Herbst 2008 - Reynaers Aluminium

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#3
Herbst
2008
Oude Liersebaan 266 · B-2570 Duffel
t +32 15 30 85 00 · f +32 15 30 86 00
www.reynaers.be · [email protected]
Herbst 2008
REYNAERS ALUMINIUM N.V.
REPORT #3
WE BRING ALUMINIUM TO LIFE
REPORT
Ein Magazin
von Reynaers
Aluminium für
Architekten
und Investoren
Harmony
Deutschland - REYNAERS GMBH Aluminium Systeme
Franzstrasse 25 · D-45968 Gladbeck
t +49 2043 964 00 · f +49 2043 964 010
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Hoch­karätiges
Geschäftszentrum
Schweiz - REYNAERS AG Aluminium Systeme
Langfeldstrasse 88 · CH-8500 Frauenfeld
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Österreich - REYNAERS GMBH Aluminium Systeme
FOCUS
Transparenz,
Licht,
Abstraktion
Rennweg 77 · A-2345 Brunn am Gebirge
t +43 2236 378 380 · f +43 2236 378 380 13
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serbia - REYNAERS se
Crnogorska 5 · 35000 Jagodina
t +381 (0) 63 117 5 177 · f +381 (0) 35 243 951
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Tiensevest
Bürokomplex
mit abwechslungsreichem
Fassadenbild
#3
CW 50-SC
(siehe unter
Produkte,
Seite 56)
Verantwortlicher
Herausgeber:
Peggy Caluwaert
Produktion:
RSM co-publishers
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Transparenz
E
in Buch lässt sich nicht anhand seines Umschlags beurteilen, so eine
Redensart. Anwohner, Passanten etc. jedoch beurteilen zahlreiche
Gebäude eben gerade anhand ihres Äußeren. Natürlich umfasst
Architektur auch Aspekte wie Raum, Licht, Konstruktion und vieles andere mehr.
Der erste und häufig einzige Eindruck, den wir von einem Gebäude erhalten, wird
meist durch dessen Fassaden bestimmt.
Die Außengestaltung stellt daher einen ganz wesentlichen architektonischen
Bestandteil dar. Der Ästhetik der Fassade und dem Profilsystem-Design gilt in
dieser dritten Ausgabe von Reynaers Report unser besonderes Augenmerk. Das
zentrale Thema heisst Transparenz.
Immer wieder werden wir mit einem Paradoxon konfrontiert: für viele
Architekten verbirgt sich der ästhetische Wert unserer Systeme nämlich gerade
in deren Unsichtbarkeit. Das heißt oftmals: je weniger die Profile auffallen,
umso besser. Der Trend weist eindeutig in Richtung abstrakter Perfektion und
totaler Transparenz, was ein Streben nach gerader Linienführung, klaren und
reinen Details, minimalen Profilansichten und Ganzglaslösungen nach sich zieht.
Gleichzeitig aber werden auch höhere Anforderungen an Wärmedämmung und
Komfort gestellt.
Reynaers Aluminium ist vollumfänglich auf diese Anforderungen eingestellt.
Mit einem breiten Sortiment, und nach Bedarf mit spezifischen Lösungen, erfüllt
Reynaers Aluminium die Nachfrage an Systemen, die eine solche Schönheit
besitzen, dass sie dem Blick fast entzogen sind.
Edgar van Ginkel,
Geschäftsführer Reynaers Niederlande
in dieser
ausgabe
4
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Transparenz, Licht, Abstraktion
Transparente Systeme für Fenster, Türen und Fassaden
focus
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58
Bürokomplex Tiensevest, Löwen 10 Tala Island,
Amwaj 20 Harmony Office Center, Warschau 28
Wohnhaus in Teteringen, Niederlande 36 East
Building, Prag 44 Avilon Plaza, Moskau 50
Eine Auswahl an Reynaers Projekten
projekte
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produkte
referenZEN
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focus
Transparenz,
Licht,
Abstraktion
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Starke
Trends in der
modernen
Architektur
Text:
Hans Ibelings
T
ransparenz, Licht, Abstraktion. Es sind
solch starke Trends der gegenwärtigen
Architektur, die Reynaers Aluminium vor
die Herausforderung stellen, ihre Systeme in einer
Weise zu verfeinern, dass sich der angestrebte
architektonische Effekt in optimaler Weise realisieren
lässt.
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Der Trend hin zu mehr Transparenz, der heute in
der Architektur so spürbar ist, kommt nicht aus dem
Nichts. Schon seit mindestens 100 Jahren lassen sich
Designer von der Herausforderung der Schwerkraft
faszinieren. Mit fragilen Konstruktionen, augenscheinlich schwebenden Objekten, großen Bögen, dynamischen Gleichgewichten und offenen Winkeln wird die
Illusion geweckt, dass sich ein Gebäude der Schwerkraft entziehen kann. Transparenz ist wie kein anderes
Phänomen dazu geeignet, das enorme Gewicht eines
Gebäudes zu negieren. Neben Transparenz suchen
zahlreiche Architekten aber auch nach Mitteln, die
Erscheinungsform eines Gebäudes weitestgehend
zu abstrahieren. Und dies mit einem Mindestmaß an
Details, Linien und möglichst wenig störenden Elementen. Im Rahmen dieser Tendenz stellt ein Fenster
nicht mehr als eine funktionale Öffnung in einer
starren Wand dar.
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Produktinnovationen
Bei der Suche nach Transparenz und Abstraktion
gehen Kreativität und Produktinnovationen Hand in
Hand. Diese Nachfrage erzeugt ein Produktangebot,
und die angebotenen Produkte wiederum regen zu
neuen Anwendungsmöglichkeiten an. Mit einer breiten
Palette an Fassaden- und anderen Systemen entspricht
das Unternehmen dem Trend hin zu Transparenz und
Entmaterialisierung.
Edgar van Ginkel, Geschäftsführer von Reynaers Niederlande, erkennt, dass die Nachfrage aus
dem Markt zum großen Teil durch allgemeinere
Tendenzen in der Architektur bestimmt werden,
und nicht zu vergessen von den Vorschriften. Van
Ginkel: ‘Darüber hinaus bieten wir projektweise
spezifische Lösungen an, basierend auf einem
focus
Wertvolle Beratungsleistungen
Van Ginkel erkennt dieses Streben nach schlanken Profilen überall, hat aber auch den Eindruck, dass in manchen
Ländern die Architekten mit den auferlegten gesetzlichen
Regelungen und Bauvorschriften besser umzugehen wissen. ‘Die niederländischen Architekten sind meiner Ansicht
nach im Allgemeinen sehr kreativ. Ein gutes Beispiel dafür
ist Jacq. de Brouwer, ein Architekt, mit dem wir bereits seit
geraumer Zeit zusammenarbeiten.’
Jacq. de Brouwer ist einer der Namensgeber des
Architekturbüros Bedaux de Brouwer, einer im Süden der
Niederlande gelegenen Agentur, die sich durch eine maß-
Bei den Architekten ist eindeutig
eine Nachfrage nach Fassaden­
systemen mit möglichst schlanken
Profilen festzustellen
Basisprodukt unseres Unternehmens.’ Bei Reynaers
in die Niederlande sind die Bereiche Verkauf und
Beratung getrennt. Das Unternehmen beschäftigt
drei Berater, die Architekten und Wohnungsbaukooperationen mit Empfehlungen zur Seite stehen,
um im Rahmen von Neubau- und Renovierungsprojekten optimale Lösungen zu erarbeiten. Van Ginkel:
‘Sobald ein Projekt einen gewissen Umfang besitzt,
lassen sich Sonderlösungen entwickeln und wir können im Einzelfall ein System, das für ein spezifisches
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Projekt entwickelt worden ist, standardisieren oder als
Inspirationsquelle für ein neues Basisprodukt nutzen.’
