Prospection minière en Valais : le projet Uromine

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Prospection minère en Valais : le projet Uromine
WOODTLI, R., JAFFÉ, F. & VON RAUMER, J.
Beiträge zur Geologie des Schweiz, geotechnische Serie, 72.Lieferung, 1987.
Schweizerischen Nationalsfonds zur Förderung der Wissenschaften, Projekt 4.277.0.78.07
Zusammenfassung
Das lagerstättenkundliche Projekt UROMINE (Erforschung von Lagerstätten durch die Westchweizer
Universitäten in Zusammenarbeit mit der Industrie) erfolgte im Rahmen des Nationalen
Forschungsprogramms Nr.7 während der Jahre 1979-1983, nachdem es im Februar 1978 durch den
Schweizerischen Nationalsfonds zur Förderung der Wissenschaften formuliert worden war.
Der Forschungsschwerpunkt liegt im Wallis und überspannt ein Areal von 2900 km2. Südlich der Rôhne
liegt das Arbeitsgebiet zwischen dem Torrent de St. Barthélémy im Westen und dem Saastal im Osten,
und nördlich der Rhône wurden zusätzlich das Lötschental und einige Nachbartäler erfasst. Es handelt
sich um ein Gebiet, das schon lange durch seine vielen Erzvorkommen und offengelassenen Stollen
bekannt war, und in dem durch frühere Forschungen der Geologischen und Mineralogischen Institute der
Universitäten Fribourg, Genf und Lausanne ein reichhaltiges Erfahrungsmaterial angesammelt worden
war.
Die regionale Geologie des Untersuchungsgebiets um fasst einerseits die Externen Kristallinbereiche
Mont-Blanc, Aiguilles-Rouges und den Westteil des Aarmassivs (Lötschental) mit den entsprechenden
mesozoischen Hüllgesteinen. Sie beinhaltet zum anderen den penninischen Bereich mit der
Grossdeckeneinheit Grand St.-Bernard (mit den Untereinheiten Pontis, Siviez-Mischabel, Mont Fort), die
Bündnerschiefer-Decke mit den Ophiolithen sowie die Monte-Rosa Decke.
Während einer ersten Phase der regionalen Prospektion, wurden ganz allgemein Schwereminerale sowie
Konzentrate aus Alluvionen aktiver Flüsse gewonnen, und letztere wurden auch geochemisch untersucht.
Diese Vorarbeiten zeitigten zahlreiche lokale oder regionale Anomalien und erlaubten die Auswahl
lohnenswert erscheinender Forschungsobjekte. An ihnen wurden spezifischen Arbeitsmethoden
angewendet, wie z.B. die Geochemie der Boden, geophysikalische Methoden (spontane Polarisation,
Elektromagnetik VLF, Magnetometrie) oder die direkte Geländearbeit mit Schürfen und Kleinbohrungen.
Es wurden 1392 Proben aus Alluvionen entnommen, 2400 Bodenproben wurden geochemisch
untersucht, und 382 Erzproben und 160 Gesteinsproben standen für weitere Untersuchungen zur
Verfügung. Insgesamt wurden 4330 Proben auf 17 bis 36 Elemente chemisch untersucht. Es hat sich
erwiesen, dass diese verschiedenen Methoden sehr gut an alpine Verhältnisse angepasst sind.
Die Ergebnisse sind ermutigend, da die Fortsetzung bekannter Erzvorkommen verfolgt werden konnte
und ausserdem zahlreiche neue lokale und regionale Erzanreicherungen gefunden wurden.
So wurden im Bereich des Mont Blanc Massivs zahlreiche Anomalien entdeckt und genauer definiert. Es
handelt sich um goldhaltige Arsenkies-Vorkommen (0.9 g/t Au) sowie um Scheelit funde im Bereich von
Petoudes, die entweder an migmatische Gneise oder auch an Kalksilikat-Horizonte gebunden sind. Auf
der NW-Flanke der Catogne wurden Anreicherungen an Wolfram, Wismuth, Molybdän, Zink und Nickel
gefunden, die zum Teil an permische Rhyolithe zwischen dem Granit und den mesozoischen
Hüllgesteinen gebunden sind.
Im Aiguilles-Rouges Massiv wurde die Gold-Arsen-Lagerstätte von Salanfe eingehend bearbeitet, da dort
auch besondere Anreicherungen von Scheelit entdeckt wurden. Die Mineralisationen sind an
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série géotechnique 72.
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paläozoische Karbonathorizonte gebunden, die heute als Diopsid-Scheelit-Skarne gedeutet werden.
Verschiedene geochemische und geophysikalische Anomalien deuten auf eine Fortsetzung derartiger
Vorkommen in der Tiefe über eine Distanz von 1700 m hin. Diese noch unbekannten Vorkommen könnten
in ihrem Ausmass dem Vorkommen der Mine Robert entsprechen (50 x 50 x 0,5 m), wo die
Vorratsberechnungen auf Werten von 18.2 g/t Au, 0.34 % WO3 und 6,1 % As beruhen. Auch im übrigen
Massiv sind Arsenkies-Vorkommen an Kalksilikatfelse gebunden, wie z.B. im Bereich des Val Emaney.
