einschließlich zukünftiger klinischer Daten und Analysen existierender klinischer Daten zu dem Produkt, einschließlich Postmarketing, unerwartete Sicherheits-, Qualitäts- oder Produktionsprobleme, Wettbewerb allgemein, Risiken in Verbindung mit geistigem Eigentum und damit zusammenhängenden künftigen Rechtsstreitigkeiten sowie deren letztlichem Ausgang, volatile wirtschaftliche Rahmenbedingungen sowie Risiken, die in den an die SEC und AMF übermittelten Veröffentlichungen von Sanofi angegeben oder erörtert sind, einschließlich jenen in den Abschnitten „Risikofaktoren“ und „Zukunftsorientierte Aussagen“ in Formular 20-F des Konzernabschlusses von Sanofi für das zum 31. Dezember 2016 beendete Geschäftsjahr. Soweit nicht gesetzlich vorgeschrieben, übernimmt Sanofi keine Verpflichtung, zukunftsgerichtete Informationen und Aussagen zu aktualisieren oder zu ergänzen. Kontakt: Judith Kramer BU Communications General Medicines Tel.: + (49) 69 305 – 84412 oder Tel.: + (49) 30 2575 – 2687 [email protected] SADE.LETHY.17.05.1262 4/4 Wie werden Schilddrüsenerkrankungen frühzeitig erkannt? Interview mit Professor Frank Grünwald, Direktor der Klinik für Nuklearmedizin an der Universität Frankfurt Welche Ursachen gibt es für Schilddrüsenerkrankungen? Jodmangel ist eine bedeutende Ursache für Schilddrüsenerkrankungen. Die Ausprägung des Jodmangels, nicht nur des aktuellen, sondern auch des früheren, korreliert mit der Häufigkeit von Schilddrüsenerkrankungen. Bei einem Jodmangel vergrößert sich die Schilddrüse. Das liegt an lokalen Faktoren, aber auch am Schilddrüsen-Steuerungshormon der Hirnanhangdrüse, das Thyreoideastimulierende Hormon (TSH). Dabei vergrößern oder vermehren sich einzelne Zellen und bilden Knoten. In früheren Jodmangelgebieten haben Menschen häufiger Schilddrüsenknoten als in Gebieten, wo die Jodversorgung besser war, beispielsweise an der Küste. Ab welchem Alter ist eine regelmäßige Kontrolle ratsam? Wie häufig sollte die Schilddrüse untersucht werden? Eine Schilddrüsenuntersuchung ist insbesondere bei konkreten Hinweisen auf eine Schilddrüsenerkrankung angebracht. Dies sind üblicherweise Schluck- oder Atembeschwerden, tast- oder sichtbare Veränderungen am Hals sowie Befindlichkeitsstörungen, zum Beispiel Schlafstörungen oder Abgeschlagenheit. Ein wichtiger Faktor ist auch, wenn Verwandte von Schilddrüsenerkrankungen betroffen sind. Bei einer familiären Vorbelastung sollten Ärzte schon bei Jugendlichen eine Schilddrüsenuntersuchung durchführen. Wie sollte die Schilddrüse untersucht werden? Für eine erste orientierende Untersuchung ist nicht unbedingt eine Ultraschalluntersuchung erforderlich. Zunächst kann eine Palpation, also eine Tastuntersuchung, erfolgen, zum Beispiel als Selbstuntersuchung oder in der SADE.LETHY.17.05.1262 1/7 Hausarztpraxis. Dabei wird auf eine Vergrößerung, also eine Struma oder Knoten geachtet. Wenn der Tastbefund positiv ist, sollte auch eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden. Ein generelles „Screening“ wird nicht empfohlen, da dies unter Umständen – zum Beispiel bei älteren Menschen – auch zur Überdiagnostik und Übertherapie von klinisch nicht relevanten Befunden führen kann. Auch eine auffällige Blutuntersuchung kann einen Ultraschall veranlassen. Dabei wird als erstes das TSH gemessen. Ist der TSH-Wert erniedrigt, schließt eine Szintigraphie an. Dabei misst der Arzt die Aktivität des Schilddrüsengewebes und die Aktivität der Knoten. Ein schwach radioaktives Präparat macht die Jodaufnahme und die Hormonaktivität des Gewebes sichtbar. Ab wann muss eine Schilddrüsenerkrankung behandelt werden? Es gibt keine allgemein gültigen Schilddrüsennormalwerte. Zum Teil wird ein Wert zwischen 0,5 und 2,5 mU/l, also aktive Hormoneinheiten pro Liter Blut, als optimaler Bereich definiert, was aber nur bedingt als korrekt angesehen werden kann. In der Jugend kann sich der TSH-Wert-Normbereich über eine größere Spanne erstrecken. Deshalb gibt es altersbezogene TSH-Referenzwerte für Kinder und Jugendliche. Zusätzlich spielen – wie bereits erwähnt – die Symptome eine große Rolle bei der Interpretation der Befunde und bei der Hormoneinstellung. In der Schwangerschaft ist der TSH-Wert oft etwas niedriger, bedingt durch das Schwangerschaftshormon beta-HCG. Was sind die Vorteile eines hohen TSH-Werts im Alter? Bei Senioren steigt die Lebenserwartung, wenn der TSH-Wert etwas höher eingestellt ist. Auch hier steht die Symptomatik im Vordergrund der Diagnose. Fühlen Menschen sich im höheren Alter mit einem erhöhten TSH-Wert wohl, ist es nicht nötig, Medikamente einzunehmen. Ältere Menschen mit einem etwas höheren TSH-Wert haben ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und schneiden bei Tests der Beweglichkeit besser ab. Trotz optimaler Werte können Patienten Anzeichen einer Unter- oder Überfunktion haben. Wie kann das sein? Wohlfühlwerte für Schilddrüsenhormone schwanken stark von Patient zu Patient. Die Beschwerden, die mit einer Über- oder Unterfunktion einhergehen, können aber noch andere Ursachen haben. In vielen Fällen werden Symptome wie SADE.LETHY.17.05.1262 2/7 Gewichtszunahme, Abgeschlagenheit oder Haarausfall mit der Schilddrüseneinstellung in Verbindung gebracht. Wann ist eine Entfernung der Schilddrüse erforderlich? Eine Schilddrüsenautonomie, bei der die Schilddrüse unabhängig von der Hirnanhangsdrüse arbeitet, wodurch oft eine Überfunktion entsteht, kann zu Störungen verschiedener Organfunktionen führen. Sie ist mit Medikamenten nur vorübergehend behandelbar und belastet verschiedene Organe, wie z.B. das Herz. Dann ist eine frühe Behandlung mit Radiojod, Entfernung der Schilddrüse oder lokaler Ablation sinnvoll. Beim Morbus Basedow, einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, bei der es zu einer unkontrollierten Überfunktion kommt, ist zunächst eine medikamentöse Behandlung angezeigt. Bildet sich der Basedow innerhalb eines Jahres nicht zurück, muss die Schilddrüse entfernt werden (Radiojod oder Operation). Liegt zusätzlich eine große Struma vor, erfolgt die Behandlung ggf. schon früher. Bei einer Knotenstruma würde man sich vor allem bei einem begründeten Verdacht für Schilddrüsenkrebs zu einer Entfernung entschließen. Selbiges gilt für eine sehr große Struma. Der ausgeprägte Kropf ist zwar eine seltenere Erkrankung geworden, aber gelegentlich kommen auch heute noch Patienten mit bis zu 300 ml großen Strumen zur Behandlung. Welche Komplikationen können bei einer Schilddrüsen-OP auftreten? Zu bedenken sind generelle Operationsrisiken und speziell bei Schilddrüsenoperationen zu berücksichtigende Faktoren. Jede Operation hat Risiken, zum Beispiel aufgrund der Narkose, möglichen Blutungen oder Wundheilungsstörungen. Eine spezielle Komplikation bei Schilddrüsenoperationen ist die Stimmbandlähmung. Die Stimmbandnerven befinden sich in der Nähe der Schilddrüse und werden in ein bis zwei Prozent der Fälle geschädigt. Auch die Nebenschilddrüsen sind sehr nah an dem Organ, daher können sie versehentlich mitentfernt werden. Da sie für den Kalziumhaushalt verantwortlich sind, kann eine Schädigung diesen stören. Wenn sie komplett entfernt wurden, muss man lebenslang Kalzium und Vitamin D substituieren. Wie sieht eine Schilddrüsenoperation heute aus? Früher wurden oft nur einzelne Knoten entfernt. Entstehen im Restgewebe jedoch neue Knoten, die entfernt werden müssen, ist die Wahrscheinlichkeit einer Stimmbandnervschädigung bei einer zweiten Operation viel höher, weil die SADE.LETHY.17.05.1262 3/7 anatomischen Verhältnisse durch die erste Operation verändert wurden. Daher wird heute meist entweder eine halbseitige oder totale Entfernung der Schilddrüse durchgeführt. Gibt es Alternativen zum Skalpell? Die Radiojodtherapie ist das Standardverfahren bei heißen Knoten und hat wenige Risiken. Dabei nehmen Patienten radioaktives Jod ein, welches die Schilddrüse aufnimmt. Die Radioaktivität zerstört gezielt die Schilddrüsenzellen, die es aufnehmen. Da heiße Knoten besonders viel Jod aufnehmen, werden sie durch das radioaktive Jod gezielt geschrumpft und das übrige Gewebe bleibt erhalten. Dann kommt es im Anschluss nicht zu einer Unterfunktion. Der Nachteil ist jedoch, dass der Therapieerfolg erst nach drei Monaten sichtbar ist. Eine Knotenstruma wird in Deutschland häufiger operiert als in anderen Ländern. Insbesondere in Skandinavien werden auch bei der Struma Radiojodtherapien häufiger durchgeführt. Für wen kommt eine Radiojodtherapie nicht in Frage? Für Schwangere zum Beispiel oder für Patienten, die jodhaltige Medikamente einnehmen müssen, weil diese die Schilddrüse mit Jod sättigen. Das radioaktive Jod kann bei Letzteren nicht mehr von der Schilddrüse aufgenommen werden und dort wirken. Sehr großen Strumen würden viel größere Mengen radioaktives Jod auf einmal benötigen. Auch für Patienten, die Angst vor der Radioaktivität haben, kann die lokale Ablation (siehe unten) oder die Operation eine Alternative sein. Da Radiojod aber nur in der Schilddrüse in relevanten Mengen aufgenommen wird, ist die Strahlendosis für andere Organe sehr gering. Gibt es noch weitere Therapiemöglichkeiten? Eine weitere schonende Behandlung ist die Thermoablation. Dabei werden durch Radiofrequenz- Mikro- oder Ultraschallwellen Areale in der Schilddrüse, wie z.B. Knoten, erhitzt, um die erkrankten Zellen zu zerstören. Die Ablation mittels Ultraschall wird auch HIFU (Hochintensiver fokussierter Ultraschall) genannt. Alle thermoablativen Verfahren bieten den Vorteil, dass keine Narkose benötigt wird und keine Narbe bleibt. Es geht kein gesundes Schilddrüsengewebe verloren, so dass nach der Ablation meist keine medikamentöse Therapie erforderlich ist. Die thermoablativen Verfahren sind relativ neu und werden in Deutschland in verschiedenen, spezialisierten Zentren angeboten. Die HIFU kann nur bei gutartigen und sehr kleinen Knoten durchgeführt werden. SADE.LETHY.17.05.1262 4/7 Kann man die oben genannten Eingriffe, z.B. die Operation, nicht vermeiden? Einer beginnenden Strumaentwicklung, vor allem ohne Knoten, können Patienten mit einer Jodprophylaxe begegnen. