„Kammermusik der direktesten Art: eine Hommage an die

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Musikforum Gendarmenmarkt
Montag 12.06.2017
20.00 Uhr · Kleiner Saal
Thomas Beyer Flöte
Gregor Witt Oboe
Jens Thoben Klarinette
Francisco Esteban Fagott
Magdalena Ernst Horn
Birgitta Wollenweber Klavier
„Kammermusik
der direktesten Art:
eine Hommage an die
Blasinstrumente …“
Francis poulenc über sein Sextett
Programm
Francis Poulenc (1899 – 1963)
Trio für Oboe, Klarinette und Klavier
Presto
Andante
Rondo
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791)
Quintett für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott
Es-Dur KV 452
Largo – Allegro moderato
Larghetto
Rondo. Allegretto
Pause
Michail Glinka (1804 – 1857)
„Trio pathétique“ für Klarinette, Fagott und Klavier d-Moll
Allegro moderato
Scherzo. Vivacissimo
Largo
Allegro con spirito
Francis Poulenc
Sextett für Klavier, Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott und Horn
Allegro vivace (très vite et emporté)
Divertissement (Andantino)
Finale (Prestissimo-subito très lent)
In Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik Hanns Eisler
Premiumpartner
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Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind. Zuwiderhandlungen sind nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar.
Wolfgang Amadeus Mozart
Mozarts Quintett KV 452
Kammermusik für Bläser hört man im Konzertbetrieb deutlich seltener als solche für Streicher. Wer die natürliche Hierarchie etwa eines Streichquartetts gewöhnt ist, wird vielleicht
vor einem Werk für Bläserensemble zurückschrecken. Denn
hier gibt es diese Hierarchie nicht: Jedes Instrument hat seinen unverwechselbaren Charakter – und so kann auch jedes
Instrument sowohl die Melodie­
führung übernehmen als auch
eine harmonische Farbe beisteuern
als auch einen rhythmischen Puls
geben. Kammermusik für Bläser
gleicht so einem musikalischen
Kaleidoskop.
Das wusste schon Wolfgang Amadeus Mozart. Sein Quintett für
Oboe, Klarinette, Horn, Fagott und
Klavier in Es-Dur KV 452 entstand
im März 1784 – in einer der produktivsten Phasen seines Lebens.
Zwischen der „Entführung aus
dem Serail“ und der „Hochzeit des
Figaro“ entstanden nicht weniger
als sechs Klavierkonzerte, eine
Wolfgang Amadeus Mozart
­Violin- und eine Klaviersonate, ein
Gemälde von Joseph Hickel, 1783
Streichquartett (das „Jagdquartett“) –
und eben das Quintett in Es-Dur. Diesen Schaffensrausch
erklärte Mozart selbst in einem Brief an seinen Vater Leopold:
„Abends habe ich fast alle Tage zu spielen […] und nun können Sie sich leicht vorstellen, dass ich notwendig neue Sachen
spielen muss, und da muss man also schreiben.“
Wolfgang Amadeus Mozart
Kurz Notiert
Mozart war als Pianist auf dem Höhepunkt seines Erfolges –
und so verging tatsächlich kaum ein Abend, an dem er nicht
in einem Adelspalais, im Konzert eines befreundeten Musikers oder in eigenen „Subskriptionskonzerten“ auftrat. Das
Quintett erlebte seine Uraufführung im Burgtheater, der
damaligen Wiener Hofoper, am 1. April 1784. Vielleicht hatte
sich Mozart bewusst dieses prestigeträchtige Konzert für die
Premiere ausgesucht, schließlich hielt er sein Quintett „für
das beste was ich noch in meinem Leben geschrieben habe“.
Zudem entstand wie nebenbei eine neue Werkgattung; fügte
Mozart doch der Kernbesetzung der „Harmoniemusik“ das
Klavier hinzu – und verband den konzertierenden mit dem
kammermusikalischen Stil. In seinem Quintett sind die Bläserstimmen kunstvoll mit der Klavierstimme verwoben.
