Lcbcnsraum Stadt Nr.9 Brutuögclin unsercrStädt2 StadtDetmold,ArbeitskeisNaturlehmfad derVolkshochschule. Naturyissenschaftlicher undHistorischer Verein.Naturschutzbund DeurschJand lDBV) Mai 1992 Brutuögelin unscrerStadt2 In diesemFaltblatt werden Vögel vorgestellt,die in den Ortsteilen,den früher selbst?indigen Döfem um Detmold mit ihrcn landwirtschaftlichgenutztenFlächenund ihren Feldgehölzen, sowie in den ausgedehntenWaldgebietenbrüten. Vom Detmolder Stadtgebietin Größe von 129 kmr sind 50 km'als Acker- md Gdnland genutzt Tendenzabnehmend;auf etwa 40 km' steht Wald ausLaub- und NadelbäumenunterschiedlichenAlters in Rein- und Mischbeständen.Wir treffen mehr oder weniger gut ausgebildeteWaldmilntel an; sie werden von Sräuchem und Kdutem gebildet,schützendasWaldinnere vor starkenWinden und bieten vielen Pflanzenund Tieren Lebensmöglichkeiten. In den bebautenOrtsteilen siedelndieselbenVogelartenwie im Kemstadtbereich(Faltblatt Nr. 8). z. B. Turmfalke. Amsel und Buchfink. Hinzu kommen noch: Schleiereule,Eisvogel, Rauchschwalbe;Wacholderdrossel,Stieglitz und Feldsperling. fUnnfalke Im KembereichunsererStadtund in den Ortsteilenbrüten an hohenGebäuden,insbesondere an Tümen, aber auch an Wohnhäusemund auf Bäumen in alten Krähen- oder ElsternWälder nestemTurmfalken, im Volksmund Rüttelfalken genannt.Größeregeschlossene werden gemieden.Sie rütteln über Feldem, Wiesen und Odländem,sogarüber Brachflächen der Kernstadt.Dabei wird der KöIper schräggegenden Wind gestellt,der Schwanzstark gefächert;die Flügel schlagen je nach Windgeschwindigkeitlangsamoder schneller,und die Augen sind nach unten gedchtet,um eine Beute - Kleinsäuger, Insektenu. a. - zu erspähen.Mit angelegtenSchwingenstößt der Turmfalke hinunter,fängt den Sturzflug kurz vor dem Erdbodenmit ausgebreitetenFlügeln ab, ergreift dasBeutetier mit den scharfenKrallen seinerFängeund fliegt damit zum Fraß-, Ruhe- oder Brutplatz. Späterwürgt er die unverdaulichenTeile der Beutetiereals Gewölle aus. Die Männchensind am grauenKopf, Bürzel und Schwanzzu erkennen;bei den gleichgroßenWeibchen herrschenBrauntönevor. Während der Balzzeit, die schon im Februar einsetzenkann, rufen Turmfalken ein schnelles"kli-kli-klk oder ein öbertonreiches>kjikji-kji<. Im Frühjahr ist das an der Christuskirche(Kaiser-wilhelm-Platz), am Schloßturm oder in der Nähe der Kirche von Heiligenkirchen zu hören. Die Weibchen legen etwa 6 rotbraun gewölkte Eier, ohne vorher Nistmaterial einzufagen, und bebrütendiese27 bis 30 Tage. Die geschlüpftenJungen beduntund mit offenen Augenspälten- werden einen Monat lang von den Altvögeln gefüttert und sind dann flugffiig. Die Sterblichkeitbeträgt im erstenhalben Lebensjahr40 bis 50 7owie bei vielen Vogelanen. Turmfalken können über zehn Jahrealt werden. Fdher bezeichneteman alle größerenVögel mit krummem Schnabelund scharfenKrallen - Mäusebussard,Habicht, Sperber,Rotmilan, Turmfalke u. a. - als Raubvögel; heute nennt man sie Greifvögel. Damit soll den Menschenbewußt werden,daß diese Vögel nicht rauben(im menschlichenBereich eine