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt für Erwachsene 200 Mikrogramm Jod täglich. Bei einer Struma diffusa, also einem Kropf ohne Knoten, werden bis zu 300 Mikrogramm Jod empfohlen. Eine jodreiche Ernährung sowie im Bedarfsfall Supplemente sind der richtige Weg. Nahrungsmittel, die viel Jod enthalten, sind beispielsweise jodiertes Speisesalz, Fisch, Meeresfrüchte und Milchprodukte. Sind bereits Knoten vorhanden, ist eine Kombination aus Schilddrüsenhormon und Jod sinnvoll, um das Struma- und Knotenvolumen zu verkleinern. Die Verkleinerung beträgt circa 15 bis 20 Prozent. Das bedeutet, man muss schon früh eingreifen, bevor die Knoten oder die Struma zu groß geworden sind. Nach wie vor werden in Deutschland zu viele Menschen an der Schilddrüse operiert. Viele davon waren nicht medikamentös vortherapiert. Dabei könnte man ihnen mit rechtzeitiger Diagnose und Therapie in vielen Fällen die Operation ersparen. Was passiert nach einer (Teil-)Entfernung der Schilddrüse? Nach der kompletten Entfernung der Schilddrüse erhalten Patienten im Anschluss Schilddrüsenhormone, damit keine Unterfunktion entsteht. Der Wundheilungsprozess ist bei einer Unterfunktion schlechter. Nach der Entfernung eines Schilddrüsenlappens müssen die Patienten oft auch ein Leben lang Schilddrüsenhormone einnehmen. Zum einen, weil die Schilddrüse diese nicht mehr ausreichend produzieren kann und zum anderen, um zu verhindern, dass eventuell verbliebenes Gewebe wieder zu wachsen beginnt. Einige Menschen haben Angst vor einem Reaktorunfall. Jodtabletten sollen vor der Strahlung schützen, die dabei frei wird. Sollte man vorsichtshalber Jod zu sich nehmen? Ich kann nur dringend davor warnen, anlasslos hohe Joddosen zu sich zu nehmen. Wenn beispielsweise eine unerkannte Schilddrüsenerkrankung besteht, löst eine so extrem hohe Jodzufuhr sehr wahrscheinlich eine Überfunktion aus. Eine Szintigraphie-Diagnostik oder eine Radiojodtherapie wären danach ebenfalls unmöglich, da die Schilddrüse für lange Zeit kein neues Jod mehr aufnehmen kann. Menschen mit Morbus Basedow oder Schilddrüsenautonomie sollten auf keinen Fall diese Art der Jodprophylaxe nehmen, weil sie diese hohe Dosis – ein Vielfaches der empfohlenen Tageszufuhr – nicht vertragen. Es kann zu einer thyreotoxischen Krise führen, bei der es vor allem zu Herzrhythmusstörungen und SADE.LETHY.17.05.1262 5/7 Vorhofflimmern bis hin zum Schockzustand kommen kann. Das endet in bis zu 20 Prozent der Fälle tödlich. Da richten geringe Mengen an in die Schilddrüse aufgenommenem Radiojod gegebenenfalls weniger Schaden an. Wie läuft die TSH-Wert-Bestimmung oder eine Knotenabklärung bei Kindern ab? Der Zielwert für TSH ist altersabhängig. Wenn es in der Familie Schilddrüsenerkrankungen gibt, besteht ein erhöhtes Risiko, dass die Kinder ebenfalls eine Schilddrüsenerkrankung bekommen. Eine Hashimoto-Entzündung im Kindesalter wird heutzutage häufiger als früher diagnostiziert – möglicherweise liegt das an den verbesserten Diagnosemöglichkeiten. Die Untersuchung der Schilddrüsenwerte im Blut kann zum Beispiel im Rahmen der Jugenduntersuchung 1 (J1) vorgenommen werden, die Jugendliche im Alter von 12 bis 14 Jahren wahrnehmen sollten. Eindeutige klinische Zeichen für eine Schilddrüsenerkrankung sind bei Kindern oft schwer erkennbar. Abgeschlagenheit und Müdigkeit müssen nicht unbedingt an der Schilddrüse liegen, besonders in der Pubertät. Bei Kindern und Jugendlichen sollte im Zweifel als erstes eine Ultraschalluntersuchung erfolgen. Damit sind entzündliche Prozesse sowie Knoten gut zu sehen. Oft bringen Patientinnen, die an einer Hashimoto-Entzündung leiden, ihre Kinder mit zur Untersuchung, bei denen dann gegebenenfalls bei dieser Gelegenheit eine Ultraschalluntersuchung mit durchgeführt werden kann. 12.458 Zeichen inkl. Leerzeichen Forum Schilddrüse Das Forum Schilddrüse bietet Serviceangebote rund um die Schilddrüse. Zum Thema Schilddrüsenerkrankungen und deren Prävention finden Sie weitere Informationen in der Broschüre „Mini-Organ mit Maxi-Wirkung - Wichtige Fragen und Antworten zur Schilddrüsengesundheit“. Diese kann unter www.forumschilddruese.de online oder unter der Hotline 069 63803727 (Montag bis Freitag, 9 bis 13 Uhr) bestellt werden. Dort finden sich weitere Informationen zur Schilddrüse und Schilddrüsenerkrankungen. Bei spezifischen Fragen zur Schilddrüse kann die Telefonsprechstunde (alle zwei Wochen dienstags, 17 bis 19 Uhr) genutzt werden, bei der ein Schilddrüsenexperte berät. Abdruck honorarfrei / Beleg erbeten SADE.LETHY.17.05.1262 6/7 Pressekontakt: Dorothea Küsters Life Science Communications GmbH Leimenrode 29, 60322 Frankfurt Tel.: 069 / 61 998-16, -18, -24 Fax: 069 / 61 998-10 Laura Zimmer: [email protected] Dr. Anna Müllner: [email protected] Daniel Schwind: [email protected] Judith Kramer BU Communications General Medicines Tel.: + (49) 69 305 – 84412 oder Tel.: + (49) 30 2575 – 2687 [email protected] SADE.LETHY.17.05.1262 7/7 Worauf sollten Hashimoto-Patienten achten? Interview mit Privat-Dozent Dr. Joachim Feldkamp, Chefarzt der Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie, Infektiologie am Klinikum Bielefeld Viele Menschen sind (Schilddrüsenentzündung) an einer erkrankt, Hashimoto eine Thyreoiditis Form der Schilddrüsenunterfunktion, bei der die Schilddrüse nicht genügend Hormone produziert. Eigentlich müsste man die Hormone doch nur substituieren. Wieso ist die Einstellung so schwierig? Bei einer Hashimoto-Erkrankung richtet sich das körpereigene Immunsystem gegen die Schilddrüse. Es kommt zu einer Entzündung, wodurch die Schilddrüse nach und nach zerstört wird und immer weniger Schilddrüsenhormone produziert. Die Patienten fühlen sich antriebslos, müde oder depressiv und ihr Stoffwechsel ist langsamer. Mit der Einnahme von Schilddrüsenhormonen bessern sich diese Symptome wieder. Dabei muss jedoch die richtige Dosis gefunden werden. Das ist nicht trivial. Den meisten Problemen mit der Einstellung liegen aber Einnahmefehler zugrunde. Die Hormone müssen morgens auf nüchternen Magen eingenommen werden. Die Aufnahme der Schilddrüsenhormone geschieht über den Darm. Ist darin Nahrung enthalten können Schilddrüsenhormone damit reagieren und gelangen dann nicht mehr in den Blutkreislauf. Erst eine halbe Stunde nach der Einnahme sollten Patienten frühstücken. Das bedeutet auch, bis dahin auf Kaffee oder Tee zu verzichten. In Ausnahmefällen können die Hormone auch abends vor dem Schlafen eingenommen werden. Falls die Dosis verändert wird, benötigt der Körper einige Zeit, um sich wieder einzupendeln. Daher sollte eine erneute Überprüfung der Schilddrüsenwerte erst zwei Monate nach der Umstellung erfolgen. Das kann die Einstellung sehr langwierig machen. SADE.LETHY.17.05.1262 1/5 Trotz eines guten TSH-Werts fühlen sich einige Hashimoto-Patienten immer noch antriebslos und depressiv. Wie kann man dem begegnen? Der TSH-Wert misst die Menge der Schilddrüsen-stimulierenden Hormone. Er sinkt, wenn mehr Schilddrüsenhormone (L-Thyroxin) vorhanden sind und steigt, wenn es zu wenige sind. Ist der TSH-Wert hoch, regt dies die gesunde Schilddrüse zur Produktion von Schilddrüsenhormonen an. Ist die Schilddrüse an einer Hashimoto erkrankt, sollte ein zu hoher TSH-Wert mit Schilddrüsenhormonen behandelt werden. Die Patienten sollten innerhalb des Normalbereichs eingestellt sein, da gibt es viel Spielraum. Wie gesagt dauert es aber oft etwas länger, bis die richtige Dosis gefunden ist. Wenn sich die Befindlichkeit des Patienten nicht bessert, ist es möglich, dass die Symptome gar nicht von der Schilddrüse ausgehen. Welche Nahrungsergänzungsmittel können hilfreich sein? Lohnt es sich, auf die Versorgung mit bestimmten Mikronährstoffen und Vitaminen zu achten? Ein Patient, der gut eingestellt ist und keine Beschwerden hat, muss für gewöhnlich keine Nahrungsergänzungsmittel einnehmen. Wenn Patienten Symptome haben, die deutlich auf einen Mangel hinweisen, ist eine Labordiagnostik notwendig. Bei Selen scheint es jedoch einen Zusammenhang mit Hashimoto zu geben… Bei einer Hashimoto greift das körpereigene Abwehrsystem die Schilddrüse an. Dieser Prozess wird durch Selen anscheinend etwas gedrosselt. Im Einzelfall kann über eine Nahrungsergänzung nachgedacht werden. Geheilt wird eine Hashimoto durch Selen jedoch nicht. Manche Schilddrüsenpatienten berichten auch eine Besserung der Symptome unter Zink. Zwischen einem Zinkmangel und Hashimoto gibt es keinen ursächlichen Zusammenhang. Aber natürlich kann ein Hashimoto-Patient zusätzlich einen Zinkmangel haben. Trotz guter Schilddrüsenwerte leiden die Patienten dann an Symptomen