Nachhaltigkeit im Fokus Neubau ETH LEE 03-titel-2 + bold Master of Occus 03-titel-5 As aliquia natum quo ea que quiae cum rorae. Infrastrukturbereich Immobilien Die ETH Zürich baut nachhaltig und folgt präzisen Anforderungen Key Facts Gesellschaft Ökologie Ökonomie Ökologie Gesellschaft Ökonomie • MINERGIE-ECO®-Label • Kompatibilität mit 2000-Watt-Gesellschaft • Einhaltung SIA-Effizienzpfad Energie • Ressourcenschonende Bauweise • Schadstofffreie Baustoffe mit hoher Verfügbarkeit und guter Rohstoffbilanz • Reduzierte Umweltbelastung (Gesamtbilanz) • Einfacher Rückbau • Förderung von Behaglichkeit und Wohlbefinden (Licht, Klima, Akustik, Materialisierung, Haptik) • Gütesiegel GI GUTES INNENRAUMKLIMA® • Förderung von Gemeinschaft und sozialen Begegnungen • Hindernisfreies Bauen und Rücksichtnahme auf besondere Bedürfnisse der Nutzenden • Hohes Sicherheitsempfinden • Gute Erreichbarkeit und Einbettung ins Quartier • Reduzierte Betriebs- und Lebenszykluskosten • Konsequente Systemtrennung für Innenausbau und Haustechnik, additive Bauteilfügung mit Verzicht auf Materialverbund • Hohe Flexibilität für die Raumnutzung 2 Der Neubau LEE (Oberer Leonhard) wurde darauf ausgerichtet, höchsten Ansprüchen an die Nachhaltigkeit zu genügen. Bereits für die Wettbewerbsphase wurde auf der Basis einer breiten Auslegeordnung die Nachhaltigkeit in verschiedenen Diskussionen umfassend thematisiert. Im Planungsverlauf wurden konkrete Anforderungen und Massnahmen zur Nachhaltigkeit systematisch plausibilisiert und dokumentiert. Dies nicht nur in den relativ gut messbaren Dimensionen Ökologie und Ökonomie sondern auch im Bereich Gesellschaft. Das Departement für Maschinenbau und Verfahrenstechnik (D-MAVT) sowie die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) teilen sich nun eines der nachhaltigsten Hochschulgebäude der Schweiz. Innovative Technik und gesellschaftliche Komponenten nehmen in der Gesamtbetrachtung des Gebäudes zentrale Rollen ein. Für Forschung und Lehre wird im Neubau LEE ein anregendes und belebendes Umfeld geschaffen. Dies geschieht einerseits durch hohe Behaglichkeit und räumliche Flexibilität, andererseits durch Vernetzung von Arbeits- und Studienorten mit den Zirkulationselementen. Im Gebäude, in der Umgebung und den Nahtstellen zum Gebäudebestand wurden Begegnungszonen geschaffen, welche den regen Kontakt und Austausch zwischen den Nutzenden auch über das LEE-Gebäude hinaus fördern. Basierend auf einem durchdachten Nachhaltigkeitskonzept bildet der Neubau LEE eine ideale Forschungsplattform und spiegelt die zunehmende Wichtigkeit der Interdisziplinarität in der Wissenschaft. Für den Übergang in die Bewirtschaftungsphase wurde die Bauwerksdokumentation im Rahmen eines Pilotprojektes erarbeitet. Systematische Datenverfügbarkeit und umfassender Wissenstransfer ermöglichen die konzise Weiterführung der Projektvorgabe für Bewirtschaftung und Unterhalt über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes. 3 Fokus Ökologie Herausragende Beispiele aus der Dimension Ökologie Stadtterrassen als vielfältiger Lebensraum Nutzen: Grünflächen und