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ÜBERSICHT
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375
Tumorzelldissemination und Metastasierung beim gastrointestinalen Karzinom: Mechanismen, Nachweis und Bedeutung
H. Spatz1, T. Kerner1, P. Vogel1, A. Fürst1, W. Dietmaier2, K.-W. Jauch1
Klinik und Poliklinik für Chirurgie der Universität Regensburg, Regensburg, Germany
2
Institut für Pathologie der Universität Regensburg, Regensburg, Germany
Zusammenfassung. In Deutschland werden ca. ein Drittel der
tumorbedingten Sterbefälle durch gastrointestinale Malignome
verursacht. Die Therapieoption der ersten Wahl ist beim gastrointestinalen Karzinom die chirurgische Resektion entsprechend den chirurgisch-onkologischen Prinzipien nach möglichst
früher Diagnosestellung. Während die Wahrscheinlichkeit für
das Auftreten und die Häufigkeit eines Lokalrezidives mit durch
den ¹Prognosefaktorª Chirurg beeinflusst wird, ist die Fernrezidivrate von über 30 % nach potenziell kurativer Resektion nach
heutigem Kenntnisstand in erster Linie auf eine prä- bzw perioperative Tumorzelldissemination zurückzuführen. Diese früh
aus dem primären Tumorverband herausgelösten Zellen sind
mit konventionellen histopathologischen Verfahren und bildgebenden Staginguntersuchungen nicht nachweisbar, spielen jedoch bei der Metastasierungskaskade eine entscheidende Rolle.
Im Sinne eines erweiterten Stagings ist heute jedoch deren
Nachweis in verschiedenen Körperkompartimenten mittels immunzytochemischer oder molekularbiologischer Verfahren
möglich, wobei eine Vielzahl von Studien deren klinische Relevanz und unabhängige prognostische Bedeutung belegt hat.
Die gelegentlich jahrelange Latenzphase zwischen Resektion
des Primärtumors und der Manifestation von Fernmetastasen
mag teilweise durch die Beobachtung erklärt sein, dass die
Mehrzahl der disseminierten Tumorzellen mitotisch inaktiv ist
(¹dormancyª). Gleichzeitig könnte dies die eingeschränkte
Wirksamkeit zellzyklusabhängiger, antiproliferativer Chemotherapeutika bedingen. Antikörpervermittelte, proliferationsunabhängige adjuvante Therapieverfahren scheinen hier eine
neue, nebenwirkungsarme Therapieoption darzustellen, zumal
mikrometastatische Tumorzellen leicht für intravenös applizierte Chemotherapeutika, Makromoleküle und immunkompetente Effektozellen zugänglich sind. Zusätzlich könnte die Analyse der Tumorzelldissemination im Verlauf einer systemischen
Therapie auch als Surrogatmarker für deren Effizienz Verwendung finden.
Schlüsselwörter: Tumorzelldissemination ± Minimal residual
disease ± Knochenmark ± Lymphknoten ± Prognose ± Metastasierung
Viszeralchirurgie 2000; 35: 375 ± 384
Georg Thieme Verlag Stuttgart New York
·
Tumor cell dissemination and metastasis in gastrointestinal
cancer: Mechanisms, detection and clinical relevance. In
Germany, about one third of tumor-related deaths are caused
by gastrointestinal carcinomas. Complete resection according
to surgical and oncological principles after early diagnosis is
the therapeutic approach of choice. While the incidence of local
recurrence after complete resection is considerably affected by
the skills of the surgeon, distant relapse in up to 30 % is mainly
due to pre- and/or perioperative tumor cell dissemination. Conventional histopathological methods and current radio-imaging
techniques are unlikely to detect these cells that have left the
primary tumor site and play a crucial role in the formation of distant metastasis. Immunocytochemical and molecular methods
have made individual disseminated tumor cells detectable in
various compartments of a patients organism and their presence is increasingly considered as a clinically relevant and independent prognostic factor. The majority of these tumor cells
appears to be nonproliferating (ªdormancyª) which may explain the limited efficacy of cell-cycle dependent antiproliferative chemotherapeutic agents. This mitotic inactivity could also
account for the latency period between resection of the primary tumor and the manifestation of distant metastasis. In this
context, antibody mediated therapeutic approaches directed
against quiescent disseminated tumor cells seem to be of clinical relevance, particularly since isolated micrometastatic cells
are easily accessible for intravenously applied therapeutic
agents, macromolecules and immunologic effector cells. In addition, the monitoring of circulating cancer cells in the course
of a systemic therapy could be useful in determining the efficacy of new therapeutic agents at an early point.
Key words: Tumor cell dissemination ± Minimal residual disease ± Bone marrow ± Lymph node ± Prognosis ± Metastasis
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1
Viszeralchirurgie 2000; 35
Spatz H et al
Einleitung
Tumorzellnachweis
Ergebnisse epidemiologischer Studien legen nahe, dass 30 ±
40 % der Bevölkerung westlicher Industrienationen an einem
malignen Tumorleiden versterben werden. Ungefähr 90 %
dieser Tumoren sind Karzinome, also Malignome epithelialen
Ursprungs. In Deutschland werden ca. 35 % der tumorbedingten
Sterbefälle durch gastrointestinale Malignome verursacht [1].
