balthasar - Espazium

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POJEKTWETTBEWERB NEUBAU KLASSENTRAKT SCHULHAUS WALLRÜTI
BALTHASAR
Städtebauliches Konzept / langfristige Vision
Der vom Freibad bis zur Landwirtschaftszone reichende Grüngürtel soll
schrittweise neu bebaut werden. Um eine räumlich übergreifende Spannung
zu erzeugen, werden alternierend versetzte, parallele Baukörper in den
Perimeter gelegt. Der parkartig gestaltete Aussenraum fliesst durch die sich
ausweitenden Zwischenräume durch und öffnet sich im Norden in die
Landschaft.
Anknüpfungspunkt der Bebauungsstruktur ist das kürzlich fertiggestellte BadiGebäude, das mit seiner gestreckten Form einen richtungsweisenden Auftakt
gibt. Um dem öffentlichen Charakter des zukünftigen Freiraumes gerecht zu
werden und um die Durchlässigkeit zu gewährleisten, orientieren sich alle
Bauten parallel zum Parkband und zur Bahnlinie. Im Norden schliesst das
Schulhaus Wallrüti die Serie der Neubauten markant ab und bildet einen
Gegenpol zur Badi Oberi.
Die Reduktion auf wenige, grossmassstäbliche Baukörper bringt eine klare
Ordnung und Ruhe in die heterogene Umgebung. Die als Ensemble
funktionierende Anlage ist für die Schüler, die Bewohner und die Besucher
zusammen konzipiert und schafft als neues Quartierzentrum mit grosser
Aufenthaltsqualität wertvolle Synergien.
Zug-um-Zug-Erneuerung der Anlage
2021
In einem ersten Schritt wird der Klassentrakt des Schulhauses Wallrüti ersetzt.
Sein flaches, rhythmisch gestaltetes Volumen setzt im Norden der Anlage
einen sanften Abschluss, der trotz seiner Distanz Bezug zur Badi im Süden
nimmt. Die neu gestalteten Pausen- und Sportplätze können auch in den
folgenden Ausbauschritten weitergenutzt werden.
2030
Ein Ersatzbau für die Sporthallen und den Singsaaltrakt wird entlang der
Guggenbühlstrasse angeordnet. Während der Bauphase können die
bestehenden Turnhallen weiterbetrieben werden. Das Gebäude liegt teils auf
der bestehenden Zivilschutzanlage, was statisch unproblematisch umgesetzt
werden kann (siehe Text Ingenieur). Die Räume für Sport, Singen und Werken
sind unter einem Dach vereint. Es entsteht ein klares Volumen, welches die
Aussenräume fasst und Bezug zum Klassentrakt aufnimmt.
2035
Durch den Abbruch der Schulraumprovisorien am Stofflerenweg kann das für
Wohnnutzung vorgesehene Gebiet bebaut werden. Das neue Gebäude soll
städtebaulich als weiterer Baustein der Gesamtplanung funktionieren und
steht parallel zur Bahnlinie im Osten des Grundstücks. Sein Aussenraum ist
Teil des Parkbandes, ein angehobenes Erdgeschoss ermöglicht eine grössere
Privatheit der unteren Wohnungen des fünfgeschossigen Hauses. Auf
Privatgärten wird an dieser Lage zugunsten des frei zugänglichen
Aussenraumes bewusst verzichtet. Durch die optimale zweiseitige
Orientierung der Wohnungen und durch die Balkonfront gegen den Park im
Westen kann eine hohe Wohnqualität erwartet werden.
2040
Das quer stehende Gebäude des Kindergartens wird ersetzt und die gesamte
Anlage erreicht ihre gewünschte Durchlässigkeit. Der Klassenzimmertrakt
sowie der Turnhallentrakt können schrittweise gegen Süden erweitert werden
und zusätzlichen Raumbedarf aufnehmen.