Bei den Architekten ist eindeutig eine Nachfrage nach
Fassadensystemen mit möglichst schlanken Profilen zu
beobachten. Van Ginkel: ‘Hierbei geht es um die Balance
zwischen Statik und Ästhetik. Wir bieten beispielsweise das
System CS 38-SL an, das für die Renovierung von Fenstern
im Industriestahl-Design entwickelt worden ist, wobei
ein schlankes Aussehen durch die Vertiefung der Profile
ermöglicht wird, die dadurch dennoch eine ausreichende
Statik besitzen. CS 24-SL, das auf demselben Prinzip
beruht, wobei die Statik aus der Profiltiefe kommt, ist noch
schmaler. Mit diesem Produkt haben wir die Grenze des
Machbaren erreicht. Und dies nicht einmal aus konstruktiven Gründen, sondern durch die Glasfalze bedingt, die eine
maßgebliche Bedeutung erlangt haben. Um uns im Bereich
Transparenz weiterentwickeln zu können, ist es erforderlich, ohne Glasleisten zu arbeiten und in den Flügeln zu
kleben, so dass man auf der Außenseite eine Lösung mit
nahezu Vollglas-Charakter erzielt. Wie dies bei der CW 60–
DRL-Fassade mit Silikondichtungen auf der Außenseite der
Fall ist, die die Fassade nur gering beschatten.’
volle Architektur mit starker Ausdruckskraft differenziert.
De Brouwer spricht voller Anerkennung über die Professionalität von Reynaers. ‘Ich versuche in meiner Arbeit die
Fenster möglichst groß auszuführen, sowohl in der Breite
als auch in der Höhe. Dabei spielen für mich die Berater
von Reynaers eine wichtige Rolle, und zwar hinsichtlich der
Frage, ob etwas machbar ist oder nicht. Ihre Stärke liegt
auch in der Lösungssuche, wenn ich beispielsweise eine
überdimensionierte Schiebetür möchte. Und um ein solch
schweres Element noch handhaben zu können, offeriert
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Am 11 Brindley Place in Birmingham,
Großbritannien, musste Glenn Howells
Architects Maßarbeit leisten. Die
Fassadenstruktur aus bronzefarbenem,
anodisiertem Aluminium wurde von
innen montiert, wobei ein sowohl aus
ästhetischer als auch montagetechnischer
Perspektive ansehnliches Ergebnis erzielt
werden konnte.
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focus
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Der niederländische Architekt Jacq. de Brouwer
kreiert gerne ruhige und ungestörte Aussichten,
indem er kaum sichtbare Fensterprofile verwendet,
beispielsweise bei diesem Wohnhaus Mosselbank in
Goes (oben). Bei einer Anwaltskanzlei (rechts) und
dem Wohnungsentwurf in Witbrant Oost (unten),
beide in Tilburg, ist das Fensterprofil hingegen
besonders präsent, so dass die Fassade eine
gewisse Frische ausstrahlt.
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man mir beispielsweise Vorschläge zu zusätzlichen
Rollen oder Lager.’
Die Empfehlungen von Reynaers sind auch bei
der Besprechung mit Bauunternehmern sehr wichtig.
De Brouwer: ‘Ich merke, dass Bauunternehmer schon
manchmal die Neigung haben, sich herauszureden und
einfach zu behaupten, dass etwas nicht machbar sei.
Ich weiß aber, dass wenn Reynaers sagt dass es sehr
wohl machbar ist, dies auch tatsächlich so ist. Und
umgekehrt, wenn man mir bei Reynaers sagt, dass
etwas nicht möglich ist, dann ist es an mir etwas zu
verändern.’
Im Werk von De Brouwer sind Fensterprofile häufig
kaum präsent. ‘In unseren Vorstellungen spielt das
Fenster häufig die Rolle eines Passepartouts für die
Aussicht, das wir so formen, dass es nicht in Konkurrenz zu der Aussicht selbst steht.’ Viele Gebäude von
De Brouwer wurden von innen nach außen konzipiert
und zielen in einem hohen Maße auf die Aussicht. Für
den Architekten ist es von wesentlicher Bedeutung,
das Element Fenster möglichst ruhig und einfach zu
halten.
Und umgekehrt entscheidet er sich gelegentlich
bewusst dafür, Fenster gerade nachdrücklich hervortreten zu lassen. ‘Viele meiner Gebäude bestehen aus
dunklem Mauerwerk, und genauso wie eine Chromleiste einen PKW ziert, ist dies auch bei einem silbernen
Rand in Fassaden der Fall. Ein wirksames Mittel, der
Architektur eine gewisse Frische zu verleihen.’ In
beiden Fällen, also sowohl bei den dem Auge entzogenen Profilen als auch den nachdrücklich ins Blickfeld
gerückten Profilen, sucht De Brouwer nach einer
Abstraktionsform, und dazu eignen sich Reynaers
Profilsysteme in hervorragender Weise. De Brouwer
lobt die Systemlösungen von Reynaers und nennt sie
Wir sind von jeher an kleine Fenster und relativ dunkle
Räume gewöhnt, jetzt jedoch sieht man einen Markt für
helle Räume und ein Höchstmaß an Glas entstehen.’ Seiner
Ansicht nach hängt diese Veränderung mit dem steigenden
Interesse für Architektur und Design zusammen. Die zahlreichen Fernsehsendungen zu Themen wie Bauen, Umbauen
und Wohnungseinrichtung sind hierfür ein Gradmesser,
wie dies auch bei den vielen Kochshows der Fall ist, wenn
es um das Interesse an kulinarischen Themen geht. ‘Vor 25
Jahren gab es nicht ein einziges kulinarisches Programm,
und sehen Sie nur heute, wir sind die begeisterten Köche Europas. Und mit Innengestaltung und Design passiert meiner
Meinung nach dasselbe.’
Der britische Markt besteht für Reynaers nicht nur aus
Neubauprojekten, sondern umfasst größtenteils auch den
Bereich Renovierung. Nach Beschreibung von Hunter basiert die britische Baukultur auf einem alten Bestand, wobei
sich 40% der Bauaufträge auf bauliche Veränderungen und
Renovierungen beziehen. Und so geht er dann auch davon
aus: ‘Dies wird noch Jahrzehnte so weitergehen.’
Wie für die Niederlande gilt nach Ansicht Hunters
auch für Großbritannien, dass ‘je kleiner ein Projekt, umso
weniger anspruchsvoll es ist; bei größeren Projekten stellen
die Fassadenlösungen häufig Maßarbeit dar.’ Als Beispiel für
ein solch maßgeschneidertes Fassadensystem nennt er das
Bürogebäude 11 Brindley Place in Birmingham, ein elegantes
Projekt von Glenn Howells Architects, mit Fassaden aus
bronzefarbenem anodisiertem Aluminium. Hier handelt es
sich um Maßarbeit, und zwar nicht nur aus ästhetischer
Perspektive. Durch die Kompaktheit des Bauplatzes bedingt,
der lediglich 8 m Spielraum um das Gebäude ließ, musste
hier ein geeignetes Bauverfahren gefunden werden. In diesem Falle hat man sich für eine Arbeitsweise entschieden,
bei der die Fassade von ihnen montiert wird.
Wenn auch Hunter - wie Van Ginkel - auf die Fähigkeit
von Reynaers verweist, kundengerechte Lösungen zu
9
'Wir sind von jeher an kleine Fenster gewöhnt,
jetzt jedoch sieht man einen Markt für helle
Räume und ein Höchstmass an Glas entstehen'
‘verfeinert, mit hohem ästhetischen Wert und technisch auf dem neusten Stand.’
Design-Emanzipation
Bei den Architekten herrscht schon seit sehr viel
längerer Zeit ein Streben nach Transparenz, erst jetzt
jedoch steigen öffentliche Anerkennung und Akzeptanz,
wie sich beispielsweise in Großbritannien zeigt. Justin
Hunter, Geschäftsführer von Reynaers UK, beschreibt
diese Entwicklung als eine Emanzipation der Britten.
‘Es hat eine Mentalitätsveränderung stattgefunden.
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bieten, relativiert er deren Notwendigkeit. Seiner Erfahrung
nach haben zahlreiche Architekten eine sehr praktische
Einstellung und wählen häufig aus dem aus, was bereits
besteht. Und das ist, wie er bemerkt, eine Menge: ‘Reynaers
Aluminium bietet eine enorme Vielfalt an Systemlösungen,
so dass in zahlreichen Fällen das Sortiment bereits eine
Lösung beinhaltet, die maßgetreu exakt dem betreffenden
Projekt angepasst ist.’ Und damit bieten die Systeme von
Reynaers Aluminium jederzeit eine optimale Lösung, wenn
es darum geht, die Transparenz und Ästhetik zu realisieren,
die dem Architekten vor Augen steht.
