Seminararbeit „Das Ferienchalet“ –erstellt im Rahmen der Vorlesung Vorfertigung– Stand: 26.11.2014 Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft Fakultät für Architektur und Bauwesen Studiengang Baumanagement und Baubetrieb Moltkestr. 30 76133 Karlsruhe Bearbeitet von: Ivo Fakner (37928) Alexander Haas (36505) Inhaltsverzeichnis 1 2 Allgemeines ................................................................................................................. 1 1.1 Aufgabenstellung ................................................................................................................... 1 1.2 Wahl der Bauweise ................................................................................................................ 1 1.3 Bauer VARIAHOME ............................................................................................................... 1 Konstruktion ................................................................................................................ 2 2.1 Außenwände .......................................................................................................................... 2 2.2 Innenwände ............................................................................................................................ 3 2.3 Bodenplatte ............................................................................................................................ 3 2.4 Decke/ Dach ........................................................................................................................... 3 3 Ausbau ......................................................................................................................... 4 4 Preise/ Risiko/ Garantie ............................................................................................... 4 5 Fazit .............................................................................................................................. 5 6 Grundriss und Ansichten ............................................................................................ 6 7 Quellen ......................................................................................................................... 7 8 Abbildungsverzeichnis................................................................................................ 7 II 1 1.1 Allgemeines Aufgabenstellung Für die Vorlesung „Vorfertigung“ solle eine Projektaufgabe bearbeiten, in der ein Ferienchalet in einer frei gewählten Bauweise erstellt werden soll. Als Rahmenbedingungen wird genannt, dass das Ferienchalet "in den Bergen" auf einem Grundstück von 800 m² errichtet wird. Bei den Platzansprüchen wird eine Wohnfläche von mindestens 80 m² angegeben. Dabei sollen die Kosten den Betrag von 150.000 € nicht überschreiten. Der Bau muss komplett beauftragt werden, da zeitbedingt keine Eigenarbeit vorgesehen werden kann. Wird eine konventionelle Bauweise gewählt, muss diese begründet werden. 1.2 Wahl der Bauweise Bei der Erstellung des Ferienchalets lag unser persönliches Augenmerk auf der Wahl einer Bauweise mit möglichst hohem Vorfertigungsgrad. Dieser lässt sich unserer Meinung nach bestmöglich durch eine Modulbauweise erzielen. Im Fall dieser Projektaufgabe wurde das Modulhaus "VARIAHOME" der Firma Bauer Holzbausysteme aus Neukirch am Bodensee gewählt. Bei Anwendung der Modulbauweise wird die gesamte Wohneinheit zu geregelten Bedingungen in einer Fertigungshalle erstellt. So können gleichbleibende Qualitätsstandards und vorgegebene Fertigungszeiten über das ganze Jahr eingehalten werden. Die fertige Wohneinheit kann anschließend mittels Tieflader, Bahn oder Schiff zur Baustelle transportiert werden. Die Montage erfolgt mittels Autokran. Da sich beim Aufbau in der Regel an ein bestimmtes Montagesystem gehalten wird, kann dieser ebenfalls zu jeder Jahreszeit und in sehr geringer Arbeitszeit erfolgen. 1.3 Bauer VARIAHOME Zunächst sollen die allgemeinen Eigenschaften der gewählten Bauweise bzw. des gewählten Herstellers beschrieben werden. Eigenschaften bezüglich Konstruktion, Ausbau sowie Kosten und Garantie werden anschließend aufgeführt. Entsprechend des Angebotskatalogs wurden für das Ferienchalet eine Kombination aus 2 Basic XL Modulen gewählt. Die einzelnen Module werden in Holzmassivbauweise erstellt. Diese werden nach abgeschlossener Erstellung in schlüsselfertiger Ausbaustufe auf die 1 Baustelle geliefert. Damit kann eine Wohnfläche von 91,5 m² erzielt werden. Bei der Herstellung wird darauf geachtet, dass lediglich ökologische und zugelassene Bauprodukte Anwendung finden. Beispielsweise werden statt Mineralwolle ausschließlich Holzfaserplatten verwendet. Zum Gebäude wird ein Energiepass ausgehändigt, der dieses