OPHTHALMOLOGIEQUIZ Die im Text dick unterlegten Wörter sind zu kurzen Erläuterungen verlinkt. Diese Erläuterungen dienen jedoch nur zu einer kurzen Begriffsklärung, ersetzen nicht die Recherche in gängiger Literatur und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Diesem Quiz werden im Laufe der Zeit immer wieder neue Fälle hinzugefügt. Die Erstellung dieses Quiz wurde durch Studiengebühren gefördert. Bei Fragen zu den hier vorgestellten Fällen, Unklarheiten, Anregungen Verbesserungsvorschläge wenden Sie sich bitte an folgende e-mail- Adresse: [email protected] oder für FALL 1: Welche Diagnose Meerschweinchen? stellen Sie bei diesem FALL 1: Dieses Meerschweinchen hat ein korneales Dermoid. Therapie? FALL 1: Therapie: Das Dermoid wird durch eine oberflächliche Keratektomie entfernt, wobei die Läsion gewöhnlicherweise nach einigen Tagen abheilt. FALL 2: Diese Katze wird Ihnen mit folgendem Befund vorgestellt: Sie bekam eine intraokuläre Blutung, während sie im Wartezimmer mit fremden Hunden war. Was erkennen Sie auf der Retina? Wie würden Sie dies erklären? Welche therapeutischen Schritte würden Sie einleiten? FALL 2: Der Stress verursachte bei der Katze einen so hohen Blutdruck, dass es zu einer spontanen Blutung kam. Ohne Therapie würden die vielen partiellen retinalen Ablösungen zu einer kompletten Netzhautablösung führen und die Katze würde irreversibel erblinden. Die Behandlung mit Amlodipin senkt den Blutdruck und wirkt präventiv und damit auch vorsorglich gegen den Visusverlust. FALL 2: Interessant ist, dass obwohl meistens ein chronisches Nierenversagen ursächlich in Frage kommt, die Blutkonzentration von Harnstoff und Kreatinin nicht signifikant erhöht waren. Wahrscheinlich hatte die Katze ausreichend getrunken, so dass es nicht zur Akkumulation von Harnstoff und Kreatinin kam, d.h. es handelte sich um eine kompensierte Niereninsuffizienz. FALL 3: Dieser Akita Inu weist flächige Hautveränderungen um Augen und Nase auf. Außerdem wurde eine Uveitis anterior festgestellt. Bei der Spaltlampenuntersuchung konnte keine Miosis, jedoch eine „schlammig“ aussehende Iris und ein Augeninnendruck von weniger als 10mmHg gemessen. Wie lautet Ihre Diagnose? Wie würden Sie therapieren? FALL 3: Vermutlich liegt hier ein VogtKoyanagi- Harada- ähnliches Syndrom ("uveodermatologisches Syndrom") vor (häufig bei nordischen Rassen wie dem Akita Inu). Typisch für diese perioculäre Krankheit sind meist eine Poliosis (gr. polios = grau, Ergrauen) und Vitiligo (= Leucopathia acquisita oder auch Weißfleckenkrankheit) und eine Uveitis posterior mit einer Entzündung der Chorioidea und Netzhautablösung. In dem hier vorgestellten Fall sind deutliche Erosionen rund um das Auge und eine Uveitis anterior mit Keratitis erkennbar. FALL 4: Diese junge Siamkatze weist einen deutlichen Strabismus auf. Während der Untersuchung mit dem Ophthalmoskop trat ein horizontaler Nystagmus auf. Was kommt ursächlich in Frage? FALL 4: Die Antwort liegt in der seltsamen Projektion der retinalen Ganglionzellaxone bei diesem subalbinotischen Tier. Die lateral gelegenen Anteile der Retina kreuzen ihre Fasern anstatt dass sie, wie bei gesunden Tieren, ipsilateral verbleiben. Durch den überkreuzten Blick ist das Sehen beeinträchtigt und die Katze versucht die Benutzung der lateralen Anteile der Retina zu vermeiden. Der Nystagmus wird durch die Retina verursacht, da nicht mehr klar ist, welche Anteile genutzt werden sollen um das Sehen zu verbessern. FALL 5: Diese 8 Jahre alte Siamkatze hat seit einiger Zeit unterschiedlich große Pupillen. Da die Katze vom Allgemeinbefinden ungestört und ihr Sehvermögen laut Besitzer nicht beeinträchtigt war, wird sie erst jetzt vorgestellt. Welche Differentialdiagnosen stellen Sie? Welche diagnostischen Methoden würden Sie anwenden? FALL 5: Das linke Auge der Katze mit der sich in Mydriasis befindenden Pupille scheint adspektorisch das erkrankte Auge zu sein. Der Pupillarreflex wird geprüft. Weder der direkte noch der indirekte Pupillarreflex ist vorhanden. Das rechte Auge reagiert jedoch mit prompter Miosis beim Testen des direkten Pupillarreflexes. Verdachtsdiagnose? Weiteres Vorgehen? FALL 5: Verdachtsdiagnose: Glaukom Weiteres Vorgehen: Messung des intraokulären Druckes. Die IODMessung ergab folgende Werte: OS 85mmHg, OD 35mmHg Weiteres Vorgehen/ Therapie? FALL 5: Des weiteren wurde eine Gonioskopie durchgeführt: beidseits ist der Kammerwinkel verschlossen. Oft wird ein Glaukom bei der Katze durch eine Uveitis verursacht, jedoch gab es in diesem Fall keine Anzeichen einer Uveitis. Bei Siamesen kann eine Prädisposition zum vererbt werden. Glaukom Im Allgemeinen handelt es sich dabei um ein Offenwinkelglaukom, wobei in diesem Fall beidseits ein Engwinkelglaukom vorlag. Das Sehvermögen des linken Auges ist nicht wiederherstellbar. Um das Sehvermögen