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LÜCKENLOS
Das Patientenmagazin Ihrer Kassenzahnärztlichen Vereinigung
Jul | Aug | Sep 2012
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Exempl
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M
Zahnärzte fordern
bessere Betreuung
bei Pflegefällen
Karies vorbeugen
Gesunde Zähne
ein Leben lang
Zahnwechsel:
Richtig putzen
von Anfang an
Rückenschmerzen
Manchmal sind die
Zähne schuld
> www.lueckenlos.info
LÜCKENLOS
Liebe Leserinnen
und Leser,
die gute zahnärztliche Versorgung in
Deutschland trägt Früchte: Karies befindet sich seit Jahren auf dem Rückzug,
sowohl bei den Erwachsenen als auch
bei Jugendlichen. Doch ausgerechnet
bei den Kleinsten besteht Grund zur
Sorge – jedes sechste Kind unter fünf
Jahren leidet schon an Karies. Ein Grund
dafür: Viele Kinder erleben den ersten
Zahnarztbesuch viel zu spät. Wie der
aktuelle Zahnreport der Barmer GEK
ergab, kommen nur 31 Prozent der
unter Sechsjährigen zu den Früherkennungsuntersuchungen beim Zahnarzt.
Doch Schäden im Milchgebiss können
gravierende Folgen für die bleibenden
Zähne haben. Deshalb die Empfehlung
an alle Eltern: Gehen Sie mit Ihrem
Kind spätestens kurz nach dem ersten
Geburtstag zum Zahnarzt! – Mehr zum
Thema Karies lesen Sie ab Seite 4.
Nicht nur die jüngsten, auch die ältesten Menschen zählen zu den zahnmedizinischen Risikogruppen. Besonders
dramatisch ist die Lage der Pflegebedürftigen, die es nicht mehr schaffen,
eine Zahnarztpraxis aufzusuchen – ihre
Versorgung durch Hausbesuche wird
von den gesetzlichen Krankenkassen
nicht bezahlt. Das muss sich ändern,
fordert Dr. Dirk Mittermeier: Unser
Interview mit dem Vorsitzenden der
Kassenzahnärztlichen Vereinigung
Bremen lesen Sie auf Seite 10.
Viel Spaß bei der LÜCKENLOS-Lektüre
wünscht
Ihr Praxisteam
INHALT
Gesunde Zähne – ein Leben lang.......04
Wenn der Kiefer den Körper plagt......08
Auch Pflegebedürftige
brauchen den Zahnarzt.....................10
Kein Verlass auf Dr. Google...............11
Kinder: Erste Klasse, zweite Zähne....13
Preisrätsel: Gewinnen Sie drei
Übernachtungen im Taubertal..........14
Impressum.........................................14
02 LÜCKENLOS Jul | Aug | Sep 2012
Keine Angst
vor Amalgam
Amalgam hat sich seit vielen
Jahrzehnten bewährt, um Löcher
in den Zähnen zu füllen. Es lässt
sich einfach verarbeiten und ist sehr langlebig – aber dennoch umstritten. Das liegt
am Inhaltsstoff Quecksilber: Amalgam besteht etwa zur Hälfte aus diesem Schwermetall. Viele Patienten möchten ihre alten Füllungen deshalb entfernen lassen.
Aus medizinischer Sicht gibt es jedoch keinen Grund, intakte Amalgamfüllungen
herauszunehmen. Denn das Quecksilber ist darin sehr stabil gebunden. Auch bei
unspezifischen Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Müdigkeit ist Amalgam nur
sehr selten schuld und seine Entfernung meistens unnötig, wie eine Studie mit fast
5.000 Patienten ergab.
Zahnseide kann auch vor Hirnhautentzündung schützen
Mikrobiologen der Universität Zürich
entdeckten kürzlich ein neues Bakterium: Streptococcus tigurinus verursacht
Hirnhautentzündungen. Der Erreger
kommt vermutlich bei vielen Menschen
im Mundraum vor, zahngesunden Personen kann er aber nichts anhaben. Bei
Menschen, die an Parodontitis erkrankt
sind, können die Streptokokken jedoch
durch das geschädigte und blutende
Zahnfleisch in den Körper eindringen und über den Kreislauf bis ins Gehirn gelangen. Sorgfältige Mundhygiene beugt vor: Wer die Zahnzwischenräume täglich mit Zahnseide oder Zwischenraumbürstchen putzt und regelmäßig den
Zahnarzt aufsucht, kann Zahnfleischentzündungen vermeiden.
Gut Kauen macht schlank
Wer seine Mahlzeiten lange und gründlich kaut,
nimmt weniger Kalorien zu sich. Das fanden chinesische Wissenschaftler heraus: Die übergewichtigen Teilnehmer ihrer Studie kauten jeden Bissen
weniger oft als normalgewichtige Vergleichspersonen. Sie aßen dadurch schneller und nahmen
pro Mahlzeit mehr Kalorien zu sich. Wer sorgfältig kaut, lebt also gesünder – das gilt auch für die
Zähne: Denn kräftiges Kauen regt den Speichelfluss an. Speichel enthält wertvolle Mineralien,
die den Zahnschmelz härten und widerstandsfähiger gegen Karies und Säureangriffe machen.
Tag der Zahngesundheit:
„Gesund beginnt im Mund –
mehr Genuss mit 65 plus“
Sicherheit
für die
Dritten
So lautet das diesjährige Motto für den Tag der Zahngesundheit am 25. September. Diesmal stehen die älteren
Menschen im Mittelpunkt: Damit die Zähne bis ins hohe
Alter erhalten bleiben, ist eine anhaltend sorgfältige Zahnpflege wichtig – das gilt speziell für die Problemzonen in den
Zahnzwischenräumen. Besondere Aufmerksamkeit sollten
die über 65-Jährigen außerdem der Pflege ihrer Zahnhälse
schenken. Im Zentrum des diesjährigen Tages der Zahngesundheit stehen konkrete Empfehlungen, was Menschen
der Generation 65 plus bei der Mundhygiene berücksichtigen sollten. Ein Verzeichnis aller Veranstaltungen finden Interessierte unter www.tagderzahngesundheit.de.
