Das Fachjournal 3 | 2014 N A C H H A LT I G BAUEN Zürich Kanton Zürich: 10 Millionen Quadratmeter Minergie Allianz 2SOL: Mehrfamilienhaus in Zürich realisiert Erstes zertifiziertes Minergie-A-ECO Haus im Kanton Zürich Auf dem Vormarsch: Hybridkollektoren aus der Schweiz Ein Produkt der Gerber Media, Zürich UG für PDF.indd 1 12.11.14 14:09 Rubriktitel Helios Ventilatoren AG Publireportage Kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung von Helios Neue Generation der KWL®-Geräte inklusive innovativem Steuerungskonzept Das bereits für sein äusserst breites Programm im Bereich der Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung bekannte Unternehmen Helios Ventilatoren hat die komplette KWL-Produktfamilie überarbeitet und erweitert. Zu den neuen Mitgliedern zählen das ultraflache KWL EC 340 D für die raumsparende Deckenmontage sowie die für die stehende Bodeninstallation geeigneten, passivhauszertifizierten Lüftungsgeräte der «S»-Baureihe, die sich mit Förderleistungen von 800 bis 2600 m3/h ideal für Wohn-, Gewerbe- und Industrieanwendungen eignen. Die neue KWL-Generation verfügt über nochmals verbesserte Wärmebereitstellungsgrade dank modifizierter Wärmetauscher und präsentiert sich einheitlich in einem frischen neuen Produktdesign. Hierbei akzentuiert eine klare Formensprache primär die Funktionalität. Zwei horizontal bzw. vertikal angeordnete Elemente symbolisieren die Wärmetauscherfunktion und verleihen den Lüftungsgeräten einen wertigen, dynamischen Charakter ohne zu überfrachten. Eine modulare Gerätekonzeption erlaubt die individuelle Konfiguration entsprechend der Objektanforderungen. Das Basismodul ist beliebig durch vielfältige Komponenten wie Vor-/ oder Nachheizung sowie CO2-/VOC-/ (Mischgas) und Feuchte-Fühler erweiterbar. UG für PDF.indd 2 Innovatives Steuerungskonzept Die kompakten Wandgeräte KWL EC 200 bis 500 W und die Typen KWL EC 220, 340 D sind serienmässig mit dem neuen Steuerungskonzept Helios easyControls ausgestattet. Dieses setzt neue Standards bei der Bedienung von KWL-Geräten: Dank integriertem Webserver und LAN-Anschluss sind die Lüftungsgeräte in das PC-Netzwerk einbindbar und über eine Bedienoberfläche im Webbrowser komfortabel per Laptop oder Smartphone steuerbar – selbst von unterwegs über das Internet. Gebäudeleittechnik-Schnittstellen sowie optionale Bedienelemente und Luftqualitätssensoren bieten zusätzliche Möglichkeiten. Rund. Oval. Egal? Auch bei den Luftverteilsystemen bietet Helios eine Neuheit an, die nahezu unbegrenzte Flexibilität auf die Baustelle und in die Planung bringt: Aus FlexPipe® wird FlexPipe «Plus». Das «Plus» steht für die Ergänzung des bewährten Rundrohres um ovale Komponenten, die dank identischer hydraulischer Querschnitte und Druckverluste beliebig mit dem Rundrohr kombinierbar sind. Das komplette Helios KWL-Programm mit Luftleistungen von 60 bis 2600 m3/h wird gewohnt ansprechend und übersichtlich im neuen Katalog «Die neue Helios KWL® Generation» präsentiert, der jetzt direkt beim Hersteller bzw. online unter www.helios.ch angefordert werden kann. 12.11.14 14:09 Inhalt Titelbild: Minergie-P MFH in Stäfa Fokus Energie AG, Hombrechtikon Impressum Herausgeber Gerber Media Rütihofstrasse 9, 8049 Zürich Telefon 044 341 16 41 www.gerbermedia.ch Grafik / Layout / Druck