nachhaltig Bauen

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Das Fachjournal
3 | 2014
N A C H H A LT I G
BAUEN
Zürich
Kanton Zürich: 10 Millionen Quadratmeter Minergie
Allianz 2SOL: Mehrfamilienhaus in Zürich realisiert
Erstes zertifiziertes Minergie-A-ECO Haus im Kanton Zürich
Auf dem Vormarsch: Hybridkollektoren aus der Schweiz
Ein Produkt der Gerber Media, Zürich
UG für PDF.indd 1
12.11.14 14:09
Rubriktitel
Helios
Ventilatoren AG
Publireportage
Kontrollierte Lüftung
mit Wärmerückgewinnung von Helios
Neue Generation der KWL®-Geräte inklusive innovativem Steuerungskonzept
Das bereits für sein äusserst
breites Programm im Bereich der
Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung bekannte Unternehmen Helios Ventilatoren hat
die komplette KWL-Produktfamilie überarbeitet und erweitert.
Zu den neuen Mitgliedern zählen
das ultraflache KWL EC 340 D für
die raumsparende Deckenmontage sowie die
für die stehende Bodeninstallation geeigneten,
passivhauszertifizierten Lüftungsgeräte der
«S»-Baureihe, die sich mit Förderleistungen
von 800 bis 2600 m3/h ideal für Wohn-, Gewerbe- und Industrieanwendungen eignen.
Die neue KWL-Generation verfügt über nochmals verbesserte Wärmebereitstellungsgrade dank modifizierter Wärmetauscher und
präsentiert sich einheitlich in einem frischen
neuen Produktdesign. Hierbei akzentuiert eine
klare Formensprache primär die Funktionalität. Zwei horizontal bzw. vertikal angeordnete
Elemente symbolisieren die Wärmetauscherfunktion und verleihen den Lüftungsgeräten
einen wertigen, dynamischen Charakter ohne
zu überfrachten.
Eine modulare Gerätekonzeption erlaubt die
individuelle Konfiguration entsprechend der
Objektanforderungen. Das Basismodul ist beliebig durch vielfältige Komponenten wie Vor-/
oder Nachheizung sowie CO2-/VOC-/ (Mischgas) und Feuchte-Fühler erweiterbar.
UG für PDF.indd 2
Innovatives Steuerungskonzept
Die kompakten Wandgeräte KWL EC 200 bis
500 W und die Typen KWL EC 220, 340 D sind
serienmässig mit dem neuen Steuerungskonzept Helios easyControls ausgestattet. Dieses
setzt neue Standards bei der Bedienung von
KWL-Geräten: Dank integriertem Webserver
und LAN-Anschluss sind die Lüftungsgeräte in das PC-Netzwerk einbindbar und über
eine Bedienoberfläche im Webbrowser komfortabel per Laptop oder Smartphone steuerbar – selbst von unterwegs über das Internet.
Gebäudeleittechnik-Schnittstellen sowie optionale Bedienelemente und Luftqualitätssensoren bieten zusätzliche Möglichkeiten.
Rund. Oval. Egal?
Auch bei den Luftverteilsystemen bietet Helios
eine Neuheit an, die nahezu unbegrenzte Flexibilität auf die Baustelle und in die Planung
bringt: Aus FlexPipe® wird FlexPipe «Plus».
Das «Plus» steht für die Ergänzung des bewährten Rundrohres um ovale Komponenten, die dank identischer hydraulischer Querschnitte und Druckverluste beliebig mit dem
Rundrohr kombinierbar sind.
Das komplette Helios KWL-Programm mit Luftleistungen von 60 bis 2600 m3/h wird gewohnt
ansprechend und übersichtlich im neuen Katalog «Die neue Helios KWL® Generation» präsentiert, der jetzt direkt beim Hersteller bzw. online
unter www.helios.ch angefordert werden kann.
12.11.14 14:09
Inhalt
Titelbild:
Minergie-P MFH in Stäfa
Fokus Energie AG, Hombrechtikon
Impressum
Herausgeber
Gerber Media
Rütihofstrasse 9, 8049 Zürich
Telefon 044 341 16 41
www.gerbermedia.ch
Grafik / Layout / Druck
Effingerhof AG
Storchengasse 15, 5200 Brugg
www.effingerhof.ch
Redaktion
Gerber Media
Anita Bucher, Carmen Nagel Eschrich
www.gerbermedia.ch
Gastautoren
Markus Kägi, Regierungsrat
Baudirektor Kanton Zürich
Antje Horvath, Leiterin Energieberatung
Abteilung Energie (AWEL)
René Mosbacher
Verein eco-bau
Gregor Lutz
Holzenergie Schweiz
Fotos
Atelier für Fotografie
René Rötheli, 5400 Baden
www.rrphoto.ch
Gedruckt auf FSC Papier (Rohstoff: Frischfasern aus
nachhaltiger Forstwirtschaft), Bleichung: efc
Fachbeiträge
4
Kanton Zürich: 10 Millionen Quadratmeter Minergie
Antje Horvath, Leiterin Energieberatung
30
Massivholz – die alternative Idee
32
Arealüberbauung Suurstoffi – Hybridkollektoren
aus der Schweiz
60
Plusenergiehaus – Gedanken von Thomas Metzler
68
eco-bau Fachtagung 2014 mit Interview
Friederike Pfromm, Präsidentin des Vereins eco-bau
78
Ökologische Backwaren aus dem Pellet-Backofen,
Gregor Lutz, Holzenergie Schweiz
Objektvorstellungen
9
Minergie-P-ECO MFH Im Sunnerai, Wald
17
Minergie-P Wohn- und Geschäftshaus, Kloten
26
Minergie-P MFH, Stäfa
35
Allianz 2SOL MFH Buchzelgstrasse, Zürich
40
Minergie-P-ECO MFH Wagenburg, Seegräben
48
Neubau Firmensitz Helios Ventilatoren AG, Otelfingen
53
Minergie-A Wohn- und Geschäftshaus, Uster
61
Minergie-P-ECO Modernisierung, Oberengstringen
74
Minergie-A-ECO MFH im Wiesengrund, Küsnacht
Rechte: Copyrights bei Gerber Media, 8049 Zürich
Nachdruck, auch auszugsweise, bedarf der
ausdrücklichen Genehmigung des Verlages
Einzelverkaufspreis: CHF 14.–
Jahresabo (3 Ausgaben): CHF 35.–
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Rubriken
81
Redaktionelle Partner
82
Führende Unternehmen
1
5 Spezialisten –
ein perfektes Ganzes
Die Eberhard Unternehmungen lösen mit ihren 490 Mitarbeitern komplexe Rückbauten und Altlastsanierungen auf
ökonomisch und ökologisch allerbestem Niveau. Die Gesamtleistung liegt in der Koordination von Fachwissen und
den Konzepten für Bauarbeiten, Sanierungen, Aushub,
Aufbereitung und Transport. Ein kunden- und objektbezogener Einsatz von Recycling- und Primärbaustoffen schont
die Ressourcen. Das pioniergeistige Denken, die moderne
Infrastruktur, die effiziente Technologie und ein enges Zusammenarbeiten bilden denn auch ein perfektes Ganzes.
Eberhard Unternehmungen l Kloten l Oberglatt l Rümlang l Weiach l Basel l Luzern l www.eberhard.ch
2
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Editorial
Der zehnfache Millionenkanton
Seit Anfang der 1980er Jahre erlassen die
Kantone energetische Bauvorschriften. Damit
erfüllen sie einen Auftrag der Bundesverfassung. Anders als bei den Motorfahrzeugen,
deren Treibstoffverbrauch vom Bund geregelt wird, können die Kantone bei den Gebäuden ihren vollen Einfluss geltend machen.
Der Spielraum ist beachtlich, denn trotz aller
Fortschritte fällt immer noch die Hälfte unseres Energieverbrauchs bei den Gebäuden an.
In den 1980er Jahren suchte man einen Weg,
ein qualitativ besseres und energieeffizienteres Bauen zu fördern, ohne es stark zu verteuern. Man strebte hohen Komfort und hohe
Wertbeständigkeit an, begleitet von tieferen
Energiekosten, folglich auch lohnende Investitionsobjekte. Die Antwort hiess «Minergie».
Der Kanton Zürich gehörte zu den Gründern
dieses neuen Baustandards. Er motivierte die
ersten Pionierinnen und Pioniere, sich auf das
Vorhaben einzulassen, freiwillig die geltenden
Baunormen zu übertreffen und so ein Plus an
Komfort, Qualität und Energieeffizienz zu gewinnen. Daraus entstand eine beispiellose Erfolgsgeschichte. Heute werden über 40% der
Wohnneubauten im Kanton Zürich im Minergie-Standard erstellt, 22% aller Schweizer
Minergiebauten stehen bei uns, und unlängst
überschritten wir die Grenze von 10 Millionen
zertifizierten Quadratmetern Minergiefläche
im Kanton Zürich. Minergie beeinflusste zudem
die Entwicklung der «normalen» Baunormen,
mit der Folge, dass wir heute mit unseren Anforderungen an die Wärmedämmung europaNachhaltig Bauen | 3 | 2014
weit an der Spitze stehen. Der Unterschied
zwischen dem normalen und dem MinergieStandard verringerte sich dabei laufend, und
diese Konvergenz wird weitergehen, wenn die
Energiedirektorenkonferenz voraussichtlich
2015 verschärfte MuKEn (Mustervorschriften
der Kantone im Energiebereich) beschliesst.
Für Minergie ergibt sich dadurch die Chance,
nicht nur für Energieeffizienz zu stehen, sondern zum Label für hohe Bauqualität, langfristige Werterhaltung und gesundes Bauen überhaupt zu werden. Die Geschichte von Minergie
wird somit fortgeschrieben, eine Geschichte,
die stets im Kontext der gesamten Energiesituation betrachtet werden muss. So besteht
ein enger Zusammenhang zwischen Minergie
und der «Vision Energie 2050», nach der sich
der Kanton Zürich seit 1994 richtet. Ihr Ziel
ist, den CO2-Ausstoss aus fossilen Brenn- und
Treibstoffen bis ins Jahr 2050 auf 2,2 Tonnen
pro Kopf und Jahr zu senken. Heute, zwanzig
Jahre nach dem Start, können wir sagen: Wir
sind auf Kurs. Wir setzen auf den technischen
Fortschritt, den wir mittels Pilotprojekten
auch fördern. So ist beispielsweise der heute
vom Bund vorgeschriebene WärmepumpenWäschetumbler aus einem unserer Pilotprojekte entstanden. Von der Wissenschaft erhoffen wir uns auch in Zukunft neue Erkenntnisse
und Produkte, welche kostengünstig zu weiteren Energieeffizienzsteigerungen beitragen
und möglichst auch der Baukultur zugute
kommen. Denn je unauffälliger die Materialien
sind, mit denen der gewünschte Dämmeffekt
erzielt werden kann, desto mehr gewinnt das
Erscheinungsbild unserer Häuser. Der wissenschaftliche Fortschritt ist nicht aufzuhalten, er lässt sich aber auch nicht erzwingen.
Die Geschichte von Minergie ist geprägt von
der wissenschaftlichen Entwicklung, zugleich
ist sie eine Erfolgsgeschichte des Prinzips
Freiwilligkeit. Beides hängt eng miteinander
zusammen. Minergie hat gezeigt, wie sich die
bessere Idee durchsetzt, in unser aller Interesse. Daran sollten wir denken, wenn wir uns
fragen, wie wir die drängenden Energiefragen
unserer Zeit am besten lösen.
Regierungsrat Markus Kägi
Baudirektor Kanton Zürich
3
AWEL, Abteilung Energie, Kanton Zürich
10 Millionen Quadratmeter Minergie
Von Antje Horvath
Mit den Bauten an der Europaallee kommt der Kanton Zürich auf eine
zertifizierte Minergie-Fläche von 10 Mio. m2. Das entspricht einem Viertel
der gesamten Minergie-Fläche in der Schweiz.
der Kanton ein Viertel der insgesamt fast 40
Mio. m2 Minergie-Flächen, die in der Schweiz
seit 1998 zertifiziert wurden. Auf die Gebäude bezogen beträgt der Anteil 22%, nämlich
7720 von total 34 845 Bauten, was darauf hinweist, dass die Zürcher Minergie-Objekte im
schweizweiten Vergleich überdurchschnittlich
gross sind. Das erstaunt kaum, wenn man die
Liste der prominenten Häuser anschaut. Darunter figurieren so bekannte Objekte wie der
Prime Tower, der Glattpark in Opfikon, der Superblock in Winterthur, die Kunsthochschule
im Toni-Areal und die Europaallee in Zürich.
Dass Minergie auf Kurs ist, zeigen auch die
Zahlen 2014: Über 40% der neuen Wohnbauten werden im Kanton Zürich im MinergieStandard erstellt (Abbildung 1).
Ein Viertel der insgesamt
fast 40 Mio. m2 MinergieFlächen, die in der Schweiz
seit 1998 zertifiziert
wurden, steht im Kanton
Zürich. Ein Beispiel ist die
Pädagogische Hochschule
beim Hauptbahnhof Zürich.
Foto: Mark Roethlisberger
Abbildung 1
4
Berechtigter Stolz schwingt mit, wenn Regierungsrat Markus Kägi anlässlich der LabelÜbergabe an Gebäude der Europaallee auf
einen bemerkenswerten Rekord aufmerksam
macht: Im Kanton Zürich sind 10 Mio. m2 Nutzfläche nach Minergie zertifiziert. Damit stellt
Fordern und fördern
Die Minergie-Statistik bestätigt eindrücklich
den energiepolitischen Ansatz der gesetzlichen Anforderungen einerseits und der freiwilligen Minergie-Bauweisen andererseits. Mit
den Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn) übernimmt Zürich strenge Limiten für den Wärmebedarf in Bauten. In
Übereinstimmung mit den anderen Kantonen
werden diese periodisch an die Entwicklung
in der Bau- und Haustechnik angepasst. Für
2015 ist eine weitere Verschärfung im Rahmen der MuKEn 2014 geplant, die annähernd
dem Minergie-Standard entspricht. Das erfolgreiche Tandem aus MuKEn und Minergie
wird ergänzt durch ein präzis zugeschnittenes
Förderprogramm. Bekanntlich besteht das
Programm aus zwei Elementen, nämlich aus
dem nationalen Gebäudeprogramm, das auf
die Gebäudehülle fokussiert, und dem kantonalen Angebot, das Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien sowie Gesamterneuerungen nach Minergie und Ersatzneubauten nach
Minergie-P fördert.
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Legende
0 m2/Einw.
Legende
0.1 bis 3 m2/Einw.
bis 5%
3,1 bis 6 m2/Einw.
5,1 bis 15%
6,1 bis 9 m2/Einw.
15,1 bis 30%
9,1 bis 12 m2/Einw.
30,1 bis 50%
ab 12 m2/Einw.
ab 50%
Abbildung 2
Abbildung 3
Abschied vom Elektroboiler
Seit Anfang Oktober 2014 sind auch besonders wirkungsvolle Massnahmen in der Elektrizitätsverwendung förderungswürdig. Dazu
gehört der Ersatz eines Elektroboilers durch
einen Wärmepumpenboiler. Wer in seiner
Heizung eine ineffiziente Umwälzpumpe auswechselt, profitiert ebenfalls von Förderbeiträgen des Stromeffizienz-Programms «effiwatt»,
unterstützt von ProKilowatt. Ebenfalls werden
auch Besitzer und Nutzer von Büro- und Gewerbebauten angesprochen, die ihre alten
Lampen und Leuchten durch eine optimierte
hocheffiziente Beleuchtung ersetzen, vorzugsweise bestückt mit LED-Lichtquellen.
Seit 2008 hat die Baudirektion des Kantons Zürich rund 9000 Teilmodernisierungen von Gebäudehüllen und über 300 Gesamtsanierungen
nach Minergie unterstützt. Im gleichen Zeitraum wurden über 3000 thermische Solaranlagen und rund 240 Erdsonden-Wärmepumpen
als Ersatz von Elektroheizungen gefördert. 135
grosse Holzheizungen mit Fernwärmenetz, 49
Wärmeverbünde und 74 Ersatzneubauten in
Minergie-P wurden in den letzten acht Jahren
unterstützt.
ser. In sieben Gemeinden beträgt die spezifische Minergie-Fläche über 12 m2 je Einwohner.
Die Spitzenposition in diesem Minergie-Rating
hält Wallisellen, gefolgt von Opfikon und Rifferswil. Diese «Minergie-Dichte» korreliert mit
der Neubaurate. Gemeinden, in denen in den
letzten Jahren viele Neubauten entstanden,
weisen tendenziell höhere spezifische Minergie-Flächen auf. Im Vergleich der Gemeinden
anhand der Minergie-Fläche an der gesamten
Neubaufläche der Jahre 2008 bis 2013 bilden
Wallisellen, Schwerzenbach, Oberglatt, Greifensee, Horgen, Oberstammheim, Otelfingen,
Seuzach, Adliswil und Andelfingen die Topten
(Abbildung 3). Einige dieser Gemeinden weisen
Das erste Minergie-A-EcoHaus im Kanton Zürich
von Krayer & Smolenicky
Architekten.
Foto: Marc Uebersax
Gemeinden mit mehr als 50% Minergie
beim Neubau
Ein differenziertes Bild vermittelt die Minergie-Fläche je Einwohner in den Gemeinden des
Kantons Zürich (Abbildung 2). Lediglich in drei
Gemeinden stehen noch keine Minergie-HäuNachhaltig Bauen | 3 | 2014
5
AWEL, Abteilung Energie, Kanton Zürich
fahren, was einer Erleichterung gleichkommt.
Zudem können nachträglich aufgebrachte
Wärmedämmungen die Mindestabstände um
bis zu 35 cm unter- und Gebäudehöhen um bis
zu 25 cm überschreiten. Bei der Berechnung
von Nutzungsziffern wird die Wärmedämmung
nicht angerechnet.
Minergie-Anteile an den Neubauflächen von
über 50% auf. Die Statistik belegt: Minergie ist
im Neubau marktfähig und kantonsweit akzeptiert. Um auch im Erneuerungsbereich die
Aktivitäten zu erhöhen, hat der Kanton Zürich
die Bewilligungsverfahren für energetische
Gebäudemodernisierungen gelockert. Projekte
dieser Art unterliegen künftig dem Anzeigever-
Mit der Eurpoaallee hat
der Kanton Zürich 10 Mio.
Quadratmeter MinergieFläche gebaut: Regierungsrat Markus Kägi
nimmt das Zertifikat von
Christian Röthenmund,
Geschäftsführer Minergie,
entgegen.
Foto: Keiko Saile
Minergie-Standards und ihre Anteile
Neubauten
Modernisierungen Total
Minergie und Minergie-Eco
81,5%
10,8%
92,3%
Minergie-P und Minergie-P-Eco
7,4%
0,1%
7,5%
Minergie-A und Minergie-A-Eco
0,2%
0,0%
0,2%
Total
89,1%
10,9%
100,0%
Anteile der Minergie-Standards an der gesamten nach Minergie zertifizierten Energiebezugsfläche
Nirgends in der Schweiz stehen so viele Minergie-Bauten wie im Kanton Zürich.
Bauten
und
Flächen
nach Minergie,
1999
Bauten
und
Flächen
nach Minergie,
1999 bis 2014*
Anzahl
Bauten,
Energiebezugsfläche
Anzahl
Bauten,
Energiebezugsfläche
in 1000 m2
10 000
bis 2014*
in 1000 m2
Zahlen für den Kanton Zürich
9000
Zukunft für Minergie-A
Noch bildet der Anteil des Minergie-BasisStandards innerhalb der Minergie-Palette den
Löwenanteil. Doch mit Inkraftsetzung verschärfter gesetzlicher Vorgaben könnte der
Anteil des P-Standards stark wachsen. Gleiches gilt für den Standard Minergie-A: Sofern
die Bauweisen vermehrt den von der Konferenz Kantonaler Energiedirektoren angestrebten Perspektiven entsprechen, dass nämlich
Neubauten im Jahre 2020 sich möglichst selber mit Energie versorgen, wird der A-Standard in den Fokus der Planer, Hauseigentümer
und Investoren rücken. In die gleiche Richtung
wirken der Trend zur Verdichtung und die prognostizierte Zunahme der Bevölkerung im
Kanton Zürich. Durch den Ersatz von Einzelobjekten und ganzen Siedlungen mit verbesserten Bauten werden die A- und P-Anteile
innerhalb der Minergie-Palette wachsen.
Der Kanton auf Kurs
Der Kanton Zürich will den CO2-Ausstoss aus
fossilen Brenn- und Treibstoffen bis ins Jahr
2050 auf 2,2 Tonnen pro Kopf und Jahr senken.
Dieser Zielwert entspricht der Vision Energie
2050 des Kantons Zürich. Der Kanton strebt
dieses Ziel schrittweise an und nutzt dazu die
Effekte des freiwilligen Standards Minergie.
Von ursprünglich sechs Tonnen CO2 je Person
vor 20 Jahren sind es heute noch 5 Tonnen.
«Wir sind auf Kurs», sagt dazu der Baudirektor
des Kantons Zürich, Markus Kägi.
�
8000
7000
6000
5000
Energiebezugsfläche in 1000 m2
4000
Anzahl Bauten
3000
2000
1000
0
98
99
00
01
* Bis Ende September 2014
6
02
03
04
05
06
07
08
09
10
11
12
13
14
Die Autorin, Antje Horvath,
Leiterin Energieberatung,
betreut die MINERGIEZertifizierungsstelle bei
der Abteilung Energie im
Amt für Abfall, Waser,
Energie undLuft (AWEL),
Baudirektion Kanton
Zürich.
[email protected]
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
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De schirr
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Rubriktitel
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8
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
MFH Sunnerai Wald
Minergie-P-ECO
Im Sunnerai –
Ein Platz an der Sonne
Von Anita Bucher
In der Überbauung «Sunnerai» spielt
die Sonne die Hauptrolle. Das Minergie®-P
ECO-Mehrfamilienhaus nutzt die Sonnenenergie nämlich gleich mehrfach. Zum Glück
scheint sie im zürcherischen Wald so oft.
«Nomen est omen», der altlateinische Ausdruck passt perfekt zum neuen Mehrfamilienhaus in Wald. Als eine der höchstgelegenen
Gemeinden im Kanton Zürich verzeichnet Wald
deutlich mehr Sonnenstunden als die umliegenden und einiges tiefer liegenden Gemeinden
im Zürcher Oberland. Was also liegt näher, als
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
die Sonneneinstrahlung auch effektiv zu nutzen? Die Bauherrschaft im Baukonsortium beschloss schon früh: Ein energetisch und ökologisch vorbildliches Gebäude muss her. Heraus
gekommen ist das erste Minergie-P-ECO Mehrfamilienhaus in Wald. «Ein Leuchtturmobjekt
in der Energiestadtgemeinde Wald» wie Daniel
Diggelmann, Bauherr im Baukonsortium sagt.
Skelettbau mit Anpassungsmöglichkeiten
Das im Hybridbau erstellte Gebäude verbindet die Vorteile der jeweiligen Baumaterialien – Beton und Backstein für den optimalen
Schallschutz und die Speichermasse, Holz als
ressourcenschonendes und platzsparendes
Fassadenelement.
9
MFH Sunnerai Wald
Die Bodenplatte und erdberührten Aussenwände sowie die abgestützten Geschossdecken wurden allesamt in Recyclingbeton ausgeführt. Die Wohnungstrennwände wurden in
Backstein, Gebäudehülle und Zimmertrennwände in Holzbau erstellt. «Damit erreichten
wir eine ökologisch gute Bilanz und auch die
Käufer hatten Vorteile. Noch während dem
Rohbau konnten Zimmerwände verschoben
und der Grundriss nach Wunsch angepasst
werden», erklärt Architekt Pierre Honegger.
