Holz macht Lust auf mehr

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8.2013
August
ISSN 0944-5749
12,80 =C
Unternehmermagazin für Holzbau und Ausbau
Wohngesundheit
Holz tut gut
Fenster, Türen, Tore
Schutz mal drei
Energieeffizienz
Wissen ist Markt
Komfort und Technik
Holz macht Lust auf mehr
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Europäische
Vereinigung des Holzbaus
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Begrünung bis hin zur Energiegewinnung.
Editorial
Claudia Jamnitzky,
Chef vom Dienst mikado
Holz macht Lust auf mehr
Noch bis zum 3. November 2013 lädt das sog. „Präsentationsjahr“ der Internationalen
Bauaustellung, kurz IBA, nach Hamburg ein. Schwerpunkt dort ist das Bauen in den
Metropolen. Die IBA versucht, die vielen gegensätzlichen Herausforderungen in einer Stadt
wie Hamburg miteinander in Einklang zu bringen. Wachsen und Klima schonen, Migranten
integrieren und die Vielfalt der Kulturen erhalten,
neue Stadt bauen und Flächen sparen. Für viele
Marketing: Wohngesundes Bauen bringt
dieser Herausforderungen scheint der Holzbau
immer mehr lukrative Aufträge für Holzbau-
prädestiniert zu sein. Deshalb spielt er auf der
betriebe. Seite 10. Internationalen Bauausstellung auch eine zentrale
und Tore der neuen Generation bieten in
Rolle: Das Wälderhaus, das „Case Study Hamburg“
vielen Bereichen mehr Sicherheit. Seite 20.
und das „Soft House“ bringen den Holzmassivbau
Perspektiven: Cleveres Konzept macht Plus-
in unterschiedlicher Ausführung in die Stadt.
Technik: Fenster, Türen
energiestandard schmackhaft. Seite 46.
Das „Case Study Hamburg“ von Schwörer ist als
Fertighaus im urbanen Kontext zu sehen. Mit dem „Holz 5 1/4“ bringen Kaden ı Klingbeil
ihre erfolgreichen Berliner Konzepte des Holzhybridbaus nach Hamburg. Und mit den
„Hybrid Houses“ und einem großen Schulneubau „Tor zur Welt“ führte der Skelettbau im
Innern zur Realisierung von Holzfassaden im Äußeren. Nicht zuletzt kommt der Woodcube
als Holzmassivbau ohne Kleber und Schrauben sowie ohne Folien und Abklebungen aus.
Eines ist klar: Der Holzbau ist die Bauweise von heute und von morgen. Ob im Großen oder
im Kleinen: Nutzen Sie die Chance, denn: Der Holzbau kann mehr!
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3
Sicher gesund wohnen
Eines der wichtigsten Themen im Alltag ist die persönliche Gesundheit. Um aus dem Interesse ein Geschäft zu
machen, brauchen Holzbauunternehmen die richtigen
Baustoffe und Verarbeitungswissen, denn: Viele Kunden
sind bereit, für einen nachweislich gesünderen Lebensraum mehr zu investieren.
Seite 10
Marketing
10 | Wohngesundheit
Eines der wichtigsten Themen im Alltag ist die persönliche Gesundheit. Viele Kunden sind bereit, für
einen nachweisbar gesünderen Lebensraum mehr
Geld zu investieren.
16 | Einfamilienhaus
In Bremerhaven steht ein Einfamilienhaus, gebaut
aus konsequent umweltfreundlichen und regenerativen Baustoffen. Beim Innenausbau kam eine
Gipsfaser-Platte zum Einsatz, die Schadstoffe aus
der Luft aufnehmen und in unschädliche Stoffe
umwandeln soll.
Technik
20 | Fenster, Türen und Tore
Fenster, Türen und Tore bestimmen maßgeblich
die Architektur eines Gebäudes sowie dessen
Energieeffizienz und den Wohnkomfort. Prof. Ulrich
Sieberath, Institutsleiter des ift Rosenheim, im
mikado-Interview.
23 | Energieeffizienz
Mit Dreifachverglasungen können Fenster einen
U-Wert von weniger als 0,5 W/(m²K) erreichen.
4
mikado 8.2013
hörmann
fermacell
mikado 8.2013 Inhalt
Fenster, Türen und Tore
Dreifachverglasung, wetterfeste Dachfenster, Schutz vor
Feuer, Kälte und Hitze: Fenster, Türen und Tore bestimmen maßgeblich die Architektur eines Gebäudes. Zudem
beeinflusst die Wahl der Baustoffe, die die Gebäudeöffnungen schließen sollen, erheblich die Energieeffizienz und den Wohnkomfort. Seite 20
26 | Dachfenster
Spezielles Sicherheitsglas soll Dachfenster wetterfest machen, egal ob bei Hagel, Sturm oder Regen.
28 | Türen und Tore
Schutz vor Feuer, Kälte und Einbruch
30 | Hitzeschutz
Der sommerliche Wärmeschutz gewinnt immer
mehr an Bedeutung. Ein Praxisfall im Test.
Fortbildung
38 | 6. Europäischer Kongress EBH 2013
Im Kölner Gürzenich spielte der Holzbau am
6./7. Juni 2013 groß auf: Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit waren nur einige der
Trümpfe, die rund 200 Teilnehmer überzeugten,
Holz im urbanen Kontext einzusetzen.
Perspektiven
46 | Weiterbildung
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Holzbaurevolution im Norden
Die Renaissance des Holzbaus hat
die Städte erreicht. Auf der IBA
(Internationale Bauausstellung) in
Hamburg zeigt der Woodcube ungekapselte Flächen und Tragwerke
auf fünf Geschossen.
Seite 46
Titel:
Bernadette
Grimmenstein;
SHI / Reinhard
Jacoby; Kneer;
Holzbau Gruber
Ein Magazin der
WEKA MEDIA
GmbH & Co. KG
48 | Plusenergiehaus
„Hybrid Building 2050“ heißt der 137 m² große
Büroanbau im Plusenergiestandard. Für den hölzernen Kubus tüftelte Architekt Martin Forstner an
einem interessanten Konzept.
53 | Woodcube
Auf der Internationalen Bauausstellung (IBA) in
Hamburg darf sich der Holzbau als solcher präsentieren: Der Woodcube zeigt seine Flächen und
Tragwerke ungekapselt.
Rubriken
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Editorial
Kurz und bündig
Produkte
Branchenführer
Tipps und Termine
Unternehmen
Inserenten
Vorschau/Impressum
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5
kurz & bündig
mikado-Interview
Holzbau erobert Deutschlands Norden
Die Zukunft der Stadt im 21. Jahrhundert gestalten:
Dieser Aufgabe stellt sich die Internationale Bauausstellung
IBA Hamburg. Holz spielt dabei bei den aktuellen
Fragen der Metropolenentwicklung eine wichtige Rolle.
mikado: Herr Gerbitz, welche
Idee steckt denn hinter der IBA
Hamburg?
Jan Gerbitz: Jede IBA hat ihren
eigenen Schwerpunkt. Die Hamburger IBA ist die „MetropolenIBA“. Das heißt: Sie versucht, die
vielen gegensätzlichen Herausforderungen in einer Stadt miteinander in Einklang zu bringen.
Wachsen und Klima schonen, Migranten integrieren und die Vielfalt der Kulturen erhalten: neue
Stadt bauen und Flächen sparen.
Denn Hamburg boomt, will weiter wachsen, besonders in den
Süden der Stadt. „Sprung über
die Elbe“ heißt das Programm.
Die Ausstellung füllt diesen
„Sprung“ mit Leben. Ohne die
weniger wohlhabenden Menschen aus der Stadt zu drängen.
Ohne das Klima weiter zu belasten. Ohne die „grüne Wiese“
immer weiter zuzubauen.
Veddel sowie im Harburger Binnenhafen soll zu einem Vorbild
für nachhaltige, zukunftsorientierte Innenentwicklung werden.
Dort leben 55 000 Menschen aus
mehr als 100 Nationen.
Was steht bei der diesjährigen
IBA im Mittelpunkt?
Die Zukunft der Stadt im 21. Jahrhundert gestalten: Dieser Aufgabe stellt sich die Internationale Bauausstellung IBA Hamburg
und liefert mit ihren Projekten
nachhaltige Beiträge zu aktu-
Warum entschieden sich die
Veranstalter bei den Neubauprojekten im Stadtteil Wilhelmsburg
für Holzbauten?
Die Entscheidung für die Realisierung von Holzbau-Projekten
bei der IBA ist aus zahlreichen
reduziert durch den Einsatz von
Holz den Energiebedarf zur Produktion von Baustoffen und Bauelementen und weitet die Definition des nachhaltigen Gebäudes
über den Zeitraum des Betriebes
aus auf Errichtung und Rückbau.
Aber auch der entwurfliche Ansatz zur Trennung von Konstruktion und Hülle bei den Projekten
mit Fassadenelementen und den
flexiblen „Hybrid Houses“ hat zur
Realisierung von Gebäuden mit
Holzelementen geführt.
„Jedes der Holzbauprojekte der IBA hat seine ganz
speziellen Besonderheiten und thematischen Beiträge.“
ellen Fragen der Metropolenentwicklung. Mit mehr als 60
baulichen, sozialen und kulturellen Projekten und Programmen zeigt die Ausstellung bis
zum Jahr 2013, wie eine Metropole im 21. Jahrhundert ökologisch und sozial ausbalanciert
wachsen kann. Das 35 km² große
Projektgebiet auf den Hamburger Elbinseln Wilhelmsburg und
unterschiedlichen Gründen erfolgt. Beim Wälderhaus lag der
Einsatz von Holz geradezu auf
der Hand. Einige Projekte der
„Smart Price Houses“ verfolgen den konzeptionellen Ansatz, über Vorfertigung und die
Entwicklung von flexibel einsetzbaren Modulen und Elementen
kostengünstigen Wohnungsbau
zu ermöglichen. Der Woodcube
Welche Besonderheiten haben
die einzelnen Gebäude?
Jedes der Holzbauprojekte der
IBA hat seine ganz speziellen Besonderheiten und thematischen
Beiträge. Der Woodcube als unverleimter und unverschraubter
Holzmassivbau kommt ohne weitere Folien und Abklebungen
aus. Das Wälderhaus, das „Case
Study Hamburg“ und das „Soft
Ausstellung
Endlos in England
Cityscape
S
▴▴Hoch hinaus: AHEC und dRMM Architects präsentieren auf
dem London Design Festival vom 14. bis 22. September 2013 die
Skulptur „Endless Stair“ aus amerikanischem Tulipwood
6
mikado 8.2013
owohl die Einwohner von London als auch Besucher werden
die britische Hauptstadt in diesem Herbst mit ganz neuen Augen sehen. Grund hierfür ist die Konstruktion „Endless Stair“ –
ein gemeinsames Projekt des American Hardwood Export Council
(AHEC) und dRMM Architects, das Teil des London Design Festivals (14. bis 22. September 2013) ist. Bestehend aus einer Reihe
ineinandergreifender Holztreppen reckt sich die begehbare Skulptur über mehrere Stockwerke in die Höhe. Das Projekt basiert auf
einer Idee des Architekten Alex de Rijke. Er bezeichnet Laubholz
mittlerweile als „den neuen Beton“ und prognostiziert ihm eine
Zukunft als vorherrschendes Baumaterial des 21. Jahrhunderts. Das
Design der ineinandergreifenden Treppen beschreibt de Rijke als
„eine dreidimensionale Herausforderung in Hinblick auf Komposition, Struktur und Umfang. Das Projekt soll vor allem ein aufrewww.americanhardwood.org
gendes visuelles Erlebnis sein.
kurz & bündig
Welches Ziel steckt hinter den
Neubauprojekten?
Mit den „Smart Material Houses“
will die IBA neue und intelligente
Baustoffe zeigen, die Gebäude
und Fassaden dynamisch auf
Veränderungen reagieren lassen. Das heißt, aufgrund ihrer
Beschaffenheit können die Materialien auf veränderte Umweltbedingungen reagieren und sich
diesen anpassen. Kostengünstig
und hochwertig bauen, so lautet das Motto der „Smart Price
Houses“. Mit ihnen zeigt die Ausstellung preiswerte Stadthäuser,
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IBA Hamburg GmbH / Johannes Arlt
House“ bringen den Holzmassivbau in unterschiedlicher Ausführung in die Stadt. Das „Case Study Hamburg“ von Schwörer ist
als Fertighaus im urbanen Kontext zu sehen. Mit dem „Holz 5
1/4“ bringen Kaden ı Klingbeil
die Berliner Konzepte des Holzhybridbaus nach Hamburg. Und
mit den „Hybrid Houses“ und
dem großen Schulneubau „Tor
zur Welt“ führte der Skelettbau
im Innern zur Realisierung von
Holzfassaden im Äußeren.
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▴▴Jan Gerbitz, Projektkoordinator
Internationale Bauausstellung IBA
Hamburg GmbH, erklärt, welche
Rolle der Holzbau bei der Ausstellung in Hamburg spielt
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die es auch Leuten mit kleinerem
Geldbeutel ermöglichen, Wohnraum in der Stadt zu kaufen oder
zu mieten. Mit den Hybrid Houses
versucht die IBA, richtungsweisende Häuser zu präsentieren,
die auf sich ändernde Wünsche
ihrer Bewohner reagieren und
ihre Bewohner in ihren Lebensphasen unterstützen, anstatt sie
einzuschränken.
Herr Gerbitz, vielen Dank für das
interessante Gespräch!
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Ess-Abteil
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Holz für zwei
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Tjep
as in Amsterdam ansässige
Designstudio Tjep zeigt mit
einer Lösung aus Holz, dass Tisch
nicht gleich Tisch ist. „Il Treno“
heißt der Essplatz für zwei. Er soll
an die alten und lauschigen Zugabteile des Orient Express erinnern. Das Ess-Abteil soll für eine
Intimität während des Essens sorgen. Das Designstudio bietet das
Mobiliar in Eiche oder in Esche
an. Es ist zudem einmal mit einer
Stauraummöglichkeit und einmal
ohne erhältlich. www.tjep.com
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7
kurz & bündig
Auszeichnung
Urbaner Holzbau
Holz für die Stadt der Zukunft
E
in Symposium an der Universität Stuttgart widmete sich am
13. und 14. Juni 2013 den Potenzialen des urbanen Holzbaus.
Im Einfamilienhausbereich seit Jahrzehnten etabliert, ist der nachwachsende Rohstoff auch im mehrgeschossigen Wohnungs- und Objektbau
längst über den Exotenstatus hinaus.
Technisch betrachtet ist Holz ein mit
Cellulosefasern bewehrter Verbundbaustoff mit großem Hohlraumanteil und
deswegen das tragfähigste aller wärmedämmenden Materialien. Bei gleicher
Tragfähigkeit ist es wesentlich leichter als Stahl, hat annähernd die gleiche Druckfestigkeit wie Beton und kann
Zugkräfte aufnehmen. Die Tagung gab
Anregungen für die Stadt der Zukunft.
Zahlreiche Praxisbeispiele zeigten, dass Architekten, Projektentwickler und die Bauwirtschaft die Potenziale entdeckt haben.
Das Buch „Urbaner Holzbau, Chancen und Potenziale für die
Stadt“ vertieft, kommentiert und stellt Praxisbeispiele vor.
DOM publishers, ISBN: 978-3-86922-369-8, 2013, 78 Euro.
Energie gibt den Ton an
D
er „Passive House Award 2014“ ist ausgelobt. Gesucht werden einzelne Gebäude und ganze Quartiere oder Regionen. Eine Jury prüft die architektonischen und stadtplanerischen Qualitäten der Projekte.
Besondere Beachtung finden dabei die Konzepte zur
Energieversorgung. Die Ehrung der Gewinner findet
auf der Internationalen Passivhaustagung 2014 in Aachen statt. Der Award soll zeigen, wie architektonisch
vielseitig im Bereich des energieeffizienten Bauens gewww.passivehouse-award.org
arbeitet wird.
Frage des Monats
Der Holzbau erobert Stück für Stück den Norden
Deutschlands. Wie präsent ist dort Ihr Unternehmen?
A)Im Norden habe ich schon Projekte realisiert.
B)Dort habe ich an noch keinem Projekt mitgewirkt.
C)Ich habe dort momentan ein Projekt in Planung.
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kurz & bündig
Deutschland wird heller
D
ieses Jahr führte Velux die neue
Dachfenstergeneration in den
Markt ein. Sie zeichnet sich durch
mehr Tageslichteinfall und bessere
Wärmedämmung trotz schmalerer
Rahmenprofile aus.
Große Scheiben = mehr Licht
Mehr Tageslicht durch die größere
Scheibenfläche bedeutet auch hellere
Wohnungen und Büros – und damit
ein helleres Deutschland. Und genau
dafür wollen mikado und Velux sorgen, und zwar mit Ihrer Unterstützung. Da die neue Fenstergeneration
über eine bis zu 10 Prozent größere
Scheibenfläche verfügt, bringt nicht
nur der Einbau eines neuen Fensters
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Gewinnspiel: Velux Dachfenster einbauen und zur
Handball-Champions-League 2014 nach Köln fahren.
tigung an. Einsendeschluss ist der
30. November 2013. Weitere Informationen zur Aktion „Wir machen
Deutschland heller“ und zu den Teilnahmemöglichkeiten gibt es im Internet unter www.velux.de/heller. ▪
vor einem neu eingebauten Velux
Dachfenster. Alle Dachhandwerker,
die dabei helfen, Deutschland heller
zu machen, belohnen wir mit einer
Gewinnchance: Unter allen Teilnehmern – jedes eingesandte Foto ist ein
Los – verlost Velux drei unvergessliche Wochenenden vom 31. Mai bis
zum 2. Juni 2014 in Köln. Der Gewinn beinhaltet jeweils:
▸▸ Reise mit vier Freunden zum
„Velux EHF Final4 2014“, dem
Finalturnier der HandballChampions-League, nach Köln
(Anreise mit der Deutschen
Bahn, 1. Klasse)
▸▸ zwei Übernachtungen für fünf
Personen in einem Kölner
4-Sterne-Hotel
▸▸ fünf Eintrittskarten zum „Velux
EHF Final4 2014“ inklusive
Zugang zur Velux Lounge und
zur VIP-Party
Handwerker können ihre Fotos
im Internet auf www.velux.de/heller
hochladen oder per E-Mail an
[email protected] mailen. Bitte geben Sie dabei unbedingt Namen und
Adresse für die Gewinnbenachrich-
Teilnahmebedingungen
Es können nur Personen teilnehmen, die mindestens 18 Jahre alt
sind. Gesetzliche Vertreter und
Mitarbeiter der WEKA MEDIA
GmbH & Co. KG und der Velux
Deutschland GmbH sowie deren
Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Unter
allen Einsendungen entscheidet
das Los. Der Gewinner wird von
mikado schriftlich benachrichtigt
und erhält seinen Gewinn von
der Velux Deutschland GmbH.
Eine Barauszahlung des Preises
ist ausgeschlossen. Der Gewinner erklärt sich bereits jetzt
damit einverstanden, dass er als
solcher veröffentlicht wird. Der
Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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machen,
an Velux schicken
und mit etwas
Glück ein SportWochenende am Rhein
gewinnen
Velux
EHF Marketing GmbH
◂◂Die drei
Gewinner dürfen
mit je vier
Freunden zum
Finale der
Handball-Champions-League
nach Köln fahren
9
SHI / Reinhard Jacoby
Marketing
Lebensqualität
Gesund mit Gewinn
Eines der wichtigsten Themen im Alltag ist die Gesundheit. Um aus diesem Interesse
ein Geschäft zu machen, brauchen Holzbauunternehmen die richtigen
Baustoffe und Verarbeitungswissen, denn: Viele Kunden sind bereit, für einen belegbar
gesünderen Lebensraum auch mehr Geld zu investieren.
10
mikado 8.2013
▴▴Beim Bau einer
Kindertagesstätte in Freiburg
kamen ausschließlich vom
Sentinel Haus
Institut geprüfte
Materialien
zum Einsatz
Marketing
A
RD, ZDF, Tageszeitungen und
andere meinungsbildende Medien berichten über gesundes oder
krankmachendes Bauen. Die Industrie rüstet sich für den Themenmarkt
Wohngesundheit und auch der Handel investiert hohe Beträge, um für
dieses Marktsegment gerüstet zu sein.
Wichtige Auftraggeber wie Kommunen, Kirchen und die Wohnungswirtschaft nehmen das gesunde Bauen als
Voraussetzung in Ausschreibungen
auf und gehen im Zweifel den Klageweg, um ihr Recht auf einen „gesunden“ Innenraum zu bekommen.
Aktuelle Marktuntersuchungen
zeigen die hohe Bedeutung des gesunden Bauens und Sanierens deutlich. Viele Kunden sind bereit, für
einen nachweislichen gesünderen Lebensraum mehr zu investieren. Doch:
Wie soll man etwas verkaufen, was
der Kunde für selbstverständlich
hält? Die am Bauen Interessierten
setzen voraus, dass die Immobilie,
die sie erwerben, gesund ist. Schaltet man den ebenfalls gesunden Menschenverstand ein, kann man diese
Forderung sofort unterschreiben.
dichter werden, trägt dazu bei, früher wenig beachtete Schadstoffe in
den Blick zu nehmen. Lüftungsanlagen können Probleme mildern, aber
auch verursachen. Ihre Aufgabe ist
es, feuchte und mit Gerüchen belastete Luft abzuführen – nicht aber, die
Schadstoffbelastung eines Hauses zu
reduzieren.
