GRAFIK 41

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41 GRAFIK
10. Mai 2012
DIE ZEIT No 20
No
Wie viele?
Etwa jeder dritte Deutsche
leidet unter einer Allergie, damit
liegen wir weltweit im Mittelfeld.
152
Hatschi
Gesundheit! Die Pollen fl
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Heuschnupfen.
mehr Menschen leiden unter
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Antwor
Fragen und
THEMA:
ALLERGIEN
Bei drei von vier Allergikern
beginnen die Beschwerden
vor dem 25. Lebensjahr.
Die Themen der
letzten Grafiken:
Die Allergien nehmen zu, wie
sich am Beispiel der Verbreitung
von Heuschnupfen (allergische
Rhinitis) bei 13- bis 14-Jährigen in
Deutschland beobachten lässt:
1990
1998
151
Papierflieger
150
Einheiten
2008
149
Fertiggerichte
Weitere Grafiken
im Internet:
www.zeit.de/grafik
9,6 %
16,9 %
30,1 %
Jeder zehnte Deutsche hat
asthmatische Beschwerden. Am
oberen und unteren Ende der
Skala: Großbritannien mit 25
Prozent, Albanien mit 3 Prozent.
Wodurch?
Kontaktallergie 10
Arzneimittel 5
Nahrungsmittel 5
Neurodermitis 4
Heuschnupfen 15
(siehe Pollenflugkalender rechts)
Nov.
Okt.
Sept.
Aug.
Juli
Juni
Mai
April
März
Febr.
Dez.
Asthma 10
Jan.
Die häufigsten Allergien: Genannt ist
jeweils der Anteil der Bevölkerung in Prozent,
der an der entsprechenden Allergie leidet.
Hasel
Erle
Pappel
Weide
Esche
Hainbuche
Birke
Buche
Eiche
Kiefer
Gräser
Spitzwegerich
Roggen
Brennnessel
Beifuß
Traubenkraut
Warum?
Wieso leiden immer mehr Menschen
unter Allergien? Folgende Faktoren
könnten dazu beitragen:
Statistische Effekte: Erhöhte Aufmerksamkeit und bessere Dia gnos tik: Allergien werden schneller erkannt als früher.
kann vorkommen
Vor- und Nachblüte
Hauptblüte
Der westliche Lebensstil ist offenbar allergiefördernd. In der DDR
war die Allergierate niedriger als in
Westdeutschland – inzwischen haben sich Ost und West angeglichen.
Was die genauen Quellen sind, etwa
in der Nahrung, darüber wird bisher
nur spekuliert.
Hygienische Bedingungen: Unser
Immunsystem wird durch die verbesserten hygienischen Bedingungen nicht mehr ausreichend trainiert
und gerät deshalb eher außer Kontrolle, lautet eine These.
Frühkindliche Einflüsse:
Babys, die von der Mutter nicht gestillt wurden, sind laut wissenschaftlichen Studien später leicht anfälliger
gegenüber Allergien.
Psychosoziale Einflüsse: Kinder
aus eher wohlhabenden Haushalten
leiden häufiger unter Allergien. Warum, weiß allerdings niemand.
Wie?
a) Durch die Atemwege in den Körper aufgenommene allergieauslösende Stoffe, die
Allergene, werden von den sogenannten
dendritischen Zellen des Immunsystems
aufgenommen und zersetzt.
b) Die dendritischen Zellen präsentieren anschließend den T-Zellen,
speziellen weißen Blutkörperchen,
Bruchstücke der Allergene. Die
passenden T-Zellen vermehren sich.
Was hilft?
c) Die T-Zellen aktivieren andere
Immunzellen, die B-Zellen. Die
stellen Antikörper her, die sich auf
Mastzellen heften. Der Körper ist
jetzt sensibilisiert für die Allergene.
Allergen
Dendritische
Zelle
T-Zelle
B-Zelle
Mastzelle
d) Bei erneutem Kontakt setzen
die Mastzellen sofort Botenstoffe wie Histamin frei, die zu
überschießenden Symptomen
führen. So können die Schleimhäute anschwellen und Niesen
oder Juckreiz auslösen oder das
Atmen behindern wie beim
Heuschnupfen; es kann auch zu
einer Bindehautentzündung
kommen. In extremen Fällen
kommt es zum anaphylaktischen
Schock: Dabei reagiert der
gesamte Körper auf das
Allergen. Die Folgen: Gesichtsrötung, Übelkeit, Atemnot und
Kreislaufkollaps bis hin zum
Versagen der inneren Organe.
Histamin und
Zytokine
stilisierte Darstellung der
Vorgänge im Körper
Vorbeugen: Studien haben belegt,
dass eine gesunde, möglichst naturbelassene Ernährung die Funktion
des Immunsystems unterstützt.
Auch Nichtrauchen mindert das
Risiko. Und wer als Kleinkind
gestillt wurde, bekommt später
seltener Allergien.
Bei akuten Beschwerden:
Antihistaminika, entweder als
Tablette oder als rasch wirksame
Augentropfen oder Nasensprays
verabreicht, stoppen die Folgen der
Histamin-Ausschüttung (Juckreiz,
Niesanfälle, laufende Nase).
Bei starken Symptomen:
Kortisonpräparate können als
Nasenspray oder per Inhalation
zugeführt werden und helfen
auch bei verstopfter Nase und
beginnendem Asthma.
Zur nachhaltigen Besserung:
Bei einer Hyposensibilisierung wird
der Allergiker schrittweise an
große Mengen des allergieauslösenden Stoffs »gewöhnt« und das
Immun system zur Toleranz erzogen. Das dauert allerdings mindestens drei Jahre und kommt nur
für bestimmte Allergene infrage.
Illustration:
Roland Hausheer,
Markus Roost
Recherche:
Christian Heinrich
Quellen:
Allergie- und
Asthmazentrum
Westend, Berlin;
Dermatologische
Praxis Prof. Schäfer,
Immenstadt; Deutsche Gesellschaft
für Allergologie und
klinische Immunologie; ISAAC;
Robert KochInstitut; Stiftung
Deutscher Polleninformationsdienst;
»The Lancet«;
Universitätsklinik
Mainz
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