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Rhythmus und
Variation in
einer Serie an
Bürogebäuden
projekt
Bürokomplex
Tiensevest
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Löwen,
Belgien
Text:
Hans Ibelings
Fotografie:
Louis Jongeneelen
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Jedes Gebäude
besitzt eine
individuelle
Fensteraufteilung,
ein eigenes Relief
und eine besondere
Farbgebung
Z
wischen der Bahnlinie und dem
Ring der Stadt Löwen ragte das
hohe Gebäude der Provinzverwaltung einige Jahre als einsamer Erneuerer des
Gebietes in die Höhe. Seit kurzem gehört dies
jedoch Vergangenheit an. Im regelrechten
Schnellzug-Tempo wurden zwischen Bahnhof
und Verwaltungsgebäude fünf Büroblocks
versetzt hochgezogen, ein Entwurf der
Architekten Crepain Binst Architecture und
Archi+I. Dieses Projekt war gleichzeitig der
Startschuss für die neue Büroentwicklung im
Bahnhofsumfeld von Löwen.
Das Vorhaben bildet zusammen mit dem Verwaltungsgebäude der Provinz und der Restrukturierung des Trassenumfeldes eine Umsetzung
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Bei drei Gebäuden
kam eine speziell
entwickelte
Variante des
CS 77-Profils zur
Vereinfachung
der Montage zur
Anwendung
des Masterplans Westelijke Spoorgeul (westliche
Bahnrinne).
Der Plan wurde 1997 vom Projektteam für Stadt­
entwurf unter der Leitung von Marcel Smets, dem
derzeitigen Hauptarchitekten von Flandern, erstellt.
Darin war eine neue Stadtlinie entlang des Geländes
zwischen der Bahntrasse und dem Ring von Löwen
vorgesehen, mit zwei Ankerpunkten an den jewei­
ligen Ecken des Gebietes: das Gebäude der Provinz­
verwaltung und das Flämische Verwaltungszentrum
(Vlaams Administratief Centrum, VAC).
Glassockel
Der neue Bürokomplex der KBC-Bank besteht
aus fünf Einzelgebäuden mit jeweils fünf Etagen,
die auf einem Glassockel von 300 Metern Länge
ruhen, in denen sämtliche öffentliche Funktionen der
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den
iell
zur
ur
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Die Fassaden der fünf Gebäude sind
jeweils als Variation desselben Themas
aus Granit und Glas ausgeführt
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Der 300 m
lange Glassockel
beherbergt
sämtliche
öffentlichen
Funktionen
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KBC und der Stadt Löwen untergebracht sind.
Dieser fast fünf Meter hohe Sockel zeigt auf der
der Bahnlinie zugewandten Seite einen terrassenförmigen Aufbau, der einen weiten Ausblick
zwischen der Ringstrasse und der Bahntrasse
gewährt. Unter dem Sockel befindet sich ein
öffentlicher Fahrrad-Abstellraum mit 5000 Plätzen für Arbeitnehmer des Bürokomplexes und
Pendler. Unter diesem Abstellraum liegt noch ein
unterirdischer Parkplatz mit 684 Einstellplätzen,
der unabhängig vom Oberbau genutzt werden
kann. Zwischen den Stadtgräben (dem Ring) und
dem Gebäude befindet sich ein öffentlicher Park,
eine grüne Spazierpromenade als Fußgängerverbindung zwischen dem Martelaarsplein vor dem
Bahnhof und dem höher gelegenen Provincieplein. Gemeinsam bilden Sockel und Park das
Rückgrat von Gebäudekomplex und Umfeld
zugleich, das dem Ganzen eine Struktur verleiht.
Fassadenansicht, mit abwechselnd schmalen, brei­
ten und zurückspringenden Elementen. An einigen
Stellen sind diese über vollkommen transparente
Luftbrücken miteinander verbunden. Die Gebäude
selbst besitzen jeweils zwei zentrale Kerne, um die
sich der Verkehr konzentriert. Die Komplexe wurden
mit 135 cm-Modulen entworfen, so dass die Büros
auf unterschiedliche Weise ausgestattet werden
können. Darüber hinaus gewährleistet diese Modul­
größe eine homogene rhythmische Gliederung der
Giebel. Die Fassaden der fünf Gebäude sind jeweils
als Variation desselben Themas in Granit und Glas
ausgeführt, jeweils mit eigener Fensteraufteilung
und individuellem Relief. Darüber hinaus erstrahlen
sie in einer jeweils eigenen Farbgebung: Imperial
Rot, Schneeweiß, Olivgrün, Kristallschwarz und
Goldgelb. Der Granit wurde mittels Wasserstrahl­
technik aufgeraut, so dass eine ‘abgelebte’ Oberflä­
che entstand.
Dynamisches Fassadenbild
Die fünf Gebäude des Komplexes, die
abwechselnd mit ihrer jeweils offenen und geschlossenen Seite dem Ring und der Trasse zugewandt sind, sind U-förmig angeordnet. Dies
vermittelt den Eindruck einer dynamischen
Integrierte Lösung
Zur Aufnahme der Fenster der fünf Büroblocks
kam das Profilsystem CS 77 zum Einsatz. Bei zwei der
Gebäude sorgt eine Granitwellung für die Kerndich­
tung an den Fenstern. Hier konnte das StandardSystem verwendet werden. Bei den drei übrigen
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Gebäuden zeigt der Granit in Höhe der Fenster
keine Wellung, weshalb von den Architekten auf
der Außenseite ein Aluminiumrahmen vorgese­
hen wurde, der auf diese Weise die Kerndichtung
übernehmen sollte. Die große Zahl der auf diese
Weise einzusetzenden Fenster machte die Suche
nach einer integrierten Lösung zu einer Heraus­
forderung.
Der Verarbeiter Hegge aus dem belgischen
Hamont-Achel übernahm die Aufgabe, gemeinsam
mit dem Architekten und Reynaers Aluminium eine
Variation des CS 77-Profils zu entwickeln. ‘Die neu
geschaffene Variante ermöglichte es, das Wellen­
profil in das Fensterprofil einzuklicken‘, erklärt
Wim Moors, Projektleiter bei Hegge, ‘so dass keine
sichtbaren Befestigungsmittel wie Schrauben be­
nötigt wurden. Dadurch ließ sich bei der Montage
der großen Anzahl Fensterprofile für diese drei
Gebäude eine große Zeitersparnis erzielen‘.
Exklusivität
Die Aufmerksamkeit, die der Entwicklung der
Fensterprofile zuteil wurde, ist bezeichnend für die
Einsatzbereitschaft von Architekten und Bauunter­
nehmer für diesen Komplex. Die Detailausgestaltung
der Fassaden verleiht dem Komplex eine besondere
Ausstrahlung und Exklusivität, Eigenschaften, die bei
marktkonformen Bürogebäuden normalerweise nicht in
Betracht gezogen werden. Die Position der Gebäude, die
Farbschattierungen und die rhythmische Gestaltung der
Fassaden schaffen außerdem eine große Offenheit und
ein abwechslungsreiches Straßenbild, das sich von der
Uniformität vieler großer Entwicklungsprojekte absetzt.
Damit stellen diese Gebäude zweifellos eine Bereiche­
rung für die Stadt Löwen dar.
Bürokomplex Tiensevest
Architekt: Archi+I & Crepain Binst Architecture Auftraggeber:
Landsbeeck, Wilrijk Konstrukteur: Hegge NV, Hamont Bauunternehmen:
Interbuild NV, Wilrijk Reynaers-Systeme: CS 77, CW 60
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Die Detailausgestaltung der Fassaden
verleiht dem Komplex eine besondere
Ausstrahlung und Exklusivität
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projekt
TALA
ISLAND
Amwaj,
BAHRAIN
Text:
Hans Ibelings
Fotografie:
Mohammed
Al Najjar
Eine
Luxusoase im
Meer
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D
ie Golfregion gehört zu den weltweit
dynamischsten Gebieten. Nach Ansicht
von Rem Koolhaas liegt dort derzeit
der Brennpunkt architektonischer und städtebaulicher Entwicklungen. Im Hinblick auf die Vereinigten Arabischen Emirate lautete seine These
unlängst: ‘Möchte man einen apokalyptischen
Standpunkt einnehmen, dann würde man in Dubai
den Beweis für das ‘Ende-der-Architektur-undder-Stadt-wie-wir-diese-kennen’ sehen; optimistischer ausgedrückt, könnte man in der zum Vorschein tretenden Substanz am Golf – ob bereits
realisiert oder geplant – den Anfang dessen sehen,
was man als neue Architektur und neue Stadt
bezeichnen könnte.’