Wohngesundheit ist bezahlbar
Die Erfahrungen kleiner und mittlerer Holzbauunternehmen zeigen, dass
die Kosten für den Kompetenzgewinn im Bereich des gesunden Bauens überschaubar sind. Ein Beispiel:
Der Bauunternehmer, der zehn Einfamilienhäuser mit durchschnittlich
250 000 Euro Bausumme pro Jahr
baut, hat im ersten Jahr eine Abschreibung in Höhe von unter einem Prozent.
Die Mehrkosten von Baustoffen
und Bausystemen sind heute fast
zu vernachlässigen, da es inzwischen häufig preisgleiche und emissionsgeprüfte Baustoffe gibt. Viele
Modellprojekte innovativer Holzbauunternehmer zeigen, dass eine
Anfangsinvestition von durchschnittlich zwei bis drei Tagen für
den Unternehmer zu kalkulieren ist.
Hinzu kommt eine Schulung der Mitarbeiter und Partnergewerke, die sich
auf 46 Stunden konzentriert.
Gute Luft im Innenraum
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KiTas, Schulen, Altenheime, Wohnungsbauprojekte und Kliniken stehen momentan im Rampenlicht des
gesunden Bauens. Will man als Holzbauunternehmen in diesem Markt tätig sein, ist Vorsicht geboten, da inzwischen zunehmend Investoren die
gesundheitliche Erwartungshaltung
in die Vorbemerkungen der Ausschreibung integrieren. Die Erfahrung zeigt, dass hauptsächlich das
Handwerk und die Bauunternehmen
vor Gericht den Schaden im Streitfall haben. Namhafte Beispiele wie
die Turnhalle in Regensburg (Google:
„Formaldehyd ich liebe dich“) zeigen
die emotionale Bedeutung der Gesundheit in der Immobilie.
Kenne Deinen Kunden
Wer sind die Menschen, für die Gesundheit besonders wichtig ist? Haben sie Geld? Und sind sie bereit,
dieses für eine sicher wohngesunde
Lebens- und Arbeitsumgebung auszugeben? Dazu einige Ergebnisse einer Onlineumfrage, die der Informationsdienstleister Heinze im Auftrag
des Sentinel Haus Instituts und von
Baumit, Hersteller von Farben, Putzen und Dämmsystemen, im März
2012 veröffentlicht hat: Von den
befragten Privatpersonen achtet die
▸▸Anspruchsvolle
Kunden sind
bereit, für sicher
gesundes
Bauen mehr Geld
auszugeben.
So wie bei diesem
Doppelhaus von
Elztal Holzhaus.
Hier ein Vertreter
des Sentinel
Haus Instituts mit
Bauherr
und Nachwuchs
SHI/ Nikolaus Herrmann
Das Problem: Was so logisch erscheint, ist es nicht! Denn nach wie
vor gibt es in Deutschland keine gesetzliche Vorgabe für die Qualität der
Innenraumluft, die als wichtigster Indikator für die gesundheitliche Qualität eines Gebäudes gilt. Und nur für
die wenigsten bauaufsichtlich überwachten Baustoffe ist eine Prüfung
auf Schadstoffemissionen Voraussetzung für die Zulassung. Zwar existiert eine Vielzahl an Empfehlungen
und Richtwerten, zum Beispiel des
Umweltbundesamtes, doch die greifen im Zweifel erst, wenn das Kind
in den Brunnen gefallen ist. Also
dann, wenn ein Gebäude erstellt wurde, dessen Innenraumluft so stark mit
Schadstoffen und/oder Gerüchen aus
Bauprodukten belastet ist, dass der
Kunde Abhilfe oder sogar Schadensersatz verlangt. Dann kommen Gutachter und Gerichte ins Spiel, die die
Richtwerte anführen.
Auch dass im Zuge der Energieeinsparverordnung Gebäude immer
Hier ist der Markt
11
Marketing
◂◂Menschen
zwischen 40 und
60 Jahren
achten stärker auf
ihre Gesundheit als in
jüngeren Jahren
Achten Sie auf Ihre Gesundheit oder gesundheitliche Themen?
0 %
50 %
25 %
unter 40 Jahre
100 %
68 %
41 %
40 bis unter 60 Jahre
7 %
55 %
ja, sehr
4 %
eher ja
eher nein
32 %
68 %
über 60 Jahre
◂◂Verlässliche
Gütesiegel
spielen für sehr
gesundheitsorientierte Kunden eine
große Rolle
Haben Sie bei der Auswahl von Baustoffen/Materialien auf Umweltzertifikate
oder „Labels“ geachtet?
0 %
50 %
24 %
gesamt (175)
ja, sehr eher ja 14 %
13 %
eher nein 8 % 5 %
23 %
41 %
7 % 4 %
7 % 8 % 5 %
36 %
6 % 5 %
34 %
38 %
25 %
nein, gar nicht 5 %
26 %
40 %
44 %
sehr gesundheitsorientiert (59)
eher nicht gesundheitsorientiert (8)
25 %
37 %
26 %
Modernisierer (103)
eher gesundheitsorientiert (108)
39 %
32 %
Neubauer (38)
100 %
25 %
weiß nicht / keine Antwort
Kenne Dich selbst
(Angaben in % / n in Klammern)
Bereitschaft Mehrausgaben für Wohngesundheit
12
Nein, denn ich gehe von
einem wohngesund
erstellten Gebäude aus.
27 %
Weiß nicht /
Keine Meinung hierzu
4 %
mikado 8.2013
grafiken: SHI / Heinze
12,3 % Mehrbetrag
◂◂Die überwiegende Zahl
der Befragten
ist bereit, für
sicher wohngesundes Bauen
mehr Geld
zu investieren, im
Schnitt 12,3 %
Nein, zusätzliche Kosten für
„wohngesundes Bauen“
halte ich für unnötig.
11 %
Ja, eine besondere
Berücksichtigung
meiner Wohngesundheit dürfte über einem
vergleichbaren
Kostenniveau für eine
„konventionelle“
Planung und
Realisierung liegen.
58 %
überwiegende Mehrheit auf ihre Gesundheit und gesundheitliche Themen, je älter, desto häufiger. Vor allem in der Zielgruppe 50+ findet sich
niemand, für den das Thema nicht
relevant ist.
Auch das Interesse an gesunden
Baustoffen ist groß: Zwei Drittel der
Befragten haben sich schon einmal
über die gesundheitliche Eignung
von Baustoffen informiert. Bei gesundheitsbewussten Menschen liegt
die Quote bei 80 Prozent.
Ebenfalls wichtig: Eine besondere
Berücksichtigung der Wohngesundheit würden sich die Befragten auch
etwas kosten lassen. 58 Prozent akzeptieren Mehrkosten von im Durchschnitt 12 Prozent.
Auch interessant: Je höher das
Einkommen ist, umso höher ist die
Bereitschaft, für sicher gesundes
Wohnen Geld auszugeben. Bei einem
Haushaltseinkommen von 4000 Euro
und mehr steigt die Bereitschaft, einen Mehrbetrag auszugeben, auf
67 Prozent der Befragten.
Die in der Umfrage ebenfalls befragten Architekten und Planer ordneten allgemeinen Themen wie
Energiesparen und Nachhaltigkeit
übrigens höhere Werte zu als die
Endkunden. Für die hat die eigene
Gesundheit einen deutlich größeren
Wert als gesamtgesellschaftliche Aufgaben wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Das sollte man in der Kundenansprache nicht übersehen.
„Mein Material ist Holz und das ist natürlich also auch gesund“, wird mancher Zimmerer sagen. Das stimmt,
aber naturbelassenes Holz ist eben
nicht der einzige Werkstoff, der beim
Hausbau zum Einsatz kommt. Wer
sich auf seiner Baustelle genau umschaut, wird sich wundern, wie viele
Produkte zum Einsatz kommen, auch
bei anderen Gewerken. Für das Gesamtergebnis zählt die Summe der
verwendeten Produkte – da kann
die Wand oder der Dachstuhl noch
so natürlich sein. Eine Dichtmasse,
eine einzige Oberflächenbeschichtung kann alle anderen Bemühungen zunichtemachen. Der Ärger des
Marketing
Raumluftqualität. Je nach Bedarf und
Projekt misst ein Sachverständiger
die wichtigsten Schadstoffe während
des Bauablaufs und/oder nach Abschluss der Bauarbeiten unter festgelegten Bedingungen. Wer sich einer
solchen Kontrolle stellt, hat nichts
zu verbergen und kann das offensiv
nach außen tragen.
Kriterien zur Grundlage des Werkvertrags gemacht, wissen alle Parteien,
woran sie sind. So werden Missverständnisse vermieden und Rechtssicherheit von Anfang an eingebaut.
Fazit: Wohngesundes Bauen ist
heute problemlos machbar und dank
nur geringer Mehrkosten bezahlbar.
Es erfordert aber die gewissenhafte
Beschäftigung und Fortbildung mit
dem Thema und eine konsequente
Einbindung in die betriebliche Qua▪
litätssicherung. Zwischen Kernkompetenz und
Alleinstellungsmerkmal
Doch was ist (wohn)gesund? Die
Frage beantworten allgemein anerkannte Definitionen anhand von
Richt- und Vorsorgewerten von Institutionen wie dem genannten Umweltbundesamt oder der Weltgesundheitsorganisation. Die sind mit dem
Qualitätsmanagement realisierbar
und zum Beispiel in den Vergabebedingungen für den Gesundheitspass
des Sentinel Haus Instituts öffentlich
zugänglich dokumentiert. Werden die
Der Autor
www.atelier-blickfang.de
Kunden trifft dann den Holzbauunternehmer, der sich missverstanden
und in seinem Vertrauen auf die Nebengewerke getäuscht fühlt.
Ein erfolgreiches wohngesundheitliches Qualitätsmanagement besteht
aus einer genauen Kenntnis der eingesetzten Produkte und ihrer Emissionswirkungen. Dabei gilt es auch,
vorgefasste Meinungen abzulegen.
Nicht alles, was „Öko“ ist, ist gesund. Viele marktführende Produkte haben exzellente Eigenschaften in
Sachen Wohngesundheit, aber eben
nicht alle. Auch dass Wohngesundheit ein teurer Spaß ist, ist ein Vorurteil. Bei den zahlreichen von Partnern
des Sentinel Haus Instituts realisierten Projekten lagen die Mehrkosten
lediglich bei zwei bis fünf Prozent
der Bausumme.
Ein weiterer fester Bestandteil eines
ernst gemeinten wohngesundheitlichen Qualitätsmanagements sind externe, unabhängige Kontrollen der
Peter Bachmann ist Gründer und
Geschäftsführer der Sentinel Haus
Institut GmbH und befasst sich
seit fast 20 Jahren mit dem Thema
Wohngesundheit.
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13
Marketing
mikado-Interview
Bauen für zufriedene Kunden
Die Elztal Holzhaus GmbH baut seit 2001 pro Jahr zehn bis
zwölf individuelle Einfamilienhäuser sowie öffentliche
und gewerbliche Gebäude nach hohen ökologischen, gesundheitlichen und energetischen Maßstäben.
mikado: Herr Göppert, was hat Sie dazu
bewogen, das gesunde Bauen in Ihr
Angebot aufzunehmen?
Stefan Göppert: Mit unserer ökologischen Bauweise erreichen wir generell hohe Standards. Wir waren schon
dicht an den Kriterien des SentinelGesundheitspasses dran, konnten
aber kein messbares Ergebnis vorweisen. Der Schritt hin zum geprüft
wohngesunden Haus war dann für
uns gar nicht mehr so groß, sondern
betraf vor allem die Installationsund Innenausbaugewerke.
Welche Kunden interessieren sich besonders für Wohngesundheit?
Es gibt für uns im Einfamilienhausbau im Wesentlichen zwei Gruppen,
die sich für das wohngesunde Bauen interessieren: zum einen die Gruppe 40+, die zum Beispiel aus beruflichen Gründen eher später baut, aber
dafür hohe Qualitätsansprüche hat.
Gesundheit auch gerechtfertigt. Die
Kunden wollen das Gefühl haben, bei
ihrem Hausbauer sicher und gut aufgehoben zu sein, und das bekommen
sie von uns auch.
▸▸Stefan Göppert,
Zimmermeister
und Betriebswirt
im Handwerk,
leitet zusammen
mit seiner Fau
Sigrid die Elztal
Holzhaus GmbH
Welche Erfahrungen haben Sie in der
Praxis mit dem wohngesunden Bauen
nach dem Sentinel-Konzept gemacht?
Die architektonische Gestaltung und
technische Ausarbeitung unterscheiden sich nicht. Bei der Umsetzung ist
eine gewissenhafte Vorplanung und
Arbeitsvorbereitung notwendig, auch
was die Materialbeschaffung betrifft.
Da muss man sich teilweise einfach
früher drum kümmern. Ich kann mir
nicht erst überlegen, wie die Fenster
eingedichtet werden, wenn die Teile schon auf der Baustelle stehen.
Natürlich müssen die anderen Gewerke genauso dahinterstehen. Bevor wir Monteure eines Unternehmens zur Schulung schicken, führe
„Wohngesundes Bauen eignet sich besonders gut
für kleine und mittlere Holzbauunternehmen.“
Teilweise sind da Interessenten dabei, bei denen ein Familienmitglied
Probleme mit Allergien oder Schadstoffsensibilität hat. Die zweite Gruppe sind Menschen, die noch mal fürs
Alter bauen und sichergehen wollen,
dass gesundheitlich unbedenkliche
Produkte zum Einsatz kommen.
ich mit diesen ein Gespräch. So sehe
ich, ob sie Interesse an der Aufgabe und an einer hundertprozentigen
Qualität haben.
Wie hoch ist der Beratungsbedarf?
Der ist schon höher, weil die Kunden zum Teil gut informiert sind
oder weil sie einfach mehr wissen
wollen, zum Beispiel über die Produktqualität. Aber das ist bei einem so persönlichen Thema wie der
Ist wohngesundes Bauen auch für
kleinere Betriebe möglich?
Ich sehe das gerade als Vorteil für
kleine bis mittlere Unternehmen. Wir
haben den engeren Kontakt zur Baufamilie, können bei der Produktauswahl flexibler reagieren und sind
für die Interessenten, die ein individuelles, einzigartiges Haus wollen,
attraktiver als sehr große Fertighausfirmen.
14
mikado 8.2013
Wie schwierig ist es, geprüft emissionsarme Bauprodukte zu erhalten?
Viele der Produkte sind am Markt
recht gut eingeführt. Manche der
wohngesunden Produkte sind nicht
in der ausreichenden Menge am Lager. Da muss man früher bestellen.
Wirkt sich ein wohngesundheitliches
Qualitätsmanagement auf die allgemeine
Qualität der Arbeit aus?
Durch die intensive Vorplanung der
Gewerke und der benötigten Materialien ergibt sich auf der Baustelle automatisch ein eher reibungsloser Ablauf. Das wirkt sich natürlich positiv
auf die Qualität des Hauses aus.
Gewinnen Sie mit dem Angebot eines
sicher wohngesunden Hauses mehr
Kunden? Lassen sich damit höhere
Preise realisieren?
Durch die Partnerschaft mit dem Sentinel Haus Institut wird auf uns ein
zusätzlicher Kundenkreis aufmerksam. In unserer Region haben wir
ein Alleinstellungsmerkmal. Ein weiteres Plus sind die zufriedenen Bauherren, die uns weiterempfehlen. Die
eventuell geringfügig höheren Preise resultieren aus Mehrkosten für die
verwendeten Produkte. Eine höhere Marge als bei einem herkömmlichen ökologischen Holzhaus haben
wir nicht. Den anfänglichen Mehraufwand an Zeit und Schulungen
schreiben wir über mehrere Projekte
ab, aber das ist immer so, wenn man
▪
seine Produktpalette erweitert.
Die Jagdsaison ist eröffnet!
Vom 01.08. bis 31.10.2013
Mehr Infos unter:
*Solange der Vorrat reicht.
Die Abbildungen der Prämien können
vom Originalprodukt abweichen.
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Knauf Insulation Glaswolle-, Steinwolle- und Luftdichtheits-Produkten
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Fachhändlern oder im Internet: www.praemienjagd.de
Marketing
Einfamilienhaus
Einfach gesund wohnen
In Bremerhaven steht ein Einfamilienhaus aus konsequent umweltfreundlichen und
regenerativen Baustoffen. Beim Innenausbau kam eine Gipsfaser-Platte zum Einsatz,
die Schadstoffe aus der Luft aufnimmt und dauerhaft in unschädliche Stoffe umwandelt.
16
mikado 8.2013
Marketing
I
mmer mehr Menschen, die sich viel
in Innenräumen aufhalten, klagen
über unspezifische Beschwerden:
Kopfschmerzen, tränende Augen, gereizte Schleimhäute und Müdigkeit
oder Konzentrationsschwierigkeiten.
Umweltmediziner vermuten eine erhöhte Schadstoff-Konzentration als
Ursache. Die Tatsache, dass die Symptome wieder verschwinden, sobald
die Betroffenen sich im Freien aufhalten, spricht für diese These.
In dem Zusammenhang rücken
auch die eigenen vier Wände verstärkt in den Fokus: Wenn schon die
äußeren Bedingungen nicht zu beeinflussen sind, soll wenigstens die
Realisierung ihrer Vorstellungen. Das
Unternehmen fertigt Niedrigenergiehäuser nach individueller Architektur
mit effizienten und umweltverträglichen Baustoffen. „Im Hinblick auf
das Energiesparen und unter ökologischen Aspekten ist ein Holzhaus
mehr als empfehlenswert“, sagt Heiko
Maasberg, der bei ÖHS als Prokurist,
Techniker und Zimmerermeister für
die Baustellenbetreuung und -kontrolle zuständig ist.
Auf den ersten Blick sieht man
dem von ÖHS geplanten und gebauten Haus nicht an, dass es aus
Holz und unter wohngesunden Aspekten erstellt wurde. Mit einer
häusliche Umgebung optimale Lebensbedingungen schaffen und einen
gesunden und behaglichen WohlfühlMikrokosmos bieten. Einer ökologischen und gesundheitsorientierten
Bauweise kommt dabei eine immer
größere Bedeutung zu. Die Nachfrage nach entsprechenden Baustoffen
ist in den letzten Jahren enorm gestiegen.
Auch für ein junges Paar aus Bremerhaven stand beim Bau ihres Hauses der Einsatz von natürlichen und
wohngesunden Baustoffen ganz oben
auf der Prioritätenliste. Mit der Firma
ÖHS (Ökologischer Holzbau Sellstedt)
fanden sie den geeigneten Partner zur
Verblenderfassade aus roten Verblendersteinen ganz dem Stil der Küstenregion entsprechend, unterscheidet es
sich kaum von herkömmlichen Neubauten. Der klar strukturierte Grundriss ist groß genug für eine vierköpfige Familie. „Es war der Wunsch der
jungen Leute“, erinnert sich Heiko
Maasberg, der die Bauherren während der Planungsphase beraten hat,
„dass das Haus architektonisch möglichst schlicht sein sollte. Priorität
hatte für sie der Einsatz von natürlichen Baustoffen und regenerativen
Energien.“ Weiter auf der Wunschliste standen eine kurze Bauzeit, ein
behagliches Wohnklima, geringer
▸▸Sobald
die Bodenplatte
fest und
belastbar war,
kamen die
fertigen Elemente
per Tieflader
zur Baustelle
◂◂Mit seiner
Verblenderfassade
entspricht
das Holzhaus dem
Stil der
Küstenregion
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17
Marketing
Energieverbrauch für Heizung und
Warmwasser sowie die Möglichkeit,
durch Nachrüstung einer PV-Anlage
(Photovoltaik) ein Plus-Energiehaus
realisieren zu können.
Gipsfaserplatte in Grün
„Wohngesundheit“, sagt Bauherr
Carsten Hilbert, „war für uns bei der
Planung des Hauses ein wesentlicher Faktor. Wir haben uns durch
ÖHS beraten lassen und uns dann
für diese Konstruktion entschieden.
Wir glauben, dass wir so schädliche
Emissionen auf ein Minimum reduzieren können.“ Heiko Maasberg sagt:
„Der Wandaufbau sorgt durch die
eingesetzten Baustoffe dafür, dass der
Schadstoffeintrag auf ein Minimum
reduziert wird. „Wir haben uns bewusst für „Fermacell greenline“ entschieden, da wir die aktiv luftreinigende Wirkung wollten.“
Hierbei gilt: je höher die Diffusionsoffenheit des Oberbelags, umso
schneller die Wirkung.
Der Wirkmechanismus wurde im
Rahmen von umfangreichen Testserien u. a. durch das unabhängige UL
eco-Institut in Köln geprüft und bestätigt. Eine Raumluftprüfung, die
nach Fertigstellung des Bauvorhabens vorgenommen und von einem
unabhängigen Prüflabor ausgewertet wurde, bestätigte auch für das
Bremerhavener Einfamilienhaus die
hohe Qualität der Innenraumluft. Dabei wurden die geforderten Richtwerte für die Summe aller flüchtigen
organischen Verbindungen (TVOC)
deutlich unterschritten. Das spricht
für eine sehr gute und schadstoffarme Innenraumluft.
Das Schaf in der Platte
Die Entwicklung des Duisburger
Herstellers von Gipsfaser-Platten
bindet über einen beidseitig aufgebrachten Wirkstoff auf Keratinbasis
Schadstoffe aus der Raumluft und
wandelt diese in einem natürlichen
Prozess dauerhaft in unschädliche
Stoffe um. Der Wirkmechanismus ist
laut Hersteller langzeitaktiv – auch
unter Endbeschichtungen wie Anstrichen, Tapeten und Teppichen.
Verantwortlich für diesen Effekt ist
ein spezifisches Molekulargemisch
auf Keratinbasis, das in Form einer
beidseitigen Grundierung der Fermacell-Platten Anwendung findet
und ideal darauf abgestimmt ist.