Singsaaltrakt 2 Geschosse
total 1060m2
Dreifachturnhalle
mit Nebenräumen
Wohngebäude:
2055m2 Grundfläche
16.2m Höhe
33'291m3 Volumen
Langfristige Vision, Jahr 2040
Wohngebäude:
16.2m Höhe
5 Geschosse
Hochparterre
460.50
Guggenbühlstrasse 459.50
459.00
458.30
Ost-West Schnitt Jahr 2035 1:500
N
Situation Jahr 2035 1:500
0
10
40m
POJEKTWETTBEWERB NEUBAU KLASSENTRAKT SCHULHAUS WALLRÜTI
BALTHASAR
Architektur
Der flache Gebäudekörper der Schule Wallrüti fasst den Perimeter an der
nordöstlichen Ecke und liegt längs zur Bahnlinie und zum durchlaufenden
Parkband. Anstatt sich in die Höhe zu entwickeln nutzt das Schulhaus das
grosse öffentliche Areal und verteilt die Nutzungen horizontal; somit entsteht
eine Schule, die trotz ihrer Grösse eine kleinteilige räumliche Struktur aufweist
und die Schülerströme aufgliedert.
Das Erdgeschoss orientiert sich durch eine grosszügige Eingangshalle mit
vorgelagerter Arkade auf den Freiraum im Westen. Eine Serie von Eingängen
verknüpft den Pausenplatz mit der Erschliessungshalle, die einerseits die
horizontale Verteilung im Gebäude organisiert und andererseits zur zentralen
Begegnungszone wird.
Über die Halle werden auf gleichem Geschoss die Fachunterrichtsräume und
Lehrerzimmer erschlossen. Das Erdgeschoss weist eine erweiterte Raumhöhe
von 3.3m auf, um die Tageslichtsituation der Räume zu optimieren und um in
der Gebäudemitte die Haustechnik unter der Decke horizontal zu führen.
Gleichzeitig erreicht man über die Halle des Erdgeschosses sieben Treppen,
die sich tunnelartig ins Obergeschoss bohren, wo grosszügige und helle
Räume die Klassenzimmer um sich gruppieren. Die zellenartige Struktur des
Unterrichtgeschosses bildet sieben Einheiten an je vier Klassenzimmern. Das
grosse Schulhaus wird dadurch strukturiert und in kleine Einheiten aufgeteilt,
welche den Schülern und Lehrern eine angemessene Massstäblichkeit bieten
und ein angenehmes Schulklima schaffen.
Die sieben Erschliessungsräume sind durch laternenartige Dachaufbauten
natürlich belichtet. Sie sind durch schmale Korridore miteinander verbunden,
wodurch eine spannungsvolle Sequenz von Weite und Enge entsteht.
Die Unterrichtszonen können flexibel eingeteilt und genutzt werden. Die
Gruppenräume lassen sich vielfältig kombinieren oder separat nutzen.
Zenitales Licht ermöglicht grosse Raumtiefen und unterstreicht die Zonierung
der Unterrichtsbereiche.
Die Gestaltung des Schulhauses ist durch sein gleichzeitig reduziertes und
komplexes Raum- und Belichtungskonzept geprägt, das durch seine rohe
Materialisierung atmosphärisch verstärkt wird. Städtebaulich tritt es leise, aber
präzise in Erscheinung. Die Fassade mit seinem rhythmischen Betongerippe
und das begrünte Dach lassen das Gebäude feinteilig erscheinen und
integrieren es selbstverständlich ins Parkband Wallrüti.
Freiraumgestaltung
Mit der stirnseitigen Setzung des langgestreckten Baukörpers an die
Wallrütistrasse, wird das Parkband mit seinen innenliegenden öffentlichen
Bauten im Stadtkontext fest verankert. Die Ausdehnung und Richtung des
Parkbandes entlang der Bahnlinie wird zusammenhängend erfahrbar und
rhythmisiert. Die unterschiedlichen Nutzungen - Freibad - Wohnen - Schule
gehen in der Parkfigur auf.
Versetzte, die Längsrichtung betonente Baumreihen vergrössern den
erlebbaren Raum und die Ausrichtung des Parks zwischen Guggenbühlstrasse
und dem durchlaufenden Gleisweg entlang der Bahnlinie. Bestehende Bauten
und Elemente werden durch dieses wirksame Gestaltungselement integriert.
Die Überführung aus dem zentrierenden auf sich bezogenen
Gebäudeensemble der bisherigen Schule Wallrüti in eine grosszügig offene
Schulanlage in einem Grünzug mit vielfältigen Anknüpfungen an das Umfeld
wird möglich, bestehende Wegebeziehungen werden dabei aufgenommen und
integriert.