Zahnzusatzversicherungen:
Angebote immer prüfen
Die Stiftung Warentest hat erneut private Zahnzusatzversicherungen getestet. Ergebnis: Das Angebot an Tarifen mit
der Testnote „sehr gut“ ist in den letzten zwei Jahren deutlich größer geworden. Nach wie vor ist es jedoch für den
Laien sehr schwierig, die Qualität der einzelnen Tarife zu
beurteilen. Wer eine Zahnzusatzversicherung abschließen
möchte, sollte beachten: Die Qualität der Tarife bei ein und
demselben Versicherer schwankt teilweise enorm. Kunden
müssen also genau hinsehen, ob sie wirklich den besten
Tarif eines Unternehmens bekommen. Weitere wichtige
Fragen: Sind Inlays und Implantate mitversichert? Wird das
Zahnarzthonorar bis zum 3,5fachen Satz der Gebührenordnung der Zahnärzte oder sogar darüber hinaus übernommen? Werbung mit hohen Prozentwerten kann täuschen. Wenn ein Tarif die
Erstattung von 100 Prozent verspricht, sollten Verbraucher
immer nachfragen, ob tatsächlich die Gesamtkosten
der Behandlung bezahlt
werden – oder ob nur der
Zuschuss der gesetzlichen
Krankenkasse verdoppelt
wird.
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ist bess 03
LÜCKENLOS Jul | Aug | Sep 2012
LÜCKENLOS
Gesunde Zähne –
Karies? Nein danke: Durch
sorgfältiges Putzen und eine
gesunde Ernährung beugen
Sie Zahnschäden vor.
D
ie gute Nachricht: Karies befindet
sich in Deutschland auf dem Rückzug. Bei den Erwachsenen ging die Zahl
der Zahnverluste durch Karies in den
letzten Jahren deutlich zurück. Besonders positiv ist die Entwicklung bei den
Heranwachsenden – inzwischen haben
rund 70 Prozent der Zwölfjährigen noch
ein naturgesundes Gebiss. Naturgesund, das heißt: Sämtliche Zähne sind
vorhanden, und kein einziger ist kariös
oder mit einer Füllung behandelt worden.
Für diese erfreuliche Entwicklung sind
vor allem drei Faktoren verantwortlich:
1. erfolgreiche Vorsorgekonzepte bei
Kindern und Jugendlichen;
2. eine sehr gute zahnärztliche Versorgung;
3. die breite Anwendung fluoridhaltiger Zahncremes.
04 LÜCKENLOS Jul | Aug | Sep 2012
Die schlechte Nachricht: Trotz aller Fort- fläche am Zahnhals frei. Hier fehlt von
schritte ist Karies noch immer die mit Natur aus der schützende Zahnschmelz,
Abstand häufigste Infektionskrankheit. es können sich deshalb relativ leicht
Nach wie vor hat hierzulande kaum ein bakterielle Beläge bilden.
Erwachsener ein naturgesundes Gebiss. Zwar sind große, sofort ins Auge Speichel schützt den Schmelz
fallende Defekte im Zahnschmelz sel- Trotz des allgemein positiven Trends
tener geworden – dafür treten aber bleibt Karies also eine Herausforderung.
umso häufiger kleinere Löcher in den Dabei bestehen die Hauptrisiken in den
Zahnzwischenräumen auf. Stark zuge- verschiedenen Altersgruppen an unternommen hat auch die so genannte ver- schiedlichen Stellen im Gebiss. So tritt
steckte Karies. Sie ist die Schattenseite bei Kleinkindern überwiegend die so
der fluoridhaltigen Zahnpasten: Der genannte Nuckelflaschenkaries an den
härtende Effekt des Fluorids lässt die Schneidezähnen auf. Vom Vorschul- bis
Schmelzoberfläche noch intakt ausse- ins Teenageralter sind dagegen vor allem
hen, obwohl sich darunter bereits
Karies beginnt
die Kauflächen
Backenzähne
Herzgesund
im Mund.der
Denn
chronischekariesZahnentwickelt hat.
gefährdet.
Bei jüngeren
Erwachsenen
fleischentzündungen
begünstigen
die Entwicklung
eiDarüber hinaus finden die Kariesbaktebis etwa
Lebensmitte
entwickelt
ner Arteriosklerose:
Diesezur
Schädigung
der Blutgefäße
rien in jüngster Zeit vermehrt
eine neue
sich Karies
häufig
in den Zahnzwischenverläuft
schleichend
über
Jahrzehnte.
Schreitet sie
Angriffsfläche: freiliegende ungehindert
Zahnhälse. fort,
räumen,
während
beibetroffenen
älteren Menschen
verengen
sich die
Adern
Aufgrund der steigenden Zahl
anund
ParooftSchließlich
die freiliegenden
Zahnhälse
betrofmehr
mehr.
können sie
schlagartig
verdontitis-Erkrankungen weicht
bei vielen
fen sind.
stopfen
– passiert
das in einem Herzkranzgefäß, erleiMenschen das entzündete det
Zahnfleisch
der PatientWie
einenentsteht
Infarkt. Karies überhaupt? Als
zurück und legt dabei die WurzeloberHaupterreger gelten Streptokokken
Laut Weltgesundheitsorganisation
handelt es und
sich
ein Leben lang
Lactobazillen. Diese Bakterien können
sich selbst auf frisch geputzten Zahnoberflächen schon nach wenigen Stunden wieder ansiedeln. Sie ernähren sich
vorwiegend von den Kohlenhydraten
in unserer Nahrung – speziell Zucker
lieben sie besonders. Die Mikroorganismen verdauen den süßen Stoff zu aggressiven Säuren, die wichtige Mineralstoffe aus dem Zahnschmelz lösen.