Die Therapieoption der ersten Wahl ist beim gastrointestinalen
Karzinom die chirurgische Resektion entsprechend den chirurgisch-onkologischen Prinzipien nach möglichst früher Diagnosestellung. Während die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten
und die Häufigkeit eines Lokalrezidives mit durch den ¹Prognosefaktorª Chirurg beeinflusst wird [2], ist die Fernrezidivrate
von über 30 % nach potenziell kurativer Resektion nach
heutigem Kenntnisstand auf eine prä- bzw perioperative
Tumorzelldissemination im Sinne einer frühen systemischen
Tumorerkrankung zurückzuführen [3]. Seit der schrittweisen
Etablierung zunächst immunhistochemischer und später molekularbiologischer Verfahren seit Anfang der 80er Jahre zum
Nachweis disseminierter Tumorzellen [4] in verschiedenen
Körperkompartimenten weist eine Vielzahl von Studien jedoch
auf deren prognostische Bedeutung hin. Diese früh aus dem
primären Tumorverband herausgelösten Zellen sind mit konventionellen histopathologischen Verfahren und bildgebenden
Staginguntersuchungen nicht nachweisbar und gehen bisher
nur optional als ¹miª (für Mikrometastasen) und ¹iª (für
isolierte Tumorzellen) in die Staging-Nomenklatur der UICC
ein [5]. Die Entscheidung zur adjuvanten systemischen Therapie nach potenzieller R0-Resektion des Primärtumors wird
heute anhand statistisch gewonnener Prognoseindizes gestellt,
wobei die für das individuelle Risikoprofil wichtige Komponente der systemischen Tumorzelldissemination noch nicht
miteingeht. Gerade das Wissen um den Zusammenhang
zwischen systemischer Tumorzelldissemination und erhöhtem
Rezidivrisiko macht den Nachweis dieser Zellen besonders
attraktiv, um Patienten zu selektionieren, die von neueren
postoperativen Therapiestrategien profitieren könnten oder
auch andererseits, Patienten ohne Tumorzellnachweis die
belastende Therapie ersparen zu können. Im Gegensatz zu
soliden Metastasen stellen isolierte mikrometastatische Tumorzellen speziell im Knochenmark aufgrund ihrer Zugänglichkeit für Makromoleküle und immunkompetente Effektorzellen geeignete Ziele für intravenös verabreichte Therapeutika
dar. Da die Mehrzahl der disseminierten Tumorzellen mitotisch
inaktiv ist [6], müssen konventionelle chemotherapeutische
Agenzien zum Scheitern verurteilt sein. Antikörpervermittelte,
zellgerichtete Therapieverfahren scheinen hier eine neue,
nebenwirkungsarme Therapiealternative darzustellen, die
auch als Kombinationsbehandlung mit Chemotherapeutika
sinnvoll erscheint. Diese therapeutische Rationale scheint mit
dem Antikörper 17-1A für das kolorektale Karzinom im
Stadium Dukes C nach 7-jähriger Nachbeobachtungszeit belegt
[7]. Neben dem rein quantitativen Nachweis disseminierter
Zellen ist auch deren phänotypische Charakterisierung hinsichtlich metastasierungsrelevanter Gene oder ihres Proliferationsverhaltens zum besseren Verständnis tumorbiologischer
Vorgänge entscheidend. Auûerdem kann die Analyse der
Tumorzelldissemination im Verlauf einer systemischen Therapie auch als Surrogatmarker für deren Effizienz Verwendung
finden.
Der Nachweis isolierter disseminierter Tumorzellen ist prinzipiell in verschiedenen Kompartimenten möglich. Bisher konnten einzelne Zellen in peripherem Blut, Peritoneallavage,
Knochenmarksaspiraten und drainierenden Lymphknoten sowie parenchymatösen Organen detektiert werden. Das Knochenmark hat sich in den meisten Studien als Indikatororgan
etabliert, da in diesem mesenchymalen Kompartiment normalerweise keine Zellen epithelialen Ursprungs zu finden sind,
gleichzeitig jedoch ein intensiver Zellaustausch zwischen Blut
und Interstitium in den Sinusoiden des Organs stattfindet. Vom
Primärtumor hierher disseminierte Zellen müssen hypothetisch zur Gefäûinvasion und Extravasation befähigt gewesen
sein und sich zusätzlich dem hohen Zelluntergang während der
Kreislaufpassage widersetzt haben. Dadurch erscheinen diese
Zellen hinsichtlich ihres metastatischen Potenzials von besonderer Bedeutung. Auûerdem ist die Aspiration der Proben
einfach, wiederholbar und für den Patienten ungefährlich [8].
Methoden
Bereits mit histopathologischen und zytomorphologischen
Methoden lassen sich einzelne Tumorzellen in verschiedenen
Geweben nachweisen, dabei ist jedoch sowohl die Sensitivität
als auch die Spezifität sowie die Praktikabilität dieser Detektionsverfahren ungeeignet, um groûe Mengen an Probenmaterial auf das Vorliegen zum Teil einzelner Zellen zu untersuchen
[9,10]. Zum Nachweis disseminierter epithelialer Zellen in den
verschiedenen Kompartimenten kommen daher die Immunzyto-Histochemie und molekularbiologische Methoden zur Anwendung. Zur immunhistochemischen Detektion disseminierter Tumorzellen werden vornehmlich monoklonale Antikörper
verwendet, die gegen stabil exprimierte Zytokeratine der
epithelialen Tumorzelle gerichtet sind. Vorraussetzung ist die
fehlende Zytokeratinexpression in den Zellen des jeweils
untersuchten Zielgewebes. Zusätzlich finden Antikörper gegen
membrangebundene Muzine oder tumorassoziierte Glykoproteine (z. B. TAG12) Verwendung. Mit dieser Technik liegt die
Sensitivität bei einer Nachweisquote von etwa einer Tumorzelle in 105 ± 106 mononukleären Zellen [11]. Neuere Arbeiten
verwenden zum Nachweis isolierter Tumorzellen auch deren
Anreicherung mit immunomagnetischen Techniken [12].
Mit Hilfe der Polymerasekettenreaktion als molekularbiologischen Ansatz lassen sich disseminierte Tumorzellen ebenfalls
mit hoher Sensitivität und Spezifität nachweisen. Neben dem
Nachweis tumorspezifischer DNA-Mutationen (z. B. k-ras- oder
p53-Mutationen) mittels PCR lässt sich auch die Expression von
Markergenen auf m-RNA-Ebene mit Hilfe der Reverse-Transkriptase-PCR (RT-PCR) nachweisen. Die Sensitivität dieser
Methodik liegt bei einer Nachweisrate von 1 Tumorzelle auf 107
[13] mononukleare Zellen.
