Kurzzusammenfassung Prüfung und Optimierung Energiekonzept und dynamische Gebäudesimulationen Krankenhausneubau Siloah / Ostst Oststadt stadtadt-Heidehaus Pfeil & Koch ingenieurgesellschaft Die Pfeil & Koch ingenieurgesellschaft (PKi) wurde von der Klinikum Region Hannover GmbH mit der Begutachtung eines Energiekonzeptes für den Krankenhausneubau beauftragt. Die Pfeil & Koch ingenieurgesellschaft ist spezialisiert auf die Konzeption nachhaltiger Energiekonzepte, wobei ein Schwerpunkt des Unternehmens auf dem innovativen Einsatz erneuerbarer Energien liegt. Durch die ganzheitliche Betrachtung, bei der die Hülle des Gebäudes und ihr technischer Inhalt optimal aufeinander abgestimmt werden, erstellen wir nachhaltige und wirtschaftliche Energiekonzepte, die den Bedürfnissen von Mensch und Umwelt gerecht werden. Mit einem Team aus erfahrenen Ingenieuren verschiedener Fachdisziplinen entwickeln wir in einem integralen Ansatz mit Bauherren, Architekten und dem gesamten Planungsteam maßgeschneiderte Lösungen. Dass Ökonomie und Ökologie dabei Hand in Hand gehen, haben wir seit der Gründung unseres Unternehmens im Jahr 1997 in zahlreichen Projekten bewiesen. Herr Pfeil ist Mitglied im Verband der Beratenden Ingenieure und arbeitet in einer Arbeitsgruppe „Kühlung von Patientenzimmer“ des AKG (Architekten für Krankenhausbau und Gesundheitswesen im BDA e.V.) mit. Neben zahlreichen Veröffentlichungen erfolgreicher eigener Projekte zum Thema Nachhaltigkeit und innovativer Energiekonzepte, unterrichtet Herr Pfeil im Rahmen eines Lehrauftrages an der Hochschule für Technik in Stuttgart das Fach „Nachhaltigkeit und Technische Systeme im Gebäude“. Kurzzusammenfassung der Begutachtung In den Planungsvorgaben des Bauherrn sind Ansätze eines Energiekonzeptes formuliert. Aufgabe der Pfeil & Koch ingenieurgesellschaft ist die Überprüfung dieser Unterlagen auf ein ganzheitliches Energiekonzept und die Herausarbeitung von Optimierungspotentialen. Es wurde von PKi bestätigt, dass der Ansatz einer wasserdurchströmten Betonkernaktivierung für die Patientenzimmer eine richtige und wesentliche Komponente in einem ganzheitlichen Gebäudeklimatikkonzept ist. Bei diesem System werden wasserführende Rohrschlangen in die Geschoßdecken einbetoniert und z.B. im Sommer mit 18-grädigem Wasser durchströmt. Dieses Kühlungskonzept sorgt im Zusammenspiel mit einer energetisch optimierten Fassade für behagliche Raumtemperaturen in den Patientenzimmern. Im Winter kann die Betonkernaktivierung zur Beheizung der Räume herangezogen werden, indem die Rohrleitungen mit 28grädigem Wasser beschickt werden. Da die Betonkernaktivierung ein sehr träges System ist, ist es richtig, dass weiterhin konventionelle Heizkörper, die schnell und individuell regulierbar sind, zum Einsatz kommen. Im Energiekonzept wird vorgeschlagen, die bis in 10m Tiefe reichenden Gründungspfähle des Gebäudes mittels Rohrschlangen als Energiepfähle auszubauen und so Kälte aus dem Erdreich für die Gebäudekühlung zu nutzen. Die Überprüfung dieses Vorschlages ergibt, dass es ökologisch und ökonomisch sinnvoller ist, auf ein System von Erdsonden zu setzen und dies mit einer reversiblen Wärmepumpe zu kombinieren. Damit wäre sowohl eine regenerative Kältenutzung aus Erdsonden im Sommer aber auch eine