strafbareHandlung), sondemBeute greifen, wie es erblich in ihnen angelegtist. Sie stellen ein wichtiges Glied im Naturhaushaltdar und tragen soweit der Mensch nicht massiv eingreift - zu einem natürlichenGleichgewicht bei. Schleiereule Schwanzmeise Fotos:wilhelm Tiemann Waldlaubsänger Gaft eff otschwanzmäturchen Rauchschwalbe Fotos:FriedrichWallmeier : 9chlcicrculc Nachtgreifewie Uhu, Waldkauz, Waldohreule,Schleiereuleund Steinkauzbesitzenim Gegensatzzu fast allen anderenVogelartengroße,nach vom gerichteteAugen, sehr große, durch Fedem verdeckteOhrtrichter und fliegen geräuschlos.Diese Anpassungensind für fressenihre Beute mit >Haut sie als Dämmerungs-und Nachtjägerlebensnotwendig..Sie und Haaren<und speienSchwer- und Unverdauliches Haare,Fedem, Knochen, Zähne, Chitinpanzervon Insekten- als Gewölle an ihren Ruhe- und Schlafplätzenaus. Wenn man die Gewölle sammelt,in Wassereinweicht und auseinanderpult,erhält man einen guten Eindruck von der Speisekafe dieserTiere. Die besondersschön gefärbtenSchleiereulenmit ihrem herzförmigenGesichtsschleier brüten in Kirchtürmen, Scheunen,Taubenschlägenund auf Dachbödenalter Bauemhäuser. Sie emährensich fast ausschließlichvon Mäusen,die sie im lautlosenSuchllug über Ackern, Weiden und Wiesen akustischorten und nach einem Sturzflug schlagen.Wegen der einseitigenNahrung ist ihr Bestandin schneereichenWintem gefährdet:Die Mäuse grabensich unter dem SchneeGänge,emährensich von hockenem Gras und Samen,ohne an die Oberflächekommen zu müssen.Sie sind dann für die Schleiereulennicht ereichbar. Diese gleichenjedoch die Winterverlusteaus,indem die Uberlebendenin guten Mäusejahren zweimal büten und jeweils bis zu 7 Jungeaufziehen. Schleiereulengehörenzu den Jahresvögeln.Sie bleiben in der Nähe ihres Geburtsortes, >veßtreichen<(aber auch, wie der Fund eines am 15. Juli 1987 in Bad Oeynhausen-Werste als Nestling beringtenVogels zeigt. Er wurde am 19. Februar 1990ein Opfer des Straßen verkehrsbei Blomberg-Siebenhöfen,also 36 km vom Geburtsortentfemt. Mitglieder des NaturschutzbundesDeutschland,früher DeutscherBund für Vogelschutz (DBV), habenin den letzten Jahrenviele Schleiereulennistkästen gebautund an geeigneten aufgrund der vermehftenNistmögStellenangebracht,so daß sich der Schleiereulenbestand lichkeiten im Kreise LiDDestabilisierenkomte. Eiruogcl Als >fliegenderEdelstein<< unsererGewässerwird er bezeichnet,der Eisvogel. Seineglän zend metallisch blaugrüneOberseite,seineweißliche Kehle, die hellen Halsflecke, die rotbraune Unterseitesowie die roten Füße leuchtenbesondersbei Sonnenlicht.Männchenund Weibchenlassensich äußerlichnicht unterscheiden. Jungvögelsind insgesamtblassergeftirbt. Der Eisvogel mit seinemgroßen Kopf, langen spitzen Schnabel und kurzen Schwanzwirkt kopflastig. Er wa(et auf einem Ansitz über dem Wasserregungslosauf Beutetiere- kleine Fische,Krebse,Wasserinsektenund deren Larven -, die unter ihm durchschwimmen.Im Stuzflug mit halbangelegtenFlügeln taucht er ins Wasserein und ergreift mit dem Schnabel die Beute.Gelegentlichrüttelt er auch vor dem Stoßtauchen. War die