Tumorzelldissemination und Metastasierung
Während das Knochenmark häufiges Zielorgan für Metastasen
einiger solider epithelialer Tumoren ist (Mamma, Lunge,
Prostata), führen gastrointestinale Karzinome nur selten zu
ossären Filiae. Der Nachweis von so genannten disseminierten
Tumorzellen im Knochenmark ist in diesem Fall ein Hinweis auf
eine hämatogene Tumorzellaussaat, wobei die sekundäre
Absiedlung in das jeweilige Zielorgan durch die Interaktion
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Tumorzelldissemination und Metastasierung beim gastrointestinalen Karzinom
Viszeralchirurgie 2000; 35
377
Tab. 1 Studien zur prognostischen Bedeutung des immunhistochemischen Nachweises epithelialer Zellen im Knochenmark von Patienten mit
gastrointestinalen Karzinomen
Detektionsrate
prognostischer
Wert
Ösphaguskarzinom
Thorban et al.
CK2, KL1, A45-B/B3
30/71 (42,3 %)
R0: DFS
Magenkarzinom
Jauch et al.
CK-18
95/180 (53 %)
Schlimok et al.
CK-18
34/97 (35,1 %)
R0: DFS, OS T1/T2:
DSF*
N0: DSF*
Intestinal (Lauren):
DSF*
R0: DFS
Heiss et al.
uPA-R
CK-18
20/44 (45 %)
47/87 (60 %)
R0: DFS
R0: DFS
41,5 (9 ± 61)
maximal 12 Monate keine
63
24/42 (57 %)
25/48 (52 %)
R0 und Bauchhöhle
und/oder Knochenmark: OS
R0: DSF, OS
R0: OS
12,7 (3 ± 32)
22,8 (3 ± 48)
Rezidifhäufigkeit
Rezidivhäufigkeit
64
66
28/88 (32 %)
36/145(25 %)
R0: DFS*
R0: OS,DFS*
35 (12 ± 58)
39 (12 ± 62)
keine
keine
71
72
Pankreaskarzinom
Juhl et al.
Thorban et al.
Roder et al.
Marker
CEA, Ca19-9, 17-1A, 17/28 (61 %)
Ra96,C54-0
CK-18
CK2, KL1, A45-B/B3
Kolorektales Karzinom
Lindemann et al.
CK-18
Leinung et al.
A45-B/B3
Nachbeobachtung
(Monate)
Korrelation
mit klinischpatholog.
Parametern
Literatur
keine
44
30,6 (6 ± 56)
T-Stadium,
Borrmann-Klass
55
25,4
LaurØn-Klass,
N-Stadium
Lymphangiose
54
9,5 (3 ± 24)
33
DSF =¹disease free survivalª (rezidivfreie Überlebenszeit), OS =¹overall survivalª (Gesamtüberlebenszeit), * prognostischer Wert als unabhängiger Parameter durch
multivariate Analyse bestätigt
der losgelösten Tumorzelle und dem ¹microenvironmentª des
jeweiligen Zielorgans bedingt wird (¹seed and soilª). Prinzipiell
ist eine Vielzahl von Milieubedingungen und Tumorzelleigenschaften erforderlich, um die Metastasierungskaskade von der
Loslösung der Tumorzelle aus dem Primärverband bis zur
Absiedelung und Proliferation im metastatischen Zielorgan zu
ermöglichen (Abb. 1). Zunächst erfolgt die Loslösung einer
Tumorzelle aus dem Primärtumorverband durch Lockerung der
Zell-Zell-Kontakte, wobei die herunteregulierte Expression von
Zelladhäsionsmolekülen, die den interzellulären Kontakt des
Tumorverbundes stärken, eine wichtige Rolle spielen kann
[14 ± 16]. Proteolyse und die Sekretion migrationsstimulierender Faktoren führen dann zur Desintegration der Basalmembran und einer zielgerichteten Abwanderung über das umgebende Stroma und letztlich zur Gefäûinvasion. Während der
Kreislaufpassage geht ein Groûteil dieser disseminierten Zellen
aufgrund mechanischer und immunologischer Vorgänge zugrunde. Die erneute Extravasation des verbleibenden Rests
dieser Zellen und deren Absiedelung im jeweiligen Zielorgan ist
unter anderem abhängig von der Interaktion zwischen den
endothelständigen Adhäsionsmolekülen und den jeweiligen
auf der Tumorzelle exprimierten Liganden [17,18]. Die organspezifischen Expressionsmuster der einzelnen Adhäsionsmoleküle unterliegen jedoch einer ausgesprochenen Heterogenität. Dieses Phänomen mag neben den rein anatomischphysikalischen Bedingungen ein Erklärungsansatz für die
Organpräferenz der Metastasierung einzelner Tumore sein
[19, 20]. Für das Überleben der einzelnen isolierten Zelle
während dieses Metastasierungsprozesses und ihrer erfolgreichen Proliferation im jeweiligen Zielgewebe spielen nach
derzeitiger Datenlage neben ¹Seed and soilª-Faktoren auch
Abb. 1
Schematische Darstellung der Tumorzelldissemination
die Immunüberwachung, Angiogenese und das Phänomen
einer mitotischen Inaktivität (¹dormancyª) eine entscheidende
Rolle.
Malignitätsnachweis disseminierter Tumorzellen
Der reine Nachweis des Vorhandenseins von Zellen epithelialen
Ursprungs im Blut, drainierenden Lymphknoten oder Knochenmark von Patienten mit einem gastrointestinalen Malignom
beweist noch nicht, dass es sich dabei um vom primären
Tumorverband losgelöste Krebszellen handelt.
Das maligne Potenzial disseminierter zytokeratin-positiver
Zellen wurde anhand immunhistochemischer Doppelfärbun-
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Tumorart
Autor
Viszeralchirurgie 2000; 35
Spatz H et al
Tab. 2 Studien zur prognostischen Bedeutung des Nachweises epithelialer Zellen in histopathologisch als ¹tumorfreiª klassifizierten Lymphknoten
von Patienten mit gastrointestinalen Karzinomen der Kategorie N0
Tumorart
Autor
Marker
Ösphaguskarzinom
Izbicki et al.
