Ökologische Fehlsteuerung Stefan Gehrmann & Michael Stypa BEGRIFFSERKLÄRUNG ÖKOLOGIE : Ökologie ist der Leitbegriff für eine politisch soziale Bewegung, die sich seit Anfang der achtziger Jahre verstärkt mit den Wechselwirkungen zwischen Menschen sowie belebter und unbelebter Natur beschäftigt. Im Zentrum stehen die Eingriffe des Menschen in die Natur, die häufig mit negativen direkten Folgen und (z.T. schwer kalkulierbaren) Spätfolgen für das ökologische System der Erde behaftet sind. Die politischen Interessen der Alternativbewegung und sind Bestandteil der sog. Neuen Sozialen Bewegungen. Diese haben maßgeblich zur Gründung grün-alternativen Parteien (in D’land Bündnis 90/Grünen) beigetragen. MÖGLICHKEITEN FEHLSTEUERUNGEN ZU UMGEHEN: NACHHALTIGKEIT Jede Generation muss ihre Aufgaben lösen. Sie darf sie nicht nachkommenden Generationen aufbürden. Wirtschaft, Umwelt und soziale Entwicklung sind aufeinander abzustimmen. Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft sind wichtige Akteure der Nachhaltigkeit und Partner eines Dialogs mit der Politik. Die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung ist für die Bundesregierung Ziel und Maßstab ihres Handelns. 2001 wurde von der damaligen Bundesregierung ein Rat für nachhaltige Entwicklung (kurz: Nachhaltigkeitsrat) eingerichtet, der die Regierung in ihrer Nachhaltigkeitspolitik berät. Dazu schlägt er Ziele, Indikatoren zur Messung der Zielerreichung sowie Maßnahmen vor. Dem Nachhaltigkeitsrat gehören 18 Vertreterinnen von Verbänden und Wirtschaft an. AGENDA 21 Die Agenda 21 ist ein Leitpapier zur nachhaltigen Entwicklung welches auf der „Konferenz für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen“ (UNCED) 1992 in Rio de Janeiro beschlossen wurde. Die Vorstellung der Agenda 21 ist es, die Wirtschaft-, Umwelt-, und Politischen Entwicklungen so zu handhaben, dass die Bedürfnisse der Jetzigen Generation befriedigt werden, und die der kommenden nicht gefährdet werden. Je nach Bedürfnissen beinhaltet die Agenda 21 Energie-, Argrar- und Handelsaspekte. In Entwicklungsländern zählt auch die Armutsbekämpfung, Bevölkerungspolitik, Bildung, Gesundheit, Trinkwasser- und Sanitärversorgung, Abwasser- und Abfallbeseitigung sowie ländliche Entwicklung. Die Agenda 21 umfasst 359 Seiten und besteht aus 40 Kapiteln, die sich wiederum in vier Abschnitte einteilen lassen: 1. 2. 3. 4. Soziale und wirtschaftliche Dimensionen Erhaltung und Bewirtschaftung der Ressourcen für die Entwicklung Stärkung der Rolle wichtiger Gruppen Möglichkeiten der Umsetzung In Deutschland besteht derzeit (Stand September 2006) in über 2.600 Kommunen ein Beschluss zur Erarbeitung einer Lokalen Agenda 21, das heißt, dass eine Kommune in Richtung Nachhaltigkeit entwickelt werden soll. Jedoch wird die Agenda 21 von vielen politischen Lagern kritisiert. Hauptkritikpunkte sind das Auseinanderklaffen von Vision und Wirklichkeit, mangelnde Transparenz bei den Agendazielen (hierher kommt der Begriff: „hidden agenda“) und dem Umsetzungsprozess, Verwendung von mehrdeutigen Modewörtern, fehlende demokratische Prozesse, Zusammenarbeit mit Großkonzernen, Befürwortung der Atom- und Gentechnik sowie der Globalisierung.