regenerative Wärmenutzung im Winter möglich. Großes Optimierungspotential liegt insbesondere bei der hydraulischen Einbindung einer geothermischen Anlage und des Systems zur Betonkernaktivierung in die gesamte Wärme- und Kälteerzeugung. Als richtig wird der Ansatz der Fernwärmenutzung angesehen um damit Spitzenwärmelasten abzudecken. Ebenso wird die Kompressionskälteerzeugung zur Deckung von Spitzenkühllasten mit Einsatz der Option „freie Kühlung“ für Kurzzusammenfassung, Klinikum Region Hannover geeignet befunden. Bei der weiteren Optimierung muß allerdings beachtet werden, dass die Temperaturniveaus für die Betonkernaktivierung den optimalen Einsatz der Geothermie und der freien Kühlung ermöglichen und diese im Betriebsfall nicht durch konventionelle Wärme- und Kälteerzeuger verdrängt werden. Für die Patientenzimmer wird eine kontrollierte Be- und Entlüftung vorgeschlagen. Dies ist aus hygienischen und auch aus energetischen (Wärmerückgewinnung aus der Abluft) Gründen zu befürworten. Die geförderten Luftmengen sind in der weiteren Planung zu optimieren. Weiteres Optimierungspotential besteht in der Zuluftkühlung bei sehr hohen Außentemperaturen. Ein ganzheitlicher Ansatz für die Gebäudehülle ist wichtig, damit ein weiches Konzept, wie es hier vorgeschlagen wird, zur Kühlung der Patientenzimmer funktionieren kann. Zur Optimierung und Überprüfung des Zusammenspiels der Fassade mit der Bauteilaktivierung wurden dynamische Gebäudesimulationen durchgeführt. Dadurch war es möglich das gebäudeklimatische Konzept der Patienten- und Arztzimmer detailliert zu untersuchen. Mit Hilfe der dynamischen Gebäudesimulation konnten die sich einstellenden Temperaturverläufe in den Räumen unter unterschiedlichen Randbedingungen (mit/ohne Sonnenschutz, Bauteilaktivierung an/aus) zeitlich dargestellt und daraus Optimierungsmaßnahmen abgeleitet werden. Als Ergebnis der Simulationen konnte festgestellt werden, dass das Fassadenkonzept mit auskragenden Brüstungsbalkonen und außen liegendem, von oben herunterfahrendem 2-stufigem Sonnenschutz mit Screengewebe in Verbindung mit der Bauteilaktivierung zu thermisch behaglichen Raumtemperaturen auch während extremer Hitzeperioden führt. Bei Fehlbedienung der Sonnenschutzelemente kann es während einer Hitzeperiode zu einem Anstieg der Raumtemperatur über den thermisch behaglichen Bereich hinaus kommen. Die U-Werte der Gebäudehülle liegen wie in der HU-Bau beschrieben unter den gesetzlichen Anforderungen der EnEV 2007 und auch unter den Forderungen der zukünftigen EnEV 2009. Wichtig für eine energieeffiziente Ausbildung der Fassade ist ein ausgewogenes Verhältnis von opakem und transparentem Fassadenanteil. Dies wird mit dem vorhandenen Verhältnis von 40% opakem und 60% transparentem Anteil erreicht. Für das Vorhaben ist in der weiteren Planung eine primärenergetische Optimierung unter Berücksichtigung der Anlagentechnik und der Gebäudehülle durchzuführen, um ein nachhaltiges Gesamtenergiekonzept zu gewährleisten. aufgestellt, Stuttgart 23.10.2008 Pfeil & Koch ingenieurgesellschaft Beratende Ingenieure VBI Marienstraße 37 • 70178 Stuttgart Tel. 0711/674474-0 • Fax 0711/674474-10 e-mail: [email protected] • net: www.pk-i.de Seite 2 22.05.09/ 0196_20081024_Kurzzusammenfassung_Gutachten_PKi_02.docx