Jagderfolgreich,was nicht immer der Fall ist, kehrt der Eisvogel auf seinenAnsitz zürück, schlägtdasBeutetiereinige Male auf den Pfahl oder Ast, betäubtoder tötet es so und verschlingtes mit dem Kopf voran. Die unverdaulichenTeile der Nahrung würgt er späterals Speiballenaus Eisvögel grabenin Steilwändevon Gewässembis zu 90 cm lange, leicht nach hinten ansteigendeRöhren und vergrößemdieseam Ende zu kleinen Höhlen. Nistmaterial wird nicht eingetragen;man findet hier nur Gräten,Fischköpfe,Chitinpanzervon Insekten,also Bestandteileder Speiballen.Das Weibchen legt etwa 7 Eier, die von beidenPartnem abwechselnd20 Tage bebrütetwerden.Nach dem Schlüpfender Jungen- nackt und mit geschlossenen Augenspalten- sitzendieseim Kreis in der Höhle, die Schnäbelnach außen gerichtet,einesjeweils der Brutröhre zugewandt.Nach der Fütterungdieseseinen rücken alle ein Stück weiter; so kann das nächstegefüttert werden.Und das setztsich fort: ein Fütterungskarussell.Nach knapp vier Wochen fliegen die inzwischensehendenund voll befiedeten Jungenaus; nur wenige Tage spätersind sie selbständig.Der Familienverband löst sich auf, undjeder muß sich ein eigenesJagdreviersuchen;denn Eisvögel sind außerhalb der Brutzeit Einzelgänger,die keinen Artgenossenin der Nähe dulden. Schwalbcn Der Bestandder drei bei uns brütendenSchwalbenarten Uferschwalbe.Rauchschwalbe und Mehlschwalbe seht dmmatischzurück. Uferschwalbengrabenin Steilwändenvon Sand- und Tongruben sowie an Uferabbrüchenstehenderund fließender.Gewässerbis ein Meter lange Röhren.Im Detmolder Sradtgebiet siedelnkeine Uferschwalbenmehr. Die letzte Kolonie befand sich am Werrebogenin unmittelbarerNähe des Meschesees. Rauchschwalben,kenntlich an den langen Schwanzspießen, der rotbraunenStim und Kehle, bauenihre viertelkugeligen Nester in Ställen,Scheunenund Deelen bäuerlicherAnwesen. seltenauch in Wohnhäusem. Mehlschwalbenmit schwachgegabeltemSchwanz,schnee weißer Unterseiteund gleichgeftubtemBürzel kleben ihre halbkugeligenNestermit seitlicherEinflugöffnung im allgemeinen an Gebäudeunter vorspdngendeDächer.Fast immer befinden sich mehrereNester nebeneinander. Als BaumaterialbenötigenRauch- und Mehlschwalbenfeuchte Erde, die mir Speichel, Stroh- und Grashalmenverarbeitetwird und im Laufe der Zeit erhärtet,so daß diese Nesterviele Jahreihren Zweck erfüllen können.Manchmalwerdensie von Haussoerlinsen zur Aufzucht ihrer Jungenund im Winter als Schlafplatzgenutzt. Bei Mehlschwalbenkommt es auch zu Schachtelbruren.Währenddas Weibchenallein die Jungenfüttert, bis sie selbständigsind, sucht sich das Männchenein paarungsbereites Weibchen ohne Partnerund beginnt mit diesemeine Brut. Schwalbenernährensich von Insekten,die sie mit weit geöffnetemSchnabelim Fluge erbeuten.Nur ausnahmsweisesuchensie im Rüttelflug von Balken und Wänden Beutetiere ab. Bei einem Kälterückfall könnenjunge Schwalbenin einen Starrezustandverfallen: Körpertemperaturund Stoffwechselwerden abgesenkt.Dadurch vermindert sich der Energieverbrauchso, daß die Tiere mehrereTage ohne Nahrungszufuhrüberlebenkönnen. Schwalbensammelnsich