Interessante kubische Gliederung
mit Versätzen
Optisch ruht das moderne Holz-Gebäude auf
der betonierten Tiefgarage. Die hinterlüftete
Objektkenndaten
Nutzung
Standort
Baujahr
Bauweise
U-Werte
MFH mit 9 Eigentumswohnungen
Eschenstrasse 11, 8636 Wald ZH
2013–2014
Hybrid
Dach
0,08 W/m2K
Wand
0,12 W/m2K
Boden
0,12 W/m2K (gegen unbeheizt)
Fenster Uw 0,80 W/m2K
Energiebezugsfläche EBF
1498 m2
Bauvolumen SIA 416
7098 m3
Heizsystem
Dezentrale Kleinstwärmepumpen
(Sole-Wasser)
Lüftung
Semizentrales Komfortlüftungssystem
Erneuerbare Energien
Photovoltaik Dach
Photovoltaik Balkone/Terasse
Heizwärmebedarf Qheff
14,7 kWh/m2a
Gesamtenergiebedarf Wärme
27,9 kWh/m2a (Minergie-P Antrag)
Strombedarf Heizen + Warmwasser +23,4 kWh/m2a (gewichtet)
Strombedarf Lüftung + Hilfsbetriebe + 4,6 kWh/m2a (gewichtet)
Stromproduktion PV Anlage
- 34,2 kWh/m2a (gewichtet)
Bilanz (Stromüberschuss)
- 6,2 kWh/m2a (gewichtet)
Dach: 21 000 kWh/a
Balkone/Terrasse: 4600 kWh/a
10
Fassade ist mit einheimischem Holz verkleidet und bereits «vorvergraut». Damit wird der
spätere Alterungsprozess durch Temperatur
und Witterung bereits beim Neubau ausgeglichen und ein optisch ruhiges Fassadenbild
erzielt. Die interessante kubische Gliederung
mit den Versätzen hin zum Attikageschoss
hätte sich durch die relativ strengen Auflagen
des Baugesetzes ergeben, so Honegger. Die
Abstufungen boten aber auch Gelegenheit für
Komfort und spannende Details.
So verfügt etwa jede Attikawohnung über eine
mit Holz verkleidete Loggia. Grosse Pflanzentröge mit Schilfgras schützen die Bewohner im
Erdgeschoss vor tiefen Einblicken und wirken
gleichzeitig als modernes Gestaltungselement
in der Umgebung. Eine schöne Kombination,
die offenbar gut ankommt.
Verkauf in kürzester Zeit
«Trotz höheren Investitionskosten gegenüber
konventionellen Gebäuden konnten alle neun
Wohnungen innert kürzester Zeit verkauft
werden», erzählt Diggelmann. Der «Baustandard der Zukunft» war nebst der zentralen und
ruhigen Wohnlage mitentscheidend für diesen
Verkaufserfolg, davon ist er überzeugt.
Die grosszügigen Eigentumswohnungen sind
alle behindertengerecht erstellt worden. Einige der Käufer hatten ihr Einfamilienhaus verkauft und sich gezielt eine Wohnung fürs Alter
gesucht», erzählt Diggelmann, «da war das
sicher auch ein Argument.»
Der Besucher des «Sunnerai» erreicht zuerst
das betonierte Untergeschoss, des in Hanglage erbauten Gebäudes. Hier befinden sich
Tiefgarage, Keller, Technik- und Hobbyräume.
Über das lichtdurchflutete Treppenhaus und
den Personenlift gelangt man zu den einzelnen Wohnungen.
Innovative Haustechnik, minimaler
Energieverbrauch
Jede Eigentumswohnung verfügt über eine
Kleinst-Wärmepumpe für die Raumheizung
und Warmwassererzeugung. Als Wärmequelle
dienen zwei Erdsonden mit je 150 m Tiefe. Mit
dieser dezentralen Art der Wärmeerzeugung
können Speicher, Verteil- und Warmwasserzirkulationsverluste, wie sie bei einer zentralen Lösung vorkommen, vermieden werden.
Bei der Komfortlüftung wurde ein semi-zentrales System, mit einem Zentralgerät und
Verteilboxen in den Wohnungen gewählt. Das
hocheffiziente System kombiniert die Vorteile
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Minergie-P-ECO
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
11
MFH Sunnerai Wald
Minergie-P-ECO
Bauherrschaft
Baukonsortium Sunnerai
Eschenstrasse 11
8636 Wald
von einfacher Wartbarkeit mit der Möglichkeit
jede Wohnung individuell und bedarfsgerecht
zu lüften.
Das Minergie® ECO Label gewährleistete den
Einsatz von ökologischen und recyclierten Materialien. So sind beispielsweise sämtliche vor
Ort betonierten Bauteile mit Recyclingbeton
erstellt worden und als Dämmmaterial der
Gebäudehülle wurden weitestgehend Zelluloseflocken eingesetzt. Ein gutes Gefühl, das
Kleinst-Wärmepumpe termosmart® by drexel und weiss
12
man spüren kann. Im Innern der 3½–5½-Zimmerwohnungen herrscht ein Wohlfühlklima
mit hohem Wohnkomfort.
Die Hausbewohner als Stromproduzenten
Auf den Dächern des Mehrfamilienhauses sind
zwei Photovoltaikanlagen installiert. Diese erzeugen zusammen mit den integrierten Photovoltaikmodulen in Balkon- und Terrassengeländern mehr Elektrizität als für die gesamte
Haustechnik benötigt wird. Der überschüssige
Strom wird ins lokale Leitungsnetz des Elektrizitätsversorgers EW Wald eingespeist und
vergütet.
So scheint im Sunnerai nicht nur sehr oft die
Sonne, sondern wenn, dann klingelt bei den
Bewohnern auch noch die Kasse. Eine geradezu ideale Kombination.
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Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
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Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
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Elektrizitätswerke des Kantons Zürich
Neues Wahrzeichen in Zug
setzt auf erneuerbare Energie
aus der Tiefe
In der Stadt Zug entsteht das höchste
Gebäude im Kanton. Ein Luxusbau der
Sonderklasse, der bezüglich Wohnkomfort
keine Grenzen kennt. Bei der Energie setzt
man vollumfänglich auf erneuerbare
Quellen. Realisiert wird das anspruchsvolle
Energiekonzept von den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich (EKZ).
Zug erhält mit
dem Parktower
und seinen 81
Metern ein neues
Wahrzeichen, das
auf erneuerbare
Energien setzt.
Die Stadt Zug erhält ein neues Wahrzeichen:
Der Park-Tower ist mit seinen 25 Stockwerken
und einer Höhe von 81 Metern neu das höchste
Gebäude im Kanton. 60 Prozent der Nutzfläche
sind für Wohneigentum, 40 Prozent für Dienstleistungen vorgesehen. Im 2014 sind die ersten
Bewohner in das filigrane Gebäude eingezogen
und haben einen atemberaubenden Ausblick
über die Stadt, den See und die Berge.
Gebaut wurde der Park Tower nach neusten
statischen und bautechnischen Erkenntnissen.
Auch hinsichtlich Ausstattung gibt es kaum
Grenzen: So werden die Eigentümer nicht
nur bei Wahl der Materialien mit einbezogen.
Durch das gewählte Konstruktionsprinzip bleiben auch sämtliche nutzbaren Flächen auf den
25 Stockwerken frei unterteilbar und können
nach den individuellen Vorstellungen ihrer
Käufer eingerichtet werden – ganz nach dem
Motto «Living designed by you».
Hohe Anforderungen an die Energieversorgung
Genau so hoch wie die Ansprüche an die Architektur und die Gebäudetechnik waren die
Anforderungen an die Energieversorgung.
So sollte der Park Tower gänzlich auf fossile Energieträger verzichten und das Gebäude
vollumfänglich mit Energie aus erneuerbaren
Energiequellen versorgt werden. Realisiert und
umgesetzt wurde das Energiekonzept von den
Elektrizitätswerken des Kantons Zürich (EKZ).
Nutzung verschiedener Energiequellen
Das im Minergie-Standard erstellte Gebäude
erlaubt einen nachhaltigen Betrieb. Die thermische Nutzung von Grundwasser war jedoch
nur in beschränktem Masse erlaubt. Zudem
sollte das Gebäude nicht nur wie gewöhnlich
mit erneuerbarer Energie beheizt, sondern
auch gekühlt werden. Deshalb kam eine kombinierte Nutzung verschiedener Energiequellen zum Einsatz: einerseits Grundwasser,
andererseits Energie aus der Erde. Um Letz-
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Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Publireportage
tere zu nutzen haben die EKZ unter dem Gebäude 34 Energiepfähle 40 Meter in die Erde
versenkt, die in erster Linie dazu dienen, die
Standfestigkeit des Gebäudefundaments zu erhöhen. Sie haben aber auch die Funktion von
speziellen Erdwärmesonden: Durch die Pfähle kann die Energie in der Erde nicht nur als
Wärme- sondern auch als Kältequelle genutzt
werden. Das funktioniert so: Durch Leitungen,
die an den Armierungseisen der Pfähle befestigt sind, wird die Wärme aus dem Erdreich zur
Wärmepumpe geleitet. Im Sommer werden die
Räumlichkeiten gekühlt, indem die Wärme, die
im Innern des Park Towers entsteht, ins Erdreich geleitet wird. Dort wird sie gespeichert
und kann im Winter zu Heizzwecken wieder
genutzt werden.
Zusätzliche Energie aus dem Grundwasser
Neben dem Einsatz der Energiepfähle wird
auch das Grundwasser genutzt. «Dies zu realisieren, war jedoch mit Risiken verbunden
und brauchte viel Erfahrung» erklärt Markus
Bleuler, zuständiger Projektleiter bei den EKZ.
Denn das Grundwasser liegt in 40–50 Metern
Tiefe unter einer Lehmschicht, die wie eine Art
Deckel wirkt. «In diesem artesischen Brunnen
herrscht ein derart starker Druck, dass das
Grundwasser 10 Metern in die Höhe schiesst,
sobald man die Lehmschicht durchbohrt», so
der Energieexperte. Das rund 12 Grad warme
Grundwasser wird in die Heizzentrale geleitet,
wo die Wärme über einen Wärmetauscher entnommen und mit Wärmepumpen auf ein nutzbares Niveau für die Raumheizung und das
Brauchwarmwasser gehoben wird. Aufgrund
des hohen Drucks, wird das Wasser nach deren Nutzung wieder in die Grundwasserschicht
gepumpt.
Zwei Energiezentralen sind nötig
Um den Druck des Wassers über sämtliche
Stockwerke optimal zu verteilen und auszugleichen, wurden im Park Tower zwei Energiezentralen installiert. Das Leitungsnetz wurde
in mehrere Druckzonen unterteilt. Die Hauptzentrale mit drei Wärmepumpen befindet sich
im 3. Untergeschoss auf zwei Stockwerke verteilt und versorgt sämtliche Wohneinheiten bis
zum 12. Stock. Eine zweite, kleinere Energiezentrale ist im 24. Stock installiert und ist für
die Energieversorgung der Stockwerke 13 bis
24 zuständig. Die gesamte Anlage verfügt über
eine Heizleistung von 540 kW und eine Kühlleistung von 340 kW.
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Der Anteil der erneuerbaren Energie entspricht einem Äquivalent von rund 54 000 Litern Heizöl, das jedes Jahr eingespart wird.
Dadurch können mehr als 145 Tonnen CO2
vermieden werden. Dank der anspruchsvollen
Technologie erfüllt das Gebäude somit höchste Anforderungen hinsichtlich der Nutzung von
nachhaltiger Energie.
Sichere Versorgung
Das Investitionsvolumen für die Energieerzeugung beläuft sich auf rund 2.3 Millionen
Franken. Diese werden vollumfänglich von
den EKZ getragen. Der Bauherr selbst musste keine Investitionen tätigen. Denn beim EKZ
Energiecontracting bezieht der Kunde die
benötigte Menge Wärme und Kälte zu einem
vertraglich festgelegten Preis. Das finanzielle
und technische Risiko für Bau, Betrieb und Unterhalt der Energieanlagen liegt bei den EKZ.
Eine Fernüberwachung inklusive 24-StundenPikettdienst sorgt im Park Tower für einen
nachhaltigen und störungsfreien Betrieb der
Anlage.
Weitere Informationen unter:
www.ekz.ch/contracting
Die Hauptzentrale
mit drei Wärmepumpen
verfügt über eine Heizleistung von 540 kW
und eine Kühlleistung
von 340 kW.
Weitere Informationen
Elektrizitätswerke des Kantons Zürich
Michael Rohrbach
Überlandstrasse 2, 8953 Dietikon
Telefon 058 359 58 40
E-Mail: [email protected]
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Unsere Stärken – Ihr Vorteil!
Qualität und Kompetenz
Als Grundlage für zufriedene Kunden legt FASSANOVA grössten
Wert auf die Qualität ihrer Leistungen, eine kompetente Beratung
sowie eine sorgfältige und saubere Auftragsabwicklung von A-Z.
Zu diesem Zweck überlassen wir nichts dem Zufall und arbeiten
ausschliesslich mit renommierten Systemlieferanten mit qualitativ
hochwertigen Produkten zusammen.
Wohn- und Geschäftshaus, Kloten
Effizient, Flexibilität und Verlässlichkeit
Durch unsere Grösse und einheitliche Organisation können wir
Ihnen nicht nur ein Höchstmass an Effizienz und Flexibilität bieten,
sondern auch eine verlässliche Arbeitsweise mit direkten Ansprechpersonen. Eine rundum sorgenfreie Durchführung ist Ihnen damit
garantiert!
Kontrolle
Zur Sicherstellung einer optimalen Qualitätskontrolle nach dem
Prinzip «Vorbeugen statt Nachsorgen» werden die Arbeiten unserer
erfahrenen Montageteams ständig betreut und kontrolliert.
Zusätzlich garantiert FASSANOVA auf Verlangen eine unabhängige
Kontrolle durch die entsprechenden Lieferanten.
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16
Unser Unternehmen wurde von Dario Berna im Februar 2013 mit Sitz
in Rümlang ZH gegründet.
Den Fach- und Branchenkenntnissen von Dario Berna, verbunden mit
seiner freundlichen, aufgestellten und ehrlichen Art ist es zu verdanken,
dass sich die Firma FASSANOVA bereits von Beginn an im Fassadenbereich
etablieren konnte.
Die jahrelange Erfahrung als Projekt- & Bauleiter sowie die Tätigkeit in der
Kundenakquisition haben Dario Berna dabei geholfen, die Bedürfnisse und
Wünsche des Marktes und der Kunden zu erkennen und entsprechend
umzusetzen.
Wir freuen uns deshalb, wenn wir Sie mit unserer Qualität und unserem
Engagement überzeugen und begeistern dürfen.
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Wohn- und Geschäftshaus Kloten
Minergie-P
Used-Look-Gebäude
wertet Stadtkern auf
Von Anita Bucher
Mitten im Stadtkern von Kloten steht ein
neues urbanes Gebäude welches den
Stadtkern bereichert. Darin befinden sich
altersgerecht erstellte Wohnungen, Büroräumlichkeiten, eine Klinik, welche unter
anderem verletze Spieler der Kloten Flyers
behandelt und ein modernes Pflegezentrum,
das von der Stadt Kloten betrieben wird.
So vielseitig seine Nutzung ist, so klar ist
auch die energetische Ausrichtung des
Neubaus: Es ist ein Minergie-P-Gebäude.
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Der elegante Bau, bestehend aus zwei in einander geschobenen Körpern, befindet sich gleich
gegenüber dem Stadthaus, also mitten im Zentrum. Moderne Architektur spannt hier mit dem
Used-look der Fassade zusammen und lässt
den Besucher fragend überlegen: Ist es wirklich
neu, dieses Gebäude, oder ist es schon länger
da und ich habe es bloss nicht bemerkt?
Optisch bilden die auf der Fassade verwendeten Klinker-Riemchen verschiedene in sich
abgeschlossene Felder. Wer genau hinschaut
beobachtet unterschiedliche Fugentiefen und
Fugenausbildung. Damit entsteht ein differenziertes Licht-Schatten-Spiel und das Gebäude
wird optisch in seine klassischen Elemente:
Sockel, Normgeschosse und Attika strukturiert.
17
Wohn- und Geschäftshaus Kloten
Dienstleistungszentrum, weil die Stadt Kloten
bereits vor dem Bau ein grosses Interesse am
Projekt bekundete. So wurde denn die Projektentwicklung auf dieser Seite des Gebäudes eigens auf die Bedürfnisse des Pflegezentrums
ausgerichtet. In der Umsetzung wurde die
städtische Pflegestation vom Erdgeschoss bis
ins Dach als eigenständige Einheit ausgebildet.
Die Cafeteria und die Spitex finden dabei im
Erdgeschoss Platz. Im Dachgeschoss befinden
sich der Aktivitätsraum, das Wohlfühl- und
Pflegebad und die gemeinsame Dachterrasse. In den Regelgeschossen sind jeweils acht
Pflegezimmer um einen gemeinsamen Aufenthalts- und Erschliessungsraum zusammengefasst. Damit entstehen wohnungsähnliche
Nachbarschaften mit Begegnungszonen.
Drei Eingänge, verschiedenste Nutzungen
Entworfen wurde der Neubau von renommierten Büro Ernst Niklaus Fausch Architekten,
welches auch mit dem Gestaltungsplan beauftragt war. Auf dem Grundstück befanden
sich bis dahin ein altes Bauernhaus und ein
Wohnhaus. Der Neubau führt nun den urbanen
Massstab im Zentrum von Kloten weiter. Drei
Eingänge etablieren eine gemeinsame Adresse: die öffentliche Pflegestation der Stadt Kloten, der private altersgerechte Wohnungsbau,
ein Gesundheitszentrum und Büroräumlichkeiten.
Ein Pflegezentrum für mindestens 20 Jahre
Mit dem Pflegezentrum an der Kirchgasse
konnte die Stadt Kloten gezielt eine bestehende Lücke im Versorgungsangebot für seine
Einwohner schliessen. Möglich wurde dieses
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Perfekte Alterswohnungen
Auf der anderen Seite des Neubaus im Erdgeschoss befindet sich die Schulthess-Klinik.
Sie ist vor allem auf Physiotherapie, Rehabilitation und Gesunderhaltung des Körpers
spezialisiert. Zusammen mit den Dienstleistungen des Pflegezentrums ist dieses Angebot geradezu perfekt für die Bewohner der 15
altersgerechten Wohnungen in den darüber
liegenden Etagen 1–4. So kann man wirklich
davon ausgehen, dass man bis ins hohe Alter
in der eigenen Wohnung bleiben kann. Und
wohl gerade deshalb waren die Wohnungen
auch ruck-zuck vermietet. «Wir kamen nicht
mal dazu die Wohnungen auszuschreiben»,
erzählt der zuständige Immobilienbeauftragte
Rafael Venetz. Ein weiterer Grund ist wohl die
ausgesprochen gute Lage, die es auch älteren
Menschen ermöglicht noch lange aktiv am
Stadtleben teilzunehmen.
Schöner arbeiten mit Aussicht
Das Attikageschoss hat Specogna Immobilien,
die Besitzerin und Bauherrin des Neubaus für
ihre eigenen Büroräumlichkeiten ausgebaut.
Ein grosses Kastenfenster dient als Schutz
vor dem Fluglärm und bietet gleichzeitig eine
grossartige Aussicht. Wie die Schaufenster im
Erdgeschoss wurde es aussenbündig angeordnet, während die Fenster der Privatwohnungen
innenbündig ausgebildet wurden.
Die tragende Konstruktion des Gebäudes besteht aus Beton und Mauerwerk. Die Kompaktfassade ist mit Klinker-Riemchen belegt. Ein
extensiv begrüntes Flachdach bietet Raum für
Klein- und Kleinstlebewesen und -pflanzen.
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Minergie-P
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Wohn- und Geschäftshaus Kloten
Bauherrschaft/
Bauleitung
Specogna Immobilien
Verenagasse 4
8302 Kloten
Tel. 044 804 40 52
www.specogna-immobilien.ch
Architekt
Ernst Niklaus Fausch
Architekten
Feldstrasse 133
8004 Zürich
Tel. 043 500 10 40
www.enf.ch
HLS-Ingenieur
Schoch Reibenschuh AG
Grabenwisstrasse 3
8604 Volketswil
Tel. 044 940 80 90
www.schochreibenschuh.ch
Fenster
1a hunkeler AG
Bahnhofstrasse 20
6030 Ebikon
Tel. 041 444 04 40
www.1a-hunkeler.ch
20
Minergie-P
Lärmschutz und Komfortlüftung
Bei Zentrumslagen ist Lärmschutz immer
ein Thema. In allen Wohn- und Dienstleistungsräumen sind kontrollierte Lüftungen mit
Wärmerückgewinnung installiert. Durch ideal
ausgerichtete Fenster und einen optimalen
Fensterflächenanteil kann im Winter die passive Sonnenenergie genutzt werden. Damit und
mit einer thermisch optimierten Dämmung der
Gebäudehülle resultiert nur noch ein minimaler Heizbedarf. Die benötigte Energie wird mittels Wärmepumpe aus dem Grundwasser zur
Verfügung gestellt. Insgesamt ist das Gebäude
energieeffizienter als die verlangten MinergieP-Anforderungen von 30,0 kWh/m2 und unterschreitet den vorgegebenen Endenergiebedarf
mit einem Wert von 25 kWh/m2.
Raum für Natur und Kunst
Der urbane Neubau mit grosszügigen Räumen
und Flächen bietet auch Platz für einladenden
Aussenraum mit öffentlichem Charakter. So
wird etwa auf dem breiten Gehweg entlang der
Kirchgasse eine Baumreihe gepflanzt, die das
neue Gebäude optisch schön ergänzen soll.
Inspirieren lassen dürfen sich Bewohner und
Mitarbeiter der Dienstleistungsanbieter aber
auch von Kunst. Im Aussenbereich zum Stadthaus begrüsst sie eine Skulptur von Bernhard
Luginbühl, während in der zweistöckigen Eingangshalle je ein Kunstwerk des international
bekannten Amerikaners Frank Stella und der
schweizerisch-französischen Künstlerin Niki
de Saint Phalle bewundert werden kann.
�
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Fenster für Sie und die Umwelt
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Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
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Gesamterneuerung Bürogebäude Flumroc AG
Rubriktitel
Flumser Bürohaus im Plus
Flumroc erneuert ihren Hauptsitz. Jetzt ist das Bürohaus schöner
als vorher – und ökologischer. Eine sehr gute Wärmedämmung und
viel Photovoltaik machen das Plusenergiehaus möglich.
Die hohe Formstabilität
von Steinwolle lässt
auch dunkle Farben
in Kompaktfassaden zu.
«Neue Gebäude sollen sich ab dem Jahr 2020
möglichst selbst mit Energie versorgen» schreiben die kantonalen Energiedirektoren in ihren Leitlinien. Flumroc nimmt die Forderungen
der Regierungsräte wörtlich, wenn man davon
absieht, dass das betriebseigene Bürohaus
mehr als 30 Jahre alt ist. Durch die Gesamterneuerung sind drei wichtige Kriterien des
nachhaltigen Bauens erfüllt: Der Einsatz an
grauer Energie für die Baumassnahmen ist
gering, weil die Primärstruktur des Gebäudes
vollständig erhalten ist. Zweitens qualifiziert
sich das Objekt im regulären Bürobetrieb als
Plusenergiehaus, und, drittens, macht die Erneuerung das Bürohaus zukunftsfähig, also für
Jahrzehnte nutzbar – in Neubauqualität.
Vier zentrale Ziele
Im Zentrum der baulichen Massnahmen steht
ein höherer Arbeitskomfort für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Arbeitsplätze mit
geringen Umweltauswirkungen. Die vier wichtigsten Ziele:
_ Vorbild: Das erneuerte Haus passt in die
Energiestrategie 2050, ist multiplikationsfähig und hat dadurch Beispielscharakter.
_ Konzept zur Umsetzung: Sehr gute Wärmedämmung, Stromerzeugung mittels Photovoltaik und eine zeitgemässe Gebäudetechnik.
_ Architektur: gestalterisch ansprechende
Integration von Solarzellen in die Gebäudehülle.
_ Nutzerkomfort: verbesserte Arbeitsverhältnisse – Raumluft, Tageslicht, Grundrisse –
sowie neue Kundenzone.
Alle vier Ziele lassen sich mit einer gesamtheitlichen Erneuerung erreichen. Dass heisst:
Komfort, Gesundheit, Ökologie und Vorbildfunktion sind in einem Paket verschnürt.
Wieviel dämmen?
Dämmstärken sind immer wieder Anlass für
Diskussionen. Doch mit Blick auf die Zielmarke «Plusenergiehaus» ist die Rechnung bald
gemacht. Denn an einem Bürohaus in Grösse
und Form des Flumroc-Hauptsitzes mit Restaurant ist gar nicht soviel Platz für Solarzellen
verfügbar, um mit dem erzeugten Strom den
Bedarf eines nur minimal gedämmten Gebäudes zu decken. Die Transmissionsverluste liegen gemäss SIA-380/1-Berechnung bei 42,2
kWh/m2, die internen und solaren Gewinne bei
51,9/37,2 kWh/m2 (brutto/netto, also mit oder
ohne Ausnützungsgrad des Wärmegewinnes).
0,81/1,13 ist das Verhältnis dieser Grössen.