22
In den Vereinigten Arabischen Emiraten ändern
Städte ihr Aussehen im Eiltempo. Die Skylines werden mehr und mehr von Wolkenkratzern bestimmt,
die alle Rekorde brechen. Geradezu aus dem Nichts
entstehen neue Städte, sowohl an Land wie auch
im Meer. Im Vergleich zu Dubai und Abu Dhabi sind
Größenordnung und Ehrgeiz der Projekte in Bahrain,
dem kleinsten arabischen Land, vielleicht etwas
bescheidener. Damit aber sicherlich nicht weniger
interessant. Auch hier resultiert die Kombination aus
Kapital und Tatendrang in faszinierenden Entwicklungen.
Strand und Aussicht
Eines der neuen Projekte in Bahrain ist der Archipel aus sechs Inseln vor der Küste von Muharraq,
mit nahezu 100.000 Einwohnern die zweitgrößte
Stadt des Landes. Bei den meisten künstlichen Inseln
entschied man sich bisher für symbolische Formen,
die vor allem auf einem Grundriss oder aus der Luft
erkennbar sind. Beispiele hierfür sind die ‘Palme’
und die ‘Welt’ in Dubai, oder der ‘Fisch’ in Durrat Al
Bahrain. Dies präsentiert sich jedoch bei den sechs
die Kombination aus
Kapital und Tatendrang
resultiert in faszinierenden Entwicklungen
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Die Verwendung des
Werkstoffs Aluminium in Fenstern,
Türen und Balustraden verleiht
den Gebäuden
eine moderne
Ausstrahlung
Dank der klaren
Höhendifferenzen
in der Bebauung
ergibt sich eine
optimale Aussicht
über Strand und
Meer
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Der höhere
Bebauungsabschnitt im
Herzen der
Insel
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Nach Aussage der Architekten stellt der
Stil eine Kombination aus Modernismus und
Elementen der traditionellen Architektur
BahrAins dar
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Alle 48 LuxusAppartements
“Marina”
bieten einen
direkten
Ausblick auf
die Lagune
Die dem Meer
zugewandten
Villen besitzen
zwei Geschossflächen
Die Mischung aus
unterschiedlichen
Gebäudetypen
verleiht Tala
Island einen
differenzierten
Charakter
Amwaj-Inseln anders. Hier wurde die Form zunächst
und in erster Linie vom Streben nach möglichst viel
Strand und einem Maximum an Aussicht bestimmt.
Es sollen fast 10 km Küstenlinie zusätzlich geschaffen werden. Vier der sechs Amwaj-Inseln sind zur
Besiedlung vorgesehen, eine Insel besteht aus Freizeitparks und Sporteinrichtungen. Die Insel, die am
nächsten bei Muharraq liegt, beherbergt Bildungsund medizinische Einrichtungen.
tala island
Zu den Amwaj-Inseln gehört Tala Island, eine
geschlossene Wohnanlage mit mehr als 550 Appartements und fast 100 Villen. Der Entwurf stammt von
einer malaiischen Niederlassung des Architekturbüros Davenport-Campbell, das in Australien ansässig
ist. Nach Aussage der Architekten stellt der Stil eine
Kombination aus Modernismus und Elementen der
traditionellen Architektur Bahrains dar. Dabei kamen
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verschiedene Profilsysteme für Fenster, Türen und Brüstungen zum Einsatz. Das Projektteam von Reynaers hat
sämtliche Berechnungen durchgeführt und war für die
technische Unterstützung verantwortlich; das Aluminium
für die Profile wurde beim lokalen Partner Aziz Aluminium bestellt.
Jetzt, nach der Fertigstellung der Wohnungen im
Viertel, steht der zweite Teil der Entwicklung an, nämlich
die Realisierung der Grünanlagen. Diese sollen nämlich
dafür sorgen, dass die Wirklichkeit den gleichen Reiz
ausübt, wie die verführerischen Bilder, mit denen sich
das Projekt zu Beginn präsentierte.
tala island
Architekt: Davenport-Campbell Middle East, Manama Auftraggeber:
Tala Property Development W.L.L. (ein Jointventure zwischen AlKhaleej Development Co. BSE. (Tameer) und Ossis) Konstrukteur:
Abdul Aziz Aluminium, Manama Bauunternehmen: Chapo Bahrain
W.L.L. & Al Hedaya Contracting Co. WLL, Manama ReynaersSysteme: CS 59Pa, CP 45Pa, RB 10
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projekt
Harmony
Office
Center
WarsCHAU,
polEN
Text:
Roman Rutkowski
& Łukasz
Wojciechowski
Fotografie:
Jarosław Kąkol
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Drei
stattliche
Objekte
markieren
das Zentrum
von
Warschaus
ECo Park
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D
as sechs Stockwerke zählende Harmony Office Center ist ein hochkarätiges
Bürogebäude mit einer Grundfläche
von 15.000 m². Es liegt sehr zentral direkt am
Eko-Park, einem in der Nähe des Warschauer
Stadtzentrums gelegenen neuen Stadtviertel,
in erster Linie bestehend aus Wohnbauten.
Dank des vielen Grüns ist Eko-Park trotz hoher
Bebauungsdichte ein attraktiver Standort zum
Wohnen und Arbeiten. Es ist die große architektonische Vielfalt, die dieses Viertel besonders
hervorhebt. Die einzelnen Gebäude wurden von
verschiedenen Architekturbüros entworfen und
besitzen jeweils unterschiedliche Erscheinungsformen und Ausstrahlungen. Dennoch gewährleistet eine dominante neomodernistische
Perspektive eine gewisse Kohärenz.
Das Harmony Office Center ist bereits aus der
Ferne sichtbar und dominiert die Umgebung. Das
umfassende Projekt verteilt sich über auf drei Säulen ruhende Räume gleicher Höhe und Breite, die
auf der Unterseite einen Einschnitt mit gläsernen
Fassaden aufweisen. In Übereinstimmung mit dem
städtebaulichen Ausgangspunkt besitzen diese
Objekte eine dunklere Farbe als die Wohngebäude,
so dass sich das Harmony Office Center abhebt und
seine zentrumsdominante Rolle betont wird.
Die vorderen und seitlichen Fassaden des
Komplexes sind in Glas und Stein ausgeführt. Die
vertikale Komposition wird durch Natursteinplatten
hervorgehoben, die leicht gegeneinander versetzt
sind. Die Linien der anodisierten Profile bilden den
Hintergrund für das Natursteinmaterial. Die Fenster sind schmal gehalten und besitzen Etagenhöhe,
verziert mit einem Emaille-Ornament, das im Siebdruckverfahren auf das Glas aufgetragen wurde.
Die vertikale Fassadeneinteilung verleiht dem Bürogebäude nicht nur eine imposante Ausstrahlung,
sondern sorgt auch hier für eine subtile Abgrenzung zu den Wohnobjekten, bei denen überwiegend
horizontale Fenster eingesetzt wurden.
31
Erker
Der geradlinige, geometrische Aufbau wird
durch zwei Innenhöfe unterbrochen, die zwischen
den hohen Bürogebäuden entstanden sind - hier
sollen in Kürze Grünflächen entstehen. Um den
stark funktionellen Charakter des Gebäudes etwas
abzumildern, wurden auf verschiedenen Niveaus
scheinbar willkürlich Erker unterschiedlicher Größe
eingefügt. Diese bilden die rationale Ausarbeitung
des ursprünglichen Entwurfs, der aus einer freien
Landschaft bestehend aus farbigen Kuben bestand.
Sie ragen aus einer straffen, strukturverglasten
Fassade heraus. Das verwendete Profilsystem
ermöglicht es, die Leisten in willkürlicher Höhe zu
montieren, so dass das Fassadenbild einen rhyth-
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32
Das Profilsystem ermöglicht es, die Leisten
in willkürlicher Höhe zu montieren, so
dass das Fassadenbild einen rhythmischen
Niveauwechsel zeigt
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33
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Erdgeschoss
(unten) und
Querschnitt der
drei Türme
Die überdachte Gebäudebasis: im Erdgeschoss befinden
sich Geschäfte, eine
Kantine sowie ein
Konferenzzentrum
34
mischen Niveauwechsel zeigt. Die vertikalen Linien
werden durch Streifen aus schmalen Kippfenstern
und durch undurchsichtige Flächen mit SiebdruckOrnamenten hervorgehoben.