als Niedrigenergiehaus auszeichnet. Desweiteren entsprechen die Fenster den Anforderungen nach EnEV2014. Das aktuell gewählte Flachdach, kann bei Bedarf auch nachträglich zu einer Dachterrasse umfunktioniert werden und ist für Schneelastzone 3 ausgelegt. Das bedeutet, dass das Gebäude auch im Hochgebirge errichtet werden darf. Der Hersteller bietet allerdings auch andere Dachformen wie beispielsweise Satteldächer an. Bei den verwendeten Materialien kommen hauptsächlich Weißtanne und heimische Fichte zum Einsatz. Weißtannen kommen hauptsächlich in sub- alpinen Regionen Mittel- und Südeuropas vor. Anwendung findet das Holz hauptsächlich bei der Herstellung von Faserplatten und Furnieren. Außerdem ist Weißtanne ein gefragtes Holz bei der Fertigung von Fußböden, Vertäfelungen und Fenstern. Im Vergleich zum Fichtenholz quillt und schwindet Weißtanne weniger. Desweiteren ist Weißtanne harzfrei und weitgehend unempfindlich gegen Alkalien und Säuren. Auf der Nordhalbkugel zählt Fichtenholz zu den wichtigsten forstwirtschaftlich genutzten Hölzern. Im Baubereich ist Fichtenholz die wichtigste Holzart zur Herstellung von Holzwerkstoffen. Dazu gehören beispielsweise Spanund Faserplatten. Fichte wird allerdings auch als Konstruktionsvollholz angeboten. Der Gewählte Grundriss des gewählten Gebäudes ist dem Ende des Ergebnisberichts angehängt. 2 Konstruktion Da leider keine bemaßten Schnittskizzen zur Verfügung stehen, wird in diesem Kapitel versucht der Aufbau der einzelnen Bauteile bestmöglich zu beschreiben. Bei den verwendeten Materialien, wird darauf geachtet, dass es sich dabei hauptsächlich um Holzwerkstoffe handelt. Alle Bauprodukte sind ökologisch und zugelassen. 2.1 Außenwände Der Aufbau der Außenwände wird laut 'Bauer Holzbau' von innen nach außen wie folgt beschrieben: Die Innenseiten der Wände werden durch eine Weißtannenvertäfelung verkleidet. Diese Vertäfelung ist auf der Tragkonstruktion montiert, die aus massiver Fichte besteht. 2 Statt Mineralwolle, die häufig verwendet wird, kommt als Dämmstoff eine Holzfaserplatte mit erhöhtem Dämmwert zur Anwendung. Abgedichtet wird die Wand mittels einer atmungsaktiven, diffusionsoffenen Windsperrbahn, auf der die Traglattung für die Fassade montiert wird. Die Fassade besteht ebenfalls wie die Innenwandverkleidung aus Weißtanne. Allerdings wird diese mit horizontal verlaufenden Brettern und Edelstahl Befestigungsmitteln montiert. Die Weißtannenbretter werden durch eine aufgesprühte, ökologische Vorvergrauungslasur behandelt. 2.2 Innenwände Die Innenwände werden in Holzständerbauweise hergestellt. Als Tragkonstruktion wird ebenfalls Fichtenholz verwendet. Zwischen der Holzständerkonstruktion wird die Wand mit Holzfaserplatten ausgefacht. Dadurch wird die erforderliche Schalldämmung gewährleistet. Verkleidet wird die Wandkonstruktion von beiden Seiten mit gekalkter Weißtannenvertäfelung. Im Sanitärbereich wird von der Weißtannenvertäfelung abgesehen und ein Fliesenbelag aufgebracht. 2.3 Bodenplatte Für die Bodenplatte wird außenliegend eine zementgebundene Holzwerkstoffplatte verwendet. Diese liegt auf der Tragkonstruktion die als Rahmensystem aus Fichte hergestellt wird. Der Rahmen wird wieder mit Holzfaserplatten ausgefacht. Zur innenseite wird auf den Holzrahmen eine atmungsaktive Dampfbremsbahn montiert. Diese wird abschließend von einer Holzwerkstoffplatte überdeckt. Die Holzwerkstoffplatte ist auch aus Aussteifungsgründen notwendig. 2.4 Decke/ Dach Auf der Innenseite der Decke bzw. des Dachs wird wieder eine Vertäfelung aus Weißtanne angebracht. Zur Belüftung wird diese aber über eine zwischenliegende Holzlattung auf das Tragsystem montiert. Für das Tragsystem wird eine Holzbalkenlage aus Fichtenvollholz verwendet. Die Zwischenräume werden mit Holzfaserplatten ausgefacht. Die Dachkonstruktion wird auf der Balkenlage nach außen hin mit einer Holzwerkstoffplatte ausgesteift. Auf der Holzwerkstoffplatte wird abschließend die Dachabdichtung montiert. Diese ist atmungsaktiv und witterungsbeständig. Aus brandschutzgründen ist die Dachabdichtung mit einem Glasvlies versehen. 