Falls dieser Wert deutlich darüber liegt, ist das
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Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Plusenergiehaus
Plusenergie-Ziel schwierig oder kaum zu erreichen. Ein Haus gut zu dämmen macht nicht
nur dann Sinn, wenn eine Dämmstoff-Fabrik
daneben steht, sondern in allen Projekten, in
denen zwischen Verlustminderung und Energieerzeugung eine wirtschaftliche Balance erreicht werden muss.
Einverstanden! Aber wie steht es mit der grauen Energie? Diesbezüglich ist die Dämmstärke weniger heikel als allenfalls Unterkonstruktionen aus Metall und PV-Zellen. Denn der
Dämmstoff lässt sich rezyklieren (in diesem
Fall nur einen Steinwurf entfernt), die Aufhängung wurde aus Gründen der Verlustminimierung sehr stark optimiert; die PV-Module
haben, wie mehrfach belegt, sehr kurze energetische Rückzahlfristen.
Anschauungsunterricht
Die Flumroc-Zentrale bietet für Architekten
und Fassadenbauer reichlich Anschauungsunterricht. Denn die Bauhülle des Gebäudes
ist mit fünf verschiedenen hochdämmenden
Systemen eingepackt:
Die Südost-, Südwest- und die Nordostfassade sind hinterlüftet. Wärmedämmung mit
30 cm Flumroc DUO. Befestigt sind die vorgehängten Photovoltaikmodule an innovativen
Unterkonstruktionen in zwei Versionen.
Die Nordwestfassade ist kompakt aufgebaut,
mit einer verputzten Wärmedämmung. Weil
die eingesetzte Steinwolle sehr formstabil ist,
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
sind diese dunklen Farben erst möglich. Aufbau: Backstein 15 cm; Wärmedämmung Flumroc COMPACT 32 cm; Aussenputz 0,7 cm bzw.
1,5 cm.
Die begehbaren Terrassen sind mit Flumroc
Steinwolle und Vakuumdämmung geschützt.
Aufbau: Betondecke 34 cm; Wärmedämmung
Flumroc FBD 550 14 cm; Vakuumdämmung
2-mal 2,5 cm; Wärmedämmung mit Gefälle
Flumroc MEGA 2 cm bis 10 cm; 2-lagige Abdichtung aus Polymer-Bitumen 1 cm; Trennvlies 0,5 cm; Splitfüllung mit Höhenausgleich
3 cm bis 5 cm; Betonplatten 4 cm.
Flachdach: Der Dachrand wurde erhöht, um
PV-Module im gleichen Raster an der Dachstirne montieren zu können; die raffinierte Lösung
schafft Raum für zusätzliche Wärmedämmung.
Aufbau: Betondecke 22 cm; Wärmedämmung
Flumroc FBD 550 36 cm; Wärmedämmung
Flumroc MEGA 6 cm (Dämmkeil entlang Dachrand, Flumroc MEGA 8 cm bis 6 cm); 2-lagige
Abdichtung aus Polymer-Bitumen 1 cm; Drainageelement 2 cm und Vegetationssubstrat für
Dachbegrünung 8 cm oder Gummischrotmatte
1 cm und Rundkies 6 cm zur Befestigung des
Montagesystem der Photovoltaik-Module.
Dämmung der Kellerdecke mit 20 cm Flumroc
TOPA
Flumroc macht’s vor:
Die vollständig erneuerte
Firmenzentrale
mit der charakteristischen
Fassade.
Unterkonstruktion
In hochdämmenden Aussenwandkonstruktionen entfallen grössere anteilige Verluste auf
23
Gesamterneuerung Bürogebäude Flumroc AG
Wärmebrücken als in spärlich geschützten
Wänden. In einer hinterlüfteten Fassade mit
einer Unterkonstruktion aus Aluminium mit
Thermo-Stopper gehen 40% der Verluste auf
das Konto der Befestigungsanker (Dämmstärke 30 cm). Bei einer Dämmstärke von 14 cm
sind es nur 25%. Was immer noch viel ist, denn
mit Systemen wie beispielsweise GFT Thermico von Gasser Fassadentechnik oder dem
RSD-System von Rogger Fasteners sind es nur
einige Prozente.
Und wieviel Photovoltaik?
Bei mehrgeschossigen Bauten ist die Dachfläche in der Regel zu klein, um den Energiebedarf mit solaren Gewinnflächen zu decken.
Auch im Flumser Bürohaus entfallen nur 61%
des Stromertrages auf die PV-Module auf dem
Dach. Die Fassaden sollten also – nach Massgabe ihrer Orientierung – in die Stromerzeugung einbezogen werden. In Flums ist das der
Fall (Tabelle). Schwieriger ist die visuelle Integration in die Fassaden. Um zu verhindern,
dass die PV-Module nicht additiv auf eine «fertige» Wand aufgedoppelt sind, wie dies leider
nur allzu oft der Fall ist, müssen die Module
Teil der Architektur sein. Das gelingt nur, wenn
die PV-Zellen das gestalterische Vokabular des
Gebäudes und der Fassade aufnehmen. Die
Fassadengestaltung des Architekturbüros Viridén + Partner unterstützt diesen Effekt, indem
die Farben der Fenster nach oben heller werden. Dem Betrachter bieten sich damit dunkle
Glasbänder, die durch einen steingrauen Farbverlauf gebrochen werden. Ein sehr schönes
Beispiel für PV-Integration – zu besichtigen in
Flums.
Das auch noch!
Gesamtsanierungen sind immer auch Anlass,
das Gebäude, vor allem dessen Grundrisse,
teilweise geänderten Abläufen und Arbeitsweisen anzupassen. Diese Chance wurde genutzt. Im Erdgeschoss docken das FlumrocRestaurant und ein Ausstellungsraum an den
Plusenergiehaus
neuen und grosszügigen Empfangsraum an.
Änderungen auch in den zwei Bürogeschossen:
Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten
in «kleinen Grossraumbüros», die eine Teamarbeit erleichtern. Die neuen Raumfolgen bewähren sich im betrieblichen Alltag und sind
beliebt. Dies gilt auch für die neuen Sanitäranlagen und die erweiterte Infrastruktur für die
Kommunikation. Denn auch in der FlumrocZentrale ist der Datentransfer eine entscheidende Grundlage für effizientes Arbeiten.
�
Flumser Bürohaus gewinnt Norman Foster Award
Preisübergabe an der Solarpreisverleihung 2014.
Von links nach rechts:
Prof. Peter Schürch, Damian
Gort, Karl Viridén, Kurt Frei,
Andreas Büsser, Hans-Peter
Ackermann, Paul Kalkhoven,
Jo Leinen
Die Solarpreis-Jury hat den Hauptsitz der Flumroc AG mit dem Norman Foster
Solar Award ausgezeichnet. Das vollständig erneuerte Bürohaus ist jetzt ein
Plusenergiehaus.
Norman Foster ist für seine Kompetenz in nachhaltigen Bauweisen weltbekannt. Viele seiner Bauten sind mit Solarzellen ausgerüstet und schaffen damit
eine eigene Architektursprache. Entsprechend stolz ist der Flumser Dämmstoffhersteller Flumroc auf die Auszeichnung mit dem Norman Foster Solar
Award 2014. Die Solar Agentur Schweiz verleiht den Preis für Plusenergiebauten, die mehr Energie gewinnen, als sie für den Betrieb benötigen.
Das vor kurzen vollständig erneuerte Flumser Bürohaus ist nach Einschätzung
der Jury des renommierten Preises ein 115-%-PEB, also ein Plusenergiebau
mit einem Deckungsgrad von über hundert Prozent. Für Kurt Frei, Geschäftsführer von Flumroc, ist die Prämierung mit dem Norman Foster Solar Award
eine Bestätigung für das konsequente Konzept. Denn das kräftige Plus in der
Energiebilanz ist nur möglich, wenn für Raumwärme nicht die ganze solare
Ernte verbraucht wird. Also mit einer guten Wärmedämmung.
In Anwesenheit des luzernischen Regierungspräsidenten Robert Küng konnte
Kurt Frei im Namen aller Beteiligten am letzten Freitag, 3. Oktober, den Award
übernehmen. Gut sichtbar soll die Plakette in der Eingangshalle den zahlreichen Besuchern vermitteln, dass das Bauen und Erneuern mit Flumroc sowohl
architektonische als auch ökologische Kriterien erfüllt. Weitere Infos: www.
flumroc.ch/leuchtturm/
Die Flumroc AG in Kürze
Flumroc stellt seit über 60 Jahren in Flums (SG) aus Schweizer
Gestein Steinwollprodukte her. Anwendungsgebiete sind die Wärmedämmung sowie der Schall- und Brandschutz. Die landesweit führende Mineralwolleherstellerin gehört zu den grössten Arbeitgebern
im Sarganserland. Die Flumroc AG ist Leading Partner des Vereins
Minergie.
24
Flumroc AG
Postfach
8890 Flums
Tel. 081 734 11 11
Fax 081 734 12 13
[email protected]
www.flumroc.ch
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
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MFH in Stäfa
Wild, verspielt –
genau nach Bauordnung
Von Anita Bucher
Was entsteht, wenn das Grundstück klein
ist, das Architekturbüro bei der Ausnutzung
in jedem Stockwerk voll an die Grenzen
geht, und die Bauherrschaft ein nachhaltiges
Gebäude wünscht? Genau: Ein spannendes
Mehrfamilienhaus im Standard Minergie-P.
Wenn ein Haus so sprichwörtlich aus der Reihe
tanzt, wie dieses, dann sorgt es unweigerlich
für Gesprächsstoff. Wer ausser dem kreativen
Planerteam hätte gedacht, dass hier ein Haus
entstehen könnte, das auf den ersten Blick
wild, verrückt und sehr modern wirkt. Wie
kommt man bloss auf so etwas? Die Lösung ist
einfacher als man vermuten würde. Die Form
des Hauses definierte sich nämlich durch die
Form des Grundstückes. Das neue Mehrfamilienhaus auf der Anhöhe, mit Blick über den
ganzen See, sollte eine möglichst hohe Ausnützung generieren können. Michael Fuchs,
Projektleiter und Geschäftsleiter der Fokus
Energie AG erinnert sich noch gut an den Bau.
«Auf dem Grundstück stand zuvor ein älteres
Einfamilienhaus. Mit dem neuen Projekt hatten wir die Zielsetzung das Grundstück in der
mehrgeschossigen Zone viel besser auszunutzen und mehreren Parteien zugänglich zu
machen.»
Aus dem Einfamilienhaus wird
ein Mehrfamilienhaus
«Diese einzigartige Lage mit wundervollem
Ausblick über den Zürichsee sollte nicht mehr
länger bloss einem Einzelnen vergönnt sein»,
weiss auch Marianne Karau, die Architektin
der Fokus Energie AG. Also wurde ein Ersatzbau geplant. Nicht ganz einfach, denn das
Grundstück mass gerade mal etwa 600 m2.
Relativ schnell war klar: Ein Mehrfamilienhaus
für drei Eigentümer sollte entstehen. Aber
geht das auf diesem kleinen Grundstück? Das
Planerteam nahm die Herausforderung an und
entwickelte ein Gebäude, dessen Einzigartigkeit heute sofort ins Auge sticht.
Ein Holzbau mit Betonelementen
Wenn drei Parteien mitreden, dann wird’s beim
Entwurf zuweilen schwierig. Steildach oder
Flachdach war die Frage. Die jüngeren Parteien setzten sich durch: Zum Glück, denn ein
Steildach wäre hier die falsche Entscheidung
gewesen. Die Dachterrasse dagegen bringt mit
der einmaligen Aussicht einen echten Mehrwert. Beim Baumaterial gab es keine Diskussionen. Für ein ökologisch nachhaltiges und
zukunftgerichtetes Haus empfiehlt Projektleiter Michael Fuchs gerne den nachwachsenden
Rohstoff Holz. Damit war auch die Bauherrschaft sofort einverstanden. So wurden einzig
der Keller und das Treppenhaus betoniert, bei
26
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Minergie-P
allem anderen handelt es sich um einen Holzelementbau. Die vorvergraute Holzfassade unterstreicht die Bauweise noch zusätzlich.
Herausforderung Treppenhaus
«Optisch tut das betonierte Treppenhaus dem
Haus gut», findet Architektin Karau und erzählt von den Herausforderungen, die sich
hier auftaten. Das unbeheizte Treppenhaus ist
nämlich konisch angelegt. Dies hatte mit der
Form des Grundstückes zu tun. «Um die vorgeschriebene Fluchtwegbreite von mindestens
1,20 Meter zu erreichen, wurden die Fenster
im Treppenhaus aussenbündig gesetzt», erzählt sie. Endet denn das Treppenhaus wirklich im 1. OG, wie es dem Betrachter von aussen erscheint? «Natürlich nicht», lacht Karau.
«Aber ab da wurde es ohne umlaufendes Podest weiter gezogen ins 2. OG.» Um Platz zu
sparen kam eine betonierte Wand hier nicht
mehr in Frage. Lediglich eine 12 cm breite
Holzständerwand wurde gesetzt.
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Überall an die Grenzen gegangen
Allmählich beginnt man zu ahnen, was die Planerin meint, wenn sie sagt, sie sei überall voll
an die Grenzen gegangen um hier und dort ein
paar Zentimeter zu sparen, welche der Wohnfläche zu Gute kamen. Nicht nur die Grenzabstände, auch die Gebäudehöhe und die Vorschriften bezüglich Dachform wurden bis zum
Äussersten ausgelotet. Das war ein schönes
Stück Arbeit und verlangte nach einer ausgeklügelten Lösung: «Aber das war es wert. Die
Lage ist nämlich wirklich bestechend. Sogar
vom Erdgeschoss aus sieht man auf den Zürichsee.» Die sorgfältige Ausführungsplanung
zahlte sich aus: Trotz einiger Knacknüsse
funktionierte die Umsetzung auf dem Bau viel
besser, als man sich erhofft hatte.
Drei ganz unterschiedliche Wohnungen
Entstanden sind zwei 3,5-Zimmer-Wohnungen
und eine 4,5-Zimmer-Maissonettewohnung.
Die drei Wohnungen wurden durch die jeweili27
MFH in Stäfa
Minergie-P
gen Eigentümer ganz unterschiedlich gestaltet
und materialisiert. Während im Erdgeschoss
ein behaglicher Parkettboden verwendet wurde, sorgt in den beiden anderen Wohnungen
ein eingefärbter Unterlagsboden für einen modernen Touch. Von der obersten Wohnung aus
führt eine elegante geölte Metalltreppe hinauf
ins Dachgeschoss. Unbehandelte Holzwände
verleihen den Räumen eine natürliche Wärme.
Zuoberst, von der grosszügigen Terrasse aus,
geniesst man einen herrlichen Ausblick auf
Stäfa und den Zürichsee.
Bauherrschaft
Familie Aebischer
Eichbülstrasse 8
8712 Stäfa
Architekt
Fokus Energie AG
Quellenweg 15
8634 Hombrechtikon
Tel. 055 264 12 15
www.fokus-energie.ch
Haustechnikplaner
FUCHS AADORF
Kieswerkstrasse 4
8355 Aadorf
Tel. 052 368 03 03
www.fuchs-aadorf.ch
Label Minergie-P erreicht
Beheizt wird jede Wohnung mittels einer Kompaktwärmezentrale, welche Wärmepumpe und
Komfortlüftung in einem Gerät vereint. Die
notwendige Energie für das Vorwärmen der
Frischluft, für die Heizung und für das Brauchwarmwasser wird aus dem Erdregister bezogen. Und die Dämmung? Um keinen Wohnraum zu verlieren wurde gezielt nur so viel wie
nötig gedämmt. «Da wir bei der Dämmung eng
kalkulieren mussten, war es diesmal etwas
schwieriger das Minergie-P Label zu erreichen», erinnert sich Projektleiter Fuchs. Erschwerend kam die nicht so wirklich kompakte
Gebäudeform dazu. Letztlich wurden die genauen Berechnungen aber belohnt. Am 14. Januar 2014, zwei Monate nach Bezug, erhielt
auch dieser Neubau aus dem Hause Fokus
Energie AG mit der Nr. ZH-207-P das Zertifikat
als Minergie-P Gebäude.
�
Holzbau
Jampen Holzbau
Industriestrasse 3
8335 Hittnau
Tel. 044 995 14 15
www.jampen-holzbau.ch
28
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
www.jampen-holzbau.ch
Industriestrasse 3
8335 Hittnau
044 995 14 15
info@jampen–holzbau.ch
Wir reden nicht über nachhaltig Bauen …
… wir Bauen nachhaltig!
Wir gratulieren der Bauherrschaft
zum gelungenen Neubau und
danken für den schönen Auftrag
Ausführung der Spenglerarbeiten
und Flachdachabdichtungen
Die Spengler aus Elgg
Wir dichten am besten!
Auch wenn es sich nicht reimt
Spenglerei Schnyder AG
Tel. 052 366 17 37
Bahnhofstrasse 31, 8353 Elgg
Fax 052 366 17 39
www.spenglerei-schnyder.ch
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Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
29
Fokus Energie AG
Massivholz – die Idee
Die Idee ist so einfach wie genial:
Verschieden ausgerichtete Schichten aus
Holzbrettern werden mit Holzschrauben oder
Hartholzdübeln verbunden und bilden so ein
Bauelement, das die Vorteile aller anderen
Bausysteme in sich vereint – sowohl aus dem
Massivbau mit Beton und Backstein wie auch
aus dem Leichtbau mit Holzständern.
Und im Gegensatz zum klassischen Holzbau
eines Blockhauses oder Strickbaus, die einfach aus liegenden Holzbalken aufgebaut sind,
versperren sich die Holzbrettschichten gegenseitig zu einem statisch perfektionierten, steifen Wand-, Decken- oder Dachelement.
Doch in einem Massivholzhaus steckt noch
viel mehr drin, manchmal auch weniger: Denn
im Gegensatz zur herkömmlichen Bauweise
steckt hier absolut keine schädliche Chemie
und kein Leim drin. Auch punkto Umweltschutz und Wohlbefinden übertrifft es alles
andere bei Weitem, sowohl in der Produktion
als auch in der Entsorgung und natürlich im
alltäglichen Leben innerhalb der eigenen vier
Wände.
Massivholz – etwas für die Sicherheit
Ein Haus aus Massivholz bietet viele besondere Punkte, was die Sicherheit anbelangt. Vor
allem in Sachen Feuer überzeugt diese Bauweise. Obwohl Holz brennt, ist eine Brandwand
aus Massivholz sicherer als eine Stahlbetonwand! Ein Widerspruch? Ganz und gar nicht!
Deckschicht aussen
Mit sichtbaren Holzdübeln, im Innenbereich oftmals verkleidet mit Lehm- oder
Gipsplatten, im Aussenbereich mit
Wärmedämmung
Massivholz – Wohnen Sie sich gesund!
Holz wirkt erwiesenermassen beruhigend auf
uns Menschen. Wer in einem Raum aus Holz
schläft, ist danach erholter und dessen Herz
kam mit über 3000 Herzschlägen weniger pro
Nacht aus. Das entspricht rund einer Stunde
Herzschlägen, die man sich da im Schlaf einspart! Auch sind Kinder in einem Holzschulhaus viel leistungs- und aufnahmefähiger als
solche in Glas- und Betonbauten. Wieso nicht
diese positiven Effekte an einem Ort nutzen,
an dem man so viel Zeit verbringt: im eigenen
Zuhause?
Ein Massivholzhaus besteht durch und durch
aus Holz – auf jegliche Bauchemie wird verzichtet! Deshalb kann es auch richtig atmen
Deckschicht innen
Fertige Holzoberfläche aus stehenden oder
liegenden Brettern mit Nut und Kamm, je nach
System mit oder ohne sichtbare Holzdübel
Kernschichten
Bestehend aus stehenden, liegenden
und diagonal angeordneten Holzbrettern
30
In einem Grossbrandversuch in Österreich
wurde Erstaunliches festgestellt: Bei einer
Feuertemperatur von rund 1210 °C stieg die
Temperatur im Nachbarraum nur um 9,5 Grad
an, und das bei einer Massivholzwand von nur
10 cm Stärke! Die Temperatur des Feuers war
also fast ganz vom Holz absorbiert worden.
Deshalb verbrennt man sich auch nicht die
Hände am Holzstecken beim Wurstbraten über
dem Feuer. Eine Betonwand hingegen brennt
zwar nicht, gibt die Temperaturen aber um
ein Vielfaches schneller an den Nachbarraum
weiter. Aufgrund der hohen Temperatur setzt
sich der Brand dort durch Selbstentzündung
der Materialien dann umso schneller fort!
fertiges Massivholzelement
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
und seine Bewohner genauso! Die Holzelemente nehmen Feuchtigkeit auf und geben sie
im genau richtigen Mass wieder ab. Deshalb
werden Sie in einem Massivholzhaus auch
nie graue Ecken finden! Denn in einem Massivholzelement gibt es keine Kunststofffolien,
Dampfsperren oder Leimschichten, die das
Haus zu einem ungemütlichen Plastiksack
machen. Deshalb kommt ein Massivholzhaus
auch ganz gut ohne eine teure, unterhaltsintensive kontrollierte Wohnraumlüftung aus.
Diese ist in einem Massivholzhaus von Natur
aus drin!
Weiter ist das Wohnklima in einem Massivholzhaus schon ab dem ersten Tag behaglich.
Denn im Gegensatz zum Backstein- oder zum
Betonbau wird hier keine zusätzliche Feuchtigkeit eingebaut, und es gibt keine Austrocknungszeit, welche den Bauablauf verzögert.
Massivholz – etwas fürs Auge
Je nach Geschmack der Bauherrschaft können die Verbindungsdübel sichtbar oder nicht
sichtbar angebracht werden. So hat das Massivholzelement bei seiner Lieferung auf die
Baustelle eine fixfertige schöne und natürliche Oberfläche. Dies spart Zeit und Geld und
verleiht dem Raum von Anfang an eine warme
Ausstrahlung. Damit es dennoch nicht allzu
«holzig» wird, werden die inneren Trennwände
oft verputzt. So ergibt sich ein schönes Zusammenspiel von warmen Holzoberflächen und
z. B. weissen Verputzwänden. Gegen aussen
ist ein Holzhaus so variabel wie jedes andere
Bausystem auch: Von der Holzschalung über
vorgehängte Fassadenplatten bis zum klassischen Verputz ist alles möglich.
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Massivholz – seit Jahrtausenden bewährt
Wussten Sie, dass das älteste Holzhaus von
Europa in der Schweiz steht? Es stammt aus
dem Jahre 1176, ist also über 800 Jahre alt! Im
Innern ist’s im Winter immer noch wärmer als
in einem gleich alten Steinhaus. Die Lebensdauer eines Holzhauses hängt einzig und allein
vom Witterungsschutz ab, denn Holz, das vom
Regen geschützt ist, hält über Hunderte von
Jahren!
Pro Sekunde wächst in unseren Wäldern übrigens ein Würfel von fast 70 cm Kantenlänge Holz nach. Das ist jährlich rund 1 m3 Holz
pro Bewohner der Schweiz. Damit könnte man
für jeden einzelnen Einwohner unseres Landes alle vierzig Jahre ein neues über 100 m2
grosses Massivholzhaus bauen. Es ist also
genügend Holz vorhanden – heute, morgen
und auch übermorgen. Denken Sie also daran: Umweltfreundliches Bauen fängt schon bei
der Wahl der Materialien an!
�
Fokus Energie AG
Nachhaltig planen – Ökologisch bauen
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Massivholzbau
31
Arealüberbauung Suurstoffi Rotkreuz
Wirtschaftlich, CO2-neutral,
ganzheitlich
Die Zug Estates Gruppe realisiert an zentraler Lage beim Bahnhof
Rotkreuz im «Suurstoffi» ein zukunftsweisendes Pionierprojekt. Die Hybridkollektortechnologie von Meyer Burger reduziert in der Gebäudetechnik,
in Kombination mit anderen, wichtigen Systembausteinen, den Energieeinsatz
von nicht erneuerbaren Energien. Die lokale Energie wird auf dem Dach
geerntet, im Boden gespeichert und zum gewünschten Zeitpunkt
mit Wärmepumpen auf die benötigten Temperaturen angehoben. Dieses
Prinzip ermöglicht eine emissionsfreie Strom- und Wärmeversorgung
der gesamten «Suurstoffi»-Überbauung.
Auf dem Areal «Suurstoffi» in Rotkreuz-Risch
entsteht bis 2018 ein integriertes und verkehrsfreies Quartier, in dem Wohnen, Arbeiten
und Freizeitaktivitäten miteinander verbunden sind. Im Endausbau wird die «Suurstoffi»
Raum für rund 1500 Bewohner und etwa 2500
Arbeitsplätze bieten.