Ber-Ep4
Natsugoe et al.
AE1/AE3
Magenkarzinom
Harrison et al.
CAM 5.2
Maehara et al.
CAM 5.2
Pankreaskarzinom
Hosch et al.
Ber-Ep4
Kolorektales Karzinom
Greenson et al.
AE1/AE3
Liefers et al.
CEA mRNA
(RT-PCR)
Detektionsrate
Lymphknoten
67/399 (17 %)
Patienten
prognostischer
Wert
Nachbeobachtung Korrelation
(Monate)
mit klinischpatholog.
Parametern
Literatur
15/30 (50 %)
15/41 (36,6 %)
OS*, DFS*
OS
25 (2 ± 51)
38 (12 ± 78)
keine
keine
47
48
9/25 (36 %)
25 (4 ± 195)
nicht ermittelt
61
> 180
Tumorstadium
60
15/420 (3,6 %)
8/34 (23,5 %)
5 Jahres Überlebensrate
OS
16/37 (43,2 %)
9/12 (75 %)
DFS*, OS*
16,7 (5 ± 44)
keine
67
33/568 (5,8 %)
36/192 (19 %)
14/50 (28 %)
14/26 (54 %)
OS*
DFS, OS*
60,3
73 (66 ± 85)
nicht ermittelt
keine
82
83
DSF =¹disease free survivalª (rezidivfreie Überlebenszeit), OS =¹overall survivalª (Gesamtüberlebenszeit), * prognostischer Wert als unabhängiger Parameter durch
multivariate Analyse bestätigt
gen näher untersucht. Dabei konnten tumorassoziierte Charakteristika wie die Expression von Lewis-Y-Blutgruppenvorläuferantigenen und p53, die Überexpression des erb-B2-Onkogens
und die herunterregulierte Expression von MHC-Klasse-1Molekülen beschrieben werden [6, 21, 22]. Interessanterweise
lieûen sich p53-Genprodukte oder Mutationen im p53-Tumorsuppressorgen nicht gehäuft in CK-positiven Zellen des Knochenmarks nachweisen [23]. Die Herunterregulierung der
Oberflächenexpression von HLA-1- Molekülen, die als Restriktionselemente für die T-Lymphozyten vermittelte Tumorzellerkennung dienen, könnte die fehlende Erkennung dieser
Zellen durch Immun-Effektorzellen erklären und eine Überlebensbedingung disseminierter Zellen im Verlauf des Metastasierungsprozesses darstellen [6]. Ein weiterer Nachweis
maligner Eigenschaften mikrometastatischer Zellen im Knochenmark gelang mit Hilfe der Fluoreszenz-in-Situ-Hybridisierungs-Technik (FISH). Dabei konnten numerische Aberrationen
in den Chromosomen 7,8 und 18 detektiert werden. Ebenso
gelang der Nachweis einer Amplifikation des erb-B2-Gens
(Thyrosin-Kinase-Rezeptor) in diesen Zellen [6, 24]. Mit Hilfe
der RT-PCR konnte auf mRNA-Ebene die Expression von Genen
der MAGE-Familie gezeigt werden, ein weiteres übliches
Charakteristikum maligner Zellen [25]. Zusätzlich wurde in
neueren Arbeiten sowohl ein Verlust der Heterozygotie (¹Loss
of hetercygosityª, LOH) [26, 27] bestimmter tumorrelevanter
Gene wie z. B. des APC Tumor-Suppressor-Genes als auch Kiras-Mutationen und das Vorliegen von Mikrosatelliten Instabilitäten (MSI) in disseminierten Tumorzellen des Knochenmarks beschrieben. So können MSI die Expression von Genen
beeinflussen, die mit Zellproliferation, Zelladhäsion, Invasion
und Metastasierung in Verbindung gebracht werden [28].
Letztlich gelang sogar erstmals der Nachweis des tumorigenen
Potenzials von immunistochemisch detektierten und in Zellkultur gebrachten Tumorzellen aus einem histopathologisch
tumorfreien Lymphknoten eines Patienten mit Ösophaguskarzinom. Nach subkutaner Injektion dieser Zelllinie in immundefiziente SCID-Mäuse kam es bei allen Tieren zu einer
fortschreitenden Tumorbildung [29].
Proteolytisches Potenzial und Invasivität
Die für die Invasion und Metastasierung erforderliche Proteolyse umgebender Matrixkomponenten wird durch eine ganze
Reihe von tumorassoziierten Serin-, Cystein-, Threonin und
Metalloproteinasen erreicht. Zahlreiche Untersuchungen
konnten zeigen, dass die Überexpression von proteolytischen
Parametern auf dem Primärtumor mit einer erhöhten Aggressivität bzw. Invasivität und einer schlechteren Prognose
beim gastrointestinalen Karzinom einhergeht [30, 31]. Für das
Magenkarzinom konnte die Überexpression von PAI-1, eine
Komponente aus dem Urokinase-Plasminogen-Aktivator-Komplex auf dem Primärtumor als unabhängiger prognostischer
Faktor ermittelt werden [32]. Die gleiche Arbeitsgruppe konnte
auûerdem zeigen, dass die Expression von uPA-R auf disseminierten Tumorzellen im Knochenmark nicht nur signifikant mit
der Lymphgefäûinvasion korrelierte sondern auch ein signifikanter Prädiktor für ein frühes Tumorrezidiv und ein starker
unabhängiger prognostischer Faktor war [33]. Putz et al.
konnten an in Kultur gebrachten Zelllinien aus Knochenmarksaspiraten von Patienten mit verschiedenen soliden
Tumoren (Prostata, Mamma, Lunge, Kolon) ein sehr differenziertes Expressionsmuster von tumor- bzw metastasierungsassoziierten Antigenen feststellen [34]. Auffallend war die
Herunterregulation der Expression verschiedener homophiler
Adhäsionsrezeptoren (z. B. Plakoglobin und Desmoglein), was
zum Verlust von Zell-Zell-Kontakten führen und damit die
Dissemination von Tumorzellen erleichtern könnte. Zusätzlich
zeigte sich ein Übergang von epithelialer zu mesenchymaler
Prägung dieser Zellen durch die starke Koexpression des
mesenchymalen Zytoskellett-Proteins Vimentin auf CK-positive Zellen. In vitro kann dies eine erhöhte Motilität, Plastizität
und Wachstumsrate mikrometastatischer Zellen bedeuten und
erhöht damit das metastatische Potenzial dieser Zellen [35 , 36].