„Keratin“, sagt Frank Bode, der
als Produktmanager entscheidend
an der Entwicklung der Platte beteiligt war, „ist ein wichtiger Bestandteil der Schafwolle. Aus langjährigen
Erfahrungen mit Schafwoll-Produkten im Baubereich wissen wir von
der positiven und lang anhaltenden
Wirkung.“
18
mikado 8.2013
Platte bindet Schadstoffe
◂◂Nach insgesamt
12 Wochen war
das Haus komplett
fertig und die
Familie zog ein
▴▴Kurze Bauzeiten reduzieren
die Doppelbelastung der
Bauherren
durch die Miete
Das Wirkprinzip ist einfach: Im
ersten Schritt lagern sich Schadstoffmoleküle wie Aldehyde und Ketone an der Oberfläche lose an (Physisorption, reversibel), um dann – auch
durch Oberbeläge hindurch – in tiefere Schichten einzudringen (Diffusion), wo sie dauerhaft chemisch gebunden und umgewandelt werden
(Chemisorption, irreversibel), sodass
sie anschließend nicht wieder an die
Raumluft abgegeben werden können. Da die Schadstoffe dauerhaft
abgebaut werden, sind die „Fermacell
greenline“-Gipsfaser-Platten im Rahmen der Durchführung späterer Umbaumaßnahmen als unbedenklicher
Baustoff zu betrachten.
Hinzu kommt, dass die „greenline“ aufgrund der Faserarmierung die
gleiche mechanische Beanspruchbarkeit bietet wie herkömmliche Gips­
faser-Platten von Fermacell.
Als Gipsbaustoff sorgt die Gipsfaser-Platte für ein angenehmes
Raumklima. „Und was das beste ist“,
ergänzt Heiko Maasberg, „die Verarbeitung ist genauso einfach, wie wir
es von den klassischen GipsfaserPlatten her gewohnt sind.“
Sparsame Haustechnik
Ein Kompaktgerät mit Wärmepumpe und Lüftungsanlage sorgt für frische Luft und liefert gleichzeitig die
benötigte Energie für die Fußbodenheizung. Für Warmwasser sorgt eine
fermacell
Marketing
auf dem Dach installierte Solaranlage. Insgesamt erreicht das Wohnhaus
durch die Kombination von energieeffizienter Haustechnik und einer gut gedämmten Gebäudehülle
einen Jahresprimärenergiebedarf von
13,4 kWh/(m²a) und liegt damit ganze 84,48 % unter den Vorgaben des
EnEV-Referenzgebäudes.
Bodenplatte spart Baukosten
Wegen des hohen Grundwasserspiegels in der Küstenregion hätte der
Bau eines Kellers die Baukosten unverhältnismäßig stark nach oben
getrieben. Deshalb steht das Haus
auf einer Bodenplatte aus 200 mm
WU-Beton, die nach oben und unten in 140 mm bzw. 80 mm Polystyrol-Hartschaum (XPS) eingebettet ist
und so den Schutz gegen aufsteigendes Wasser mit hoher Wärmedämmung kombiniert. Im Erdgeschoss
kommen noch einmal 6 cm Zementestrich drauf.
Kunden sparen viel Geld
durch kurze Bauzeit
Aber nicht nur auf die Auswahl geeigneter Baustoffe kam es beim Bau
des Einfamilienhauses an. Wichtig
war auch eine kurze Bauzeit. Nach
Abriss des alten Hauses, das sich auf
dem Grundstück befand, wurde die
Bodenplatte gegossen. Parallel dazu
wurden bereits sämtliche Dach- und
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Wandelemente sowie die Decken des
Objekts vollständig in den Werkstätten der ÖHS vorgefertigt. „Nur fünf
Arbeitstage haben wir insgesamt für
die Vorfertigung im Werk benötigt“,
berichtet Heiko Maasberg.
Sobald die Bodenplatte fest und
belastbar war, kamen die fertigen
Elemente per Tieflader zur Baustelle
und wurden dort vor Ort montiert.
Dank des hohen Vorfertigungsgrades konnte eine schnelle und reibungslose Abwicklung auf der Baustelle gewährleistet werden.
Nach insgesamt zwölf Wochen war
das Haus fertig und die Familie zog
ein. „Die kurze Bauzeit ist ein großer
Vorteil beim Holzbau“, betont Maasberg und weist darauf hin, dass so
unter anderem die Doppelbelastung
von Miete und Finanzierung merklich reduziert werden kann.
Bauherren können aufatmen
Beim Neubau des Einfamilienhauses in Bremerhaven stand das Thema Wohngesundheit ganz oben auf
der Prioritätenliste. Der Wunsch wurde erfüllt: Abschließende Messungen der Raumluft haben gezeigt, dass
die geforderten Richtwerte für die
Summe aller flüchtigen organischen
Verbindungen (TVOC) deutlich unterschritten wurden, und bestätigen
damit die sehr gute und schadstoffarme Innenraumluft.
Rita Jacobs M.A., Düsseldorf ▪
◂◂Die raumseitige
Beplankung
schließt
die 15 mm starke
GipsfaserPlatte „Fermacell
greenline“ ab
▴▴Wie die Küche,
so ist auch
das gesamte Haus
individuell
für die Baufamilie
geplant
Steckbrief
Planung und Realisierung:
ÖHS
Ökologischer Holzbau Sellstedt
D-27619 Schiffdorf-Sellstedt
www.oehs.de
Jahresprimärenergiebedarf:
13,4 kWh/(m²a)
Wandaufbau (von außen nach innen):
11,5 cm Verblendermauerwerk
4 cm Luftraum
60 mm Holzweichfaser
240 mm Holzfaserdämmung
(eingeblasen)
15 mm Fermacell Vapor
60 mm Installationsebene mit
60 mm Holzfaserdämmung
(Mattenware)
15 mm Beplankung mit
Fermacell greenline
Unterkonstruktion mit Schwellenhölzern aus Douglasie-Kiefer
Dach (von außen nach innen):
60 mm Holzweichfaserplatte
240 mm Holzfaserdämmung
(eingeblasen)
Luftdichtung
60 × 60 mm Traglattung
Dämmung im Zwischenraum
mit 60 mm starken Holzfaserdämmmatten
12,5 mm Beplankung mit
Fermacell greenline
Haustechnik:
Kompaktgerät Luft/WasserWärmepumpe mit Solaranlage
für Warmwasser
19
Technik
Fenster, Türen und Tore
Anforderungen leicht gemacht
Fenster, Türen und Tore bestimmen maßgeblich die Architektur eines Holzhauses.
Zudem beeinflussen sie die Energieeffizienz und den Wohnkomfort.
mikado befragte deshalb dazu Prof. Ulrich Sieberath, Institutsleiter des ift Rosenheim.
mikado: Herr Sieberath, ab dem 1. Juli
2013 gilt die neue Bauproduktenverordnung (BauPVO). Was bedeutet
das für Fensterhersteller und welche
Bauprodukte müssen CE-gekennzeichnet sein?
Ulrich Siberath: Die BauPVO konkretisiert für Bauprodukte die Anforderungen für die Vermarktung von Bauprodukten in Europa. Bauprodukte,
die bis zum 30.06.2013 ordnungsgemäß CE-gekennzeichnet (Lagerware)
wurden, dürfen aber noch unverändert abverkauft werden. Bauprodukte
im europäischen Warenverkehr dürfen nur CE-gekennzeichnet werden,
wenn entweder eine europäisch harmonisierte Norm oder eine europäisch technische Bewertung existiert.
Dies erklärt, warum z. B. Fenster,
Außentüren, Tore sowie die meisten Glasprodukte ein CE-Zeichen tragen müssen, Innentüren aber nicht,
weil die in Arbeit befindliche Produktnorm noch nicht verabschiedet
wurde. Bauprodukte gemäß BauPVO müssen die wesentlichen Leis-
◂◂Prof. Ulrich
Sieberath,
Institutsleiter des
ift Rosenheim,
weiß, worauf
beim Einbau von
Fenstern, Türen
und Toren
geachtet werden
muss
die Leistung des Bauproduktes zu.
Für die Erstellung einer normkonformen Leistungserklärung ist eine
„technische Dokumentation“ Vorraussetzung. Diese umfasst die Erklärung einer werkseigenen Produktionskontrolle (WPK), eine Auflistung
der „mitgeltenden Dokumente“
„Modular konstruierte Fenster halten
technisch Schritt und sind bezahlbar.“
tungsmerkmale in einer Leistungserklärung definieren und zusätzlich
durch eine CE-Kennzeichnung gekennzeichnet sein. Neu ist aber, dass
dem Kunden nicht mehr wie bisher
nur die Übereinstimmung („Konformität“) des Produktes mit einer Produktnorm garantiert wird, sondern
mit der neuen „Leistungserklärung“
sichert der Hersteller dem Kunden
(Montageanweisungen, Gebrauchsund Sicherheitshinweise und ggf.
REACH-Informationen) sowie die
Zusammenfassung der Prüfberichte (ITT). Das CE-Zeichen sollte wenn
möglich auf dem Produkt angebracht
werden, kann aber auch mit den Begleitpapieren geliefert werden
Der Hersteller muss alle notwendigen Prüfnachweise zusammenstellen,
20
mikado 8.2013
mit denen die in der Leistungserklärung angegeben Kennwerte belegt
werden können, beispielsweise der UWert, Schallschutz oder die Luftdichtigkeit. Bereits bei der Bewerbung eines Produktes muss darauf geachtet
werden, dass die Angaben zu den
beworbenen wesentlichen Produktmerkmalen auch in der Leistungserklärung gemacht wurden.
Was muss bei der Montage von
Fenstern und Türen an Anforderungen
und Richtlinien berücksichtigt werden, speziell auch im Hinblick auf
Einbruchhemmung und Wärmeschutz?
Die bauphysikalisch und statisch
fachgerechte Montage von Fenstern
und Außentüren ist eine Aufgabe,
die häufig unterschätzt wird. Obwohl
es keine Montagenorm gibt, bestehen dennoch Anforderungen gemäß
den anerkannten Regeln der Technik. Das umfasst neben der Fugendämmung eine sichere Lastabtragung
des Eigengewichts, der auftretenden
Windkräfte und Drehmomente, die
bei der Bedienung entstehen sowie
den Schutz gegen Schlagregen und
einen raumseitigen luftdichten Abschluss, den die EnEV schon seit langem fordert.
Durch eine unsachgemäße Befestigung, nicht dauerhaft luftdichte
Fugen zur Raumseite und schlagregendichte Abdichtungen zur Außenseite entstehen jedes Jahr unzählige Schäden in Millionenhöhe.
Aus diesem Grund ist Verarbeitern
zu empfehlen, nur Systeme zu verwenden, für die geeignete Nachweise
gemäß ift-Richtlinie MO-01/1 vorliegen. Außerdem sollten die Verarbeitungsrichtlinien der Hersteller beachtet werden. Das gilt besonders
Technik
Dürfen noch einfachverglaste Fenster
eingebaut werden und welche Vorteile
bieten Mehrfachverglasungen?
Einfachverglaste Fenster können verwendet werden, wenn es keine Anforderungen der Energieeinsparverordnung gibt (EnEV), die für alle
beheizten Gebäude Anforderungen
definiert. Bei der Sanierung von Gebäuden fordert die EnEV einen UWert für das Fenster (Uw) von mindestens 1,3 W/(m²K). Beim Neubau
werden keine einzelnen Bauteile, sondern die Energieeffizienz des
gesamten Gebäudes bewertet. Aber
auch im Neubau werden über den
Referenzwert von 1,3 für Fenster und
1,8 W/(m²K) für Außentüren quasi Mindestanforderungen definiert.
Eine weitere indirekte Forderung ergibt sich durch die Förderbedingungen der KfW-Bank, die bei der direkten Förderung energieeffizienter
Fenster einen Uw-Wert von 0,95 W/
www.mikado-online.de
EN 13363 -1, -2
Sonnenschutz
EN 410
g-Wert,
▸▸Den Durchblick
bei Anforderungen behalten:
Relevante
Normen für energetische
Kenngrößen
(m²K) fordert, sodass viele Fenster
heute mit einer Dreifachverglasung
ausgestattet sind. Hier ist darauf zu
achten, dass Profile und Beschläge
das höhere Gewicht aushalten – das
sollte in den entsprechenden Prüfzeugnissen und Verarbeitungshinweisen angegeben sein.
▾▾Konstruktive und
technische
Möglichkeiten zur
Verbesserung
des Uw-Wertes von
Holzfenstern
V
EN 673, EN 674
EN 10077, EN 12412
U-Wert
Welche Mindestanforderungen an
Wärmeschutz und Energieeinsparung
bestehen für Fenster?
Im Gegensatz zur Wand nutzen Fenster die Sonnenenergie und können
bei einem Niedrigenergiehaus mit
Dreifachglas nach Abzug der Wärmeverluste auf der Südseite pro Jahr und
Quadratmeter Glas bis zu 250 kWh
Brutto-Energie erzielen. Bei 20 m²
Glasfläche sind das ca. 5000 kWh und
EN 14351
EN 13830
Produktnormen
damit 111 % des Stromverbrauchs eines durchschnittlichen VierpersonenHaushalts (4500 kWh). In der Praxis wird die optimale Nutzung aber
durch Verschmutzung, Verschattung,
Heiztechnik und den Dämmstandard
um 30 % bis 40 % reduziert. Zusammen mit dem Wunsch nach viel Licht
und Transparenz ist dies der Grund
für den anhaltenden Trend zu großen Glasflächen. Neben dem winterlichen Wärmeschutz fordert die EnEV
auch Nachweise für den sommerlichen Wärmeschutz und moderne Gebäude, die heute nicht mehr ohne einen außen liegenden Sonnenschutz
auskommen.
Neben dem UW-Wert ist auch der gWert der Verglasung sehr wichtig, der
beschreibt, wie viel Sonnenenergie
Ug = 1,0
Ug = 1,1
UW = 1,5 W/(m²K)
EN 13659
EN 13651
EN 13120
Optimiertes MIG
( Ug = 0,1 W/(m²K))
( UW )
– 0,10
Optimierter Abstandhalter
– 0,10
Größere Glasrandüberdeckung
(+5 mm)
– 0,05
Optimierte Wetterschutzschiene
– 0,05
Vergrößerung der Rahmendicke
(+ 10 mm)
– 0,05
Gemessener Rahmen
(Beispiel: Fichte)
– 0,05
ift Rosenheim
für einbruchhemmende Fenster und
Außentüren, bei denen die Montage
und Befestigungsart Teil der Zulassung ist. Eine fachgerechte Montage
gemäß den anerkannten Regeln der
Technik wird detailliert und praxisnah im „Leitfaden zur Planung und
Ausführung der Montage von Fenstern und Haustüren“ mit einer Vielzahl von Zeichnungen oder Checklisten erläutert. Die hier beschriebenen
Systeme für die Befestigung und Abdichtung haben sich bewährt und
bieten bei fachgerechter Planung und
Ausführung Rechtssicherheit gegenüber Ansprüchen von Bauherren oder
Architekten.
Zulieferer, Systemgeber und Baustoffindustrie entwickeln ständig
neue Montage- und Abdichtungssysteme, die den Montageprozess sicherer, funktionsfähiger und einfacher
machen sollen. Das ift Rosenheim hat
deshalb bereits 2007 gemeinsam mit
der Branche die ift-Richtlinie „MO01/1 Baukörperanschluss von Fenstern; Teil 1 Verfahren zur Ermittlung
der Gebrauchstauglichkeit von Abdichtungssystemen“ entwickelt, um
die Praxistauglichkeit und Dauerhaftigkeit neuer Systeme im Vorfeld auf
Basis wissenschaftlicher Regeln prüfen zu können.
UW = 1,1 W/(m²K)
21
Technik
Die Komponenten / Bauteile sind
mittels klarer technischer
Beschreibung zu definieren inklusive
Verarbeitung
78/72
78/68
1
2
ift Rosenheim
3
das Glas durchdringt. Bei 2-fachGläsern sollte dieser min. 62 % und
bei 3-fach-Glas min. 55 % betragen.
Auch die Lichtransmission t ist zu beachten, vor allem bei der Tageslichtversorgung für Arbeitsräume oder
Kinderzimmer. Bei der Planung und
Ausführung von KfW-Effizienzhäusern, Passivhäusern und Plusenergiehäusern darf auch der Bauanschluss
nicht vernachlässigt werden, denn
für die Passivhaustauglichkeit sind
die U-Werte der Bauteile im eingebauten Zustand nachzuweisen. Für
Baukörperanschlüsse sollten die PsiWerte bei 0,08 W/(m K) liegen.
▴▴Die Bauproduktenverordnung
gibt vor, dass
Komponenten mit
technischen
Beschreibungen
zu definieren sind
Welche Anforderungen und Aufgaben
kommen auf Fenster, Außentüren und
Tore in Zukunft zu?
Im Zeitalter der regenerativen Energien nimmt das Energiesparen unverändert einen großen Raum ein.
Es gilt nun dem Verbraucher und
der Politik zu zeigen, dass Fenster
und Fassaden mit einem solaren
Was ist das ift Energy Label?
Fenster haben einen großen Einfluss
auf den Gebäudeenergieverbrauch.
Die energetische Bewertung ist aber
komplexer als bei einem Kühlschrank.
So lassen sich mit modernen Fenstern heute Energiegewinne realisieren. Bei großen Glasflächen führt das
aber selbst in Deutschland zu einer
Überhitzung der Wohnräume. Das ift
Energy Label berechnet deshalb die
Energieverbräuche für den Heiz- und
den Kühlfall auf Basis der internationalen ISO 18292 und durch eine
Simulationsberechnung. Das Label
ist eine Produktkennzeichnung ohne
Beeinflussung durch das regionale
Klima. Damit sind Produkte direkt
vergleichbar und es gilt: „ein Fenster – eine Klassifizierung“. Das Layout
22
entspricht den Vorgaben der EU-Rahmenrichtlinie 2010/30/EU und ähnelt
dem neuen Autoreifenlabel, das auch
zwei Kenngrößen enthält. Zurzeit besteht zwar noch kein Mandat der EUKommission zur Einführung eines
Energy-Labels für Fenster.
Bruttowirkungsgrad von über 60 %
ein unverzichtbares Bauelement für
die notwendigen Energieplushäuser sind. Eine Abkehr von der UWert-Olympiade und eine Hinwendung zur ganzheitlichen Planung,
Beratung und Produktentwicklung
für Fenster, Außentüren und Tore ist
dabei wichtig.
Hierzu zählt der kompetente Umgang mit Themen wie Lüftung, Verschattung, Tageslichtversorgung,
Photovoltaik, Gebäudeautomation
und Wohnkomfort. Dabei spielt eine
immer wichtigere Rolle, dass Gebäude auch zukunftssicher und demografiefest gebaut werden. Demografiefest bedeutet, dass Gebäude und
Bauelemente von Jung und Alt einfach, sicher und komfortabel genutzt
werden können.
Wir sind beim Wärmeschutz an
Grenzen gestoßen und brauchen echte Technologiesprünge. Ansätze hierzu bieten die Vakuumverglasung, die
Weiterentwicklung temporärer Wärmeschutzelemente und die Speicherung von überschüssigen solaren
Energiegewinnen im Bauteil. Damit
die ständig steigenden Anforderungen an Bauteile nicht zu überteuerten Produkten führen, müssen Fenster modular konstruiert werden. Dies
schließt auch die Entwicklung geeigneter Montagekonzepte mit ein,
mit denen die Wirtschaftlichkeit, die
Qualität und auch die Technik erheblich verbessert werden können. ▪
Literaturtipp
Der Tagungsband beschreibt auf über 170 Seiten
für 2013 wichtige Trends aus Technik, Wissenschaft und Normung. Die insgesamt 27 Vorträge
der Rosenheimer Fenstertage zeigen technische
Lösungen, Marktchancen und die notwendigen
„Hausaufgaben“ für Hersteller, Planer und
Wissenschaftler. Zum Tagungsband gehört auch
eine CD-Rom mit über 600 Vortragsfolien der Referenten.
Den Tagungsband mit Inhaltsverzeichnis und ausgewählten
Folien finden Interessierte im Internet unter
www.ift-rosenheim.de/literaturverkauf.php?id=373&view=standard
mikado 8.2013
Technik
Energieeffizienz
Hier steckt Energie drin
Die Dreifachverglasung bei Fenstern kann U-Werte von bis zu 0,5 W/(m²K) schaffen.
Die Fenster bieten dadurch eine hohe Energieersparnis. Förderungsprogramme durch den Staat machen eine kostenintensivere Anschaffung möglich.
Lichtlenkung
Photovoltaik
Sonnenschutz
Definierte Lüftung
Solare Zugewinne
Geringe Transmissionswärmeverluste
Kopplung mit technischer
Gebäudeausrüstung
ift-Rosenheim
◂◂Das „Energiegewinnfenster“:
Es nutzt die
Sonnenenergie
und sorgt
gleichzeitig für
Sonnenschutz, Tageslicht
und gute Luft
E
nergieeffizienz heißt geringer
Verbrauch und hohe Wirksamkeit bei der Verbrauchsdeckung. Vor
dem Hintergrund wird die Energieeffizienz, bezogen auf das Bauteil
Fenster, folglich oft mit Wärmeschutz
in Verbindung gebracht. Der Wärmeschutz bei Gebäuden beruht auf
der Grundforderung nach der Erhaltung der Bauwerke, dem Gesundheitsschutz der Bewohner durch ein
hygienisches Raumklima und die
Energieeinsparung bei Heizung und
Kühlung.