Im Erdgeschoss befinden sich Geschäfte, eine
Kantine sowie ein Konferenzzentrum. Die Überdachung des Eingangs trägt dazu bei, dass die
Grenze zwischen Innen und Außen verschwimmt
und eröffnet gleichzeitig die Möglichkeit, einen
Raum für informelle Aktivitäten zu kreieren. Die mit
dem System CW 50 realisierte Fassade leistet dazu
einen erheblichen Beitrag.
Das Harmony Office Center ist ein hochwertig
gestaltetes Gebäude mit einem eleganten und
zugleich formell zurückhaltenden Erscheinungsbild,
das von der Nähe zu den Grünbereichen profitiert,
die sich dem Betrachter durch die perfekt gewählten Glasfassaden optimal eröffnen.
Harmony Office Center
Architekt: Grupa 5 Sp. z o.o. in Kooperation mit APA Kuryłowicz
& Associates, Warschau Auftraggeber: Harmony Office Center
Ltd. Konstrukteur: P.P.H.U. Aluprojekt, Warschau Bauunternehmen: SPS Construction Sp. z o.o., Warschau Reynaers-Systeme:
CS 77, CS 86-HI, CW 50, CW 50-SC, Star 50, OS-Profile
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Das Harmony Office Center ist ein
hochwertig verarbeitetes Gebäude mit
einem eleganten und zugleich formell
zurückhaltenden Erscheinungsbild
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36
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Teteringen,
Niederlande
Text:
Hans Ibelings
Fotografie:
Wim Tholenaars
37
projekt
Wohnhaus
Organische
Architektur
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A
uf dem Plan hat es Ähnlichkeit mit
einer Amöbe, das sich wölbende
Dach gleicht dem Panzer einer
Schildkröte. Dieses Haus, das von Materialien
wie Dachziegeln, Backsteinen und Holz
dominiert wird, hat sich außerdem in einer
Weise in die Landschaft integriert, dass es
daraus hervorgegangen zu sein scheint. Mit
all diesen Eigenschaften ist das Wohnhaus
im niederländischen Teteringen geradezu
exemplarisch für den Ansatz des Architekten
Huub van Laarhoven: ‘Die Grundstruktur
meiner Entwürfe finde ich im Begriff
Harmonie. Harmonie verleiht Ausgewogenheit.
Ausgewogenheit zwischen hell und dunkel, groß
und klein, offen und geschlossen, Leben und Tod
und zwischen Bauen und Natur.’
38
Van Laarhoven: ‘Begeisterung und Respekt
vor Mensch und Umwelt sind wichtige Größen.
Ohne Natur wäre das Leben auf unserer Erde nicht
möglich. Der Begriff des nachhaltigen Bauens, der
derzeit bei jeder – passenden oder unpassenden
- Gelegenheit verwendet wird, nimmt mich persönlich dann auch in die Verantwortung, die eigentlich
jeder vernünftige Mensch zu tragen bereit sein
müsste.’
‘Die Inspiration für das Bauen finde ich direkt
in der Natur selbst,’ so Van Laarhoven weiter.
‘Wir Menschen des 21. Jahrhunderts entfernen
uns immer weiter von der Natur und verlieren
Van Laarhoven: “Die
Inspiration für das
Bauen finde ich direkt
in der Natur selbst”
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Wohnzimmer mit
der sichtbaren
Tragkonstruktion aus Eichenstämmen
Die Terrasse
auf der Südseite
In der Form des
Daches zeigt
sich eine der
Inspirationsquellen von
Van Laarhoven:
der Panzer einer
Schildkröte
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39
s
:
er
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41
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42
Es entsteht der Eindruck,
dass der Wald durch das
Haus hindurch verläuft
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Detaildarstellung,
Schnitt und Pläne
vom Erdgeschoss
(unten Mitte) und
erstem Stock
(unten rechts)
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damit meiner Ansicht nach die Grundlage unserer
Existenz. Mir ist es ein notwendiges Anliegen,
dass Bauen und Wohnen im Gleichgewicht mit der
Natur stehen. Dabei ließe sich beispielsweise an
die Verwendung natürlicher Materialien und einer
kleinst möglichen Beeinträchtigung der Natur
denken. Darüber hinaus stellt die Natur meine
größte Inspirationsquelle dar, dank ihres üppigen
Angebotes an wunderschönen Formen, Verhältnissen, Farben und Materialien.’
Dass die Natur für Van Laarhoven eine Inspiration darstellt, zeigt sich an diesem Haus nur allzu
gut. Eine seiner Bezugsreferenzen für dieses Projekt stellte der Panzer einer Schildkröte dar, und
das ist kein Zufall: der Bewohner hält sich nämlich
seit seiner Kindheit Schildkröten als Haustiere. Der
Auftraggeber verfolgte die Arbeit von Van Laarhoven schon seit vielen Jahren und wusste, dass,
wenn er irgendwann einmal ein Haus bauen würde,
dieses von Laarhoven entworfen werden müsste.
Er gab Van Laarhoven sämtliche Freiheiten – was,
wie der Architekt betont, nicht selbstverständlich
ist – um ihm ein Haus im Wald zu bauen.
Wohnen im Wald
Das Haus ist stark auf Umgebung und Aussicht
ausgerichtet. Dank der Ausrichtung fühlt man die
Präsenz des Waldes im ganzen Haus. Man ist sich
des Wohnens darin bewusst. Eine Erfahrung, die
noch einmal durch die Tatsache gestärkt wird,
dass die Tragkonstruktion aus Eichenstämmen
gefertigt worden ist. Der Unterschied zwischen
Innen und Außen ist minimal, und so entsteht der
Eindruck, dass der Wald durch das Haus hindurch
verläuft.
Der Höhenunterschied des Geländes wurde
für die Unterkellerung des Gebäudes genutzt. Der
Umfang des vom Auftraggeber gewünschten Projekts überschritt die Grenzen, die im Bestimmungsplan zugelassen waren. Hierfür lag jedoch eine
Genehmigung für den Bau des Kellers vor, so dass
auch sofort die Lösung gefunden war. Damit hier
genügend Tageslicht einfallen konnte, entstand im
Herzen des Hauses ein Lichtschacht, der nicht nur
Helligkeit im Untergeschoss gewährleistet, sondern
auch die drei Ebenen des Hauses visuell miteinander verbindet.
Die Fassade dieses Lichtschachts wurde mit
dem Fassadensystem CW 50 von Reynaers realisiert. Auf den ersten Blick scheint es einen Kontrast
zwischen dem Aluminium und den natürlichen
Materialien zu geben, mit denen Van Laarhoven
normalerweise arbeitet. ‘Ich arbeite in der Tat meist
mit Holzelementen,’ gibt Van Laarhoven zu, ‘aber in
diesem Falle gab es verschiedene Gründe, sich für
Aluminium zu entscheiden: der geringe Wartungsaufwand, die Haltbarkeit und, was bei mir sicherlich
auch eine Rolle gespielt hat, die Tatsache, dass
Aluminium sehr gut recycelt werden kann.’ Mit der
Entscheidung für ein Fassadensystem von Reynaers
Aluminium zum Bau des Lichtschachts kam auch
die Idee, die großen Fenster in Aluminium auszuführen. Und dieses Material lässt sich offensichtlich
hervorragend und harmonisch in die organische
Architektur von Van Laarhovens integrieren.
43
Wohnhaus
Architekt: Van Laarhoven Combinatie Architecten BNA, Gilze
Auftraggeber: privat Konstrukteur: Aluminiumbouw D’n Boeij
BV, Schaijk Bauunternehmen: Biologisch Bouw Collectief, Riel
Reynaers-Systeme: CW 50
ung,
äne
oss
und
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projekt
EAST
BUILDING
Das Bürogebäude von
Omicron-k
ist ein effizientes Beispiel für eine
‘Out of the
box’-Lösung
44
prag,
Tschechien
Text:
Hans Ibelings
Fotografie:
Homola
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45
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46
Durch die Richtungsverschiebung des
Parallelogramms entkommt dieses
Objekt einem Zwang zur Rechteckigkeit
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47
Der Oberbau ist
in Graumetall
gehalten, während das restliche Gebäude aus
orangerotem
Beton besteht
O
micron-K, eines der grossen tschechischen Architekturbüros, begibt
sich auf ein breites Arbeitsterrain.