des anderen Auges zu erhalten, wurde eine Behandlung mit Trusopt®, einem topischen Carboanhydrasehemmer initiiert. Latanoprost® ist die beste Glaukommedikation für Hunde, bei Katzen funktioniert dies jedoch nicht, weil sie keine Prostaglandinrezeptoren haben. -> Glaukomtherapie: Carboanhydrasehemmer!!! FALL 6: Dieses junges Fohlen wird Ihnen mit okulärer Irritation vorgestellt. Welche Ursache liegt dieser Irritation zugrunde und was sollten Sie dem Besitzer raten? FALL 6: Die Ursache für diese Irritationen ist eine Trichiasis. Die langen Wimpern irritieren die Kornea und können diese somit verletzen. Therapie? FALL 6: Therapie: Entropium - OP FALL 7: Dieser junge Dackel hat im temporalen Augenwinkel eine Zubildung auf der Hornhaut die mit Haaren versehen ist. Worum handelt es sich hier? Ist diese Struktur infektiös oder erblich? Was sollte unternommen werden? FALL 7: Es handelt sich bei diesem Hund um ein korneales Dermoid. Hierbei besteht die Kornea in dem veränderten Bereich aus Haut. Obwohl beim Dackel eine gewisse Rasseprädisposition vorliegt, konnte konnte die Erblichkeit bislang nicht nachgewiesen werden. Therapie? FALL 7: Das Dermoid wird durch eine oberflächliche Keratektomie entfernt, wobei die Läsion gewöhnlicherweise nach einigen Tagen abheilt. Bis zur Heilung wird eine Ulkus- Therapie durchgeführt. FALL 8: Nachdem diese junge Katze aus einem dichten Gebüsch wieder hervorkam, fielen dem Besitzer ungleich große Pupillen auf. Mit diesem Vorbericht wird sie Ihnen vorgestellt. Wie nennt man dieses Erscheinungbild? Was ist der Grund für dieses Symptom? Wie kann die Diagnose gestellt werden? FALL 8: Diese Veränderung bezeichnet man als Anisokorie. Vermutlich ist sie durch eine traumatische milde Uveitis hervorgerufen. Zur Bestätigung dieses Verdachts sollte der intraokuläre Druck (IOD) gemessen werden, der in diesem Fall erniedrigt sein müsste. ->Tonometrie: OS 11 mmHg, OD 16 mmHg Die Hypotonie kann die Folge erhöhter Prostaglandinsekretion sein, die wiederum den Abfluss des Kammerwassers durch den Kammerwinkel erhöht. Um Synechien zu vermeiden wird ein Mydriatikum (Atropin) verabreicht. Bei einer stärkeren Entzündung wäre die lokalen Verabreichung von Kortikosteroiden indiziert. FALL 9: Dieser 2 Jahre alte Chihuahua wurde mit einem hervortretenden linken Auge und gleichzeitigem Strabismus divergens vorgestellt. Das Auge lässt sich manuell in die physiologische Position zurückdrängen und der Kiefer ist nicht schmerzhaft. Wie lautet Ihre Diagnose? Welche diagnostischen Mittel sollten Verdachtsdiagnose eingesetzt werden? zur Bestätigung der FALL 9: Therapie? Es handelt sich um eine orbitale raumfordernde Läsion. Da der Hund keine Schmerzäußerungen zeigt, könnte es sich z.B. um eine Neoplasie handeln. Der Besitzer berichtete weiterhin, dass diese Veränderung vor einiger Zeit schon einmal auf dem rechten Auge aufgetreten sei. Auf dem Ultraschallbild erkennt man eine heterogene Schallzone, die eher auf eine Entzündung, als auf einen Tumor schließen lässt. FALL 9: Therapie: Da der Hund keine Beschwerden zeigt, wurde auf eine unter sonographischer Kontrolle durchgeführte Feinnadelaspiration (FNA) verzichtet und lediglich systemisch NSAIDs verabreicht. Wichtig: Zahnstatus erheben, insbesondere Oberkiefer: P4! FALL 10: Diese Katze wird vorgestellt, da sich ihr rechtes Auge von blau- grün zu gelb- braun verfärbt hat. Was könnte die Ursache für diese Veränderung sein? FALL 10: Diese degenerative Veränderung kann durch eine Uveitis, eine benigne pigmentierte Läsion oder ein Melanom hervorgerufen werden. Das Bild zeigt zum einen kleine blaue Zonen, zum anderen graue Pigmentierungen. Der IOD betrug beidseits 14 mmHg, obwohl man im rechten Auge einen erniedrigten Druck aufgrund der Entzündung erwartet hätte. Es wäre in diesem Fall sinnvoll eine Paracentese vorzunehmen, jedoch könnte diese die Entzündung verstärken. Um diese Komplikation zu vermeiden wurde zunächst abgewartet und ein Termin zur Nachkontrolle vereinbart. FALL 11: Dieses Pferd wurde mit einem seit bestehenden, roten Auge vorgestellt. einigen Monaten Worum kann es sich hier handeln? Welche therapeutischen Maßnahmen schlagen Sie vor? FALL 11: Hier handelt es sich um ein squamöses Karzinom. Die chirurgische Entfernung und eine zytostatische Therapie sind hier indiziert. Allerdings ist die Langzeitprognose für die Erkrankung in diesem fortgeschrittenen Stadium ungünstig. FALL 12: Um welche Tierart handelt es sich auf diesem Bild? Welche Veränderung am Auge kann festgestellt werden? Welche therapeutische Maßnahme wäre hier sinnvoll? FALL 12: Bei dieser Katze sieht man einen eindeutigen Nickhautdrüsenvorfall, das sogenannte „cherry eye“. Man beobachtet dieses Phänomen sehr viel seltener bei Katzen als bei Hunden. Therapie? FALL 12: Die Therapie ist immer dieselbe: Reposition und Fixation der