wie Haarausfall sowie trockener Haut und brüchigen Nägeln. Und wie ist es mit Vitamin D? In Deutschland besteht ein gewisses Risiko für einen Vitamin D-Mangel, da wir für die Herstellung Sonnenlicht auf der Haut benötigen und es davon gerade im SADE.LETHY.17.05.1262 2/5 Winter weniger gibt. Hashimoto-Patienten haben das nicht häufiger als andere Menschen. Oder Eisen? Gerade bei Frauen ist es wichtig, den Eisenspiegel zu messen, denn dieser ist bekanntermaßen häufiger niedriger als bei Männern. Die Schilddrüse benötigt Eisen zur Herstellung der Hormone. Ist zu wenig Eisen vorhanden, kann es zu einer leichten Unterfunktion kommen. Gibt es Begleiterkrankungen bei Hashimoto? Eine gelegentlich auftretende Begleiterkrankung ist die Typ-A-Gastritis, eine nicht schmerzhafte Entzündung der Magenschleimhaut. Dadurch kommt es zu einer schlechteren Aufnahme von Vitamin B12. Wenn sich Hashimoto-Patienten, die jahrelang gut eingestellt waren, plötzlich wieder müde und abgeschlagen fühlen oder sogar eine Blutarmut entwickeln, sollten Ärzte auf einen Vitamin B12-Mangel prüfen. Wie viel Jod vertrage ich bei einer Hashimoto Thyreoiditis? Da die Schilddrüsenhormone, die Hashimoto-Patienten einnehmen, bereits Jod enthalten, benötigt die Schilddrüse kein zusätzliches Jod. Die Jodaufnahme über die normale Ernährung ist jedoch unbedenklich. Die Mythen, man müsse sich „jodfrei“ ernähren, auf jodiertes Speisesalz, Seefisch oder gar Urlaub am Meer verzichten, sind schlichtweg falsch. Zusätzliches Jod über Jodtabletten ist allerdings nicht notwendig, außer während der Schwangerschaft und der Stillzeit. Sollte man Vorsichtsmaßnahmen treffen? Lediglich bei sehr stark jodreichen Speisen, wie zum Beispiel Sushi, sollten Hashimoto-Patienten vorsichtig sein. Das liegt daran, dass Sushi mit Algen hergestellt wird und diese ein Vielfaches des Tagesbedarfs an Jod enthalten. Das kann den noch laufenden Entzündungsprozess eventuell verstärken. Bei einer leichten Unterfunktion sollten Hashimoto-Patienten daher höchstens einmal die Woche Sushi essen bzw. hohe Joddosen über 300 Mikrogramm pro Tag generell vermeiden. Im normalen Alltag werden diese Mengen aber nahezu nie erreicht. Ist der Entzündungsprozess komplett abgeklungen und hat die Schilddrüse ihre Funktion vollständig eingestellt, reagiert die Schilddrüse eines HashimotoPatienten nicht mehr auf Jod. Daher ist dann häufiger Sushi-Verzehr kein Problem mehr. SADE.LETHY.17.05.1262 3/5 Kann Jod Schilddrüsenerkrankungen verursachen? Eine Zunahme von Hashimoto gibt es in Deutschland nicht, auch nachdem sich die Jodversorgung in Deutschland verbessert hat. Hohe Joddosen, das Zehnfache des Tagesbedarfs oder mehr, können allerdings bei Menschen mit einer Veranlagung für Schilddrüsenerkrankungen diese früher auftreten lassen. Ist es sinnvoll, sich als Hashimoto-Patient speziell zu ernähren? Kann eine glutenfreie, vegane oder vegetarische Diät sinnvoll sein? Glutenfrei müssen sich nur Menschen ernähren, die eine Zöliakie haben. Im Falle einer Glutensensitivität kann eine glutenfreie Ernährung ebenfalls angebracht sein. Diese Patienten bekommen dann, wenn sie Weizenprodukte essen, Bauchund Kopfschmerzen. Zur Diagnose einer Zöliakie sind eine Gewebeprobe des Darms und spezielle Blutuntersuchungen notwendig. Die Erkrankung ist selten, kann jedoch auch bei Hashimoto-Patienten auftreten. Eine vegane oder vegetarische Ernährung bietet im Hinblick auf die HashimotoErkrankung aber keine Vor- oder Nachteile. Wie entsteht eine Hashimoto-Thyreoiditis? Die Krankheit ist genetisch vorgegeben, das heißt sie tritt familiär gehäuft auf. Die genauen Gene, die die Erkrankung auslösen, sind zum Großteil noch unbekannt. Wann die Erkrankung auftritt, können wir nicht vorhersagen. Eindeutige Umweltfaktoren, die die Erkrankung auslösen könnten, sind bisher nicht bekannt. Eine Schilddrüsenunterfunktion führt häufig zur Gewichtszunahme. Manche Patienten werden die Pfunde trotz Behandlung nicht wieder los. Was kann man tun? In der Regel nehmen Schilddrüsenpatienten über einen kurzen Zeitraum an Gewicht zu und verlieren es nach Beginn der Therapie wieder. Ist das nicht der Fall, kann es sein, dass die Dosis an Schilddrüsenhormonen auch zu hoch ist. Diese führen nämlich zu einem größeren Hungergefühl. Das wissen viele Ärzte nicht. Sie nehmen an, dass eine höhere Dosis Schilddrüsenhormon die Gewichtsabnahme beschleunigt. Manchmal kann es sinnvoller sein, die Dosis etwas zu reduzieren: Die Patienten haben weniger Hunger und verlieren leichter Körpergewicht. Auch in den Wechseljahren und in der Menopause fällt die Gewichtsabnahme schwerer. Diese fallen oft mit dem Beginn einer Hashimoto zusammen. 8.011 Zeichen inkl. Leerzeichen SADE.LETHY.17.05.1262 4/5 Forum Schilddrüse Das Forum Schilddrüse bietet Serviceangebote rund um die Schilddrüse. Zum Thema Hashimoto-Thyreoiditis finden Sie weitere Informationen in der Broschüre „Hashimoto-Thyreoiditis – Autoimmune Schilddrüsenentzündung“. Diese kann unter www.forum-schilddruese.de online oder unter der Hotline 069 63803727 (Montag bis Freitag, 9 bis 13 Uhr) bestellt werden. Dort finden sich weitere Informationen zur Schilddrüse und Schilddrüsenerkrankungen. Bei spezifischen Fragen zur Schilddrüse kann die Telefonsprechstunde (alle zwei Wochen dienstags, 17 bis 19 Uhr) genutzt werden, bei der ein Schilddrüsenexperte berät. Abdruck honorarfrei / Beleg erbeten Pressekontakt: Dorothea Küsters Life Science Communications GmbH Leimenrode 29, 60322 Frankfurt Tel.: 069 / 61 998-16, -18, -24 Fax: 069 / 61 998-10 Laura Zimmer: [email protected] Dr. Anna Müllner: [email protected] Daniel Schwind: [email protected] Judith Kramer BU Communications General Medicines Tel.: + (49) 69 305 – 84412 oder Tel.: + (49) 30 2575 – 2687 [email protected] SADE.LETHY.17.05.1262 5/5 Welche Rolle spielt die Schilddrüse in der Schwangerschaft? Interview mit Professor Dr. Onno Janßen, Internist und Endokrinologe am endokrinologikum Hamburg Die Schilddrüse beeinflusst viele Prozesse in unserem Körper. Was ist bei einer Schwangerschaft und Stillzeit zu beachten, wenn eine Frau eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine Hashimoto Thyreoiditis hat? In der Schwangerschaft Schilddrüsenhormon, um brauchen das Frauen Kind rund ein Drittel mehr mitzuversorgen. Das Schwangerschaftshormon HCG stimuliert dafür die weibliche Schilddrüse, welche dann mehr Hormone produziert. Bei schwangeren Frauen sollte deshalb auf die Jodversorgung geachtet werden, denn das Spurenelement wird für die Bildung der Schilddrüsenhormone benötigt. Außerdem benötigt das Kind ab der 16. bis 18. Schwangerschaftswoche Jod für die eigene kleine Schilddrüse, um selbst die Hormone herstellen zu können. Kann die Schilddrüse den vermehrten Hormonbedarf nicht selbst produzieren, sollte die Frau Schilddrüsenhormone einnehmen und die Werte weiter beobachten lassen. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn einer Frau die Schilddrüse ganz oder teilweise entfernt wurde oder bei Hashimoto-Patientinnen. Letztere haben eine chronische Entzündung der Schilddrüse, die zu einer Unterfunktion führt. Diese Frauen nehmen häufig bereits Schilddrüsenhormone ein, und ihre Schilddrüsenwerte müssen regelmäßig überprüft und die Dosis entsprechend angepasst werden. Auch Schwangere, die Schilddrüsenhormone einnehmen, benötigen zusätzlich Jod, speziell für das heranwachsende Kind. Was gilt es bei einer Überfunktion zu beachten? Die häufigste Schilddrüsenüberfunktion bei Frauen im gebärfähigen Alter ist der Morbus Basedow. Bei einer sehr ausgeprägten Überfunktion besteht eine etwas geringere Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, prinzipiell können Frauen mit Morbus Basedow das aber problemlos. Interessanterweise ist es so, dass ein SADE.LETHY.17.05.1262 1/4 Morbus Basedow in der Schwangerschaft häufig besser wird. Bei Morbus Basedow greift das Immunsystem die Schilddrüse an und stimuliert dadurch eine übermäßige Hormonproduktion. In der Schwangerschaft fährt der Körper das Immunsystem der Frau jedoch herunter, damit dieses nicht den Embryo angreift. Nebenbei wird dann auch der Morbus Basedow herunterreguliert. Viele Frauen kommen in der Schwangerschaft spätestens ab der zwölften Schwangerschaftswoche ohne eine Therapie der Erkrankung aus. Natürlich sollten Frauen nicht deswegen schwanger werden. Wenn eine Frau während der Erkrankung einen Kinderwunsch hat, sollten die Ärzte zunächst eine Therapie einleiten. Nach der Schwangerschaft gibt es außerdem oft einen Rückfall. Wie wird ein Morbus Basedow in der Schwangerschaft und Stillzeit behandelt? Wenn der Morbus Basedow behandelt werden muss, geht das während der Schwangerschaft sowie Stillzeit mit niedrig dosierten Thyreostatika (Schilddrüsenblocker). Ist die Erkrankung zu stark ausgeprägt und benötigt die Frau mehr Thyreostatika, können diese über die Muttermilch zum Kind gelangen und dort eine Unterfunktion der Schilddrüse verursachen. Dann müsste die Mutter eigentlich abstillen. Häufig ist es dann besser, die Schilddrüse operativ entfernen zu lassen. Danach kann die Frau direkt weiterstillen. Warum müssen die Schilddrüsenwerte in der Schwangerschaft kontrolliert werden? Die Schilddrüsenhormone sorgen dafür, dass die geistige Entwicklung des Kindes optimal voranschreiten kann. Kinder, deren Mütter während der frühen Schwangerschaft ausreichend