Normalerweise sorgt der Speichel nach
Säureattacken für eine baldige Remineralisierung und repariert so die
Zahnoberfläche. Seine Schutzwirkung
ist allerdings begrenzt: Hat sich aufgrund unzureichender Mundhygiene
ein dichter bakterieller Zahnbelag gebildet, kann der Speichel seine Reparaturfunktion nicht mehr voll erfüllen – dem
Zahnschmelz werden mehr Mineralien
entzogen, als durch Speichel und die
Fluoride in der Zahncreme ersetzt werden können.
Erfolgt der Säureangriff über längere
Zeit, bilden sich zunächst Entkalkungen
im Zahnschmelz. Die beginnende Karies ist für den Zahnarzt als weißer Fleck
erkennbar. In dieser frühen Phase kann
die Erkrankung in aller Regel noch ohne
Bohrer-Einsatz geheilt werden: Kleinere
Defekte lassen sich durch eine gezielte
Remineralisierung mittels konzentrierter
Fluorid-Präparate reparieren.
Früherkennung nur
beim Zahnarzt
Besteht der Verdacht auf eine versteckte
Karies – etwa im Zahnzwischenraum
oder unter einer noch intakten Schmelzoberfläche –, machen geeignete Methoden dennoch die frühzeitige Diagnose
möglich:
• Im Röntgenbild sieht der Zahnarzt
dunkle Schatten, falls Kariesbakterien
in den Zahn vorgedrungen sind.
• Ein relativ neues Verfahren zur
Kariesfrüherkennung ist die
Laserfluoreszenz. Dabei wird
der Zahn mit violettem
Licht bestrahlt – gesunde Bereiche
leuchten grün, von Karies befallene
Zahnsubstanz erscheint rot.
Putzen stoppt die Plaque
Wird Karies nicht schon im Anfangsstadium erkannt und behandelt, attackieren die Bakterien schließlich auch das
unter dem Schmelz liegende Zahnbein
(Dentin). Es ist deutlich weicher als der
Schmelz und deshalb anfälliger – im
Dentin kann sich Karies schnell ausbreiten und ein Loch in den Zahn fressen. Ist
es erst einmal so weit gekommen, muss
der betroffene Bereich mit dem Bohrer
gesäubert werden. Dank der modernen,
feineren Instrumente lässt sich dabei
heute deutlich mehr gesunde Zahnsubstanz erhalten als früher. Nach schonender Vorbehandlung wird das Loch
mit einer Füllung geschlossen.
Dringen die Kariesbakterien sogar bis
ins Zahnmark vor, kommt es zu einer
schmerzhaften Nerventzündung. Um
den Zahn zu retten, ist dann meistens
eine Wurzelbehandlung erforderlich.
Zerstörte Zahnsubstanz kann der Körper
nicht ersetzen. Jedes Loch im Zahn bleibt
ein dauerhafter Schaden, den nur der
Zahnarzt beheben kann. Vorbeugen ist
besser als bohren: Durch konsequente
Vorsorge lässt sich Karies im Keim ersticken. Entscheidende Maßnahme ist die
tägliche und sorgfältige Mundhygiene
mit Zahnbürste, fluoridhaltiger Zahncreme sowie Zahnseide oder Zwischenraumbürsten. Die Reinigung
der Zahnzwischenräume ist dabei keinesfalls zweitrangig
– bilden sich hier bakterielle Beläge, wird die
Entstehung von
Karies besonders begünstigt.
LÜCKENLOS Jul | Aug | Sep 2012 05
LÜCKENLOS
Die Profis in der Praxis
helfen Ihnen gerne
Eine optimale Zahnpflege gelingt allerdings nicht im Alleingang. Um zuverlässig vorzubeugen, braucht jeder Mensch
die Hilfe seines Zahnarztes: Bei der
halbjährlichen Kontrolluntersuchung
erkennt er Problembereiche in der Regel
so frühzeitig, dass Karies gar nicht erst
entstehen kann.
Als wirksame Unterstützung der Prophylaxe hat sich die professionelle
Zahnreinigung in der Praxis bewährt.
Dabei entfernt der Arzt oder eine speziell ausgebildete Fachkraft alle bakteriellen Beläge besonders gründlich – auch
in Zahnzwischenräumen oder Nischen,
die für den Patienten selbst nur schwer
Der Zahnarzt unterstützt
Sie – damit Sie auch morgen
kraftvoll zubeißen können.
zugänglich sind. Darüber hinaus werden
alle Zähne poliert und fluoridiert. Diese
Maßnahme erschwert Karieskeimen die
Ansiedlung erheblich.
Besteht ein erhöhtes Kariesrisiko – etwa
bei reduziertem Speichelfluss, Zahnfehlstellungen, besonders eng stehenden
Gefahr fürs Milchgebiss
Karies bei den Kleinsten: Während die Erkrankung in allen anderen Altersgruppen rückläufig ist, besteht ausgerechnet bei den ganz
jungen ein gegenläufiger Trend. Nach Angaben
der Bundeszahnärztekammer leiden etwa 15
Prozent der Ein- bis Fünfjährigen unter Karies.
Als Hauptursache gilt der häufige Konsum von
gesüßten Getränken oder Milch aus Nuckelflaschen oder Trinklernbechern. Durch wiederholtes Saugen über den Tag oder in der Nacht
werden vor allem die Vorderzähne fortwährend
von zuckerhaltiger Flüssigkeit umspült – paradiesische Bedingungen für Kariesbakterien. Ihrem Angriff können die Milchzähne nicht lange widerstehen: Es besteht die Gefahr, dass sich schnell schwere Schäden entwickeln.
Muss der betroffene Zahn gezogen werden, hat der Verlust oft ernste Folgen.
Abgesehen von dem belastenden Eingriff kann die Sprachentwicklung des
Kindes behindert werden, außerdem entfällt der Milchzahn als Platzhalter
für die bleibenden Zähne – damit drohen später Fehlstellungen. Folgende
Maßnahmen beugen der frühkindlichen Karies vor:
• Die Nuckelflasche sollte keinesfalls gesüßte Getränke enthalten. Am besten wird nur selbst zubereiteter Tee verwendet.