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378
Tumorzelldissemination und Metastasierung beim gastrointestinalen Karzinom
In einer Vielzahl von Zellkulturexperimenten wurde ein zeitlich
limitiertes proliferatives Potenzial dieser ins Knochenmark
disseminierten Zellen gezeigt [37]. Damit scheint eine autonome Proliferation dieser Zellen erschwert und dies mag den
oft jahrelangen Latenzzustand erklären, der im englischen
Sprachgebrauch auch als ¹dormancyª bezeichnet wird. Diese
Vermutung wurde durch Doppelfärbetechniken untermauert,
wobei gezeigt werden konnte, dass nur ein kleiner Anteil dieser
ins Knochenmark disseminierten Zellen Proliferationsmarker
wie Ki-67 oder p120 exprimiert [6]. Welche lokalen Bedingungen herrschen müssen, damit eine Tumorzelle diese Phase der
mitotischen Inaktiviät (G0-Phase) verlassen kann, um durch
Proliferation letztlich eine Tochtergeschwulst enstehen zu
lassen, ist weithin unbekannt. Chekmareva et al. gelang jedoch
kürzlich die Entdeckung einer neuen Region auf Chromosom 17,
welche die Gene von mikrometastatischen Zellen beim Prostatakarzinom steuern könnte, die für die Regulierung der
¹dormancyª verantwortlich sind [38].
Therapeutische Implikationen
Mit bisherigen adjuvanten Therapieschemata kann nach
radikaler Entfernung eines nicht metastasierten Primärtumors
(R0) nur eine relative Reduktion der Mortalität von bis zu 30 %
erreicht werden [39]. Neben dem Versuch, die Chemosensibiliät [40] von Tumorzellen zu erhöhen, könnten disseminierte
Tumorzellen in diesem Szenario als Angriffspunkt neuer
Therapiestrategien eine wichtige Rolle spielen, da sie als
Korrelat der ¹minimal residual diseaseª in ca. 50 % aller kurativ
resezierten Patienten mit gastrointestinalen Tumoren nachweisbar sind. Die Elimination einzelner Zellen in einem durch
intravenöse Applikation von therapeutischen Agenzien leicht
zugänglichen Kompartiment wie dem Knochenmark erscheint
wesentlich erfolgverprechender als die Behandlung einer
klinisch manifesten Metastasierung mit entsprechend groûer
Tumormasse. Die Effizienz antiproliferativer Chemotherapeutika muss bei einer mitotisch überwiegend inaktiven disseminierten Tumorzelle jedoch allein vom Wirkmechanismus her
eingeschränkt sein. Adjuvante Therapieansätze mit spezifischen Antikörpern erscheinen hier vielversprechend, da sie die
Zielzelle unabhängig von deren proliferativem Status oder
eventuell vorliegenden Chemotherapieresistenzen attackieren
können. Die Elimination kann dann durch zell,- komplement,oder andere humorale Faktoren vermittelte Wirkmechanismen
erfolgen [41]. Aufgrund der Heterogenität residualer Tumorzellen und deren Primärtumoren hinsichtlich der Expression
von Oberflächenantigenen erscheint die Gabe eines einzelnen
Antikörpers als Monotherapie nicht ausreichend. Vorstellbar
wäre, das individuelle Profil an Membranproteinen vorab
anhand Doppelfärbungsanalysen zu ermitteln, um dann durch
die Gabe eines Antikörpercocktails einen besseren Therapieeffekt zu erzielen [42]. Zusätzlich erscheint die Entwicklung
von Tumorvaccinen mit Hilfe in Kultur gebrachter immortalisierter disseminierter Tumorzellen ein interessanter Therapieansatz zu sein. Eine mögliche Wirksamkeit dieser Methode
wird durch die Beobachtung gestützt, dass bei der Prozessierung dieser Zellen die sonst beschriebene Herunterregulierung
von HLA-1-Antigenen oder ICAM-1 nicht stattzufinden scheint
[37].
379
Letztlich gelang der bisher einzig publizierte Wirksamkeitsnachweis einer antikörpervermittelten adjuvanten Therapie
(17 - 1A) im Rahmen einer prospektiven randomisierten Studie
beim kolorektalen Karzinom im Stadium UICC III nach R0Resektion. Hier konnte eine signifikante Verbesserung des
Gesamtüberlebens für behandelte Patienten nach einer Nachbeobachtungszeit von 7 Jahren demonstriert werden, wobei es
zusätzlich im Rahmen der Therapie zu einer signifikanten
Reduktion von Fernmetastasen kam, ein Einfluss auf die
Lokalrezidivrate war jedoch nicht nachweisbar [7]. Diese
Beobachtung scheint die Richtigkeit der therapeutischen
Rationale der antikörpervermittelten Therapie im Sinne einer
Elimination mikrometastatischer Zellen zu unterstreichen.
Gleichzeitig hebt dieses Ergebnis jedoch die Bedeutung der
radikalen chirurgischen Resektion im Hinblick auf die Entwicklung eines Lokalrezidivs hervor [43].
Prognostische Bedeutung disseminierter Tumorzellen
beim gastrointestinalen Karzinom
Ösophaguskarzinom
Die Prävalenz disseminierter Tumorzellen im Knochenmark
von Patienten mit Ösophaguskarzinomen wurde bislang nur in
wenigen Studien mit zum Teil geringen Fallzahlen untersucht.