Ende September,Anfang Oktober zu größerenSchwärmen, übemachtenauf Hochspannungsleitungerr, aber auch in Bäumen und fliegen in breiter Front über das Mittelmeer, die Saharabis ins Uberwinterungsgebietsüdlich des Äquators. Die Alpen bilden nur bei sehr schlechtenWitterungsbedingungenund für spätgeschlüpfte Tiere ein Hindemis. Wenn die Landschaftvöllig ausgeräumtist, ohne Baum und Stauch, für den Einsatz großer Maschinenhergedchtetund unter Einsatz von Giften gegenunerwünschtePflanzenund Tiere intensiv bewirtschaftetwird, habennur noch Rebhuhn,Fasanund Feldlerchegeringe Lebensmöglichkeit.Goldammerund Domgrasmückebenötigenals Singwarteeinige und DomBüscheoder Bäume, der Sumpfrohrsängerin der Regel Brennesselbestände gesffüppzur Anlage seinesNestes.Außerdemmuß für alle genanntenVogelaften eine Mindestmengean Kleintieren - Insekten,Spinnen,Würmer, Schnecken- vorhandensein, insbesonderefür die Aufzucht der Jungen.Auf Grünland kann bei günstigenBsdingungen clerKiebitz leben. Über den Feldem kreisenund rütteln Mäusebussard,Rotmilan und Turmfalke. um nach Beute auszuschauen. Rcbhuhn Diesesgedrungene,kurzschwänzigeund rundflügelige Feldhuhn mißt von der Schnabelspitzebis zum Schwanzende30 cm Tiere beiderlei und wiegt bis zu 400 g. Die ausgewachsenen Geschlechtsgleichen sich mit ihrem rotgelbenKopf, hellgrauen,dunkel quergewelltenVorderkörper,ihrcr rostroten und den vorwiegendbräunlichenSchwanzFlankenb?inderung fedem. Die Männchenzeigen in Brustmitte einen dunkelbraunenhufeisenförmigenFleck, der bei den Weibchen in der Regel fehlt oder nur ängedeutetist. Bei Gefahr drücken sich Rebhühnerin Vefiiefungen oder Ackerfurchen,laufen dann Fluggeräuschenin geringerHöhe schnell weg, fliegen nur im Notfall mit >>burrendenn kurze Streckenund fallen wieder ein. Im Februar,März beginnt die Paarbildung.lm Gegensatzzu vielen anderenHühneryögeln leben Rebhühnerin Einehe.Nach dem Flüggewerdender Jungen,die schon im Alter von 13 Tagen fliegen können,bleibt der Familienverband,>Kette<genannt,noch den Winter über zuiammen. Rebhühnergehörenzu den Stand-oder Jahresvögeln.Ihr Bestandist in den letztenJahrzehntensehr stark zurückgegangen. Feldlcrchc Wenn wir an einem schönenFdhlingstag durch die Feldmark wandem,begleitetuns von Gesang langanhaltende der abwechslungsreiche, Morgen am frühen insbesondere Feldlerchen.Er bestehtaustrillemden, gepreßtenund pfeifendenTönen und ist häufig mit NachahmungenandererVogelstimmenvermischt.Die Männchensteigenim Rüttelflug singendhocü in die Luft und sind manchmalnur noch als Punkt zu sehen.Dann sinken sie fallichirmartig hinab oder fallen wie ein Stein zur Erde, um kurz davor mit ausgebreiteten Flügeln den Sturz abzufangen.Mit diesenSingflügen zeigen sie ihr Revier an. Nach der Paarbildungbauendie Feldlerchenam Boden ein gut verstecktes,kunstlosesNest. Das Weibchen legt 3 bis 6 Eier hinein und bebdtet sie. Nach dem Schlüpfenverlassendie Jungenim Alter von etwa l0 Tagen- noch flugunfähig - dasNest, werden aber von den Eltem weiter gefüttert. Im Spätherbstziehendann alle ins