E-MENTAL HEALTH: ANWENDUNGEN FÜR DAS GESUNDHEITSWESEN AN PROJEKT-BEISPIELEN DES KOMPETENZTANDEMS VERNETZTE VERSORGUNG 3. Leuphana Gesundheitsgespräche, 7. Oktober 2014 Till Beiwinkel, M.A., Dr. Jörn Moock, Prof. Dr. Wulf Rössler E-MENTAL HEALTH 07.10.14 E-Mental Health: Anwendungen für das Gesundheitswesen an Projekt-Beispielen Versorger Liegt ausreichend Evidenz vor, um E-Mental Health in meiner Praxis einzusetzen? Patienten Wie kann ich mit Internet und Smartphone etwas für meine Gesundheit tun? SIMBA Studie Novego Evaluation Gesellschaft Video Konferenz System Stellt Mental E-Health neues Wissen über Erkrankungen bereit? SMARD Studie E-Mental Health / Till Beiwinkel, Dr. Jörn Moock, Prof. Dr. Wulf Rössler 07.10.14 Smartphones Einsatz neuer Medien für Prävention und Behandlung Neben PCs sind Smartphones zu einem unverzichtbaren Begleiter im Leben vieler Menschen geworden Von 2009 bis 2013 ist die Zahl der Smartphone-Nutzer in Deutschland von 6 Millionen auf 37 Millionen angestiegen (Statista 2014) Mobile Gesundheitslösungen („m-Health“) stehen noch am Anfang der Entwicklung: 97.000 m-Health Anwendungen in App-Stores… (research2guidance 2013) …Aber bislang kaum Integration in das Gesundheitswesen SIMBA ist ein Pilotprojekt zur Vorhersage des Krankheitsverlaufs bei Patienten mit bipolaren Störungen Die Testphase umfasst 14 Patienten der Psychiatrischen Klinik Uelzen E-Mental Health / Till Beiwinkel, Dr. Jörn Moock, Prof. Dr. Wulf Rössler 07.10.14 SIMBA Soziales Informations-Monitoring für Patienten mit Bipolaren Affektiven Störungen Ärztliches Gespräch Bewegung Der Kontakt mit dem behandelnden Arzt stellt die Betreuung während der Studie sicher Erhebung von Aktivitätsmustern per GPS Gesundheits Profil Fragebögen Patienten berichten auftretende Symptome per Smartphone-App Kommunikation Der Kontakt mit dem sozialen Umfeld ist per Telefonie und SMS integriert Das individuelle Gesundheitsprofil dient der Vorhersage manischer und depressiver Episoden. E-Mental Health / Till Beiwinkel, Dr. Jörn Moock, Prof. Dr. Wulf Rössler 07.10.14 E-Mental Health: Anwendungen für das Gesundheitswesen Versorger Liegt ausreichend Evidenz vor, um E-Mental Health in meiner Praxis einzusetzen? Patienten Wie kann ich mit Internet und Smartphone etwas für meine Gesundheit tun? SIMBA Studie Novego Evaluation Gesellschaft Video Konferenz System Stellt Mental E-Health neues Wissen über Erkrankungen bereit? SMARD Studie E-Mental Health / Till Beiwinkel, Dr. Jörn Moock, Prof. Dr. Wulf Rössler 07.10.14 SMARD Study of Mental Health and Related Disorders Unter welchen Umständen entwickeln sich alltägliche Belastungen im Lebensumfeld normalgesunder Personen zu einer klinisch bedeutsamen Störung? Alltägliche Erlebnisse und Stresssituationen stehen oftmals am Beginn Das Clinical Staging Konzept veranschaulicht diese Entwicklung in mehreren Stufen: E-Mental Health / Till Beiwinkel, Dr. Jörn Moock, Prof. Dr. Wulf Rössler 07.10.14 SMARD Study of Mental Health and Related Disorders Eine klinisch-epidemiologische Untersuchung zu psychischen Belastungen im Alltag unter Einsatz von Smartphones Telefoninterviews Telefonlabor der Universität Hamburg Im InkubatorKonvergenzgebiet Bildung der Studiengruppen Smartphone Befragung Assessment Gesundheitszustand Screening nach Etablierte Messinstrumente Tägliche Fragebögen psychischer Belastung am Gerät am PC (K6, Kessler et al 2003) Fragen zu Demografie und Lebensereignisse, Stress und soziales Gesundheitsverhalten Umfeld E-Mental Health / Till Beiwinkel, Dr. Jörn Moock, Prof. Dr. Wulf Rössler 07.10.14 Fazit E-Mental Health - Anwendungen für das Gesundheitswesen Psychische Erkrankungen sind weit verbreitete und kostenintensive Gesundheitsprobleme, welche das Versorgungssystem vor große Herausforderungen stellen E-Mental Health verändert das Versorgungssystem für… Patienten Versorger Gesellschaft Zeitnah, Keine Wartezeiten Effizientere Kommunikation Geringere Kosten bei gleichbleibender Qualität Monitoring des Gesundheitszustandes Erreichbarkeit nicht-mobiler Patienten Neues Wissen über Erkrankungen Qualitätsstandards / Sicherheit Datenschutz / Privatsphäre Alltagsnahe Therapieoptionen Akzeptanz („Usability“) E-Mental Health wird eine wachsende Rolle in der psychiatrische Versorgung spielen E-Mental Health / Till Beiwinkel, Dr. Jörn Moock, Prof. Dr. Wulf Rössler 07.10.14 Ausblick Stand der Forschung und weiterer Forschungsbedarf PRO CONTRA Zeit- und