prolabierten Drüse, u.a. mit der sogenannten „SchleimhautTaschen- Technik“, wie hier dargestellt. Alternativ kann auch die Technik nach Kaswan angewendet werden. FALL 13: Diese Katze wurde vorgestellt, weil ein Farbunterschied zwischen der rechten und linken Iris vorlag. Das hier dargestellte linke Auge ist nicht einheitlich blau gefärbt. Der IOD beider Augen liegt mit 15mmHg im Referenzbereich. Was ist der Grund für den farblichen Unterschied? FALL 13: Dieses Bild zeigt das gleiche Auge noch vor einem Monat. FALL 13: Die Neovaskularisation, der Grund für die Farbveränderung, ist hier noch nicht so weit fortgeschritten. Eine Möglichkeit für die Gefäßeinsprossung kann eine Veränderung der Iris oder der Retina sein. Auch ein neoplastischer Prozess in der Iris oder dem Ziliarkörper ist denkbar. Die sonographische Untersuchung zeigte eine geringgradig verdickte Iris (Iritis!). FALL 14: Diese Katze hat einen vergrößerten Bulbus und zeigt eine leichte Störung des Allgemeinbefindens. Welche weiteren Veränderungen fallen Ihnen am Auge dieser Katze auf? Was könnte der Grund für diese Symptome sein? FALL 14: Die Hornhaut des rechten Auges ist getrübt. Außerdem kann man kleine schwarze Punkte im unteren nasalen Teil des Auges erkennen. Es handelt sich um Entzündungszellen, die sich auf der Rückseite der Kornea (Endothel) befinden und auf eine Uveitis hinweisen. Zusätzlich ist die Iris dilatiert und verwaschen. Es sollte an FeLV, FIV, FIP oder Toxoplasmen gedacht werden. Therapie? FALL 14: Therapie: topische Verabreichung von antiinflammatorischen Medikamenten. FALL 15: Warum ist das rechte Auge dieser Katze vergrößert? Wie lautet Ihre Verdachtsdiagnose? Welche diagnostischen Methoden wenden Sie an? FALL 15: Der IOD betrug 29 mmHg. Ist das überraschend? FALL 15: Die beste Erklärung ist, dass sich Entzündungsprodukte in dem drainierenden Augenkammerwinkel abgelagert haben. Das im Ziliarköper produzierte Kammerwasser kann somit nicht resorbiert werden und der IOD steigt stetig an. Andererseits können auch vergrößerte Lymphfollikel den Kammerwinkel blockieren und ein Glaukom forcieren. Um welche Erkrankung es sich handelt kann erst nach Enukleation festgestellt werden. Da die Katze aber nicht in ihrem Allgemeinbefinden gestört ist, wird zunächst eine Glaukomtherapie begonnen. FALL 16: Was ist mit dem rechten Auge dieses Chinchillas geschehen? Was sind die Konsequenzen? FALL 16: Bei dem Chinchilla handelt es sich um eine Linsenluxation. Ein ähnliches Bild ist hier bei diesem Kaninchen zu sehen, allerdings handelt es sich in diesem Fall um eine Uveitis, hervorgerufen durch eine Infektion mit Encephalitozoon cuniculi. Die Luxatio lentis anterior kann durch die Blockade des Kammerwinkels zu einem sekundären Glaukom führen. Hier ist die Linse allerdings nach hinten luxiert und somit bedarf es lediglich einer Dokumentation sofern kein Glaukom entsteht. FALL 17: Diese 4 Jahre alte Katze wird mit plötzlicher Erblindung, dilatierten Pupillen und einer orangen Masse im vorderen Anteil der Augen vorgestellt. Was ist passiert? Welche diagnostischen Maßnahmen sollten durchgeführt werden? FALL 17: Die Katze hat starkes Fieber und die Tonometrie ergab einen Wert von 100 mmHg. Durch diesen extrem hohen Druck im Augeninneren ist die Netzhaut derart beeinträchtigt, dass sich hiermit die Erblindung erklären lässt. Der Augenfundus lässt sich aufgrund der braunen Ablagerungen nicht einsehen. Hierbei handelt es sich wahrscheinlich um Fibrinausschwitzungen, die durch die Hypertension der Irisgefäße bedingt sind. Bei einer Uveitis sollte allerdings eine Miosis und nicht eine Mydriasis zu sehen sein. Therapeutisch sollte die Hypertension gelindert und die Auflösung der fibrinösen Ablagerungen angestrebt werden. FALL 18: Das rechte Auge dieses Hundes ist stark beeinträchtigt. Was kann hier die Ursache sein? FALL 18: Der Schirmer-Tränen-Test bei diesem Auge ergab einen Wert von 5 mm. Somit lautet die Diagnose Keratokonjunktivitis sicca. Das Hornhautödem wird vermutlich durch die verminderte Benetzung des Auges durch den Tränenfilm verursacht. Therapie: Tränenersatz, Antibiotika, Kortikosteroide FALL 19: Dieser 9 Monate alte, fast ganz weiße HarlekinDoggenwelpe ist taub und einseitig blind. Was ist hier passiert und warum? FALL 19: Auf den ersten Blick scheint es, als würde das linke Auge dieses Hundes fehlen (Anophthalmus). Weitere Untersuchungen zeigten jedoch einen microphthalmischen Bulbus unter dem dritten Augenlid. Durch eine Resektion des dritten Augenlides könnte dieses Auge wieder eingeschränkte Sehfähigkeit erlangen. Tatsächlich verursachen das Harlekin Gen und das Merle Gen sehr viele Probleme. FALL 20: Ein 5 Monate alter Mastino napolitano wird Ihnen mit dieser Veränderung der Nickhaut vorgestellt. Welche Erkrankung liegt hier vor? Wie lautet Ihr Therapievorschlag? FALL 