Mittelmeergebietund kehren meist schonim Februar in ihle Brutsebietezuück. Im folgendensind die Vogelartenaufgelistet,die vorwiegend oder ausschließlichin Feldgehölzenoder Wäldem der StadtDetmold brüten: Mäusebussard Sperber Habicht Rotmilan Hohltaube Turteltaube Waldohreule Grauspecht Rabenkrähe Eichelhäher Tannenmeise Haubenmeise Weidenmeise Schwanzmeise Waldbaumläufer Misteldrossel Feldschwirl Gartengrasmücke Waldlaubsänger Wintergoldhähnchen Sommergoldhähnchen Baumpieper Kernbeißer Fichtentreuzschnabel (unregelm?illiger Brufvogel, abhängigvon Fichtenmast) Einige Arten sind nicht aufgefüht, weil sie in letzter Zeit nicht mehr bütend festgestellt wurden oder eine Brut unsichererscheint:Wespenbussard,Grünspecht,Mittelspecht, Kleinspecht,Schwarzspecht,Pirol, Zeisig. Gart€ngrasnückc Ihr Name ist ineführend; die Gartengrasmückekommt nicht oder höchst seltenund dan! nur in sehr großenverwildenen Gär1envor. Sie hat nichts mit Gras und erst recht nichts mit Mücken zu tun. Das Wort )Grasmücke" soll ausdem mittelhochdeutschen)Cra-smiege<= >Grau-schmiege<kommen, ein grauerVogel, der durchs Gezweig schlüpft. Unter den in unseremStadtgebietbdtenden vier Grasmückenarten- Garten-,Mönchs-, Dorn- und Klappergrasmücke- fä1lt die Gafiengrasmückeäußerlicham wenigstenauf: sie ist oberseitsgraubraun,unterseitsetwasheller gef?irbt,hat einen dünnenSchnabel,aber sonstkeine besonderenKennzeichen.Ihr Gesangbestehtaus langen Strophen.die kräftig und gleichmäßigschwätzendvorgetmgenwerden, ist volltönend und zählt zu den schönsten VogelgesängenunsererHeimat. Wie bei allen Grasmückenartenfolgt nach einem leisen Vorgesang,?lernur aus der Nähe zu hören ist, der laute Vollgesang. Die GartengrasmückenkehrenEnde April, Anfang Mai aus ihren Überwinterungsgebieten im tropischenAftika zurück, die Männchenein paar Tage vor den Weibchen. Nach der Paarbildungbauensie in etwa 60 cm Höhe über dem Erdbodenihr lockeresNest aus Halmen, Stengelnund Würzelchen in Laubunterholz,Brombeer- oder Himbeergestrüpp, seltenerin Jungfichten.Beide Partnerbebrütenabwechselnd12 Tage die 4 bis 5 Eier. Die Jungenverlassennach weiteren 12 Tagen das Nest, ohne voll flugfähig zu sein. Sie werden noch 20 Tage von den Altvögeln gefüttert,bis sich der Familienverbandauflöst. Alle ziehenim Spätsommernach Südwestenab. Die Nahrung bestehtvon der Ankunft bis in den Sommer ausInsektenund ihren Larven, aus Spinnen,kleinen Würmem und Schnecken,bis zum Wegzug zusätzlichaus Beeren. Goldhähnchcn kommen zwei Goldhähnchenartenvor: das SommersoldIn unserenNadelholzbeständen und dasWinierhähnchenmit schuarzemAugen:treifund weißlichemÜ beraugen"treif goldhähnchen.Beide wiegen um 5 g und sind damit die kleinsten Vögel Europas.Feldomithologisch lassensich die beiden Arten am Aussehenkaum unterscheiden.Die Tiere tumen bei der Nahrungssuchelebhaft im Gezweig umher und machenes dem Beobachter sehr schwer,die besonderenAftmerkmale zu erkennen.Aber ihr Gesangverrät sie: beim Wintergoldhähnchenein zweitonigesAuf und Ab von wispemdenLauten, beim Sommer- goldhähnchen eine Wiederholung etwa