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IP/10/1312
Brüssel, den 12. Oktober 2010
EU-Kommissar Šemeta bildet neue Arbeitsgruppe zu
Grundsatzfragen der Steuerpolitik
EU-Kommissar Algirdas Šemeta wird heute die erste Sitzung der neuen
Arbeitsgruppe Steuerfragen leiten, in der die persönlichen Vertreter der EUFinanzminister über wichtige Fragen der Steuerpolitik beraten werden.
Behandelt werden Grundsatzthemen, so z. B. die Frage, wie die Besteuerung
zur Stärkung des Binnenmarktes, zu Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit
der Wirtschaft in der EU und zu einer umweltfreundlicheren Wirtschaft
beitragen kann. Außerdem soll sie als Forum für eingehendere Diskussionen
über Schwerpunkte wie die Besteuerung des Finanzsektors, eine einheitliche
konsolidierte Körperschaftsteuer-Bemessungsgrundlage oder die neue
MwSt-Strategie dienen.
Hierzu erklärte Kommissar Šemeta: „Eine steuerpolitische Koordinierung ist
unverzichtbar, wenn die EU die Stärke und Widerstandsfähigkeit ihrer Wirtschaft
wieder herstellen will. Der Arbeitsgruppe für Steuerpolitik ist von entscheidender
Bedeutung, um sicherzustellen, dass die steuerpolitischen Initiativen der einzelnen
Mitgliedstaaten einander ergänzen und nicht widersprechen und dass auf EU-Ebene
die richtigen Maßnahmen zur Förderung von Wachstum und Wohlstand getroffen
werden."
Der für Steuern zuständige Kommissar Šemeta, für den die Einsetzung dieser
Arbeitsgruppe eine seiner höchsten Prioritäten ist, sieht darin eine entscheidende
Maßnahme zur Aufrechterhaltung der politischen Impulse bei der Behandlung
wichtiger Steuerfragen auf EU-Ebene.
Mit dieser Arbeitsgruppe wird ein regelmäßiges, ständiges Diskussionsforum
geschaffen, um auf hoher Ebene den Geltungsbereich und die Schwerpunkte einer
Koordinierung der Steuerpolitik in Europa auszuloten. Sie wird der Kommission und
den Mitgliedstaaten dabei helfen, bereits im Vorfeld einen Meinungsaustausch über
mögliche Vorschläge zu führen und die Diskussion über wichtige Steuerfragen
voranzubringen.
In der heutigen Sitzung wird sich die Arbeitsgruppe mit den Empfehlungen im Bericht
von Professor Monti zur Neubelebung des Binnenmarkts (hier anklicken) befassen,
so auch mit der Frage, wie Hindernisse und Engpässe u. a. bei den
Unternehmens-, Verbrauchs- oder Umweltsteuern behoben werden können.
Außerdem wird die Frage behandelt, wie eine Koordinierung der Steuerpolitik besser
zur Haushaltskonsolidierung beitragen und die Effizienz der nationalen Strategien
verbessern könnte.
Die Arbeitsgruppe Steuerpolitik wird auf Wunsch des ECOFIN-Rats von Ende
September heute über die Besteuerung des Finanzsektors beraten und dabei die
neuesten diesbezüglichen Leitlinien der Kommission berücksichtigen (vgl.
IP/10/1298, MEMO/10/477).
Hintergrund:
Die Arbeitsgruppe Steuerpolitik wurde 1996 als hochrangige Gruppe für strategische
Diskussionen zu Fragen der Steuerpolitik auf EU-Ebene eingerichtet. Sie hatte
entscheidenden Anteil am Erfolg des Ende der 90er Jahre beschlossenen
„Steuerpakets".
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