Scheelit findet sich in höheren Konzentrationen in den grobdetritischen Gesteinen des Karbon-Perm
(Pesseux), wurde aber auch im Uran-Sondierstollen (La Creusaz) in Kalksilikaten gefunden. Goldhaltige
Arsenkies-Vorkommen und Scheelitkonzentrationen scheinen also in beiden herzynischen Massiven an
Skarnlinsen gebunden zu sein.
Auch im Lötschental treten Anomalien von Wolfram, Silber und Wismut in Aktinolith-Diopsid-Schiefern auf,
die als ehemalige Skarnvorkommen zu deuten sind. Sie finden sich als Zwischenlagen in Gneisen der
Burstspitza und enthalten 0.1-2.1 % W, 0.1 % Bi und 2-6 ppm Ag. Scheelit, Pb, Zn und Mo finden sich in
der Nähe des Klein Nesthorn, und in der Fortsetzung des Erzganges von Goppenstein lassen sich
Anomalien von Pb und Zn sowie Bleiglanz-Pyrit-Vorkommen beobachten. Im Bereich des Jolitals wurden
zum ersten Mal Wolframit und Scheelit gefunden, die dort an die Intrusion des Aare-Granits gebunden
sind. Es gibt also im Westende des Aarmassivs ein gewisses Potential an Wolfram- und MolybdänMineralisationen, deren spezifische Untersuchung sich lohnen würde.
Im penninischen Bereich betreffen die regionalen Anomalien vor allem Anreicherungen von Scheelit, der
im Altkristallin-Anteil der Siviez-Mischabel-Einheit zwischen dem Val Ferret und dem Saastal an
zahlreichen Stellen auftritt. Die wichtigsten Vorkommen sind diejenigen vom Torrent de Mission und vom
Torrent de Liez, wo die Gesteine bis zu 1 % WO3 führen können. Scheelit erscheint auch in den Gneisen
der Monte-Rosa-Decke, da bei Tälli oberhalb Mattmark zahlreiche Anomalien in den Alluvionen auftreten.
Eine Nickel-Kobalt-Anomalie erscheint im Bereich der Täler von Anniviers und Turtmann, wo
entsprechende Mineralisationen in sulfidimprägnierten Schiefern (Fahlbande) der Siviez-Mischabel-Einheit
auftreten. Das Vorkommen von Pipji (Turtmanntal) mit Konzentrationen von 6.6 % Co und 12.3 % Ni
scheint das interessanteste von ihnen zu sein.
Lokale sulfidische Polymetall-Vorkommen sind im Altkristallin-Anteil und im Permo-Karbon der SiviezMischabel-Einheit an Fahlbande gebunden. Unter ihnen enthält das neue Vorkommen von Vernecs sur
Pralong (Val de Bagnes) 1 % Cu, 8 % Pb und 0.9 g/t Ag.
Bekannte Mineralisationen zwischen dem Val de Bagnes und dem Val d’Hérens (Bruson, Col des Mines,
Siviez, Six des Fées, Pras Jean) lassen diesen Bereich für weitere Untersuchungen lohnenswert
erscheinen.
Kupfervorkommen finden sich in Metabasiten der Bündnerschiefer-Ophiolith-Decke. Bei Laulosses (Val de
Zinal) ergeben sich Konzentrationen von 0.8 % Cu, 0.4 % Zn, 21 g/t Ag und 0.9 g/t Au, während kleine
Mineralisationen im Val de Moiry Werte von 1.65 % Cu, 0.1 % Zn und 1.2 g/t Au ergeben. Ehemalige
Abbaue innerhalb der Metabasitzone sind aus dem Val d’Anniviers (Satarma, La Roussette) und aus den
italienischen Alpen bekannt (Alagna, Val Sesia).
Im penninischen Bereich scheint sich also eine Fortsetzung der Arbeiten innerhalb der Siviez-MischabelEinheit zu lohnen, wobei neben den altkristallinen Bereichen auch das Oberkarbon-Perm berücksichtigt
werden konnten, weil dort Anreicherungen an Wolfram, Nickel-Kobalt sowie Kupfer-Zink-Blei-WismutSilber bekannt sind. Es ergeben sich fernerhin Nachbarschaftsbeziehungen zwischen den
Mineralisationen und den als Fahlbande bezeichneten Gesteinseinheiten, sodass eine gewisse
zusätzliche Orientierung möglich ist. Die Bündnerschiefer und Ophiolithe sind bevorzugte Orte für Kupfer-,
Zink- und Goldmineralisationen. Die Monte-Rosa-Decke scheint vor allem Wolfram-Konzentrationen zu
enthalten.
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Ein Prospektionprojekt kann nur einen Beitrag zum Verständnis und den Anstoss zur Entwicklung des
ökonomischen Potentials einer bestimmten Gegend liefern. Eine weitere Etappe der Erforschung sollte
den durch UROMINE gezeitigten Ergebnissen im Wallis folgen, wobei Detailuntersuchungen und
Bohrungen das bisher Gefundene ergänzen sollten. Auch diese Arbeiten können nur durch enge
Zusammenarbeit zwischen den Westschweizer Universitäten und zusammen mit den kantonalen
Behörden und der Privatindustrie durchgeführt werden.
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