Im Frühling 2013 wurde die erste Bauetappe
abgeschlossen. Das Wohnungskonzept über-
32
zeugt mit seiner Vielfalt an durchdachten
Grundrissen und hochwertigen Materialien.
Bei rund 230 Wohnungen der ersten Realisierungsetappe entstehen über 160 verschiedene
Grundrisse.
Zweite Bauetappe
In einer zweiten Realisierungsetappe, mit einem Investitionsvolumen von rund CHF 100
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Meyer Burger AG
Millionen, baut Zug Estates ein Bürogebäude
und eine Wohnsiedlung mit neun Gebäuden.
Die besonders umweltfreundliche Holzmischbauweise mit insgesamt 156 Wohnungen ist
das grösste Holzbauprojekt dieser Art in der
Zentralschweiz. Ab 2015 können die behaglichen Mietwohnungen im mittleren Preissegment mit 1,5 bis 5,5 Zimmern bezogen werden.
Die gesamte «Suurstoffi» weist ein CO2-freies
Energiekonzept auf. Deshalb wurden alle Dächer der Gebäude in der zweiten Bauetappe
mit Hybridkollektoren von Meyer Burger ausgerüstet. Mit den Schweizer Hybridkollektoren
aus Thun kann der Selbstversorgungsgrad der
Überbauung von 67% auf 80% erhöht werden.
In der vorgesehenen dritten Bauetappe soll
der Selbstversorgungsgrad weiter gesteigert
werden. Diese Osterweiterung wird bis etwa
2020 gebaut.
Ästhetische Integration
Die hohe Selbstversorgung kann nur erreicht
werden, wenn das eintreffende Sonnenlicht
maximal genutzt wird. Eine maximale Anzahl
Hybridkollektoren wurde entsprechend platziert. Die Architekten und Energiespezialisten
einigten sich auf eine Lösung, bei der die Hybridkollektoren waagrecht und vollflächig auf
den Gebäudedächern der zweiten Bauetappe
angeordnet wurden. Eine Aufständerung gegen
Süden würde den Energieertrag pro Kollektor
steigern, jedoch könnten wegen des benötigten
Abstands zwischen den Modulreihen mindesNachhaltig Bauen | 3 | 2014
tens 30% weniger Kollektoren aufgebaut werden. Statement Dr. Roman Gysel,
Die dadurch entstandene Leiter Projektgeschäft Energy Systems,
Dachbelegung ermöglicht Meyer Burger AG
einen maximalen Energie- «Wir sind stolz in einem so bedeutenErtrag pro m² Dachfläche den Pionierprojekt der Gebäudetechnik
sowie ein ästhetisch opti- mitarbeiten zu dürfen, das internatiomales Erscheinungsbild. nal eine Leuchtturmposition einnimmt.
Das niveau-ausgleichende Damit glauben wir einen Beitrag leisten
Solarmodulbefestigungs- zu können zur Umsetzung der Energiesystem wurde von Meyer strategie des Bundesrates.»
Burger in Zusammenarbeit mit dem lokalen Spezialisten, der Bossard AG, speziell für die
«Suurstoffi» konzipiert. Die Konstruktion ermöglicht eine dachrandbündige Montage. Die
Hybridanlagen sämtlicher Gebäude weisen Absturzsicherungen parallel zum Dachrand auf,
die keinen Schattenwurf auf die Kollektoren
verursachen.
Enger Zeitplan
Für den Holzbau der zweiten Etappe sprachen der nachhaltige Rohstoff und die kurze
Bauzeit. Die benötigten Hybridkollektoren
für die insgesamt zehn Gebäude wurden,
abgestimmt auf das Bauprogramm, in Thun
hergestellt und ausgeliefert. Die Herausforderung auf der grossen Baustelle war die Koordination sämtlicher Schnittstellen innerhalb
kürzester Zeit. Die Installationen der Hybridanlagen wurden in nur einem halben Jahr ausgeführt.
33
Arealüberbauung Suurstoffi Rotkreuz
Meyer Burger AG
Smartes Energiekonzept
Zug Estates hat sich zum
Ziel gesetzt, den Betrieb
ihrer Immobilien ohne zu«Dank der sehr guten Zusammenarbeit
sätzliche externe Energiealler beteiligten Firmen, konnten
Termine, Kosten und Qualität der Anlage zufuhr sicherzustellen und
durch deren Betrieb kein
zur allseitig bester Zufriedenheit ausCO2 auszustossen (Vision
geführt werden.»
Zero-Zero). Im «SuurstoffiAreal» werden diese ehrgeizigen Ziele bereits heute erreicht.
Das ausgeklügelte Energiekonzept funktioniert
durch die Nutzung von Erdwärme und Sonnenenergie. Im Winter wird aus dem Erdsondenfeld mit 220 Erdsonden Energie entnommen,
im Sommer wird die Überschusswärme vom
Dach oder aus den Büro- und Wohnräumen
eingelagert und gespeichert. Ein Leitungssystem, das alle Gebäude untereinander verbindet
(Anergienetz), erlaubt den Wärmeaustausch
zwischen den Gebäuden, z. B. die Nutzung von
Abwärme aus einem Bürogebäude zur Warmwasseraufbereitung in Wohnhäusern. Photovoltaikmodule und Hybridkollektoren erzeugen
Statement Christoph Graf, Bauleiter,
Pasquale Baurealisation GmbH
Übersicht Bauetappe zwei:
Anzahl Hybridkollektoren
Kollektorenfläche
Thermische Leistung
Elektrische Leistung
Ertragsprognose:
Spezifischer thermischer Ertrag
Spezifischer elektrischer Ertrag
Gesamter thermischer Ertrag
Gesamter elektrischer Ertrag
34
2125
3515
1912.5
595
400
900
1 405 900
544 678
die für den Betrieb der Anlagen, insbesondere
die Wärmepumpen, notwendige Energie vor
Ort.
Der Stromausgleich zwischen Bezug und Produktion erfolgt über das öffentliche Netz. Die
Wirtschaftlichkeit der Anlage wird dank tiefer
Betriebskosten und der frei zur Verfügung stehenden Kühlung erreicht. Natürlich sorgt das
effiziente Energiekonzept für ein ganzjährig
angenehmes Raumklima.
Wie gut die geplanten Konzepte in der Realität
funktionieren, analysiert die Hochschule Luzern mit einer umfangreichen Datenerhebung
und Auswertung.
Die gleichen Ideen wie beim Energiekonzept
der «Suurstoffi» werden auch andernorts bereits umgesetzt. Die 2Sol-Allianz fördert und
optimiert das Konzept der lokalen Produktion
und Speicherung im Erdreich.
Funktionsweise der Hybridtechnologie
Wie funktioniert die Wärmeversorgung in solchen Konzepten konkret? Im Sommer wird die
Wärme aus dem Hybridkollektor der Wärmepumpe zugeführt. Mit der überschüssigen Solarwärme des Hybridkollektors wird das Erdreich regeneriert. Diese Regeneration stellt
eine saisonal ausgeglichene Bilanz zwischen
Wärmebezug und Wärmezufuhr im Erdreich
sicher. Somit ist gewährleistet, dass die Wärmepumpe während der gesamten Betriebszeit
mit hohen Quelltemperaturen versorgt und damit die kontinuierliche Auskühlung der Winterwärmequelle während der Betriebsjahre
verhindert wird. Dadurch wird der elektrische
Verbrauch vermindert und die Effizienz über
die gesamte Lebensdauer der Anlage gesteigert. Bei hoher Sonneneinstrahlung wird die
Wärmepumpe im Winter mit der Wärme aus
dem Hybridkollektor gespeist. Liefern die Kollektoren wetterbedingt zu wenig Energie, dient
die Erdwärmesonde als alternative Wärmequelle im System.
�
Stück
m2
kWp
kWp
kWh/m²a
kWh/kWp
kWh/a
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Meyer Burger AG
Schorenstrasse 39, 3645 Gwatt (Thun)
www.meyerburger.com
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
MFH Buchzelgstrasse Zürich
Allianz 2SOL
Erstes 2SOLMehrfamilienhaus
realisiert
Von Anita Bucher
Eine emissionsfreie und nachhaltige
Versorgung von Gebäuden mit Wärme, Kälte
und Elektrizität, das ist das Ziel der Allianz
2SOL. Ein Jahr nach dem die intensive
Zusammenarbeit innovativer Unternehmen
aus der Gebäudetechnik, Industrie und
Bauwirtschaft gestartet ist, wartet die
Allianz mit beachtlichen Resultaten auf,
wie das Beispiel dieses Neubaus
in Zürich-Witikon zeigt.
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
«Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not.»
Das altbekannte Sprichwort lässt sich nun
auch auf Solarenergie übertragen. Mit dem
2SOL-System ist es möglich, Sonnenenergie im Erdreich zu speichern und bei Bedarf
wieder zu nutzen. Das Gebäude an der Buchzelgstrasse 58 in Zürich-Witikon ist das erste
realisierte 2SOL-Mehrfamilienhaus der Welt.
Es nutzt Sonnenenergie mit einer extrem hohen Effizienz.
Ein Ersatzneubau mit doppelt so viel
Wohnraum
Der Neubau befindet sich in Mitten von anderen Mehrfamilienhäusern aus den Fünfzigerbis Siebziger-Jahren. Ein solches stand auch
35
MFH Buchzelgstrasse Zürich
auf diesem Grundstück. Aber die alten Bauten
genügen den heutigen Bedürfnissen längst
nicht mehr. Wohnraum ist knapp, verdichtetes
Bauen ein Riesenthema. Die Stadt steht vor einem Generationenwechsel. 22 Mietwohnungen
mit 2½ bis 5½ Zimmern sowie ein Tonstudio
sind im Neubau untergebracht. Nun verfügt
das Haus über doppelt so Wohnraum, wie bis
anhin. Der lange Baukörper wartet mit einer
mehr oder minder durchlässigen Fassade aus
Glas und vorgehängten Betonkämmen auf und
wirkt so angenehm leicht, trotz seiner Grösse.
Äusserlich sieht man dem Gebäude sein innovatives Innenleben nicht an. Erst wer nachfragt, weiss, was für Hightech hier verbaut
wurde.
Clevere Haustechnik für äusserst tiefen
Stromverbrauch
Eine hoch effiziente Niederhubwärmepumpe,
ein Photovoltaik-Hybridkollektor und ein Erdwärmespeicher bilden den Kern des eingebauten 2SOL-Gesamtsystems. Lüftung und Steuerung vervollständigen das Ganze. 2SOL erntet
die grosse Menge an lokal verfügbarer Solarenergie und nutzt das Erdreich als saisonalen
thermischen Speicher. Die abgeführte Wärme
wird zur Warmwasseraufbereitung und zur
Regeneration des Erdreiches verwendet. Denn
2SOL steht für «énergie solaire avec stockage
au sol», was so viel heisst wie: Im Sommer
wird die auf dem Dach geerntete überschüssige Sonnenenergie im Erdreich eingelagert, um
sie im Winter zu nutzen. Ein simpler Gedanke
im Grundsatz, genial in der Umsetzung.
1
5
4
3
2
36
1
2
3
4
5
Hybridkollektor
Erdwärmesonde
Wärmepumpe
Lüftung
Steuerung
Ein emissionsfreies Gebäude
Die einzelnen 2SOL-Komponenten wurden
von den verschiedenen Herstellern aus der
Allianz 2SOL so aufeinander abgestimmt,
dass das System äusserst effizient arbeiten
kann. Verglichen mit anderen Haustechniklösungen kommt 2SOL mit einem einzigartig
tiefen Stromverbrauch aus. Wenn der gesamte Strom durch das 2SOL-System produziert
oder ergänzend durch erneuerbare Energiequellen bereitgestellt wird, gilt ein Gebäude
als emissionsfrei. An der Buchzelgstrasse 58
wurde dies angestrebt. Und Architekt Alexander Maier von Maier Hess Architekten geht
sogar noch weiter: «Es gibt vermutlich kaum
ein Haus in der ganzen Schweiz, das einen so
hohen installierten COP (coefficient of performance) hat wie dieses.» Der Coefficient of Performance (COP) misst das Verhältnis von erzeugter Wärme zur eingesetzten elektrischen
Energie. Offizielle Zahlen für den Neubau in
Witikon liegen noch nicht vor. Aber: «Wir sind
zuversichtlich beweisen zu können, dass der
Neubau pro Quadratmeter deutlich weniger
von aussen zugeführte Energie braucht als ein
konventionelles MINERGIE-Haus», so Maier.
Viel Glas, wenig Dämmung
Emissionsfreier Komfort in Gebäuden, auch
während der kältesten Tage des Jahres, das
ist das Ziel des Ende 2013 lancierten Gesamtsystems 2SOL. Nun ist bereits das erste Mehrfamilienhaus realisiert und die verwendeten
Dämmstärken lassen aufhorchen. Lediglich
8 cm wurden in der Fassade, 16 cm auf dem
Dach gedämmt. Dennoch ist die Energiebilanz
des Neubaus hervorragend. Rolf Mielebacher,
Bereichsleiter HLK von Amstein + Walthert
weiss: «Nicht nur die Dämmung ist schlank
in diesem Gebäude. Nein, auch die Gebäudetechnik. Trotzdem muss auf nichts verzichtet
werden, und alle Anforderungen an die Gebäudetechnik und Behaglichkeit werden erfüllt.»
Klingt innovativ, und ist es auch. So sind etwa
die Betondecken thermisch aktiviert und führen Wärme ab. Gleiches gilt für die Solarstromanlage auf dem Dach. Diese erzielt dank der
kühlenden Koppelung mit dem Erdreich einen
höheren Wirkungsgrad.
Eine Solaranlage der neusten Generation
Im Gegensatz zu Photovoltaikpaneelen, die nur
Strom produzieren und dabei lediglich 5 bis 22
Prozent der solaren Energie in Strom umwandeln, wird bei der verwendeten HybridkollekNachhaltig Bauen | 3 | 2014
Allianz 2SOL
toranlage auch die absorbierte Wärme genutzt.
Durch das Abführen der Kollektorwärme wird
die Photovoltaikanlage gekühlt und der Stromertrag maximiert. «Im Rahmen der Energiewende ist das 2SOL-System ein konkreter und
wichtiger Schritt hin zu einer emissionslosen
Energieversorgung von Gebäuden, der schon
heute ohne Probleme realisiert werden kann,
ja eigentlich realisiert werden muss! – Meyer
Burger leistet hier mit den Hybridsolarsystemen einen wichtigen Beitrag», weiss Patrick
Hofer-Noser, Präsident Allianz 2SOL und Head
of Energy Systems der Meyer Burger AG.
500 Meter tiefe Erdsonde nutzt
Hochtemperaturquelle
Die Erdwärmesonde trägt viel zur positiven
Energiebilanz eines 2SOL-Gebäudes bei. Für
den Neubau an der Buchzelgstrasse heisst
das: Eine koaxiale Membran-Erdwärmesonde
mit einer Tiefe von 500 Metern wird das Gebäude im Winter mit der notwendigen Heizwärme
versorgen. In diesen tiefen Gesteinsschichten
herrscht üblicherweise eine natürliche Temperatur im Bereich von 25°C. 2SOL nutzt diese
Hochtemperaturquelle für eine effiziente und
kostengünstige Heizung mit Erdwärme.
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Fotos: Beat Bühler, Zürich
37
MFH Buchzelgstrasse Zürich
Das Erdreich nachhaltig bewirtschaften
und vollständig regenerieren
Nur durch eine nachhaltige Bewirtschaftung
des Erdreichs kann die benötigte Nutzwärme
auch langfristig sicher gestellt werden. Mit
2SOL wird das Erdreich saisonal regeneriert.
Das bedeutet, dass die im Winter entzogene Wärme dem Erdreich im Sommer wieder
zugeführt wird. Dadurch kühlt das Erdreich
selbst langfristig gesehen nicht aus. Eine solche Regeneration ist besonders in dicht besie-
Die Allianz 2SOL
Die Allianz 2SOL stellt als Zusammenschluss innovativer Unternehmen aus der Gebäudetechnik, Industrie und Bauwirtschaft dem
Markt das Gesamtsystem 2SOL zur Verfügung und entwickelt es
laufend weiter. Sie unterstützt als Ansprechpartnerin und Kompetenzzentrum für wirtschaftliche, zukunftsorientierte und umweltverträgliche Gebäude Bauherren, Architekten, Planer, Installateure
und andere Interessierte bei der Koordination und Realisierung von
2SOL-Projekten. Die Allianz ist nicht gewinnorientiert. Diese AllianzMitglieder haben an der Buchzelgstrasse 58 das 2SOL-System umgesetzt:
Planung Gebäudetechnik: Amstein + Walthert AG sowie Pfiffner AG
Heizungsinstallation:
Pfiffner AG
Bohrung Erdwärmesonde: Broder AG
Hybridkollektor:
Meyer Burger AG
Allianz 2SOL
delten Gebieten die Grundvoraussetzung für
eine nachhaltige Nutzung von Erdwärme und
einen hoch effizienten Wärmepumpenbetrieb.
Vereinfachte Installation und Bedienung
Nachdem der Vorläufer des 2SOL-Systems bereits 2011 erfolgreich an einem Mehrfamilienhaus in Zürich getestet werden konnte, wurde
das ganze System für das erste offizielle Projekt an der Buchzelgstrasse nochmals optimiert. Die Installation der Anlage, die Wartung
für involvierte Fachleute sowie die Bedienung
für die Bewohner konnten vereinfacht und der
Platzbedarf für die Technik angenehm reduziert werden. Für den Neubau in Witikon bedeutet dies: Die gesamte Wärmeaufbereitung
ist in einem 12 m2 grossen Technikraum untergebracht.
Beste Voraussetzungen also für einen einwandfreien Betrieb des ausgeklügelten 2SOLSystems. Im Winter, wenn das Thermometer in
die Minusgrade fällt, werden die Bewohner ihr
kuschlig-warmes Zuhause mit einem besonders guten Gefühl geniessen können. Sonnenenergie und Erdwärme sei Dank.
�
Unternehmen aus der Gebäudetechnik, Industrie und Bauwirtschaft
können eine Mitgliedschaft bei der Allianz 2SOL beantragen. Informationen dazu auf www.2SOL.ch
38
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
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über eine Speicherfunktion, was den Vorteil hat, dass dieses nicht mehr
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39
MFH Wagenburg Seegräben
Synergie im Grünen
Von Carmen Nagel Eschrich
Harmonisch und strahlend wie auf einer
Postkarte: Ein modernes und dennoch traditionell mit Holz verschaltes Mehrfamilienhaus ruht eingebunden in seine ländliche
Umgebung, davor liegt blauschimmernd der
Pfäffikersee. Um diesen Minergie-P-Eco-Bau
herrscht entspannte Urlaubsatmosphäre,
geschaffen von der SRT ARCHITEKTEN AG
und einer überaus nachhaltig orientierten
Bauherrschaft.
40
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Minergie-P-ECO
Fotos: Klaus Hoffmann, Wetzikon
Am Anfang stand eine Bauherrschaft mit herrlichem Stück Land am idyllisch gelegenen
Seeufer. Schon seit Generationen gehörte das
Grundstück der Familie, Kindheitserinnerungen verband sie mit der Hofanlage aus den
Zwanzigerjahren. Doch die Gebäude waren in
die Jahre gekommen, es musste etwas getan
werden. Zur Beratung wurde Yves Thalmann
von der SRT Architekten AG hinzugezogen;
über ein Jahr lang wurden die Optionen von
Abbruch und Neubau gegenüber einer Renovierung abgewogen. Letztlich stellte das Team
fest, dass mit der Erhaltung der Anlage zu viele Kompromisse eingegangen werden müssten, denn schliesslich sollte «etwas Gutes»
entstehen.
all diese Ressourcenverschwendung haben
wir bewusst verzichtet», so Bauherrschaft und
Architekt einstimmig.
Sparsam
So startete die Planung für den Neubau am
leicht geneigten Osthang, oberhalb gesäumt
von der durch Pendler frequentierten Strasse.
Nur ein schmaler Grünstreifen trennt von der
Grundstücksgrenze, doch selbstbewusst betont eine Mauer die Abgrenzung, sie hält Schall
und Lärm der Strasse fern. Dahinter liegen die
Parkplätze der acht Mietwohnungen – und keine typische Tiefgarage, wie sie Unmengen an
Grauenergie verschlingen würde: tonnenweise
Erdreich, das auf LKW verladen weggeschafft
werden muss, neue LKW, die frischen Beton
zur Erstellung dieses Geschosses anliefern,
für die volle Funktionsfähigkeit ein Lift. – «Auf
Traumblick inklusive
Ohne die Gegebenheiten zu kennen, würde
man spontan einem Neubau die Ausrichtung
nach Süden empfehlen, um solare Gewinne
zu maximieren. Doch in diesem Fall entschied
man sich für eine Ost-West-Orientierung, denn
so profitiert jede der acht Wohnungen einerseits vom traumhaftem Seepanorama und
andererseits von der Abendsonne im Freien.
Die Aussenanlagen Richtung Süden werden
gemeinschaftlich genutzt: «Die soziale Komponente bei dieser Anordnung ist nicht zu
vernachlässigen, zwischen den Bewohnern
herrscht reger Austausch und gute Stimmung», so Architekt Thalmann.
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Sinnvoll genutzter Freiraum
Über dem Parkplatz hinter der Schallschutzwand sind es nur wenige Schritte bis zu den
Haustüren; die Wohneinheiten werden über
zwei aussenliegende Treppentürme und Laubengänge erschlossen. Wieder verzichtete
man konsequent auf einen unnötig beheizten
und wartungsintensiven Raum, das herkömmliche Treppenhaus. Dazwischen verborgen, da
eingegraben, werden bis zu 16 000 Liter Regenwasser gespeichert. Genutzt wird es für
die WC-Spülung und die Gartenpflege.
41
MFH Wagenburg Seegräben
Minergie-P-ECO
ren Material aufgenommen und verhindert so
Überhitzungen. Zudem dämmt es hervorragend Schall, ein wichtiger Punkt für die Ansprüche im Mehrfamilienhaus.
Bauherrschaft
M. Bodmer
Im Bachtel 9
8332 Russikon
Architekt/Bauleitung
SRT ARCHITEKTEN AG
Zürichbergstrasse 98
8044 Zürich
Tel. 043 268 85 85
www.srt-architekten.ch
Hybrid – die Kombination zum Erfolg
Die Kubatur ist schlicht, der 36 Meter lange
Quader wurde in Hybridbauweise erstellt: Der
komplette Innenraum wurde dazu herkömmlich betoniert und gemauert, erst dann wurde
das nachhaltige Holzkleid übergestreift. Der
Vorteil liegt klar in der Kombination der beiden Materialien: Holz ist ein nachwachsender,
atmungsaktiver, ökologisch höchst attraktiver
Baustoff, der allerdings Wärme schlecht speichert. Diese Aufgabe übernehmen in diesem
Bauwerk die massiven Wände und Decken,
sie bieten hervorragenden, latenten Speicher.
Die Energie der Sonne wird in diesem schwe-
Weniger ist mehr
Wo kann sinnvoll eingespart werden? Kritisch hinterfragte Architekt Thalmann gängige
Lösungen und erwirtschaftete beträchtliche
Einsparungen: So reduzierte er die Energiebezugsfläche, indem der Keller unbeheizt
blieb, was wiederum die Heizlast herabsetzte. Wo der Planer jedoch nicht auf die ökologische Leinendämmung verzichten wollte,
war in der Fassade – auch keine Schwächung
wurde toleriert: Ein Storenkasten birgt immer
eine Wärmebrücke im Sturzbereich, weshalb
hier als Alternative Schiebeläden entwickelt
wurden. Sie liegen ausserhalb des Dämmperimeters und bieten den Bewohnern wärmebrückenfreies Verdunkeln und Verschatten.
Optisch verschwinden und verschmelzen sie
mit der Fassade aus vertikaler, vorvergrauter
Holzschalung. Schlicht richtet sich über den
Geschossen ein steiles Satteldach auf, das
reichlich Energie liefert: 96 m2 dachintegrierte
Photovoltaikanlage mit 24 m2 Solarthermie erwirtschaften in der Summe mehr Energie, als
die Bewohner verbrauchen. Wer Gutes schafft,
muss wenig für die Werbetrommel investieren:
Alle Wohnungen wurden, ohne ein Inserat zu
schalten, umgehend vermietet!
