Session - Marketing und Vertrieb nachhaltig In Familienunternehmen fehlt oft das Verständnis, was Marketing ist und wie es professionell betrieben wird. Kein eigenes Personal, das ausschließlich Marketingaufgaben wahrnimmt. Zum Beispiel schreiben Auszubildende Texte oder gestalten Flyer. Marketing wird oft nur auf Werbung reduziert. Größere Firmen, z. B. Kettenhotels, sind besser aufgestellt und gliedern Marketing in mehreren Abteilungen. Stellen und Verantwortlichkeiten für Marketingaufgaben werden geschaffen. Grundverständnis muss geschaffen werden, ob Nachhaltigkeit kommuniziert werden soll oder ob nicht dadurch Begehrlichkeiten oder "schlafende Hunde" geweckt werden. Wenn Nachhaltigkeit kommuniziert werden soll, ist eine langfristig ausgelegte Kommunikationsstrategie notwendig, die die einzelnen Maßnahmen beschreibt. Vorraussetzung ist, dass Nachhaltigkeit zuvor fest in der Unternehmenskultur verankert ist und sich über alle Bereiche zieht. Beispiel aus der Praxis ist TUI, die eine eigene Produktlinie nachhaltigen Urlaub bietet. Darüber hinaus gibt es für die Vertragshotels Standards und Bedingungen an Umwelt. Es gibt auch weitere Veranstalter, die versuchen, als Nische umweltfreundlichen Urlaub anbieten - der Erfolg ist unterschiedlich. Zertifikat für nachhaltige Urlaubsreisen ist Green Globe 21. VisitBerlin bietet eine Website für nachhaltige Hotels in Berlin www.greenmeetingsberlin.de Aber die Kriterien sind recht weich und die Hotels werden nicht nach ihrem Engagement klassifiziert. Hotels beauskunften sich selbst und die Prüfung der Hotels findet kaum statt. Es fehlt für das Portal auch eine einheitliche Kommunikationsstrategie, nur punktuelle Einbindung in bestehenden Medien. Taugt Nachhaltigkeit als Imageträger? Das Thema Nachhaltigkeit ist sehr jung und gleichzeitig sehr vielfältig. Dies erschwert das Marketing und den Vertrieb. Es werden Kommunikationsanlässe benötigt. Schafft man mit Nachhaltigkeit Emotionen? Die Kommunikation sollte auf einer authentischen Story basieren, um Nachhaltigkeit glaubwürdig zu vermitteln. Ehrliches Marketing wird von den Konsumenten oft abgestraft. Die Städte Mainz und Hamburg haben Green als Schwerpunktthema in ihrer Kommunikation erkannt. Die Bereitschaft der Kunden, nachhaltige Produkte zu konsumieren, ist gegeben - allerdings nur eine geringe Bereitschaft mehr zu zahlen.