Zentrales Element sind der Gleisweg, der Mäanderweg - als Auftakt in die
Parkanlage und zum neuen Pausenplatz - und die redimensionierten
ehemaligen Pausenplätze vor Singsaal und Turnhalle.
Die Sportfelder (Allwetterplatz und Rasenspielfeld) werden in der Längsachse
des Schulgebäudes organisiert. Der topographische Versatz auf die
Zivilschutzanlage wird mit Rasenstufen tribünengleich inszeniert, dadurch wird
die Höhenstaffelung der bestehenden Aussenanlage in den Parkraum
geweitet. Eine grosszügige Treppenanlage verbindet das neue Schulhaus mit
dem Turnhallengebäude.
Der Mäanderweg zum Pausenplatz und die Stufenterrassen entlang der
Sportfelder werden von malerischen mehrstämmigen Blühgehölzen begleitet
und schaffen differenzierte atmosphärische Aufenthaltsbereiche und Orte für
die Schüler und Parkbesucher. Der langgestreckte Pausenplatz wird durch den
abgeflachten Höhenversatz grosszügig und erweitert sich in den Arkadenraum
des Neubaus.
Entlang der Guggenbühlstrasse nimmt der bestehende Gehölzsaum mit
Kiefern und Unterpflanzungen die Erschliessungs- und Infrastrukturflächen der
Schulanlage wie gehabt stimmungsvoll auf. Ein neues Parkfeld für weitere 10
PP ergänzt die bestehende Parkierungsanlage.
Das Biotop mit seinem malerischen Baumbestand wird mit grosser
Selbstverständlichkeit in die Topographie des Parks integriert und bildet künftig
eine wertvolle räumliche Bereicherung im Park.
In einer weiteren Ausbaustufe der Schulanlage können alle neugeschaffenen
Aussenanlagen der ersten Etappe für den Aufenthalt der Schüler bestehen
bleiben bzw. ergänzt werden.
Die Wohnnutzung wird als „Wohnen im Parkband“ in den Grünzug eingebettet.
Die Parkwege erschliessen den Wohnbau allseitig und binden ihn in das neue
Geflecht ein. Der langgestreckte Baukörper ist in der Erdgeschossebene offen
und durchlässig und erlaubt grosszügige Durchblicke in den Parkraum.
grünes Parkband
Baumreihen in Längsrichtung
N
Situation Jahr 2021 1:500
0
10
40m
POJEKTWETTBEWERB NEUBAU KLASSENTRAKT SCHULHAUS WALLRÜTI
BALTHASAR
Wallrütistrasse
463.50
Handarbeiten
70 m2
463.00
Lift
Klassenzimmer
71 m 2
461.00
461.60
Putz
7 m2
464.60
GR
17 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
GR
17 m2
LAG
20 m 2
Lift
Hauswartbüro
18 m 2
Schnitt A
Archiv / Material / Lager
57 m2
gedeckte
Halle
GR
19 m 2
Material
HA
16 m2
Material
HA
16 m2
Klassenzimmer
71 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
Abstand Linie SBB 8.55m
Baulinie 3.5m
462.00
Eingangs- und
Pausenhalle
Handarbeiten
70 m2
465.00
GR
19 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
GR
19 m2
GR
19 m 2
Handarbeiten
70 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
Pausenplatz
Material
HA
16 m2
Lüftungszentrale
101 m2
Sammlung
Klassenzimmer
71 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
GR
19 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
Vorraum
462.20
GR
19 m2
GR
19 m 2
Kaskade mit Blütensträuchern
463.80
GR
19 m 2
Guggenbühlstrasse
Klassenzimmer
71 m 2
Naturkunde
106 m 2
Naturkunde
106 m2
Heizverteilung
Elektro
Sanitär
101 m 2
Sammlung
Klassenzimmer
71 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
463.00
GR
19 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
Vorrat
GR
19 m 2
GR
19 m2
GR
19 m 2
Schulküche
106 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
WC Mädchen
33 m 2
WC Knaben
31 m 2
Vorrat
Schulküche
106 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
Putz
10 m2
GR
19 m 2
GR
19 m 2
WC Lehrer
11 m2
WC Lehrer
11 m 2
Schnitt B
Schulküche
106 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
GR
19 m2
GR
19 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
30 PP Personal
Vorrat
Lüftungszentrale
101 m2
Klassenzimmer
71 m 2
GR
19 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
Lehrpersonen- / Leitungsbereich 89 m2
Klassenzimmer
71 m 2
Lehrpersonen- / Leitungsbereich 90 m 2
GR
19 m 2
GR
19 m2
GR
19 m 2
Archiv / Material / Lager
101 m2
Aussengeräte 40 qm
Bestand
462.00
Klassenzimmer
71 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
Arbeitsplätze Lehrpersonen 90 m2
GR
19 m 2
Eingangs- und
Pausenhalle
Pausenplatz
gedeckte
Halle
GR
19 m 2
Velos gedeckt
Klassenzimmer
71 m 2
GR
19 m2
GR
19 m 2
Arbeitsplätze Lehrpersonen 90 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
Bibliothek / Mediothek
118 m 2
bestehende Sporthallen
Klassenzimmer
71 m 2
Klassenzimmer
71 m 2
Schulsozialarb.