Die „Harmoniemusik“ war eine besondere Form des Bläser­
ensembles, die ihre Blütezeit zwischen 1770 und 1820 an den
europäischen Höfen hatte. Die Musiker dieser Formationen
unterhielten ihre adligen Hörer meist mit unbeschwerten
Werken wie Serenaden oder Opern-Potpourris.
Das Quintett beginnt mit einer langsamen Einleitung. Zwischen majestätischen Akkorden führt das Klavier das erste
zarte Thema vor, das die Bläser schließlich aufgreifen, einzeln
vorstellen, um schließlich gemeinsam das Allegro moderato
anzugehen. Hier tauschen sie immer wieder die Rollen, es entsteht ein verblüffendes motivisches Wechselspiel. Was so einfach und natürlich klingt, hat selbst das Genie Mozart länger
beschäftigt. Statt das Quintett wie sonst gleich als Partitur
auszuschreiben, musste er sich die komplizierte Satztechnik
des Quintetts erst einmal in einer Klavierskizze anschauen.
Im Larghetto scheint dann schon die Frühromantik durch –
der Reichtum an Stimmungen und harmonischen Entwicklungen ist selbst für Mozart ungewöhnlich. Wem das Haupt-
Michail Glinka
aufgehorcht
thema vage bekannt vorkommen sollte: Es hat später Eingang
in Leporellos berühmte Registerarie im „Don Giovanni“
gefunden. Im Rondo-Finale gewinnt das Klavier kurzzeitig
die Oberhand und lässt an die brillanten Klavierkonzerte der
Entstehungszeit denken. Und wie im Finale eines solchen
Konzertes gibt es auch hier eine ausgedehnte, virtuose
Kadenz, diesmal von Klavier und Bläsern gemeinsam.
Im zweiten Satz des Quintetts kann man Mozarts Gespür für
die Balance zwischen Bläsern und Klavier besonders gut
nachempfinden. Immer wieder finden sich die Instrumente
zu neuen Gruppen zusammen – und lösen sich gegenseitig
ab. Außerdem bekommt jedes Instrument eine kurze Solo­
passage.
Glinkas „Trio pathétique“
Mozart setzte mit seinem Quintett einen Standard – und inspirierte viele seiner Nachfolger. So schrieb Beethoven 1797
sein eigenes Quintett op. 16 in der gleichen Besetzung, ebenfalls in Es-Dur. Freilich war und ist Es-Dur für eine Besetzung
mit Horn nun einmal die ideale Tonart, und seit Mozarts
Geniestreich gab es in Wien einen Markt für Kammermusik
mit Klavier und Bläsern, der bedient werden musste.
Während man in Wien Instrumentalvirtuosen bejubelte,
schwelgte man in Mailand in Opernmelodien. Der russische
Komponist Michail Glinka pilgerte 1830 in die Stadt, um auch
hier seiner Liebe zur Oper zu frönen. Fast täglich besuchte er
die Opernaufführungen in der Scala und freundete sich
schließlich mit Vincenzo Bellini, einem der führenden
Belcanto-Komponisten an. Dessen Melodien inspirierten
Glinka wohl auch zu seinem „Trio pathétique“, einem seiner
wenigen kammermusikalischen Werke, das 1833 entstand.
Francis Poulenc
Dabei geht er in der eigenwilligen
Besetzung mit Klarinette, Fagott
(alternativ Violoncello) und Klavier
sogar über das Pathos der italienischen Oper hinaus. Die melancholischen Kantilenen der Klarinette
und Seufzer des Fagotts kamen den
italienischen Musikern der Uraufführung derart düster vor, dass sie
ausgerufen haben sollen: „ma questo
e disperazione!“ („Welche Verzweiflung!“). Es ist viel über den autobiographischen Hintergrund spekuliert
worden, schließlich hatte Glinka
dem Werk ein programmatisches
Motto vorangestellt: „Ich kenne von
der Liebe nur die Schmerzen, die sie
Michail Glinka in den 1850er Jahren
mit sich bringt.“
Das Trio besteht aus vier Sätzen, die fast nahtlos ineinander
übergehen. In den ersten beiden Sätzen ist allerdings nur wenig
enthalten, das die Bezeichnung „pathétique“ rechtfertigen
würde. Das Largo allerdings ist hochemotional, und das Finale
führt den tragischen Charakter des langsamen Satzes fort.
