Preisverleihung Heinrich Nestlé Wissens

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Presseinformation
Frankfurt, September 2016
Forschung für einen guten Start ins Leben:
Preisverleihung Heinrich Nestlé Wissenschaftspreis
Die ersten 1000 Tage im Leben eines Kindes ‒ von der Empfängnis bis etwa
zum Alter von 2 Jahren ‒ sind ein sensibles Zeitfenster. In diesen prä- und
postnatalen Phasen ist die Rolle der Ernährung so besonders wichtig, da in
dieser Periode Langzeiteffekte programmiert werden. Zum 200. Geburtstag von
Heinrich Nestlé und in Anerkennung seiner Errungenschaften wurde am 01.
Juli 2014 erstmalig der Heinrich Nestlé Wissenschaftspreis ausgeschrieben,
der nun im Juni 2016 anlässlich des 150. Nestlé Firmenjubiläums in den
Fachgebieten Geburtshilfe und Gynäkologie, Pädiatrie sowie Hebammenwesen
verliehen wurde.
Auch 150 Jahre nach Nestlés Erfindung geht die Forschung erfolgreich weiter
Die Fußstapfen des Gründers Heinrich Nestlé, der mit der Erfindung des
Kindermehls 1867 einen Meilenstein in der Säuglingsernährung setzte, sind groß.
Doch auch heutzutage engagiert sich das Unternehmen Nestlé in der Forschung zur
Bedeutung der Ernährung. „Um die Mechanismen und den Effekt der
Nahrungsbestandteile, insbesondere des Proteins, noch genauer zu erforschen, ist
es sehr zu begrüßen, dass Nestlé mit dem Wissenschaftspreis weitere
Forschungsimpulse setzt“, so die Meinung des Beirats des Nestlé Nutrition Institutes
und damit Jurymitglieds Privatdozent Dr. Frank Jochum aus Berlin.
Die ersten 1000 Tage prägen die gesundheitliche Zukunft der Babys
Vor allem die ersten 1000 Lebenstage eines Kindes sind wichtig für seine spätere
gesundheitliche Entwicklung. In diesem „goldenen“ Intervall von der Empfängnis bis
zum Alter von 2 Jahren spielt vor allem die Ernährung – neben Umwelteinflüssen und
anderen Faktoren – eine große Rolle für die gesundheitliche Prägung. Wie früh der
Einfluss der Ernährung jedoch beginnt und wie langfristig ihre Wirkung ist, wurde erst
durch jüngste Studien deutlich. Sowohl ein Mangel als auch ein Überangebot
bestimmter Nährstoffe kann die Entwicklung des kindlichen Organismus dauerhaft
beeinflussen.
Die Preisträger des mit je 10.000 Euro dotierten Heinrich Nestlé
Wissenschaftspreis stehen fest
„Der Heinrich Nestlé Wissenschaftspreis soll zum Austausch der Spezialisten aus
Wissenschaft und Praxis anregen“, beschrieb Dr. Mike Poßner, Direktor des Nestlé
Nutrition Institute, die Zielsetzung des Preises und beglückwünschte die Preisträger.
Das Themenspektrum der eingereichten wissenschaftlichen Arbeiten umfasste
neben wichtigen Erkenntnissen zum Thema Stillen vor allem die Ernährung und
Nährstoffzufuhr in den ersten 1000 (prä- und postnatalen) Tagen, in Hinblick auf
kurz- und/oder langfristige Wirkungen wie Wachstum, Entwicklung und Gesundheit.
Die Bewertung der Arbeiten erfolgte nach ihrer wissenschaftlichen Qualität,
Innovation und Relevanz – und ihrer Bedeutung für die Arbeit in der täglichen Praxis.
 In der Kategorie Geburtshilfe und Gynäkologie erhielt Dr. rer. nat. Daniela H.

Much (München) die Auszeichnung für ihre Arbeit „ The effect of a reduction in the
n-6/n-3 LCPUFAs ratio in the maternal diet during pregnancy and lactation on
infant adipose tissue growth within the first year of life- Final results of the INFATstudy“.
Dr. med. Dr. nat. med. Miguel Angel Alejandre Alcázar (Köln) widmete sich dem
Thema „Prevention of Early Postnatal Hyperalimentation Protects against
Activation of Transforming Growth Factor-β/Bone Morphogenetic Protein and
Interleukin-6 Signaling in Rat Lungs after Intrauterine Growth Restriction“.