20: Der T-förmige Knorpel der Nickhaut ist umgeschlagen (Blinzknorpelkippung). Dies ist besser in Narkose zu sehen. Der umgeschlagene Teil muss entfernt werden. Über eine Incision an der inneren Seite der Nickhaut durch die Konjunktiva wird der Knorpel dargestellt und der abgeknickte Teil entfernt. Hier liegt die Konjunktiva nicht so fest dem Knorpel an, wodurch die Trennung erleichtert wird. Das Risiko auf das der Besitzer hingewiesen werden muss, ist die Möglichkeit eines Prolapses der Nickhautdrüse aufgrund der nun instabilen Nickhaut. FALL 21: Diese 13 Jahre alte Katze mit Nierenversagen aus einem Tierheim hat ein schmerzhaftes Auge. Wie lautet Ihre Diagnose? Welche Behandlung schlagen Sie vor? FALL 21: Das Auge dieser Katze zeigt ein sehr tiefes Ulkus, das man mit einem gestielten Konjunktivalappen oder durch eine korneokonjunktivale Transposition gesunder Hornhautanteile behandeln sollte. FALL 22: Welches leberassoziierte Problem liegt bei dieser Katze vor? FALL 22: Man beachte die Bernsteinfarbe der Iris. Dies pathognomonisch für einen portosystemischen Shunt. ist FALL 23: Dieser 7 Monate alte Labrador wurde mit dieser langsam wachsenden Wucherung in Verbindung mit einem Exophthalmus vorgestellt. Wie lautet Ihre Diagnose? FALL 23: Hier ist eines der Ultraschallbilder der retrobulbären Zone abgebildet. Die Zysten im retrobulbären Raum sind deutlich erkennbar. Was könnte die Ursache sein? FALL 23: Mit Flüssigkeit gefüllte Aussackungen in Verbindung mit dem lacrimalen oder nasolacrimalen System? Ein zygomatischProblem? lacrimales Oder eine einfache, aber große Ansammlung von Konjunktivazysten? FALL 24: Dieser Hund wird Ihnen mit einem schmerzhaften, stark tränenden Auge vorgestellt. Was fällt Ihnen auf? Welcher Test wurde durchgeführt? hier FALL 24: Es liegt offensichtlich eine korneale Verletzung vor, welche durch den Fluoreszeintest und die vorliegende konjunktivale Hyperämie bekräftigt wird. Was könnte diese Verletzung verursacht haben? Bei genauem Hinsehen kann man das Problem schon auf diesem Bild erkennen. FALL 24: Die Vorgeschichte: der Hund spielte einige Tage zuvor auf einer Spätsommerwiese. Wenn man genau hinsieht, erkennt man Anteile eines Grashalmes der aus dem unteren medialen Bindehautsack unter dem dritten Augenlid hervorragt. FALL 24: Dieser Grashalm hatte die oberflächlichen Ulzerationen verursacht. Nach Entfernung des Grashalmes unter Lokalanästhesie und einigen Tagen Ulcus-Therapie war der Hund wieder genesen. FALL 25: Dieser 18 Monate alte Golden Retriever wird Ihnen mit diesen “erschrocken” erscheinenden Augen vorgestellt. Was liegt hier für ein Problem vor? Wie behandeln Sie diesen Hund? FALL 25: Die 4 wichtigsten Punkte sind: 1) Obwohl beide Augen etwas hervorstehen, ist die Nickhaut nicht vorgefallen. Dies spricht gegen ein retrobulbären Prozess. Die fehlende Hervorwölbung des dritten Augenliedes bei bestehender Protrusio bulbi spricht für einen Prozess der im extraokulären Muskelring lokalisiert sein muss. 2) Es handelt sich um einen jungen Golden Retriever. 3) Die Problematik liegt beidseits vor. 4) Der Hund kann alles sehen und hat keine Schmerzen. FALL 25: Es liegt eine extraokuläre Myositis vor, die fast nur bei dieser Rasse gesehen wird. Therapie: Entzündungshemmer vom Steroidtyp können das Problem lindern, jedoch kommt es oft zu Rezidiven oder Muskelkontrakturen. FALL 26: Dies ist eine 12 Jahre alte Katze, die Ihnen im Notdienst vorgestellt wird. Sie hat eine Einblutung in die vordere Augenkammer. Was ist hier vermutlich passiert? Wie lautet Ihr Therapievorschlag? FALL 26: Die Ursache könnte ein Trauma oder eine Uveitis anterior sein. Man beachte, dass die Iris normal erscheint. Bei einer Katze diesen Alters sollte man zusätzlich noch an eine hypertensive Veränderung denken. Sehen Sie sich das andere Auge an (nächstes Bild). FALL 26: Man erkennt hier eine abgelöste Retina, die auf eine hypertensive Retinopathie hinweist. Der Blutdruck dieser Katze lag bei 220/ 180 mmHg. Die orale Gabe von Amlodipin 0.625 mg/ Tag verhinderte weitere Einblutungen ins Augeninnere und begünstigt somit den Erhalt einer noch funktionstüchtigen Retina im Partnerauge. FALL 27: Was für Veränderungen erkennen Sie bei diesem 13 Jahre alten Hund? Ist es ausreichend die Katarakt zu operieren? FALL 27: Man erkennt sehr gut die vorliegende Katarakt. Jedoch sollte man auch die keratinen präzipitaten Entzündungszellen des Kammerwassers an der hinteren Fläche der Kornea nicht außer Acht lassen. Es scheint eine ungewöhnliche Entzündung vorzuliegen, die eine erfolgreiche Kataraktoperation in Frage stellen würde. FALL 28: Diese 6 Wochen alte Katze hatte vor 3 Wochen Anzeichen eines Katzenschnupfens. Nun zeigt sie diese okulären Veränderungen. Was ist geschehen? Was können Sie tun um die Veränderungen aufzuhalten? FALL 28: Das Auge dieser