�
Objektkenndaten
Standard
Minergie-P-ECO®
Bauweise
Hybrid
HLKS-Planer
hässig sustech gmbh
Neuwiesenstrasse 8
8610 Uster
Tel. 044 940 74 15
www.sustech.ch
U-Werte
Dach
0,09 W/m2K
Wand
0,12 W/m2K
Boden
0,09 W/m2K
Energiebezugsfläche
1116 m2
Holzbau
Jampen Holzbau
Industriestrasse 3
8335 Hittnau
Tel. 044 995 14 15
www.jampen-holzbau.ch
Bauvolumen (Sia 416)
4781 m3
Heizsystem
Wärmepumpe (Sole/Wasser)
Erneuerbare Energien
Solarthermie 24 m2
Photovoltaik 16.5 kWp, 96 m2 dachintegriert
16 767 kWh/a
Heizwärmebedarf Qh
10,0 kWh/m2a (mit Lüftungsanlage)
Gesamtenergiebedarf Wärme
30,8 kWh/m2a (Minergie-P Antrag)
Strombedarf Wärmepumpe (Heizen + Warmwasser)
+13,1 kWh/m2a (gewichtet)
Strombedarf Lüftung, Hilfsbetriebe, Warmwasser
+9,0 kWh/m2a (gewichtet)
Stromproduktion PV-Anlage
–24,4 kWh/m2a (gewichtet)
Bilanz
–2,3 kWh/m2a (gewichtet)
Fenster
1a hunkeler AG
Bahnhofstrasse 20
6030 Ebikon
Tel. 041 444 04 40
www.1a-hunkeler.ch
42
Fenster 0,80 W/m2K
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
STIEBEL ELTRON AG
Publireportage
STIEBEL ELTRON.
Innovativ in die Zukunft.
Was vor 90 Jahren mit einer innovativen Erfindung in einer
Hinterhofwerkstatt begann, wurde zu einem international ausgerichteten
Unternehmen, das weltweit zu den Markt- und Technologieführern
in den Bereichen «Haustechnik» und «Erneuerbare Energien»
gehört.
Aus der Hinterhofwerkstatt zum
Weltmarktführer
Die Erfolgsgeschichte begann im Jahre 1924,
als sich der junge Ingenieur Dr. Theodor Stiebel beim Erhitzen von Wasser so sehr über
den klobigen Kolbentauchsieder ärgerte, dass
er kurzerhand einen neuen, praktischen und
langlebigen Ringtauchsieder erfand. Die Branche war begeistert und der junge Ingenieur
ENERGY CAMPUS in Lupfig
STIEBEL ELTRON AG in der Schweiz
Seit der Firmengründung in der Schweiz ist das Unternehmen kontinuierlich gewachsen. Mittlerweile beschäftigt STIEBEL ELTRON
AG Schweiz rund 80 Mitarbeitende im Innen- und Aussendienst.
Über 3000 Wärmepumpen werden pro Jahr verkauft. 2012 konnte
der neue ENERGY CAMPUS an verkehrsgünstiger Lage in Lupfig
eröffnet werden. Der neue Firmensitz steht ganz im Zeichen von
Nachhaltigkeit: Als erstes Gebäude erhielt das Kompetenzzentrum
das Minergie-P-Label inklusive Lagerhalle.
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
lancierte die erste Produktion. Das kleine Unternehmen aus der 450 m2 grossen Hinterhofwerkstatt in Berlin wuchs zu einem international agierenden Technologieunternehmen
heran. Mit fünf nationalen und internationalen
Produktionsstätten, weltweit 24 Tochtergesellschaften und Vertriebsorganisationen in
über 120 Ländern gehört STIEBEL ELTRON
zu den führenden Herstellern im Bereich der
Haus- und Systemtechnik. Das gesamte Leistungsspektrum des Unternehmens umfasst
die Bereiche Warmwasser, Raumheizung, Klima und Erneuerbare Energien. Von Anfang an
entwickelt und produziert die Firma Geräte auf
technisch höchstem Niveau. Der unternehmerische und technische Erfahrungsschatz spiegelt sich in zahlreichen Patenten und innovativen Produkten wider.
Mit Erfahrung die Zukunft prägen
In den 70er Jahren begann STIEBEL ELTRON
als einer der ersten Hersteller mit der Entwicklung und Produktion von Wärmepumpen
und traf damit den Zeitgeist. Insbesondere in
der Schweiz stand man der modernen Technologie offen gegenüber. Bereits im Gründungsjahr der Tochtergesellschaft konnten
über 100 Wärmepumpen verkauft werden. In
den nächsten Jahren hatte das kontinuierliche
Wachstum zur Folge, dass das Mutterhaus in
Holzminden auf die Weiterentwicklung der
Wärmepumpe setzte, obwohl sich diese in
Deutschland noch gar nicht durchzusetzen
vermochte. Heute sind die erneuerbaren Energien das Kerngeschäft der STIEBEL ELTRON
GmbH. Die Schweiz ist mit über 3000 verkauften Wärmepumpen pro Jahr eine der wichtigsten Ländergesellschaften der Unternehmensgruppe.
43
STIEBEL ELTRON AG
Rubriktitel
So individuell wie Sie.
Wärmepumpen für jedes Bedürfnis.
Die Lüftungs-Integralgeräte mit integrierter Wärmepumpe wurden speziell für Passivhäuser entwickelt und
vereinen alle haustechnisch notwendigen Funktionen in
sich: kontrollierte Be- und Entlüftung des Gebäudes mit
Wärmerückgewinnung, Beheizung, Warmwasserbereitung
sowie Kühlung. Das LWZ 504 E ist neu mit einem drehzahlgeregelten Inverter-Verdichter erhältlich und eignet sich
somit auch für den Einsatz bei grösserem Wärmebedarf
bis 8 kW.
44
Ökologische Wärmeerzeugung dank
revolutionärer Technik
Der Klimawandel sensibilisiert Bauherrschaften, Architekten und Ingenieure gleichermassen, sich für nachhaltige Systeme einzusetzen.
Gerade weil ökologische Wärmeerzeugung
immer wichtiger wird, investiert STIEBEL ELTRON viel in die Entwicklung und Verbesserung energieeffizienter Geräte. Energieeffizienz ist aktiver Klimaschutz – und das ist die
Spezialität von STIEBEL ELTRON.
Mit der innovativen Technologie «Inverter 3.0» gelang STIEBEL ELTRON
eine revolutionäre Entwicklung. Denn
die Inverter-Technik sorgt dafür, dass
die Leistung der Wärmepumpe automatisch
an den individuellen Wärmebedarf angepasst
wird. Dank dieser Leistungsregulierung wird
die Effizienz der Anlage noch mehr optimiert
und der Strombedarf massgeblich reduziert.
Zudem sind Geräte mit Inverter-Verdichter
sehr leistungsstark: Sie erreichen sensationelle Leistungswerte von bis zu 4.14 (COP),
auch bei niedrigen Aussentemperaturen.
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Willkommen im neuen Energie-Zeitalter | Mit STIEBEL ELTRON haben Sie Anschluss an den saubersten, preiswertesten und krisensichersten
Energielieferanten der Welt: an die Natur. Ob Wärmepumpe, Lüftungssystem, Photovoltaik oder Solarthermie – dank hocheffizienten Technologien werden erneuerbare Energien nachhaltig nutzbar. Setzen auch Sie auf eine von über 30’000 STIEBEL ELTRON Systemlösungen.
STIEBEL ELTRON. Wärmepumpen-Spezialist. Seit über 40 Jahren.
www.stiebel-eltron.ch
Mit energiegeladener Technik ins Powerplay
Nebst neuen Technologien sind auch kompakte Produkte eine Stärke von STIEBEL ELTRON.
Das Lüftungsintegralsystem LWZ 504 E beispielsweise ist ein modernes Multitalent in
ansprechendem Design, welches Heizen, Lüften, Kühlen und Warmwasseraufbereitung in
einem Gerät vereint. Die Kraftpakete der LWZBaureihe sorgen nicht nur für ein warmes Zuhause und warmes Wasser. Sie übernehmen
auch die Be- und Entlüftung von Wohnungen
und Einfamilienhäusern. Die Abluft und auch
die Zuluft werden zentral durch das Gerät aus
den einzelnen Räumen abgesaugt beziehungsweise zugeführt. Dadurch wird der Komfort
gesteigert und die Heizkosten werden gesenkt.
«Wir vergleichen dieses unschlagbare Multitalent gerne mit dem dynamischen Spiel unseres Werbeträgers, des Eishockeyspielers
Roman Wick», sagt Paul Stalder, Geschäftsführer STIEBEL ELTRON Schweiz. Genau wie
der Profispieler verfügt das LWZ 504 E über
energiegeladene Technik und erreicht dadurch
verbesserte Leistungszahlen sowie erhöhte
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Warmwasserleistung. Die kraftvolle Dynamik
zeigt sich im effizienten Zusammenspiel aller
Komponenten und vor allem in der Anpassung
an den Wärmebedarf. Besonders viel Power erreicht der leistungsoptimierte InverterVerdichter und eignet sich dadurch für einen
Wärmebedarf von bis zu 220 m2 oder 8 kW.
Die Lüftungsintegralsysteme wurden speziell
für Passiv- und Niedrigenergiehäuser entwickelt. Sie verfügen über eine Passivhauszertifizierung und bestechen zudem durch ein modernes Design und zukunftsweisende Technik.
Zukunftsfähig ist das erfolgreiche Komplettsystem auch deshalb, weil es mit Solar und
Photovoltaik kombinierbar ist. Durch die stabile und schalloptimierte Gehäusekonstruktion sowie die integrierte Inverter-Technologie
ist es gar um gut 2 dB leiser als sein Vorgänger. Was mit einer Vision begann, wird durch
sorgfältige Weiterentwicklung der bewährten
Tradition auch in modernen Produkten fortgeführt.
�
STIEBEL ELTRON AG
Industrie West
Gass 8
5242 Lupfig
Telefon 056 464 05 00
www.stiebel-eltron.ch
45
Ytong® and Multipor® are registered trademarks of the Xella Group.
Xella Porenbeton Schweiz AG
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›› EIN HÖRBAR GUTES KLIMA
Zwei neue Objekte bieten attraktiven Wohnraum am Säntisrain in Wädenswil.
Peter Hugentobler plante mit seiner Stari Bau AG ein Mehrfamilienhaus und etwas oberhalb davon eine Villa.
Die beiden Häuser beeindrucken mit der schönen Aussicht auf den Zürichsee und ein angenehmes
Raumklima, verwirklicht durch den Einsatz von Porenbeton.
Die oberen Etagen bestehen aus einem Ein-Stein-Mauerwerk
mit 40 cm dicken Porenbetonsteinen.
«Heute hat man in der Gesellschaft
Bonuspunkte, wenn man gesund
baut», sagt Peter Hugentobler, der
seit 25 Jahren auf homogene Mauer­
werke mit Ytong setzt. «Das Produkt
ist gut und einfach zu verarbeiten.»
In Wädenswil realisierte er mit sei­
nem Unternehmen, der Stari Bau AG,
ein Mehrfamilienhaus mit vier Eigen­
tumswohnungen. «Im Innenraum
gibt es praktisch keine tragenden
Elemente», erklärt Hugentobler.
Dafür brauchte es Betonelemente,
welche die Stabilität gewährleis­
ten. Auf drei Etagen erstrecken sich
grossflächige Wohnungen, die bis auf
die tragenden Elemente mit Ytong
realisiert wurden. Aufgrund der bau­
lichen Gegebenheiten wurde hier eine
zweifache Ausführung, also einen
tragenden Stein und Multipor als Iso­
lationsschicht verwendet. Auf diese
Weise werden die geforderten Dämm­
werte mit kleineren Mauerstärken
erreicht. Überdies gewährleistet
Porenbeton einen guten Schallschutz.
Die Feuchtigkeit regulieren
Hinter dem Mehrfamilienhaus befin­
den sich Gebäude, die im südländi­
schen Stil gehalten sind. Im Rahmen
des Bauprojekts um sein Mehrfami­
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Das Mehrfamilienhaus besticht durch seine weiten umlaufenden
Terrassen und viel Glas.
lienhaus baute Hugentobler zusätz­
lich eine Villa im selben Stil. Auch
hier setzte der Planer Porenbeton
ein. Aufgrund der statischen Anforde­
rungen sind Teile im Untergeschoss
betoniert. Mauern dazwischen sind
in Ytong ausgeführt. Im Erdgeschoss,
das gegen Süden in den Hang hinein
betoniert ist, bestehen die übrigen,
freistehenden Mauern aus 40 cm
dicken Porenbetonsteinen. «Das gibt
Oberfläche, die als Feuchtigkeitsre­
gulator dient und auch im untersten
Geschoss ein angenehmes Raumkli­
ma bringt», sagt Hugentobler.
Positive Erfahrungen
Als erfahrener Planer sieht Hugen­
tobler in einem Ytong­Bau einen bes­
seren Wertgegenstand als in einem
konventionellen Haus mit Kompakt­
fassade: «Wenn ich das Bauwerk
über die nächsten 50 Jahre betrachte,
ist Ytong wahrscheinlich gesamthaft
gesehen noch zu günstig.»
Weitere Informationen
zur Aussen­ und Innendämmung
www.multipor.ch
Xella Porenbeton Schweiz AG
Kernstrasse 37, 8004 Zürich
Telefon 043 388 35 35
E­Mail: [email protected]
Objektadresse:
Säntisrain 9, Wädenswil ZH
Bauherr, und Bauleitung:
Peter Hugentobler, Hugentobler Bau AG
Architekt/Planer:
Peter Hugentobler, Stari Bau AG
Ytong Thermobloc 25.0 /
Ytong P­Innenwände 12.5/15 cm:
111 m³
Multipor Fassadendämmung 14.0/20.0 cm: 282 m²
Multipor Deckendämmung 6.0 cm:
416 m²
Hersteller:
Xella Porenbeton Schweiz AG, Zürich
Baubeginn:
2013
Fertigstellung:
Juli 2014
47
Rubriktitel
Neubau
Firmensitz Helios AG Otelfingen
Mehr Luft für Helios
Von Anita Bucher
Industriebauten müssen längst keine
langweiligen Zweckbauten mehr sein.
Bei dieser gelungen Gestaltung eines
Minergie-Neubaus ist der frische Wind am
neuen Firmenstandort direkt spürbar.
Der elegante Neubau an der Tannstrasse
4 in Otelfingen sticht Laien und Fachleuten
gleichermassen ins Auge. Das Gebäude ist
aber auch ein Musterbeispiel für formschönen Industriebau. Die versetzt angeordneten
Stockwerke scheinen wie zufällig aufeinander
gestapelt. Aber natürlich ist hier gar nichts
48
dem Zufall überlassen worden. Die Versätze
strukturieren das grosse Gebäude und lassen
es dadurch luftig leicht erscheinen.
Leichtigkeit in «Wellblech-Optik»
Die hinterlüftete Fassade mit der metallenen
Trapezblech-Verkleidung stützt dieses Bild
zusätzlich. Langgezogene Fensterbänder kontrastieren schön zu der Vertikal-Struktur in der
Fassade und kommen so bestens zur Geltung.
Die Dimensionen des Neubaus lassen sich am
besten vor Ort erleben. Über der Tiefgarage
befinden sich drei Docks für Lastwagen. Dahinter beginnt das gewaltige Hochregallager.
Davon abgegrenzt gibt es weiter hinten ein
Kleinteilelager. In den beiden Stockwerken
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Minergie
über der grossen Lagerhalle sind Büros, Schulungsräume und eine kleine Cafeteria untergebracht.
50% mehr Lagerflächen, 100% mehr Komfort
Platzmangel war eines der grössten Probleme am alten Firmenstandort nahe Zürich.
Deshalb wurde beim Neubau in Otelfingen alles ein bisschen grösser geplant. Angefangen
bei der Lagerfläche. Am neuen Standort ist
sie rund anderthalb mal so gross wie bisher
und alles befindet sich auf derselben Ebene.
Im alten Gebäude war noch alles auf drei ver-
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
schiedenen Etagen verstaut gewesen. Was für
ein Unterschied! Sechs Mitarbeitende arbeiten
in der Logistik und wissen den neuen Komfort
sehr zu schätzen.
Die Büroräumlichkeiten wurden ebenfalls
stark vergrössert. Hier wurde zudem ein moderner und eleganter Kundenbereich geschaffen, der gut zu den innovativen Produkten von
Helios passt.
Wo Helios drauf steht, ist Helios drin
Auch die Zeiten der überhitzten Räume sind
vorbei. Mit dem Minergie-Gebäude erfüllte
49
Neubau Firmensitz Helios AG Otelfingen
Minergie
sich Helios gleichzeitig den Wunsch nach einem energieeffizienten Gebäude wie auch nach
mehr Komfort. Im Neubau versorgt die eingebaute Komfortlüftung jede Etage und jeden
Raum mit frischer und gefilterter Aussenluft.
Und natürlich hat der Anbieter hochwertiger
Lüftungstechnik am neuen Standort, wo immer möglich, seine eigenen Produkte verbaut.
Geheizt wird mittels Wärmepumpen und mehreren Erdsonden. Thermisch-aktivierte Betondecken sorgen im Winter für eine optimale
Wärmeverteilung und kühlen das Gebäude im
Sommer. Damit werden Fussbodenheizung
und Klimaanlage gänzlich überflüssig.
Steffen Schmidt,
Geschäfts- und Verkaufsleiter Helios Ventilatoren AG
«nachhaltig Bauen»: Herr Schmidt, mit dem Bezug des Neubaus in Otelfingen sorgen Sie für Aufbruchstimmung. Spüren Sie
schon eine Reaktion innerhalb des Unternehmens?
Natürlich spüren wir diese seit dem Umzug. Wir haben in allen
Belangen mehr Platz und dies wirkt sich positiv für unsere Kundschaft und Mitarbeiter aus.
Inwieweit profitieren die Kunden vom neuen Standort und der
verbesserten Infrastruktur?
Unser grösseres Lager kombiniert mit der neuen Lagerlogistik
macht uns wesentlich schneller und flexibler. Wir haben heute
Produkte in weit grösserer Menge an Lager. Dies bedeutet, dass
wir beinahe immer lieferfähig sind.
Moderne Arbeitsplätze motivieren
die Mitarbeitenden
Anfang Oktober hat Helios den neuen Firmenstandort bezogen. Einen Monat nach dem
Umzug sind die Feedbacks der Mitarbeitenden
durchwegs positiv. «Zwar ist die Umstellung
für die Leute gross, insbesondere auch deswegen, da sie jetzt einen komplett neuen Arbeitsweg haben, aber die Architektur und die
Einrichtung begeistern», weiss Marc Reineke,
Marketingverantwortlicher der Helios Ventilatoren AG. Ein frischer Wind weht also bei Helios, ganz so wie sich das bei einer innovativen
Firma für Lüftungstechnik gehört.
�
Glauben Sie, dass durch die effizienteren logistischen Abläufe
auch die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert werden kann, oder
anders gefragt, ergeben sich Vorteile in der Marktbearbeitung?
Ganz klar ergeben sich für uns Wettbewerbsvorteile. Wer über
90% seiner Produkte dauernd an Lager hat und liefern kann, hat
einen klaren Vorteil auf dem Markt.
Um erfolgreich zu bleiben, wo sehen Sie die grössten Herausforderungen für Ihr Unternehmen in den nächsten Jahren.
Für uns beginnt nun «Phase 2». Das bedeutet, dass wir ab nächstem Jahr unser Schulungsangebot auf dem Markt präsentieren
werden. Wir wollen Installateure, Architekten und Haustechnikinteressierte für unsere Produkte begeistern und auch deren Handhabung schulen. Dieser Herausforderung möchten wir uns in der
Zukunft vermehrt stellen.
Besten Dank und viel Erfolg für die Zukunft.
50
Helios Ventilatoren AG
Tannstrasse 4
8112 Otelfingen
Tel. 044 735 36 36
www.helios.ch
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Unter
meinem
Dach
stimmt die
Energie.
Ihr Partner für Strom und Wärme.
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Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
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51
EgoKiefer AG
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Hauptdarsteller Tageslicht
EgoKiefer EgoKiefer präsentiert Fenster- und Türen-Innovationen
für mehr Licht und Ästhetik
EgoKiefer – die Nr. 1 im Schweizer Fensterund Türenmarkt – rückt die Hauptdarsteller
des modernen Wohnens ins Rampenlicht:
Licht und Design. Zahlreiche Fenster- und
Türeninnovationen des Branchenleaders
zeigen, wie EgoKiefer Produkte moderne
Bodentiefe Fenster
und Hebeschiebetüren
für maximalen Lichteinfall
prägen die moderne
Architektur.
Wohnbedürfnisse aufgreifen und durch mehr
Lichteinfall höchste Energieeffizienz und
eine filigrane Ästhetik überzeugen.
Ein modernes Fenster muss heute mehrere
Dinge erfüllen: viel Licht in die Räume lassen,
wenig Energie verbrauchen und gleichzeitig
welche gewinnen, und dabei auch gut aussehen. EgoKiefer entwickelt in ihrer eigenen Forschungsabteilung Fenster und Türen, die eine
geeignete Balance zwischen Wärmedämmung
und Energiegewinn finden. Die Fenster garantieren einen optimalen Lichteinfall und schaffen
zudem mit ihren schmalen Profilen und grossen Glasflächen Transparenz und Leichtigkeit.
Mehr Durchblick und Energiegewinn
Mit der neuen XL-Technologie revolutioniert
EgoKiefer die Fassadengestaltung, denn die
grossen Glasflächen ohne sichtbaren Rahmen
lassen die Räume mit noch mehr Licht durchfluten. Die neuen EgoKiefer Holz/AluminiumHebeschiebetüren XL®2020 bestechen dabei
durch eine schlichte Ästhetik, die sich sehr gut
in die moderne Architektur einfügt. Jetzt wurde das breite XL-Sortiment mit einer zusätzlichen Kunststoff/Aluminium-Hebeschiebetüre
erweitert. Der maximale Lichteinfall vermittelt
ein einzigartiges Raumgefühl und setzt architektonische Akzente.
EgoKiefer AG
Fenster und Türen
Schöntalstrasse 2
9450 Altstätten
Tel. 071 757 33 33
Fax 071 757 35 50
[email protected]
egokiefer.ch
52
melpilz und Wohngifte. Mit EgoFresh® stellt
EgoKiefer eine raffinierte, normenkonforme
Variante vor – mit Einbruchschutz. Komfortfenster mit der fensterintegrierten Lösung
Ego®Fresh bieten einen Luftaustausch mit
Wärmerückgewinnung auch bei geschlossenem Fenster, wodurch auch Lärm und
Schmutzpartikel draussen bleiben. Ego®Fresh
ist für den Neu- sowie Altbau geeignet. Weil
der Einbau von aufwändigen und schwerfälligen Lüftungskanälen und deren Wartungsarbeiten entfallen – und ist eine echte Alternative
zur bekannten Komfortlüftung.
Leader im Bereich Kunststoff
Mit der Fensterlinie XL®2020 bietet EgoKiefer
ein MINERGIE-P®-zertifiziertes Kunststofffenster an, das allen modernen Wohnbedürfnissen entspricht. Diese Fenster überzeugen
durch eine hohe Ästhetik bei ausgezeichneter Energieeffizienz. 1957 brachte EgoKiefer
zum ersten Mal ein Kunststofffenster auf den
Markt, und heute stammt mehr als jedes dritte Kunststofffenster in der Schweiz von EgoKiefer. Dieser Erfolg verpflichtet. Die jüngste
Kunststoff-Innovation aus dem Haus EgoKiefer
wurde mit dem iF product Design award ausgezeichnet, ist MINERGIE-P® zertifiziert und
besticht durch seine Top-Wärmedämmleistung und eine anspruchsvolle Optik.
�
MINERGIE® kompatibles MehrraumLüftungssystem Ego®Fresh
Ein Haus muss atmen können, um nicht nur
seinen Bewohnern, sondern auch seiner Bausubstanz ein gutes Klima bieten zu können.
Oftmals wird für ein optimales Raumklima zu
wenig manuell gelüftet, und Gebäude werden
immer dichter gebaut. Die Gefahren: SchimNachhaltig Bauen | 3 | 2014
Wohn- und Geschäftshaus Uster
Minergie-A
Darf’s ein bisschen
mehr sein ...?
Von Carmen Eschrich Nagel
... ein Mehr an hochwertiger Haustechnik
und nachhaltiger Energieerzeugung – für
die Überseeische Missions-Gemeinschaft als
Bauherrschaft, für Architekt Werner Kunz
und die Energieplaner, gleichzeitig glückliche Bewohner des Mehrfamilien- und
Geschäftshauses, keine Frage. Doch der
Minergie-A-zertifizierte Neubau blickt auf
eine lange Planungsphase zurück, bedingt
durch komplizierte Auflagen des Denkmalschutzes und des Zonenplans.