Poulencs Trio und Sextett
Bei so viel Leidenschaft können – und wollen vor allem – die
Werke des französischen Komponisten Francis Poulenc, die
den Abend einrahmen, nicht mithalten. Sind doch sowohl
sein Trio als auch sein Sextett Werke des Neoklassizismus.
Poulenc gehörte mit Darius Milhaud zu einer Generation junger Franzosen, die sich nach dem Ersten Weltkrieg vehement
Francis Poulenc
Kurz Notiert
von den Idealen des Impressionismus und dem pathetischen
Wagnerkult der damaligen Zeit abwandten – und sich lieber
mit den klaren Formen der Wiener Klassik und den Experimenten eines Igor Strawinsky beschäftigten. Als Mitglied
der „Groupe des Six“ war Poulenc einer der Vorreiter dieser
Bewegung und stützte sich dabei auf eine große Bandbreite
musikalischer Vorbilder, von Couperin über Schubert bis hin
zu Saint-Saëns, Debussy oder auch Bartók.
Die „Groupe de Six“ oder kurz „Les Six“ war ein einfluss­
reicher Zusammenschluss von fünf Komponisten und einer
Komponistin, die sich 1918 im Haus des Pariser Journalisten
Henri Collet getroffen hatten. Sie verabscheuten den roman­
tisch-opulenten Wagner-Klang, nannten die Musik von Claude
Debussy „impressionistischen Nebel“ und nahmen sich vor,
leichte, fast schon volkstümliche Musik zu schreiben.
Poulenc entwickelte im Laufe der Zeit eine starke Affinität
zu Holz- und Blechblasinstrumenten. Er sträubte sich sogar
jahrelang dagegen, Kammermusik für Streicher zu schreiben.
Mit seinen Bläserwerken setzte er jedenfalls Maßstäbe, die
bis heute nachwirken. Das früheste dieser Werke ist das Trio
für Oboe, Fagott und Klavier von 1926. Ein solches Klaviertrio
mit zwei Holzbläsern war quasi seit der Klassik nicht mehr
geschrieben worden. Und so ist es kein Wunder, wenn er
sich auch hier direkt auf ein klassisches Vorbild bezieht:
„Denjenigen, die glauben, mir sei die Form egal, verrate ich
ein Geheimnis: Der erste Satz folgt dem Vorbild eines Allegros
von Haydn, und das Rondo-Finale dem Scherzo aus dem
Zweiten Klavierkonzert von Camille Saint-Saëns.“ In einem
anderen Zusammenhang nannte er sein Trio allerdings auch
einmal „ziemlich Webersch vom Gefühl her“. Die gravitätische
Einleitung erinnert nicht nur an Mozarts Quintett, sondern
mit ihrem punktierten Rhythmus auch an die französische
Francis Poulenc
aufgehorcht
Ouvertüre, und man weiß nicht, ob sie nun ernst gemeint ist
oder nicht. Das folgende Presto beginnt dagegen gerade heraus, fast volkstümlich – im Stile der Frühklassik. Im langsamen Satz wechseln sich gesangliche, spätromantisch gefärbte
Linien mit musikalischen Clownerien ab. Kein Wunder, dass
der Tänzer Frederick Ashton das Trio nur wenige Jahre später
zur Grundlage seiner Choreographie „Les Masques“ machte.