Nischen für hohe Biodiversität im Stadtraum, Begegnungsorte und Erholungszonen für Mitarbeitende und Studierende, Retention von Regenwasser Erkenntnisse: Zielkonflikt mit Dachlasten und Schichtaufbau, hohe Verfügbarkeit und Akzeptanz bei den Nutzenden Selbsttragende Betonelement-Fassade Nutzen: Fassadenelemente 2-geschossig, selbsttragend, minimale Rückverankerung zur Elimination von Wärmebrücken, ohne Kittfugen, unterhaltsarm Erkenntnisse: Optimierung der Rückhalterung, Erdbebennachweis, Risikoanalyse betreffend Teilversagen der Fassade bzw. Havarie Modulare Deckensegel mit Systemfunktionen Nutzen: Modulare Metalldeckensegel, integrierte Raumkonditionierung, Beleuchtung, Sicherheit und Akustik Erkenntnisse: Komponenten für Heizung und Kühlung, Beleuchtung (LED), Sprinkler (Hochdrucknebel) und Akustik kombiniert in einem flexiblen Systembauteil 4 Auflistung der konkreten Massnahmen Reduktion der Umweltbelastung • Ressourcen- und schadstoffarme Bauweise • Gute Verfügbarkeit der Rohstoffe • Aussenräume: vielfältiger Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen • MINERGIE-ECO®-Label • Nachhaltiges Abfall- und Wassermanagement • Gesamtbilanz mit reduzierter Umweltbelastung • Additive Bauteilfügung ermöglicht Roh- und Wertstofftrennung bei Ersatzvornahmen oder Rückbau des Gebäudes • Förderung emissionsarmer Mobilität (Velo) • Handtrockner Kombination mit Handwaschbecken, ergänzt mit Papierhandtuchspender, Verzicht auf Stoffhandtücher • Warmwasserbereitstellung reduziert, dezentrale Boiler in Teeküchen und Duschzonen • Sprinkler Hochdrucknebelanlage (erstes Gebäude in der Schweiz mit VKF-Zulassung) • Verzicht auf Versiegelungen, örtliche Beton- und Natursteinimprägnierung • Weitgehender Verzicht auf Kunststoffe (z.B. kein Acrylglas), kein Montageschaum, keine Lösungsmittel, umweltverträgliche Klebstoffe • Dachabdichtung mit Bitumen, keine Kunststofffolien • Fassade ohne Kittfugen Wärme und Kälte für Raumklima (Komfort) • Bauen für die 2000-Watt-Gesellschaft, SIA Effizienzpfad Energie (SEE) • Energiebedarf, hausexterne Aufbereitung • Fernwärmeanschluss • Kälteversorgung hausextern • Raumkonditionierung über Deckenpaneele, 4-Leitersystem für Heizung und Kühlung • Lüftungsanlage (keine Klimaanlage), Frischluftfassung auf stadtabgewandter Seite • Elimination Kältebrücken durch selbsttragende Elementbetonfassade (nur punktuelle Rückhalterungen im Falle einer Havarie) 5 Fokus Ökonomie Herausragende Beispiele aus der Dimension Ökonomie Betonelementkonstruktion, Gebäuderaster 1,4 Meter Nutzen: Rastergeometrie in Kombination mit Elementbauweise erlaubt Wandanschlüsse auf sämtlichen Gebäudeachsen in Längs- und Querrichtung, werkseitig eingelegte Montagehülsen für Innenausbau und Nutzerbedarf Erkenntnisse: Maximierung der Flexibilität bzgl. Nutzung und Umnutzung der Raumeinheiten Verzicht auf Verbundmaterialien Nutzen: Strikte additive Bauteilfügung erlaubt einfache Roh- und Wertstofftrennung bei Ersatzvornahmen oder Rückbau des Gebäudes Erkenntnisse: Gestalterische Vorgaben auf Stufe Bauteil sind zwingend notwendig und bedürfen grosser Anstrengungen