SUS FOOD Lebensmittelverarbeitende Unternehmen müssen heute hohe Anforderungen erfüllen. Nahrungsmittel sollen immer sicher sein und eine gleichbleibend hohe Qualität aufweisen, es wird zunehmend eine ressourcenschonende Herstellungsweise erwartet und die Betriebe unterliegen einem hohen Kostendruck, bedingt durch steigende Energie- und Rohstoffpreise bei gleichzeitiger Forderung des Handels nach immer günstigeren Produkten, die jederzeit zur Verfügung stehen sollen. Mit Blick auf Sicherheit und Qualität von Lebensmitteln stellen Politik, Handel und Konsumenten hohe Ansprüche, die es von allen Gliedern der Food Supply Chain zu erfüllen gilt. Im Ernährungsgewerbe wurden daraufhin in der Vergangenheit die Qualitätskonzepte von der reinen Qualitätskontrolle über eine systematische Qualitätssicherung in allen Unternehmensbereichen hin zu wertschöpfungskettenübergreifenden Qualitätsmanagementsystemen weiterentwickelt, mit dem primären Ziel sichere Lebensmittel bei einer gleichbleibenden Qualität herzustellen. Erzeuger, Hersteller und gleichermaßen auch Anlagenbauer und Zulieferer, haben sich auf die Forderungen eingestellt und entwickeln gemeinsam immer wieder neue Ansätze zur Optimierung der Prozesse. Trotz vereinzelt auftretender Lebensmittelskandale sind unsere Lebensmittel heute so sicher wie noch nie zuvor und die Entwicklungen zu einer noch höheren Sicherheit, sei es durch die gezielte Sensibilisierung jedes einzelnen Mitarbeiters oder durch die Gestaltung von Verfahren und Prozessen, gehen weiter. Diskussionen, die aktuell von Seiten der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu den globalen Herausforderungen Klimawandel, wachsende Weltbevölkerung und Ressourcenknappheit geführt werden, bringen weitere Anforderungen mit sich. Es fallen immer wieder die Stichworte Energieeinsparungen und Ressourcenschonung und es wird intensiv diskutiert, welchen Einfluss einzelne Produkte auf die Umwelt haben. Das ganze Themenfeld wird häufig zusammengefasst unter dem Ausdruck „Nachhaltigkeit“. Nach Definition der Brundtland-Kommission (1987) ist Nachhaltigkeit das Ergebnis einer Entwicklung, „die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.“ Dabei wird im Allgemeinen von den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit gesprochen. Diese sind die ökonomische, ökologische und die soziale Dimension, die als Säulen oder Dreieck dargestellt werden, was zeigen soll, dass Nachhaltigkeit nur erreicht werden kann, wenn diese drei Aspekte gleichermaßen berücksichtigt werden. Mehr und mehr werden auch Unternehmen mit in die Nachhaltigkeits-Diskussion einbezogen und es wird erwartet und zunehmend auch gefordert, dass Maßnahmen zur Ressourcenschonung ergriffen werden. Sei es durch die Vermeidung von Verlusten, dem Einsatz oder der Entwicklung energiearmer Prozesse, Wärmerückgewinnung, Wasseraufbereitung oder durch die Nutzung von Prozessabfällen als Ausgangsstoffe für neue Produkte. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Vor allem führende Unternehmen der Lebensmittelbranche sind aktiv und haben Nachhaltigkeits-Kampagnen und Initiativen gestartet. Sie zielen darauf ab ihre Verantwortung gegenüber der Umwelt und den Menschen zu demonstrieren, resultieren langfristig für die Unternehmen aber auch in Einsparungen von Ressourcen und haben damit einen wirtschaftlichen Nutzen. In kleinen und mittelständischen Unternehmen fehlen für Aktionen dieser Art häufig die nötigen Mittel und das notwendige Know-how. Die Bewältigung des Tagesgeschäfts erfordert hohe Anstrengungen, es fehlt eine angemessene Datenbasis und Entscheidungen für Veränderungen werden zum großen Teil noch aus dem Bauch heraus getroffen. Und dennoch gibt es auch für kleinere Unternehmen gute Gründe sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Bei der Zertifizierung nach dem International Featured Standard Food Version 6 (IFS Food 6), ein Qualitätsstandard des Lebensmitteleinzelhandels, soll in der Unternehmenspolitik das Thema Nachhaltigkeit und Umweltverantwortung mit aufgenommen und umgesetzt sein. Auf dem Markt steigen die Preise für Energie und Rohstoffe. Wird weniger Energie, Wasser oder auch Rohstoffe eingesetzt oder Möglichkeiten gefunden, die Produktionsnebenprodukte, sei es Energie oder Rohstoffe, wertsteigernd einzusetzen, so können damit die steigenden Preise abgefangen werden. Bei gleich bleibenden Rohstoffpreisen wird die Wertschöpfung erhöht. Aus den Ersparnissen können Rücklagen geschaffen oder wichtige Investitionen getätigt werden. Ein weiterer Grund ist die Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit. Durch eine gezielte Arbeitsplatzorganisation passieren weniger Fehler, es wird weniger Zeit für das Suchen von Unterlagen oder Gegenständen aufgewendet und Prozesse laufen reibungsloser ab. Dadurch sind die Mitarbeiter in der Regel zufriedener. In vielen Fällen kann bereits durch einfache organisatorische Maßnahmen eine Verbesserung herbeigeführt werden. In anderen Fällen sind technische Lösungen zur Ressourceneinsparung notwendig. Wichtig ist jedoch, dass die Schwachstellen bekannt sind und eine geeignete Lösung gefunden wird. Schritt 2: Problem identifizieren und beschreiben Schritt 3: Produktionsprozess beschreiben und Fließschema erstellen Schritt 4: Fließschema vor Ort bestätigen Schritt 6: Bewertung der Maßnahmen und Identifizierung von „HotSpots“ Schritt 7: Festlegung von Leistungskriterien, Zielen und Grenzwerten Schritt 8: Einführung von Überwachungsverfahren Schritt 9: Einrichtung von Korrekturmaßnahmen Schritt 10: Festlegung von Verifizierungsmaßnahmen Schritt 11: System zur Datenerfassung und Dokumentation einrichten 2. Daten analysieren Brainstorming Ursache-­‐Wirkungsdiagramm Pareto Analyse Gesamtanlageneffektivität 3. Ableitung von Verbesserungsmaßnah men Organisatorischer oder technischer Art Bewusstsein schaffen Schritt 5: Nachhaltigkeitsanalyse 1. Daten erfassen Qualitätsregelkarte Histogramm Checklisten Statistische Prozesskontrolle Regelmäßige Schulungen der Mitarbeiter auf allen Ebenen Schritt 1: Team zusammenstellen