Das erfordert die Verhütung unkontrollierter Wärmeverluste, die
Bildung von Tauwasser und die
Gewährleistung von Behaglichkeitskriterien. Der nach DIN 4108-2 geforderte Mindestwärmeschutz für
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Bauwerke in Deutschland trägt dem
Rechnung. Für das Fenster ist die
Kenngröße, welche das wärmetechnische Niveau beschreibt, im Allgemeinen der Wärmedurchgangskoeffizient UW. Im Rahmen der Entwicklung
von neuen innovativen Konstruktionen für Fenster spielt der U-Wert zunehmend die bestimmende Rolle.
So werden heutzutage Wärmedurchgangskoeffizienten Uf von 1,0
W/(m²K) und weniger als Zielvorgabe bei der Konstruktion einer neuen
Produktserie definiert. Ebenso soll
der U-Wert dem Endverbraucher eine
Hilfestellung zur Beurteilung eines
guten Produktes geben.
Gewusst wie: es gibt mehrere Faktoren, die die Energieeffizienz beeinflussen können:
▸▸ Der Wärmedurchgangskoeffizient
U und die Luftdichtheit
bestimmen die Energieverluste.
▸▸ Der Gesamtenergiedurchlassgrad
g und die Orientierung der Fenster definieren die Energieerträge.
▸▸ Ein variabler Sonnenschutz soll
hohe solare Gewinne und behagliche Temperaturen garantieren.
▸▸ Das Tageslichtangebot ist vom
Lichtemmisionsgrad der Verglasung (Winterfall) oder durch
die Kombination Verglasung mit
einem Sonnenschutz (Sommerfall) abhängig.
▸▸ Bauliche Randbedingungen wie
der Gebäudestandort, die Gebäudeorientierung und die Klima­
bedingungen können zusätzlich
berücksichtigt werden.
Wohnen mit Weitblick:
Die Zukunft eingebaut
Ein Beispiel für nachhaltiges und
energieeffizientes Bauen und modernes Wohnen steht im oberschwäbischen Schwendi. Das Haus im traditionellen Stil mit Satteldach und
Holz-Schiebeläden bietet Wohnkomfort mit vielen Highlights. Eine ausgeklügelte Haustechnik und besondere Materialien sollen das Domizil zum
Wohnobjekt mit guter Energiebilanz
und Wohlfühlgarantie machen. Das
von Bunz bauart in Holzständerbauweise gebaute Haus passt sich in
der Architektur ganz bewusst dem
ländlich geprägten Baustil der Region an. Große, symmetrisch angeordnete Fenster prägen die Fassade.
Bei der Wahl der Fenster standen Qualität und Langlebigkeit im
Vordergrund. Die Wahl fiel auf Aluminium-Holz-Fenster mit Dreifach-
23
Kneer Südfenster
Technik
Fenster ist eine elektrisch absenkbare Fensterfront, die per Fingertipp im
Boden verschwindet.
Entscheidend für das Raumklima, angesichts der großflächigen
Verglasungen, ist die Energiebilanz
der Fenster: Die Aluminium-Holzfenster erreichen je nach Form, Glas
und Verarbeitung Werte in der Wärmedämmung von bis zu Uw = 0,74
W/(m²K). Das entspricht den Anforderungen in Passivhäusern. Die
im Musterhaus eingebauten Aluminium-Holz-Fenster der Reihe „AHF
95“ kommen mit der Holzart Lärche
auf einen ebenfalls guten Uw-Wert
Kneer Aluminium-Holz-Fenster AHF 95
Classic
Staatliche Förderung nutzen
Neben den ständig steigenden Energiepreisen spielen vor allem die Maßgaben der aktuellen Energieeinsparverordnung (EnEV) sowie die
Anforderungen der KfW-Förderung
und der Passivhaus-Tauglichkeit
häufig eine gewichtige Rolle in den
Überlegungen zur Produktauswahl
5
1 Geprüfte Dreh- und Cliphalter (auf dem
Blendrahmen in 2er-Reihen versetzt
angeordnet) für langlebige Verbindung von
Holz und Aluminium.
5 Der völlig verdeckt liegende Beschlag
soll die Innenoptik des Fensters nicht
stören und sorgt mit zwei zusätzlichen
Pilzkopfverriegelungen für eine hohe
Grundsicherheit.
1
2 Durch große Glasstärken sind selbst bei
3-fach-Verglasungen Funktionsgläser für
Schallschutz und Einbruchschutz möglich.
6
2
3 Spezial-Dichtung für den äußeren Glasfalz verbessern die Dämmung im Glasrandbereich.
7
4
4 3 Dichtungsebenen mit speziell entwickelten
Dichtungen sollen durch ihre gute Rückstellungskraft für hohe Dichtigkeit sorgen.
8
mikado 8.2013
6 Die hohe Güte der Aluminium-Pulverbeschichtung garantiert Langlebigkeit
und Farbechtheit.
7 Speziell entwickelte Eckwinkel sorgen
für eine dauerhafte und optisch perfekte
Eckverbindung der Aluminiumschale.
3
24
von 0,94 W/(m²K). Bei der DreifachVerglasung (Ug = 0,6 W/(m²K)) wurden die inneren und äußeren Gläser mit einer Wärmefunktionsschicht
versehen.
8 Keine Kondensatbildung durch temperatur­
neutrale Kammern im Falzbereich.
Kneer-Südfenster
Verglasung von Kneer-Südfenster, die
mehrere Vorteile miteinander kombinieren sollen: Im Inneren kommt
bei den Bauelementen die natürliche Ausstrahlung von Lärchenholz
zum Tragen. Zudem ist der nachwachsende Rohstoff Holz CO2-neutral und verfügt über eine hohe Wärmedämmung. Im Außenbereich sind
die Fenster durch eine Aluminiumschale gegen Witterungseinflüsse geschützt – das macht sie praktisch
wartungsfrei. Die Fenster verfügen
zusätzlich über schmale Ansichtsbreiten und völlig verdeckt liegende Beschläge. Weiterer Vorteil der
▴▴Bodentiefe
Aluminium-HolzFenster
sollen für eine
gute Energiebilanz sorgen
Technik
1
Mehrfachverglasung: Energieeffizient hoch drei
Hinter der Entwicklung der 3-fachVerglasung „Roto blueTec“ stand
die Idee, für jeden denkbaren Anspruch und jede Fördermöglichkeit
eine Lösung anzubieten. Wohndachfenster also, die von den Maßgaben der aktuellen EnEV über die Anforderungen der KfW-Förderung bis
hin zur Passivhaus-Tauglichkeit das
passende Puzzleteil für die entsprechenden Anforderungen des energetischen Bauens und Renovierens
liefern. Die 3-fach-Isolierverglasung
www.mikado-online.de
2
3
1 Sicherheitsglas ESG Außenscheibe
4 mm Einscheiben-Sicherheitsglas
mit Aquaclear-Beschichtung außen
2 ESG Zwischenscheibe
4 mm Einscheiben-Sicherheitsglas
mit Edelmetallbeschichtung
3 Sicherheitsglas VSG Innenscheibe
4 mm Verbund-Sicherheitsglas
mit Edelmetallbeschichtung
Roto Dach- und Solartechnologie GmbH
bei Bauprojekten. Wenig verwunderlich, bedenkt man, dass die Bundesregierung Ende 2012 bekannt gab, die
Zuschüsse für KfW-geförderte Bauprojekte in nicht unerheblicher Höhe
aufzustocken.
Damit wird energiebewusstes Bauen und Renovieren finanziell attraktiver — Bauherren und Wohnungskäufer können durch die Förderkredite
oft hohe Summen sparen. Besonders
ansprechend gestaltet sich die Förderung der Staatsbank für Hauseigentümer, die Dach und Fassade ihrer
Immobilie nach energetischen Gesichtspunkten sanieren. Dafür stellt
das Geldinstitut Kredite von bis zu
75 000 Euro bereit.
Nur marginal teurer sind die KfWDarlehen beim Bau und Umbau einer
Immobilie mit besonders niedrigem
Energiebedarf. Aber das KfW-Programm für energieeffizientes Sanieren ist auch für Eigentümer geeignet, die ihr Bauprojekt aus eigenen
Mitteln finanzieren. Statt eines Darlehens können diese auch einen Investitionszuschuss beantragen.
Mit dem Beschluss der Bundesregierung, die Zuschüsse 2013 nochmals zu erhöhen, wird das Angebot
der KfW-Bank für Bauherren noch
attraktiver: Als Einzelmaßnahme bezuschusst die Staatsbank den Einbau
von Wohndachfenstern mit einem
Wärmedurchgangswert von kleiner
oder gleich 1,0 W/(m²K) mit 10 statt
bisher 7,5 Prozent. Gute Rahmenbedingungen, alte, undichte und energetisch nicht mehr zeitgemäße Dachfenster auszutauschen.
Roto blueTec Plus
Edelgasbefüllung
mit Verbund-Sicherheitsglas soll das
Einfrieren und Beschlagen der Scheiben vermindern und vor Schall-,
Sonnen-, und Wärmeeinfluss schützen. Die Zwischenräume der Scheiben sind mit einem Spezialgas gefüllt, das die Wärme nur sehr schlecht
leitet und damit verhindern soll, dass
zu viel Wärmeenergie an die äußerste Scheibe und somit an die Umgebung abgegeben wird. Die Verglasung erreicht dadurch einen Ug-Wert
von 0,83 W/(m²K) und soll so für
effektive Energieeinsparung, komfortables Raumklima und aktiven Klimaschutz sorgen. Die Wohndachfenster
mit dieser Verglasungsvariante erfüllen damit mit einem Wärmedurchgangswert von Uw = 1,0 W/(m²K) die
Maßgabe der Förderung durch die
KfW. Auch galt lange Zeit die Passivhaus-Bauweise als nur sehr schwer
mit Wohndachfenstern vereinbar. Die
Niedrigenergieverglasung „Roto blue
Tec Plus“ soll sogar einen Uw-Wert
▪
von 0,80 (W/m²K) bieten.
Kneer Aluminium-Holz-Fenster AHF 95
Modell
AHF 95 Classic (flächenversetzt)
Produkt
Komplettfenster
Material
Aluminium und Holz
Oberflächen­
behandlung
Holzoberfläche mit 4-fachem Farbaufbau auf umweltfreundlicher Acrylbasis für eine lange Lebensdauer,
pulverbeschichtete Aluminiumschale außen schützt das
Fenster vor Witterungseinflüssen
Bautiefe
Rahmen 87 mm, Flügel 88 mm
Verglasung
3-fach-Verglasung mit Ug-Wert 0,6 W/(m²K)
Sprossen
Sprossen möglich; glasteilend, geklebt oder innenliegend
UW-Wert
0,86 – 1,2 W/(m²K)
(bezogen auf Prüf-Fenstermaß 1230 mm × 1480 mm)
Art und Anzahl
der Dichtungen
Drei Dichtungsebenen sorgen durch ihre gute
Rückstellkraft für hohe Dichtigkeit
Schutzklasse
Widerstandsklasse bis RC 2 (Basissicherheit serienmäßig)
Schalldämmung
Bis 45 dB
25
Technik
Dachfenster
Scheiben trotzen Donnerwetter
Dachfenster im Test: Durch spezielles Sicherheitsglas sollen Dachfenster
jedem Wetterextrem standhalten, egal ob Hagel, Sturm oder Regen.
Die Sicherheit in den eigenen vier Wänden soll dabei gewährleistet sein.
D
achfenster sind aufgrund ihrer Position am Haus den Witterungsbedingungen in besonderem
Maße ausgesetzt. Eine widerstandsfähige Fensterverglasung aus speziell gehärtetem und hitzebehandeltem
Einscheiben-Sicherheitsglas außen
und Verbundsicherheitsglas innen
soll dafür sorgen, dass Dachfenster
Regen, Sturm und selbst tennisballgroßen Hagelkörnern standhalten.
Der Dachfensteranbieter Velux startete hierfür umfangreiche Tests vor
der Markteinführung in unternehmenseigenen Versuchslaboren und
Qualitätskontrollen im Feldversuch.
„In der vergangenen Woche gab
es in Deutschland wieder zahlreiche
Gewitter mit Hagel. Vor allem in den
Küstenregionen fielen Hagelkörner
von bis zu 6 cm vom Himmel. Vielerorts wurden erhebliche Schäden an
Bäumen, Autos und Gebäuden verursacht.“ Nachrichten dieser Art häufen
sich und sind insbesondere für Eigenheimbesitzer beunruhigend.
Deshalb ist es wichtig, nötige
Vorkehrungen bei Dachfenstern zu
schaffen. Sorgen bei Unwetter sind
jedoch in der Regel unbegründet.
Denn heutige Fenster halten selbst
starken Hagelschauern stand, denn
durch eine Hitzebehandlung ist die
äußere Scheibenoberfläche besonders
gehärtet und dadurch deutlich robuster als normale Glasscheiben. Im
Vergleich sind die Scheibenoberflächen sogar härter als ein Dachziegel.
26
mikado 8.2013
▴▴Die Fensterverglasung
mit speziell gehärteten
Scheiben soll
Wetterextremen stand
halten
Technik
VELUX Deutschland GmbH
▸▸ Zwischenscheibe:
3 mm Einscheiben-Sicherheitsglas
mit Edelmetallbeschichtung
▸▸ Scheibenzwischenraum:
12 mm mit Spezialgasfüllung für
erhöhten Wärmeschutz
▸▸ Innenscheibe:
2 × 3 mm Verbund-Sicherheitsglas für erhöhten Einbruchschutz und besseren Schallschutz
+ Edelmetallbeschichtung innen
für erhöhten Wärmeschutz
Die Varianten „5-Star“ und „Thermo-Star“ von Velux sind nach DIN
EN 12150 (Thermisch vorgespanntes
Kalknatron-Einscheibensicherheitsglas) für erhöhten Hagelschutz außen
immer mit gehärtetem EinscheibenSicherheitsglas (ESG) ausgerüstet, das
bei einer Verletzung der Oberfläche in
viele kleine Teile zerfallen würde. Für
die Innenscheibe wird deshalb aus
Sicherheitsgründen edelmetallbeschichtetes Floatglas oder Verbundsicherheitsglas (VSG) verwendet, das
besonders durchbruchhemmend ist.
Im Fall eines Glasbruchs können so
keine Splitter herabfallen.
Mit den dreifachverglasten „Energy-Star-Scheiben“ sollen Eigenheimbesitzer gleich doppelt auf der sicheren Seite sein, denn diese Variante ist
sowohl auf der Außen- als auch auf
der Zwischenscheibe mit dem gehärteten Einscheiben-Sicherheitsglas
ausgestattet. Die reißfeste und zähelastische Folie zwischen den beiden
inneren Gläsern der Scheibe soll im
Falle eines Bruches eine Reduzierung
einer möglichen Verletzungsgefahr
bewirken, da sie die Glassplitter bindet. Der Scheibenaufbau der Dachfenstervariante gliedert sich (siehe
Fensterschnitt links) in:
www.mikado-online.de
◂◂Die Qualität der
Produkte ist
ständig auf dem
Prüfstand.
Im eigenen Windtunnel im
dänischen Ostbirk
werden Belastungen durch
Sturm und
Regen simuliert
▸▸ Außenscheibe:
4 mm Einscheiben-Sicherheitsglas nach DIN EN 12150 für
erhöhten Hagelschutz
+ Beschichtung mit Anti-TauEffekt außen
+ Beschichtung mit natürlichem
Reinigungseffekt
Dachfenster auf dem Prüfstand
Egal ob Hagel oder Sturm: In den
unternehmenseigenen Laboren testet
der Dachfensterhersteller seine Produkte auf Widerständigkeit gegenüber Wetterextremen. Dabei werden
sie extremen klimatischen Bedingungen von sehr heiß bis sehr kalt ausgesetzt. In einem Windkanal simuliert das Unternehmen innerhalb von
15 Minuten die Regenbelastung eines
ganzen Jahres und die auf das Fenster wirkenden Kräfte bei Sturmstärke. Auch langfristige Nutzung soll
sichergestellt sein. Dafür wird jedes
neue Fenstermodell 25 000-mal geöffnet und geschlossen. Die Haltbarkeit der Scheiben prüft das Unternehmen mit einem 50 kg schweren
▪
Pendel.
Technische Werte der Energy – Star – Verglasung
Wärmedämmung
Wärmedurchgangskoeffizient des Fensters nach DIN EN ISO 12567-2:
Uw = 1,0 W/(m²K)*
Hinweis: Die Plus-Pakete GGU/GPU Energy-Star erreichen Wärmedämmwerte von Uw = 0,82 W/(m²k)**. Die Pakete bestehen aus
Energy-Star-Fenstern mit Aluminium-Außenabdeckung inkl. Dämmund Anschluss-Set und Eindeckrahmen EDJ.
Wärmedurchgangskoeffizient der Scheibe nach DIN EN 673:
Ug = 0,7 W/(m²K)
Schallschutz
Schalldämm-Maß nach DIN 4109:
Rw = 37 dB (Dezibel) / Schallschutz-Klasse 3
Hitzeschutz
Gesamtenergiedurchlassgrad nach DIN EN 410: g = 0,50
Solarer Wärmegewinn
Gesamtenergiedurchlassgrad nach DIN EN 410: g = 0,50
Lichtdurchlässigkeit
Lichtdurchlässigkeit nach DIN EN 410: tV = 0,69
Ultraviolette Lichtdurchlässigkeit nach DIN EN 410: tUV = 0,05
Luftdichtheit
*
Luftdichtheitsklasse nach DIN EN 12207: 3
Außer Velux Cabrio [Uw = 1,3 W/(m²K)].
U-Wert ermittelt durch unternehmenseigene Prüfungen nach EN ISO 12567-2.
**
27
Technik
Feuerschutz
Hält jeder Hitze stand
D
▴▴Der Abstand zum gegenüberliegenden oder angrenzenden Gebäude
ist bei Feuerschutztüren für den Einsatz in Außenwänden ausschlaggebend:
Bei weniger als fünf Meter Abstand sind Feuerschutztüren Pflicht
ie Musterbauordnung (MBO) gibt vor, dass bauliche Anlagen
so anzuordnen, zu errichten, zu ändern und instand zu halten
sind, dass der Entstehung und Ausbreitung von Feuer und Rauch
wirksam vorgebeugt wird. Daraus ergibt sich, dass Bauteile, die
Brandschutz oder Rauchschutz-Anforderungen erfüllen müssen,
praktisch in jedem Bauvorhaben Verwendung finden.
Mit der neu zugelassenen Feuerschutztür „H3-1“ erweitert
Hörmann-Systeme sein Programm an Feuer- und Rauchschutztüren
um eine weitere Option: Erstmals können Bauherren die T30-Feuerschutztüren mit Allgemeiner Bauaufsichtlicher Zulassung durch
das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBT) auch als Außentüren
einsetzen. Feuererhemmende Türen für Außenwände sind vor allem
in dicht bebauten Gewerbeflächen notwendig, um ein Übergreifen des Feuers auf Nachbargebäude zu verhindern. Feuerschutztüren sind dann Pflicht, wenn der Abstand der Tür zu einem gegenüberliegenden oder angrenzenden (Eck-) Gebäude weniger als fünf
Meter beträgt.
Die feuerhemmende Stahltüren sind nach DIN 4102-T5 oder DIN
EN 1634-1 geprüft und bauaufsichtlich zugelassen. In Brandprüfungen müssen die Türen nach der Einheitstemperaturkurve mindestens 30 Minuten (T30) standhalten. Die Feuerschutztüre ist selbstschließend ausgestattet. Zudem sorgen Stahl-Sicherungsbolzen auf
der Bandseite für zusätzliche Stabilität im Brandfall.
Die einflügelige T30-Tür kann neben ihrer feuerhemmenden
Funktion zusätzlich schalldämmend und einbruchhemmend bis
▪
Widerstandsklasse 2 (RC 2) in Dickfalz ausgeführt werden.
Wärmeschutz
Auf und zu ohne Energieverlust
W
o Wärmeverluste am
höchsten sind, kommt es
auf vorausschauende Planung
und geeignete Schutzmaßnahmen an. Die Hörmann-Systeme für Logistik-Lösungen innerhalb und außerhalb der Halle
wollen mit dem Anfahrpuffer
„Hörmann Intelligent Bumper“
28
HIB-Pro ein effizientes Beund Entladen ermöglichen. Der
Anfahrpuffer soll Wärmeverluste im Verladebereich vermindern. Mit einem Sensor in der
Torschiene wird das Wegfahrsignal an das Ampelsystem erst
dann übermittelt, wenn das Hallentor geschlossen ist. Auf diese Weise soll vermieden werden,
dass Wärme aus der Halle entweicht, während das Tor offen
steht, ohne dass ein Lkw die Öffnung verschließt.
Der Puffer sorgt zudem nicht
nur für Wärmeschutz, sondern
schützt auch vor dem vorzeitigen Wegfahren der Lkw. Das
Wegfahr-Freigabesignal für
den Lkw-Fahrer wird über eine
mikado 8.2013
Ampel erst dann gegeben, wenn
das Rampentor geschlossen ist.
Mit einem Sensor in der Torschiene wird das entsprechende Signal an das Ampelsystem
übermittelt. So kann der Fahrer sichergehen, dass der Verladeprozess beim Wegfahren des
▪
Lkw abgeschlossen ist. ▸▸Der Anfahrpuffer
„Hörmann Intelligent Bumper“
soll Wärmeverluste
im Verladebereich vermindern.
Mittels Sensor in der
Torschiene wird das Wegfahrsignal
an das Ampelsystem
erst dann übermittelt, wenn das Tor
geschlossen ist
Technik
▴▴Die Aluminium-Holz Haustüren von Kneer-Südfenster verfügen bereits im Standard mit einem Automatik-Schloss über ein Plus an Sicherheit
Einbruchschutz
Die Systeme im Überblick
Design trifft auf
Fort Knox
Geschweißte Schalen sorgen für
dauerhafte Optik
S
www.mikado-online.de
Außen und innen flächenbündige
Ausführung
PZ-Rosette mit Kernziehschutz.