Katze zeigt ein Symblepharon, bei dem die Konjunktiva mit der Kornea verwachsen ist. Dies geschieht bei viral bedingten Nekrosen beider Gewebe. Es kann versucht werden die Verwachsungen chirurgisch zu lösen. Problematisch jedoch ist, dass die beiden Oberflächen wieder zusammenwachsen können. Die tägliche Massage des Auges unter Gabe von antiviralem Acyclovir® und Steroiden hilft die ungewollte Heilung zu beeinflussen. FALL 29: Welchen Krankeitsprozess stellen Sie bei dem Auge dieses 7 Jahre alten weißen Deutschen Schäferhundes fest? Welche Tests führen Sie durch und welche Behandlung schlagen Sie vor? FALL 29: Hier sehen Sie das Partnerauge. Man erkennt konjunktivale Follikel und eine depigmentierte Nickhaut, verursacht durch eine lymphozytäre plasmazelluläre Konjunktivitis. Des weiteren sieht man korneale Lipidablagerungen in beiden Augen. Dem Hund, der ein kommerzielles Diätfutter bekommt, wurde noch Blut für ein kleines Blutbild entnommen um systemische Prozesse abzuklären. Hier konnten keine abnormen Befunde erhoben werden. Der Hund war mit Prednisolonacetat vorbehandelt. Die Therapie wurde auf Cyclosporin umgestellt. FALL 30: Bei der Routineuntersuchung eines 14 Jahre alten Mischlingshundes wurde dieser Befund erhoben. Laut Besitzer hat der Hund keine Visusbeeinträchtigung. Wie interpretieren dieses Bild? Sie FALL 30: Die derben weißen Strukturen im Glaskörper bezeichnet man als asteroide Hyalose. Diese Zubildungen sind Hydroxylapatite, welche aus Calcium und Phosphor bestehen. Bedenken Sie auch die Wichtigkeit der Proteoglykane und Hyaluronidase im Kammerwasser im Bezug auf den Biomineralisationsprozess in solch „alten“ Augen. FALL 30: Kollagenartige asteroide Hyalose kommt bei 1,2% der älteren Menschen vor, jedoch gibt es kaum Präventionsvorschläge für ältere Tiere. FALL 31: Ein 7-jähriger Junge war der Meinung, dass dieser Hund zu lange ferngesehen hätte und das gäbe “quadratische” Augen. Was ist das Problem dieser Bulldoge? FALL 31: Zu beachten sind die konjunktivale Hyperämie und korneale Neovaskularisation, sowie die Lider. Dieser Hund hat eine KCS; STT <5mm. Zusätzlich erkennt man noch eine leichtes Entropium am Unterlid. Die Behandlung erfolgt über die lokale Verabreichung von Cyclosporinen und Tränenersatz sowie eine EntropiumOP. FALL 32: Dieser 8 Wochen alte Hund hat ein „wundes Auge“. Was ist hier passiert? FALL 32: Ein Hervorstehen der Lidkanten, so wie es hier der Fall ist, lässt die Schwellung im Bereich der Meibom’schen Drüsen vermuten. Es deutet auf eine okuläre Form der juvenilen Cellulitis (= juvenile Pyodermie) hin. Heiße feuchte Kompressen und Entzündungshemmer können helfen, jedoch wird ein vollständiger Rückgang der Schwellung am besten durch eine kurze systemische Behandlung mit Steroiden erreicht. FALL 33: Bei dieser 6 Jahre alten Labradorhündin hat sich eine schwaze Verfärbung im temporalen Bereich der Iris entwickelt. Ist dies beunruhigend? Könnte es sich um einen Tumor handeln? Wie gehen Sie vor? FALL 33: Hier eine Detailaufnahme. FALL 33: Eine sichere Diagnose zu stellen ist an dieser Stelle schwierig. Wenn es eine Katze wäre, würde man ein diffuses Irismelanom vermuten, das mit erheblichen Konsequenzen verbunden wäre. Da es aber ein Hund ist, kann man so nicht sicher sagen, ob es ein Melanom oder nur eine gutartige Hyperpigmentation der Iris ist. Man sollte das Auge dieses Hundes regelmäßig nachuntersuchen (auch sonographisch), um zu prüfen, ob das Ausmaß der Veränderung zunimmt! FALL 34: Diese Masse am Unterlid einer 10 Jahre alten DobermannMischlingshündin wuchs langsam innerhalb der letzten 4 Monate. Was könnte diese Umfangsvermehrung sein? Welchen chirugischen Eingriff schlagen Sie vor? FALL 34: Die Umfangsvermehrung wird durch einen kleinen chirugischen Eingriff mit keilförmiger Excision entfernt und das Lid mit einer Intermarginalnaht vernäht. FALL 34: Die Histologie ergab ein stielförmiges Melanozytom. gewöhnliches, gutartiges, FALL 35: Dieser 12 Wochen alte Cavalier King Charles Spanielwelpe wurde mit den hier sichtbaren Schäden am Augenlid vorgestellt. Was ist die mögliche Diagnose? Welche Schritte würden Sie einleiten? Welche Behandlung sollte durchgeführt werden? FALL 35: Die unregelmäßig verdickten Augenlider sind typisch für pilzgranulomatöse Entzündungsherde um die Meibom‘schen Drüsen in Verbindung mit einer „juvelinen Cellulitis“ oder „head gland“- Krankheit. Könnte man den ganzen Kopf dieses Hundes sehen (s. nächstes Bild), würden die klassischen dermatologischen Schäden deutlich zu erkennen sein. Die vorliegenden Läsionen verursachen eine Infektion. Die Feinnadelaspirationszytologie zeigte eine gemischte entzündliche Zellreaktion ohne Kulturen aus der Gram- Linie. FALL 35: Empfohlen wird die systemische Behandlung mit Steroiden. FALL 36: Der Besitzer dieses jungen Bullterriers möchte gerne