in der Fragenbeantwortung bei Zielkonflikten im Anbietermarkt Waschbetonelementfassade, 2-geschossig Nutzen: Selbstreinigungseffekt der Fassade ermöglicht Verzicht auf Fassadenreinigungsanlage, tiefe Lebenszykluskosten, beschleunigter Montageablauf Erkenntnisse: Erscheinungsbild in Anlehnung an den Gebäudebestand im Quartier, Profilierung und Haptik, Revival der Waschbetonfassade 6 Auflistung der konkreten Massnahmen Gebäudestruktur, Ausbau • Hohe Flexibilität, Wandanschlüsse auf sämtlichen Gebäudeachsen möglich (Längsund Querrichtung) • Gute Zugänglichkeit, stringentes Installationskonzept, zentrale Lage der Haustechnik, kurze Erschliessungswege • Konsequente Systemtrennung, additive Bauteilfügung, Verzicht auf Verbundmaterialien (Ressourcen- und Rohstofftrennung bei Ersatzvornahmen oder Rückbau des Gebäudes) • Erdbebensicherheit BWK 2+ • Haustechnik sichtbar (horizontale Leitungsführung) Lebenszykluskosten • Investition vs. Betriebskosten optimiert, verlängerte Lebensdauer einzelner Bauteile • Verwendung werthaltiger Materialien • Reduzierte Betriebs- und Lebenszykluskosten Betrieb und Instandhaltung • Zugänglichkeit sämtlicher Installationen ohne Einschränkung möglich • Reinigungsaufwand reduziert (Geschossautonomie, Abwurfanlage für Müll und Papier getrennt) • Ver- und Entsorgung über bestehenden Anlieferhof Gebäude CLA • Hochleistungs-Presscontainer im Anlieferhof Gebäude CLA • Beton-Elementfassade (Waschbeton), selbstreinigend • Verzicht auf Fassadenreinigungsanlage 7 Fokus Gesellschaft Herausragende Beispiele aus der Dimension Gesellschaft Begegnungszonen Nutzen: Korridorerweiterungen in sämtlichen Geschossen als attraktive Treffpunkte mit Sichtbezug nach Aussen. Behindertengerechtes Bauen Erkenntnisse: Eliminierung von schlecht nutzbaren Restflächen auf den Geschossen durch Ausscheidung von Kombizonen um die Gebäudekerne Verwendung von Baubronze Nutzen: Tür- und Fenstergriffe sowie Handläufe in Bronze. Legierung mit alterungsbedingter, edler Patina als oxidative Schutzschicht für bakterizide Wirkung, hilft der gesundheitlichen Vorsorge Erkenntnisse: Dauerhafte Materialisierung mit guter Haptik, unterhaltsarm, erhöhte Beschaffungskosten Tageslichtnutzung Nutzen: Optimale Tageslichtverhältnisse in allen Arbeitsräumen, geschosshohe Fenster, indirekter Lichteinfall über Decke bei geschlossenen 3-Zonen Storen, individuell steuerbar Erkenntnisse: Zentrale Bedeutung bei der Konzeption haben Lage der Nachbargebäude sowie Ausrichtung auf Himmelsrichtungen 8 Auflistung der konkreten Massnahmen Gemeinschaft, soziale Kontakte • Attraktive Begegnungsorte und Treffpunkte, Stadtgärten auf den Dachflächen, Gartenhof (zwischen den Gebäuden LEE und NO) • Uneingeschränkte Erschliessung und Nutzbarkeit • Hohes Sicherheitsempfinden • Intensive Begrünung der begehbaren Flachdächer, Förderung der Artenvielfalt • Durchwegung im Quartier (Kenngottweg und neuer Leonhardsteig), neue Aussenraumbezüge • Begegnungsorte und Treffpunkte im Gebäudeinneren (Foyer Süd und Nord, Foyer F, Teeküchen, Anbindung an Glashalle des Nachbargebäudes CLA) • Vernetzung der Korridore