Das Rondo-Finale ist dagegen ein humorvoller Reigen musikalischer Zitate, imitiert Hornrufe – und endet mit freudigen
Fanfaren.
Das Sextett für Klavier, Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott und
Horn hatte eine deutlich längere Entstehungsgeschichte
als sein Vorgängerwerk. Nach einer ersten Aufführung am
16. Dezember 1933, die auch von Komponistenkollegen nicht
besonders freundlich aufgenommen wurde, zog Poulenc
das Stück wieder zurück und überarbeitete es im Jahr 1939
ausführlich. Nadia Boulanger, der Grande Dame der Pariser
Komponisten-Szene, erklärte er: „Es waren schon einige gute
Ideen im Original enthalten, aber sie passten nicht zueinander. Jetzt hat das Werk andere Proportionen, ist voller Gleichgewicht und Klarheit.“ Das Sextett wird oft als musikalisches
Porträt von Poulencs Heimatstadt Paris beschrieben.
Der Kopfsatz von Poulencs Sextett könnte wirklich Musik zu
einem Paris-Film sein: Zu Beginn sind wir auf den Grands
Boulevards unterwegs. Autohupen, Straßenlärm, Schreie.
Alle sind in Bewegung, rennen, hetzen. Wir setzen uns kurz
in ein Café, hängen unseren Gedanken nach, bevor wir uns
wieder ins Gewühl stürzen.
Für ihn selbst war es „Kammermusik der direktesten Art:
eine Hommage an die Blasinstrumente, die ich schätze, seit
ich begonnen habe zu komponieren.“ Wie seine Freunde von
der „Groupe des Six“ wollte der Komponist weg von der „Stim-
Francis Poulenc
mungsmalerei“ der Impressionisten, hin zu einer Art „musikalischer Prosa“, einer Musik des Alltags. Poulenc erreicht das
mit einer Einfachheit des Ausdrucks, aber auch mit musikalischem Witz.
Das Werk besteht aus drei Sätzen, die aber ihrerseits vielfach
unterteilt sind – in einem ständigen Tempo- und Stimmungswechsel. Bezeichnungen wie „sehr trocken“, „sehr heiter“,
„sehr innig und ausdrucksvoll“,
„melancholisch“ finden sich überall
in der Partitur. Poulenc leuchtet
diese vielen Stimmungsbilder mit
der ganzen Palette moderner Bläsermusik aus. Die Flatterzunge auf
der Flöte kommt ebenso zum Einsatz wie Huptöne des Horns oder
der blökende Naturlaut der Oboe.
Aber auch der weichere Klang der
Instrumente, der menschlichen
Stimme oft nicht unähnlich, wird
genutzt, während der Klavierpart
eher für den Puls, für die Motorik
zuständig ist. In all dieser musikalischen Burleske lässt nur der langsame Mittelteil des ersten Satzes
erahnen, dass hinter der glitzernFrancis Poulenc mit seinem Hund beim Kochen
den Fassade des Werkes auch eine
große Melancholie steckt, die in der Coda des letzten Satzes
noch einmal wiederkehrt. Wurde das Werk in seiner endgültigen Gestalt doch am 9. Dezember 1940 in Paris uraufgeführt –
da war Poulencs geliebte Heimatstadt seit fünf Monaten von
der deutschen Wehrmacht besetzt. Und das pulsierende
Leben, dem das Sextett ein Denkmal setzt, war abrupt zum
Stillstand gekommen.