das „cherry eye“ unter lokaler Anästhesie entfernt haben. So wurde es bei seinen anderen Welpen immer gemacht. Ist dies ein akzeptables therapeutisches Vorgehen? Wenn nicht, warum? FALL 36: Das „cherry eye“ ist ein Vorfall der Nickhautdrüse, die für 25- 30% der gesamten Produktion von Tränenflüssigkeit verantwortlich ist. Die Entfernung der Drüse kann prädisponierend für eine Keratokonjunktivitis sicca sein. Die Rückverlagerung der Drüse kann durch Anwendung der Technik nach Kaswan am Augenrand oder durch die Schleimhaut- Taschen- Technik erreicht werden. FALL 37: Dieses 3 Jahre alte Zwergkaninchen wurde mit einer nicht schmerzhaften, aber stark irritierenden Veränderung am Auge vorgestellt. Was ist an diesem Auge verändert? Welche Möglichkeit der Behandlung gibt es um den Schaden zu beheben? FALL 37: Die derbe, weiße vaskularisierte Masse auf der Iris ist wahrscheinlich pathogenetisch für eine linseninduzierte Uveitis in Verbindung mit einer Encephalitozoon cuniculiInfektion. Hierbei dringt der Keim in die Linse ein um dann eine Katarakt oder eine linsenassoziierte Entzündung (phakoanaphylaktische Uveitis) auszulösen. Charakteristisch stellt sich dies als variable, durchblutete weiße Masse dar. FALL 37: Die Behandlung kann durch eine Phacoemulsifikation der Linse oder durch eine medikamentöse Therapie erfolgen. Die medikamentöse Therapie beruht auf dem Einsatz von Entzündungshemmern in Form von lokalen steroidalen oder nicht steroidalen Antiphlogistika in Kombination mit antiparasitären systemischen Therapeutika, wie z.B. Albendazol. FALL 38: Ein 8 Jahre alter, kastrierter deutscher Schäferhund wird Ihnen mit folgenden Veränderungen auf der Hornhautoberfläche vorgestellt. Was könnte die schwarze Masse und die weiße, geschwungene Läsion neben dieser Masse darstellen? Was für eine Behandlung schlagen Sie vor? Wie ist Ihre Prognose? FALL 38: Therapie? Die schwarz Masse stellt ein limbales Melanom dar. Dieses wird beim Schäferhund häufiger diagnostiziert, als bei anderen Hunderassen. Die weiße geschwungene Linie ist eine bogenförmige, korneale Fetteinlagerung. Der Rand des Melanoms zwingt die kornealen Kollagenlamellen dazu, Fett in die Kornea einzulagern. Oft ist dies begleitet von einem erhöhten Fettgehalt im Blut, jedoch nicht immer, wie in diesem Fall. FALL 38: Die chirurgische Entfernung wird als Therapie bevorzugt. Cryotherapie (Kältetherapie) an der Basis des kornealen Schadens wird aufgrund der besonderen Kältesensitivität von Melanomen ebenfalls empfohlen. Die Schwierigkeit besteht darin, die Wundränder in der Tiefe der Kornea optimal zu adaptieren. Daher ist eine Operation in der frühen Phase des Schadens besser als abzuwarten. Lokale Rezidive sind möglich. Da diese Melanome jedoch selten metastasieren besteht keine Lebensbedrohung. Man beachte die anderen ähnlich aussehenden, schmaleren und weiter dorsal am Lidrand gelegenen Melanome. FALL 39: Dieser 5 Jahre alte Kater hat eine korneale, mittlerweile vaskularisierte Läsion entwickelt. Was ist die Diagnose? Was ist die beste therapeutische Maßnahme? FALL 39: Der Kater hat eine eosinophile Keratitis. Eine konservative Therapie mit lokaler Gabe von Steroiden (3xtäglich) und parenteraler Applikation von MegoestrolAzetat zeigte wenig Erfolg. In diesem Fall wurde eine oberflächliche Keratektomie durchgeführt und anschließend steroidhaltige Augentropfen verabreicht. FALL 40: Ein 9 Jahre alter Mischlingsrüde wird Ihnen vorgestellt, da seiner Besitzerin ein brauner Fleck im linken Auge aufgefallen ist. Der Hund zeigt keinen Blepharospasmus und es ist keine Epiphora erkennbar. Wie gehen Sie vor? Welche Untersuchungen führen Sie durch? FALL 40: Die Spaltlampenuntersuchung ergibt folgende Befunde: Im temporalen Augenwinkel des linken Auges ist ventral eine kleine Einblutung mit Gefäßeinsprossung zu sehen, ansonsten ist die vordere Augenkammer obB. Die Konjunktiven sind weder geschwollen noch gerötet, der intraokuläre Druck beträgt 15mmHg und der Fluoreszeintest ist negativ. Der Besitzerin wurde geraten die Veränderung zu beobachten und den Hund in 2 Wochen zur einer Kontrolluntersuchung vorzustellen. FALL 40: Nach 2 Wochen war die dunkle Verfärbung der Kornea unverändert. Welche Diagnose/ Differentialdiagnosen stellen Sie? FALL 40: D: Keratitis pigmentosa DD: Melanom FALL 41: Ein 13- jähriger Siamese wird in der Klinik vorgestellt, da er seit dem Tage zuvor ein Blepharospasmus hat. Vor 3 Jahren war diese Katze bereits wegen eines Ulcus corneae am rechten Auge in Behandlung. Wie gehen Sie vor? FALL 41: Bei der Spaltlampenuntersuchung stellt man auf dem linken Auge eine Ulzeration im dorsolateralen Bereich der Kornea fest, die sich mit Fluoreszein anfärben lässt. Welches Vorgehen raten Sie dem Besitzer? FALL 41: Unter dem Mikroskop wird sichtbar, dass im Bereich des Defektes das Epithel abgehoben