gleichhoher Töne, d'ie bei beiden Arten um 7000 Hefiz liegen. Das ist eine Tonhöhe,die von vielen Menschen,insbesonderevon älterenund hörgeschädigten,nicht mehr wahrgenommenwerden kann. Unsere Sommergoldhähnchen ziehenim Herbst nach Südwesten;die Wintergoldhähnchen bleiben hier und bekommennoch Zuzug von skandinavischenund nordosteuropäischen Vögeln. Deren Fluchtentfemungist geringer als die der heimischen;in ihren Brutgebieten Norwegen,Schweden,Südfinnland,Nordrußland- begegnensie kaum Menschen,so daß diesenicht als Feindbild eine frühe Flucht auslösen.Deshalbkönnen wir dieseTiere aus nächsterNähe beobachten. Waldlaubsängcr Von den drei bei uns heimischenLaubsängerartenbesiedeltder Zilpzalp (Weidenlaubsänger)vorzugsweiseGärtenund Parks,der Fitis (Fitislaubsänger)jüngere lichte Wälder und Friedhöfe sowie baumbestandene Heiden und Moore und der WaldlaubsängerausschließlichgrößereFeldgehölzeund Wälder mit Laubholzaltbeständen, die Zweige in unteren Bereichenund Bodenbewuchsaufweisen.WaldlaubsängerbenötigendieseZweige, um ihre Singflüge von Ast zu Ast zur Revierabgrenzungdurchführen,und den Bodenbewuchs,um ihre Nester anlegenzu können. Die Männchenfliegen von einem tiefhängenden Ast zum anderenund singendabei te--te-te-te-tetete. Dr. Friedrich Goethebezeichnete dieseVogelart als NähmaschinedesWaldes.Wie bei einer fußangetriebenenNähmaschinedasRattem, beginnt der Gesanglangsamund wird immer schneller.Danach hö man ein gedehntesdüh-düh-düh. Die Nester werden im Fallaub oder in vorjähriger Grasund Krautvegetation,also am Boden, angelegtund meist überdacht. Waldlaubsängergehörenzu den Zugvögeln, die im tropischenAfrika überwintem. Sie kehren erst Anfang Mai zu uns zurück, wenn sich das Laub der Buchen entfaltet. Baunpieper Der Baumpiepersiedeltbei uns an den Rändem oder in Lichtungen von größerenFeldgehölzenund Wäldem. Er benötigt für seinenSingflug freie Flächenund für die Anlage seinesBodennestesniederenPflanzenwuchs.Von der SDitze einesBaumessteigt er singendin die Luft, ähnlich wie eine Feldlerche.nur nicht so hoch. Ist der höchstePunkt des Aufsteigenserreicht,kippt der Körper nach vorn; mit halbgeöffneten Schwingenund stark geflichertem,schrägnach oben gechtetemSchwanzschwebter in steilem >Bremsgleitflug< abwäfts und landet auf der Spitze,dem SeitenasteinesBaumes oder am Boden. Beim Aufsteigen und beim erstenTeil desAbwärtsschwebenssingt der Baurnpieper kanarienvogelartig,jedochjubilierender,undhängtdanneinlanggezogenes.zia-zia-zia* an. Mit diesemSingflug markiert er optisch und akustischdie GrenzenseinesReviers. Das ungehinderteinfällendeSonnenlichtan Waldrändem.in Lichtungen und auf trockene ren Moor- und Heideflächenfördert die Bodenvegetation,so daß Baumpiepergut getarnt ihre Bodennesteranlegenkönnen,die meist überbautwerden.Auf dieseWeise finden fliegende>Eierräuber<wie Eichelhäherund Rabenkrähendie Nesternicht, auch wenn die Baumpiepersie kurzzeitig zur Nahrungssucheverlassenhaben. Baumpieperkommen Mitte April aus ihren Winterqua.rtierenim tropischenAfrika zu uns und ziehenin den letzten