Ortsunabhängig EffektivitätsNachweise Niedrigschwellig Studien aus Deutschland Flächendeckend hohe Reichweite KommunikationsProbleme Kombinierte Angebote Anonymität E-Mental Health / Till Beiwinkel, Dr. Jörn Moock, Prof. Dr. Wulf Rössler 07.10.14 Kontakt Till Beiwinkel, M.A. Rotenbleicher Weg 67, RW.121 21335 Lüneburg Fon +49.4131.677-7826 [email protected] Dr. rer. med. Jörn Moock Rotenbleicher Weg 67, RW.108 21335 Lüneburg Fon 04131.677-7824 joern.moock@inkubator.leuphana.de Prof. Wulf Rössler Rotenbleicher Weg 67, RW.207 21335 Lüneburg Fon +49.4131.677-7666 [email protected] Webseite: http://www.leuphana.de/partner/regional/gesundheit/vernetzte-versorgung.html E-Mental Health / Till Beiwinkel, Dr. Jörn Moock, Prof. Dr. Wulf Rössler 07.10.14 BACKUP E-Mental Health / Till Beiwinkel, Dr. Jörn Moock, Prof. Dr. Wulf Rössler 07.10.14 Hintergrund: Die Gesundheitsversorgung psychisch erkrankter Menschen Eines der wichtigsten Gesundheitsprobleme unserer Zeit Ca. 43% der Bevölkerung einmal im Lebensverlauf betroffen (Jacobi 2004) Häufiger Beginn im jungen Alter und chronischer Verlauf Hohe Kosten durch Frühberentung und krankheitsbedingte Fehlzeiten Eine Herausforderung für das Gesundheitswesen Nur ca. 10% der Betroffenen erhalten eine adäquate Therapie (Wittchen 2001) Lange Wartezeiten auf einen Therapieplatz Unterversorgung im ländlichen Raum Die Anwendung neuer Medien verändert Behandlung und Prävention E-Mental Health ergänzt bestehende Behandlungsangebote und soll Versorgungslücken schließen E-Mental Health / Till Beiwinkel, Dr. Jörn Moock, Prof. Dr. Wulf Rössler 07.10.14 E-Mental Health im Kompetenztandem Vernetzte Versorgung Einrichtung des Kompetenztandems Prof. Dr. Wulf Rössler Projektleiter Till Beiwinkel, M.A. PD. Dr. Wolfram Kawohl Int. Tandempartner Tabea Eißing,M.A.,M.Sc. Dr. Jörn Moock Projektkoordinator Dipl.-Kffr. Sandra Heuchert Projektkoordinatorin Stefanie Go, M.A. Yvonne Kaufhold, LL.M.. Andreas Maier, M.Sc. Novego AG Umsetzung mit Projektpartnern AOK Rheinland/Hamburg KKH Kaufmännische Krankenkasse Universität HH Telefonlabor Psychiatrische Klinik Uelzen Herzzentrum Göttingen Ergebnisse E-Mental Health E-Mental Health / Till Beiwinkel, Dr. Jörn Moock, Prof. Dr. Wulf Rössler • Relevanz für Zielgruppen im Gesundheitswesen: • 2 Projekte im Bereich „Patienten“ • 1 Projekt im Bereich „Versorger“ • 1 Projekt im Bereich „Gesellschaft“ 07.10.14 Patienten Projekt I Online-Depressionshelfer – Unterstützung aus dem Internet Evaluation des Online-Depressionshelfers der Novego AG Minderung depressiver Symptome? Reduzierung von Arbeitsunfähigkeitstagen? Einladung zur Studie Erhebung (T0) Intervention Erhebung (T1, T2) DatenAuswertung Kontrolle Mit dem Online-Depressionshelfer kann Menschen mit einer Depression ein auf Wirksamkeit geprüftes Produkt angeboten werden E-Mental Health / Till Beiwinkel, Dr. Jörn Moock, Prof. Dr. Wulf Rössler 07.10.14 Versorger Projekt Videokonferenz-System im Versorgungsalltag Die Videogestützte Kommunikation wird im Ausland bereits in einer Vielzahl von Fachdisziplinen mit Erfolg eingesetzt Es erlaubt die effiziente Kommunikation per Videochat sowohl bei Arzt-Patient und Arzt-Arzt Gesprächen Die Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten sind : Fallbesprechung ohne Reiseaufwand Einholen einer Zweitmeinung Abdeckung von Regionen mit Unterversorgung Telemedizinische Angebote für Patienten mit eingeschränkter Mobilität E-Mental Health / Till Beiwinkel, Dr. Jörn Moock, Prof. Dr. Wulf Rössler 07.10.14 Versorger Projekt Videokonferenz-System im Versorgungsalltag Die Akzeptanz des Videokonferenz-Systems wurde in einer Studie in Kooperation mit der psychiatrischen Klinik Uelzen an 20 Patienten und 1 Ärzten, 6 Mitarbeiter qualitativ untersucht Im Vordergrund stand dabei die Arzt-Patient Beziehung: Gibt es Qualitäts-Unterschiede zwischen dem Videokonferenz-Gespräch und dem Face-to-face Gespräch? Wie zufrieden sind Arzt und Patient mit dem System? Pro Contra Überwiegend positives Gesprächserleben Teils ungewohnte Gesprächssituation und Gefühl der Distanz Wenig Unterschiede in der verbalen wie auch in der non-verbalen Kommunikation In einigen Gesprächen Beeinträchtigung durch technische Schwierigkeiten Deutliche Erleichterung der Arbeitsabläufe in der untersuchten Tagesklinik Datenschutzrechtliche Aspekte müssen angemessen berücksichtigt werden E-Mental Health / Till Beiwinkel, Dr. Jörn Moock, Prof. Dr. Wulf Rössler 07.10.14