• Sobald das Kind sitzen kann, werden Schritt für Schritt alle Nuckelfläschchen und Schnabeltassen ausrangiert. Spätestens ab dem ersten Geburtstag
empfiehlt es sich, Kinder nur noch aus offenen Bechern trinken zu lassen.
• Wenn die ersten Backenzähne durchbrechen, ist eine möglichst kauaktive
Ernährung wichtig.
06 LÜCKENLOS Jul | Aug | Sep 2012
Zähnen, beim Tragen von festsitzenden
Zahnspangen oder bei pflegebedürftigen
Personen –, bietet eine Extraportion Fluoride zusätzlichen Schutz. Sie wirken am
besten über den direkten Kontakt am
Schmelz, eine regelmäßige Anwendung
fluoridhaltiger Gele oder Mundspüllösungen ist daher sinnvoll. In der Praxis
kann der Zahnarzt Fluorid hochkonzentriert als Lack auftragen; er bietet KariesSchutz für mehrere Monate.
Kauen gegen Karies
Ausgewogene und vollwertige Ernährung trägt wesentlich zur Zahngesundheit bei. Eine ganz wichtige Rolle spielt
gründliches Kauen. Viele der heute üblichen Nahrungsmittel sind jedoch zu
weich – durch die relativ geringe Kauleistung wird zu wenig Speichel gebildet. Zum Wohle seiner Zähne sollte der
Mensch möglichst oft härtere und faserhaltige Lebensmittel verzehren wie
zum Beispiel Rohkost, Vollkornbrot und
Müsli. Auch zuckerfreie Kaugummis
schützen die Zähne, indem sie den Speichelfluss anregen.
Zucker an sich muss nicht schädlich
sein. Er wird nur dann zum Auslöser
von Karies, wenn er zu oft verzehrt und
die Mundhygiene vernachlässigt wird.
Die wichtigste Grundregel in Bezug auf
Süßigkeiten lautet: nicht über den Tag
verteilt immer wieder zugreifen (und
damit die Kariesbakterien ständig füttern), sondern Süßes nur direkt nach
den Hauptmahlzeiten naschen – und
anschließend die Zähne putzen.
Als besonderer Leckerbissen für Karieskeime entpuppen sich Lebensmittel,
die eine Kombination aus Stärke und Zucker enthalten. Aufgrund der klebrigen
Stärke haften Cornflakes, Cracker, Kekse, Chips und Salzstangen extrem hartnäckig am Zahnschmelz. Es ist daher
empfehlenswert, auf den Knabberkram
zumindest dann zu verzichten, wenn
danach keine Gelegenheit besteht, die
Zähne zu putzen.
Hätten Sie gewusst,
Teenager:
Zahnarzt
voll krass
Vorsorge ist cool: Vier
von fünf Jugendlichen
bis 17 Jahre gehen
jährlich mindestens
einmal zur Kontrolluntersuchung zum
Zahnarzt – das zeigen
Daten der Techniker Krankenkasse (TK). Ein erfreulicher
Trend, denn bei regelmäßiger Vorsorge kann der Zahnarzt Karies rechtzeitig erkennen und behandeln. Kinder
und Jugendliche zwischen sechs und 17 haben zweimal
pro Jahr Anspruch auf die kostenlose Zahnprophylaxe.
Ab zwölf Jahren wird die Untersuchung auch im Bonusheft vermerkt – ist später doch einmal Zahnersatz nötig, sorgt ein lückenlos geführtes Bonusheft für einen
höheren Zuschuss von der Krankenkasse.
dass die Zähne nicht „bomb
enfest“ im Kiefer stecken?
Tatsächlich hängen sie an krä
ftigen Fasern, die sich zwisch
en
Zahn und Knochen spannen
und den Kaudruck abfedern.
Softdrinks greifen den Zahnschmelz
an – und das Herz
Süße Erfrischungsgetränke enthalten oft nicht nur viel Zucker, sondern außerdem Säuren, die den Zahnschmelz angreifen. Bei häufigem Konsum besteht die Gefahr einer Zahnerosion: Typisches
Symptom sind schmerzempfindliche Zähne. Darüber hinaus erhöht ein regelmäßiger Genuss von Softdrinks das Risiko für Herz
und Kreislauf. Das ergab eine aktuelle Studie aus der Schweiz: Die
gesunden Teilnehmer
tranken dreimal täglich 0,2 Liter eines mit
normalem Zucker oder
Fruchtzucker gesüßten
Erfrischungsgetränks.
Schon nach einem Monat stellten die Forscher
bei den Testpersonen
erhöhte Blutzucker- und
Cholesterinwerte fest.
LÜCKENLOS Jul | Aug | Sep 2012 07
LÜCKENLOS
Rückenschmerzen
Wenn der Kiefer den Körper plagt
„Der Mund ist der Eingang aller Krankheiten und der Ausgang aller Leiden“,
sagt ein chinesisches Sprichwort. Und da ist wirklich etwas dran: So können
Bissstörungen oder Zahnschäden zum Beispiel Rückenschmerzen hervorrufen.
D
ie meisten Menschen kämen wahrscheinlich nicht auf die Idee, zu ihrem
Zahnarzt zu gehen, wenn sie beständig
unter Rückenschmerzen leiden. Doch ein
Besuch in der Praxis lohnt sich unter
Umständen – denn die Ursache von
Wirbelsäulen-Problemen könnte tatsächlich im Mund liegen.