ist. Es wird eine Punktkeratektomie vorgenommen und für mindestens 12 Tage eine Nickhautschürze angelegt. Dem Besitzer wurde empfohlen das Auge 4xtäglich mit Floxal® Augentropfen zu therapieren. Im weiteren Behandlungsverlauf wird die Nickhautschürze nach 12 Tagen entfernt und nach vollständiger Regeneration der Kornea die Therapie auf Prednisolon Augentropfen umgestellt. FALL 41: 1 Monat post OP FALL 41: Bei der Nachuntersuchung nach einem Monat hatte die Katze keinen Augenausfluss und keinen Blepharospasmus. Im Bereich der Punktkeratektomie hat eine deutliche Narbenbildung mit Vaskularisation stattgefunden. Der Besitzer kann nun das Prednisolon ausschleichen; eine weitere Kontrolle erfolgt nach Bedarf. FALL 42: Ein 2,5 Jahre alter Bengal- Kater wird vorgestellt, da den Besitzern eine Veränderung am linken Auge Ihres Katers aufgefallen war. Der Kater ist erst seit kurzer Zeit in ihrem Besitz und soll zur Zucht eingesetzt werden. FALL 42: Welche Untersuchung(en) führen Sie durch? Welche Diagnose stellen Sie? FALL 42: FALL 42: Mit der Spaltlampe wird die Diagnose einer Membrana pupillaris persistens (MPP) Iris zu Linse gestellt. Worüber müssen Sie den Besitzer aufklären? FALL 42: Die MPP ist eine angeborene, fehlende Rückbildung embryonaler Gefäßstrukturen im Bereich der Pupillenöffnung und kann an Nachkommen weitervererbt werden. Der Kater sollte daher nicht zur Zucht eingesetzt werden. FALL 43: Ein 9- jähriger Mischlingsrüde wird Ihnen mit dem Vorbericht vorgestellt, dass er bereits seit längerer Zeit aufgrund einer Keratokonjunktivitis sicca mit Tränenersatz, Cyclosporin- und polyspektranhaltigen Augensalben erfolglos behandelt wurde, da die Besitzerin die empfohlene Medikation nicht konsequent verabreichen konnte. OD OS Wie gehen Sie diagnostisch vor? FALL 43: Der Hund hat einen mittelgradigen Blepharospasmus und hochgradig eitrigen Augenausfluss beidseits. Die Konjunktiven sind beidseits stark gerötet und geschwollen, der Schirmer- Tränentest ergibt für beide Augen einen Wert von 0mm. Bei der Untersuchung mit der Spaltlampe stellt sich die Kornea des linken Auges getrübt dar, der Fluoreszeintest verläuft negativ. Die Kornea des rechten Auges ist stark getrübt und es sind zentral kraterhafte Läsionen zu erkennen, die sich fluoreszeinpositiv darstellen. Des weiteren ist beidseits eine starke oberflächliche Gefäßeinsprossung vorhanden. Da die konsequente Therapie des Patienten zu Hause nicht möglich ist, wird der Hund auf Wunsch der Besitzerin stationär aufgenommen. FALL 43: Nach 2 Wochen zeigt der Hund nur noch weinig schleimigeitrigen Augenausfluss, keinen Blepharospasmus und der STT ergibt für das linke Auge einen Wert von 2 mm und für das rechte Auge einen Wert von 5mm. Die Kornea ist beidseits noch getrübt, die Läsionen auf dem rechten Auge sind nur noch ventral minimal fluoreszeinpositiv und die oberflächliche Gefäßeinsprossung ist als geringgradig einzustufen. Insgesamt ist eine deutliche Besserung erkennbar. Worauf müssen Sie die Besitzerin hinweisen? FALL 43: Die Keratokonjunktivitis sicca (KCS) bedarf einer lebenslangen konsequenten Behandlung! FALL 44: Dieser 10 Jahre alte Perserkater leidet vorberichtlich an einer Hypertonie und chronischer Niereninsuffizienz und wird Ihnen zur Augenuntersuchung vorgestellt. Was können Sie erkennen? FALL 44: FALL 44: Der Kater ist vom Allgemeinbefinden her munter und zeigt keinen Blepharospasmus oder Augenausfluss. Das linke Auge ist mikrophthalmisch und reizlos, das rechte Auge zeigt eine temporale Lidagenesie. Die Kornea des rechten Auges zeigt Pannusbildung und oberflächliche Gefäßeinsprossung, zentral befiindet sich ein ca. 3x2mm großer, fluoreszeinpositiver Defekt. Therapie? FALL 44: Das Ulcus wird mit Floxal® Augensalbe und Regepithel® therapiert, die weiteren Veränderungen sind auf die Allgemeinerkrankungen des Katers zurückzuführen. FALL 45: Eine 1- jährige Rottweilerhündin wird Ihnen zur Augenuntersuchung vorgestellt. Der Besitzer berichtet, dass der Hund gelegentlich eine Photophobie zeigen soll. Was können Sie am linken Auge dieser Hündin erkennen? FALL 45: Es liegen eine Irisatrophie bei 9 Uhr und eine Membrana pupillaris persistens Kornea zu Kornea an dieser Stelle vor. Worüber müssen Sie die Besitzer aufklären? FALL 45: Es liegt hier möglicherweise ein rezessiver Erbfehler vor, weshalb die Hündin nicht zur Zucht verwendet werden sollte. FALL 46: Eine 11 Jahre alte West Highland White Terrier- Hündin wird Ihnen vorgestellt. Die Hündin wurde zuvor beim praktischen Tierarzt aufgrund einer Korneaverletzung gitterkeratektomiert. Die Behandlung zeigte nicht den gewünschten Erfolg und der Besitzer möchte eine zweite Meinung. Die Hündin weist auf dem linken Auge einen mittelgradigen Blepharospasmus und geringgradig serösen Augenausfluss auf. Des weiteren ist eine deutliche Tränenstraße