20 m 2
Putz
11 m2
Schulleitungsb.
20 m2
Schulleitungsb.
20 m 2
GR
17 m2
Laufbahn 100m
GR
17 m 2
461.00
Interessenlinie SBB
Baulinie 3.5m
Erweiterung
Weitsprung
Ballfangzaun
Allwetterplatz
22x44m
Erweiterung
0
5
100 Velos gedeckt
Grundriss Obergeschoss 1:200
10m
463.00
462.50
Ecke Zivilschutzanlage
Abbruch
Klassentrakt
Klassenzimmer
71 m 2
GR
19 m 2
GR
18 m2
Klassenzimmer
71 m 2
Grundriss Erdgeschoss 1:200
Variante A:
Klassenzimmer mit flexibel
abtrennbarem Gruppenraum
Variante E:
Klassenzimmer mit
abgetrenntem Gruppenraum
Oblicht
Klassenzimmer
71 m 2
Grossklassenzimmer
182 m2
Grossgruppe
36 m2
Oblicht
Variante B:
Gross-Klassenzimmer mit
flexibel abtrennbarem
Gross-Gruppenraum
Klassenzimmer
71 m 2
Variante F:
zwei Klassenzimmer mit
abgetrenntem Gross-Gruppenraum
Flachdach begrünt
461.00
Halle
461.00
Lehrpersonen
Zaun
Kaskadenweg
Zaun
Raumhöhe 3.0m
Interessenlinie
SBB - 8,5m
KLZI
465.00
Interessenlinie
SBB - 8,5m
Guggenbühlstrasse
Baulinie 3,5m
Grossklassenzimmer
144 m2
Baulinie 3,5m
464.70
Klassenzimmer
Klassenzimmer
90 m 2
Raumhöhe 3.3m
Terrain Bestand
Grossgruppe
36 m2
Schnitt A 1:200
Variante C:
Klassenzimmer mit
integriertem Gruppenbereich,
Unterricht in die Tiefe
Variante G:
Gross-Klassenzimmer mit
abgetrenntem Gross-Gruppenraum
Klassenzimmer
90 m2
Klassenzimmer
71 m 2
Variante D:
Klassenzimmer mit
halboffenem Gruppenraum
(Schrank als Raumtrenner)
Klassenzimmer
71 m 2
GR
19 m 2
Flachdach begrünt
Klassenzimmer
GR
19 m 2
ca. 463.00
GR
GR
KLZI
Raumhöhe 3.0m
Parkplatz Bestand
Oblicht
461.00
Terrain Bestand
Schnitt B 1:200
Nutzungsvarianten 1:200
Pausenplatz
Halle
Naturkunde
Raumhöhe 3.3m
POJEKTWETTBEWERB NEUBAU KLASSENTRAKT SCHULHAUS WALLRÜTI
BALTHASAR
neues = gewachsenes Terrain 461.00
Ansicht West 1:200
neues = gewachsenes Terrain 461.00
Ansicht Ost 1:200
Ansicht Nord 1:200
0
5
Ansicht Süd 1:200
10m
Fassung Zuluft
Energiebezug
erneuerbare Energie
Lüftungs Erdregister
Lüftungszentrale
Erdgas
Gebäudenahe Energieerzeugung
Solarstromanlage
Fernwärme
Übergabestation
Energieverbrauch
Abluft
Lüftung mit Wärmerückgewinnung
Zuluft
Speicher
Brauchwarmwasser
Brauchwarmwasser
Heizung
elektrische
Verbraucher
Stromnetz
Heizverteilung
Elektro
Sanitär
Der ökologische Ansatz
Nachhaltigkeit und Gebäudestruktur
Ökologie des Bauens bedeutet sparsamer Umgang mit den Ressourcen und
Einsatz erneuerbarer Energien, das heisst haushälterischer Umgang mit allen
Mitteln bei geringstmöglicher Belastung der Umwelt. Unter diesem Vorzeichen
wurde der neue Baukomplex entwickelt, wobei die natürlichen Ressourcen
wie: Sonne / Regen / Luft / Erdreich / Natürliche Nachtauskühlung
zum Einsatz kommen sollen.