Mitwirkende
Im Porträt
Thomas Beyer
begann nach dem Studium an der Hochschule
für Musik Hanns Eisler Berlin 1981 seine
berufliche Laufbahn als Substitut an der
Staatskapelle Berlin und war hier von 1983
bis 1992 als stellvertretender Solo-Flötist
engagiert. Seit 1992 ist er Solo-Flötist der
Staatskapelle Berlin. Tourneen mit der Staatskapelle und mit der Deutschen Staatsoper
führten ihn in alle wichtigen Musikzentren
der Welt, durch Europa, nach Japan, Australien, Neuseeland, Israel, Brasilien, Argentinien und den USA. Immer wieder spielt er
als Aushilfe in renommierten Orchestern, daneben auch in
zahlreichen Kammermusikensembles wie dem Bläserquintett
der Staatskapelle Berlin, der „Lindenharmonie“, den „Berliner
Bläsersolisten“, dem „ensemble variazione“ und den „14 Berli­
ner Flötisten“. Ebenso ist er auf dem Gebiet der pädagogischen
Arbeit tätig, unter anderem als Mentor junger Musikerinnen
und Musiker innerhalb der Orchesterakademie der Staatskapelle Berlin sowie im Rahmen regelmäßiger Meisterkurse.
Gregor Witt
wurde in Dresden geboren und studierte bei Gerd-Albrecht
Kleinfeld an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin.
Nach ersten Engagements als Solo-Oboist der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin und der Komischen Oper Berlin
engagierte ihn Daniel Barenboim 1993 in gleicher Position an
die Staatskapelle/Staatsoper Berlin. Seit 2015 ist er Ordentli-
Mitwirkende
cher Professor für Oboe und Kammermusik an der Hochschule
für Musik und Theater Rostock, an der er bereits seit 2004
unterrichtet. Viele seiner ehemaligen Studierenden sind Solo-­
Oboisten renommierter Orchester sowie Preisträgerinnen
und Preisträger internationaler Wettbewerbe.
Als Solist gastiert Gregor Witt im In- und Ausland; als Mitglied
zahlreicher Kammermusikensembles, darunter des Bläserquintetts der Staatskapelle, hat er zahlreiche
Aufnahmen gemacht. Gastspiele führten ihn
in fast alle wichtigen Musikzentren Europas,
nach Japan, Taiwan, Nord- und Südamerika
und Israel. Zu seinen Kammermusikpartnern
zählen Daniel Barenboim, David Geringas,
Julia Fischer, Klaus Thunemann oder Marie
Luise Neunecker. Als Solo-Oboist spielte er
unter anderem bei den Berliner Philharmo­
nikern, dem NDR-Sinfonie-Orchester, der
Sächsischen Staatskapelle Dresden und den
Münchner Philharmonikern. Er ist regelmäßig Gast namhafter Festivals. Als Dirigent
arbeitet er mit verschiedenen Kammerorchestern und leitet seit 2006 die von ihm mitbegründete
Mecklenburgische Bläserakademie. Gregor Witt gibt Meisterkurse (beispielsweise an der Juilliard School in New York,
in Norwegen, Finnland, Japan, Russland und Polen). 2015
erschien seine erste Solo-CD „my oboe“, auf der er unter anderem mit Daniel Barenboim Schumanns Romanzen für Oboe
und Klavier einspielte.
Mitwirkende
Jens Thoben
studierte bereits während der Schulzeit bei
Werner Raabe an der Musikhochschule
Münster, später dann bei Reiner Wehle und
Sabine Meyer an der Musikhochschule
Lübeck. Er war Mitglied des Bundesjugend­
orchesters und der Jungen Deutschen Philharmonie, wurde durch die Hamburger
Oscar-und-Vera-Ritter-Stiftung, die Possehl-­
Stiftung und die Villa Musica gefördert,
nahm an Meisterkursen (unter anderem bei
Eduard Brunner) teil, erhielt ein zweijähriges
Stipendium der Akademie des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks unter Lorin Maazel und
ist Preisträger internationaler Wettbewerbe. 2002 wurde er
als Erster Solo-Klarinettist der Deutschen Oper am Rhein
(Düsseldorf-Duisburg) engagiert. Als Solist und Kammermusiker bereiste er Europa, die USA und Asien.