Martin Kotík, der Gründer, setzt bei seiner
Arbeit eine reichhaltige Skala an architektonischen Instrumenten ein, so dass sich in
seinen Objekten eine erstaunliche stilistische
Vielfalt spiegelt. International gesehen erzielte
er als einer der Gestalter des Euro Palace größte Bekanntheit. Dieses am Wenceslas-Platz im
Herzen Prags gelegene Gebäude konnte 2003 in
die Auswahl für den ‘Mies van der Rohe’ Award
vorstoßen.
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Das East Building in Prag ist eines der jüngeren
Projekte von Omicron-K. Es handelt sich dabei um ein
gewerbliches Bürogebäude, im Auftrag des Entwicklers
Sekyra Group entworfen. Das Gebäude umfasst eine
Grundfläche von nahezu 7000 m², verteilt auf sieben
Stockwerke und drei Kellergeschosse.
Im Grundriss präsentiert sich das Gebäude als Verschmelzung eines rechteckigen Blocks mit einem Parallelogramm. Darüber hinaus weist das Grundstück eine
Neigung auf. Kotíks Architektur fängt nicht nur diese
verschiedenen Richtungen auf, sie dient zugleich auch
als willkommener Anlass dafür, das Bürogebäude aus
der marktkonformen Mittelmäßigkeit hervorzuheben.
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48
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F O3
2150(850)
O39
O6p
F O3
2150(850)
2 1 5 0 (8 5 0 )
O5l
O6l
2 1 5 0 (8 5 0 )
F O2
O6l
F O17
-0,10
elektron. vrátný
T
T
1
1%
A
-0,02
OS1
O
1
1
Z
17
-0,06
0.104-K
Z
17
T
O
0.103-K
O3
1 250
0)
2150(85
SV=2950mm
O
9
SV=2950mm
SV=2500mm
OS1
SV=2950mm
SV=2500mm
F O2
1 250
po instalaci rozvod ů
proveden požární uzáv ěr šachty
-3,55
ROZVAD ĚČ
SILNOPROUDU
SV=6450mm
SV=2500mm
T
4
O
2
Z
BS
I-4
3 335
H
0.504
27
H
800
2 100
D14
-0,15
D3
2%
Z
17
0.201
T
1
RE 60
RE 60
SV=2500mm
±0,00
(v.ob.2500mm)
C
ROZVAD ĚČ
SILNOPROUD
dozdívka z cihel PTH
žb-parapet do v.850mm
0.401
0.607
S V =2500mm
S V =2950mm
Z
I-1
T
1
±0,00
OS3
9 527
0.604
-1,60
DP 03
4 375
80 0
2 100
Š.04
B0
SV=2500mm
2 500
R E 60
V1
1 250
Z
2
dozdívka z cihel PTH
žb-parapet do v.850mm
Z
17
Z
14
-3,55
1 250
DP 03
Š.02
0.501
765
800
2 100
900
DP25
V2
100HH=-0.050
600
1 200
KL
I-2
R E 60
±0,00
DP22
±0,00
O1
O7
2 500 0)
2150(85
(v.ob.800-1400mm)
80 0
2 100
R E 60
0.405
E'
0.602
±0,00
BS
(v.ob.2500mm)
u stropu dozdívka z cihel PTH
po kompletní instalaci vedení šachet
(v.ob.2500mm)
H
I-3
2xI č.140
D01
0.603
RE 60
0.502
R E 60
0.406
800
2 100
V3
(v.ob.2500mm)
F O2
1 250
(v.ob.1000mm)
800
2 100
U
I-2
DP02
ZR
I-2
0.503
600
2 100
0.301
0.120-K
Š.11
700
2 100
D03
RE 60
1 250
2050(500)
O2l
1 250
0)
2150(85
d200 OSA=+2.300
DP22
(v.ob.2500mm)
(v.ob.2500mm)
FO8
D03
ZR
I-3
(v.ob.2500mm)
O37
1 875
U
I-3
0.121-K
900
(v.ob.2500mm)
RE 60
700
2 100
B
(v.ob.2500mm)
Š.03
SV=2500mm
0.120-M
Z
17
0.601
RE 60
0.121-M
-1,60
0.105-M
0.103-M
dozdívka z cihel PTH
žb-parapet do v.850mm
S V =2950mm
O6l
2 500
0)
2150(85
0.101-K
T
1
8 x1 9 7 x2 0 0
0.105-K
T
1
E
9 x1 9 7 x2 0 0
±0,00
S V =2500mm
SV=2500mm
SV=2950mm
+0,90
±0,00
8
-0,02
SV=2950mm
-3,55
1
-1,55
0.102-K
7 780
6500(0)
1 475
T
1
T
1
5 274
T
1
6500(0)
T
1
625
1 7 0 0 (8 5 0 )
1 250
(v.ob.800-1400mm)
KL
Z
I-3
3 500
1
O1
I-3
0.119-K
T
0.505
625
1 7 0 0 (8 5 0 )
0.119-M
O6l
2 500
0)
2150(85
1 875
T
1
SV=2500mm
Z
T
1
O15l
T
1
O15p
1 250
2 5 0 0 (5 0 0 )
T
1
0.106-M
1 250
2 5 0 0 (5 0 0 )
I-2
1 250
D
1 250
1 250
SV=2950mm
0.106-K
O6p
2 500
0)
2150(85
T
1
O4p
SV=2500mm
0.302
SV=2950mm
SV=2950mm
SV=2500mm
2 500
2 1 5 0 (8 5 0 )
O6l
T
1
0.304
1 875
2 1 5 0 (8 5 0 )
0.118-M
0.118-K
1 250
-3,60
R E 60
T
1
0.303
O9l
T
SV=2500mm
SV=2950mm
S V =2500mm
S V =2950mm
1
1 250
RE 60
800
2 100
DP03
5
FO4
1 250
K
3 125
2 1 5 0 (8 5 0 )
1 250
Š.11
1 250
2 5 0 0 (5 0 0 )
O15p
-0,60
0.402
RE 60
1 250
O6l
2 500
0)
2150(85
T
1
E
1 250
A
D
1 250
FO2
T
1
O6l
2 500
0)
2150(85
RE 60
28 417
OS 3
0.117-M
0.117-K
T
1
0.122-M
T
1
F O5
1 250
1 875
2 5 0 0 (5 0 0 )
0.107-K
0.107-M
O17p
1 250
SV=2950mm
SV=2500mm
0.122-K
O6p
2 500
0)
2150(85
T
1
1 250
2 5 0 0 (5 0 0 )
O15l
1 250
T
-1,60
Erdgeschoss
3 125
2 5 0 0 (5 0 0 )
O23l
T
1
2 500
2150(850)
O6l
1 250
1
0.123-M
FO4
1 250
0.116-M
T
1
0.123-K
0.116-K
602
-3,65
1 890 0)
2150(85
O4p
2 500
2 1 5 0 (8 5 0 )
O6p
1 250
T
1
T
1
T
1
0.124-M
F O2
SV=2950mm
R E 60
O2p
1 250 0)
2150(85
DP03
ROZVAD ĚČ
SILNOPROUD
800
2 100
0.108-M
T
1
V4
Z
3
H
Š.01
D04
±0,00
0.109-K
O2p
1 250
0)
2150(85
C0
dozdívka z cihel PTH
žb-parapet do v.850mm
±0,00
T
1
0.305
800
2 100
SV=2500mm
T
1
2 500
0)
2150(85
O6l
1%
F O2
1 250
0.605
0.113-M
0.113-K
BS
600
2 100
Š.12
DP24
O3
1 250 0)
2150(85
800
2 100
F O2
DP02
1 250
T
1
Z
7
G
Š.05
1 250 0)
2150(85
O2p
±0,00
425x625HH=0.775
2 500
0.606
0.108-K
RE 60
100HH=-0.050
0.114-K
1 250
3 387
0.114-M
T
1
SV=2500mm
SV=2950mm
4 275
S V =2950mm
S V =2500mm
1 250
0.403
3 125
0)
2150(85
O9l
RE 60
SV=2500mm
O6l
2 500 0)
2150(85
Š.12
T
1
1 235
0.124-K
0.115-K
1 250
SV=2500mm
800
2 100
H
1 250
DP03
O14
1 250
2500(500)
Š.06
RE 60
RE 60
700
2 100
D01
700
2 100
(v.ob.2500mm)
(v.ob.2500mm)
(v.ob.2500mm)
FO5
1 250
(v.ob.2500mm)
T
1
O38
1 250
625(1575)
1 250
2
FO7
1 250
2 500
3
0.110-K
0.111-K
0.507
T
1
T
1
T
1
T
1
2 002 0)
2500(50
O36r
1 767
O15p
1 250
2500(500)
I-7
0.509
T
1
(v.ob.2500mm)
1 525
D03
ZR
U
I-7
H
I-1
F O5
F O1
1 250
T
1
I
1
600
2 100
(v.ob.1000mm)
(v.ob.2500mm)
RE 60
(v.ob.2500mm)
H
I-2
1 250
ZR
I-1
SV=2500mm
SV=2950mm
T
1
(v.ob.1000mm)
0.508
D03
U
I-1
0.112-K
0.110-M
SV=2500mm
SV=2950mm
KL
I-4
2 500 0)
2500(50
O19p
0.404
0.111-M
0.506
(v.ob.2500mm)
SV=2950mm
u stropu dozdívka z cihel PTH
po kompletní instalaci vedení šachet
0.112-M
SV=2500mm
T
1
O6p
2 500 0)
2150(85
Dank der großen
Öffnung unter dem
leichten Aufbau
fällt sehr viel
Tageslicht in
den dahinter
liegende Patio
F
671
1 250
O6l
2 500 0)
2150(85
east building
Architekt: Omicron-K (Martin Kotík) Auftraggeber: Sekyra
Group, a.s. Konstrukteur: Vekra Bauunternehmen: FCC
Reynaers-Systeme: CS 86, CW 50, CW 50-FP EI60
-0,07
osv ětlená tabule pro loga firem
O31r
813
0)
2150(85
Durch die Richtungsverschiebung des Parallelogramms entkommt das Objekt einem Zwang zur
Rechteckigkeit.