Das Schloss sitzt zwischen den beiden
Dichtungsebenen
Flächenbündige Glasleisten innen
bewirken ein schlichtes gradliniges
Design
Thermisch getrennte Bodenschwelle mit 20 mm Höhe. Das
untere Schließblech ist wie
die anderen auch völlig verdeckt
Flügel innen flächenbündig mit völlig
verdeckt liegenden Bändern
29
Kneer-Südfenster
icher und wohlfühlen in den
eigenen vier Wänden: das
wünschen sich Eigenheimbesitzer hinsichtlich der Einbruchsicherheit bei den Haustüren. Wieviel Technik, Möglichkeiten und
Funktionsweisen in einer Einbruchschutztür steckt, möchte
Kneer-Südfenster bei den Holzhaustüren zeigen. Die Türen
verfügen bereits im Standard
mit einem Automatik-Schloss
über ein Plus an Sicherheit –
mit Mehrfachverriegelung, Fallenfeststeller für Tagesentriegelung, mit einem mechanischen
Öffner und einer durchgehenden
Schließleiste. Zusätzlich lassen
sich die Türen mit E-Türöffner, Funkschlüssel oder einem
Fingerprint-System ausstatten.
Ein Automatik-Schloss mit
Mehrfachverriegelung und Motor-Entriegelung, mit automatischem Türöffner, Funkfernbedienung und Fingerprint wirken
Unsicherheiten entgegen. Auch
die Anbindung an eine Alarm▪
anlage ist möglich. Technik
Hitzeschutz
Was im Sommer wirklich zählt
Der sommerliche Wärmeschutz gewinnt immer mehr an Bedeutung. Auch die
Energieeinsparverordnung (EnEV) fordert einen Nachweis des sommerlichen
Wärmeschutzes, wenn ein bestimmter Fensterflächenanteil überschritten wird.
◂◂Bild 1:
Einfamilienhaus
mit zu
untersuchendem
Dachgeschossraum (im Bild
hinten), Ansicht
Süd
D
eutschland heizt durchschnittlich acht bis neun Monate im
Jahr. Deshalb steht oft der winterliche
Wärmeschutz eines Gebäudes im Mittelpunkt von Planung und Berechnung. Dabei weisen viele moderne
Gebäude einen hohen Anteil an Glasflächen auf, der vor allem während
der Sommermonate zu starken Wärmeeinträgen in die Gebäude führt.
EnEV fordert Nachweis des
sommerlichen Wärmeschutzes
Die Nachweisführung zum sommerlichen Wärmeschutz war in der Vergangenheit wenigen Fachleuten und
Fachplanern vorbehalten. In der Praxis, z. B. bei der Sanierung von Dächern, tragen jedoch die Ausführenden die Verantwortung für eine
fachgerechte Planung, wenn kein Architekt oder Fachplaner beteiligt ist.
Was vielen Holzbau- oder Dachdeckerunternehmen nicht bewusst ist:
Die EnEV fordert einen verbindlichen
30
Nachweis des sommerlichen Wärmeschutzes, wenn ein bestimmter Fensterflächenanteil überschritten wird.
Der Nachweis wird mit der im Februar 2013 erschienen neuen Fassung
der DIN 4108-2 geführt (DIN 4108-2:
Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden, Teil 2: Mindestanforderungen an den Wärmeschutz).
Welche Faktoren für den verbindlichen Nachweis eine Rolle spielen,
zeigt das exemplarische Beispiel einer
sanierten Dachkonstruktion mit Polyurethan-Aufsparrendämmung.
Nachweis des sommerlichen
Wärmeschutzes
In der Vergangenheit erfolgte die
Bewertung des sommerlichen Wärmeschutzes nur bauteilbezogen. Die
Meinung, dass die Raumtemperatur
im Sommer allein über bauteilbezogene Kenngrößen (Temperaturamplitudenverhältnis TAV und Phasenverschiebung ) der Außenwände und
mikado 8.2013
Dächer geregelt werden könne, war
bzw. ist noch weit verbreitet. Mittlerweile können über Onlinerechner im
Internet Bauteile eingegeben und die
zugehörigen TAV abgefragt werden.
Damit verbunden ist jedoch häufig
ein Missbrauch, da diese Kenngrößen überbewertet und so irreführende Aussagen getroffen werden.
Die bauteilbezogene Bewertung
vernachlässigt die wesentlichen maßgeblichen Einflüsse auf die Raumtemperatur im Sommer. Zu nennen
sind z. B. die Abmessungen des Raumes, Art, Größe und Ausrichtung der
Fenster mit der Wirksamkeit ihrer
Sonnenschutzvorrichtung, die Wärmespeicherfähigkeit insbesondere der
raumumschließenden Bauteile, die
Lüftung der Räume (vor allem auch
nachts), die internen Wärmegewinne sowie die Anforderungen an die
Wärmedurchgangskoeffizienten (UWerte) der Gebäudehülle.
Die Auswirkung aller wichtigen
Einflussgrößen auf das sommerliche Wärmeverhalten kann schon
seit den 1970er-Jahren durch dynamische Simulationsprogramme genauestens vorhergesagt werden (z. B.
Hauser 1978, Hauser 1980). Seit mehreren Jahren stellt die DIN 4108-2 ein
Nachweisverfahren über Sonneneintragskennwerte zur Verfügung. Alternativ dürfen auch dynamische Simulationswerkzeuge für den Nachweis
des sommerlichen Temperaturverhaltens in Räumen unter definierten
Randbedingungen eingesetzt werden.
Hierfür stehen praxisnahe Programme (z. B. Lengsfeld 2007) zur Verfügung. Die Beurteilung des sommerlichen Wärmeschutzes erfolgt über
die Behaglichkeit im Raum. Herangezogen werden hierzu meist die
Technik
operative Temperatur, d. h. die empfundene Raumtemperatur, und die
Übertemperaturgradstunden, also die
Anzahl der Stunden oberhalb einer
bestimmten, in DIN 4108-2 festgelegten Temperaturgrenze.
Beispiel: Energetische Sanierung
eines Steildaches
Zur Veranschaulichung wird exemplarisch an zu sanierenden Dachkonstruktionen mit Polyurethan-Aufsparrendämmung gezeigt, wie der
EnEV-Nachweis nach DIN 4108-2
Abschnitt 8.4 (Thermische Simulation) geführt werden kann. Hierzu wird
mit dem Programm „WUFI Plus“ ein
Referenzraum im Dachgeschoss eines
Einfamilienhauses unter realistischen
Randbedingungen berechnet.
Bild 1 zeigt das 3D-Modell des Gebäudes. Beurteilt wird das sommerliche Verhalten des nach Süden orientierten Dachgeschossraumes ohne
Klimatisierung vor und nach einer
Sanierung. Bild 2 zeigt die Dachkonstruktion vor der Sanierung. In Bild
3 und Bild 4 sind die beiden Sanierungslösungen von außen dargestellt.
Im ersten Fall wird die Aufsparrendämmung mit 80 mm beidseitig kaschierten Polyurethan-Platten realisiert. Der Dachaufbau hält mit einem
U-Wert von 0,23 W/(m²K) die Anforderungen der EnEV für die Erneuerung von Bauteilen ein. Im anderen
Fall handelt es sich um einen Sichtdachstuhl mit einer 160 mm dicken
Aufsparrendämmung aus beidseitig
kaschierten Polyurethan-Dämmelementen. Der U-Wert erfüllt die technische Mindestanforderung der KfW
an die Dämmung von Steildächern
von 0,14 W/(m²K). TAV und wurden
mithilfe von „u-wert.net“ ermittelt.
Sämtliche Randbedingungen entsprechen der DIN 4108-2:2013-02.
Untersucht werden die Dachkonstruktionen an drei Standorten, die die
Sommerklimaregionen A (RostockWarnemünde), B (Potsdam) und C
(Mannheim) repräsentieren. Für das
Dachflächenfenster ist ein außen liegender Sonnenschutz vorgesehen.
Für die drei Standorte werden die
sich einstellenden operativen Temperaturen in der jeweils heißesten Woche sowie die gesamten Übertemperaturgradstunden ausgewertet. Der
zulässige Anforderungswert an die
Übertemperaturgradstunden beträgt
für Wohngebäude 1200 K·h/a. Der
Bezugswert der operativen Innentemperatur ist gestaffelt, um die Adaption des Bewohners an die äußeren
klimatischen Verhältnisse der jeweiligen Sommerklimaregion zu berücksichtigen. Der Bezugswert b,op beträgt
25 °C für die Klimaregion A, 26 °C
für Klimaregion B und 27 °C für Klimaregion C.
Der Einfluss eines 1,60 × 1,14 m
großen, nach Süden orientierten
Dachflächenfensters auf die operativen Temperaturen im betrachteten
Dachraum ist erheblich:
Bild 5a zeigt den Einfluss für die
erste Sanierungsvariante (Sanierung
von außen mit Polyurethan-Aufsparrendämmung, Verbleib der inneren
Bekleidung). Ist kein Dachfenster
vorhanden, beträgt die Maximaltemperatur im Dachraum 26,4 °C.
Mit Dachfenster liegt sie trotz Sonnenschutzes bereits bei 28,4 °C. Ohne
oder ohne wirksamen Sonnenschutz
(z. B. mit innen liegenden Jalousien)
Tabelle 1: Bezugswerte nach DIN 4108-2:2013-02
Sommerklimaregion
Bezugswert b,op der
Innentemperatur °C
A (z. B. RostockWarnemünde)
25
B (z. B. Potsdam)
26
C (z. B. Mannheim)
27
www.mikado-online.de
Anforderungswert
Übertemperaturgradstunden
K · h/a
Wohngebäude
1200
1 2
▸▸Bild 2:
Dachkonstruktion
vor der
Sanierung:
U = 1,17 W/(m² K)
(gerechnet
mit ruhender
Luftschicht;
TAD = 1,7;
TAV = 0,58;
= 4,2 h)
3
4
Ungedämmtes Dach mit raumseitiger
Bekleidung
1 Dachdeckung
2 Dachlatte
3 Sparren
4 Raumseitige Bekleidung mit geringer
Dämmwirkung
1 2
3
▸▸Bild 3:
Sanierungsvariante 1:
Verbleib der
inneren
Bekleidung: U =
0,23 W/(m² K); TAD
= 13,2;
TAV = 0,08;
= 7,3 h
4 5
6 7
Polyurethan-Dämmung auf den Sparren mit
raumseitiger Bekleidung
1 Dachdeckung
2 Dachlatte
3 Konterlatte
4 Polyurethan-Wärmedämmelement mit
integrierter wasserführender Deckschicht
5 Luftdichtheitsschicht / Dampfbremse
6 Sparren
7 Raumseitige Bekleidung mit geringer
Dämmwirkung
1 2
3
▸▸Bild 4:
Sanierungsvariante 2:
Sichtsparren: U =
0,14 W/(m² K);
TAD = 6,4;
TAV = 0,16;
= 7,5 h
4 5 6 7
◂◂Bezugswerte
der operativen
Innentemperatur
und Anforderungswert der
Übertemperaturgradstunden
1 Dachdeckung
2 Dachlatte
3 Konterlatte
4 Polyurethan-Wärmedämmelement mit
integrierter wasserführender Deckschicht
5 Luftdichtheitsschicht/Dampfbremse
6 Holzschalung
7 Sparren
31
Technik
◂◂Bild 5: Einfluss
eines Dachflächenfensters
auf die
sich einstellende
Temperatur
im Dachraum
Mannheim, saniert mit Variante 1
30
4800
4000
26
24
22
3200
2400
20
1600
800
18
Q1
Q2
Q3
0
18
Q4
20
Zeit [Monate]
22
24
26
stellen sich noch höhere Temperaturen ein.
Der Einfluss zeigt sich auch deutlich bei der Betrachtung der Anzahl
der Stunden, für die ein bestimmtes
Temperaturniveau bei der operativen
Innentemperatur erreicht wird (Bild
5b). Hier werden Klassen der Klassenbreite 1 K (= 1 °C) gebildet und die
Ergebnisse der Simulation innerhalb
eines jeden Stundenschrittes untersucht, ob die operative Temperatur
innerhalb festgelegter Grenzen liegt.
Die Zeitdauer innerhalb dieser Grenzen wird aufsummiert. Innentemperaturen zwischen 19 °C und 21 °C treten im Dachraum ohne Fenster mit
über 4200 h pro Jahr deutlich häufiger auf als beim sonst identischen
Dachraum mit Fenster (3000 h pro
30
Jahr). Für die höheren Temperaturklassen ist es naturgemäß umgekehrt:
Hier ist die Anzahl der Stunden für
den Dachgeschossraum mit Dachflächenfenstern deutlich größer.
Deutlich wird, dass es in einem Dachgeschossraum mit Dachflächenfenster erheblich wärmer wird und auch
länger warm bleibt als in einem Raum
ohne Dachfenster. Die Übertemperaturgradstunden für Mannheim
betragen mit Dachflächenfenster
88 K · h/a, ohne Dachflächenfenster
wird die Grenztemperatur nicht überschritten.
Bild 6a bezieht sich auf die Klimaregion C (Standort Mannheim) und
Bild 6b: Saniert mit Variante 1
4800
Potsdam
Mannheim
Rostock
unsaniert
saniert
4000
3200
2400
0
18
20
22
24
26
28
Operative Temperatur [°C]
30 18
20
22
24
26
28
Operative Temperatur [°C]
mikado 8.2013
30
Quelle: FIW München 2012
1600
800
32
Einfluss der Sanierung
Einfluss Dachflächenfenster
Bild 6a: Mannheim
Anzahl Stunden [–]
28
Operative Temperatur [°C]
Quelle: FIW München 2012
Anzahl Stunden [–]
Operative Temperatur [°C]
28
mit Dachflächenfenster
ohne Dachflächenfenster
zeigt das Temperaturverhalten eines
Dachraumes vor und nach der Sanierung (Sanierungsvariante 1). Der
Bezugswert für die operative Innentemperatur liegt bei 27 °C. Es ist die
Anzahl der Stunden aufsummiert,
während der die operative Temperatur innerhalb der 1-K-Temperaturklassen liegt. Die meiste Zeit herrscht
im Sommer ohne aktive Beheizung
eine Raumtemperatur zwischen 22 °C
und 24 °C. Für den Temperaturbereich über 27 °C zeigt sich deutlich
der dämpfende Einfluss der Sanierung auf die Temperatur im Raum. Im
sanierten Dachraum treten empfundene Raumtemperaturen über 28 °C
kaum noch auf.
Bild 6b betrachtet alle drei Klimaregionen. Auch hier zeigt sich,
dass die empfundene Raumtemperatur vorwiegend im Bereich von 21 °C
bis 24 °C liegt.
◂◂Bild 6: Anzahl
der Stunden
mit bestimmter
operativer
Raumtemperatur
in einem
Dachraum mit
Fenster mit
und ohne Sanierung in
Mannheim und
für sanierten
Dachraum in den
drei Klimaregionen nach DIN
4108-2
In keiner Klimaregion wird der Übertemperaturgradstunden-Anforderungswert überschritten. Im Gegenteil: Durch die Sanierung nimmt die
Anzahl der Übertemperaturgradstunden ab. Für die drei Klimaregionen
werden die jeweils vier heißesten August-Tage im Dachraum mit Fenster und wirksamem Sonnenschutz
ausgewertet. Hier zeigt sich in allen Fällen, dass die operativen Temperaturen im unsanierten Dachraum
deutlich dem Verlauf der Außentemperatur folgen und in einigen Fällen
diese sogar überschreiten.
In allen Klimaregionen stellen
sich operative Temperaturen bis zu
30 °C und darüber ein. Durch die Sanierung der Konstruktion wird es im
Dachraum deutlich angenehmer: die
empfundene Raumtemperatur bleibt
in Klimaregion A (Rostock) ca. 2 bis
4 K unter der Außenlufttemperatur und erreicht am vierten Tag ein
Maxi­mum von 27 °C. Für die Klimaregion B (Potsdam) bleibt die Temperatur im sanierten Dachraum an den
ersten beiden heißen Tagen sogar
7 bis 8 K unter der Außenlufttemperatur. Maximal werden hier Raumtemperaturen von etwas mehr als
27 °C erreicht.
Technik
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30
25
20
15
10
0
19.
20.
21.
22.
13.
14.
15.
16.
14.
15.
August
Rostock
16.
Quelle: FIW München 2012
unsaniert
Variante 1
Variante 2
Außenluft
5
17.
August
Die Untersuchungen haben gezeigt, dass im Falle des schlecht gedämmten Daches der winterliche wie
sommerliche Wärmeschutz unzureichend ist. Bei fachgerechter Sanierung entsprechend der EnEV wird
auch im Sommer die Behaglichkeit
im ausgebauten Dachraum signifikant verbessert. Die Ursache hierfür
ist darin zu sehen, dass aufgrund des
erhöhten Wärmedurchlasswiderstandes der Dachkonstruktion der sommerliche Wärmestrom von außen
nach innen kleiner und der Einfluss
der Außentemperatur über das opake Bauteil geringer wird.
Simulation sind beide Varianten jedoch annähernd identisch: Beide zeigen einen sehr guten sommerlichen
Wärmeschutz. Die entscheidenden
Parameter für die Berechnung des
sommerlichen Wärmeschutzes sind
der Standort, die Anzahl, Größe und
Ausrichtung der Fenster bzw. deren
Verschattungssystem, der Zeitraum,
die Dauer und Art der Belüftung sowie die vorhandene wirksame Wärmespeicherfähigkeit der den Raum
umschließenden Bauteile und nicht
zuletzt der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) der Außenbauteile.
Je besser der U-Wert, umso geringer
die Wärmemenge, die über die Dachkonstruktion in den Innenraum gelangt. Ein gut gedämmtes Dach spart
zu jeder Jahreszeit Energie.
▸▸Bild 8: Anzahl
der ÜbertemperaturGradstunden mit
und ohne
Sanierung für
die drei
Klimaregionen
nach
DIN 4108-2
Region C: Mannheim
35
August
Behaglich muss es sein
Entscheidend für den Nachweis des
sommerlichen Wärmeschutzes ist das
Behaglichkeitsempfinden des Menschen im Raum. Die Behaglichkeit
in Dachräumen im Sommer hängt
von verschiedenen Einflussgrößen
ab. Rein bauteilbezogene Kenngrößen wie Temperaturamplitudenverhältnis bzw. -dämpfung und Phasenverschiebung sind keine geeigneten
Parameter, um das tatsächliche Temperaturverhalten in einem Raum bei
sommerlicher Überhitzung zu beschreiben.
Die Sanierungsvariante 2 ist nach
„u-wert.net“ eine eher ungünstige
Konstruktion. Die Sanierungsvariante 1 hat laut u-wert.net einen guten Hitzeschutz. In der dynamischen
Region B: Potsdam
Andreas Holm,
Christoph Sprengard und Holger Simon,
Forschungsinstitut für
Wärmeschutz e.V. München (FIW München) ▪
Potsdam
Mannheim
1200
1000
800
600
400
Quelle: FIW München 2012
Deutlich sichtbar ist jedoch der Einfluss der Sanierung an sich: Winterlicher Wärmeschutz zahlt sich auch im
Sommer aus. Die Überhitzung eines
Dachraumes wird durch Dämmung
deutlich reduziert.
Die Nachtlüftung wird mit den in
DIN 4108-2 angegebenen Lüftungsraten berücksichtigt. Trotzdem kommt
es auch bei starkem nächtlichen Temperaturabfall nur zu einer verzögerten Abkühlung der Räume.
Bild 8 stellt die Übertemperaturgradstunden für die Standorte in den
drei Klimaregionen dar. Grenztemperaturen sind 25 °C für Klimaregion A,
26 °C für Klimaregion B und 27 °C
für Klimaregion C. Die Sanierungsmaßnahmen reduzieren die Anzahl
der Übertemperaturgradstunden annähernd auf null. Die Unterschiede
der beiden Sanierungsmaßnahmen
sind vernachlässigbar.
Region A: Rostock
40
Operative Temperatur [°C]
Winterlicher Wärmeschutz zahlt
sich auch im Sommer aus
▸▸Bild 7:
Errechnete
operative
Raumtemperatur
im Vergleich
zur Außenlufttemperatur
an den vier aufeinanderfolgenden heißesten
Tagen.
Die gepunkteten
Linien
zeigen die Grenztemperaturen
der jeweiligen
Klimaregion
Übertemperaturgradstunden [Kh/a]
Für die wärmste Klimaregion C
(Mannheim) bleibt es im sanierten
Fall auch bei Außentemperaturen bis
zu 35 °C im Gebäude mit 27 °C bis
28 °C deutlich angenehmer. Der Vergleich der heißesten Tage der drei Klimaregionen zeigt kaum Unterschiede
für die beiden Sanierungsvarianten
1 und 2.
200
0
Unsaniert
V1
V2
Unsaniert
V1
V2
Unsaniert
V1
V2
33
Produkte
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Gesteuerte Frischluft
Das Bau Info Consult bietet eine Lüftungsanlage für den
Neubau und für Modernisierungen. Die Anlage sorgt laut
dem Hersteller für eine kontrollierte Lüftung. Die Lüftungsanlage kann über eine im Wohnzimmer installierte Regelung (jetzt auch als Touch Panel) bedient werden. Vorteil
der Anlage: Ablüften der Gerüche, Schadstoffe und Feuchtigkeit, Schimmelpilz-Prävention und Pollen sowie Staub
werden ausgefiltert. Damit soll ein Wohlfühlklima in allen
Räumen entstehen.