Neben seiner Karriere als Klarinettist absolvierte Jens Thoben
eine Lehrausbildung am Lichtenberger® Institut für angewandte Stimmphysiologie und studierte privat Gesang (seit
2015 in Berlin bei Regina Jakobi). In der Saison 2013/14 stand
er in einer 4-Personen-Neufassung von Henry Purcells „King
Arthur“ durch sweet.milk als Schauspieler, Klarinettist und
Sänger auf der Bühne des Staatsschauspiels Hannover. Seine
Festanstellung im Orchester gab er 2014 auf, um freischaffend
als Klarinettist und Lehrer zu arbeiten. Seine Tätigkeit in verschiedenen Ensembles und Gastverträge als Solo-Klarinettist
führen ihn regelmäßig an Häuser wie die Bayerische Staats­
oper München oder die Deutsche Oper Berlin. Jens Thoben
arbeitet als Lehrer der Lichtenberger® angewandten Stimm­
physiologie mit Instrumentalisten, Sängern und Sprechern.
Seit 2015 hat er als Assistent von Martin Spangenberg einen
Mitwirkende
Lehrauftrag für Klarinette und Lichtenberger® Methode an
der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin inne. Er bekleidete 2014 eine Vertretungsprofessur für Klarinette an der
Essener Folkwang-Universität der Künste und unterrichtet
als Gastdozent unter anderem an den Musikhochschulen in
Köln, Lübeck und Karlsruhe.
Francisco Esteban
erhielt seine Bachelorausbildung in seiner
Heimat Spanien am Conservatorio Superior
de Música de Madrid bei Salvador Aragó.
Derzeit studiert er im Master bei Volker Tessmann an der Hochschule für Musik Hanns
Eisler Berlin. 2014 wurde er in die Orchesterakademie der Staatskapelle Berlin aufgenommen. Weitere Orchestererfahrung sammelte
er unter anderem bei der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, der Kammerakademie
Potsdam, dem Ensemble Resonanz Hamburg,
dem Konzerthausorchester Berlin sowie den
Bremer Philharmonikern. Seit November 2016 ist Francisco
Esteban Fagottist beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin.
Magdalena Ernst
studiert bei Marie-Luise Neunecker an der Hochschule für
Musik Hanns Eisler Berlin. 2013/14 war sie als Austausch­
studentin bei Herman Jeurissen und Teunis van der Zwart
(Naturhorn) am Conservatorium van Amsterdam. Zudem
absolvierte sie ein Klavierstudium bei Birgitta Wollenweber.
Beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ wurde sie in verschiedenen Kategorien mehrfach Bundespreisträgerin und mit Sonderpreisen ausgezeichnet. Als Pianistin spielte sie im Rahmen
der „Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler“ als Stipendia-
Mitwirkende
tin des Deutschen Musikwettbewerbs 2010
deutschlandweit Konzerte mit ihrer Duopartnerin Franziska Dallmann (Flöte); Konzert­
reisen führten sie außerdem nach Frankreich
und Japan. Sie spielte unter anderem im
­Polyphonia Ensemble (DSO), im Ensemble
„Lindenbrass“ der Staatskapelle Berlin, im
Hornoktett mit Marie-Luise Neunecker beim
Schleswig-Holstein-Musikfestival 2012, mit
der Jungen Deutschen Philharmonie, dem
Moritzburg Festival Orchestra und dem Verbier Festival Orchestra sowie als Aushilfe bei
der Norddeutschen Philharmonie Rostock,
dem Münchener Kammerorchester, der Kammerakademie Potsdam und der Cappella Andrea Barca. Beim
Nederlands Philharmonisch Orkest/Nederlands Kamerorkest
in Amsterdam war sie Akademistin und Substitutin. Solistische Auftritte führten sie auch nach Frankreich, Luxemburg,
Kanada, Japan und Jamaika. Nach einem Zeitvertrag wurde
sie ab der Saison 2016/17 festes Mitglied der Bremer Philharmoniker und wechselte im März 2017 als Solo-Hornistin zu den
Duisburger Philharmonikern. Magdalena Ernst ist Stipendiatin der Studien­stiftung des Deutschen Volkes, der Oscar-undVera-Ritter-Stiftung sowie des Vereins Yehudi Menuhin „Live
music now“ e.V.