Neben den sehr guten Dämmwerten (<0.10 W/m2K nach dem Standard
Minergie P) werden auch die Energieflüsse (Stichwort graue Energie) zur
Erstellung, zur Betreibung und Umnutzung der Objekte mitberücksichtigt.
Ebenfalls werden die Anforderungen einer gesunden und ökologischen
Bauweise stark in den Vordergrund gestellt. Die Vorgaben des Minergie Eco Standards werden berücksichtigt.
Ebenfalls - mit dem Blickwinkel der Life-Cycle Betrachtung - werden die
einzelnen Strukturen (Primär / Sekundär / Tertiär) durch die einzelnen
Konstruktionen getrennt, so dass sie zu einem späteren Zeitpunkt
grösstenteils wieder zugänglich sind. Der dafür notwendige Planungsprozess
ist explizit darauf abgestimmt.
Sonne
Die Verschattungselemente (geteilter Sonnenschutz auch zur Lichtumlenkung)
an der Aussenfront des Gebäudes orientieren sich dergestalt, dass im
Sommer eine Totalbeschattung der Fassaden erfolgt bei gleichzeitig
ungestörtem Ausblick, während in der Übergangszeit und im Winter bei
gewünschtem solaren Wärmegewinnen die Beschattungselemente so
positioniert werden, dass ein höchstmöglicher Solargewinn eintritt.
Die Dachflächen können zur Aufstellung von Photovoltaikelementen wie auch
für Elemente der thermischen Solarnutzung verwendet werden.
Regen
Das Flachdach des Gebäudes erhält begrünte Dachstrukturen, die
Regenwasser auffangen und dies so zur adiabaten Kühlung mithilft. Die
interne Grauwasseranlage für die Toilettenspülung unterstützt den
ökologischen Gedanken des Neubaus. Auch werden die gebäudeumschliessenden Flächen möglichst nicht versiegelt, um so das Mikroklima im
Sommer angenehm halten zu können.
Luft
Lüftungszentrale
horizontale Verteilung,
abgehängte Decke
nächtliche Auskühlung Erschliessung
über automatische Kippfenster
Die Anordnung des Gebäudes in der unmittelbaren Umgebung ermöglicht es,
dass natürliche Winde im Sommer das Gebäude ausreichend und ungehindert
umströmen. Dies erhöht den Nutzungskomfort in der Sommerzeit und erlaubt
auch, die angrenzenden Aussenräume aktiv zu nutzen.
Erdreich
Vorkonditionierung Aussenluft
über Erdregister
horizontale Verteilung,
abgehängte Decke
nächtliche Auskühlung Zimmer
über automatische Kippfenster
PV Kollektoren
liegend
alle Installationen
leicht zugänglich
Obergeschoss
Lüftungskonzept / Medienerschliessung
Erdgeschoss
Schnitte
Das sich unter dem Objekt befindende Erdreich wird für die Energiegewinnung
verwendet. Vorgesehen ist, dass über ein Erdregister die Aussenluft des
Objektes in der Umgebung gefasst und entsprechend thermisch vorbehandelt
wird. Durch die thermische Vorbehandlung reduziert sich entsprechend der
Energieaufwand und führt im Sommer (leichte Kühlung) zu einer positiven
Auswirkung auf das Nutzerverhalten.
Natürliche Be- und Entlüftung
Die Speichermasse des Gebäudes kann in der Nacht durch natürliche
Belüftung gekühlt werden. Dies wird durch eine automatisierte Steuerung der
Lüftungsflügel im allgemeinen Bereich (z.B. Foyer etc.) gewährleistet welche
über das Leitsystem je nach Wettervorhersage aktiviert werden kann.