Thorban et al. fanden in 30 von 71 Patienten (42,3 %) disseminierte Tumorzellen im Knochenmark [44, 45], wobei die
Nachweisrate in fortgeschrittenen Stadien deutlich höher war
als in niedrigen (49 % vs. 37 %). In einem Nachbeobachtungszeitraum von 9,5 Monaten zeigte sich eine signifikante Korrelation von Knochenmarksbefund und rezidivfreiem Überleben
potenziell kurativ operierter Patienten [44]. Groûen Einfluss
auf die Nachweisrate scheint der Ort der Knochenmarksentnahme zu spielen. OSullivan et al. verglichen Knochenmark aus
dem Beckenkamm mit Knochenmark aus bei der Operation
resezierten Rippensegmenten und fanden sehr unterschiedliche Nachweisraten (15 % Beckenkamm vs. 88 % Rippen). Es
bestand keine Korrelation zur Tumorgröûe, Lymphknotenstatus oder histologischem Typ [46]. Von hoher prognostischer
Bedeutung scheinen disseminierte Tumorzellen in regionalen
Lymphknoten zu sein. Izbicki et al. untersuchten 399 in der
konventionellen Histologie tumorfrei befundete Lymphknoten
zusätzlich immunhistologisch und konnten in 17 % disseminierte Tumorzellen nachweisen. In einer multivariaten Analyse
wurde dieser Lymphknotenbefund als unabhängiger prognostischer Parameter sowohl für das rezidivfreie als auch für das
Gesamtüberleben bestätigt, während dem Knochenmarksbefund in dieser Studie keine prognostische Bedeutung zukam
[47]. Für das Plattenepithelkarzinom des Ösophagus fanden
Natsugoe et al. heraus, dass die Gesamtüberlebensraten von
Patienten mit immunhistochemisch nachweisbaren Mikrometastasen in histopathologisch als ¹tumorfreiª befundeten
regionalen Lymphknoten (N0) und Patienten mit histopathologisch nachweisbarem Lymphknotenbefall (N1) vergleichbar
waren. Die Autoren fordern daher, solche Patienten nach
immunhistochemischer Untersuchung ebenfalls als N1 zu
klassifizieren [48].
Magenkarzinom
Die Nachweisraten disseminierter Tumorzellen im Knochenmark von Patienten mit Magenkarzinom schwanken zwischen
25 % und 82 % [49, 50]. Korrelationen zwischen Knochenmarks-
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Latenzphase (¹dormancyª)
Viszeralchirurgie 2000; 35
Viszeralchirurgie 2000; 35
befund und histologischer Differenzierung, Lauren-Klassifikation, UICC-Stadium und anderen klinisch-pathologischen Parametern wurden in mehreren Studien gefunden [49 ± 54]. In
der bislang gröûten Studie von Jauch et al. [55] mit 180
Patienten bestand bei einer Prävalenz disseminierter Tumorzellen von 53 % eine Korrelation zur Tumorgröûe und der
Bormann-Klassifikation. In einer multivariaten Analyse bestätigte sich der Knochenmarksbefund als unabhängiger prognostischer Parameter für das rezidivfreie Überleben von Patienten
mit T1- oder T2-Tumoren, Karzinomen vom intestinalen Typ
und Magenkarzinomen ohne Lymphknotenbefall. Der Nachweis disseminierter Tumorzellen im Knochenmark bei Tumoren, die vorwiegend hämatogen metastasieren, wie lokal
begrenzte Tumoren vom intestinalen Typ ohne Lymphknotenbeteiligung, scheint geeignet, bereits in frühen Tumorstadien
eine systemische Erkrankung anzuzeigen. Diese Bedeutung
kommt dem Tumorzellnachweis im Knochenmark bei fortgeschritteneren Tumoren oder Tumoren mit histologisch nachgewiesenem diffusen Typ nicht zu. Die Prognose dieser
Tumoren hängt von der peritonealen Metastasierung ab. Die
prognostische Bedeutung des peritonealen Tumorzellnachweises beim Magenkarzinom wurde in einer Reihe von Studien
gezeigt, wobei durch Verwendung immunzytologischer Nachweisverfahren eine höhere Aussagekraft erreicht wird [55 ±
58]. Ein weiterer prognostischer Aspekt zeigt sich bei der
Betrachtung des Knochenmarksstatus im Langzeitverlauf.
Während in einer Serie von 78 potenziell kurativ operierten
Patienten der Knochenmarksstatus zum Zeitpunkt der Primäroperation keine Korrelation mit dem rezidivfreien Überleben
zeigte, kam den in Folgepunktionen (9 bis 61 Monate postoperativ) ermittelten Veränderungen prognostische Bedeutung
zu. Eine günstige Prognose zeigten Patienten, die sowohl
primär wie in der Folge tumorzellfrei waren oder zwar primär
positiv aber in Folgepunktionen negativ [33]. Demgegenüber
hatten Patienten, die zwar zum Operationszeitpunkt tumorzell-negativ waren aber in der Folgepunktion eine Tumorzelldissemination aufwiesen, eine schlechtere Prognose. Diese
Beobachtungen zeigen, dass neben der frühen systemischen
Komponente die Interaktion des Organismus mit disseminierten Tumorzellen im zeitlichen Verlauf die Prognose der
Tumorerkrankung bestimmt.
Die Enzym- und Rezeptorausstattung isolierter Tumorzellen ist
ebenfalls von prognostischer Bedeutung, da diese Bestandteile
bei der Zellmigration und somit der Vorstufe der Metastasenbildung eine wichtige Rolle spielen. Die Expression des Urokinase-Typ-Plasminogen-Aktivator-Systems (uPA) mit seinem
entsprechenden Rezeptor (uPA-R) auf disseminierten Tumorzellen beim Magenkarzinom korreliert mit einer höheren
Rezidivrate und somit schlechteren Prognose [33].
Der immunzytologische Nachweis disseminierter Tumorzellen
gelingt auch in regionalen Lymphknoten. Verglichen mit der
konventionellen histologischen Aufarbeitung lässt sich dadurch ein deutlich höherer Anteil befallener Lymphknoten,
auch bei kleinen und auf die Mukosa beschränkten Tumoren
nachweisen. Die Aussagen zur prospektiven Bedeutung dieser
okkult befallenen Lymphknoten differiert jedoch, so dass keine
klare Empfehlung dieser Methode gegeben werden kann [59 ±
61].