Auf einer Seite besteht das Büro aus einem
massiven Unterbau, darauf ein leichter, von
sechs sehr schlanken Säulen getragener Aufbau.
Dies verleiht der Architektur nicht nur Dynamik,
die große Öffnung lässt auch mehr Licht in den
Gemeinschaftspatio im Herzen des Gebäudes
einfallen.
Der Unterschied zwischen Unter- und Überkonstruktion kommt durch einen starken Kontrast
in den Fassadenmaterialien zum Ausdruck. Der
Oberbau ist in Graumetall gehalten, während das
restliche Gebäude aus orangerotem Beton besteht. Dadurch werden die beiden Teile, aus denen
sich das Gebäude zusammensetzt, gesondert ausgeleuchtet. So ist mit relativ einfachen Mitteln und
unter Beibehaltung eines günstigen Verhältnisses
zwischen Brutto- und Netto-Grundfläche eine
Architektur entstanden, die auf effiziente Weise
ihrem Ruf als ‘out of the box’ gerecht wird.
O
10
140
-0,10
T
1
-0,15
2 1 5 0 (8 5 0 )
O31r
1%
2 1 5 0 (8 5 0 )
T
1
(v.ob.2500mm)
O1
625
1700(850)
1 250
O1
625
1700(850)
4
1 250
5
O3
1 250
2150(850)
FO2
1 250
O6p
2 500
2150(850)
1 250
6
F O4
1 250
O36r
2 565
2500(500)
7
8
49
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50
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Moskau,
Russland
Text:
Hans Ibelings
projekt
AVILON
PLAZA
51
Ein robuster
Monolith, der
erstklassigen
Komfort
bietet
RR3 50-55 080905.indd 2
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M
oskau besitzt eine grosse Tradition an denkmalgeschützten und
landschaftsdominierenden Gebäuden. Man denke dabei an den Ring der sieben
sozialistisch-realistischen Wolkenkratzer, den
Josef Stalin um das Zentrum der Hauptstadt
gezogen hat. Die heutige Generation der Stadtbevölkerung Moskaus konzentriert sich jedoch
auf den Bau von riesigen Hochhäusern, die ein
Symbol für das neue, kapitalistische Russland
darstellen sollen. Der Naberezhnaya-Turm ist
mit 61 Stockwerken und einer Höhe von 268
m das derzeit noch höchste Neubauobjekt. Es
befinden sich jedoch schon mehrere Wolkenkratzer im Bau, die diese Höhe bei Weitem überragen werden. Diese Tendenz manifestiert sich
sowohl im Bereich des Wohnungsbaus als auch
im Bürobereich. In den kommenden Jahren wird
die russische Hauptstadt damit ein völlig neues
Erscheinungsbild erhalten.
Viele der neuen Gebäude in Moskau sind nicht
nur hoch, sondern auch voluminös und solide in
der Konstruktion. Sie manifestieren sich als Gebäude aus einem Stück. So auch das Avilon Plaza,
benannt nach einem der Mercedes-Benz-Händler
in Moskau. Das Objekt liegt einige Kilometer
52
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Detailansicht eines
Eckelementes, in
dem ein OS-Profil
verwendet worden
ist
In den beiden
untersten
Stockwerken finden
sich Verkaufsräume
und eine
Parkgarage
Die zurückversetzte
Frontfassade
mit Erker
bietet einen
eigenwilligen
Anblick
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53
23
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54
Symmetrischer Aufbau und Homogenität
der Fassade verstärken den
monumentalen Charakter
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südöstlich des Stadtzentrums und wurde vom
Architekturbüro Archfactory entworfen.
Avilon Plaza besitzt an Moskau-Verhältnissen
gemessen eine relativ bescheidene Größenordnung. Es zählt jedoch immer noch 21 Stockwerke,
bei einer Grundfläche von fast 37.000 m². Die beiden untersten Stockwerke des Bürogebäudes beherbergen Geschäfte und eine darunter gelegene
Parkgarage. Als besonderes Extra befindet sich
auf dem Dach eine Hubschrauber-Landeplattform.
Nach Aussage von DTZ, dem Gebäude-Eigentümer,
können die Mieter dadurch dem hohen Verkehrsaufkommen in der Stadt entgehen.
Das Gebäude erweckt mit seiner Würfelform einen enormen und imposanten Eindruck,
wobei dieser monumentale Charakter durch den
symmetrischen Aufbau und die Homogenität der
Fassade verstärkt wird. Bei dem Projekt kamen
drei Fassadensysteme zur Anwendung: CW 86-EF,
CW 50-SC und CW 50. Für den Bereich der Fenster
und Türen wurde das System CS 77 verwendet.
Die Innen- und Außenwinkel der Fassaden
erforderten besondere Aufmerksamkeit. Für
diesen Bereich wurden deshalb auch spezifische
Lösungen entwickelt.
Blickfang des Avilon Plaza stellt die Trommel
in der Mitte der nach hinten versetzten Frontfassade dar, die diesem Gebäude in einer verblüffenden
Einfachheit einen dramatischen Effekt verleiht, so
dass es aus Tausenden anderen hervor sticht.
25
55
avilon plaza
Architekt: Archfactory Auftraggeber: DTZ, Moskau
Konstrukteur: Steklostroy Reynaers-Systeme:
CS 77, CW 50, CW 50-SC, CW 86-EF, OS-Profile
Die eingesetzten
Profile. Von
links oben im
Uhrzeigersinn:
CW 50-SC, CW
86-EF, CW 50
und CS 77
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Reynaers Aluminium steckt sehr viel Energie in die
Entwicklung und Perfektionierung ihrer Systeme.
Die Bedeutung, die dem Aspekt der Transparenz
dabei zukommt, hat darauf großen Einfluss. So gibt
es dann auch verschiedene Systeme für Fenster,
Türen und Dachanwendungen, die diesem Anspruch
entsprechen.
Produkte:
Transparenz
Systeme für Fassaden UND Dachanwendungen: CW 50 und CW 60
ptimale Transparenz war immer schon eine
Grundbedingung, die es an eine Fassade zu
stellen galt. Gleichzeitig aber wachsen auch die Anforderungen im Hinblick auf Energieleistungen, Komfort und
Glasgrößen. Die derzeitige Generation an Fassadensystemen muss zugleich auch ein schönes Design aufweisen
und in technischer Hinsicht durchdacht sein.
Das CW 50-Fassadensystem von Reynaers Aluminium umfasst eine weitreichende Profilpalette, mit der
alle möglichen 3D-Konstruktionen realisiert werden
können. Die Linienführung wird dabei konsequent beibehalten. Das heißt, an keinem einzigen Knotenpunkt
werden doppelte Pfosten verwendet. Das ausgereifte
Entwässerungsprinzip des Systems gewährleistet, dass
sowohl vertikale als auch geneigte Konstruktionen völlig
wasser- und winddicht sind. Die Profile sind serienmäßig
sowohl innen wie auch außen in 50 mm Breite ausgeführt.