Schilddrüsenhormone hatten, sind im Schnitt schlauer als jene, deren Mütter weniger gut damit versorgt waren. Deshalb sollte die Überprüfung am Anfang der Schwangerschaft am besten im Mutterpass verankert werden, in dem wichtige Vorsorgeuntersuchungen gelistet sind. Funktioniert die Schilddrüse nicht optimal, sollten behandelnde Ärzte alle vier bis sechs Wochen die Werte prüfen. Bei gesunden Frauen haben die Schilddrüsenhormone nur einen geringen Einfluss auf die Schwangerschaft. Früher wurde oft vermutet, dass Frauen nur mit optimalen Schilddrüsenwerten überhaupt schwanger werden können. Das war ein Irrtum, auch Frauen mit einer Unterfunktion können schwanger werden: Wenn diese dann in der Schwangerschaft nicht erkannt oder nicht ausgeglichen wird, entwickelt sich das Kind nicht optimal. SADE.LETHY.17.05.1262 2/4 Wie sollten sich Frauen mit Kinderwunsch bezüglich der Schilddrüse auf die Schwangerschaft vorbereiten? Vor der Schwangerschaft untersuchen lassen. sollten Frauen die Schilddrüsenwerte einmal Eine gesunde Frau oder eine Frau, deren Schilddrüsenhormone gut eingestellt sind, sollte schon vor der Schwangerschaft Folsäure- und Jodtabletten nehmen – die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt 150 bis 200 Mikrogramm Jod zu supplementieren. Das ist auch bei Hashimoto unschädlich. Frauen mit einem Morbus Basedow sollten jedoch die Jodsupplementierung mit ihrem Arzt besprechen: Ist der Morbus Basedow nicht aktiv, ist eine Jodgabe unbedenklich. Bei einer ausgeprägten Überfunktion sollte jedoch keine Jodgabe erfolgen. Eine genaue Untersuchung ist wichtig, da Jod für die Gehirnentwicklung des Kindes und damit für die Intelligenz wichtig ist. Kann eine Erkrankung der Schilddrüse die Fruchtbarkeit von Männern und Frauen beeinflussen? Für Männer gibt es überhaupt keine Daten, dass die Fruchtbarkeit durch die Schilddrüsenerkrankung geringer wäre. Bei Frauen spielt die Schilddrüse ebenfalls keine große Rolle für die Empfängnis. Aber wir wollen natürlich, dass Frauen gesund in die Schwangerschaft gehen, damit sie ihr Kind optimal versorgen können. Daher sollten die Schilddrüsenwerte schon vor der Schwangerschaft überprüft werden. Können Schilddrüsenmedikamente Menstruationsbeschwerden verschlimmern? Schilddrüsenhormone haben keinen Einfluss auf Menstruationsbeschwerden. Haben Frauen und Männer durch Schilddrüsenkrankheiten Probleme mit der Libido? Bei einer Unterfunktion, also zum Beispiel einem schlecht eingestellten Hashimoto, ist der Stoffwechsel verlangsamt. Frauen fühlen sich dann oft müde und antriebslos. Berichtet eine Frau über sexuelle Unlust, sollten Ärzte auch die Schilddrüse überprüfen. Bei Männern ist der Effekt für gewöhnlich nicht so stark. Wie wirkt sich die Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln, speziell der Pille, auf Schilddrüsenmedikamente aus? Wenn Frauen mit einem Hashimoto Schwierigkeiten mit der Pille haben, liegt das eher an der Pille. Allerdings vergrößert sich unter Einnahme der hormonellen Verhütungsmittel, genauso wie in der Schwangerschaft, der Speicher für SADE.LETHY.17.05.1262 3/4 Schilddrüsenhormone um das drei- bis fünffache. Der erhöhte Bedarf an Schilddrüsenhormon entwickelt sich dabei aber so langsam, dass er sowohl bei gesunden Frauen als auch bei Hashimoto-Patientinnen problemlos aufgefüllt werden kann und üblicherweise keine Probleme macht. 6.593 Zeichen inkl. Leerzeichen Forum Schilddrüse Das Forum Schilddrüse bietet Serviceangebote rund um die Schilddrüse. Zum Thema Schwangerschaft bei Schilddrüsenerkrankungen finden Sie weitere Informationen unter anderem in den Broschüren „Mini-Organ mit Maxi-Wirkung“, „Hashimoto-Thyreoiditis“ und „Morbus Basedow“. Diese können unter www.forum-schilddruese.de online oder unter der Hotline 069 63803727 (Montag bis Freitag, 9 bis 13 Uhr) bestellt werden. Dort finden sich weitere Informationen zur Schilddrüse und Schilddrüsenerkrankungen. Bei spezifischen Fragen zur Schilddrüse kann die Telefonsprechstunde (alle zwei Wochen dienstags, 17 bis 19 Uhr) genutzt werden, bei der ein Schilddrüsenexperte berät. Abdruck honorarfrei / Beleg erbeten Pressekontakt: Dorothea Küsters Life Science Communications GmbH Leimenrode 29, 60322 Frankfurt Tel.: 069 / 61 998-16, -18, -24 Fax: 069 / 61 998-10 Laura Zimmer: [email protected] Dr. Anna Müllner: [email protected] Daniel Schwind: [email protected] Judith Kramer BU Communications General Medicines Tel.: + (49) 69 305 – 84412 oder Tel.: + (49) 30 2575 – 2687 [email protected] SADE.LETHY.17.05.1262 4/4 H I N T E R G R U N D Frühzeitige Therapie kann die Operation ersparen Die rechtzeitige, medikamentöse Behandlung der Schilddrüsenknoten macht eine Operation überflüssig Ein Knoten oder ein Kropf – viele Schilddrüsenpatienten beunruhigt diese Diagnose so sehr, dass sie eine schnelle Entfernung wünschen. In der Papillonstudie, welche 2007 durchgeführt wurde, lagen über 80 Prozent der durchgeführten Operationen solche gutartigen Veränderungen der Schilddrüse zugrunde. Beide Erkrankungen, sowohl Knoten als auch Kropf, ließen sich jedoch im Frühstadium erfolgreich konservativ behandeln. Dennoch wurde bei der Hälfte der Patienten im Vorfeld der Operation keine medikamentöse Behandlung durchgeführt. Dabei birgt eine Operation generell die Gefahr von Komplikationen. Eine frühzeitige Diagnose und eine passende, konservative Therapie können Schilddrüsenpatienten sowohl das Skalpell als auch post-operative Risiken ersparen. Nirgends in Europa werden so viele Schilddrüsenoperationen durchgeführt wie in Deutschland und Österreich. Die zugrundeliegende Diagnose ist häufig ein Knoten in der Schilddrüse oder ein Kropf, der Knoten enthält (1). Eine konservative Therapie hätte die Operation jedoch in vielen Fällen vermeiden können. Ärzte verschreiben dabei entweder das Schilddrüsenhormon Thyroxin, Jod oder ein Kombinationspräparat aus beidem. Studien haben gezeigt, dass diese Therapie sowohl den Kropf als auch die Knoten schrumpfen lässt (2). „Im Anfangsstadium kann man einen Kropf als auch einen Knoten in der Schilddrüse mittel Ultraschallkontrollen beobachten oder mit Medikamenten behandeln“, erklärt Professor Peter Goretzki, Chirurg aus Neuss. „Wurde eine Veränderung der Schilddrüse ertastet, führen wir somit bei allen Patienten einen Ultraschall durch. Damit können wir Knoten besser einschätzen, ob sie gegebenenfalls bösartig sein könnten und verzichten bei unverdächtigen Knoten, die den SADE.LETHY.17.05.1262 1/4 Regelfall darstellen, auf eine Operation.“ Dennoch drängen viele Patienten auf eine Operation. Sie fürchten, dass sich hinter dem Knoten ein bösartiger Tumor verbergen könnte. Dies ist verständlich, kann aber heute oft mit großer Sicherheit ausgeschlossen werden. Befunde, die für eine Operation sprechen, sind von den Fachgesellschaften klar definiert. Bei Knoten unter 1 cm Durchmesser besteht keine Gefahr für Krebs mit einer Lebensbedrohung für den Patienten. Bei größeren Knoten ist neben klinischen Zeichen für das Wachstum des Knotens, dem Alter der Patienten und der Frage nach Familienangehörigen mit Schilddrüsenerkrankungen und Schilddrüsentumoren besonders auf den Tumormarker Calcitonin, das Ultraschallbild und die Festigkeit des Knotens (Elastographie) und ggf. auf eine fehlende Aufnahme von Jod durch den Knoten zu achten. Mit dieser Summe an Informationen können Ärzte abschätzen, wie der Knoten am besten zu therapieren ist (3). Ob eine Operation in Frage kommt und vorher vielleicht noch eine Biopsie des Knotens erfolgen sollte, müssen Arzt und Patient gemeinsam besprechen: „Auch wenn die meisten Operationen ohne Probleme einhergehen, beinhaltet jede Schilddrüsenoperation das Risiko einer Stimmbandlähmung, die meist Heiserkeit und selten auch Atemnot zur Folge haben kann“, warnt Goretzki, „Auch kann eine gestörte Kalziumversorgung mit Kribbel-Missempfindungen in den Händen und Füßen bis hin zu Muskel-Krämpfen nach einer ausgedehnten Schilddrüsenoperation auftreten.“ Bei frühzeitiger medikamentöser Therapie können sowohl Knoten als auch Knotenkröpfe, die aufgrund eines Jodmangels entstanden sind, erfolgreich schrumpfen. Zusätzlich beugt die medikamentöse Therapie der Entstehung neuer Knoten vor und ist sehr sicher (2,3,4). Nur wenn die medikamentöse Behandlung nicht anschlägt, sollten weitere Optionen geprüft werden (3). Neben einer Operation können sich Patienten mit einer Knotenstruma ohne Verdacht auf bösartiges Wachstum auch für eine Radiojodtherapie entscheiden. Bei der Radiojodtherapie geht Schilddrüsengewebe, das schwach radioaktives Jod speichert, zu Grunde und der Kropf nimmt so an Größe ab. Das kann bis über die Hälfte des Primärvolumens ausmachen (2). Im Falle gutartiger Schilddrüsenerkrankungen sollten Ärzte dem Patienten nach Aufklärung über die unterschiedlichen Möglichkeiten genügend Zeit zur Entscheidung einräumen. Übertriebene Eile ist hier nicht geboten. Dabei können Informationsmaterialien helfen, dem Patienten die Thematik fachgerecht zu erläutern. „Die Aufklärung des Patienten ist ein nicht zu unterschätzender Faktor, SADE.LETHY.17.05.1262 2/4 um die Zahl vermeidbarer Schilddrüsenoperationen zu verringern“, sagt Goretzki, „Gute Information und ärztliches Einfühlungsvermögen nehmen Ängste und schützen vor unnötigen Therapien.