Septembertagenwieder ab, sind also echteZugvögel. Sie emährensich von Spinnen,kleinen weichhäutigenInsektenund derenLarven, insbesonderevon Kleinschmetterlingen,von kleinen Schneckenund ab Juli zusätzlichvon Heuschreckenund Zikaden. Klcibcr Schon früh im Jahr hört man in Wäldem, Feldgehölzen,Parks,Obsthöfenund Alleen mit altem Baumbestandein metallisches,,tui-tuit-tuit", den auffallendstenRuf des Kleibers, der früher auch Spechtmeisegenanntwurde. Diese Laute kann man gut nachpfeifen.Zur Zeit desNestbauesim März und April, bei starkerEregung des Revie nhaberstrillerl dieser, meist in steil aufgerichteterHaltung mit nach oben weisendemSchnabel.Beim Enthülsen yon SämereienentstehenKlopfgeräusche,die aber leiser sind als die der Spechte. Die Männchensind oberseitigblaugrau,unte$eits rotbräunlichgefärbt,die Weibchen kaum merklich blasser.Vom dolchartigenSchnabelzieht sich ein schwarzerStrich durch jedes Auge bis an den Hinterkopf. Der Schwanzist kuz und nicht wie bei Spechtenund Baumläufem als Stützschwanzausgebildet.Dafür besitzt der Kleiber lange, mit scharfenKrallen ausgestattetZehen,die es ihm ermöglichen,sogaram Stamm der Bäume kopfunter zu klettem, eine fü europäischeVögel einmalige Fofibewegungsweise. Mit dem Schnabelstochertder Kleiber in Baunritzen nach Insekten.deren Larven und Puppensowie nach Spinnen.Im Winter emähn er sich vorzugsweisevon ölhaltigen Sämereien, tierischemund pflanzlichem Fett. Mancher Futterhausbeschicker mag sich bei längererBeobachtunggewunderthaben,daß Kleiber anfliegen,einen Sonnenblumenkem mit dem Schnabelfassen,damit fonfliegen und in kurzer Zeit wieder am Futterhauserscheinen,und das vielfach wiederholen.In der kurzen Zeit karn der Kem nicht enthülsrund verzehrt sein.Wie löst sich diesesRätsel?Kleiber versteckenbei reichlichem Nahrungsangebotdie Keme in Baumritzenin ihrem Revier. Diesesdurchstreifensie dann in Notzeiten und finden viele der von ihnen venteckten Sonnenblumenkernewieder. Kleiber bauenihre Nesterin ausgefaultenAstlöchem, Spechthöhlenund Nistkästen.Zu große Offnungen werden mit feuchter,lehmiger Erde so ,,zugemauert",daß die Vögel geradehindurchschlüpfenkönnen. Ist das Flugloch schonpassendwie vielfach bei Nistkästen,wird die angeboreneVerhaltensweisedesZumauernstrotzdem abreagiert:die Ritzen an der herausnehmbaren Vorderwand werden innen mit Lehm abgedichtet,der im Laufe des Sommerserhäfiet.Beim Säubemim Herbst lassensich dieseNistkästennur mit großen Schwierigkeitenöffnen. lilcr.lrr: Bergmann, H.-H. & Helb,H.-W.(1982):StimmenderVögelEuropas.BLV, München Hoeher,S. (1972):GelegederVögelMitreleuropas. Neumann-Neudamm, Melsungen Koenig,C. (i966): Europäische Vögel,3 Bände.Belser.Stuugart Peterson, R., G. Mountfort,P-A.D-Hollom(1985):Die ViigelEuropas. PaulParey,Hämburg Singer,D. (1988)iDie VögelMitteleuropas. FranckhKosmos.Stuttgart Abbildungenr Zejchnungen : HermannSchiefiolz wilhelm Tiemann.FriedrichWallmeier Farbforos: Haraurgcbqrr StadtDetmold Der Sladrdirektor, Umweltschutzbeauftragter, Telefon97 ?3 13 Autor: im Arbeitskreis HermannSchierholz Naturlehrpfad