In der Kategorie Hebammenwesen erhielt Julia Griebaum, BSc, MPH, Wien, für ihre
Arbeit „Gesundheitsförderung von Anfang an: Bonding und früher Stillbeginn nach
Sectio Caesarea als nachhaltig wirksame Maßnahmen – Erhebung des Status quo
der Umsetzung am Beispiel der geburtshilflichen Abteilungen des Wiener
Krankenanstaltenverbundes“ den mit 10.000 Euro dotierten Preis.
Hoher medizinischer und emotionaler Nutzen von Bonding und frühem
Stillbeginn nach Sectio Caesarea
Der Nutzen eines gelungenen Bondings geht weit über den rein emotionalen
Effekt hinaus. Der direkte Hautkontakt des Neugeborenen mit der Mutter löst
mehrere positive verhaltensbezogene und physiologische Effekte bei Mutter und
Kind aus. Damit ist das Bonding auch aus medizinischer Sicht erstrebenswert und
sollte im Kreißsaal ermöglicht werden.
Wie sieht die Implementierung von Bonding und frühem Stillen in der Praxis aus?
„Eine routinemäßige Umsetzung von intraoperativem Bonding und frühem
Stillbeginn nach Sectio caesarea ist in geburtshilflichen Abteilungen prinzipiell
möglich. Eine erfolgreiche Implementierung erfordert allerdings eine umfassende
Vorbereitung und die Schaffung gewisser Rahmenbedingungen, insbesondere in
Form zeitlicher, räumlicher und personeller Ressourcen sowie konstruktiver
interdisziplinärer, interprofessioneller Zusammenarbeit. Die Ergebnisse der
durchgeführten Studie lassen darauf schließen, dass die Kriterien und Richtlinien
der Baby-Friendly Hospital Initiative für eine erfolgreiche Implementierung und
routinemäßige Umsetzung hilfreich sind“.
Die ersten 1000 Tage – für wie wichtig halten Sie als Hebamme diese prä-und
postnatale Phase?
Julia Griebaum: Die ersten 1000 Tage stellen das Kerngebiet der
Hebammentätigkeit dar und haben einen dementsprechend hohen Stellenwert in
der täglichen Praxis. In der Schwangerschaft und während der ersten beiden
Lebensjahre des Babys wird der Grundstein für die spätere Entwicklung und
Gesundheit des Kindes, wie auch der Mutter, gelegt. Hebammen haben die
wertvolle Chance, während dieser sensiblen Phase ihr Wissen und Können zum
Wohle der jungen Familie einzusetzen und somit zur Schaffung einer
gesundheitsförderlichen Basis für das spätere Leben von Mutter und Kind
beizutragen.
Die Jury des Heinrich Nestlé Wissenschaftspreis besteht aus den Mitgliedern des wissenschaftlichen
Beirates des Nestlé Nutrition Institute (NNI):
• Prof. Dr. med. Jörg Dötsch – Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin,
Uniklinik Köln
• PD Dr. med. Frank Jochum – Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des
Evangelischen Waldkrankenhauses Spandau, Berlin
• Prof. Dr. med. Frank Louwen – Leiter des Funktionsbereichs Geburtshilfe und
Pränatalmedizin am Universitätsklinikum Frankfurt am Main
• Dr. med. George Marx – Leitender Arzt der pädiatrischen Gastroenterologie und Ernährung
am Ostschweizer Kinderspital, St. Gallen
• Peggy Seehafer – Hebamme und Anthropologin, Hamburg
• Dr. med. Martin Wald – Leiter Neonatologie am Klinikum Wels-Grieskirchen, Wels
• Dr. med. Daniel Weghuber – Oberarzt am Universitätsklinikum für Kinder- und
Jugendheilkunde, Salzburg
Quelle: NNI DACH-Symposium: „Frühe Ernährungsintervention und langfristige
Gesundheit“. 23.-24. Juni 2016, Nestlé Competence Center Frankfurt/Main.
Für weitere Informationen:
Dagmar Leuze
Nestlé Nutrition Institute Deutschland
60523 Frankfurt
[email protected]
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