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Zu einer zentralen Wohnungslüftung gehören jeweils eine
Außen- und eine Fortluftöffnung. Westaflex bietet für
diesen Anlagenabschnitt eine wärmebrückenfreie Wanddurchführung. Die aus EPP bestehende Rohrhülse setzt
sich aus zwei Halbschalen zusammen, die der Wanddicke entsprechend gekürzt und in die vorbereitete Öffnung eingeschoben werden. Die Durchführung kann für
Wandstärken von 300 bis 600 mm eingesetzt werden.
Westaflexwerk GmbH ı D-33334 Gütersloh
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Paneelsystem
Neues Gesicht fürs Haus
Das Paneelsystem „Krono Siding“ von Wilkes soll für eine
gestalterische Freiheit in Architektur und Design sorgen.
Die an der Unterseite genuteten HPL-Kompaktplatten
werden mit Klammern waagerecht auf einer senkrechten Holzunterkonstruktion als sog. „Stülpdeckung“ montiert. Die Fassadenverkleidung setzt sich somit aus dem
Paneel, der Hinterlüftungszone, eventuell einer Dämmschicht und der Unterkonstruktion zusammen.
Wilkes GmbH ı D-58332 Schwelm
Telefon 0 23 36/93 70-0 ı www.wilkes.de
Verbinder-System
Zulassung erweitert
Die Sherpa Connection Systems
GmbH erhielt für ihre Produkte eine
Erweiterung der Europäischen
Technischen Zulassung (ETA12/0067). Die 33 Holz-HolzVerbindungen, 25 HolzStahl- bzw. StahlbetonVerbinderplatten sowie
die Schrauben mit verstärktem Kopf und
vorbohrender Halbspitze hat der Hersteller so konzipiert,
dass eine Montageanleitung für die Produktpalette ausreicht. Selbst auf Torsion sind die Verbindungsplatten
vom Kompetenzzentrum Holz Bau Forschungs GmbH und
dem Lignum Test Center geprüft worden. Das Resultat: Alle
Anschlusssituationen können mit Sherpa berechnet werden.
SHERPA Connection System GmbH ı A-8130 Frohnleiten
Telefon +43 (0) 31 27/209 45-0 ı www.sherpa-connector.com
34
mikado 8.2013
Produkte
Wandheizungssystem
Wärme spüren und wohlfühlen
Mit dem Wandheizungs-Lehmtrockenbau-System kann WEM
für Naturdesign in den vier Wänden sorgen. Verarbeiter können die Lehmwandheizungsplatten an den Untergrund (z.B.
Massivholzwand, OSB-Platte oder Konterlattung) schrauben
und anschließen. Bei Planung und Mengenkalkulation unterstützt der Hersteller den ausführenden Betrieb und liefert
alle benötigten Komponenten vom Heizungszubehör bis hin
zum Lehm- oder Kalkputz für die malerfertige Oberfläche. In
Kombination mit einer Wärmepumpe kann die Wandheizung
im Sommer auch zum Kühlen genutzt werden.
WEM Wandheizung GmbH ı D-56070 Koblenz
Telefon 02 61/98 33 99-0 ı www.wandheizung.de
Planungshilfe
„An alles gedacht“ senkt Kosten
Knauf Insulation veröffentlicht
mit der Broschüre „An alles gedacht – Planungshilfe zu Anlieferung und Entladung“ eine Unterstützung für Händler, ausführende
Unternehmen und Planer. Mit den
gesammelten Hinweisen und einer
Checkliste können Baustellen gut
für die Materialanlieferung eingerichtet und alle nötigen Hilfsmittel
– beispielsweise Entladehilfen – berücksichtigt werden, damit reibungslose Abläufe sichergestellt sind. Der
Materialfluss auf einer Baustelle kann aus ganz unterschiedlichen Gründen ins Stocken geraten. Deshalb hat
das Unternehmen für die Planungshilfe beleuchtet, welche Ursachen eine gescheiterte oder verzögerte Materialanlieferung haben kann. Der Hersteller identifizierte
dabei diverse Punkte, die der Unternehmer schon in der
Planungsphase berücksichtigen kann.
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Fortbildung
6. Europäischer Kongress EBH 2013
▴▴Der erlebbare
Klimawandel
beim EBH 2013:
Hochwasser
auf dem Rhein
Holzbau trumpft auf
Im Kölner Gürzenich spielte der Holzbau am 6./7. Juni 2013 groß auf: Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit waren nur einige der Trümpfe,
die rund 200 Teilnehmer davon überzeugten, Holz im urbanen Kontext einzusetzen.
R
und 300 Teilnehmer waren gemeldet, doch nur 200 reisten an.
Grund: Die Hochwasserlage in weiten
Gebieten Deutschlands hinderte viele am Kommen. Diese immer häufigeren Überschwemmungen sind ein
Teil des Klimawandels – davon war
Uwe Möller, Deutsche Gesellschaft
Club of Rome, in seinem Auftaktreferat überzeugt. „Offensichtlich bedarf es solcher Umweltkrisen, um die
Einsicht der Öffentlichkeit, von Politik und Wirtschaft zu fördern“, sagte
Möller. Allerdings erkannte er aber
auch so manchen Fortschritt in puncto Nachhaltigkeit auf europäischer
Ebene. Und dem Baustoff Holz attestierte Möller darüber hinaus noch
überzeugende optische Vorteile: „Der
Holzbau ist doch so ästhetisch, da
sollte man eigentlich 25 Prozent freiwillig draufzahlen, so schön ist das
Material.“
38
Fassaden der Zukunft
Wie Gebäude mit dem Baustoff Holz
besonders gut rauskommen, erklärte
Dipl.-Ing. Marcus Fischer (Fa. Rubner
Holzbau) in seinem Vortrag zu industriell gefertigten Fassadenlösungen.
Moderne Gebäudehüllen seien energieeffiziente, komplex Elemente mit
vielseitigen Eigenschaften. „Gerade
im Bereich der industriell gefertigten
Gebäudehülle hat der Holzbau großes
Potenzial, allerdings auch große Konkurrenz von Industrieprodukten.“ Die
lastabtragende Funktion einer Fassade sei bei modernen Fassaden hauptsächlich beschränkt auf das Eigengewicht sowie auf die Windlasten. Als
weit größeres Aufgabenfeld der Fassaden nannte Fischer:
▸▸ Gestaltung: Einbindung in urbanen Kontext, Corporate Design,
Materialität
mikado 8.2013
▸▸ Energieeffizienz, Bauphysik,
thermische Behaglichkeit
▸▸ Visuelle Behaglichkeit: Raumbelichtung, Sicht-/Blendschutz,
Lichtlenkung
▸▸ Akustische Behaglichkeit: Schalldämmung nach innen/außen
▸▸ Sicherheit: Strahlung, Beschädigung, Brandüberschlag
▸▸ Funktionalität: Barrierefreiheit,
Integration von Gebäudetechnik
▸▸ Lastabtragung: Linienraster,
Bandraster, Position der Fassade
zu den lastabtragenden Achsen
des Gebäudes
Brandschutz in Mehrgeschossern
Wie gelungener Brandschutz bei Fassaden mehrgeschossiger Gebäude
aussehen soll, stellte Hans-Peter Kolb
von der Berner FH in Biel vor. Die
horizontale Brandschutzmaßnahme
Fortbildung
◂◂Sein Auftaktvortrag stimmte
nachdenklich:
Uwe Möller
von der Deutschen
Gesellschaft
Club of Rome
▸ „Die rationale
Entscheidung für
Kindergärten
ist ein Holzbau.“
Das ergab
eine Nutzwertanalyse von
Marcus Knauf
▸▸ Ilse Wehmann:
„Räume sind
ein Teil frühkindlicher Bildung.“
gehöre zu den wichtigsten Komponenten, um die Ausbreitung von
Bränden zu verhindern: „Pro Geschoss ist eine Brandschutzmaßnahme auszuführen, die über die gesamte Fassadenbreite reicht. Die Position
dafür kann frei gewählt werden. Die
Anordnung im Bereich der Geschossdecken ist sinnvoll. Die Brandschutzmaßnahmen müssen ihre Funktion
während der Brandeinwirkung erfüllen und die Maßnahmen müssen
dicht an die Außenwand angeschlossen werden. Die Ausgestaltung der
Fensterlaibung ist frei wählbar.“
Kindergärten aus Holz
▾▾So machen
es die Schweizer:
konstruktive
Lösung für den
Brandschutz
(horizontal)
Kindergärten und Schulen gelten als
Referenzobjekte, die stark wahrgenommen werden. „Deshalb eignen sie
sich exzellent, um die Holzbauweise noch bekannter zu machen. Über
das Thema Schul- und Kindergartenbau lässt sich der Holzbau emotional
aufladen“, sagte Marcus Knauf vom
Beratungsunternehmen Knauf Consulting in Bielefeld.
Neben Emotionen sprechen natürlich auch handfeste wirtschaftliche
Vorteile für Kindergärten aus Holz. In
einer Umfrage von Knauf Consulting
bewerteten Bauherren, die bereits mit
Holz gebaut haben, die Holzbauweise als „kostengünstig“. Ein Viertel aller Befragten sieht Holz von der Kostenseite im Vorteil, fast zwei Drittel
schätzen einen Holzbau kostenseitig
als „neutral“ ein. Nur zehn Prozent
gaben an, dass Holzbau höhere Kosten verursache. Nachhaltigkeit zum
günstigen Preis – also, wenn das kein
Motto für den 7. Europäischen Kongress (EBH) „Effizientes Bauen mit
Holz im urbanen Raum“ 2014 ist.
Christoph Maria Dauner, Kissing ▪
Unterbrechung mit Schürze
Obere Abschottung
der Hinterlüftung
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Konstruktion ohne Hinterlüftung
Massivholzwand
Kompakte Fassade
Lignum Dokumentation Brandschutz, 2009
Horizontaler Brandschutz bei Fassaden aus der Schweiz
Kammerung
39
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58. NordBau Neumünster
Nordeuropas Kompaktmesse des Bauens
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Fortbildung
Tipps und Termine
Schramberg
Raesfeld
Fachseminar Denkmalpraxis
Fachseminar Calculation-Software
In dem Seminar „Zustandserfassung und Schadensanalyse an Holzkonstruktionen“ sollen
Untersuchungsmethoden
für unterschiedliche Fragestellungen in Bezug auf
Holzkonstruktionen vorgestellt werden. Ziel des
Seminars ist es aufzuzeigen, wie erzielte Ergebnisse systematisch dargestellt
und bewertet werden können. Die Themengebiete sind unter anderem „Materialuntersuchung“, „Zustandsuntersuchung“ oder „Bewertung von Untersuchungsergebnissen“.
Veranstaltungsort: Raesfeld ı Termin: 27. bis 28. September 2013
Teilnahmegebühr: 295 Euro
Infos: www.akademie-des-handwerks.de →
Denkmalpraxis → Zimmerer
Das Fachseminar Heco-Calculation-Software richtet sich an
Zimmerer, Dachdecker, Architekten und Statiker. Ziel des Seminars ist der sichere Umgang
mit den unterschiedlichen Tools
der Heco-Software „HCS 3.0“, mit
der Benutzer u.a. Schraubenbemessungen und Nachweise erstellen können.
Veranstaltungsort: Schramberg
Termin: 27. September 2013
Teilnahmegebühr: kostenlos
Infos: www.heco-schrauben.de → Service → Heco Akademie
Deutschland-Tournee
Fachseminar „Auftritt beim Kunden“
Velux bietet in diesem Jahr weiterhin das Fachseminar „Auftritt beim
Kunden“ in mehreren Städten an. Das
Seminar hat das Ziel,
das sichere und wirkungsvolle Auftreten
beim Kunden zu trainieren und die Identifikation mit dem
eigenen Unternehmen zu stärken. Ein Workshop mit Beispielen
und Ideen für mehr Kundenzufriedenheit und Service-Orientierung bildet den Praxisteil des Seminars.
Veranstaltungsort: Hamburg ı Termin: 26.09.2013
Veranstaltungsort: Düsseldorf ı Termin: 2.10.2013
Veranstaltungsort: Bad Dürkheim ı Termin: 21.10.2013
Veranstaltungsort: Essen ı Termin: 30.10.2013
Veranstaltungsort: Münster ı Termin: 12.11.2013
Veranstaltungsort: Sonneborn ı Termin: 21.11.2013
Veranstaltungsort: Garching ı Termin: 26.11.2013
Teilnahmegebühr: 125 Euro
Infos: www.velux.de → Fachkunden → Fachseminare
42
mikado 8.2013
Darmstadt
Fernlehrgang zum Energieberater
Ziel des Lehrgangs „Wohngebäude im Bestand“ ist, die nach
der EnEV 2009 für die Erstellung von Energieausweisen für
Bestandsgebäude berechtigten Personen für diese Aufgabe zu
qualifizieren. Die Inhalte des Lehrgangs sollen den Anforderungen der EnEV entsprechen und sind zudem an die BAFAKriterien angelehnt. Nach erfolgreichem Abschluss des Fernlehrgangs „Wohngebäude im Bestand“ erwerben Teilnehmer
den zertifizierten Titel „Energieberater TU Darmstadt“.
Veranstaltungsort: Darmstadt
Termin: Jederzeit möglich ı Teilnahmegebühr: 1790 Euro
Infos: www.energieberater-ausbildung.de
Aachen
Aachener Holzbautagung 2013
Ausgerichtet wird die Veranstaltung vom Aachener
Freundeskreis der Holzingenieure e. V. und der FH Aachen. Die Tagung richtet sich
an Architekten, Tragwerksplaner, Holzbauingenieure,
Unternehmen aus den Bereichen Hochbau bzw. Holzbau, Forstund Holzwirtschaft sowie Studierende. Unternehmen sowie Institutionen werden sich begleitend in einer Fachausstellung
vorstellen und ihr Leistungsangebot präsentieren.
Veranstaltungsort: Aachen ı Termin: 5. bis 6. September 2013
Teilnahmegebühr: 198 Euro ı Infos: www.afh-aachen.de
Unternehmen
BauInfoCenter Lüftungstechnik seit 1983
Baka
Gesunde Luft !
Vorstandsteam steht fest
Gesund wohnen und Energie
sparen mit moderner Lüftungstechnik
von BauInfoCenter
▴▴Dem Vorstand gehören an (von links): Felix Pakleppa, Prof. Georg
Sahner, Florian Böker, Monika Göddeker, Jochen Wenzel, Ulrich Zink
Die Vorstandswahl des Bundesarbeitskreis Altbauerneuerung
e. V. ergab: Ulrich Zink bleibt für drei weitere Jahre Vorstandsvorsitzender des Unternehmens. Neu in den Vorstand gewählt
wurde Florian Böker von Böker Architekten. Er verstärkt die
Vertretung der Experten Altbau, Planer und Architekten.
BAKA Bundesarbeitskreis Altbauerneuerung e.V.
D-13187 Berlin ı www.bakaberlin.de
Homatherm
Dämmen auf Französisch
Für den Bau der Mittelschule in Saint-Paul-lèsDax in Frankreich lieferte
Homatherm 2500 m² Holzfaserdämmung. Der Verwaltungsrat des südwestfranzösischen Départements Landes wünschte
sich eine Schule mit
„menschlichen“ Dimensi▴▴Mittelschule in Saint-Paul-lès-Dax:
2500 m² Holzfaserdämmung
onen: modern, erweiterbar
von Homatherm kamen hier zum Einsatz
und dem französischen
Nachhaltigkeits-Zertifikat
Haute Qualité Environnementale (HQE) entsprechend. Darauf
antwortete Hubert Architecture mit einem streng horizontal
gegliederten, zweigeschossigen Gebäuderiegel. Regionales Pinienholz kam für die tragenden Holzständer in der Wandkonstruktion, als Fassadentafel und zur unterseitigen Bekleidung der
Vordächer zum Einsatz. „holzFlex standard“ Dämmmatten von
Homatherm dämmen die Holzständerfassade wärmebrückenfrei
aus. Die Holzfaserdämmstoffe konnten zum einen aufgrund
ihrer Natürlichkeit und der guten Dämmleistung, zum anderen
auch wegen ihrer Fähigkeit, die aus dem Pinienholz absorbierte
Feuchtigkeit auszugleichen, überzeugen.
HOMATHERM GmbH ı D-06536 Berga ı www.homatherm.com
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Ob Neubau oder Renovierung: moderne Gebäude brauchen eine kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung. Für gesundes und komfortables Wohnen. BIC bietet Handwerkern, Planern und Architekten
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Hier knallen die Korken
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des Standortes
(v.l.n.r.): Michael
Grewer (Kronoply), Uwe Jöst
(Kronoply), Ingo
Lehnhoff
(Kronoply und
Kronotex),
Hendrik Hecht
(Kronoply
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Fax: +49 82 33.23-71 11
Kronoply und Kronotex hatten Grund zum
Feiern: 20 Jahre Standort Heiligengrabe. Zu
dem Jubiläum hießen die Unternehmen am
6. und 7. Juni 2013 Gäste auf dem Firmengelände willkommen, darunter Firmengründer Ernst
Kaindl mit Ehefrau Christiana und mit Tochter
Ines Kaindl, der Verwaltungsratspräsidentin der
Swiss Krono Group, der ehemalige Ministerpräsident des Landes Brandenburg Manfred Stolpe, der Schweizer Botschafter Seine Exzellenz
E-Mail:
daniela.bolleininger@
weka.de
Inserenten
B
Bauder, Stuttgart
Tim Guldimann und der Wittstocker Bürgermeister Jörg Gehrmann. In einem Festakt mit
rund 300 Vertretern aus Industrie, Handel und
Politik würdigten die Redner die Entwicklung
des Unternehmens. Die beiden Firmen entwickelten sich von anfangs 80 Mitarbeitern auf
650 Beschäftigte.
Kronoply GmbH ı Kronotex GmbH & Co. KG
D-16909 Heiligengrabe
www.kronoply.com ı www.kronotex.com
U2
D
Dörken, Herdecke
5
Solartechnik Stiens
E
Erlus, Neufahrn
Auf den Dächern ruht das Geld
13
F
Förderland, Kissing
35
K
Knauf Insulation, Garching
Kronoply, Heiligengrabe
15
7
L
Limbach, Solingen
45
N
Nelskamp, Schermbeck
8
S
SHERPA Connection,
A-Frohnleiten
SchwörerHaus, Hohenstein
Solartechnik Stiens,
Kaufungen
43
43
45
V
Velset, Monheim
35
W
WGsystem, Ottobeuren
44
45
Die Solartechnik Stiens GmbH & Co. KG möchte
zeigen, dass eine Photovoltaikanlage eine lohnenswerte Investition in die Zukunft sein kann –
besonders für Unternehmen in der Holzbranche:
Ein Beispiel dafür ist das Familienunternehmen
W. & L. Jordan GmbH, das an sieben Standorten (mit insgesamt 830 kWp Spitzenleistung) mit
Anlagen zur Solarstromerzeugung ausgestattet
mikado 8.2013
ist. Viele Unternehmen aus der Branche verfügen über gute Voraussetzungen für die Nutzung
von Photovoltaikanlagen: So haben die Firmen
meist große Dachflächen auf Büro- und Lageroder Produktionsgebäuden. Betreiber sollen vor
allem von der Kostendegression profitieren: Je
größer die Anlage, desto geringer sind die Kosten pro installiertem Kilowatt Spitzenleistung.
„Eine Kilowattstunde Solarstrom lässt sich heute für 9 Cent produzieren – und das auf mindestens 20 Jahre fixiert –, während der Fremdstrombezug derzeit deutlich teurer ist, Tendenz
steigend”, sagt Matthias Gundlach, Fachberater
beim nordhessischen Unternehmen Solartechnik
Stiens. Er empfiehlt den Unternehmern, zunächst
ihren Stromverbrauch sowie die zu installierende Photovoltaik-Leistung und daraus schließlich
die Wirtschaftlichkeit ermitteln zu lassen.
Solartechnik Stiens GmbH & Co. KG
D-34260 Kaufungen ı www.solartechnik-stiens.de
Unternehmen
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Braas
60 Gründe zum Feiern
Braas feiert dieses Jahr sein 60-jähriges Jubiläum. Am
13. August 1953 gründete Rudolf H. Braas sein Unternehmen, die Braas & Co. GmbH. Noch im Gründungsjahr wurde das Braas Stammwerk in Heusenstamm bei Frankfurt am
Main gebaut – und der erste Produktname war schnell gefunden: Die Frankfurter Pfanne lief vom Band. Die Nachfrage boomte: Die Gründungen neuer Braas Dachsteinwerke folgten. Nach zehn erfolgreichen Jahren in Deutschland
erschließt Braas den europäischen Markt. 1963 entsteht
der erste ausländische Produktionsstandort im niederländischen Montfoort. Braas firmiert heute unter dem Dach der
Monier Gruppe.
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Monier Braas GmbH ı D-61440 Oberursel ı www.braas.de
Baustoff + Metall
Bewerben und gewinnen
Baustoff + Metall zeichnet
mit dem Baustoff + Metall
Award 2013 Handwerksbetriebe aus, die sich durch
handwerkliches Können,
Fachwissen und Innovativität hervorheben. Bis zum
30. September 2013 haben
die Betriebe Zeit, sich mit
ihren Bauprojekten zu bewerben. In insgesamt acht
Kategorien werden Bewerbungen entgegengenommen. In den Kategorien „Holzbau“,
„Deckengestaltung“, „Bauelemente“ und „Innovative Problemlösungen“ wird besonders auf eine kreative und individuelle
Verarbeitung der Produkte geachtet.
Baustoff + Metall Gesellschaft m.b.H.