Die gleiche Funktion weisen auch die einzelnen Klassenzimmer auf, welche
über automatisierte Kippfenster zusammen mit dem Oblicht entsprechend der
Aussentemperatur entwärmt wie auch zusätzlich belüftet werden kann.
Eine ökologisch optimale Lösung, um eine Überhitzung der Räume zu
vermeiden.
Lüftung
Alle Räume werden gemäss den einschlägigen Normen und Vorschriften
mechanisch be- und entlüftet. Das Konzept basiert auf einer zentralen Lösung.
Alle Räume werden aktiv mit Zu- und Abluft versorgt. Die Verteilung erfolgt als
so genanntes Überdruck-Lüftungssystem. Dieses arbeitet nicht nach dem
konventionellen Konzept der gerichteten Strömung sondern setzt die
entsprechenden Räume in einen nicht spürbaren Überdruck.
Durch den Überdruck können die Räume effizienter und ohne statische
Heizung mit der entsprechenden Energiemenge versorgt werden. Neben der
tieferen Investitionssumme (Entfall statischen Heizung) bewegen sich auch die
jährlichen Energiekosten auf einem tiefen Wert, da alle Räume effizient und
genau mit der entsprechenden Menge an Frischluft versorgt werden können.
Die Ansteuerung der Zonen (Zimmer) erfolgt über Präsenzmelder wie auch
über Luftqualitätsfühler. Die Abwärme aus der Abluft wird über ein aktives
Energierückgewinnungssystem wieder dem Gebäude zugeführt.
Heizung
Die für das Gebäude notwendige Heizenergie wird über einen Anschluss an
die bestehende Energiezentrale (Erdgas als Energieträger) bereitgestellt.
Die Energieverteilung erfolgt wie erwähnt über die Lüftungsanlage.
Sanitär
Neben einem haushälterischen Einsatz von Trinkwasser wird der Problematik
der Legionellen hohe Beachtung geschenkt. Eine entsprechende hygienische
Leitungsspülung wird vorgesehen und über das Leitsystem aktiviert.
Durch die Architekturentwicklung kann auf Einlagen von Leitungen verzichtet
werden, was sich neben der Nachhaltigkeit auch in den Erstellungskosten
durch den Wiederholungsfaktor bemerkbar machen wird.
Gebäudeleitsystem
Das Objekt verfügt über ein aktives Gebäudeleitsystem, über welches neben
dem Energie- und Anlagemanagement auch die übrigen technischen Anlagen
wie Notrufanlage etc. aufgeschaltet werden. Dabei wird dem Thema
Personensicherheit oberste Priorität eingeräumt.
POJEKTWETTBEWERB NEUBAU KLASSENTRAKT SCHULHAUS WALLRÜTI
BALTHASAR
Wirtschaftlichkeit
Durch die Lage des neuen Gebäudes kann das bestehende Schulhaus bis zur
Bauvollendung ungestört weiterbetrieben werden. Es werden deshalb keine
Provisorien benötigt. Das Baufeld kann problemlos separat erschlossen
werden und steht in keinem Konflikt zum Schulbetrieb.
Der straff organisierte Flachbau weist eine grosse, wirtschaftliche
Gebäudetiefe auf. Diese wird im Obergeschoss durch Oblichter und im
Erdgeschoss durch eine zentrale Nebenraumschicht (ohne Bedarf an
Tageslicht) ermöglicht.
Im Erdgeschoss sind die Technikräume zentral angeordnet und die Verteilung
der Haustechnik erfolgt über kurze Wege. Unter der Erdgeschossdecke
können alle Räume separat zugänglich erschlossen werden. Dadurch wird auf
ein Untergeschoss verzichtet, was erhebliche Kosteneinsparungen zur Folge
hat.
Das durchlaufende Achsmass und die wiederholenden Raumabfolgen
ermöglichen zudem eine einfache, wiederholende Bauweise ohne aufwändige
Spezialfälle. Durch die niedrige Gebäudehöhe und die kurzen Spannweiten
können die tragenden Betonelemente (Wände, Decken und Stützen) schlank
ausgeführt werden. Die attraktiven Erschliessungsflächen weisen ein
optimales Verhältnis zu den Nutzflächen auf (GF/HNF = 1.62). Die
vorfabrizierten, repetitiven Betonelemente der Fassade können dank ihrer
kleinen Formate dünn fabriziert und in standardisierten Verfahren örtlich an die
Rohbaustruktur befestigt werden.