Das Kreuz mit dem Kreuz hat sich
zur Volkskrankheit entwickelt:
Wie eine Umfrage des Robert
Koch-Instituts vor zehn
Jahren ergab, litt schon
damals jeder fünfte Erwachsene in
Deutschland unter
chronischen Rückenbeschwerden. In vielen
Fällen können die
Ärzte nicht sagen,
was die genaue Ursache ist – nur bei
zehn bis 15
Prozent
08 LÜCKENLOS Jul | Aug | Sep 2012
der Patienten sind tatsächlich die Bandscheiben
schuld. Meistens jedoch lautet die Diagnose „unspezifische Rückenschmerzen“, das heißt: Die
Wirbelsäule weist keine ernsteren organischen
Schäden auf. In diesen Fällen werden im Allgemeinen krampfartige Muskelverspannungen für
die Schmerzattacken verantwortlich gemacht.
Durchbeißen im Alltag
Viele der Betroffenen erleben nicht nur eine
Rückenschmerz-Episode. Die meisten Patienten
leiden in mehr oder weniger großen Abständen
wiederholt unter Kreuzbeschwerden – bei manchen tut die Wirbelsäule sogar ständig weh. Als
wesentliche Ursache für chronische Beschwerden wird ein permanenter Spannungszustand
der Muskeln angenommen: Er entsteht nicht nur
durch Fehlhaltungen oder Bewegungsmangel,
sondern vielfach aufgrund einer hohen Stressbelastung. Bei Menschen, die in ihrem Alltag regelmäßig „unter Strom“ stehen, sind nicht nur die
Nerven, sondern auch die Muskeln angespannt.
Zu den möglichen Auslösern für Verspannungen
und Schmerzen im Rücken zählen außerdem
Fehlfunktionen im Bereich der Kiefergelenke
oder Zähne. Zahnärzte bezeichnen derartige
Störungen als Cranio-Mandibuläre Dysfunktion
(CMD) – der Name leitet sich ab von den Begriffen „Cranium“ (Schädel), „Mandibula“ (Unterkiefer) und „Dysfunktion“ (Fehlfunktion).
Das Krankheitsbild CMD beruht auf einem
gestörten Zusammenspiel von Ober- und
Unterkiefer sowie auf Zahnfehlstellungen,
die entweder natürlich bedingt sind oder
durch nicht korrekt sitzenden Zahnersatz. Ist das komplexe craniomandibuläre Gefüge aus Zähnen, Kiefergelenk, Muskeln, Sehnen und Bändern
beeinträchtigt, kann es zu Verspan-
nungen im Kopf- und Nackenbereich kommen, die schließlich auch in den Rücken ausstrahlen.
Eine CMD kann außerdem folgende Symptome hervorrufen:
• Schmerzen in der Kiefermuskulatur beim Kauen;
• eingeschränkte Kieferöffnung;
• Reibe- oder Knackgeräusche im Kiefergelenk;
• eingeschränkte Kopfdrehung;
• Kopfschmerzen;
• plötzlich auftretende Bissprobleme wie das Gefühl, dass
die Zähne nicht mehr richtig aufeinanderpassen.
Ein sehr häufiges Symptom der CMD ist das Zähneknirschen.
Viele Menschen beißen sich im wahrsten Sinne des Wortes
durchs Leben – meistens in der Nacht und völlig unbewusst.
Wer im Schlaf mit den Zähnen knirscht, führt dabei stark
pressende oder mahlende Kaubewegungen aus: Ihr Druck
kann bis zu zehnmal höher sein als beim normalen Essen.
Passiert das regelmäßig, leiden die Zähne enorm – an Kauflächen und Schneidekanten erfolgt starker Abrieb, es entstehen Risse im Zahnschmelz, einzelne Zähne können sich
lockern oder abbrechen.
Gezielte Behandlung
Der Zahnarzt kann mit speziellen Diagnosemethoden feststellen, ob hinter den Beschwerden seines Patienten eine
Fehlfunktion der Kiefergelenke steckt: Fachleute sprechen
von der so genannten Funktionsanalyse. Ziel dieser komplexen Methode ist es, mögliche krankmachende Veränderungen im Wechselspiel von Zähnen, Muskeln und Kiefergelenk festzustellen.
Die Kosten einer Funktionsanalyse werden von den gesetzlichen Krankenkassen allerdings nicht erstattet – sie muss
daher nach der Gebührenordnung für Zahnärzte als Privatleistung abgerechnet werden.
Die Therapie der Craniomandibulären Dysfunktion hängt
von der jeweiligen Diagnose ab. Knirscht jemand mit den
Zähnen, kann der Zahnarzt Entlastung schaffen, indem er
für seinen Patienten eine individuelle Aufbissschiene anfertigen lässt. Sie wird nachts auf die Zahnreihe gesetzt, um
das Gebiss vor weiterem Abrieb zu schützen.
Sind Zahnfehlstellungen, zu hohe Füllungen oder Kronen,
schlecht sitzender oder schadhafter Zahnersatz oder Lücken im Seitenzahnbereich Ursache einer Craniomandibulären Dysfunktion, kann der Zahnarzt schnell helfen: indem er zum Beispiel eine überstehende Füllung einschleift
oder neuen, funktionsgerechten Zahnersatz eingliedert.
Manchmal erweist sich aber auch eine kieferorthopädische
Behandlung als nötig. Welche Therapie im Einzelfall zu
empfehlen ist, stellt der Zahnarzt aufgrund der jeweiligen
Diagnose fest.
LÜCKENLOS Jul | Aug | Sep 2012 09
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LÜCKENLOS
Auch Pflegebedürftige
brauchen den Zahnarzt
Deutschland altert: Immer mehr Menschen sind dauerhaft auf fremde Hilfe angewiesen. Die zahnmedizinische
Versorgung von Pflegebedürftigen ist aber leider noch
nicht flächendeckend gesichert. Zahnarzt Dr. Dirk
Mittermeier will das ändern.
LÜCKENLOS: Wie ist die Betreuung von
Pflegebedürftigen zurzeit geregelt?
Mittermeier: Geregelt ist noch gar
nichts. Handelt es sich um Pflegebedürftige, die mobil sind – unter Umständen
mit Begleitung –, wird die Behandlung
wie bei allen anderen Patienten in der
Praxis durchgeführt. Besteht die dazu
nötige Mobilität jedoch nicht mehr, ist
eine zahnmedizinische Betreuung nur
möglich, indem der Zahnarzt den Patienten zuhause oder im Heim besucht.