“ 4.510 Zeichen inkl. Leerzeichen Forum Schilddrüse Das Forum Schilddrüse bietet Serviceangebote rund um die Schilddrüse. Zum Thema Operationen finden Sie weitere Informationen in der Broschüre „Operation der Schilddrüse“. Diese kann unter www.forum-schilddruese.de online oder unter der Hotline 069 63803727 (Montag bis Freitag, 9 bis 13 Uhr) bestellt werden. Dort finden sich weitere Informationen zur Schilddrüse und Schilddrüsenerkrankungen. Bei spezifischen Fragen zur Schilddrüse kann die Telefonsprechstunde (alle zwei Wochen dienstags, 17 bis 19 Uhr) genutzt werden, bei der ein Schilddrüsenexperte berät. Links: Dr. Beyer über Kropf und Struma – eine Vergrößerung der Schilddrüse: https://www.youtube.com/watch?v=yhv8QOKXMQo Knotenkropf: http://www.forum-schilddruese.de/Patienten-fragennach/Knotenkropf.htm?ID=112 Quellen: (1) Schilddrüsen-Initiative-Papillon (2007) Die Papillon-Studie http://www.schilddruese.de/download/download-studie.pdf. (2) Grußendorf M, et al., Reduction of Thyroid Nodule Volume by Levothyroxine and Iodine Alone and in Combination: A Randomized, Placebo-Controlled Trial. J Clin Endocrinol Metab 2011 Jun; 96:2786-2795. (3) Westphal K, Diagnostik und Therapie von Schilddrüsenerkrankungen. MMW. 2016 Aug;17:1-4. (4) Schott, M, Wie werden Schilddrüsenknoten therapiert? Dtsch med Wochenschr 2015;140(08):573-577. (5) Korkusuz H, et al., Volume reduction of benign thyroid nodules 3 months after a single treatment with high-intensity focused ultrasound (HIFU). J Ther Ultrasound 2015 Mar;3:4. Abdruck honorarfrei / Beleg erbeten Pressekontakt: Dorothea Küsters Life Science Communications GmbH Leimenrode 29, 60322 Frankfurt Tel.: 069 / 61 998-16, -18, -24 Fax: 069 / 61 998-10 Laura Zimmer: [email protected] Dr. Anna Müllner: [email protected] SADE.LETHY.17.05.1262 3/4 Daniel Schwind: [email protected] Judith Kramer BU Communications General Medicines Tel.: + (49) 69 305 – 84412 oder Tel.: + (49) 30 2575 – 2687 [email protected] SADE.LETHY.17.05.1262 4/4 H I N T E R G R U N D Mit Gefühl statt Ultraschallgerät Die Tastuntersuchung der Schilddrüse ist dem Ultraschall überlegen. Mit modernen Diagnoseverfahren lassen sich viele Erkrankungen frühzeitig erkennen, daher greifen Ärzte bei der Untersuchung zum Ultraschallgerät. Dieses Konzept geht bei der Schilddrüse nicht immer auf. Bei Vorsorgeuntersuchungen reicht zunächst eine einfache Tastuntersuchung aus, um die Schilddrüse zu untersuchen. Schon Knoten in der Größe von 1 bis 2 cm können mit ärztlichem Fingerspitzengefühl ertastet werden. Erst bei einem positiven Tastbefund sollten Ärzte das Ultraschallgerät hinzunehmen. Studiendaten belegen, dass Ärzte bei einem vorzeitigen Ultraschall harmlose Schilddrüsenknoten als Krebserkrankungen fehlinterpretieren können und die Patienten unnötige Therapien erhalten. „Das Abtasten der Schilddrüse sollte in jeder Praxis zur standardmäßigen Vorsorgeuntersuchung gehören“, erklärt Professor Markus Luster, Direktor der Klinik für Nuklearmedizin der Universitätsklinik Marburg. „Damit können Ärzte schon Schilddrüsenknoten ab einer Größe von 1 cm ertasten.“ Erst wenn ein Knoten ertastet wurde, sollten Ärzte diese mit dem Ultraschallgerät genauer prüfen und die Schilddrüsenwerte im Blut messen. Nehmen Ärzte sofort das Ultraschallgerät zur Hand, führt das oft zur Überdiagnostik (1). Nicht jeder der Knoten erfordert eine genauere Abklärung, denn nur selten verbirgt sich dahinter eine Krebserkrankung. Wenn die Knoten wachsen oder sich die Schilddrüsenhormonwerte im Blut verändern, kann zunächst medikamentös eingegriffen werden. Trotzdem bitten Patienten oft um die Entfernung der Knoten, weil sie sich vor einer bösartigen Erkrankung fürchten, auch wenn diese unwahrscheinlich ist. Das führt jedoch oft zu einer Operation, welche in diesem SADE.LETHY.17.05.1262 1/3 Fall eine unnötige Belastung des Patienten darstellt. Gutartige Knoten lassen sich hingegen schonend medikamentös behandeln. In Südkorea zeigte sich, dass nach Einführung eines generellen SchilddrüsenUltraschallscreenings bei Senioren zehnmal mehr Schilddrüsenkrebsdiagnosen als zuvor gestellt wurden und die Zahl der Schilddrüsen-Operationen deutlich anstieg (2). Damit gab es auch mehr operationsbedingte Komplikationen, wie etwa Stimmbandlähmungen oder Probleme mit der Kalziumversorgung, die zu Krämpfen führen kann. Die Sterblichkeitsrate aufgrund von Karzinomen sank jedoch nicht. „Schilddrüsenknoten finden sich bei jedem dritten Erwachsenen, diese sind nur ganz selten bösartig“, sagt Privat-Dozent Dr. Joachim Feldkamp, Internist aus Bielefeld, „Menschen ab 60 Jahren haben zu über 50 Prozent Schilddrüsenknoten.“ Hinter den Knoten verbirgt sich bei älteren Personen jedoch noch seltener ein Karzinom (3). „Bei Symptomen wie einem wachsenden Knoten, Heiserkeit oder Schluckbeschwerden aber sollten die Hausärzte ihre Patienten zu einem Schilddrüsenspezialisten, also einem Endokrinologen oder einem Nuklearmediziner, überweisen“, merkt Feldkamp an. „Dort sind Patienten immer in guten Händen.“ 2.868 Zeichen inkl. Leerzeichen Forum Schilddrüse Das Forum Schilddrüse bietet Serviceangebote rund um die Schilddrüse. Zum Thema Schilddrüsenerkrankungen und deren Prävention finden Sie weitere Informationen in der Broschüre „Mini-Organ mit Maxi-Wirkung - Wichtige Fragen und Antworten zur Schilddrüsengesundheit“. Diese kann unter www.forumschilddruese.de online oder unter der Hotline 069 63803727 (Montag bis Freitag, 9 bis 13 Uhr) bestellt werden. Dort finden sich weitere Informationen zur Schilddrüse und Schilddrüsenerkrankungen. Bei spezifischen Fragen zur Schilddrüse kann die Telefonsprechstunde (alle zwei Wochen dienstags, 17 bis 19 Uhr) genutzt werden, bei der ein Schilddrüsenexperte berät. Links: Privat-Dozent Dr. Feldkamp über Schilddrüsendiagnostik und Prävention: http://www.forum-schilddruese.de/Videofilme/Neuer-Film-Die-Schilddruesekleines-Organ-mit-grosser-Wirkung.htm?ID=205 Diagnostik: http://www.forum-schilddruese.de/Patienten-fragennach/Diagnostik.htm?ID=119 SADE.LETHY.17.05.1262 2/3 Quellen: (1) Westphal K, Diagnostik und Therapie von Schilddrüsenerkrankungen. MMW. 2016 Aug;17:1-4. (2) Ahn HS et al., South Korea’s Thyroid-Cancer “Epidemic” — Turning the Tide. N Engl J Med. 2015 Dec;373:2389-2390 (3) Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Krebs in Deutschland 2015: http://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Publikationen/Krebs_in_Deutschl and/kid_2015/kid_2015_c73_schilddruese.pdf?__blob=publicationFile, zuletzt zugegriffen: 28. Februar 2017. Abdruck honorarfrei / Beleg erbeten Pressekontakt: Dorothea Küsters Life Science Communications GmbH Leimenrode 29, 60322 Frankfurt Tel.: 069 / 61 998-16, -18, -24 Fax: 069 / 61 998-10 Laura Zimmer: [email protected] Dr. Anna Müllner: [email protected] Daniel Schwind: [email protected] Judith Kramer BU Communications General Medicines Tel.: + (49) 69 305 – 84412 oder Tel.: + (49) 30 2575 – 2687 [email protected] SADE.LETHY.17.05.1262 3/3 H I N T E R G R U N D Jod auch für schwangere SchilddrüsenPatientinnen Während der frühen Schwangerschaft bis zur Stillzeit sollten Frauen auf die Jodversorgung achten. Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen müssen Jod nicht aus ihrer Ernährung ausschließen, auch wenn viele Menschen das immer noch annehmen. In bestimmten Lebensphasen sollten Schilddrüsenpatienten sogar zusätzlich Jod einnehmen: Vor und während der Schwangerschaft und in der Stillzeit. Hier geht es nicht um die Jodversorgung der Patientin selbst, sondern um den Bedarf des ungeborenen Kindes beziehungsweise des Säuglings. Jod ist wichtig für dessen Gehirnentwicklung. Schon ein geringer Mangel der Mutter kann zu einem niedrigeren Intelligenzquotienten des Kindes führen. Experten empfehlen daher, dass schwangere Schilddrüsen-Patientinnen Jodpräparate zu sich nehmen sollten, um den erhöhten Bedarf in dieser Zeit zu decken. Sowohl bei Hashimoto- als auch bei Morbus Basedow-Patientinnen gilt: Für eine gesunde Entwicklung des Kindes ist Jod essentiell. Stellen Ärzte eine Schwangerschaft fest, empfehlen sie den Patientinnen häufig Folsäure- und Jodpräparate. Viele Schwangere haben richtigerweise bereits vor der Empfängnis mit diesen Präparaten vorgesorgt, um gerade im wichtigen ersten Schwangerschaftsdrittel alle Speicher gefüllt zu haben. Patientinnen mit Hashimoto oder Morbus Basedow sind jedoch oft verunsichert. Ist eine Jodsupplementation bei ihrer Erkrankung nicht schädlich? „Dass normale Jodmengen bei einer Hashimoto- sowie bei einer Morbus Basedow-Erkrankung schädlich sein können, ist ein Mythos“, erklärt Professor Dr. Onno Janßen, Endokrinologe aus Hamburg. „Richtig ist: Alle Schilddrüsen-Patienten mit Autoimmunerkrankungen können sich ganz normal ernähren. Sie können sowohl SADE.LETHY.17.05.1262 1/4 Fisch, als auch Milchprodukte und Jodsalz, die wichtigsten Jodquellen unserer Nahrung, zu sich nehmen. Sie sollten nur hohe Jodmengen, wie etwa durch Nahrungsergänzungsmittel oder Algenpräparate, vermeiden. In der Schwangerschaft oder in der Stillzeit ist der Jodbedarf einer Frau jedoch erhöht. Dann sollten auch Frauen, die an einer Schilddrüsenerkrankung leiden, Jod supplementieren. Das Jod ist ja nicht für die Patientin gedacht, sondern für ihr Kind.“ Schon ein geringer Jodmangel während der Schwangerschaft kann zu Entwicklungsstörungen im Gehirn führen. Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft zu wenig Jod zu sich nahmen, haben ein höheres Risiko für geringere Lese- und Sprachfähigkeiten und einen geringeren Intelligenzquotienten (1,2). Entscheidend ist vor allem die Jodversorgung im ersten Schwangerschaftsdrittel. Daher sollten Frauen mit Kinderwunsch bereits vor der Schwangerschaft mit der Nahrungsergänzung beginnen (1,2). Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt allen Schwangeren und Stillenden eine Jodzufuhr von 250 Mikrogramm am Tag (3). Die Versorgung mit Jod von Frauen in Deutschland im gebärfähigen Alter ist jedoch unzureichend, 45 Prozent der 18 bis 29-jährigen nehmen nicht ausreichend Jod zu sich. Bei den 30 bis 39jährigen sind es 38 Prozent. Im Durchschnitt nehmen diese Frauen nur 99 bzw. 114 Mikrogramm Jod pro Tag über die Nahrung auf (4). Daher sollten alle Schwangeren und Stillenden täglich 150 bis 200 Mikrogramm Jod als Nahrungsergänzung einnehmen, um ihren erhöhten Bedarf zu decken. Dies gilt auch, wenn sie an einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse leiden (5). Hashimoto-Patientinnen benötigen üblicherweise durch die Einnahme ihres Schilddrüsenmedikamentes, dem jodhaltigen L-Thyroxin, nur wenig zusätzliches Jod. Es ist für sie jedoch nicht schädlich, mehr Jod aufzunehmen. Daher können schwangere oder stillende Hashimoto-Patientinnen in dieser besonderen Zeit problemlos Jodsupplemente verwenden. Bei Morbus Basedow kann sich die Erkrankung durch die Aufnahme von Jod verschlechtern. Daher sollte die Patientin mit ihrem Arzt oder Ärztin Rücksprache halten und ihre Erkrankung beobachten lassen. Trotzdem sollten schwangere Morbus Basedow-Patientinnen wenn möglich im Interesse des Kindes Jod einnehmen. So steht einer optimalen Entwicklung nichts im Wege (6,7). 3.924 Zeichen inkl. Leerzeichen SADE.LETHY.17.05.1262 2/4 Forum Schilddrüse Das Forum Schilddrüse bietet Serviceangebote rund um die Schilddrüse. Zum Thema Schwangerschaft bei Schilddrüsenerkrankungen finden Sie weitere Informationen unter anderem in den Broschüren „Mini-Organ mit Maxi-Wirkung“, „Hashimoto-Thyreoiditis“ und „Morbus Basedow“. Diese können unter www.forum-schilddruese.de online oder unter der Hotline 069 63803727 (Montag bis Freitag, 9 bis 13 Uhr) bestellt werden. Dort finden sich weitere Informationen zur Schilddrüse und Schilddrüsenerkrankungen. Bei spezifischen Fragen zur Schilddrüse kann die Telefonsprechstunde (alle zwei Wochen dienstags, 17 bis 19 Uhr) genutzt werden, bei der ein Schilddrüsenexperte berät. Links: Dr. Beate Quadbeck, Internistin aus Düsseldorf, über Schilddrüse und Schwangerschaft. https://www.youtube.com/watch?v=I9dqvQUgHPA Schilddrüse: besonders Frauensache http://www.forum-schilddruese.de/Patienten-fragen-nach/Schilddruesebesonders-Frauensache.htm?ID=118 Quellen: (1) Moleti et al., Effects of maternal iodine nutrition and thyroid status on cognitive development in offspring: A pilot study. Thyroid. 2016 Feb;26(2):296-305. (2) Bath SC, et al., Effect of inadequate iodine status in UK pregnant women on cognitive outcomes in their children: results from the Avon Longitudinal Study of Parents and Children (ALSPAC). The Lancet. 2013 Mai; published online http://dx.doi.org/10.1016/S0140-6736(13)60436-5 (3) WHO, Iodine supplementation in pregnant and lactating women. 2017; http://www.who.int/elena/titles/guidance_summaries/iodine_pregnancy/en, abgerufen 7.3.2017. (4) DEGS, Jodversorgung in Deutschland: Ergebnisse des aktuellen Jodmonitoring. 2014; http://www.bmel.de/DE/Ernaehrung/GesundeErnaehrung/_Texte/DEGS_JodS tudie.html, abgerufen 7.3.2017. (5) Feldkamp et al., Klug entscheiden: …in der Endokrinologie. Dtsch Ärztebl 2016 April; 113(17):A-821. (6) Führer D et al., Schilddrüsenfunktionsstörungen in der Schwangerschaft. DMW. 2014; 139 (42); 2148-2152. (7) Westphal K, Diagnostik und Therapie von Schilddrüsenerkrankungen. MMW. 2016 Aug;17:1-4. Abdruck honorarfrei / Beleg erbeten Pressekontakt: Dorothea Küsters Life Science Communications GmbH Leimenrode 29, 60322 Frankfurt Tel.: 069 / 61 998-16, -18, -24 Fax: 069 / 61 998-10 SADE.LETHY.17.05.1262 3/4 Laura Zimmer: [email protected] Dr. Anna Müllner: [email protected] Daniel Schwind: [email protected] Judith Kramer BU Communications General Medicines Tel.: + (49) 69 305 – 84412 oder Tel.: + (49) 30 2575 – 2687 [email protected] SADE.LETHY.17.05.1262 4/4 H I N T E R G R U N D Forum Schilddrüse: Umfangreiches Informationsangebot für Patienten Seit über 25 Jahren klärt das Forum Schilddrüse Patienten auf Schilddrüsenerkrankungen zählen zu den häufigsten Erkrankungen in Deutschland. Trotzdem sind verlässliche Informationen rar gesät. Im Jahr 1988 gegründet, legt das Forum Schilddrüse seit jeher Wert auf ärztlich kuratierte und einfach Schilddrüsenerkrankungen. verständliche Dabei bietet das Informationen Forum auch über direkte Kontaktmöglichkeiten: Über eine Hotline werden allgemeine Fragen zur Schilddrüse beantwortet. Zusätzlich und deutschlandweit einmalig ist alle zwei Wochen ein Schilddrüsenexperte per Telefonsprechstunde erreichbar. Erkrankungen der Schilddrüse sind nicht selten. Viele Menschen haben Probleme mit dem Schmetterlingsorgan, das lebenswichtige Hormone herstellt. Doch obwohl Ärzte die Schilddrüsenerkrankungen gut therapieren können, haben Patienten im Alltag oft noch viele Fragen. Die Komplexität der unterschiedlichen Schilddrüsenerkrankungen macht es nicht einfach, allgemeinverständliche Informationen zu finden. Dem möchte das 1988 von Sanofi gegründete Forum Schilddrüse mit seiner Schmetterlingsorgan Daher trägt Forum Schilddrüse das – Aufklärungsarbeit über das Forum Schilddrüse entgegenwirken. auch gemeinnützigen wie Verpackungen die der Schilddrüsenmedikamente von Sanofi-Henning – das • Expertenbeirat: Acht Ärzte und Ärztinnen, eine Apothekerin • Infotelefon: 069 63803727, Mo-Fr, 9 -13 Uhr • Telefonsprechstunden 14-tägig, dienstags, 17 - 19 Uhr • Broschürenbestellungen telefonisch oder per Mail: [email protected] Zeichen des Schmetterlings. Ein Symbol für die verlässliche Qualität, die für SADE.LETHY.17.05.1262 1/3 Sanofi bei Medikamenten und Patientenaufklärung gerade im Bereich der Schilddrüsenerkrankungen zusammen gehören. Das Forum informiert wissenschaftlich fundiert, aber dennoch leicht verständlich, über Altbekanntes und Aktuelles zum Thema. Ob Ernährung, Schwangerschaft oder Medikation, auf der Webseite des Forum Schilddrüse finden Patienten sowohl ausführliche Artikel als auch ein Lexikon für das schnelle Nachschlagen und konkrete Antworten zu häufig gestellten Fragen. In regelmäßigen Abständen werden ebenso Neuigkeiten auf dem Gebiet der Schilddrüse veröffentlicht. Mehrere Videos erklären Schilddrüsenerkrankungen. So anschaulich können sich die unterschiedlichen Patienten optimal auf ein Arztgespräch vorbereiten, ihre Erkrankung besser verstehen und den Alltag damit meistern. Die meisten Patienten kommen mit sehr spezifischen Fragen zum Forum Schilddrüse. Nach einer Diagnose suchen sie Rat, um ihre Krankheit zu verstehen. Manchmal Folgende Broschüren sind kostenfrei erhältlich: • Mini-Organ mit Maxi-Wirkung - Wichtige Fragen und Antworten zur Schilddrüsengesundheit • Hashimoto-Thyreoiditis: Autoimmune Schilddrüsenentzündung • Morbus Basedow • Operation der Schilddrüse • Radioiod-Behandlung bei Schilddrüsenerkrankungen • Guatrım var („Die vergrößerte Schilddrüse“ auf türkisch) • Tiroid cerrahisi („Operation der Schilddrüse“ auf türkisch) • Tiroid bezi Hastalıklarında radyoaktif iyot tedavisi („Radioiod-Behandlungen bei Schilddrüsenerkrankungen“ auf türkisch) reichen ihnen Informationen die des behandelnden Arztes nicht aus. Sind größere Maßnahmen, wie zum Beispiel eine Operation, können Patienten geplant, sich beim Forum Schilddrüse über Alternativen informieren. Von 9 bis 13 Uhr beantworten geschulte Mitarbeiter am Servicetelefon Fragen und geben allgemeinen Rat zu Schilddrüsenerkrankungen. Alle zwei Wochen, dienstags zwischen 17 und 19 Uhr, sitzen Schilddrüsenexperten am Apparat. Sie sind Ärzte und können auf die konkreten Fragestellungen der Patienten eingehen. Zusätzlich zum persönlichen Gespräch können Patienten, Apotheken, Arztpraxen und Krankenhäuser auch Informationsmaterial bestellen. Die Broschüren zu Themen rund um das Schmetterlingsorgan können telefonisch oder per Mail SADE.LETHY.17.05.1262 2/3 kostenfrei bestellt werden. Ebenso gibt es das Informationsmaterial auf der Webseite zum Download. Auch unterschiedliche Lehreinrichtungen nutzen die Broschüren als Unterrichtsmaterial. Aufgrund der großen Nachfrage wurden einige Broschüren ins Türkische übersetzt. Themen, die im Informationsangebot noch nicht enthalten sind, können Patienten als Themenwunsch einsenden. So können sie die Inhalte aktiv mitgestalten. 