Birgitta Wollenweber
wurde in der Nähe von Köln geboren und absolvierte ihr mit
dem Konzertexamen abgeschlossenes Klavierstudium bei
Renate Kretschmar-Fischer an der Hochschule für Musik
­Detmold. Als Stipendiatin des DAAD studierte sie am Royal
College of Music in London bei Peter Wallfish.
Meisterkurse führten sie zu Hans Leygraf, Halina Czerny-Ste-
Mitwirkende
fanska, Gerhard Oppitz und Bruno Leonardo
Gelber. Sie ist Gewinnerin des Chopinwett­
bewerbes in Köln und Darmstadt, des JoyScott-Preises des Royal College of Music
sowie des GEDOK-Preises, wurde beim Klavierwettbewerb Maria Canals in Barcelona
und beim Deutschen Musikwettbewerb ausgezeichnet und 1991 in die „Bundesauswahl
Konzerte Junger Künstler“ des Deutschen
Musikrates aufgenommen. Birgitta Wollenweber konzertierte mit Orchestern in
Deutschland und anderen europäischen
­Ländern sowie Israel und wurde von vielen
internationalen Festivals unter anderem in
Rumänien, Tschechien, Belgien, den USA und Deutschland
eingeladen.
Als Kammermusikerin arbeitete sie mit Hartmut Rohde,
Michael Sanderling, Matthias Wollong, Stephan Picard,
Stephan Forck, François Benda, Frank Forst, Michael Faust,
Gregor Witt oder Michael Denhoff zusammen.
2002 gründete sie das Solisten-Ensemble Berlin. Ihre umfangreiche Diskographie beinhaltet unter anderem Komponisten
wie Julius Weismann, Carl Loewe, Georg von Albrecht, Salomon Jadassohn, Joseph Joachim, Wilhelm Furtwängler, Florent Schmitt, Felix Draeseke und Michael Denhoff. Studio­
produktionen, Konzertmitschnitte und ihr Künstlerporträt
wurden von zahlreichen Rundfunkstationen ausgestrahlt.
Birgitta Wollenweber gibt Meisterkurse im In- und Ausland.
2003 wurde sie Professorin für Klavier an der Hochschule für
Musik Hanns Eisler Berlin, von Juni 2014 bis Mai 2015 war sie
hier Prorektorin, von September 2014 bis Mai 2015 führte sie
als Erste Prorektorin zudem die Amtsgeschäfte des Rektors/
der Rektorin.
Vorankündigung
Donnerstag 12.05.2016
20.00 Uhr · Kleiner Saal
DORIC STRING QUARTET
Joseph Haydn Streichquartett G-Dur op. 64 Nr. 4 Hob III:66
Claude Debussy Streichquartett g-Moll op. 10
Ludwig van Beethoven Streichquartett e-Moll op. 59 Nr. 2
Vorankündigung
Donnerstag 26.05.2016
20.00 Uhr · Kleiner Saal
HORENSTEIN ENSEMBLE
George Butterworth „The Banks fo Green Willow“ – Idyll
Freitag
30.06.2017
für
Orchester,
für Kammerensemble bearbeitet von Felix
Sonnabend
01.07.2017
Korinth; Suite
für Streichquartett
20.00
Uhr
·
Großer
Saal
Henri Marteau Klarinettenquintett
op. 13
Konzerthausorchester
Berlin
Maurice Ravel „Tzigane“
– Konzertrhapsodie für Violine
Mario
venzago Dirigent
und Orchester,
für Violine und Kammerensemble bearbeitet
Tabea
Zimmermann
von Sylvain BlasselViola
Michael Jarrell „Emergences – Resurgences“ Konzert für
Viola und Orchester (DEA)
Robert Schumann Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61
DIEDIE
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