Die CW 50-SL-Variante ist an der Innenseite lediglich
15 mm breit. An der Außenseite einer CW 50-Fassade
lässt sich der Aluminiumanteil durch das nicht sichtbare
Einklemmen des Glases auf ein Mindestmaß beschränken.
So werden mit dem Modell CW 50-HL (Horizontal Lining)
beispielsweise ausschließlich die horizontalen Linien
architektonisch hervorgehoben, während die Variante
CW 50-SC (Structural Clamped) den Aspekt einer kompletten Glasfassade ermöglicht. Die Profile von CW 60
weisen eine Ansichtsbreite von 60 mm auf und besitzen
dank einer tieferen Innenkonstruktion eine herausragende Stabilität und sind in der Lage, Glaselemente bis
zu 450 kg zu tragen. Dadurch sind größte Glasflächen
möglich, mit denen sich ein hohes Maß an Transparenz
erzielen lässt.
O
56
1aCW 50-SC
1b CW 50-HL
1cCW 50, eingesetzt im Apollo Business Centre in
Bratislava (Slowakei)
1dCW 50, eingesetzt im North East Worcestershire
College in Redditch (Großbritannien)
1eCW 60
1fCW 60, eingesetzt in einem Wohnhaus in Belgien
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1g CW 50, eingesetzt im galloromänischen Museum
in Tongeren (Belgien)
Fenster- und Türsysteme: CS 38-SL und CS 24-SL
m Bereich Fenster und Türen gehören die Serien CS 38-SL und CS 24-SL zu den filigransten Profilen auf dem Markt. Neben dem Einsatz im
Neubaubereich eignen sich diese Systeme geradezu ideal für Renovierungsprojekte, bei denen Stahlfenster ausgetauscht werden. Sie reichen an das
schlanke Erscheinungsbild von Stahl heran, können
es sogar übertreffen. Und dies mit einer sehr viel
besseren Isolation und einem Sicherheitsanspruch,
der den heutigen Normen entspricht. Die unsichtbaren Beschläge und die versteckte Entwässerung
steigern das ästhetische Aussehen. Pfosten und
Fensterbänke lassen sich, je nach Anforderungen
an die Statik, verstärken. Mit dem CS 38-SL lassen
sich alle gängigen Öffnungsvarianten realisieren.
Das CS 24-SL ist für nach außen öffnende Fenster
und feststehende Elemente geeignet. Der doppelte, 23 mm dicke Isolator gewährleistet eine hervorragende Wärmedämmung. Mit einer Einbautiefe
von 85 mm
(CS 24-SL) / 90 mm (CS 38-SL) weisen die Profile
ein hohes Maß an Stabilität auf.
I
2aCS 38-SL
2bCS 24-SL, Außenansicht
2cCS 38-SL, eingesetzt im St. Jan College in ’s-Hertogenbosch, Niederlande
(Hebe-)Schiebesystem: CP 155 /-LS
it der Systemlösung CP 155 /-LS ist
es Reynaers Aluminium gelungen, ein
Schiebesystem zu entwickeln, das den strengen
Anforderungen in den Bereichen Wärmedämmung,
Sicherheit und Bedienerfreundlichkeit entspricht.
Mit einer Einbautiefe von 155 Millimetern lassen
sich große und stabile Schiebetüren mit einer
Höhe bis zu 3 m anfertigen. Das System erlaubt
ein Flügelgewicht bis zu 250 kg, für die HebeSchiebetüren sogar bis zu 400 kg. Elemente mit
motorisierter Bedienung gewährleisten ausserdem einen hervorragenden Bedienerkomfort.
Darüber hinaus kann der Motor noch nach Zusammenbau und Montage der Schiebetür integriert
werden. CP 155 Hebe-Schiebetüren lassen sich
mit einem Bodenprofil in minimaler Höhe nahezu
perfekt in den Fußboden integrieren, eine fast
schwellenlose Lösung, die die Grenze zwischen
innen und außen verschwinden lässt (verfügbar ab
Oktober 2008).
Zudem bietet das System eine Vielzahl an
Elementtypen und Ausführungsmöglichkeiten.
M
3 CP 155-LS 2-bahnig, Außenansicht
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1a 1b
1a
1c
1a
1a
1d 1a
1e
1f
e
e
1g
1b
e
2a
3a
3
2b
2a
2a
2c
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REFERENZEN
58
Exeter,
Grossbritannien
Eine eindrucksvolle
Aufwertung zu einem
Einkaufsgebiet mit
Charakter
Chapman Taylor Architects: ‘Princesshay, ein
veraltetes Einkaufszentrum aus den fünfziger
Jahren, hat sich wieder zum Stadtkern gewandelt’
RR3 58-67 080905.indd 1
Einkaufszentrum
Princesshay
Architekt: Chapman Taylor,
Panter Hudspith, Livingston
Eyre Associates
Konstrukteur: Fleetwood &
Solaglas Bristol
Reynaers-Systeme:
Vision 50i, CS 68, CW 50,
CW 50-SC, CP 50, TP 110
09-09-2008 16:51:01
59
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09-09-2008 16:51:10
referenZEN
60
EllaidhooEiland,
Malediven
Pfahlbauten mit
dem ultimativen
Luxusangebot.
Ellaidhoo Island
Resort und Spa
Architekt: Dan Bube, Design B.U.B.E.
Konstrukteur: Finesse Private Limited
Reynaers-Systeme: CS 59Pa, CP 45Pa
Donetsk,
Ukraine
Eine markante Ergänzung
des Geschäftszentrums der
fünftgrößten Stadt dieses
osteuropäischen Landes.
Bürokomplex
Architekt: Vyacheslav Pashkov
Auftraggeber: Direction of
administrative buildings
Konstrukteur: Alumo-Service
Reynaers-Systeme: CS 68, CW 50
RR3 58-67 080905.indd 3
09-09-2008 16:51:12
Klaipeda,
Litauen
Eine Fassade in
traditionellem
Erscheinungsbild,
kombiniert mit
modernster Technik.
Hotel Navalis
Architekt: Ir. S. Stripiniai
Auftraggeber: UAB Eika
Konstrukteur: UAB ASF
Reynaers-Systeme: CS 68, CW 50
61
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09-09-2008 16:51:16
referenZEn
62
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09-09-2008 16:51:19
florian holzherr
München,
deutschland
Die moderne Innenausstattung
dieses Hauses bildet eine stilvolle
Einheit mit dem Außenbereich.
RR3 58-67 080905.indd 6
63
Wohnhaus
Architekt: 4architekten
Auftraggeber: privat
Konstrukteur:
Forster Metallbau
Reynaers-Systeme:
CS 77, CP 155-LS
09-09-2008 16:51:27
referenZEN
Pomorie,
Bulgarien
Symmetrie und Details
verleihen diesem Bauwerk
Stil.
Kinotheater
Architekt: Atanas Panov
Auftraggeber: Gemeinde Pomorie
Konstrukteur: Lorex Ltd
Reynaers-Systeme: CW 50-HL
64
RR3 58-67 080905.indd 7
09-09-2008 16:51:31
65
Sablé sur
Sarthe,
Frankreich
RR3 58-67 080905.indd 8
Die rechteckigen
Fassadenflächen verleihen
dieser Schule ein
monumentales Antlitz.
SchUlE Collège d’Anjou
Architekt: Cabinet Laze et Petolat
Auftraggeber: Gemeinde Sarthe
Konstrukteur: Nouvelle Franchet
Reynaers-Systeme: CW 86-EF
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referenZEn
hertha hurnhaus
66
Waidhofen,
Österreich
Bei dieser multifunktionalen
Musikschule liegt der Nachdruck
auf den Aspekten Materialien,
Akustik und Licht.
RR3 58-67 080905.indd 9
Schulzentrum Waidhofen/Ybbs
Architekt: ARGE Architekten
(Franz Sam, Irene Ott-Reinisch)
Auftraggeber: NÖ. Hypo Bauplanungsund Bauträgergesellschaft m.b.H.
Konstrukteur: Ecko – Alukonstruktionen
Reynaers-Systeme: CS 68, CS 68-FP,
CW 50, CR 120
Irene Ott-Reinisch:
‘Die Schlüsselfrage
war, die diversen
Nutzungen auf dem
beengten Grundstück
unterzubringen’
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67
RR3 58-67 080905.indd 10
09-09-2008 16:51:47
#3
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2008
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