Spatz H et al
Pankreaskarzinom
Die Nachweisraten disseminierter Tumorzellen im Knochenmark von Patienten mit Pankreaskarzinomen schwanken
zwischen 48 % und 61 %, wobei in einem hohen Prozentsatz
(43 %) der Nachweis bereits in frühen Stadien (I/II) gelang
[62, 63]. In einer Studie an 34 Patienten mit Pankreaskarzinom
konnten Juhl et al. erstmals zeigen, dass mikrometastatische
Zellen in der Bauchhöhle bei 58 % und im Knochenmark bei 61 %
zum Zeitpunkt der Operation immunhistochemisch nachweisbar waren. Die Nachweisrate dieser Zellen in Bauchhöhle und/
oder Knochenmark lag bei radikal resezierbaren Patienten bei
54 % gegenüber 89 % bei palliativ operierten Patienten. Die
Einjahresüberlebensrate von 29 nachuntersuchten Patienten
schien dabei signifikant mit dem Nachweis dieser Zellen aus
Bauchhöhle und/oder Knochenmark korreliert zu sein. Der
alleinige Nachweis dieser Zellen im Knochenmark war nicht
von prognostischer Bedeutung [63]. Thorban et al. konnten in
einer Untersuchung an 42 Patienten darstellen, dass Rezdivfreiheit und das Ausbleiben von Fernmetastasen signifikant mit
dem Nachweis einer Tumorzelldissemination ins Knochenmark korrelierte (mittlere Nachbeobachtung 12,7 Monate).
Zusätzlich lieû sich ein Überlebensvorteil der R0-resezierten
Patienten (n = 24) in Abhängigkeit ihres Knochenmarkstatus
ermitteln (max. Nachbeobachtung 50 Monate) [62, 64]. Diese
Beobachtungen konnte von denselben Autoren anhand höherer
Patientenzahlen verifiziert werden [65, 66]. Die Wertung dieser
Aussagen ist jedoch sowohl aufgrund der Kürze der Nachbeobachtung und der geringen Fallzahl unter Vorbehalt vorzunehmen.
Der Nachweis isolierter Tumorzellen in den drainierenden
Lymphknoten wurde auch beim Pankreaskarzinom mittels
verschiedener Techniken vorgenommen. Erste Untersuchungen wiederum an kleinen Kollektiven weisen darauf hin, dass
der immunhistochemischen Detektion von isolierten Tumorzellen in histopathologisch freien Lymphknoten eine mögliche
prognostische Bedeutung hinsichtlich rezidivfreiem Überleben
und der Gesamtüberlebenszeit zukommen könnte [67]. Der
Nachweis solcher Zellen mittels PCR-vermittelter Detektion
von k-ras-Mutationen ist ebenso beschrieben, wobei die
prognostische Wertigkeit dieser Beobachtung noch aussteht
[68].
Kolorektales Karzinom
Schon seit Mitte der 30er Jahre wurden mit Hilfe zytologischer
Untersuchungen von Blutausstrichpräparaten im peripheren
Blut zirkulierende Tumorzellen während der Resektion des
kolorektalen Karzinoms nachgewiesen. Die Inzidenz lag dabei
in verschiedenen Studien zwischen 25 ± 67 %. Die prognostische
Relevanz dieser Befunde wird jedoch aufgrund der unsicheren
Spezifität des zytologischen Tumorzellnachweises infrage
gestellt [69]. Mit immunhistochemischer Technik gelang
Leather u. Mitarb. der Nachweis von disseminierten Tumorzellen bei ca. 10 % der Patienten, wobei sie keine Aussage über die
prognostische Wertigkeit dieses Befundes machen konnten
[10]. In einer neueren Arbeit konnte unter Zuhilfenahme der
RT-PCR gegen das Zielgen Cytokeratin 20 auf zirkulierenden
Tumorzellen eine signifikante Korrelation zwischen Nachweisquote und Tumorstadium gezeigt werden, auûerdem gelang bei
19% der Patienten durch sequenzielle Blutabnahmen der
Nachweis einer statistisch signifikanten perioperativen Tumor-
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380
Tumorzelldissemination und Metastasierung beim gastrointestinalen Karzinom
Im Knochenmark wurde die unabhängige prognostische Relevanz hinsichtlich des rezidivfreien Überlebens und der immunhistochemischen Detektion von disseminierten Tumorzellen zum Zeitpunkt der Operation an 88 Patienten durch
Lindemann et al. gezeigt [71]. In mehreren Folgestudien, zuletzt
von Leinung et al. wurde dies bestätigt. Auch in diesem
Kompartiment ist der Nachweis solcher Zellen mit der CK20
RT-PCR möglich, wobei die Nachweisquote mit dem Tumorstadium korreliert zu sein scheint, ohne dass bereits Daten zur
prognostischen Wertigkeit dieser Beobachtung vorliegen [73].
Am eigenen Kollektiv zeigt sich eine deutlich höhere Nachweisrate disseminierter Tumorzellen bei synchroner Lebermetastasierung im Vergleich zu Patienten ohne Fernmetastasen (63 % vs. 46 %).