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Der einstige Hauptsitz war in einem alten
Pfarrhaus untergebracht, doch fehlte es hier
an einer klaren Trennung zwischen Wohnen
und Arbeiten sowie an Fläche, diese Mischnutzung befriedigend umzusetzen. Ein Neubau
sollte den modernen Ansprüchen nachkommen, ein zentral in Uster gelegenes Grundstück bot die perfekte Gelegenheit. Der Vorstand der Missions-Gemeinschaft hatte auch
schon einen Architekten parat, Werner Kunz
aus Zürich beriet die um Nachhaltigkeit bedachte Bauherrschaft umgehend. Der Neubau
sollte wenigstens dem Minergie-Standard entsprechen. Der Wunsch zum Plusenergiehaus
wurde lange geträumt, denn die Integration
der Photovoltaikanlage gestaltete sich, wie
53
Wohn- und Geschäftshaus Uster
Dr. Markus Dubach,
Missionsleiter,
mit Gemahlin
vielerorts in traditionellen Kernzonen, leider
schwierig. Erst kurz vor Baubeginn kam seitens der Gemeinde das lang ersehnte grüne
Licht zum Plusenergieprojekt. Heute wird im
Minergie-A-Haus der Aufwand für Raumwärme, Wassererwärmung und Lufterneuerung
durch Komfortlüftung vollständig durch selbst
produzierte, erneuerbare Energien abgedeckt.
sich eine dritte Wohnetage mit sichtgeschützt
eingeschnittenen Dachterrassen. «Die Planung
dauerte gut drei Jahre, das Projekt durchlief
einen Entwicklungsprozess – wir wollten und
mussten Ansprüchen an Denkmalschutz und
Integration in der Kernzone Usters gerecht
werden», so Dr. Markus Dubach von der Überseeischen Missions-Gemeinschaft.
Integration und Entwicklung –
der Weg zum Ziel
Die Gebäudeform wurde in enger Zusammenarbeit mit der Stadtbildkommission entwickelt,
das L-förmige Gebäude greift die Typologie der
benachbarten Strassenblöcke auf. Daraus entstand der halböffentliche Innenhof als sanfter
Übergang zum Privatgelände, zum Vorteil von
sieben Wohnungen, dem Bürobereich mit rund
zwanzig Arbeitsplätzen sowie dem Sitzungszimmer im Erdgeschoss. Die schlichte, zweigeschossige Kubatur, zurückhaltend hellgrau
verputzt und gestrichen, rundet das traditionelle, steile Satteldach ab. Darunter verbirgt
Aller guten Dinge sind drei
Als perfekte Ergänzung zum Team aus Bauherr und Architekt wurden die Energieplaner
vom Planungsbüro Hässig Sustech mit ins Boot
geholt. Sie entwickelten ein CO2-neutrales,
ressourcenfreundliches Versorgungskonzept,
speziell auf die Mischnutzung abgestimmt, wonach eine 24 kWp grosse Photovoltaikanlage
das Haus mit Strom versorgt. Die Anlage erwirtschaftet so viel Strom, wie es für die Betreibung der Haustechnik benötigt – also Heizung, Lüftung, Kühlung und Hilfsenergien.
Zusätzlich wurden auf einer Fläche von sieben
Quadratmetern neuartige PVT- oder Hybridkollektoren installiert. Diese Wärme-StromKollektoren werden zur Vorwärmung des
Warmwassers und zur Stromproduktion eingesetzt. Dabei werden pro Quadratmeter 130
Watt Strom und 610 Watt Wärme produziert.
Das in den Kollektoren erwärmte Wasser wird
dem Warmwasserhaushalt zugeführt.
Kurzporträt ÜMG
Die Überseeische Missions-Gemeinschaft (ÜMG) ist ein Verein mit
dem Ziel, die Ausbreitung des Evangeliums von Jesus Christus zu
fördern, einheimische christliche Gemeinschaften zu stärken sowie
sich für die Besserung der Volkswohlfahrt durch ärztlich-medizinische und andere soziale Dienste in Ostasien einzusetzen. Sie ist
eine Partnerorganisation von OMF International in Singapur. Die
ÜMG wurde vor 150 Jahren von Dr. Hudson Taylor als China-InlandMission gegründet. Aus der Schweiz arbeiten rund siebzig Spezialisten in mehreren Ländern Asiens in verschiedensten Funktionen.
Der Geschäftsführer, Dr. Markus Dubach, arbeitete sechzehn Jahre
in der Mongolei als Entwicklungsexperte und leitet die ÜMG seit
2009. Die Arbeit der ÜMG wird durch Spenden von Kirchen, Stiftungen und Einzelpersonen finanziert.
54
Innovative Haustechnik
Grundsätzlich gab es auf dem Grundstück
schon eine Energiequelle, und die Bauherrschaft überlegte, an die vorhandene Gasleitung anzuschliessen. Doch von dieser wenig
nachhaltigen Energiequelle sprach man sich
nach Überzeugungsarbeit der Energieplaner los, bereits nach zehn Jahren wären die
Erdsondenbohrungen die weitaus günstigere
Energiequelle, so Planer Hässig. Wie jedes
nach Minergie-Standard zertifizierte Gebäude profitieren auch hier die Bewohner von der
Komfortlüftung, innovativ wird sie im Bürobereich nach CO2-Gehalt geregelt. Die Lüftungsgeräte der Wohnungen verfügen über moderne
Wärmetauscher mit Feuchterückgewinnung.
Damit werden zu trockene Räume in der Winterzeit wirkungsvoll verhindert. Als weitere
Besonderheit verfügt das Gebäude über eine
Einrichtung zur Ionisierung der Zuluft, sogenannte «Leitfähige Luft®», die sich positiv auf
die Konzentrationsfähigkeit und auf das Wohlbefinden der Benutzer der Räumlichkeiten
auswirken soll: Mehr Ionen in der Luft führen
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Minergie-A
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
55
Wohn- und Geschäftshaus Uster
Bauherrschaft
ÜMG Schweiz
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8610 Uster
Tel. 043 244 75 60
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Minergie-A
zu einer verbesserten Sauerstoffaufnahme
in der Lunge, der Mensch wird leistungsfähiger und fühlt sich behaglicher. Nach einem
Arbeitstag verlässt man also nicht wie üblich
mit rauchendem Kopf den Büroalltag, sondern
setzt sich frisch in das Elektroauto, das vor der
Türe parkt – natürlich gespeist von der eigenen Photovoltaikanlage!
�
Architekt
Werner H. Kunz
Dipl. Architekten ETH SIA
Wilhelmstrasse 6
8005 Zürich
Tel. 044 221 24 24
www.archkunz.ch
Haustechnikplanung
hässig sustech gmbh
Neuwiesenstrasse 8
8610 Uster
Tel. 044 940 74 15
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Elektroingenieur
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8304 Wallisellen
Tel. 044 487 33 33
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56
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Formaldehydfreies Bindemittel. Isover – gelebte Ökologie.
Die Isover-Produkte mit formaldehydfreiem Bindemittel sind mit dem Label «eurofins Indoor Air Comfort Gold» ausgezeichnet.
Die Glaswolle von Isover besteht aus über 85% rezykliertem Altglas.
reduziertes Transportvolumen dank der Komprimierbarkeit von Glaswolle.
www.isover.ch
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
57
Eberhard Bau AG
Nachhaltiger Materialfluss
auf der Baustelle Freilager Zürich
Auf dem Areal der Zürcher Freilager AG entsteht ein neues Stadtquartier
mit 800 Wohnungen sowie Gewerbe- und Büroflächen. Die Arbeiten auf dem Freilagerareal
QUALITY
laufen auf Hochtouren, wie die siebzehn Hochbaukrane bezeugen.
58
Die Zürcher Freilager AG erstellt auf dem
70 500 Quadratmeter grossen Areal des ehemaligen Zollfreilagers in Zürich-Albisrieden
eine Überbauung mit 800 Wohnungen, 200
Zimmern für studentisches Wohnen sowie
rund 7200 Quadratmeter Verkaufs-, Gewerbeund Büroflächen.
Die Eberhard Bau AG arbeitet seit dem Frühjahr 2013 auf der Grossbaustelle Freilager Zürich. Ihr Auftrag umfasst nicht nur die Rückbau- und Aushubarbeiten, sondern auch den
Strassen- und Werkleitungsbau. Am 18. Februar 2013 konnte die Eberhard Bau AG im Auftrag
der Allreal Generalunternehmung AG mit der
Auskernung und dem Rückbau der Gebäude
starten. Die Hauptarbeiten waren im Sommer
2013 abgeschlossen, der Rückbau der Walmdachaufbauten der historischen Lagerhalle D1
im April 2014 setzte den Schlusspunkt im Bereich Rückbau. Die Aushubarbeiten mit einem
Gesamtvolumen von 344 000 Tonnen wurden
per Ende September 2014 abgeschlossen. Die
SBB Cargo AG transportierte mit den Kipp-
wagen der Weiacher Kies AG zwischen Anfang
Mai und Ende August 2013 rund 50 Prozent
des anfallenden Aushubs von der Baustelle
nach Weiach zur Deponierung. Gemäss einer
aktuellen Erhebung der UBB (Umweltbaubegleitung) konnten durch den Bahntransport 38
Prozent NOx-Emissionen (Stickstoffoxide) oder
rund 6000 Lastwagen-Fahrten eingespart werden!
Für den fortlaufenden Einbau der Magerbetonsohle im Zuge der Aushubarbeiten verbrauchte
die Baustelle Freilager Zürich per Ende September 2014 rund 4900 Kubikmeter RecyclingMagerbeton. Eberhard Baustoffe verarbeitete
die teilweise abgeführten Rückbaumaterialien
(Beton- und Mischabbruch) und brachte sie
als Recycling-Magerbeton wieder auf die Baustelle Freilager Zürich zurück. Um die Transportemissionen zu senken wurde der restliche Betonabbruch vor Ort mit einer mobilen
Brechanlage zerkleinert und für den Bau der
provisorischen Fahrpisten auf dem Areal wiederverwendet.
Nachhaltig Bauen | 3
2 | 2014
Publireportage
Im Bereich Werkleitungsbau ist die grösste bis
dato verlegte Leitung rund 200 Meter lang und
besteht aus Zementrohren mit einem Durchmesser von 1000 Millimeter. Diese Rohrleitung
dient der Wohnüberbauung als Retensionsvolumen. Um das überschüssige Meteorwasser
mit einer Bacheinleitung abzuführen, musste
eine Rohrleitung durch die benachbarte Grünzone gegraben werden.
Für den Bau von Regen- und Schmutzwasserleitungen erhielt die Eberhard Bau AG eine
Sondergenehmigung um ein neues Produkt
aus Deutschland als Schweizer Premiere zu
verwenden. Die vorfabrizierten Rohre sind
innen mit einem Kunststoffliner ausgekleidet
und weisen aussen einen flachen Boden auf.
Mit speziellen, innenliegenden Muffen und zwei
Zentrierdornen lassen sich die Rohre wie ein
Legosystem zusammenstecken. Das Schweissen und das Einbetonieren der Rohrleitungen
entfallen. Bis dato verlegten die Facharbeiter
von Eberhard rund 350 Meter des neuartigen
Röhren-Systems.
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Um den Baufortschritt zu beschleunigen,
wurden wo immer möglich vorfabrizierte Kontrollschächte und Retensionsbecken verwendet. Die Baupiste für die Haupterschliessung
der Baustelle ist mit einem Asphaltbelag versehen. In diesem Bereich sind deshalb alle
Werkleitungen bereits fertig verlegt. Die Anschlüsse an die städtischen Kanalisations- und
Wasserleitungen ausserhalb des Areals sind
ebenfalls erstellt. Seit diesem Sommer ist die
erste Werkleitungsetappe abgeschlossen.
Der restliche Werkleitungsbau und die Hinterfüllungen auf der Baustelle Freilager Zürich
werden die Eberhard Spezialisten noch bis im
Herbst 2015 beschäftigen.
�
Eberhard Bau AG
Steinackerstrasse 56, CH-8302 Kloten
Telefon +41 43 211 22 10, Fax +41 43 211 22 11
[email protected], www.eberhard.ch
59
Plusenergiehaus
Bauatelier Metzler GmbH
Plusenergiebauten
Von Thomas Metzler
Ein Plusenergiebau erarbeitet einen
möglichst grossen Energieüberschuss zur
Einspeisung ins Stromnetz. Dazu soll der
Eigenenergiebedarf durch bauliche und
architektonische Massnahmen möglichst
tief und die Energieproduktion möglichst
hoch sein.
Thomas Metzler,
Architekt und Inhaber der
Bauatelier Metzler GmbH
in 8500 Frauenfeld
www.bauatelier-metzler.ch
60
Passive Solarnutzung
Um Energie zu sparen soll ein Haus «passiv» von Sonnenenergie durch die Fenster,
von inneren Wärmequellen und von zurückgewonnener Wärme warm gehalten werden.
Das Gebäude ist dahingehend zu optimieren,
dass es bei minimalen Verlusten durch einen
hochwertigen Dämmperimeter möglichst viel
Sonnenenergie durch die Fenster «tankt»
und innerhalb der Gebäudehülle speichert.
Die Haustechnik ist auf minimale und präzise
ausgelegte Leistung optimiert. Dieses System
ist seit vielen Jahren bewährt und als Passivhausstandard bekannt, der schweizerische
Standard «Minergie-P», basierend auf den
Vorgaben der Norm SIA 380/1, entspricht in
etwa dem Passivhausstandard.
Aktive Solarnutzung
Die aktive Gewinnung von Sonnenenergie erfolgt beim Plusenergiebau primär durch eine
Photovoltaik-Anlage, welche im Jahresdurchschnitt mehr als den gesamten Eigenbedarf
des Gebäudes deckt. Ob und in welchem Ausmass bei Plusenergie-Häusern nebst Photovoltaik zur Stromerzeugung auch Sonnenkollektoren zur Wärmeerzeugung sinnvoll sind,
hängt vom gewählten Heizsystem ab, welches
optimal auf die Möglichkeiten der Energieeinsparung und passiven Solarnutzung des Gebäudes abgestimmt sein muss.
Architektur
Die Architekten sind gefordert gute, ästhetische und energieeffiziente Lösungen zu
finden. Mit dem Trend technische und bauphysikalische Problemlösungen weitgehend
auszulagern, gibt der Architekt auch ein
Teil seiner Entwurfskompetenz ab. Müssen
erhöhte Wärmeverluste wegen reduzierter
Dämmung, oder anderen Kompromissen an
der Gebäudehülle, mit komplexen Haustechnikanlagen kompensiert werden, deutet dies
auf ein Versagen der zugrunde liegenden architektonischen Konzepte hin. Der Architekt
kapituliert und übergibt die Problemlösung an
den Haustechnik-Ingenieur.
Die Anforderungen des energieeffizienten
Bauens sind ein weiterer wichtiger Aspekt im
Entwurf und der Realisierung von Gebäuden.
Dass bei Umbauten und Sanierungen baukulturelle und denkmalpflegerische Aspekte ebenfalls berücksichtigt werden müssen,
sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Städtebauliche Themen, Funktionen, Raum, Form,
Material und Farbe bleiben so wichtig wie
sie für hochwertige Architektur schon immer
waren.
�
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Modernisierung MFH Oberengstringen
Minergie-P.ECO
Mit gutem Beispiel
voran
Von Carmen Nagel Eschrich
Mit modernem Charme fügt sich das
Mehrfamilienhaus aus den Fünfzigerjahren
nach der energetischen Komplettsanierung
wieder hervorragend in die Umgebung ein.
Aus der einstigen Energieschleuder zauberte
das Bauatelier Metzler ein Plusenergiehaus,
das heute höchsten Wohnkomfort erfüllt.
Bauherr ist Nationalrat Thomas Hardegger,
er sprach klare Worte zur Planung, denn sein
Umbau sollte nachhaltige Zeichen setzen.
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Das traditionelle Mehrfamilienhaus am Rande
der Kernzone von Oberengstringen verbrauchte Unmengen an Energie, der Wohnkomfort
für die vier Wohnungen war ungenügend und
nicht mehr zeitgemäss. Es musste etwas geschehen; Nationalrat und Bauherr Thomas
Hardegger hatte dazu klare Vorstellungen:
Die Besichtigung des solarpreisgekrönten
Plusenergiehauses des Bauateliers Metzler brachte ihn auf die Idee, auch das Mehrfamilienhaus aus Familienbesitz nachhaltig zu
transformieren. Er gab eine Machbarkeitsstudie in Auftrag: Konnte das verschwenderische
Heim in den Minergie-P-ECO-Standard aufgewertet werden?
61
Modernisierung MFH Oberengstringen
Auf einer Welle
Die Chemie zwischen dem Bauherrn und Architekt Thomas Metzler stimmte, rasch besiegelte das Team die Zusammenarbeit und
beschritt gemeinsam den Planungs- und Ausführungsprozess. Eingehend wurde die Qualität der bestehenden Bausubstanz geprüft,
denn ist sie marode, spart eine Sanierung
gegenüber einem Neubau nicht unbedingt
wertvolle Grauenergie. Der Abbruch wurde
schnell verworfen, tatsächlich fand man ein
solides Gebäude mit hervorragender Ausnutzung vor – ein Neubau hätte weitaus kleiner
ausfallen müssen. Der Planer bestätigte die
Kompaktheit des Baukörpers, was sich positiv
auf die Energiebilanz auswirken sollte. Rundum wurden auf das 30 cm starke Mauerwerk
35 cm Dämmung aufgebracht, hervorragende
vorher
62
U-Werte von 0,1 für die Aussenwände wurden
so erreicht. Am Grundriss waren nur geringfügige Anpassungen notwendig, um das passivsolare Konzept zu realisieren: Fensterflächen
nach Süden wurden konsequent vergrössert,
bodentiefe Fenster ermöglichen der Sonnenenergie, die Räume zu heizen, aussen liegende
Verschattungselemente beugen der Überhitzung vor. Die Fensteröffnungen nach Norden
blieben klein, hier liegen Nebenzonen wie das
Treppenhaus und Bäder, von der Küche aus
erspäht man hier Besucher.
Freche Features
Der Hauptwohnbereich orientiert sich nach
Süden, ein neuer Balkon schafft wärmebrückenfreien Genuss des Dorfgeschehens. Im
Bestand stellte die vom Innen- zum Aussenraum durchgängige Bodenplatte eine grosse
Wärmebrücke dar; anstatt sie mühevoll einzupacken, wurde die Auskragung abgebrochen
und eine bewusst losgelöste Form gewählt.
Dabei wurde der Freisitz neu dimensioniert,
mit stolzen 13 m2 steht der Balkon frei – mit
witzig abgerundeten Ecken – wie ein Tisch vor
dem Gebäude. Als überdurchschnittlich positiv
erlebten Planer und Bauherr auch in diesem
Zusammenhang die Kooperation mit der Gemeinde; erfreulich offen reagierte man dort
auf die neue Form der Balkone und – weitaus
gewichtiger – auf die Photovoltaikanlage: Vollflächig durfte sie auf der gesamten Dachfläche,
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Minergie-P-ECO
die sich immerhin in der historischen Ortsmitte befindet, verlegt werden. Die PV-bestückten
Dachflächen richten sich einerseits zur ertragreichen Südseite, aber auch unüblicherweise
nach Norden. Architekt Metzler beschreibt
die ursprüngliche Variante der kosten- und
wartungsintensiven Photovoltaikelemente im
Balkonbrüstungsbereich – weitaus günstiger
kamen im Gegensatz dazu die konventionellen Dachmodule zum Einsatz, auch wenn für
eine vergleichbare Deckungsrate mehr Fläche
benötigt wurde. Doch der Wirkungsgrad der
150 m2 grossen Anlage ist vorbildlich, liegt bei
nahezu 200 Prozent. Spielend wird damit unter
anderem die 8-kW-Wärmepumpe betrieben –
mit ihrer Erdsonde fährt sie die geringe Energiemenge ein, die zur Erstellung von Heiz- und
Brauchwasser notwendig ist.
Natürliche Materialien
Die Wahl der Materialien für die Erstellung
sowie den Innenausbau wurde streng geprüft,
so konnte der Bau neben dem Minergie-PZertifikat auch mit dem ECO-Titel ausgezeichnet werden: Ein feuchteregulierender,
fungizidfreier, mineralischer Putz schafft hervorragendes Innenraumklima. Der bestehende Dachstuhl wurde mit Zellulose ausgeflockt,
eine günstige und gleichzeitig bauphysikalisch
hervorragende Lösung. Das diffusionsoffene
Unterdach ist mit reichlich Hinterlüftung zu
den Photovoltaikmodulen ausgeführt – kann
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Bauherrschaft
Thomas Hardegger
Leehaldenweg 22b
8153 Rümlang
www.thomashardegger.ch
Architekt
Bauatelier Metzler GmbH
Projektbeteiligte:
Thomas Metzler
Andreas Moosbuchner
(Projektleiter)
Julia Gallus
Schmidgasse 25e
8500 Frauenfeld
Tel. 052 740 08 81
www.bauatelier-metzler.ch
Haustechnikplaner
FUCHS AADORF
Kieswerkstrasse 4
8355 Aadorf
Tel. 052 368 03 03
www.fuchs-aadorf.ch
63
Modernisierung MFH Oberengstringen
Minergie-P-ECO
Carmen Nagel Eschrich im Gespräch mit Thomas Hardegger,
Bauherr und Nationalrat
Herr Hardegger, eine nachhaltige, zukunftsweisende Sanierung
hat Ihr Mehrfamilienhaus sehr positiv verändert. War das Plusenergiehaus von Anfang an das Ziel?
Ja, alle sprechen von der Energiewende, doch es braucht nach
wie vor den Tatbeweis Einzelner, die am Objekt aufzeigen, wie jeder Hausbesitzer mithelfen kann. Nur so können der Atomstrom
und die fossilen Energien durch saubere, erneuerbare Elektrizität
ersetzt werden. Die Gebäude besitzen ein unglaublich grosses Potenzial, und wenn die Speichertechnologie noch verbessert wird,
können wir ohne Komforteinbusse und ohne Auslandabhängigkeit
das Klimaziel erreichen.
nicht genug Luft zirkulieren, bleibt der Ertrag
gering. Die ECO-Zertifizierung lag Thomas
Hardegger sehr am Herzen: «Das ECO bedeutet nicht nur eine gesunde Wohnumgebung
dank Verwendung unbedenklicher Produkte
aus fairen Arbeitsverhältnissen, sondern aus
den ökologischen Ansprüchen abgeleitet auch
kurze Anfahrtswege – damit stützen wir den
Werkplatz Schweiz und dessen Arbeitsplätze.»
Besser als geplant
Am Anfang stand das ältere Gebäude mit Ölheizung und kalten Wänden; mit Dämmung und
Grundrissanpassungen begann die Verwandlung zum Minergie-P-ECO-Heim. Mit der Photovoltaikanlage produziert das Gebäude heute
mehr Energie, als zur Betreibung notwendig
ist, und steigert sich sogar zum Plusenergiehaus. Diese vorbildliche Transformation ist
der Expertenplanung des Bauateliers Metzler
zu verdanken, jedoch auch der Bereitschaft
der Bauherrschaft, die Thomas Hardegger als
selbstverständlich erachtet: «Alle sprechen
von der Energiewende, doch es braucht nach
wie vor den Tatbeweis Einzelner, die am Objekt
aufzeigen, wie jeder Hausbesitzer mithelfen
kann. Nur so können der Atomstrom und die
fossilen Energien durch saubere, erneuerbare
Elektrizität ersetzt werden. Die Gebäude besitzen ein unglaublich grosses Potenzial, und
wenn die Speichertechnologie noch verbessert
wird, können wir ohne Komforteinbusse und
ohne Auslandabhängigkeit das Klimaziel erreichen.»
�
64
Wie wichtig war für Sie die ECO-Zertifizierung? Ist sie aus dem
Konzept der Minergie-P-Zertifizierung gewachsen?
Das Label ECO bedeutet nicht nur eine gesunde Wohnumgebung
dank Verwendung unbedenklicher Produkte aus fairen Arbeitsverhältnissen, sondern aus den ökologischen Ansprüchen abgeleitet auch kurze Anfahrtswege. Damit stützen wir den Werkplatz
Schweiz und seine Arbeitsplätze. Es war von Anfang an klar, dass
auch bei einer Sanierung eine ECO-Zertifizierung möglich sein
muss. Dabei ist nicht einmal eingerechnet, wie viel Energie eingespart worden ist, weil das Haus nicht einfach geschleift wurde
und alle alten Materialien nicht abtransportiert, sortiert, recycelt
oder deponiert werden mussten.