Da die bestehenden Umgebungsflächen teilweise in sanierungsbedürftigem
Zustand sind (v.a. Hartplatz), erachten wir es als sinnvoll, diese gleich
während des Neubaus des Schulhaustraktes neu zu gestalten. Dies sind wohl
zusätzliche Kosten, welche jedoch ohnehin (in einem anderen
Zusammenhang/Projekt) anfallen würden. Zudem erachten wir es als effizient,
den neuen Rasenplatz im Bereich der abzubrechenden Altbauten zu erstellen
(Planie für den Sportplatz kann im Zuge der Abbrucharbeiten erstellt werden).
Dachaufbauten
- vorfabrizierte Holzbauelemente
- umlaufende Verglasung
- bei Oblichtern Klassenzimmer:
Beschattung / Verdunkelung
Dachaufbau
- Photovoltaikanlage
- Begrünung 10-30cm
- bituminöse Wassersperre
- Wärmedämmung im Gefälle, 24-32cm
- Betondecke 30cm
Fassade
- vorfabrizierte Betonelemente 10cm
- mineralische Wärmedämmung min. 26cm
Fenster
- Schallschutz-Festverglasung
- aussenliegender Sonnenschutz,
Alu-Lamellen
- seitliche Lüftungsflügel gedämmt
- Fensterelemente Holz
Bodenaufbau OG
- Hartbeton
- Zement-UB mit Bodenheizung
- Trittschalldämmung
- Betondecke 30cm
Konstruktion / Material / Fassade
Das Gebäude ist in Massivbauweise konzipiert - die tragenden Wände und
Decken sollen in Recyclingbeton ausgeführt werden. Durch geringe
Spannweiten und das statisch einfache Konzept lassen sich die Bauteile
schlank ausführen und minimieren dadurch den Anteil grauer Energie.
Die Einbindung der Technikräume im Erdgeschoss führt zu kurzen Wegen für
die Verteilung der Medien (Luft, Wasser, Elektro) und ermöglicht es, auf ein
Untergeschoss zu verzichten. Durch die Systemtrennung von Konstruktion
und Haustechnik sowie durch die nichttragenden Zwischenwände kann das
Gebäude in Zukunft flexibel angepasst respektive technisch nachgerüstet
werden.
Raumbildende, gefaltete Betonwände prägen die Architektur der Innenräume.
Sie werden durch Schreinerarbeiten in Eiche ergänzt. Die markanten Oblichter
können als Leichtbauelemente stückweise vorfabriziert werden.
Die Fassadengestaltung nimmt Bezug zur Materialisierung im Innern. Ein
rhythmisches Netz aus vorfabrizierten Betonelementen umfasst grossflächige
Fensterfelder. Diese gliedern sich im Unterrichtsgeschoss in eine grosse
Schallschutzverglasung und in seitliche Lüftungsflügel. Die schiefwinkligen
Gebäudestützen lehnen sich an die Geometrie der inneren Gebäudestruktur
an und lassen den flachen Gebäudekörper kraftvoll und plastisch erscheinen.
Bodenaufbau EG
- Hartbeton
- Zement-UB
- Trittschalldämmung
- Schaumglas
- Beton
- Schaumglas
- Magerbeton
Betonrammpfähle
nichttragende Zwischenwand
tragende Betonstütze
Fluchtwege / Brandschutz
gedämmte Lüftungsflügel
Das Schulhaus wird in die Kategorie Gebäude geringer Höhe eingestuft (bis
11m) und die sieben Treppen erschliessen eine jeweils kleine Geschossfläche.
Somit können die offenen Treppen als Fluchtwege benutzt werden.