Bei der konventionellen Lymphknotendiagnostik ist der histopathologische Nachweis einzelner Tumorzellen durchaus ein
bekanntes Phänomen, die Sensitivität dieser Methodik ist
jedoch durch die in der Routinediagnostik nur geringe Schnittzahl des jeweiligen Lymphknotens deutlich eingeschränkt. Die
Rate an falschnegativer histopathologischer Lymphknotenbefundung kann bis zu 20 % betragen, eine Tatsache, die nicht
verwundert, wenn man bedenkt, dass ein Pathologe nur eine
errechnete Chance von 1 % hat, einen mikrometastatischen
Fokus (3 Zelldurchmesser) zu identifizieren [74]. Unter Verwendung immunhistochemischer Methoden mit der so genannten ¹Fettclearance-Technikª kann in bis zu 55 % der Fälle
ein Tumorzellnachweis erfolgen [75]. Auch mittels PCR und RTPCR können isolierte Tumorzellen in Lymphknoten nachgewiesen werden. Hyashi et al. konnten beim kolorektalen
Kazinom mittels mutant-allel-spezifischer Amplifikation zur
Detektion von k-ras- bzw p53-Mutationen zeigen, dass alle
Patienten (34/71), bei denen mit dieser Methodik keine
Lymphknotenmetastasen nachweisbar waren (obwohl der
korrespondierende Primärtumor zumindest eine der beiden
og. Mutationen aufwies), eine Rezidivfreiheit von 5 Jahren
erlebten [76]. Die prognostische Relevanz dieser und anderer
Beobachtungen in einer Vielzahl von Studien mit zum Teil
widersprüchlichen Ergebnissen ist jedoch aufgrund methodischer Mängel und unterschiedlicher Studiendesigns sehr
umstritten [69]. Bei einem Vergleich der Inzidenz des Nachweises disseminierter Tumorzellen in den Kompartimenten
Blut (12,5 %), Kochenmark (21,4 %) und Lymphknoten (87,5 %)
beim kolorektalen Karzinom im Stadium I und II mittels CK20RT-PCR zeigte sich nach Stratifikation der positiven Lymphknotenbefunde anhand ihrer Lokalisation, dass die Häufigkeit
des Tumorzellnachweises entlang des anatomischen Lymphabflusses abnahm (parakolische LK 87,5 %, stammgefäûnahe
LK 75 % und apikaler LK 37,5 % positiver Befund [69]. Ohne eine
bisher belegte prognostische Wertigkeit dieser Beobachtungen
sprechen diese Zahlen für eine vorwiegend lymphogene statt
hämatogene Tumorzellaussaat in frühen Tumorstadien. Zur
prognostischen Wertigkeit des Nachweises disseminierter
Zellen in der Perionealhöhle existieren widersprüchliche
Ergebnisse [57, 58], so dass deren Bedeutung anhand weiterer
Studien geklärt werden muss. Ob der positive peritoneale
Zytologiebefund sinnvolle Indikation für eine intraperitoneale
Chemotherapeutikaapplikation sein kann, ist anhand der vorliegenden Literatur noch nicht eindeutig zu entscheiden
[77 ± 79].
381
Zusammenfassung
Trotz Fortschritten in den Therapiemöglichkeiten durch Verbesserung der chirurgischen Operationstechniken und der
Anwendung multimodaler Therapiekonzepte ist die Prognose
von Patienten mit GI-Tumoren nach wie vor unbefriedigend.
Die 5-Jahres-Überlebensraten der einzelnen Tumorentitäten
liegen zwischen 45 % für das Rektumkarzinom und < 10 % für das
Leber- bzw. Pankreaskarzinom. Einer der Gründe für die
eingeschränkte Prognose dieser Karzinome ist die frühzeitige
systemische Tumorzelldissemination, die bei ca. 50 % aller
Patienten mit malignen gastrointestinalen Tumoren bereits
zum Zeitpunkt der Operation mittels verschiedener Nachweisverfahren gezeigt werden kann. Dieser Nachweis gelingt bei
einem Groûteil der Patienten auch in frühen Tumorstadien, so
dass rein rechnerisch von einer systemischen Komponente der
Tumorerkrankung weit vor dem Zeitpunkt der Diagnosestellung auszugehen ist. Diese Beobachtung unterstreicht die
Notwendigkeit einer möglichst frühen Diagnosestellung. In
einer Vielzahl von Studien konnte der Nutzen der Detektion
disseminierter Zellen in verschiedenen Geweben und Körperkompartimenten zur individuellen verbesserten Risikoabschätzung vor allem hinsichtlich eines erhöhten Metastasierungsrisikos belegt werden. Dennoch scheint die definitive
prognostische Wertigkeit des Nachweises epithelialer Zellen
im Knochenmark noch durch weitere Studien mit standardisierten methodischen Protokollen und gröûeren Fallzahlen
erhärtet werden zu müssen [80]. Zunehmende Bedeutung
gewinnt der immunhistochemische und molekularbiologische
Nachweis einzelner epithelialer Zellen in histopathologisch
¹tumorfreienª Lymphknoten und Resektionsrändern, der ein
verfeinertes Staging ermöglicht und ggf. die Selektion von
Patientengruppen erlaubt, die von einer adjuvanten Therapie
profitieren könnten [47]. Ein weiterer möglicher Nutzen der
Analyse der Tumorzelldissemination in den leicht zugänglichen Kompartimenten Blut oder Knochenmark wäre die
Effizienzkontrolle neuer Therapieansätze [81]. Das Monitoring
der Tumorzelldissemination im Verlauf der Therapie könnte
dabei Hinweise auf die Wirksamkeit des jeweiligen therapeutischen Ansatzes geben [42]. Die Erfolgswahrscheinlichkeit
neuer Therapiestrategien wäre somit ggf. früher abschätzbar
als durch mehrjährige klinische Beobachtung. Die mögliche
Wirksamkeit einer antikörpervermittelten Elimination von
disseminierten Tumorzellen konnte in einer Studie bei den
gastrointestinalen Tumoren bisher nur für das kolorektale
Karzinom gezeigt werden [7]. Dennoch bleibt die disseminierte
Tumorzelle als Korrelat der ¹minimal residual diseaseª und
Zielscheibe neuer Therapieansätze nicht zuletzt durch ihre
leichte Erreichbarkeit durch systemisch applizierte Agentien
interessant.
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zellaussat [70]. Auch hier konnte die prognostische Bedeutung
dieser Befunde noch nicht gezeigt werden.
Viszeralchirurgie 2000; 35
Viszeralchirurgie 2000; 35
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Spatz H et al
Dr. med. Hanno Spatz
Klinik und Poliklinik für Chirurgie der Universität Regensburg
Franz-Josef-Strauû-Allee 11
93053 Regensburg
Tel. 0941-944-6801
Fax 0941-944-6802
E-mail: [email protected]
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