Das bedeutet einen erheblich größeren
Personal- und Zeitaufwand. Es können
auch nicht alle Behandlungen am Pflegebett durchgeführt werden. Eine generelle „aufsuchende Betreuung“ durch
den Zahnarzt ist in der gesetzlichen
Krankenversicherung nicht vorgesehen
und wird auch nicht vergütet.
LÜCKENLOS: Wird der Wunsch nach einem
Hausbesuch oft an Sie herangetragen?
Mittermeier: Die Nachfrage steigt – auch
aufgrund der demographischen Entwicklung. Nur etwa 30 Prozent der Pflegebedürftigen leben in stationären Einrichtungen. Die zahnmedizinische Betreuung
ist dort natürlich leichter zu organisieren
als in einem Privathaushalt. Doch da lebt
die Mehrheit der Pflegebedürftigen. Eine
regelmäßige zahnmedizinische Versorgung bekommen viele von ihnen nicht. Es
gibt in einigen Bundesländern zwar Modellprojekte, die mit Pflegeeinrichtungen
oder einzelnen Krankenkassen durchge10 LÜCKENLOS Jul | Aug | Sep 2012
führt werden, doch von einer
flächendeckenden Versorgung sind wir weit entfernt.
LÜCKENLOS: Kümmert sich nicht auch
das Pflegepersonal um die Zahngesundheit?
Mittermeier: Es ist allgemein bekannt,
dass das Personal meistens unter einer
enorm hohen Arbeitsbelastung leidet. Die
Mundpflege steht deshalb vielfach nicht
an erster Stelle. Hinzu kommt: Die Pflegekräfte sind oft nicht ausreichend über
die Bedeutung der Zahngesundheit informiert. Wir versuchen zwar, entsprechende
Schulungen anzubieten, aber das kostet
Zeit und Geld.
LÜCKENLOS: Warum ist die Mundhygiene auch im fortgeschrittenen Alter so
wichtig?
Mittermeier: Der Erhalt der Kaufähigkeit
und ein keimarmes Mundmilieu sind
auch von großer allgemeinmedizinischer
Bedeutung: Eine hohe Keimbelastung der
Mundhöhle, Parodontitis oder Zahnverlust mit fehlender Kaufunktion erhöhen
das Risiko bei Diabetes, Herz- und Kreislauferkrankungen sowie Magenleiden.
Die ohnehin angegriffene Allgemeingesundheit wird zusätzlich enorm belastet.
LÜCKENLOS: Was kann der Zahnarzt bei
einem Besuch am Krankenbett leisten?
Mittermeier: Sehr viel! Er kann Befunde
aufnehmen, den Zustand von Zähnen
und Zahnersatz prüfen und zum Beispiel Abdrücke für Prothesenreparaturen vornehmen, um die Kaufähigkeit
zu erhalten. Es gibt zwar mobile Behandlungseinheiten, mit denen man
am Bett sogar Zahnstein entfernen oder
Füllungen legen kann. Die hat aber nicht
jeder Zahnarzt zur Verfügung, weil sie
ganz schön teuer sind.
LÜCKENLOS: Wie kann man die zahnmedizinische Betreuung von Pflegebedürftigen verbessern?
Mittermeier: Der Bedarf wird weiter
steigen. Der Gesetzgeber hat darauf
reagiert, indem er die Krankenkassen
verpflichtet, zusätzliche Mittel für die
Versorgung von Pflegebedürftigen bereitzustellen. Die Organisation der Betreuung muss den regionalen Besonderheiten Rechnung tragen: Ein kleiner
Schritt in die richtige Richtung. Ich weiß,
dass Zahnärztinnen und Zahnärzte
bereit sind, sich der Herausforderung
„Versorgung von Pflegebedürftigen“ zu
stellen!
Dr. Dirk Mittermeier
ist seit 12 Jahren Vorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bremen.
Kein Verlass auf Dr. Google
Wirrnis im Web: Das Internet
bietet eine Fülle an Gesundheitsinformationen. Doch sind sie
wirklich zuverlässig?
Lesen Sie, worauf Sie bei der
Online-Suche achten sollten.
Wer googelt, der
findet: Allein die
Suche nach dem
Begriff
„Zahnersatz“ ergibt bei
Google etwa 4,5
Millionen Treffer.
Per Mausklick medizinischen
Rat
einzuholen,
ist
zwar schnell und
bequem – kann
den Laien jedoch
leicht in die Irre
leiten. So führen
Suchanfragen zu
den Themen Zahnschmerzen oder
Zahnbehandlung hauptsächlich
• zu diversen Foren, in denen Menschen
sich zu einem Thema austauschen. Die
meisten Nutzer verfügen jedoch nicht
über Fachwissen – ihre Erfahrungen
sind rein subjektiv;
• zu gewerblichen Seiten, auf denen
Unternehmen letzten Endes vor allem
ihre Produkte oder Dienstleistungen
anpreisen.
Prinzipiell spricht nichts dagegen, dass
Sie sich im Vorfeld einer zahnmedizinischen Behandlung auch im Internet
schlau machen. Im Interesse Ihrer Gesundheit sollten Sie dabei aber einige
grundlegende Regeln befolgen. Testen
Sie immer, ob die besuchte Website seriös ist: Klicken Sie zuerst auf das Stichwort „Impressum“ – Sie finden es gewöhnlich ganz oben oder ganz unten auf
der Homepage. Hier sehen Sie,
wer für diesen Internetauftritt verantwortlich ist.