3 3 Ausbau Da als Ausbaustufe das Gebäude als "schlüsselfertiges" Objekt gewählt wurde, sind alle Komponenten enthalten, die das Gebäude nach Errichtung bezugsfertig machen. Die Raumhöhe in allen Teilen des Gebäudes beträgt 2,50m. Die Auslieferung erfolgt zwischen 6 und 8 Wochen nach Vertragsschluss. Errichtet wird das Objekt anschließend in wenigen Stunden. Alle anfallenden Oberflächenwässer werden in einem Flachdachgully gesammelt und über eine Fallleitung an das öffentliche Entwässerungssystem übergeben. Die Fenster werden in 3-facher Wärmeschutzverglasung ausgeführt. Dabei ist der Frontbereich in Fichte gefasst. Außenliegend sind die Fensterbänke aus eloxiertem Aluminium, innen lediglich mit einer Holzwerkstoffplatte ausgeführt. Außenjalousien sind leider nicht enthalten. Die Elektro- und Sanitärinstallationen erfolgen innerhalb der Innenwände. Für die Wasserleitungen werden Polyethylenrohre verwendet. Elektroleitungen werden alle in Leerrohren innerhalb der Wände verlegt. Alle benötigten Anschlussleitungen für Wasser und Abwasser sind in der Küche vorgesehen. Zur Sanitärausstattung gehören Handwaschbecken, ein wandhängendes WC, eine Duscheinheit (80cm x 80cm) und eine Duschabtrennung. Alle Elemente der Sanitärausstattung sind inklusive der entsprechenden Armaturen. Bei der Elektroausstattung sind ebenfalls alle Schalter, Steckdosen und Halogenlampen für alle Räume enthalten. Warmwasser wird mittels eines elektrischen Durchlauferhitzers erzeugt. Die Raumheizung erfolgt über elektrische Wandkonvektoren. Desweiteren werden alle außenliegenden Wasserleitungen mit einer automatischen Rohrbegleitheizung mit innenliegendem Temperaturfühler versehen. Liegt die Temperatur im Rohr unter 5°C schaltet sich die Rohrbegleitheizung automatisch zu. Alle Bodenbeläge bestehen, ausgenommen im Sanitärbereich, aus Echtholzdielen. Im Sanitärbereich wird inklusive der Wände ein Fliesenbelag vorgesehen. Zwischen Bodenbelag und Bodenplatte wird eine Entkopplungs- und Dichtungsmatte vorgesehen. 4 Preise/ Risiko/ Garantie Die Bauer Holzbausysteme GmbH gibt für ein Modul der Variante "Basic XL" in schlüsselfertiger Ausbaustufe einen Einzelpreis von 89.500€ an. Da für den unten angegebenen Grundriss zwei Module verwendet werden, kommt ein Gesamtpreis von 179.000€ zustande. Dabei wird das vorgegebene Budget um etwa 20% überschritten. Zusätzliche Kosten für das eigentliche errichten vor Ort entstehen nicht, da die Aufstellung des Gebäudes im Umkreis von 300km um den Unternehmensstandort "kostenlos" ist. Legt man einen 300km Radius um Neukirch am Bodensee sind weite Teile der deutschen Alpenregion abgedeckt, was der Aufgabenstellung entsprechen dürfte. Durch die 4 Anwendung des Firmeneigenen Systems sowie dem hohen Vorfertigungsgrad, lassen sich äußere Einflüsse auf ein Minimum reduzieren. Im Vergleich zur herkömmlichen Bauweise, bei der eine Vielzahl von Firmen und Gewerken das Bauwerk im Zusammenspiel errichten besteht hier eine weitaus geringeres Risiko für Fehler oder unberücksichtigte Kosten. Daher kann von einem sehr geringen Fehlerpotential, sowie keiner Abweichung vom oben genannten Budget ausgegangen werden. Für die Tragkonstruktion wird vom Hersteller eine 30 jährige Garantie gegeben. Auf den Innenausbau sind es jedoch lediglich 2 Jahre Garantie sowie 5 Jahre Gewährleistung. Bei Bedarf kann mit dem Hersteller ein Wartungsvertrag abgeschlossen werden. Dann wird auf die Dachabdichtung eine 10 jährige Garantie gegeben. Dies ist meiner Meinung nach bei der allgemeinen Schadensanfälligkeit von Flachdächern durchaus angebracht. 5 Fazit Mit der gewählten Modulbauweise kann der gewünschte hohe Vorfertigungsgrad bestmöglich erfüllt werden. Die Bau- beziehungsweise Auslieferungszeit fällt im Vergleich zu herkömmlichen Bauweisen ebenfalls sehr gering aus. Bezogen auf die Grundrissform und die dazugehörige Raumaufteilung ist es jedoch schwierig eine individuelle Lösung zu finden, da diese immer kompatibel mit dem System der Herstellerfirma sein muss. Bezogen auf den Ausbau könnte auch eine andere Ausbaustufe gewählt werden. Somit ließe sich der gesamte Ausbau des Objekts individueller gestalten und möglicherweise noch Kosten einsparen. Durch die in diesem Beispiel gewählte Ausbaustufe wurde der Kostenrahmen zwar leider überschritten, jedoch bleibt die Zugehörigkeit der Gesamtkosten sehr überschaubar, da lediglich eine Firma an der Erstellung beteiligt ist. Desweiteren treten keine weiteren Kostenrisiken durch Systemabweichungen oder Zweitfirmen zutage. 5 6 Grundriss und Ansichten Abbildung 1; Grundriss Abbildung 2; Ansicht Eck 6 Abbildung 3; Ansicht Abbildung 4; Details Ausbau 7 Quellen www.bauer-holzbausysteme.de [25.11.2014] http://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9F-Tanne [25.11.2014] http://de.wikipedia.org/wiki/Fichten [25.11.2014] 8 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1; Grundriss .......................................................................................................... 6 Abbildung 2; Ansicht Eck ....................................................................................................... 6 Abbildung 3; Ansicht.............................................................................................................. 7 Abbildung 4; Details Ausbau ................................................................................................. 7 7