Die Fluchtweglänge überschreitet auch im Obergeschosss von keinem Punkt
aus 35 Meter. Innerhalb dieser Distanz kann immer ein sicherer Ort im Freien
erreicht werden - dadurch können die Klassenzimmer im Obergeschoss zu
einer Nutzungseinheit zusammengefasst werden und die Erschliessungszone
darf möbliert werden. Zudem bestehen keine brandschutztechnischen
Anforderungen an die Wände und Türen zwischen Korridor und den
Klassenzimmern / Gruppenräumen.
mögliche Arbeitssimsen
Schallschutz-Festverglasung
Betonelement
Ansicht / Schnitt / Grundriss Fassade 1:50
0
3m
Beschrieb Bauingenieur
Fundation
Betonflachdecken 30cm
Betonflachdecken 30cm
nichttragende
Zwischenwände
nichttragende
Zwischenwände
betonierte, tragende
und aussteifende Kerne
Betonstützen
Betonstützen
betonierte, tragende
und aussteifende Kerne
Fassadenstützen
Beton
Fassadenstützen
Beton
Die kompakte und gut tragfähige Moräne wird im Projektperimeter durch
verschwemmte
Moräne
und
Seeablagerungen
überdeckt.
Um
Setzungsdifferenzen zu minimieren, werden die Gebäudelasten mittels in die
Moräne eingebundene Betonrammpfähle abgeleitet. Mit Verzicht auf ein
aufwändiges Untergeschoss und dieser einfachen Tiefengründung kann eine
sehr wirtschaftliche Fundation umgesetzt werden. Die Höhenlage der Moräne
zwischen den beiden vorhandenen Moränenwällen variiert stark und ist
vorweg mittels Rammsondierungen aufzuschliessen. Es ist davon
auszugehen, dass Pfähle einer Länge von ca. 12 Metern ausreichen werden.
Bezüglich Wasserhaltung müssen keine besonderen Massnahmen
vorgesehen werden, wiederum bedingt durch den Verzicht auf ein
Untergeschoss.
Tragkonstruktion
Betonpfähle
Die gewählte einfache Grundkonstruktion der beiden Geschosse führt zu einer
grossen Nutzungsqualität und einem minimierten Einsatz von Baumaterialien
für den Rohbau, unterstützt durch den Verzicht auf ein Untergeschoss und der
Umsetzung von nur zwei Geschossen. Die Tragsysteme bestehen aus
schlanken Betonflachdecken, die auf den verschiedenen Wandscheiben und
Stützen aufliegen, während zwischen den Räumen mehrheitlich
nichtgebäudetragende Wände zu einer hohen Flexibilität führen. Alle Lasten
werden in der Regel auf direktem Weg bis zur Fundation abgeleitet, womit
aufwändige und teure Abfangelemente entfallen. Einzige Ausnahme bildet eine
Achse im Erdgeschoss, wo die Beanspruchungen aus der Stützenreihe des
oberen Geschosses ohne Verdickung der Decke auf die nahe gelegenen
benachbarten Wände geleitet werden können.
Die Stabilisierung des Gebäudes für Horizontallasten infolge Winds sowie der
aussergewöhnlichen Bemessungssituation Erdbeben werden durch die
genannten Betonscheiben ausreichend gewährleistet. Die Betonscheiben sind
ideal über den Grundriss des Gebäudes verteilt so angeordnet, dass das
Massenzentrum und das Steifigkeitszentrum nahezu identisch sind, so dass
keine zusätzlichen Torsionsbeanspruchungen resultieren. Die vielen
Wandscheiben ermöglichen zudem eine sinnvolle Aufteilung dieser
Beanspruchung, womit die einzelnen Elemente für die genannten
Einwirkungen nicht speziell stark ausgebildet werden müssen, was wiederum
aus ökologischer und ökonomischer Sicht wertvoll ist.
Erweiterungsschritt Dreifachturnhalle / Singsaaltrakt
Dachaufbauten Leichtbau
Obergeschoss
Statikkonzept
Erdgeschoss
Schnitte
Die neuen Baukörper über der auf Pfählen fundierten Zivilschutzanlage
beanspruchen entsprechend untersuchter Lastbilanz den bestehenden
Baukörper nicht zusätzlich, da die hohe Überschüttung der Anlage für den
neuen Hallenboden entfernt wird. Die Lasten des das gesamte Gebäude in
Querrichtung überspannenden Dachs werden seitlich der Zivilschutzanlage
mittels Tiefengründung in die Molasse abgetragen, womit Setzungsdifferenzen
minimiert werden. Entsprechend den relevanten Weisungen, „TWP 1984 Technische Weisungen für den Plicht - Schutzraumbau“ ist die Überbaubarkeit
grundsätzlich unproblematisch, wobei Massnahmen beim Fluchttunnel so
umgesetzt werden müssen, dass dieser den Weisungen wieder entspricht.
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