Das sollten Sie wissen, um die
Informationen besser einordnen zu
können. Besuchen Sie beim Surfen bevorzugt anerkannte medizinische Portale. Sie erkennen solche zuverlässigen
Anbieter unter anderem an speziellen
Gütezeichen, wie zum Beispiel dem
HON-Logo (Health on the Net) oder dem
afgis-Siegel des Aktionsforums Gesundheitsinformationssystem. Ein Nachteil
der Gütesiegel: Leider sind bisher erst
wenige Gesundheitsportale damit ausgezeichnet. Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit, die Vertrauenswürdigkeit einer Website zu überprüfen: die
Zehn-Punkte-Checkliste der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Sie
finden diese Checkliste unter:
www.vz-nrw.de/mediabig/86661A.pdf.
Bedenken Sie: Das Surfen im Internet
kann niemals einen Arztbesuch ersetzen! „Dr. Google“ fehlt etwas ganz Ent-
scheidendes:
Er kennt Sie
nicht.
Mit
gutem Grund
verbietet die
Berufsordnung
für Ärzte eine individuelle Patientenberatung (etwa per Internet oder Telefon),
die ausschließlich ohne persönlichen
Kontakt erfolgt. Denn nur durch einen
Blick in Ihren Mund kann der Zahnarzt
Ihre ganz spezielle Situation umfassend
beurteilen und einen fundierten Behandlungsvorschlag unterbreiten.
LÜCKENLOS Jul | Aug | Sep 2012 11
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Implantate gut pflegen
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Entscheidend für den langfristig stabilen Sitz
eines Implantats ist besonders sorgfältige
Zahnpflege. Unterstützend hilft ein spezielles
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in der Umgebung von Zahnimplantaten – wie
zum Beispiel improtect Implantatschutz-Gel.
Es enthält eine Kombination aus entzündungshemmenden, keimreduzierenden Stoffen ausschließlich natürlichen und naturnahen Ursprungs. Das Gel bildet einen dünnen Schutzfilm
auf Zahnfleisch und Mundschleimhaut; laut
Hersteller sollte es täglich am besten abends
nach dem Zähneputzen angewendet werden.
improtect Implantatschutz-Gel ist in ZahnarztPraxen und Apotheken erhältlich.
Weitere Informationen auf www.improtect.de.
Mit der normalen Zahnbürste können
Sie nur etwa 60 Prozent der Zahnoberflächen putzen. Die restlichen 40 Prozent in den Zahnzwischenräumen erreichen Sie nicht – Essensreste bleiben
zurück und Bakterien machen es sich
dort gemütlich. Beläge im Zahnzwischenraum entfernen Sie schonend
und effektiv mit einer Interdentalbürste, die Sie einmal täglich anwenden sollten – am besten abends, vor
oder nach dem üblichen Zähneputzen. Wenn Sie diesen Rat beherzigen,
bestehen gute Chancen, dass Sie ein Leben lang strahlend und gesund lächeln
können. Tipps zur Anwendung von Zahnzwischenraumbürstchen finden Sie im
Internet unter www.tepe.com/de/patienteninfo/interdentalbuersten.
So klappt es mit den Dritten
Aller Anfang ist schwer: Das neue Leben mit einer Zahnprothese ist gewöhnungsbedürftig, denn zu Beginn empfinden die meisten Menschen
ihre „Dritten“ als Fremdkörper im Mund. Sie haben Probleme beim Essen
und Sprechen, fühlen sich häufig verunsichert. Die schwierige Anfangsphase lässt sich aber mit folgenden Tipps meistern:
• Beim Sprechen muss sich die Zunge erst an die veränderten Verhältnisse im Mund gewöhnen. Durch Training gelingt das in der Regel schnell: Lesen Sie sich laut etwas vor, reden Sie viel mit vertrauten
Menschen.
• Essen Sie zunächst nur weiche und zerkleinerte Kost. Beim Abbeißen
hilft es, die Eckzähne und die vorderen Backenzähne zu benutzen.
• Tragen Sie die Dritten möglichst ständig, auch nachts. Das erleichtert
die Eingewöhnung.
Selbst bei optimalem Sitz der Prothese lassen sich Druckstellen nicht
immer vermeiden – nicht nur in der Eingewöhnungsphase, sondern
auch später. Schon vorbeugend hilft Protefix Wund- und Schutzgel
mit dem patentierten Wirkstoff TGO: Er wird aus speziellen Pflanzenölen gewonnen und bildet bei der Anwendung eine Art Schutzschild,
der das Eindringen von Bakterien und Speiseresten über lange Zeit
verhindert. Klinische Tests zeigten, dass ein regelmäßiges Auftragen
von TGO-Gel auf die gereizten Schleimhautbereiche die Gewöhnung an neue
Prothesen erleichtert – Entzündungen
werden gehemmt, Schmerzen gelindert
und die Wundheilung gefördert.
Protefix Wund- und Schutzgel ist exklusiv in Apotheken erhältlich.
12 LÜCKENLOS Jul | Aug | Sep 2012
Erste Klasse,
zweite Zähne
Mit dem Start in die Schulzeit
beginnt nicht nur ein neuer
Lebensabschnitt, sondern
auch der Zahnwechsel.
Damit die bleibenden
Zähne möglichst
das ganze Leben
halten, sollten sie von
Anfang an richtig gepflegt
werden.
D
er erste Wackelzahn ist ein unübersehbares Signal: Die Milchzähne
verabschieden sich und werden von
den bleibenden Zähnen verdrängt. Um
den Zeitpunkt der Einschulung, im Alter
zwischen sechs und acht Jahren, lockern
sich zunächst die mittleren unteren
Schneidezähne. Wenn der erste von ihnen wackelt, hat der Zahnwechsel aber
eigentlich schon längst begonnen: Oft
sogar vom Kind und auch von den Eltern unbemerkt, sind bereits die ersten
großen Backenzähne erschienen – ihr
Durchbruch erfolgt gewöhnlich unauffällig, da sie hinter der Milchzahnreihe
heranwachsen und keinen Vorgänger
hinauswerfen müssen.