D-1232 Wien ı www.baustoff-metall.com
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45
Perspektiven
Weiterbildung
Mit Pioniergeist in die Zukunft
▴▴Holzbau Gruber
baut heute
ausschließlich
Holzhäuser
mit hohem
energetischen
Standard
Ist es sinnvoll, den eigenen Betrieb in Sachen Energieeffizienz umzukrempeln?
Oder übersteigen gar die Kosten für Weiterbildung den Nutzen? Eine Betrachtung mit
gelebten Erfahrungen.
D
as Handwerkerforum in Frankfurt während der Internationalen Passivhaustagung: Mit Begeisterung und in Pionierstimmung
berichten Handwerker verschiedener
Fachrichtungen von ihrem Aufbruch
in die Welt der Energieeffizienz am
Bau. Von ihren Erfahrungen können viele andere Handwerksbetriebe profitieren.
Wer gekommen ist, sitzt oft scheinbar ungläubig da. Ob das funktionieren kann? Dabei stehen die Chancen
im gesamten Bundesgebiet gut, den
eigenen Betrieb besser aufzustellen
als die Konkurrenz. Dennoch scheint
das Wissen um energieeffizientes
Bauen in Deutschland längst nicht
flächendeckend vorhanden, sondern
sich vor allem in den südlichen Bundesländern zu konzentrieren.
Wer künftig auf besonders energieeffiziente Holzhäuser und Fenster setzen möchte, sollte wissen, wo
Stolpersteine und Herausforderungen lauern. Das Gelingen hängt von
mehreren Faktoren ab, doch die qualifizierte Weiterbildung ist der wichtigste Aspekt.
Vielleicht scheint manchem Holzbauer die Latte beim Thema „Passivhaus“ zu hoch zu liegen, doch klar ist:
Wer weiß, wie man diesen Energiestandard fachgerecht erreicht, kann
46
mikado 8.2013
jede weitere Abstufung nach unten
(Stichwort: KfW-Effizienzhäuser)
mühelos realisieren.
Gelebter Umstieg verdreifacht den Umsatz
Wie eine Neuausrichtung des eigenen Betriebs aussehen kann, ist am
besten an einem Beispiel zu verdeutlichen: Der Holzbauer Manfred Gruber berichtet beim Handwerkerforum
über seinen Einstieg ins energieeffiziente Bauen. Er übernahm vor einigen Jahren den elterlichen Betrieb
mit acht Mitarbeitern. Die Firma lebte von der traditionellen Zimmerei,
Perspektiven
komplette Häuser verwirklichte das
Unternehmen nur gelegentlich. Die
Umsätze waren für den neuen Chef
nicht zufriedenstellend und so schlug
er eine neue Richtung ein. Gruber absolvierte den Kurs und die Prüfung
zum zertifizierten Passivhausplaner
und begann, Holzhäuser in Passivbauweise zu bauen. Das erste Haus
war sein eigenes und es wurde zum
Schauobjekt.
Heute hat er sich von der traditionellen Zimmerei vollkommen verabschiedet und baut ausschließlich
Holzhäuser von hohem energetischen
Standard. Die Firma hat 15 Mitarbeiter, die nach und nach zu zertifizierten Passivhaushandwerkern weitergebildet werden. Der Umsatz hat
sich fast verdreifacht. Und weil Gruber sein Wissen mit anderen teilen
will, schult er angehende Passivhaushandwerker.
Doch geräuschlos ging der Wandel
auch in seinem Betrieb nicht vonstatten, denn bei einer derartigen Umstellung treffen die meisten Firmen
auf dieselben Probleme.
Schulungsplan machen. Wen schickt
man zuerst und warum? Wer kann
Inhalte gut an die Kollegen weitergeben? Und da nicht alle Mitarbeiter
gleichzeitig geschult werden können,
muss man Zeit zum Austausch untereinander einplanen. Dieser Wissenstransfer ist wichtig, damit sich kein
Mitarbeiter zurückgelassen fühlt.
Denn Unsicherheit im Umgang mit
der neuen Technik kann zu Beginn
ein massives Problem sein.
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Das neue Wissen
gewinnbringend nutzen
Kurse planen
und Zertifikate abholen
Wer eine Weiterbildung plant, tut
gut daran, sich vorab gründlich mit
den verschiedenen Anbietern zu beschäftigen. Die örtlichen Handwerkskammern können ebenso weiterhelfen wie ein Blick ins Internet. Einen
Lehrgang zum zertifizierten Passivhaushandwerker oder -planer bieten
unterschiedliche Anbieter an.
Achtung: Es lohnt ein Vergleich!
Zwar werden die Prüfungsunterlagen zentral vom Passivhausinstitut
in Darmstadt erstellt, Art und Umfang der Kurse sind aber dem Anbieter überlassen. Im Schnitt sollte
man mit fünf Unterrichtstagen plus
Prüfung rechnen.
Die Kursanbieter sind im Netz
unter www.passivhaus-handwerk.de
und www.passivhausplaner.eu zu finden. Die Kurskosten lagen laut Manfred Gruber bei 300 bis 500 Euro pro
Mitarbeiter unbedingt
mitnehmen
▸▸Manfred Gruber
bringt den „neuen
geistigen Inhalt“
seines Holzbauunternehmens auf
den Punkt: „Wir
leben gemeinsam
die handwerkliche
Energiewende!“
Holzbau Gruber
Auch wenn die Entscheidung, einen
Betrieb umzustellen, allein beim Chef
liegt, die Mitarbeiter müssen den Umstieg mittragen. Das kann zu Schwierigkeiten innerhalb der Belegschaft
führen, besonders wenn einige Mitarbeiter sich mit der neuen Richtung nicht identifizieren können.
Man muss damit rechnen, im Umstellungsprozess Mitarbeiter zu verlieren.
Andererseits ist die Wahrscheinlichkeit eines neuen „Wir-Gefühls“ und
größerer Verbundenheit der Mitarbeiter untereinander und zum Betrieb groß, da ein Gemeinschaftsprojekt entsteht. Manfred Gruber bringt
den „neuen geistigen Inhalt“ auf den
Punkt: „Wir leben gemeinsam die
handwerkliche Energiewende!“ Auch
für die Gewinnung neuer Mitarbeiter kann die Umstellung positiv sein,
denn die neue positive Ausrichtung
lockt gutes, motiviertes Personal.
Doch bevor der Chef seine ersten Mitarbeiter zur Schulung schickt,
sollte er sich Gedanken über einen
Mitarbeiter. Um diese Kosten abzufedern, kann man die Qualifikationen auf wenige Mitarbeiter pro Jahr
begrenzen.
Das Fachwissen ist da, die Mannschaft hoch motiviert. Wie kommt
man nun an entsprechende Aufträge?
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder kann man seinen
Betrieb wie gewohnt weiterlaufen
lassen und das neue Wissen „nebenbei“ mitverkaufen. Oder man kann
sich komplett auf die neue Richtung
fokussieren.
Marketingexperte Daniel Dirkes hat sich auf die Betreuung von
Handwerksbetrieben spezialisiert. Er
sieht für die Firmen bundesweit große Chancen im Energieeffizienzsektor
und hat Tipps parat, wie sich die Umsätze steigern lassen. „Deutlich kommunizieren, was man kann“, lautet
der wichtigste. Informationen auf der
eigenen Website, das Hervorheben
des erworbenen Zertifikats, z. B. auf
der Rückseite der Visitenkarte, sind
kleine Dinge, die man tun kann, um
sein Wissen hervorzuheben.
Auch staatliche Vergünstigungen
können den Betrieben in die Hände
spielen, wenn sie ihre Kunden über
Fördergelder informieren können.
Gerade in strukturschwachen Regionen, wo es schwieriger sein kann,
das energieeffiziente Bauen an den
Käufer zu bringen, ist es sinnvoll,
diese Förderungen in die eigene Werbung mit einzubauen.
Vielleicht gibt es in der Nähe auch
ein Netzwerk, dem man sich anschließen kann, um Informationen
auszutauschen und bestenfalls über
Empfehlung der anderen Mitglieder
einen Auftrag zu akquirieren. Außerdem sorgt der Austausch untereinander auch für ein höheres Wissensniveau. Dafür sollte Blick aber
nicht am Zaun des eigenen Firmengeländes enden.
Infoveranstaltungen wie das Handwerkerforum ermöglichen es einem,
jederzeit mit anderen „Pionieren der
Bauwelt“ in Kontakt zu treten.
Christina Vogt, Gladbeck ▪
47
Perspektiven
▴▴Der Holzbau
im oberpfälzischen
Neumarkt dient
als Prototyp
für das Franchisekonzept
„Hybrid Building
2050“
Plusenergiehaus
Ein Holzbau tankt Energie
„Hybrid Building 2050“ heißt der 137 m² große Büroanbau im Plusenergiestandard,
den Variotec seit dem vergangenen Herbst auf ihrem Firmengelände zeigt. Für
den hölzernen Kubus tüftelte Architekt Martin Forstner an einem interessanten Konzept.
L
egt man die bestehende EU-Richtlinie von 2010 zugrunde, wird
der Nullenergiestandard für Nichtwohngebäude 2019, für Wohngebäude 2021 zur Pflicht.“ Der Satz aus dem
Mund von Martin Forstner klingt wie
ein Weckruf an alle, die sich bislang um das Thema Energieeffizienz bei Gebäuden gedrückt haben.
Der Architekt aus dem bayerischen
Neumarkt kennt sich aus, denn seit
2000 betreut er federführend Projekte
dieser Art. Mit dem neuen Konzeptbau möchte sich sein Auftraggeber
Variotec als Hersteller von Passivhauskomponenten den Weg in den
Franchisemarkt für Plusenergiehäuser
48
ebnen. „Hybrid Building 2050“ heißt
das modulare Bausystem, für das Architekten und Bauunternehmer, aber
auch Bauträger seit 2013 Lizenzen erwerben können.
Plusenergie für die breite Masse
Das Leitmotiv zu dem Gebäudekonzept beschreibt Forstner so: „Das
Wesentliche bauen und das Unwesentliche weglassen – und zwar alles mit handelsüblichen Produkten.“
Mit dem Bausystem, das mit effizienter Hülle und reduzierter Haustechnik arbeitet, will das Unternehmen „der breiten Masse“ den Zugang
mikado 8.2013
zum Plusenergiehausmarkt ermöglichen. „In unserem Konzept sind die
zur Bilanzierung wichtige Photovoltaikanlage sowie das Heiz- und Kühlsystem bereits enthalten“, betont der
Planer. Die Kosten sollen denen herkömmlicher Passivhausbauten entsprechen. Die Energie für Heizung,
Strom und Kühlung erzeugt das System selbst.
Flexibel bis ins hohe Alter
Die Quaderform des Firmenneubaus
verrät den Passivhauscharakter: Nach
Süden hin großflächig verglast, nach
Norden hin eher verschlossen, wartet
Perspektiven
der Büroanbau in Neumarkt in den
Abmessungen 6,80 m × 13,25 m mit
einem Schulungsraum und einem
Empfangsbereich im Erdgeschoss
auf. Das Obergeschoss beherbergt
drei Büroräume, die Haustechnikzelle, den Flur und den Treppenaufgang.
In dieser Geometrie kann das Gebäude jederzeit auch als Ein-, Mehrfamilien- oder Reihenhaus genutzt
werden – einschließlich unterschiedlicher Dachformen.
„Unser variables Gebäudekonzept
passt sich je nach Lebenssituation
dem Nutzer an. Sollte z. B. irgendwann häusliche Pflege ein Thema
sein, lässt sich die Innen- zur Außentreppe ummontieren und das Erdgeschoss barrierefrei nutzen. Das Treppenloch wird dann verschlossen und
das Obergeschoss könnte von einer
Pflegekraft bewohnt werden. Möglich macht das die Stahl-Holztreppe,
die bei unserem Prototypen allerdings noch nicht zum Einsatz gekommen ist“, erzählt der Architekt. Damit
müsse man im Alter seine gewohnte
Umgebung nicht mehr verlassen.
▸▸Die Verschattung lässt bei
Bedarf
automatisch Licht
in den
Schulungsraum
Außenwand zeigt Dämmplus
auch mit deren Nachhaltigkeit, der
trockenen Bauweise und der besseren Logistik. Deshalb verabschiedete er sich im Gegensatz zu früheren
Gebäuden wieder von der Idee massiver Betonklimadecken zugunsten
komplett vormontierter Heiz- und
Kühldecken aus Holz.
Seit 2010 bietet Variotec das bauaufsichtlich zugelassene Vakuumdämmsystem namens „Qasa“ mit
14 verschiedenen Deckschichten an.
Letztere sollen die Vakuum-Isolations-Paneele (VIP) in ihrer Funktion
Holz trägt Verantwortung
Die Tragstruktur des Gebäudes bildete Forstner mit einem massiven
Holzbausystem aus. Um eine offene Grundrissgestaltung und spätere
Umbauten zu ermöglichen, verzichtete der Planer dabei auf tragende
Innenwände.
Der ganze Bau ruht auf einer in
Styrodur gebetteten Stahlbetonbodenplatte. Darüber schultern dreiseitig angeordnete und 9,5 cm starke
Massivholzwände die knapp 20 cm
dicke Massivholzdecke, das Obergeschoss sowie das komplett vorgefertigte und mit nur 2 Grad geneigte
Flachdach. Das besteht aus Stegträgern, beidseitig mit OSB-Platten
beplankt und gedämmt mit 40 cm
dicken Paketen aus Mineralwolle.
Darüber schützt eine Dachhaut aus
Trapezblech die Konstruktion vor
Regen, Wind und Schnee. In dem
Konzeptbau steift eine Stahlbetonfertigtreppe inklusive Massivwand
die Konstruktion aus. Den Einsatz
von Holzbauteilen begründet Forstner neben der zügigeren Montage
www.mikado-online.de
So funktioniert die Haustechnik des Gebäudes
▸▸ Lüftungskompaktgeräte mit Erdsole
▸▸ Pufferspeicher mit Heiz- und Kühlenergiebereitstellung
▸▸ Klimadecken
▸▸ PV Anlage
Neubau
Bestand
PV
Dachaufständerung
Überschuss
Netzeinspeisung
Heiz – Kühldecke
Solarer Eintrag
aufsteigende Raumwärme
Abführen über Kühldecken
Rücklauf
Kühldecken
Puffersp.
200 l
Heiz – Kühldecke
Außenverschattung
Lüftungskompaktgerät WRG
Küchenzeile
Elektro
Durchlauferhitzer
Abwasserleitung
Kaltwasserleitung
Verlegung in Oberflächenaussparung
Bodenplatte
Fortluft
Mischer
Zuluft
Kondensatablauf
Reserveleerrohr
Anbindung
Kühlzisterne
Deckendurchbruch/Bohrung
Anbindung Abwasser Küche an
Bestand über Pumpleitung
Kaltwasserleitung
Anbindung an Bestand
Sole – Erdwärmetauscher
49
Perspektiven
mikado-Interview
Energiebilanz steht im Fokus
Mit dem Bau des Plusenergiegebäudes „Hybrid Building 2050“
stellte Variotec seinem Architekten Martin Forstner
eine schwierige Aufgabe. Wie der Planer die Probleme löste,
erzählt er im Interview.
mikado: Gewinnt das Gebäude tatsächlich mehr Energie, als es verbraucht?
Forstner: Das wird das Monitoring
zeigen. Die Zwischenwerte lassen
schon jetzt den Schluss zu, dass der
Plusenergiestandard erreicht wird.
Wie temperieren Sie das Gebäude im
Hochsommer wirtschaftlich?
Das geht nur, wenn alle Gebäudekomponenten optimal aufeinander
abgestimmt sind. Den Härtetest hatten wir bereits Ende Juni: Bei Außentemperaturen von bis zu 36 °C
konnten wir die Rauminnentemperaturen zwischen 22 und 25 °C halten.
Grundvoraussetzung ist immer die
Verschattung der Gebäudehülle. Nur
dadurch lassen sich erhöhte Wärmeeinträge vermeiden und die Restkühllast mit minimierter Leistung abdecken. Dabei ist die solare Aufheizung
durch Fensterflächen genauso zu berücksichtigen wie interne Lasten, z. B.
Ab wann rechnet sich Ihr Plusenergiehaus für Bauherren?
Die Mehrkosten für Passivhäuser
werden oftmals noch viel zu hoch angesetzt. Wie wird denn ein Gebäude
nach EnEV-Standard heute gebaut?
Die Gebäudehülle wird möglichst minimal gedämmt und Hüllelemente
wie Fenster und Außentüren aus Unkenntnis mit schlechten Werten verwendet. Die teure Anlagentechnik
soll dann die Energieverluste wieder wettmachen. Legt man jedoch
das Passivhauskonzept als zeitgemäße Konstruktion zugrunde, liegen die
Unterschiede bei EnEV-Neubauten
doch nur in den Bereichen der Dämmstärke und der Qualität der verwendeten Fenster- und Außentüren. Voraussetzung ist natürlich auch eine
gut geplante luft- und winddichte
Gebäudehülle ohne Wärmebrücken.
Der Unterschied liegt also in den
Mehrkosten für dickere Dämmung
▸▸„Es reicht nicht,
ein Gebäude
nur nach rein
architektonischen
Maßstäben
zu planen“, sagt
Martin Forstner
im Schnitt 1784 Euro/m² Brutto kosten, gleichgroße Passivhäuser liegen
bei 1914 Euro. Das entspricht in etwa
8 % Mehrkosten. Steigen die Energiepreise innerhalb von 50 Jahren um
5 %, dann amortisiert sich ein solches Gebäude bereits ab dem zehnten Jahr und am Ende haben Bauherren sogar 78 389 Euro mehr auf
der Hand. Steigen die Energiepreise
um ganze 10 %, beträgt der Kostenvorteil am Ende sogar 529 306 Euro.
Rechnet man bei Plusenergiebauten
die Einnahmen aus den Energieüberschüssen hinzu, dann können sich die
Ergebnisse sogar verdoppeln.
„Wir wollten ein nutzerfreundliches und energieeffizientes Gebäude für die breite Masse entwickeln.“
durch die Abwärme von PCs oder der
Beleuchtung. Will man ein Gebäude
kühlen, reicht es nicht aus, mit hohem Energieaufwand und herkömmlicher Konvektionstechnologie zu
arbeiten. Man benötigt Strahlungskühle, die in unserem Konzept über
temperiertes Wasser in den Rohrleitungen an den Unterseiten der Geschossdecken an die Räume abgegeben wird. Zudem ist es wichtig, den
Beginn der Kühlung mit der Gebäudegeometrie und der -masse abzustimmen. Hier haben wir bestehende
Technologien aus unserer Sicht optimal miteinander kombiniert.
50
und die bessere Qualität der Bauprodukte. Ein Passivhauskonzept ist
einfacher und intelligenter, vermeidet Energieverluste und ist unabhängig von steigenden Energiekosten.
Erzeugt das Gebäude dann die
Energie für den Betrieb auch noch
selbst, liegen die Vorteile ganz klar
auf der Hand.
Gibt es für Ihre These auch Zahlen?
Natürlich, eine Studie des Energiereferates der Stadt Frankfurt am Main
zeigt beispielsweise, dass EnEVNeubauten in Deutschland mit einer
Wohn- und Nutzfläche von 162 m²
mikado 8.2013
Warum sollte ein Holzbaubetrieb das
Franchisekonzept nutzen?
Damit erhält der Handwerker ein in
den Komponenten optimal aufeinander abgestimmtes Gebäudesystem.
Mit unserem System wollen wir den
Nutzern die Möglichkeit geben, Plusenergiehäuser ohne Kinderkrankheiten zu einem Preis zu erhalten, der
nicht höher liegt als bei heutigen
Passivhäusern. Jahrelange Entwicklungszeiten entfallen. Als Franchisegeber definieren wir alle Prozessabläufe und Details. Das Ergebnis ist
ein völlig austherapiertes Gebäude▪
konzept.
Perspektiven
als Dämmkern vor dem rauen Bau
prozess schützen, sowie dem System die gewünschte Optik und den
entsprechenden Schallschutz verpassen. Für den Brandschutz verfügt es
über eine Zulassung als B1-Element
(schwer entflammbar). Außerdem
liegt seit Juni 2013 eine Europäisch
Technische Zulassung (ETA) vor.
Um zu verdeutlichen, wie viel
Platz sich gegenüber herkömmlichen Dämmlösungen sparen lässt,
zeigt der Firmenanbau mehrere Varianten. Addieren sich in Richtung des
Gebäudebestandes sowie im nordund westseitigen Obergeschoss noch
30 cm Mineralfaserdämmung, gefolgt von 6 cm Holzweichfaserplatten und einer Putzschicht von 1 cm
zu einem 37 cm dicken Dämmpaket
(U-Wert 0,09 W/(m²K)), kommen die
Erdgeschosswände deutlich graziler
daher: Die mit Vakuumdämmpaneelen gedämmten und hinterlüfteten
Nord- und Westwände beanspruchen
mit 5 cm Dämmstärke plus beidseitiger PVC-Schutzschicht, Lattung und
Holzschalung lediglich 10,6 cm für
sich – bei einem U-Wert von 0,14 W/
(m²K). Vor allem in Gegenden mit
teuren Grundstücken lohne es sich,
den schlanken Trumpf auszuspielen,
wirbt der Hersteller. Forstner rechnet
vor: „Verwendet man für den Bau der
Fassade bei gleichen Außenabmessungen die Vakuumdämmpakete, beträgt der Flächengewinn bezogen auf
die zwei Geschosse rund 20 m².“
▸▸26 cm ragt die
in Mineralfaser
gedämmte Wand
im Obergeschoss über die
mit dem
Vakuumdämmsystem verkleidete
Außenwand
hinaus
Gebäudehülle zeigt Vielfalt
In die Südseite des Obergeschosses
integrierte der Architekt eine weitere Variante namens „Hydro-VIP“.