Wohl ist es bei einer hochwertigen Modernisierung ausschlaggebend, gute Partner an der Seite zu haben – wie oder wodurch
entstand der Kontakt zum Architekten?
Bei der Besichtigung eines eindrücklichen PEB-Einfamilienhauses
bin ich auf den Namen des Architekten gestossen. So bestellte
ich bei ihm eine Machbarkeitsstudie für die Sanierung meines
Mehrfamilienhauses im Standard Minergie-P-ECO. Die Diskussionen um das Projekt haben dann die fachliche Kompetenz belegt, dass auf persönlicher Ebene die Chemie stimmte, war aber
ebenfalls wichtig für eine gute Zusammenarbeit mit dem Team.
Wenn wie bei mir die zeitliche Verfügbarkeit für die Baubegleitung
beschränkt ist, dann ist ein intaktes Vertrauensverhältnis zum
Architekten- und zum Bauleitungsteam unabdingbar.
Gibt es etwas, was Sie als Bauherr bei der Planung oder später
während des Umbaus als besonders positiv oder negativ erlebt
haben?
Es war mir bewusst, dass bei einem Umbau immer Unvorhergesehenes zum Vorschein kommt. Die Architekten haben aber jeweils
schnell unkomplizierte Lösungen innerhalb des Kostenrahmens
gefunden. Positiv erlebt habe ich auch die Zusammenarbeit mit
der Gemeinde, da das Gebäude in der Kernzone unter besonderer
Beobachtung gestanden ist. Auch hier hat das Architektenteam
die Baubehörde mit guten gestalterischen Vorschlägen überzeugt.
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
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Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
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65
Rubriktitel ISOVER AG
Saint-Gobain
ISOVER-Dämmstoffe führend
in ökologischen und gesundheitsspezifischen Aspekten
ISOVER-Dämmstoffe zeichnen sich durch
äusserst günstige Ökobilanzdaten aus.
Sie bewähren sich deshalb seit vielen Jahren
für Gebäude mit hohem ökologischem und
gesundheitlichem Anspruch – beispielweise
für MINERGIE-ECO-Bauten.
Formaldehydfrei
In tiefen Konzentrationen kann unser Körper
Formaldehyd problemlos abbauen. Trotzdem
ist Formaldehyd in Innenräumen unerwünscht:
Bei regelmässiger hoher Exposition kann es zu
Reizungen oder Schädigungen der Atemwege
kommen. Beim ökologischen Bauen dürfen
deshalb keine formaldehydhaltigen Produkte
eingesetzt werden.
Saint-Gobain ISOVER AG hat als einziger
Schweizer Hersteller von Mineralwolle-Dämmstoffen ein formaldehydfreies Bindemittel auf
Dämmstoffvergleich, Wärmedurchlasswiderstand R = 5[(m2 K)/W]
Umweltbelastungspunkte UBP [Pt/m2]
80’000
70’000
60’000
50’000
40’000
30’000
20’000
10’000
Kork
ρ = 160 kg/m3
XPS
ρ = 30 kg/m3
Schaumglas
ρ = 130 kg/m3
EPS
ρ = 30 kg/m3
PF
ρ = 35 kg/m3
PUR
ρ = 30 kg/m3
Schaumglas
ρ = 100 kg/m3
Weichfaserplatte
ρ = 140 kg/m3
EPS
ρ = 15 kg/m3
Steinwolle
ρ = 60 kg/m3
Glaswolle
ρ = 30 kg/m3
Glaswolle
ρ = 20 kg/m3
Steinwolle
ρ = 30 kg/m3
ISOVER-Glaswolle2
ρ = 30 kg/m3
Zellulose
ρ = 55 kg/m3
ISOVER-Glaswolle1
ρ = 20 kg/m3
0
Quelle: KBOB-Liste 08.2014 / Umwelt-Produkte-Deklaration Saint-Gobain Isover AG, Stand August 2014
1
2
66
z.B. UNIROLL 035
z.B. PB M 032
Basis rasch nachwachsender pflanzlicher
Rohstoffe entwickelt. Die damit hergestellten
naturfarbenen Dämmstoffe erfüllen die höchsten Ansprüche für gesundes Wohnen und die
strengen Kriterien der freiwilligen Gütezeichen
im Bezug auf Produkteemissionen – das Eurofins-Zertifikat «Indoor Air Comfort GOLD». Die
massgebenden Dämmstoffe für die Innenanwendung werden mit diesem neuen Bindemittel produziert.
Minimale Umweltbelastung
Verschiedene Indikatoren quantifizieren die
Umweltbelastung von Baustoffen oder Gebäuden und ermöglichen damit Vergleiche. Die gebräuchlichsten sind «graue Energie» und Umweltbelastungspunkte UBP. Die graue Energie
quantifiziert den kumulierten Energieaufwand
aus nicht erneuerbaren, insbesondere aus
fossilen und nuklearen Quellen. Die UPB hingegen lassen eine umfassende Bewertung zu,
indem sie die Umweltbelastungen durch die
Nutzung von Energieressourcen, von Land und
Süsswasser, durch Emissionen in Luft, Gewässern und Boden sowie durch die Beseitigung
von Abfällen berücksichtigen.
Die ISOVER-Dämmstoffe zeichnen sich durch
äusserst günstige Ökobilanzen aus – sowohl
bei der Betrachtung der Umweltbelastungspunkte als auch bei der grauen Energie. Die
Gründe dafür sind vielfältig: Saint-Gobain ISOVER AG optimiert die Produktion laufend und
konnte so innerhalb der letzten 10 Jahre den
Energieverbrauch um 10 Prozent senken. Seit
2013 bezieht Saint-Gobain ISOVER AG ausschliesslich erneuerbaren Strom aus lokalen
Flusswasser-Kraftwerken. Bei der Sanierung
von zwei Gebäuden am Firmensitz in Lucens
hat das Unternehmen in Kooperation mit Romande Energie zudem auf dachintegrierte Solaranlagen gesetzt, die erneuerbaren Strom
für 340 Haushalte produzieren. Auch das neue
pflanzliche Bindemittel reduziert die Umwelteinflüsse.
Nachhaltig Bauen | 3
2 | 2014
Publireportage
Detaillierte und transparente
Informationen zur ökologischen
Qualität von ISOVER-Glaswolle
liefern die Umweltproduktedeklarationen von Saint-Gobain
ISOVER AG und die KBOB-Liste
«Ökobilanzdaten im Baubereich. Die aktuelle Ausgabe
vom Juli 2014 zeigt die grosse Verbesserung: Gegenüber
der Vorgängerliste konnte der
Grauenergie-Wert der ISOVERGlaswolle um 62% gesenkt
werden, die UBP liegen um 42%
tiefer. Damit belegen die ISOVERProdukte unter den ökologischen Dämmprodukten die ersten Plätze.
Für ECO-Bauten empfohlen
Formaldehydfrei und günstige Ökobilanzdaten – das sind die zwei zentralen Kriterien für
gesunde und ökologische Gebäude, welche die
ISOVER-Dämmstoffe problemlos erfüllen. Der
Verein eco-bau bestätigt diese Eigenschaften
und bewertet die leichten ISOVER-Produkte
mit der höchsten Einstufung als «sehr gut
geeignet für MINERGIE-ECO, 1. Priorität nach
ECO-BKP» bezeichnet. Die Nachweise sind
unter «Eco-Produkte» auf www.eco-bau.ch
einsehbar.
�
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Saint-Gobain ISOVER AG
Route de Payerne 1, 1522 Lucens
Tel. 021 906 01 11, Fax 021 906 02 05
www.isover.ch
67
Verein eco-bau
eco-bau-Fachtagung 2014
zum Lebenszyklus von Gebäuden
An der diesjährigen Fachtagung des
Vereins eco-bau erhielten die Teilnehmenden
vermittelt, wo und wann es im Planungsprozess wichtig ist, sich mit den Fragen zum
Lebenszyklus von Gebäuden auseinanderzusetzen.
An der eco-bau-Fachtagung in Bern liessen
sich die Teilnehmenden
über verschiedene Aspekte
des Lebenszyklus von
Gebäuden informieren.
68
Rund 180 Teilnehmende konnte Beat Wüthrich,
Vizepräsident eco-bau, am Freitag, 26. September, im Hotel Kreuz in Bern begrüssen.
Eröffnet wurde der Referatereigen vom langjährigen Vizepräsidenten, Heinrich Gugerli,
der als eine der treibenden Kräfte hinter dem
nachhaltigen Bauen in der Schweiz gilt. Er bot
aus Anlass des 10-jähriges Bestehens von
eco-bau einen kurzen Rückblick auf die Anfänge des Vereins.
Hanspeter Winkler vom Bundesamt für Bauten und Logistik, BBL, erläuterte am Umbau
im Bundeshaus Ost die Philosophie des Bundes beim nachhaltigen Weiterbauen an seiner
historischen Bausubstanz. Ein wesentliches
Problem beim Bundeshaus Ost war es, die
gewachsenen Bedürfnisse der Nutzer und die
restriktiven Vorgaben der Denkmalpflege unter einen Hut zu bringen. Weil der oberirdische
Teil des Gebäudes keine Möglichkeiten für die
notwendigen Erweiterungen bot, wurde es unterirdisch um drei Regelgeschosse erweitert.
Altes Haus, neue Nutzung
Über das Vorgehen von Planerseite berichtete Michael Neuenschwander von der alb Architektengemeinschaft, Bern – er war einer
der zwei Projektleiter. Um mit dem Gebäude
nachhaltig umgehen zu können, brauchte es
vor Beginn der Planung ausgedehnte Recherchen zum Haus und die Zusammenarbeit von
allen Beteiligten. In dieser Phase wurde inventarisiert, diskutiert und ein Verhaltenskodex entwickelt, wie mit der alten Bausubstanz
verfahren werden soll.
Speziell war, dass das Gebäude nicht nur bestmöglichst erhalten, sondern wo sinnvoll wieder in seinen originalen Zustand zurückgeführt
werden sollte. Während der über 100jährigen
Nutzung war es ja an verschiedenen Stellen
«verfälscht» worden. So wurden etwa die ursprünglichen Eichenfenster durch solche aus
Fichte und der Schiefer auf dem Dach durch
Eternit ersetzt. Solche «Stilbrüche» wurden
beim Umbau wieder behoben. Neuenschwanders Resümee: «Wenn man historische Verwaltungsgebäude nicht mit zusätzlichen Funktionen überfordert, können sie ihren Dienst
noch lange tun.»
An Bertram Ernst war es anschliessend zu
erklären, wie man die Aspekte des Lebenszyklus bei Neubauten einbringt. Anhand von
drei Schulgebäuden zeigte er, wo und wann
die Weichen gestellt werden müssen. Er versäumte es auch nicht, an einem der Projekte
zu zeigen, was passieren kann, wenn schnell
und ohne Blick auf die Zukunft gebaut wird.
Dann drohen Schäden und hohe Sanierungskosten. «Grosser Zeitdruck ist dem nachhaltigen Bauen nicht förderlich», stellte er fest.
Neue Dämmungen
Einen Blick in die Forschung bei den Hochleistungsdämmstoffen vermittelte Matthias Koebel von der Empa. Dabei ging er besonders auf
das Aerogel ein. Es wird mittlerweile in verschiedenen Applikationsformen wie Matten,
als einblasbares Granulat oder als Dämmputz
angeboten. Das grösste Hemmnis für seinen
Einsatz sei der hohe Preis – zurzeit kostet
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
eco-bau Fachtagung 2014
Aerogel rund neunmal so viel wie konventionelle Dämmstoffe. Bei einer Vollkostenrechnung kann sich der Preisunterschied aber verringern, wie Koebel anhand von Berechnungen
zeigte. Dies gilt vor allem bei Umbauten, weil
dort aufgrund der etwa halbierten Dämmstärken verschiedene Arbeiten und Anpassungen
an anderen Gewerken wegfallen. Im vorgestellten Beispiel kostete Aerogel «nur» noch
zwischen einem Viertel und etwa drei Viertel
mehr als eine gleichwertige Dämmung mit
Glaswolle oder XPS.
Bezüglich des Langzeitverhaltens von Aerogel
gibt es noch keine gültigen Angaben. Hingegen
zeigte Koebel, dass sich Aerogel-Dämmputz
sortenrein rückbauen und wieder in der Dämmmaterialproduktion einsetzen lässt. Bedenken
hinsichtlich der Freisetzung von Nanopartikeln
brauche man nicht zu haben. «Nano sind bei
Aerogel nur die Gaseinschlüsse im Material»,
stellte er fest. Eine von der Empa durchgeführte Partikelanalyse von 2007 bestätigte dies.
Neue Gläser
Was sich beim Bauglas neues tut, erläuterte
Andreas Schüler von der ETH Lausanne. Interessant ist, dass derzeit versucht wird, das
Recycling von Fensterglas zu etablieren. Im
Gegensatz zum Verpackungsglas findet das ja
noch kaum statt. Durch Recycling liesse sich
die hohe graue Energie des Glases deutlich
senken. Laut Schüler spart der Einsatz von 10
Prozent Rezyklat 3 Prozent der Schmelzenergie bei der Flachglasproduktion.
Gegen die Überhitzung von Innenräumen gibt
es bereits Gläser mit sogenannten Low-eBeschichtungen am Markt. Sie werden auf der
äussersten Scheibe aufgebracht und reflektieren im nahen Infrarot. In der Markteinführung
befinden sich elektrochrome Gläser, selbstreinigende Gläser und farbiges Solarglas. Bei
ersteren lässt sich der g-Wert durch Anlegen
von Spannungen verändern und so die Wärmelast regulieren. Selbstreinigende Gläser haben
spezielle Beschichtungen, die die Benetzung
der Oberfläche verbessern und durch Katalyse organische Verunreinigungen abbauen könNachhaltig Bauen | 3 | 2014
nen. Das soll den Aufwand für die Reinigung
verringern. Farbiges Solarglas erleichtert die
optische Integration von Solaranlagen in die
Gebäudeaussenhaut, ohne deren Wirkungsgrad wesentlich zu schmälern.
An das Wetter denken
Die Meteorologin Dörte Aller von der Gebäudeversicherung des Kantons Zürich führte vor,
was passieren kann, wenn man beim Planen
nicht ans Wetter denkt. Besonders exponiert
für Sturm und Hagel sind die Glasflächen und
der Sonnenschutz. Dies ist relevant, weil ein
aussenliegender Sonnenschutz bei nachhaltigen, ergo gut gedämmten Gebäuden, ein Muss
ist. Hinzu kommt, dass der Anteil des Glases
an der Aussenhaut in letzter Zeit stark zugenommen hat – auch wegen der Sonnenenergienutzung. Gegen künftige Wetterschäden
kann man sich wappnen, indem man sich früh
in der Planung mit dem Thema auseinandersetzt und quasi einen konstruktiven Elementarschadenschutz einplant. «Dann ist wettergerechtes Bauen nicht nur günstiger, sondern
auch schöner», so Aller.
Die Rettung der Welt
Der SIA-Präsident Stefan Cadosch trug einige,
teilweise provokative Gedanken zum Bauen für
die Schweiz 2050 vor. Er postulierte, dass sich
im Bau bis 2050 nicht viel ändern wird, weil
die Innovationszyklen hier sehr lange seien.
Die heute neu gebauten Gebäude seien ohnehin fit für die Zukunft, es gehe also vor allem
darum, was mit dem Bestand gemacht werde.
Das sei aber «noch nicht ganz in den Fokus der
meisten Baufachleute gerückt.»
Was die Entwicklung des bebauten Raums anbelangt, sieht er die Richtung ebenfalls schon
vorgegeben – nämlich die Verdichtung. Man
solle doch aufhören den Dichtestress als Problem emporzustilisieren. Im internationalen
Vergleich liege die Schweiz etwa im Mittelfeld.
Aber Nachhaltigkeit «wird künftig ein Bombengeschäft», denn «das grösste Geschäftsmodell der Zukunft ist die Rettung der Welt»,
schloss er.
�
Andreas Schüler von der
EPFL informierte über
neue Entwicklungen beim
Architekturglas.
Info:
Die Präsentationen zu
den Referaten können von
www.eco-bau.ch heruntergeladen werden.
69
Interview
Friederike Pfromm
Die Analyse des gesamten
Lebenszyklus gehört zu den Grundprinzipien der Nachhaltigkeit
Friederike Pfromm, die neue Präsidentin
von eco-bau, zum Stand des nachhaltigen
Bauens in der Schweiz, zum neuen Standard
Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) und
zu den neuen Projekten des Vereins.
Friederike Pfromm
ist Stadtbaumeisterin
von Luzern und seit
März 2014 Präsidentin
des Vereins eco-bau.
Frau Pfromm, warum hat eco-bau, eine ganze
Tagung rund um den Lebenszyklus von Gebäuden organisiert?
Die Gesamtbetrachtung des Gebäudes inklusive der Betriebsphase gewinnt an Bedeutung.
Die Betriebskosten, die Unterhalts- und Sanierungsaufwendungen oder die Energieverbräuche fallen auf lange Sicht gesehen derart
ins Gewicht, dass die reine Betrachtung der
Gebäudeerstellung je länger je mehr zu kurz
greift. Deshalb gehört die genaue Analyse des
gesamten Lebenszyklus einfach zu den Grundprinzipien der Nachhaltigkeit.
Eco-bau feiert heuer sein 10-jähriges Bestehen – ein kurzes Resümee?
Ich denke, dass wir in der recht kurzen Zeit ein
Umdenken auf dem Bau angestossen haben.
Als ich vor sieben Jahren bei eco-bau anfing,
hielt ich es noch für ziemlich utopisch, auf
Baustellen ohne Bauschaum auszukommen.
Heute erklären mir die Handwerker, warum
sie darauf verzichten. Darauf bin ich stolz. Das
Umfeld des ökologischen Bauens ist aber sehr
dynamisch. Wir müssen auch künftig flexibel
und schnell reagieren, um den Anschluss nicht
zu verlieren. Das ist für einen gemeinnützigen
Verein gar nicht so einfach. Uns hilft aber sehr,
dass wir mit vielen Akteuren des nachhaltigen
Bauens aus Bund, Kantonen und Städten, aber
auch mit den Bildungsinstitutionen und dem
CRB gut vernetzt sind.
Wo steht das nachhaltige Bauen in der Schweiz
im Vergleich zum benachbarten Ausland?
Meine Erfahrungen im Ausland liegen schon ei-
70
nige Zeit zurück. Ich finde aber, die Stärken der
Schweiz beim nachhaltigen Bauen liegen im
Pragmatismus und dem starken Bezug zu den
Gepflogenheiten der hiesigen Baubranche. Wer
sich auf unsere Tools einlässt, wird feststellen,
dass sie im Verhältnis zur Komplexität der Materie einfach zu gebrauchen sind. Man muss
kein Guru im nachhaltigen Bauen sein, um ein
Minergie-Eco-Gebäude zu erstellen. Das ist international gesehen ein grosser Vorteil.
Mit dem SNBS kommt ein neuer, umfassender Standard für das nachhaltige Bauen. Wie
steht eco-bau dazu?
Wir waren ja auch an der Geburt des Netzwerks Nachhaltiges Bauen Schweiz beteiligt
und gehören zu den Gründungsmitgliedern.
Wir sind sehr an der Zusammenarbeit interessiert und werden als Themenführer für
gesundes und ökologisches Bauen einen Teil
der inhaltlichen Verantwortung für den Standard übernehmen. Ich bin überzeugt, dass es
ein enormer Vorteil ist, wenn die Anforderungen für gesundes und ökologisches Bauen
im SNBS und im Gebäudelabel Minergie-Eco
gleich sind und mit den gleichen Tools erreicht
werden können. Das ist ein Synergiegewinn,
den die Planenden schätzen werden.
Was sind die nächsten grossen Dinge, die ecobau anpackt?
Wie unsere Erfahrungen zeigen, schätzen Bauherren und Planende konkrete Unterstützung
im ökologischen und gesunden Bauen sehr.
Deshalb haben wir ein neues Projekt aufgegleist: Wir wollen Bauprodukte, die unseren
Kriterien entsprechen, als solche auszeichnen. Zudem arbeiten wir an einem Programm,
das es künftig ermöglicht, sich als Fachpartner eco-bau zu qualifizieren. Wenn uns dies
gelingt, dürfte das gesunde und ökologische
Bauen leichter über die Grenzen der öffentlichen Bauherrschaften hinaus Fuss fassen. �
Interview: Bruno Gerber
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
I N N O V A T I O N E N
Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen
MegaSlate ® Solarfassade
montagefreundlich, kostengünstig, ästhetisch
Effiziente und platzsparende Energiegewinnung mit der Gebäudehülle
Kostengünstige, selbstamortisierende Solarfassade mit hohem Energieertrag
Die MegaSlate® Solarfassade ermöglicht eine flexible Gestaltung von
Fassadenverkleidungen und lässt sich perfekt in die Formensprache der
Gebäude integrieren. Das System wird durch massgefertigte Spezialmodule
ergänzt. Basierend auf dem erfolgreichen MegaSlate® Solardachsystem,
garantiert die MegaSlate® Solarfassade bestes Preis-Leistungsverhältnis.
www.meyerburger.com
einfach noch besser dämmen – mit der neuen
SAGLAN (030) FA 50
Carbolane FassadenDämmplatte von SAGER
Sager AG
Dornhügelstrasse 10
CH-5724 Dürrenäsch
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Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Mit der neuen SAGLAN (030) FA 50 Carbolane Fassaden-Dämmplatte ist es uns gelungen eine Dämmplatte herzustellen, die mit
einem Lambda-Wert von 0,030 W/mK einmalig im Schweizer Markt ist. SAGLAN (030) FA
50 Carbolane ist eine steife, hydrophobierte
Dämmplatte aus Glaswolle mit verfestigter
Sichtseite und einseitiger Strichmarkierung
für hinterlüftete Fassaden. Die Platten sind
universell einsetzbar, auch im Holzbau. Mit
Carbolane sind jetzt neue, wirtschaftliche
Konstruktionen am Bau möglich. Folgende
Merkmale zeichnen diese einmalige Dämmplatte aus:
_ Hervorragender, deklarierter
Lambda-Wert 0,030 W/mK
_ Neuste Glaswolle Technologie
«Q30 compound based»
_ Optimal für hinterlüftete Fassaden
_ Schlankere Wandaufbauten möglich
_ Ausgezeichneter Schallschutz
_ Universell einsetzbar auch im Holzbau
_ Bestes Preis / Leistungsverhältnis
_ Brennt nicht
Weitere Infos und Zertifikate
www.sager.ch, Startseite SAGER,
SAGLAN (030) FA 50 Carbolane
71
PV-Anlage Neustadtstrasse Luzern
Schweizer Solarsystem –
perfekt integriert
In der Luzerner Neustadt installierte die Ebikoner Solarfirma BE Netz
eine vollflächig integrierte Meyer Burger Photovoltaikanlage auf einem Mehrfamilienhaus.
Das frühere Attikageschoss des Altbaus wurde durch eine zweigeschossige
Aufstockung ersetzt. Der Umbau schafft neuen Wohnraum und liefert durch die fast
vollständige Ausnützung der Dachflächen jede Menge Sonnenstrom.
Die 34,4 kWp Photovoltaikanlage liefert primär Solarstrom für den Eigenverbrauch; nur
der Energieüberschuss wird ins öffentliche
Stromnetz eingespiesen. Eine echte Herausforderung an die Solarspezialisten aus Ebikon
stellte das verwinkelte Dach mit den Lukarnen
und 28 Dachfenstern dar. «So viele Fenster in
einer derart grossen Fläche von Solarpanels
weist im Moment kein anderes Schweizer
Dach auf», sagt Adrian Odermatt von BE Netz.
Er ist Projektleiter des Mehrfamilienhauses an
der Stadtluzerner Neustadtstrasse 10, welches
mit diesem speziellen Solardach ausgestattet
wurde. Das wirtschaftliche Solardachsystem
produziert jährlich rund 25 000 kWh Energie,
die dem Verbrauch von sechs Haushaltungen
entsprechen.
Homogene Dachfläche
Die Planung des Daches ergab, dass 22 der 193
Solarmodule Spezialmasse aufweisen müssen.
Die Lösung bietet das Solartechnologieunter72
nehmen Meyer Burger mit dem MegaSlate®
Solardachsystem. Damit können beliebige
Dachflächen vollständig mit integrierten Solarmodulen belegt werden. Weiter wurden die
Randzonen des Daches mit 36 abgeschrägten
Blindmodulen eingedeckt, die keinen Strom
erzeugen, jedoch aussehen wie Solarmodule.