3.385 Zeichen inkl. Leerzeichen Abdruck honorarfrei / Beleg erbeten Pressekontakt: Dorothea Küsters Life Science Communications GmbH Leimenrode 29, 60322 Frankfurt Tel.: 069 / 61 998-16, -18, -24 Fax: 069 / 61 998-10 Laura Zimmer: [email protected] Dr. Anna Müllner: [email protected] Daniel Schwind: [email protected] Judith Kramer BU Communications General Medicines Tel.: + (49) 69 305 – 84412 oder Tel.: + (49) 30 2575 – 2687 [email protected] SADE.LETHY.17.05.1262 3/3 H I N T E R G R U N D Die Schilddrüse Steuerungszentrale im Mini-Format Die Schilddrüse ist ein kleines, schmetterlingsförmiges Organ unterhalb des Kehlkopfes. Die beiden Seitenlappen schmiegen sich an die Luftröhre und sind über dem Schildknorpel miteinander verbunden. Bei einer gesunden Schilddrüse ist jeder der beiden Lappen nicht größer als das Daumenendglied des jeweiligen Patienten. So wiegt die Schilddrüse eines Erwachsenen etwa 20 bis 25 Gramm und ist ungefähr so groß wie eine Walnuss. Aus Jod und Eiweißbausteinen erzeugt die Schilddrüse das Hormon Thyroxin (Tetrajodthyronin/T4 und Trijodthyronin/T3), speichert es und gibt es nach Bedarf an das Blut ab. Mit diesen Botenstoffen lenkt das Mini-Organ fast alle wichtigen Funktionen im Körper: den Stoffwechsel, Herz und Kreislauf, Magen und Darm, Nerven und Muskeln. Von ihrem „Standort“ im Hals beeinflusst die Schilddrüse mit ihren Hormonen auch Persönlichkeit und Psyche, Sexualität und Fruchtbarkeit und sogar das Wachstum von Haut, Haaren und Nägeln. Jod – der Gesundheit auf der Spur Für den Aufbau des Thyroxins benötigt die Schilddrüse Jod. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt täglich etwa 200 Mikrogramm des Spurenelements. In der Schwangerschaft steigt die empfohlene Zufuhr sogar auf bis zu 230 Mikrogramm an, da die Mutter das ungeborene Kind mitversorgen muss. Die meisten Menschen nehmen im Alltag allerdings deutlich weniger Jod auf. Viele Schilddrüsenkrankheiten in Deutschland werden durch die geringen Jodgehalte in unserer Nahrung verursacht und wären mit einer gezielten Ernährung leicht zu vermeiden. Zur Vorbeugung von Schilddrüsenkrankheiten sind zum Beispiel der regelmäßige Verzehr von Hochseefisch und die SADE.LETHY.17.05.1262 1/3 Verwendung von jodiertem Speisesalz zu empfehlen. Ein Mangel an Jod kann außerdem im Bedarfsfall durch die regelmäßige Einnahme von Jodid-Tabletten ausgeglichen werden. In der Schwangerschaft und Stillzeit ist die tägliche JodidEinnahme (150 bis 200 Mikrogramm) in jedem Fall zu empfehlen, um eine sichere Versorgung zu gewährleisten. Kleine Störung – große Wirkung Rund ein Drittel der Deutschen hat Probleme mit der Schilddrüse – oft ohne es zu wissen. Besonders häufig kommt dies bei Menschen in der zweiten Lebenshälfte vor: Ab dem 45. Lebensjahr ist jeder Zweite betroffen, Frauen in aller Regel häufiger als Männer. Jodmangel und Erkrankungen der Schilddrüse können das Organ aus dem Takt bringen, so dass es nicht mehr die richtige Menge an Hormonen produziert. Viele verschiedene Funktionen im Körper geraten dann aus dem Gleichgewicht: Dies kann sich bemerkbar machen durch Konzentrationsschwäche, kühle Haut, Gewichtszunahme, Verstopfung ebenso wie durch Herzklopfen, innere Unruhe, Schwitzen oder Gewichtsabnahme – also alles Erscheinungen, die fast jeder irgendwann einmal an sich beobachtet. Deshalb werden Schilddrüsenprobleme oft nicht auf den ersten Blick erkannt, denn die genannten Krankheitserscheinungen sind eher allgemein. Doch auch schwerwiegende Symptome wie unerfüllter Kinderwunsch oder depressive Verstimmungen können mit Schilddrüsenproblemen zusammenhängen. Bei einem Verdacht ist daher die Untersuchung der Schilddrüse beim Arzt besonders wichtig. Er kann feststellen, ob mit der Schilddrüse etwas nicht stimmt. Daten zur Schilddrüsengesundheit • Etwa 1,6 Milliarden Menschen in rund 100 Ländern der Erde sind nach Angaben von UNICEF, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, von Jodmangel betroffen. • Die Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland ergab, dass bei Erwachsenen in allen Altersgruppen ein Anteil von 30 Prozent eine tägliche Jodaufnahme hat, die unterhalb ihres mittleren geschätzten Bedarfs liegt. Somit ist die Jodversorgung in Deutschland nach wie vor nicht ausreichend. • 15 Millionen Menschen in Deutschland weisen eine als Kropf vergrößerte Schilddrüse auf. • Jährlich werden in Deutschland immer noch 90.000 SchilddrüsenOperationen durchgeführt, von denen viele vermeidbar wären. SADE.LETHY.17.05.1262 2/3 • Die durch Schilddrüsenkrankheiten entstehenden Folgekosten in Deutschland werden auf über eine Milliarde Euro pro Jahr geschätzt. 4.034 Zeichen inkl. Leerzeichen Abdruck honorarfrei / Beleg erbeten Pressekontakt: Dorothea Küsters Life Science Communications GmbH Leimenrode 29, 60322 Frankfurt Tel.: 069 / 61 998-16, -18, -24 Fax: 069 / 61 998-10 Laura Zimmer: [email protected] Dr. Anna Müllner: [email protected] Daniel Schwind: [email protected] Judith Kramer BU Communications General Medicines Tel.: + (49) 69 305 – 84412 oder Tel.: + (49) 30 2575 – 2687 [email protected] SADE.LETHY.17.05.1262 3/3 H I N T E R G R U N D Schilddrüsen-Erkrankungen Rund die Hälfte der Deutschen hat Probleme mit der Schilddrüse. Diese sind entweder auf Veränderungen des Schilddrüsengewebes, Störungen der Schilddrüsenfunktion oder beides zurückzuführen. Der Kropf (vergrößerte Schilddrüse) ist die häufigste Schilddrüsenkrankheit in Deutschland. Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) Bei einer Unterfunktion werden in der Schilddrüse zu wenig Schilddrüsenhormone gebildet und der Körper ist unzureichend damit versorgt. Dieser Mangel führt zu einer Verlangsamung der Körperfunktionen – der gesamte Stoffwechsel läuft auf „Sparflamme“. Eine Unterfunktion kann als Folge einer Schilddrüsenentzündung, Operation oder Radiojodbehandlung auftreten, aber auch angeboren sein. Die Betroffenen sind extrem kälteempfindlich und frieren leicht, leiden unter dauernder Müdigkeit und Antriebsschwäche, Konzentrationsschwierigkeiten, nachlassender Leistungsfähigkeit, einem verlangsamten Herzschlag und Wassereinlagerungen an verschiedenen Stellen des Körpers, beispielsweise Lidschwellungen. Sie nehmen häufig an Gewicht zu, obwohl sie nicht anders essen als vorher. Eine Schilddrüsenunterfunktion kann eine gestörte Sexualhormonbildung zur Folge haben und somit Libidostörungen hervorrufen. Eine besondere Gefahr stellt eine unerkannte Hypothyreose dar. Denn selbst wenn die Unterfunktion nur leicht ausgeprägt ist, kann sie doch langfristige Folgen haben. Da sich durch den Hormonmangel der ganze Stoffwechsel verlangsamt, wird auch Fett langsamer verbrannt; die Blutfettwerte steigen und damit auch das Risiko von Gefäßablagerungen (Atherosklerose) und entsprechenden Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt. SADE.LETHY.17.05.1262 1/4 Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) Bei einer Überfunktion der Schilddrüse werden zu viele Schilddrüsenhormone gebildet, die den Körper „überschwemmen“. Dieser Überschuss bewirkt, dass der Körper ständig „auf Hochtouren läuft“. Eine Überfunktion tritt meistens bei heißen Knoten (autonome Adenome) oder Morbus Basedow (autoimmune Überfunktion) auf. Die Betroffenen sind unruhig, reizbar, nervös, leiden unter Konzentrationsschwäche, nachlassender Leistungsfähigkeit, Schlafstörungen, Gewichtsverlust, Schweißausbrüchen, Wärmeunverträglichkeit, Haarausfall und Herzbeschwerden. Als unangenehm wird besonders ein dauerhaft erhöhter Pulsschlag empfunden. Manchmal sind auch eine zum Kropf vergrößerte Schilddrüse oder das Auftreten von Augensymptomen der Anlass für einen Arztbesuch. Eine Überfunktion der Schilddrüse ist ebenfalls gefährlich für das Herz: Das Zuviel an Schilddrüsenhormonen treibt das Herz zu ständiger Höchstleistung an, Vorhofflimmern und Herzschwäche können die Folge sein. Kropf (Struma) und Knoten der Schilddrüse Eine vergrößerte Schilddrüse (Kropf) entsteht am häufigsten durch eine unzureichende Jodaufnahme über die Nahrung. Bei dem Versuch den Mangel an Jod und damit an Schilddrüsenhormonen auszugleichen, vermehrt der Körper das Hormon bildende Gewebe und vergrößert die Schilddrüse zum Kropf. Unbehandelt kann dies langfristig zur Entstehung von heißen oder kalten Knoten und verschiedenen Funktionsstörungen der Schilddrüse führen. Knoten können sich zwar auch in einer normal großen Schilddrüse bilden, sie finden sich jedoch häufiger in einer zur Struma vergrößerten Drüse. Je nach Aktivität unterscheidet man heiße und kalte Knoten. Heiße Knoten sind Gewebsveränderungen in der Schilddrüse, die Jod aufnehmen, unkontrolliert Hormone bilden und ausschütten. So kommt es zum Hormonüberschuss und somit zu den körperlichen Erscheinungen einer Schilddrüsenüberfunktion. Da diese Knoten sich sozusagen „selbstständig gemacht“ haben und unabhängig vom eigentlichen Bedarf des Körpers aktiv sind, werden sie autonome Adenome genannt. Autonome Knoten sind in Deutschland für etwa 50 Prozent der Schilddrüsenüberfunktionen verantwortlich. Kalte Knoten sind funktionslose, inaktive Gewebsveränderungen innerhalb der Schilddrüse. Sie können kein Jod aufnehmen und bilden somit auch keine Schilddrüsenhormone. Krankheitsprozesse Hinter kalten verbergen. SADE.LETHY.17.05.1262 Knoten Dazu können gehören sich verschiedene Zysten, degenerative 2/4 Veränderungen sowie gutartige und bösartige Tumoren. In seltenen Fällen, etwa bei ein bis fünf Prozent der Fälle können sie krebsartig verändert sein. Dies kann der Arzt durch die Entnahme einer Gewebeprobe feststellen. Schilddrüsenentzündungen Eine Schilddrüsenentzündung kann akut oder chronisch auftreten. Die akute Entzündung tritt unvermutet, mit heftigen Schmerzen auf und wird durch Bakterien (akute Thyreoiditis) oder als Reaktion auf eine vorangegangene Virusinfektion (subakute Thyreoiditis de Quervain) ausgelöst. Die chronische Schilddrüsenentzündung wird dagegen vom körpereigenen Immunsystem ausgelöst (Hashimoto-Thyreoiditis, Autoimmunthyreoiditis). Bei dieser