um die Gebäudekerne, Räume mit hoher Aufenthaltsqualität für kombinierten Studien- und Pausenbetrieb • Information und Service Center (ISC) integriert an zentraler Stelle im Geschoss F, Dreh- und Angelpunkt für Supportanliegen • Schwellenfreies Bauen (Gebäude 100 % rollstuhlgängig) • Mobiles Seminarraummobiliar ermöglicht raschen Szenenwechsel (ETH-Novum) • Genderthemen berücksichtigt (Wickeltische) • Förderung Veloverkehr (Velo-Parkplatzanlage, Umkleideräume und Duschen) • Hervorragende Anbindung an öffentlichen Verkehr, keine Parkplätze vor und im Gebäude Wohlbefinden, Gesundheit (Licht) • Fassadenöffnungen auf Gebäudegeometrie abgestimmt, geschosshohe Fenster mit hohem Tageslichtanteil • Integrierter Sonnen- und Blendschutz, 3-Zonen Storen (indirekter Lichteinfall über Decke bei geschlossener Store) • LED Beleuchtung gekoppelt mit Präsenzmelder, dimmbar • Seminarräume im UG mit Tageslichtsimulation (interne Glasfassade) 9 Wohlbefinden, Gesundheit (Klima und Raumluft) • Fenster können geöffnet werden (Dreh-Kipp-Lüftungsflügel) • Hohe Raumluftqualität, Gütesiegel GI GUTES INNENRAUMKLIMA®, Testnachweis für sämtliche Baumaterialien, Definition für Bewirtschaftungsphase • Textiler Bodenbelag (antiallergisch-antistatisch) • Hohe Behaglichkeit durch optimale Nutzungsaggregation • Kombination unterschiedlicher Nutzungsansprüche, studentisches Lernen im repräsentativem Eingangsbereich Wohlbefinden, Gesundheit (sommerlicher Wärmeschutz) • Reduzierter Glasanteil Fassade • Aussenliegender Sonnenschutz, sturmfest und individuell bedienbar Nachhaltigkeit beim Infrastrukturbereich Immobilien An der ETH Zürich sind mehr als 18‘500 Studierende aus über 110 Ländern eingeschrieben. Den wichtigsten Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft leistet eine Hochschule durch die Ausbildung ihrer Studierenden. Dafür schafft die ETH Zürich eine Umgebung und Infrastruktur in der Nachhaltigkeit gelebt beziehungsweise erlebbar ist. Der Infrastrukturbereich Immobilien der ETH Zürich pflegt ein integrales und gesamtheitliches Verständnis von Nachhaltigkeit und berücksichtigt und bewertet in ihren Projekten alle relevanten Dimensionen der Nachhaltigkeit - Gesellschaft, Ökologie und Ökonomie. Dies bedeutet neue Wege aufzuzeigen, Leuchtturmprojekte zu realisieren aber auch Standards konsequent anzuwenden. Wohlbefinden, Gesundheit (Schall) • Sehr guter Schallschutz, Treppenläufe gegenüber Gebäudekernen abgekoppelt, Schallschutzfenster, erhöhte Qualität der Raumakustik Wohlbefinden, Gesundheit (Materialisierung) • Tür- und Fenstergriffe sowie Handläufe in Bronze (bakterizide Wirkung, Bakterien innerhalb 2 h zu 99,9 % abgebaut) • hoher Anteil natürlicher Materialien, inländische Hölzer (Eiche und Nussbaum) • Verzicht auf Lacke und Farben (Metallteile werkseitig einbrennlackiert) 10 11 Kontakt Infrastrukturbereich Immobilien KPL Kreuzplatz 5 8092 Zürich www.immobilien.ethz.ch Herausgeber Infrastrukturbereich Immobilien Redaktion Dr. Dominik Brem, Christian C. Straub Gestaltung NOSE AG Fotos Christian C. Straub, Georg Aerni Druck ETH Zürich © ETH Zürich, Juli 2015