Das Resultat überzeugt gänzlich: die Dachflächen wirken homogen wie aus einem Guss und
die vollflächig integrierten Dachfenster der
Firma Wenger Fenster AG aus Wimmis ermöglichen helle und freundliche Räume.
Herausforderung Baubewilligung
Weil das Stadtbild in diesem Gebiet nicht
verändert werden darf, bot das Einholen der
Baubewilligung einige Hürden. Zudem ist es
die erste PV-Anlage auf einem Stadtluzerner
Mehrfamilienhaus. Letztendlich konnten der
Denkmalschutz und die Behörden mit dem optimalen System und der Tatsache, dass Luzern
Energiestadt ist, überzeugt werden.
Nachhaltig Bauen | 3
2 | 2014
Publireportage
Aufstockung in kürzester Zeit
Mehr als vierzig Jahre lang stand auf dem fünfgeschossigen Gebäude ein Attikageschoss. Da
eine Sanierung zu aufwändig gewesen wäre,
entschied sich der Bauherr für einen Rückbau
und eine neue zweigeschossige hölzerne Aufstockung. In nur drei Monaten mussten das
Attikageschoss vollständig abgerissen und das
Dach mit einer Holzbau-Konstruktion wieder
aufgebaut werden. Die zwei neuen Dachgeschosse bieten gegenüber des alten Attikageschosses eine um 80 Prozent höhere Ausnützung. Mit der herrlichen Aussicht auf den
Pilatus können nun eine moderne 4½-Zimmerund zwei 3½-Zimmer-Wohnungen bezogen
werden.
BE Netz AG
Industriestrasse 4, 6030 Ebikon LU
Tel. 041 319 00 00
www.benetz.ch
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
BE Netz – Portfolio
Wir beraten, planen und installieren
_ Photovoltaik-Anlagen für Solarstrom
_ Thermische Solaranlagen für Warmwasser und Heizung
_ Heizungsanlagen mit erneuerbaren Energien
(Holz, Pellets, Wärmepumpen)
_ Fachberatung und Konzepte für Firmen, Bauherren, Städte
und Gemeinden
Welche Energieträger – einzeln oder in Kombination – für Sie in
Frage kommen, klärt unser Team von Fall zu Fall neu und stets
systemunabhängig. Wir begleiten Sie vom Entscheidungsprozess
bis zur Inbetriebnahme der neuen Anlage.
73
MFH im Wiesengrund Küsnacht
Nullenergie
im Art-déco-Stil
Von Carmen Nagel Eschrich
Schick, elegant – wie ein auf Hochglanz
poliertes Art-déco-Möbel – schmückt das
rotbraune, geschwungene Mehrfamilienhaus
seit Kurzem Zürichs Goldküste. Innen
erwartet den Besucher ein ebenso klassisch
wie edel gepflegter Ausbau – eine natürliche
Schönheit und Echtheit, welche sich auch
in der ökologisch streng kontrollierten
Konstruktion widerspiegelt.
Mit klaren Vorstellungen zur Ökologie trat die
Bauherrschaft mit ihrem Grundstück in Küsnacht an das motivierte Team von krayer &
smolenicky architekten heran. Sie wollte im
Minimum ein Passivhaus anstelle des äusserst
verschwenderischen Mehrfamilienhauses aus
den Sechzigerjahren. Der Grundstückspreis
hier an der Goldküste ist astronomisch, mit
dem Abbruch und dem Neubau sollte jeder
Quadratzentimeter ausgenützt werden. Im
Entwurf schlugen die Planer eine Kubatur entlang der Baulinie vor, wodurch sich die markant geschwungene Nord- und Eingangsfront
ergab: «Wir stellten uns hier in dieser exklusiven Gegend ein Gebäude vor, elegant, edel
und kostbar wie ein Art-déco-Möbelstück: mit
wohl ausgearbeiteten, abgerundeten Kanten
und schwarz lackiert», so Architekt Krayer zur
Gestaltung.
Anders als die anderen
Dadurch unterscheidet sich dieses Mehrfamilienhaus von den anderen, die teuer, exklusiv
und dabei namenlos bleiben, sich so an die anonyme Repetition der Wohnkuben mit viel Glas
und Stahl reihen. Diese Landmarke hebt sich
ab, ohne aufzutrumpfen, und besticht gerade
dadurch: Zur Strasse hin bedecken rotbraune,
vertikale Holzlamellen die Hausfront; sie winden sich um die runden, dynamischen Ecken,
wo sie die weisse Rückwand preisgeben, um
dann in eine strukturlose Platte aus Basalt
überzugehen. Sie ist nicht wie eine Eternitplatte sichtbar geschraubt, was das Feine,
Filigrane rauben würde, sie wurde kaum sichtbar genagelt. Klar treten aus dieser Front die
weiss eingefassten Fensterflächen hervor, wie
Bilderrahmen markieren sie Ausschnitte des
lebendigen Innenraums.
Foto: Marc Uebersax, Zürich
74
Sitzbank und Schiebefenster
Bei der Verglasung handelt es sich um Schiebetüren, die raumbündig sitzen. Mit der grosszügigen Dämmstärke eines Minergie-P-Hauses ergibt sich eine tiefe Laibung von rund
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Minergie-A-ECO
45 cm nach aussen hin. Sinnvoll, da so die
Fensterrahmen vorbildlich überdämmt werden konnten, doch oft scheuen sich Planer vor
schiessschartenähnlichen, tiefen Fensterbänken. Gerade daraus entwickelten die Architekten ein wichtiges Thema des Entwurfs: Diese
Nischen wurden mit wetterfesten Sitzpolstern
versehen, ganz aussen dient eine Glasbrüstung als Absturzsicherung. Wie ein kleiner
Balkon wird dieser Bereich genutzt, hier sitzt
oder liegt man gemütlich und geniesst entspannt den Ausblick über den Zürichsee.
Auf Holz gebaut
Bauökologie wurde in diesem Projekt grossgeschrieben, und der Klimaregulator Nummer
eins durfte nicht fehlen: Die Holzkonstruktion
wurde nach innen mit Lehmbauplatten und
Lehmputz ausgestattet, einem uralten Baustoff, der die Luft reinigt, optimale Akustik
schafft und atmungsaktiv Feuchtigkeit aufnimmt, um sie an trockenen Tagen wieder
Flexible Grundrisse
Der Grundriss organisiert sich um den zentralen Gebäudekern mit Treppenhaus und Lift.
Wie aufgefädelt reihen sich die Räume aneinander; sie sind nur mit Schiebetüren abtrennbar. Auf Balkone haben krayer & smolenicky
architekten bewusst verzichtet. «Als Joker
sind die Gartenzimmer in der südwestlichen
Gebäudeecke gedacht», sagt Lukas Krayer,
«nach Bedarf werden Türen und Fenster so
weit aufgeschoben, dass entweder eine luftige Loggia oder ein zusätzliches Zimmer entsteht.»
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
75
MFH im Wiesengrund Küsnacht
Minergie-A-ECO
Fotos: Marc Uebersax, Zürich
Architekt
Krayer & Smolenicky
Architekten GmbH
Hardstrasse 81
8004 Zürich
Tel. 043 817 49 40
www.krayer-smolenicky.ch
Gebäudetechnik
Ernst Basler + Partner AG
Mühlebachstrasse 11
8032 Zürich
Tel. 044 395 16 16
www.ebp.ch
Bauingenieur
Urech Bärtschi Maurer AG
Röschibachstrasse 22
8037 Zürich
Tel. 044 360 30 00
www.ubm-bauing.ch
Holzbauingenieur
Timbatec
Weinbergstrasse 41
8006 Zürich
Tel. 058 255 15 20
www.timbatec.ch
Bauphysik
BAKUS Bauphysik &
Akustik AG
Grubenstrasse 12
8045 Zürich
Tel. 043 268 60 00
www.bakus.ch
76
abzugeben. Zudem bietet er nötige Masse, um
Überhitzungen vorzubeugen und Wärme zu
speichern – in der leichten Holzdecke des Attikageschosses kamen sogar speziell latentwärmespeichernde Lehmbauplatten zum Einsatz,
um die fehlende Masse der leichten Holzdecke
zu kompensieren. Der gesamte Wandaufbau
ist diffusionsoffen; die hinterlüftete Fassade –
einerseits aus Plattenwerkstoff, anderseits
aus Holzlamellen – schützt die vielschichtige
Dämmung. Den Kern der Konstruktion bildet
eine 15 cm starke, massive und unverleimte
Holzwand. «Sämtliche Baustoffe erfüllen baubiologische Kriterien, es wurde nur verwendet,
was garantiert keine schädlichen Emissionen
freisetzt», so Lukas Krayer. Aus diesem Grund
wurde auch die Elektroinstallation sorgfältig
geplant, um Elektrosmog auf ein Minimum zu
reduzieren: In den Schlafzimmern lässt sich
per Netzfreischaltung der Stromkreis lahmlegen, auch liegen die Ruheräume weitmöglichst
von Dauerverbrauchern wie beispielsweise
dem Kühlschrank entfernt. Was im Haus an
Strom für Heizung, Lüftung und Warmwasser
bezogen wird, entsteht auf dem eigenen Dach:
Die Photovoltaikanlage liefert genug Energie
zur Betreibung der Wärmepumpe sowie der
Komfortlüftung und deckt den übrigen Bedarf.
Solarkollektoren nutzen die Sonnenenergie,
um Warmwasser zu erzeugen, und unterstützen so das haustechnische Konzept. Fest steht,
wer sich hier als glücklicher Wohnungseigentümer bezeichnen darf, ist mitten auf dem Weg
zur modernen 2000-Watt-Gesellschaft.
�
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
1a hunkeler
Interview
Interview
TOP-WIN Fenster bringen
Einbrecher zur Verzweiflung
Die Welle von Einbrüchen nimmt das
ganze Jahr nie ab. Glücklich die Bauherren
und Mieter, deren Haus oder Wohnung
mit TOP-WIN Fenster mit dem geprüften
Sicherheitspaket ausgerüstet ist. Diese
Fenster bringen jeden Einbrecher schlicht
zur Verzweiflung.
Interview mit Norbert Wicki,
Kundenschreiner bei 1a fenster
Herr Wicki. Wann sind Sie vor Ort wenn eingebrochen worden ist?
Meist bin ich einer der ersten, oft werde ich
gar schon zusammen mit der Polizei gerufen.
Die Leute sind verunsichert und verängstigt
und wollen sich möglichst schnell wieder in
Sicherheit fühlen. Dafür hab ich natürlich Verständnis und versuche, so schnell und unkompliziert zu helfen.
1a hunkeler AG
Bahnhofstrasse 20
6030 Ebikon
T 041 444 04 40
F 041 444 04 50
[email protected]
www.1a-hunkeler.ch
Wie sieht es denn da aus und was können Sie
machen?
Schlimm sieht das meist aus. Da herrscht ein
wahnsinniges Durcheinander im Wohnbereich,
oft sind ganzen Schränke ausgeräumt und die
Bewohner sind sehr verunsichert und traurig.
Ja nach Grösse der Beschädigung ersetzen
wir den Flügel oder das Glas sofort. Es kommt
aber auch vor, dass ein neues Fenster einge-
Sichere Fenster mit Tradition
Das über 157-jährige Familienunternehmen baut mit dem TOP-WIN Fenster eines
der modernsten Fenster für den Einsatz
bei Renovationen und Neubauten. Die umfassende Produktlinie beinhaltet auch die
TOP-WIN RC2 Fenster, welche speziell
grosse Einbruchsicherheit bieten.
Das Interview führte Heinz Habermacher.
Ein Video dazu findet sich auf www.1ahunkeler.ch
oder
www.facebook.
com/1ahunkeler
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
baut werden muss, dann reparieren wir vorerst mal provisorisch, damit der Einbruchschutz wieder gewährleistet ist.
1a fenster baut aber Fenster, die es Einbrechern echt schwer machen, oder?
Das ist so. Hat ein Bauherr unsere TOP-WIN
Fenster mit der RC2-Klasse nach SN EN 1627
eingebaut, hat er richtig in Sicherheit investiert. Früher hiess das übrigens nicht RC2 sondern WK2 oder Widerstandsklasse 2.
Was ist denn so speziell am TOP-WIN Fenster
und am Einbruchschutz RC2?
Dank der Klebetechnologie und dem eingebauten Einbruchschutz mit der zusätzlichen
Sicherung gegen das Aufhebeln, gegen das
Einschlagen des Glases und das Bewegen des
Verschlusses haben wir mit dem TOP-WIN
RC2 eines der sichersten Holz-Metallfenster
auf dem Markt. Das wird in ausgedehnten Test
von anerkannten Fachinstituten geprüft. Und,
darauf sind wir stolz, TOP-WIN ist das erste, in
der Schweiz geprüfte Fenster nach RC2.
Können denn bestehende Fenster mit Sicherheitsteilen nachgerüstet werden?
Ja, das machen wir oft. Vor allem bei Erdgeschossfenstern ist das zu empfehlen. Wir bauen dann Sicherheitsbeschläge mit Rollbolzen,
abschliessbare Griffe und, wenn gewünscht,
auch Sicherheitsglas ein. Fenster mit nur einer Grundsicherheit hat ein Profi-Einbrecher
nämlich ohne grossen Aufwand in einer halben
Minute offen.
Hat ein Einbrecher schon versucht, ein TOPWIN Fenster mit RC2 zu öffnen?
Versucht ja, geschafft aber nie. In diesen Fällen wurde zwar der Rahmen beschädigt, aber
die Einbrecher kamen nicht rein. Ein Beispiel dafür war sogar in den Zeitungen: Zwei
Apotheken in Stans wurden von Einbrechern
heimgesucht. Bei einer, eben der mit TOP-WIN
Fenstern, blieb es beim Versuch, die Einbrecher kamen gar nicht rein. Und bei der zweiten, ohne TOP-WIN, wurde dann eben wirklich
eingebrochen.
�
77
Pellet-Backofen Bäckerei Vier Linden
Ökologische Backwaren aus dem
Pellet-Backofen
Bäckerei Vier Linden erreicht hohe Back- und
Luftqualität mit neuem Pellet-Backofen
Die Bäckerei Vier Linden ist ein Betrieb der
Zürcher Eingliederung, einer privaten Institution, die sich seit 1973 dafür einsetzt, intellektuell schwächer begabten Jugendlichen eine
manuelle Allgemeinbildung zu vermitteln, um
ihnen damit eine berufliche Perspektive zu
bieten. Am Standort Hottingerplatz in Zürich
führen die Vier Linden Betriebe eine komplett
Bio-zertifizierte Backstube mit Bäckerei und
Konditorei, eine Küche, ein Imbisscafé und ein
Reformhaus allesamt mit Schwerpunkt auf
biologisch-dynamische Produkte in DemeterQualität.
78
im 19. und 20. Jahrhundert verwendet wurde.
Dieser wurde mit 1-Meterspälten beheizt. Mitarbeiter der Zürcher Eingliederung spalteten
in Zusammenarbeit mit dem Forstdienst im
Adlisbergwald im Osten der Stadt Zürich das
Holz für die Heizung selbst. Der Holzofen war
20 Jahre im Einsatz und konnte im Jahr 2000
durch einen neuen Holzbriketts-Backofen, bei
dem von Hand nachgelegt werden musste, ersetzt werden.
Geschichte der Holzbacköfen
Die Bäckerei Vier Linden startete vor 34 Jahren mit einem Holzbackofen wie er bereits
Verschärfte Vorschriften der Luftreinhaltung
Aufgrund der erhöhten Anforderungen an die
Luftreinhaltung durch die neue LuftreinhalteVerordnung LRV 2012 und die zusätzlich verschärften kantonalen Vorschriften bestand
Handlungsbedarf, den alten HolzbrikettBackofen zu ersetzen. Die Betriebsleitung
der Bäckerei wollte die fünf- bis zehnjährige
Holzspalten für Stückholzofen
Alter Stückholz-Backofen
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Holzenergie Schweiz
Einbau neuer Pellet-Backofen
Übergangsfrist nicht untätig verstreichen lassen und machte sich auf die Suche nach einer
neuen Lösung. Holzbacköfen welche die neuen Luftreinhaltebestimmungen einhalten, sind
auf dem Markt nicht zu finden. Die Firma Wörle Umwelttechnik aus Deutschland hat einen
Hochleistungsbrenner entwickelt der sich in
den neuen Backofen einbauen liess. Auf diesem Wege können die neuen Bestimmungen
zur Luftreinhaltung nicht nur eingehalten sondern unterboten werden.
Neuer vollautomaischer Pellet-Backofen
Die Suche nach einem neuen Holzbackofen
führte die Vier Linden schliesslich zum vollautomatischen Pellet-Backofen Pellador der
deutschen Firma WP Werner & Pfleiderer, der
wie bereits beschrieben mit einem HightechBrenner ausgerüstet ist. Im Frühjahr 2014
wurde der 13 Tonnen schwere neue Backofen
in Einzelteilen angeliefert und vor Ort zusammengeschweisst. Sechs Pellet-Brenner befeuern die mittig in der Backfläche angeordneten
Flammrohre der drei Backetagen. Die Wärme
verteilt sich im Innenraum an den Schamottesteinen und kann über die seitlichen Abgasrohre austreten. Da die Schammottesteine
nach der Anfeuerungsphase stets auf der inneren, zur Backfläche ausgerichteten Seite am
heissesten sind, entstehen optimale Bedingungen für eine schnelle und aromatische Krustenbildung der Holzofenbrote. Danach nimmt
die Backtemperatur allmählich ab und führt
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
zu einer konstant guten Backqualität. Durch
diesen Vorgang verbleiben wertvolle Aromen
und Vitamine im Brotleib erhalten.
Hohe Luftqualität im Backofen und
der Umgebung
Ein Kompressor sorgt für eine ölfreie und entfeuchtete Zuluft, die für die Anfeuerung der
Pellet-Brenner benötigt wird. Die Abgasmessungen bestätigen die gute Verbrennungsqualität des Pellet-Backofens: Der Feststoffwert
von 12 mg/m3 unterschreitet die sehr hohen
Anforderungen der Abteilung Lufthygiene des
AWEL (Amt für Abfall, Wasser, Energie und
Luft) des Kantons Zürich deutlich. Beim Kohlenmonoxid liegt der Wert mit 66 mg/m3 ebenfalls deutlich unter den gesetzlichen Vorschriften (500 mg/m3). Der automatische Heizbetrieb
mit ölfreier und entfeuchteter Zuluft ermöglicht damit nicht nur die erwähnte Backqualität, sondern ebenfalls eine saubere Abluft.
Dies kommt schliesslich auch den Nachbarn
und der Umgebung zu Gute.
Technische Daten Pellet-Backofen Bäckerei Vier Linden:
Nennleistung:
Anzahl Backflächen:
Anzahl Pellet-Brenner:
Pelletverbrauch:
Gewicht gesamter Backofen:
300 kW
3
6 (2 pro Backfläche)
ca. 60 Tonnen pro Jahr
13 Tonnen
79
Pellet-Backofen Bäckerei Vier Linden
Holzenergie Schweiz
Beschickung des alten Holzbrikett-Backofens
Autor Gregor Lutz
Mitarbeiter Holzenergie
Schweiz
Unterirdisches Pelletlager in Planung
Die Holzpellets werden momentan in einem
überirdischen, provisorischen Pelletlager mit
Holzverschalung am Strassenrand gelagert
und von dort mittels Schläuchen in den Zwischenbehälter in Heizungsnähe gesaugt. Förderschnecken transportieren die Pellets weiter zum Verteilbehälter, wo die Pellets zu den
sechs Pellet-Brennern verteilt werden. Der
Einbau eines unterirdischen Pelletlagers – der
letzte Schritt des Projekts – ist in Vorbereitung. Dieses wird dann das bisherige Provisorium ersetzten. Bei den Pelletlieferungen hat
sich die Bäckerei Vier Linden für AEK Pellets
entschieden. Die sehr gute Pellets-Qualität mit
wenig Feinanteil war dafür massgeblich entscheidend. Die bisherigen, sehr zufriedenstellenden Erfahrungen bestätigen die Wahl.
Für mehr Informationen
Holzenergie Schweiz betreibt seit mehr als 30 Jahren einen professionellen Informations- und Beratungsdienst.
Für den korrekten Betrieb Ihrer Holzheizung stehen zahlreiche Merkblätter, Broschüren und weiterführende Unterlagen zur Verfügung.
Holzenergie Schweiz, Neugasse 6, 8005 Zürich
Tel. 044 250 88 11, Fax 044 250 88 22
[email protected], www.holzenergie.ch
80
Eingliederung in die freie Wirtschaft
In den Betrieben der Vier Linden arbeiten 25
Lehrlinge mit geistigen Entwicklungsschwierigkeiten oder körperlichen Behinderungen.
Sie erhalten die Möglichkeit zu einer beruflichen Eingliederung mit dem Ziel, nach einer
zwei- bis dreijährigen Lehrzeit den Weg in die
freie Wirtschaft zu finden. In der Bäckerei und
Konditorei sowie in der Küche hat das Handwerk gegenüber halb- oder vollautomatischen
Produktionsmethoden den Vorrang. So wird
z. B. das Getreide in einer eigenen Mühle in der
Backstube selbst gemahlen. Nach Möglichkeit
werden Produkte aus den eigenen Betrieben
verwendet. Die Brote und Backwaren aus
dem Pellet-Backofen verkauft die Bäckerei im
hauseigenen Verkaufsladen, einer Verkaufsfiliale am Hottingerplatz und im Biofachhandel in
der Region Zürich. Die Zürcher Eingliederung
führt zudem zwei eigene Landwirtschaftsbetriebe, den Hof Wagenburg in Seegräben und
den Triemenhof in Wernetshausen. Von dort
werden landwirtschaftliche Produkte zur Bäckerei, zur Küche und zum Reformhaus geliefert.
Ich bedanke mich herzlich bei Raphael Stadelmann, Leiter der Vier Linden Betriebe, für
die grosse Mithilfe und Unterstützung dieses
Artikels.
Mehr Informationen zur Bäckerei Vier Linden
und zur Zürcher Eingliederung finden Sie unter: www.vze.ch
�
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
I N N O V A T I O N E N
Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen
Produktneuheiten lieferbar ab dem 1. Mai 2014!
Flumroc-Dämmplatte COMPACT PRO
Flumroc ist es gelungen, ihr Produkt für die
verputzte Aussenwärmedämmung noch einmal
zu verbessern. Die Verschmelzung von optimalen Wärmedämmeigenschaften und perfektem
Handling in einem Dämmprodukt aus Steinwolle
hat einen neuen Namen: COMPACT PRO
COMPACT PRO, die neueste Weiterentwicklung
der bekannten Dämmplatte COMPACT.
Flumroc-Dämmplatte TOPA
Die neue Flumroc Dämmplatte TOPA ist die
jüngste Weiterentwicklung der bekannten
Dämmplatte TOPA AKUSTIK. Als erstes fällt bei
der neuen TOPA die hochwertige, optisch ansprechende Beschichtung und die vorteilhafte Preisgestaltung auf.
Die Naturkraft aus Schweizer Stein
Redaktionelle Partner
AWEL Amt für Abfall, Wasser,
Energie und Luft
Antie Horvath, Leiterin Abt. Energie
Stampfenbachstrasse 12
8090 Zürich
www.awel.zh.ch
Geschäftsstelle Allianz 2SOL
Brandstrasse 33
8952 Schlieren
www.2sol.ch
Bauatelier Metzler GmbH
Schmidgasse 25e
8500 Frauenfeld
www.bauatelier-metzler.ch
Baukonsortium Sunnerai
Daniel Diggelmann
Eschenstrasse 11
8636 Wald
Nachhaltig Bauen | 3 | 2014
Fokus Energie AG
Quellenweg 15
8634 Hombrechtikon
www.fokus-energie.ch
Helios Ventilatoren AG
Tannstrasse 4
8112 Otelfingen
www.helios.ch
Honegger Architekt AG
Am Rebberg 3
8535 Herdern
www.honeggerarchitekt.ch
hässig sustech GmbH
Neuwiesenstrasse 8
8610 Uster
www.sustech.ch
Krayer & Smolenicky
Architekten GmbH
Hardstrasse 81
8004 Zürich
www.krayer-smolenicky.ch
ÜMG Schweiz
Neuwiesenstrasse 8
8610 Uster
www.omf.ch
Specogna Immobilien
Verenagasse 4
8302 Kloten
www.specogna-immobilien.ch
SRT ARCHITEKTEN AG
Zürichbergstrasse 98
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