Mit dem nur 85 mm aufbauenden
Wärmedämmverbundsystem, kombiniert mit einer Putzträgerplatte, erreicht das Bauteil einen U-Wert von
0,13 W/(m²K). Eine weitere Produktvariante hilft in den ansonsten problematisch zu dämmenden Rollladenkästen beim Energiesparen.
In dem Neubau verbaute Forstner auch zahlreiche Passivhausfenster und -türen aus dem Portfolio
seines Auftraggebers: „Für uns war
es wichtig, Bauherren und Planern
mit diesem Gebäude von unserem
Know-how und der Produktvielfalt
zu überzeugen.“ Im Obergeschoss
komplettieren deshalb die hauseigenen Holz-Alu-Fenster namens „ENEF
12 D“ die Süd- und Westfront der
Gebäudehülle. Die Außenseite der
laut Hersteller wartungsfreien Passivhausfenster mit einem UW-Wert
von 0,78 W/(m²K) erhielt eine anthrazitfarbige Aluminiumschale als
Wetterschutzbekleidung. Bei dem auf
der Nordseite verbauten Fenster namens „Alterna Vallo“ mit einem UWWert von 0,79 W/(m²K) ermöglicht
wiederum die zwischen den Scheiben angeordnete Jalousie auch bei
Wind und Wetter eine Verschattung.
Im Erdgeschoss sollen die mit 2,85 m
geschosshohen und bis zu 2,50 m
◂◂Die Haustechnikzelle im
Obergeschoss
bildet das Herz
des Gebäudes
▸▸Unverkennbar
ein Holzbau:
Die Stegträger
warten noch
auf die Ausdämmung mit
Mineralwolle
www.mikado-online.de
51
Perspektiven
◂◂Montage der
Vakuumdämmplatten. Der
speziell
gekennzeichnete
Rand bietet
Raum zur
Verschraubung
breiten Passivhausfenster „Energyframe IV“ viel Licht und Wärme in
das Gebäudeinnere lassen. Der UWWert von 0,67 W/(m²K) sorgt für die
notwendige Dämmung. Als „optimal“
beschreibt Forstner auch das motorengesteuerte Verschattungssystem,
dessen 15 cm breite Lamellen die
Innenräume vor zu großer Aufheizung im Hochsommer schützen sollen. Dabei reguliert das System selbst
bei waagerechter oder leicht schräger
Stellung den Innraum so, dass noch
ausreichend Tageslicht einfällt –
wichtig sowohl für den Wohnkomfort als auch für Grünpflanzen.
natürlich gekühlte Wasser auf die
Reise durch die Rohrleitungen unterhalb der Decke schicken. „Das System
ist die günstigste Lösung überhaupt,
da wir mit ca. 5 Euro pro Jahr nahezu keine Betriebskosten mehr haben werden“, schwärmt der Architekt
und stützt sich dabei auf langjährige Erfahrungen. „Damit beenden
laufende Monitoring direkt miteinander verglichen werden. Dafür stattete
der Bauherr seinen Neubau mit Messfühlern, Sensoren und einem EIBBussystem aus. Für frische und angenehm temperierte Luft sorgt eine
Be- und Entlüftungsanlage mit vorgeschaltetem Erdkollektor. Die Photovoltaikanlage auf dem Dach erzeugt
genügend Strom für die Haustechnik.
Überschüssige Energie vergütet der
örtliche Versorger mit den staatlich
festgelegten Sätzen. Damit kann das
Gebäude einen wichtigen Eigenbeitrag zur Finanzierung leisten.
Dipl.-Ing. (FH) Jan Fischer, Berlin ▪
Steckbrief
Gebäude:
Büroanbau „Hybrid Building
2050“, Neumarkt i.d.Opf.
Energiestandard:
Plusenergiestandard
Holzbauteile:
Außenwände mit QASA: 200 mm
als WDVS: 475 mm
Zwischendecke: 201 mm
◂◂Unterhalb
der massiven
Holzdecke
verlaufen die
roten
Leitungen, durch
die später
kühlendes oder
heizendes
Wasser laufen
wird
Kühlung auf Taschengeldniveau
Die Gebäudehülle im Passivhausstandard ist Grundlage der Philosophie,
doch nur mit der richtigen Haustechnik geht das Plusenergiekonzept auch
auf. Bei dem Prototyp in Neumarkt
bestimmt u. a. die Wassertemperatur
in den Rohrleitungen unterhalb der
Geschossdecke darüber, ob geheizt
oder gekühlt wird. „Für uns ist die
Geschossdecke seit Jahren der ideale Wärmetauscher, da sie die größte auf den Raum bezogene freie Fläche bietet“, erklärt Architekt Forstner.
Die gewünschte Temperatur produziert derzeit eine Luft/Wasser-Wärmepumpe.
In einem weiteren Schritt soll
eine im Garten vergrabene Erdzisterne das Kühlwasser liefern. Eine
Pumpe wird dann das vom Erdreich
wir jegliche Diskussionen um unausgegorene Kühllasten in Passivhäusern.“ Derzeit arbeitet der Prototyp noch mit einer Luftwärmepumpe,
da die Zisterne aus Zeitgründen noch
nicht eingebaut ist. Forstner sieht das
aber eher als Vorteil, denn so könnten die verschiedenen Kühltechnologien über das noch bis Herbst 2013
52
mikado 8.2013
Kofferdachsystem gedämmt,
Stegträger, Schalung
Betonmassivteile:
Gedämmte Betonbodenplatte,
Styrodurwannensystem,
Betontreppe EG-OG
Decken:
Klimadecken als Heiz- und
Kühldeckensystem
Haustechnik:
Be- und Entlüftungsanlage mit
WRG, Erdkollektor
PV-Anlage, 7,98 KWp
VARIOTEC
Heizzentrale:
Nenn-Wärmeleistung: 10,6 KW
Nenn-Kühlleistung: 12,6 KW
EIB-Bus, GIRA Homeserver
Bauzeit:
August bis September 2012
Monitoring:
Februar 2013 bis Februar 2014
Architekt:
Architekt Martin Forstner ByAK
D-92318 Neumarkt i.d.OPf.
Bauherr:
Variotec GmbH & Co. KG
D-92318 Neumarkt i.d.Opf.
Perspektiven
Fünfgeschosser
Revolution im Norden
Bernadette Grimmenstein
Auf der Internationalen Bauausstellung (IBA) in Hamburg
darf sich der Holzbau als solcher präsentieren:
Der Woodcube zeigt seine Flächen und Tragwerke ungekapselt.
www.mikado-online.de
53
Bernadette Grimmenstein
Perspektiven
D
ie Renaissance des Holzbaus
hat die Städte erreicht. Im holzbaulich bis dato unbedarften Hamburg besetzt der Holzbau den neuen
Raum, den ihm die IBA (Internationale Bauausstellung) durch die sozial-ökologische Ausrichtung öffnete. Die Mehrzahl der Objekte der
„Bauausstellung in der Bauausstellung“ präsentieren holzbasierte Lösungen, von denen der Woodcube
mit 900 m² Wohnfläche die konsequenteste Umsetzung bereithält. Der
15 m hohe, massive Holzkubus beherbergt auf fünf Geschossebenen
acht Einheiten mit zwei bis sechs
Räumen und Wohnflächen zwischen
70 und 190 m².
Stuttgart ließ sich Korff die ursprüngliche Hybridkonstruktion modifizieren und die Holzgewerke von Folien,
Verkapselungen, Bauchemie, Lacken,
Leimen und künstlichen Dämmmaterialien befreien. Das Ergebnis zeigt
ein für den städtischen Raum geradezu revolutionäres Bauwerk: Der
▴▴Nur der zentrale
Erschließungskern (Treppenhaus
und Aufzug)
besteht aus Stahlbeton
▾▾Die kleinen
Lufteinschlüsse in
den Massivholzelementen
erhöhen die
Dämmwirkung
Korpus inklusive der Decken und Böden besteht einzig aus unbehandeltem, getrocknetem, gesägtem und
gehobeltem Holz, das sowohl im Außen- als auch Innenbereich sichtbar
geblieben ist.
Der Woodcube setzt sich aus vorgefertigten Wand-, Decken- und
IBA Hamburg/ Martin Kunze, Woodcube Hamburg GmbH
Novum im Städtebau
Die Idee zum Woodcube ging aus einem Architekturwettbewerb hervor.
Den Entwurf des Instituts für urbanen Holzbau (IFUH) um Philipp Koch
wählte die IBA Hamburg zur Realisierung aus. Der Bauinvestor Matthias
Korff nahm sich des Projektes an und
errichtete den Fünfgeschosser in rein
ökologischer, massiver Holzbauweise. Von der Architekturagentur aus
54
mikado 8.2013
Perspektiven
Dachelementen der österreichischen
Systembauweise Thoma Holz100 zusammen. Bedingt durch den hohen
Vorfertigungsgrad stand der hölzerne
Rohbau innerhalb von vier Wochen.
Die massiven Holzelemente platzierten die Monteure auf das Kellergeschoss rund um den zentralen Erschließungskern mit Treppenhaus
und Aufzug, die beide aus Stahlbeton gefertigt wurden.
Die Elemente bestehen aus verschieden starken Brettlagen bzw. Pfosten
aus Tannen- und Fichtenholz. Auf
beiden Seiten einer senkrecht stehenden, 80 mm messenden Kantholzlage werden verschiedene Brettschichten sowohl horizontal, vertikal als
auch diagonal zu kompakten Bauteilen miteinander verbunden.
Die Brettschichten von 24 mm Dicke befestigt Thoma mit relativ trockenen Buchenholzdübeln, die, leicht
befeuchtet, hydraulisch in den Holzlagenverbund eingepresst werden.
Danach quellen sie auf und ziehen
sich in Richtung des etwas feuchteren
Weichholzes fest. Aufgrund der unterschiedlichen Feuchtegrade in den
Dübeln aus Hartholz und den Brettschichtlagen aus Weichholz entsteht
ein stabiler Kraftschluss im gesamten Element, der auf der natürlichen,
ausgleichenden Feuchtebewegung im
Holzkörper beruht.
Einstoffliche Bauweise
Der Wandaufbau des hölzernen
Würfels misst 32 cm, inklusive einer 3 cm dicken Dämmschicht aus
Holzweichfaserplatten. Geschützt
zwischen zwei Brettlagen sorgt eine
Fassadenschalungsbahn auf Zellulosebasis und Holzweichfaserdämmung für die nötige Wind- bzw. Luftdichtigkeit.
Die Außenhülle bildet eine witterungsresistente Fassadenverkleidung
aus unbehandeltem Lärchenholz. Unter dieser stellt eine schmale Holzunterkonstruktion die erforderliche
Belüftung sicher. Damit besteht die
gesamte Gebäudehülle des Woodcube
einzig aus Holz bzw. Holzfasern.
www.mikado-online.de
IBA Hamburg/ Martin Kunze, Woodcube Hamburg GmbH
Stabiler Kraftschluss
▸▸Um den
Erschließungskern
gruppieren
sich die hölzernen
Boden-,
Wand- und
Deckenelemente
Die naturbelassene und puristische
Bauweise verzichtet bei den Wandund Deckenelementen bewusst auf
jedwede Verleimungen, Nägel, Metalle, Folien oder Kunststoffbahnen.
Doch ganz ohne Metall kommt
auch der Woodcube nicht aus: Die
Montage der Elemente ab der Bodenplatte erfordert Schrauben, Nägel und
Winkel als Verbindungsmittel.
beträgt 0,079 W/(mK) (gegenüber
Nadelholz mit 0,13 W/mK). Der UWert der Wand beträgt 0,19 W/(m²K).
Die 23 cm dicken Holzdecken und
Energiekennzahlen
Gebäudevolumen:
V = 3430 m³
Stehende Luftschicht dämmt
Umfassungsfläche:
Die Holz100-Elemente verfügen über
eine hohe Wärmedämmung. Das beruht zum einen auf den naturbedingt
guten Dämmeigenschaften von Massivholz. Zum anderen auf Lufteinschlüssen zwischen den einzelnen
Brettlagen, die durch kleine, eingefräste Längsrillen entstehen. Nach
dem Zusammenfügen der gerillten
Brettlagen zu Massivholzelementen
werden die Kopfenden mit einem Naturöl-Holzstaub-Gemisch verschlossen. Daraus resultiert eine „stehende
Luftschicht“, die die Dämmwirkung
verstärkt. Der Wandaufbau des Woodcube erreicht Niedrigenergiestandard: Der Lambdawert (Wärmeleitfähigkeit) der gefrästen Holzschichten
A/V-Verhältnis:
A = 1474 m²
A/V = 0,43
Nutzfläche:
998 m²
Transmissionswärmeverlust:
HT’ = 0,246 W/m²K)
Heizwärmebedarf:
Qh’’ = 18 kWh/(m²a)
Endenergiebedarf:
QE’’ = 39,3 kWh/(m²a)
Endenergie:
QE = 39 200 kWh/a
Primärenergiebedarf:
QP’’= 21,3 kWh/(m²a)
Grenzwert KfW-40:
QP’’= 27,2 kWh/(m²a)
(22 % Unterschreitung)
55
Bernadette Grimmenstein
Perspektiven
Steckbrief
Bauträger:
Woodcube Hamburg GmbH /
DeepGreen Development
D-22081 Hamburg
www.woodcube-Hamburg.de
Architektur:
architekturagentur
D-70176 Stuttgart
www.architekturagentur.de
Statik:
Isenmann Ingenieure
Büro für Tragwerksplanung
und Bauwesen
D-77716 Haslach
www.isenmann-ingenieure.de
Brandschutz:
T|S|B Ingenieurgesellschaft mbH
D-64285 Darmstadt
www.tsb-ing.de
Holzbau:
Ing. Erwin Thoma Holz GmbH
Thoma Forschungszentrum
für Holzverarbeitung
A-5622 Goldegg
www.thoma.at
Bauleitung Haustechnik:
keenco3 UG
D-21079 Hamburg
www.keenco3.de
56
die Balkonplatten bestehen aus ein
und denselben Elementen. Sie reichen vom Erschließungskern über
den Innenraum und die Außenwände bis nach außen durch, ohne eine
Wärmebrücke zu bilden.
Weil die Lasten von den Außenwänden abgetragen werden, benötigen die Räume keine weiteren Stützen. Das ermöglicht eine individuelle
Raumaufteilung.
Ganzheitliche Bauphilosophie
Der Woodcube erreicht in etwa Passivhaus-Level. Er unterschreitet die
Voraussetzungen des KfW-Effizienzhauses 40 um 22 % und erfüllt die
bekannten Förder- (Kreditanstalt für
Wiederaufbau – KfW) und Zertifizierungskriterien (Deutsche Gesellschaft
für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V.)
ohne Probleme.
Der Massivholz-Prototyp verfügt
über eine CO2-neutrale Gesamtökobilanz, die von der Herstellung sämtlicher am Bau beteiligter Materialien
über den Bauprozess und die Nutzung
bis zum Rückbau inklusive Recycling
eine geschlossen evaluierte Prozesskette ausweist. Das unterscheidet ihn
mikado 8.2013
▴▴In den
diffusionsoffenen
Wohnräumen
des Woodcube
sind die
Qualitäten des
unbehandelten
Holzes
sicht-, greif- und
erfahrbar
von der rechtsgültigen, gleichwohl zu
kurz greifenden EnEV (Energieeinsparverordnung), die nur den Energieverbrauch der Gebäude während
deren Nutzungsphase betrachtet.
Bilanz überzeugt
Der Bauträger beauftragte die ina Planungsgesellschaft (www.ina-darmstadt.de) mit der Ökobilanzierung des
Woodcube. Die Analyse erfolgte nach
den Vorgaben des Zertifizierungssystems des DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen). Das
Ergebnis zeigt: Der Woodcube ist sowohl in der Herstellung als auch im
Betrieb in Gänze CO2-neutral und
schadstofffrei. Mit den CO2-Emissionen, die beim Bau eines in Form und
Größe vergleichbaren konventionellen, mineralischen Passivhauses entstünden, könnten 70 Woodcubes errichtet und betrieben werden.
Sämtliche eingesetzten Materialien im Holzkubus sind komplett
recyclingfähig, biologisch abbaubar und baubiologisch einwandfrei.
Im Gebäude optimiert ein vernetztes Energiemanagementsystem die
Verbräuche und stimmt sie auf das
Perspektiven
individuelle Nutzerverhalten ab. So
werden z. B. Heizenergie, die dezentrale Lüftung mit Wärmerückgewinnung und Jalousien automatisch gesteuert bzw. ganz abgeschaltet, wenn
der Bewohner auf Reisen ist.
Die Verbräuche jedes einzelnen
Energieabnehmers werden dokumentiert. So kennt der Bewohner seinen
Stromverbrauch und kann bei Bedarf gegensteuern. In den öffentlichen Bereichen wie Keller, Foyer und
Treppenhaus arbeiten 1-Watt-LEDLeuchten, der Aufzug verfügt über
eine Bremsenergierückgewinnung.
Grundriss 1. Obergeschoss
Kind
Bad
Flur
Balkon
Wohnen / Kochen / Essen
Schlafen
Schlafen
Holz hält Brand 280 Minuten stand
Wohnen / Kochen / Essen
Flur
Kind
Bad
Balkon
Schnitt
Wohnraum
Gast / Arbeiten
Kind 2
Wohnen / Kochen / Essen
Kind 2
Schlafen
Wohnen / Kochen / Essen
Wohnen / Kochen / Essen
Wohnen / Kochen / Essen
Keller
architekturagentur
Fester Bestandteil der Philosophie des
Woodcube ist es, das Holz aus Brandschutzgründen weder hinter Verkapselungen oder fremdstofflichen
Fassaden zu verstecken noch mit
Schutzanstrichen zu versehen oder
teure Sprinkler einzubauen. Doch
genau das verlangte die Hamburger
Brandschutzvorschrift von 1995.
Jedoch belegte die vom Bauträger
beauftragte Technische Universität
Darmstadt um Professor Karsten Tichelmann in Brandschutzversuchen,
dass der Massivholzbau ohne derlei
Brandschutzmaßnahmen auskommt:
Die Tests zeigten, dass die Holzelemente drei- bis fünfmal länger Feuerwiderstand leisten als Beton- oder
Ziegelkonstruktionen.
Die in der Gebäudeklasse IV erforderliche F90-Brandwiderstandsdauer
(= 90 Minuten) bei 1000 Grad Dauerbeflammung erreichte die Konstruktion problemlos. Die Konstruktion
des Prototypen erzielte gar F280.
Insgesamt wurden für den Woodcube 500 m³ an Holzvolumina verbaut.
Das entspricht einem Kohlenstoffanteil von umgerechnet 125 Tonnen.
Daraus resultiert eine CO2-Speicherung von über 458 Tonnen.
Die energetische Versorgung erfolgt ebenfalls CO2-neutral: Auf dem
Dach produzieren Photovoltaik-Elemente mehr Strom, als der öffentliche Bereich des Gebäudes benötigt
und regenerativ erzeugte Fernwärme stellt die Energie für Warmwasser und Heizung sicher.
Marc Wilhelm Lennartz, Polch-Ruitsch ▪
www.mikado-online.de
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Vorschau mikado 9.2013 erscheint am 5. September 2013
RUBNER holzbau
Ingenieurholzbau
Holz fährt ein
Das Gebäudeensemble an der Station
„Laubenbachmühle“ der Schmalspurbahnlinie „Mariazellerbahn“ in
Frankenfels beeindruckt durch seine
hölzerne Dachkonstruktion in Form von
tonnendachähnlichen Rippenschalen. Es
ist Bahnhofshalle und Betriebsgebäude
mit Werkhalle und Werkstätten zur Wartung der Bahnlinie. Rhombenförmige
Oberlichter in der Dachschale, die sich
aus den sich kreuzenden Brettschichtholz-Haupt- und -Nebenträgern ergeben, lassen viel Tageslicht ins Innere.
Außerdem
mikadoplus – LEGEP – Planung nachhaltiger Gebäude
Fa. Terhalle
Puschmann
Bauen im Bestand
Möglichkeit für alles
Bauen im Bestand steht für Altes erhalten anstatt abzureißen.
Das zeigen Sanierungen, Aufstockungen, Lückenbebauungen
oder Umnutzungskonzepte. Schnell und günstig soll gebaut
werden – so lauten oftmals die Vorgaben der Bauherren. Ein
Wohnhaus zwischen Lagerhalle und Garagen in Recklinghausen-Suderwich stellt beispielhaft dar, wie sich ein zweigeschossiger Holzbaukörper mit einer Bauzeit von nur sechs
Monaten gekonnt in eine neu gewonnene Lücke integriert.
Management
Gute Gründe für Holz
Ein Haus aus Holz ist ein hochwertiges Produkt,
und doch scheitert der Holzbauer beim Bauherrn oft
mit seinem Angebot. Das muss nicht sein. Welche
Verkaufsstrategien zum Erfolg führen, wo Stolperfallen lauern und wie man das Gespräch mit dem
Käufer so lenkt, dass der Vertragsabschluss in greifbare Nähe rückt, steht in der nächsten Ausgabe.
Impressum
Offizielles Organ von Holzbau Deutschland
Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen
Baugewerbes e.V. (ZDB), Berlin, Offizielles Organ der
Europäischen Vereinigung des Holzbaus (EVH), Luxemburg
Verlag:
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG
Römerstraße 4
86438 Kissing
Telefon +49 82 33.23-0
www.weka.de ı www.mikado-online.de
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Gesellschaften, sofern nicht anderslautend:
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11 Ausgaben Studenten/
Meisterschüler:
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mikado 8.2013
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0944-5749
Erscheinungsweise:
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BERNADETTE GRIMMENSTEIN
HOLZBAU GRUBER
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