erkennbar. Wie gehen Sie vor? FALL 46: Die Spaltlampenuntersuchung ergibt folgende Befunde: Die Kornea ist bei 5 Uhr deutlich getrübt und die Keratektomiefläche ist gut zu erkennen. In diesem Bereich zeigt sich eine oberflächliche Gefäßeinsprossung und der Fluoreszeintest verläuft fleckig positiv. Welches weitere Vorgehen raten Sie dem Besitzer? FALL 46: Unter dem Mikroskop wird das lose Epithel entfernt und eine Punktkeratektomie durchgeführt. Danach wird zum Schutz der Keratektomiefläche eine Nickhautschürze angelegt. Der Besitzer muss das Auge viermal täglich mit Floxal® Augentropfen behandeln; die Nickhautschürze sollte ca. 12 Tage belassen werden. FALL 46: Nach 2 Wochen wird die Nickhautschürze gelöst. Man kann eine deutliche Gefäßeinsprossung erkennen, loses Epithel liegt nicht vor. Im weiteren Behandlungsverlauf färbt sich die Keratektomiefläche nun nicht mehr mit Fluoreszein an, woraufhin für eine Woche PredniPOS® 0,5% Augentropfen verordnet werden, um die Gefäße nach Abheilung des Defektes wieder zurückzudrängen. Eine leichte Trübung im temporalen Augenwinkel bleibt bestehen, die den Visus des Hundes jedoch nicht nenneswert beeinträchtigen wird. FALL 47: Dieser 5 Jahre alte Cocker Spaniel kann vorberichtlich immer schlechter sehen. Außerdem beobachtet der Besitzer ein zunehmend wackligeres Gangbild bei seinem Hund. Wie interpretieren Sie die braunen Flecken auf der Retina? Welche Differentialdiagnosen gibt es dafür? FALL 47: Es liegen entweder eine RPED ( Retina Pigment Epithel Dystrophie) oder eine zentrale PRA (Progressive Retina Atrophie) vor. (aber beachte: nicht generalisiert!) Die braunen Flecken in der Retina bestehen aus Lipofuszin, da das Retinale Pigmentepithel (RPE) die Stoffwechselabbauproduckte der Photorezeptoren nur ungenügend abtransportiert (braunes Abnutzungspigment). Ebenso kann man eine leichte Hyperreflexie des Tapetum Lucidum sehen, was für eine Retinadegeneration sprechen würde. Gill McLellan hat publiziert, dass diese Hunde an einem Vitamin E- Defizit leiden, jedoch nicht durch eine ungenügende Aufnahme über das Futter, sondern aufgrund metabolischer Störungen. FALL 47: Die Trübung könnte durch die Lipofuscinose entstanden sein. Die retinalen Veränderungen könnten bestenfalls alleine durch Gabe von Vitamin E aufgehalten werden, sodass die neurologischen Probleme durch diese Behandlung ebenso positiv beeinflusst werden. FALL 48: Diese 8 Jahre alte Katze verlor sehr plötzlich ihr Sehvermögen. Vorberichtlich wird sie aufgrund einer Zystitis medikamentös therapiert. Dieses Fundusbild zeigt pathologische Veränderungen, die bilateral symmetrisch aufgetreten sind. Welche Veränderungen können Sie erkennen? Könnten diese Veränderungen mit der medikamentösen Behandlung in Zusammenhang stehen? FALL 48: Der Fundus zeigt eine Hyperreflexie des Tapetum lucidum und eine Rückbildung der retinalen Blutgefäße, d.h. Netzhautdegeneration und somit eine irreversible Erblindung. Die Katze wurde vorberichtlich mit Enrofloxacin behandelt. Enrofloxacin ist retinotoxisch und kann bei Überdosierung zur Retinadegeneration führen. FALL 49: Diese schon ältere Katze wird mit einer Anisokorie vorgestellt. Das Sehvermögen ist jedoch nicht beeinträchtigt. Bei Betrachtung des Fundus fällt vor allem eine gewisse Unschärfe auf. Was für eine Veränderung liegt hier vor? Was kann der Grund dafür sein? FALL 49: Es handelt sich hier um eine Neuritis des Sehnerven, welche auch die Anisokorie erklären würde. Als Ursache für die nervale Entzündung könnte zum Beispiel eine Toxoplasmose in Frage kommen, deswegen sollte eine serologische Untersuchung veranlasst werden. FALL 50: Die Retina eines Greyhoundes. Was sehen Sie? FALL 50: Man erkennt eine gut abgegrenzte Zone mit Hyperreflektion direkt neben dem Zentrum des Nervus opticus und eine dunkel pigmentierte Zone dorsolateral des Discus. Das Bild erscheint sehr dunkel, weil die Lichtstärke stark reduziert werden musste, da es sonst zu einer Überbelichtung durch die hyperreflektische Zone gekommen wäre. FALL 50: Ein anderes Bild aus einem etwas anderen Winkel zeigt diese dunkle Zone reflektierend und die andere dunkel. Diese Zonen sind Bereiche einer degenerativen Retinopathie die wahrscheinlich durch Infestation mit “Toxocaris canis” verursacht wurde, da dieser Hund als Welpe nie entwurmt wurde. Diese Problematik tritt sehr oft bei nicht entwurmten Arbeitshunden, z.B. Hirtenhunden auf. Quellen: Walde, Nell, Schäffer, Köstlin: „Augenheilkunde– Lehrbuch und Atlas“ Gellatt K.N.: Veterinary Ophthalmology“ Fourth Edition Slatter: „Textbook of Small Animal Surgery“ Stades, Neumann, Boevé, Wyman: „Praktische Augenheilkunde für den Tierarzt“ Herzlichen Dank an Prof. Nedim C. Buyukmihci (Davis/ USA) und Dr. David L. Williams (UK) sowie Fr. Dr. Noelle la Croix (New York/ USA) für die Überlassung von Bildmaterial.