Kauflächen gut putzen
Eltern sollten etwa ab dem sechsten
Geburtstag immer mal wieder überprüfen, ob schon „heimlich“ ein bleibender
Backenzahn erschienen ist. Denn die gefurchte Kaufläche dieser so genannten
Sechsermolaren ist besonders anfällig
für Karies und sollte deshalb von Anfang an gründlich geputzt werden. Sind
alle Sechser-Backenzähne durchgebrochen, empfiehlt sich zudem ein Besuch
beim Zahnarzt: Er kann die Grübchen
(Fissuren) in den Kauflächen mit einer
Tipps für eine gesunde Schultüte
dünnen Kunststoffschicht versiegeln
– sie schützt für mehrere Jahre vor Karies. Die Fissurenversiegelung zählt zu
den kassenzahnärztlichen Leistungen,
die gesetzlich versicherte Patienten im
Alter zwischen 6 und 17 Jahren zuzahlungsfrei in Anspruch nehmen dürfen.
Ein Durchbruch in Phasen
Der Zahnwechsel verläuft in mehreren Abschnitten. In der ersten Phase
brechen alle Schneidezähne durch.
Die zweite Phase beginnt etwa mit 9
Jahren: Zunächst erscheinen im Oberkiefer die ersten kleinen Backenzähne,
während der Milcheckzahn dort noch
stehen bleibt. Im Unterkiefer brechen
dagegen erst die Eckzähne und dann
die ersten kleinen Backenzähne durch.
Weiter geht es mit den zweiten kleinen
Backenzähnen – zunächst oben, dann
unten. Erst danach folgen die oberen
Eckzähne. Als letzte Milchzähne fallen
die zweiten kleinen Backenzähne unten
aus: Das geschieht durchschnittlich im
zwölften Lebensjahr.
Ganz zum Schluss kommen dann die
großen Molaren ganz am Ende der Zahnreihe. Normalerweise ist das bleibende
Gebiss im Alter von zwölfeinhalb Jahren
vollständig – abgesehen von den Weis-
Natürlich mögen es ABC-Schützen
gern süß, und Leckereien dürfen selbstverständlich in keiner Schultüte fehlen. Aber es muss nicht immer Zucker
sein: Gesunde Süßigkeiten – mit dem
Symbol „Zahnmännchen mit Schirm“
gekennzeichnet – schmecken lecker,
ohne die Zähne anzugreifen. Davon
abgesehen liegen Schultüten im Trend,
die nicht nur Naschwerk enthalten.
Hier einige Tipps, was Eltern noch alles
hineintun können:
• Ball • Becherlupe • Buch für Leseanfänger • Fingermalfarben • Jonglierbälle • Kinderzahnbürste • Knetgummi
• Kompass • Kuscheltier • Lernspiel •
Malbücher • Musik-CD • Sammelkarten • Schirmmütze • Schlüsselanhänger • Sticker • Straßenmalkreide •
Zahnpflegekaugummis
heitszähnen. Die beschriebene Reihenfolge ist der Normalfall, Abweichungen
davon sind jedoch nicht unüblich.
Damit die bleibenden Zähne möglichst
lange gesund bleiben, sollten sie von
Anfang an sorgfältig gepflegt werden.
Der Zahnarzt und sein Team erklären,
welche Putztechnik jetzt die richtige
ist. Weil die durchbrechenden Zähne,
Lücken und engere Zwischenräume die
Zahnpflege erschweren, sollten Eltern
weiterhin regelmäßig den Putzerfolg
kontrollieren.
LÜCKENLOS Jul | Aug | Sep 2012 13
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war Mergentheim eine beliebte Badestadt. Heute bietet der
Ort an der Tauber noch viel mehr als seine vier mineralstoffreichen Heilquellen:
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So geht’s: Lösen Sie das nebenstehende Kreuzworträtsel und schicken Sie eine ausreichend frankierte Postkarte mit dem
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Einsendeschluss: 30. September 2012
Teilnehmen kann nur, wer das Lösungswort eigenhändig schreibt und absendet. Ausdrücklich
ausgeschlossen sind Einsendungen, die beauftragte Dienstleister für ihre Kunden vornehmen.
Der Gewinner wird unter allen Einsendungen durch das Los ermittelt und benachrichtigt. Eine
Barabgeltung des Preises ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Impressum
LÜCKENLOS
ist eine Publikation der Herausgebergemeinschaft der Kassenzahnärztlichen
Vereinigungen* Bayerns, Bremen, Hessen,
Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland
und Schleswig-Holstein (Körperschaften
des öffentlichen Rechts).
Sitz der Herausgebergemeinschaft:
Zahnärztehaus Bayern,
Fallstraße 34, 81369 München
Verlag:
B & R MedienService GmbH
Zeithstraße 30-38,
53721 Siegburg
GF: Johann B. Rosenbaum (V.i.S.d.P.)
Anzeigenleitung: Birgit Jülich
Telefon: 02241 / 1774-13, Fax: -20
E-Mail: [email protected]
14 LÜCKENLOS Jul | Aug | Sep 2012
Redaktion:
Petra Kniebes, Ulrike Lentze, Andreas Geschuhn;
Telefon: 0221 / 941 53 48
Rupprechtstraße 5, 50937 Köln
E-Mail: [email protected]
Grafik: Yvonne Schoberth
Fotos:
Titel Monkey Business-Fotolia.com, Yuri ArcursFotolia.com, Uwe Annas-Fotolia.com, Klosterfrau;
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S. 12/13 danstar/Shotshop.com,
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S. 14 Andi Schmid (3), Jens Hackmann (2),
Best Western Parkhotel Bad Mergentheim
Druck:
Frank Druck GmbH & Co. KG
Industriestr. 20, 24211 Preetz/Holstein
Der gesamten Auflage liegt eine Werbebeilage
der AXA Krankenversicherung AG bei.
ISSN 2191-5296
Erscheinungsweise: Einmal pro Quartal
Nachdruck nur mit Genehmigung der Herausgeber.
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gewährleisten die flächendeckende zahnmedizinische Versorgung der Bevölkerung. Sie
kümmern sich um den Notdienst und sichern
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