Erkrankung richtet sich der Immunprozess nicht gegen einen „Eindringling“ von außen, sondern gegen ein eigenes Organ, nämlich die Schilddrüse. Der Körper setzt dann alle Abwehrmechanismen in Gang: so genannte Entzündungszellen wandern ein, eine entzündliche, schmerzhafte überwärmte Schwellung an der Schilddrüse entsteht. Diese Entzündung Gliederschmerzen, kann Fieber, plötzlich und akut Abgeschlagenheit auftreten, und begleitet Schmerzen von bzw. Druckempfindlichkeit in der oberen Halsregion. Die Entzündungen können auch chronisch, immer wiederkehrend in Schüben verlaufen und langfristig zur Zerstörung des Schilddrüsengewebes führen. Die Autoimmunkrankheit Hashimoto-Thyreoiditis entwickelt sich schleichend, setzt sich lebenslang fort und führt nach einiger Zeit zu einer Unterfunktion der Schilddrüse mit den dafür typischen Anzeichen. Da bei der Erkrankung lokale Beschwerden am Hals sehr selten sind, wird die Krankheit oft erst an der entstehenden Schilddrüsenunterfunktion erkannt. In der Regel ist wegen dieser Unterfunktion die lebenslange Einnahme von Schilddrüsenhormon-Tabletten erforderlich. Morbus Basedow (Autoimmunhyperthyreose) Auch bei Morbus Basedow handelt es sich um eine Autoimmunkrankheit. Der Körper bildet ebenfalls speziell gegen die Schilddrüse gerichtete Antikörper, die diese jedoch zu einer gesteigerten Produktion von Schilddrüsenhormonen anregen, also zu einer Schilddrüsenüberfunktion führen. Im typischen Fall der Krankheit, bei etwa 60 Prozent der Betroffenen, werden neben den Beschwerden der Überfunktion auch stark hervortretende Augäpfel (endokrine Orbitopathie) oder Reizungserscheinungen des Auges beobachtet. SADE.LETHY.17.05.1262 3/4 Schilddrüsenzyste Eine Zyste ist ein mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum, der unterschiedlich groß sein kann. Eine Zyste in der Schilddrüse wird durch eine oder mehrere schmerzlose Punktionen - ähnlich einer Blutentnahme - entleert. Bei großen Zysten oder dem Verdacht auf bösartiges Gewebe wird eine operative Entfernung durchgeführt. 6.447 Zeichen inkl. Leerzeichen Abdruck honorarfrei / Beleg erbeten Pressekontakt: Dorothea Küsters Life Science Communications GmbH Leimenrode 29, 60322 Frankfurt Tel.: 069 / 61 998-16, -18, -24 Fax: 069 / 61 998-10 Laura Zimmer: [email protected] Dr. Anna Müllner: [email protected] Daniel Schwind: [email protected] Judith Kramer BU Communications General Medicines Tel.: + (49) 69 305 – 84412 oder Tel.: + (49) 30 2575 – 2687 [email protected] SADE.LETHY.17.05.1262 4/4 Prof. Dr. med. Frank Grünwald Nuklearmediziner, Schilddrüsenexperte Facharzt für Nuklearmedizin Direktor der Klinik für Nuklearmedizin Frankfurt am Main Beruflicher Werdegang 1978-1984 Studium der Humanmedizin in Bonn 1984 Medizinisches Staatsexamen 1984 Approbation als Arzt 1984-1986 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am physiologischen Institut I der Universität Bonn 1986 Promotion zum Dr. med. 1986 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Universität Bonn 1990 Anerkennung als Arzt für Nuklearmedizin 1992 Habilitation für das Gebiet "Nuklearmedizin" und Ernennung zum Privatdozenten 1992 Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin 1994 Leitender Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin 1997 Ernennung zum außerplanmäßigen Professor 1999 Dienstantritt als Direktor der Klinik für Nuklearmedizin an der Universität Frankfurt Mitgliedschaften • • • Beisitzer des Vorstandes des BDN (Berufsverband Deutscher Nuklearmediziner) Vorsitzender des Deutschen Zentrums für Thermoablation von Schilddrüsenknoten (DZTA) Vorsitzender der FMG (Frankfurter Medizinische Gesellschaft) 1/1 Priv.-Doz. Dr. med. Joachim Feldkamp Endokrinologe, Diabetologe, Osteologe, Schilddrüsenexperte Chefarzt der Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie, Infektiologie am Klinikum Bielefeld Beruflicher Werdegang Studium der Humanmedizin in Düsseldorf 1986 Assistenzarzt im Marienkrankenhaus Düsseldorf 1986-1991 Assistenzarzt zur Weiterbildung in Innerer Medizin in MönchengladbachRheydt 1989 Promotion über Komplikationen diabetischer Kinder beim Sport 1991 Wissenschaftlicher Assistent an der Klinik für Endokrinologie und Rheumatologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, 1992 Facharztbezeichnung Innere Medizin 1994 Oberarzt der Klinik für Endokrinologie und Rheumatologie (Heinrich-HeineUniversität Düsseldorf) 1995 Schwerpunktbezeichnung Endokrinologie 1995 Leitung der endokrinologischen Laboratorien der Heinrich-Heine-Universität und Stellvertreter des Klinikdirektors 1999 Habilitation über Mechanismen des programmierten Zelltodes humaner Schilddrüsenzellen 2001 Qualifikation als Diabetologe DDG 2002 Chefarzt der Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie, Infektiologie, Klinikum Bielefeld Kassenermächtigung für den Bereich Endokrinologie 2005 Osteologe DVO 2007-2014 Ärztlicher Direktor des Klinikum Bielefeld für alle drei Standorte Seit 2012 Vorstandsmitglied der Fort- und Weiterbildungsakademie der DGE 2014-2017 Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie DGE 1/1 Mitgliedschaften • • • • • • Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie Seit 2012 Vorstandsmitglied der Fort- und Weiterbildungsakademie der Gesellschaft - Vorstandsmitglied der Sektion Schilddrüse - Mitglied der Sektion Angewandte Endokrinologie - Mitglied der Sektion Knochenstoffwechsel Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin Deutsche Gesellschaft für Diabetologie Endocrine Society (USA) Europäische Gesellschaft für Endokrinologie Weitere Tätigkeiten • • • • • 2005-2014 Vorstandsmitglied der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Endokrinologie und Diabetologie Vorsitzender des Forum Schilddrüse e.V Mitherausgeber des Medizinischen Wörterbuches “Pschyrembel”, verantwortlich endokrinologische Stichwörter Herausgeber des Buches „Medulläres Schilddrüsenkarzinom“, Walter de Gruyter Verlag Reviewer bei deutschsprachigen und internationalen wissenschaftlichen Zeitschriften 2/2 Prof. Dr. med. Onno E. Janßen Endokrinologe, Diabetologe, Schilddrüsenexperte Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologie Fachverantwortl. Dozent für Innere Medizin I Beruflicher Werdegang 1982-1989 Medizinstudium in Hamburg – mit Hospitationen in Townsville, Australien und Chicago, USA 1984-1987 Doktorarbeit am Physiologisch-Chemischen Institut der Universität Hamburg, summa cum laude – bei Herrn Professor Dr. H. Hilz 1989 Approbation und Amerikanisches Staatsexamen (FMGEMS) 1989-1991 Research Associate in der Thyroid Study Unit, Department of Medicine, University of Chicago, USA bei Herrn Professor Dr. S. Refetoff 1992-1999 Assistenzarzt an der Medizinischen Klinik Innenstadt der Ludwig -Maximilians Universität München bei Herrn Professor Dr. P.C. Scriba 1999 Anerkennung als Internist und als Endokrinologe 2000-2006 Leitender Oberarzt der Medizinischen Poliklinik und des Hormonlabors, Klinik für Endokrinologie, Zentrum für Innere Medizin, Universitätsklinikum Essen bei Herrn Professor Dr. K. Mann 2001 Anerkennung als European Endocrinologist (UEMS), als Diabetologe DDG und der Fachkunde Labor für Internisten 2002 Habilitation und venia legend für das Fach Innere Medizin und Ernennung zum Privatdozenten 2007 Associate Professor of Medicine in der Division of Endocrinology, Feinberg School of Medicine, Northwestern University, Chicago, USA bei Frau Professor Dr. A. Dunaif Seit 2008 Internist und Endokrinologe am endokrinologikum Hamburg mit Tätigkeit in Hamburg-Altona, Hamburg-Eilbek und Hannover 2010-2012 2016 Ärztlicher Leiter endokrinologikum Hannover Ernennung zum Honorarprofessor 1/2 Mitgliedschaften • • • • • • • • • • • • • • • • • • Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie - Sektion Schilddrüse - Sektion Molekulare und Zelluläre Endokrinologie - Sektion Reproduktionsbiologie und -medizin The Endocrine Society, USA European Thyroid Association Klinische und Experimentelle Molekularbiologie in der Endokrinologie American Thyroid Association Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin Deutsche Diabetes Gesellschaft - Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Schwangerschaft NRW Gesellschaft für Endokrinologie & Diabetologie Forschergruppe für Klinische Endokrinologie & Diabetologie European Association for Aquatic Mammals Androgen Excess Society (Vorstandsmitglied 2004-2008, Präsident 2005-2006) Deutscher Hochschulverband American Diabetes Association Deutsche Hormonstiftung American Society for Reproductive Medicine European Society of Human Reproduction and Embryology Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe Weitere Tätigkeiten • • • Mitglied des Editorial Board von Experimantal and Clinical Endocrinology and Diabetology (ECED) Sprecher des Wissenschaftlichen Beirats der Infoline Schilddrüse (seit 2008) Gutachter für: - European Journal of Endocrinology (EJE) - Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism (JCEM) - Diabetologia - Diabetes und Stoffwechsel - Experimantal Biology and Medicine (EBM) - European Journal of Clinical Investigation (EJCI) - Endocrinology - Hormone and Metabolism Research (HMR) - Genomics - Procedings of the National Academy of Sciences USA (PNAS) - Hormone Research (HR) - Human Reproduction (HumRep) - Journal of Molecular Medicine (JMM) - Nuklearmedizin 2/2