Effingerhof AG Storchengasse 15, 5200 Brugg www.effingerhof.ch Redaktion Gerber Media Anita Bucher, Carmen Nagel Eschrich www.gerbermedia.ch Gastautoren Markus Kägi, Regierungsrat Baudirektor Kanton Zürich Antje Horvath, Leiterin Energieberatung Abteilung Energie (AWEL) René Mosbacher Verein eco-bau Gregor Lutz Holzenergie Schweiz Fotos Atelier für Fotografie René Rötheli, 5400 Baden www.rrphoto.ch Gedruckt auf FSC Papier (Rohstoff: Frischfasern aus nachhaltiger Forstwirtschaft), Bleichung: efc Fachbeiträge 4 Kanton Zürich: 10 Millionen Quadratmeter Minergie Antje Horvath, Leiterin Energieberatung 30 Massivholz – die alternative Idee 32 Arealüberbauung Suurstoffi – Hybridkollektoren aus der Schweiz 60 Plusenergiehaus – Gedanken von Thomas Metzler 68 eco-bau Fachtagung 2014 mit Interview Friederike Pfromm, Präsidentin des Vereins eco-bau 78 Ökologische Backwaren aus dem Pellet-Backofen, Gregor Lutz, Holzenergie Schweiz Objektvorstellungen 9 Minergie-P-ECO MFH Im Sunnerai, Wald 17 Minergie-P Wohn- und Geschäftshaus, Kloten 26 Minergie-P MFH, Stäfa 35 Allianz 2SOL MFH Buchzelgstrasse, Zürich 40 Minergie-P-ECO MFH Wagenburg, Seegräben 48 Neubau Firmensitz Helios Ventilatoren AG, Otelfingen 53 Minergie-A Wohn- und Geschäftshaus, Uster 61 Minergie-P-ECO Modernisierung, Oberengstringen 74 Minergie-A-ECO MFH im Wiesengrund, Küsnacht Rechte: Copyrights bei Gerber Media, 8049 Zürich Nachdruck, auch auszugsweise, bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Verlages Einzelverkaufspreis: CHF 14.– Jahresabo (3 Ausgaben): CHF 35.– Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Rubriken 81 Redaktionelle Partner 82 Führende Unternehmen 1 5 Spezialisten – ein perfektes Ganzes Die Eberhard Unternehmungen lösen mit ihren 490 Mitarbeitern komplexe Rückbauten und Altlastsanierungen auf ökonomisch und ökologisch allerbestem Niveau. Die Gesamtleistung liegt in der Koordination von Fachwissen und den Konzepten für Bauarbeiten, Sanierungen, Aushub, Aufbereitung und Transport. Ein kunden- und objektbezogener Einsatz von Recycling- und Primärbaustoffen schont die Ressourcen. Das pioniergeistige Denken, die moderne Infrastruktur, die effiziente Technologie und ein enges Zusammenarbeiten bilden denn auch ein perfektes Ganzes. Eberhard Unternehmungen l Kloten l Oberglatt l Rümlang l Weiach l Basel l Luzern l www.eberhard.ch 2 Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Editorial Der zehnfache Millionenkanton Seit Anfang der 1980er Jahre erlassen die Kantone energetische Bauvorschriften. Damit erfüllen sie einen Auftrag der Bundesverfassung. Anders als bei den Motorfahrzeugen, deren Treibstoffverbrauch vom Bund geregelt wird, können die Kantone bei den Gebäuden ihren vollen Einfluss geltend machen. Der Spielraum ist beachtlich, denn trotz aller Fortschritte fällt immer noch die Hälfte unseres Energieverbrauchs bei den Gebäuden an. In den 1980er Jahren suchte man einen Weg, ein qualitativ besseres und energieeffizienteres Bauen zu fördern, ohne es stark zu verteuern. Man strebte hohen Komfort und hohe Wertbeständigkeit an, begleitet von tieferen Energiekosten, folglich auch lohnende Investitionsobjekte. Die Antwort hiess «Minergie». Der Kanton Zürich gehörte zu den Gründern dieses neuen Baustandards. Er motivierte die ersten Pionierinnen und Pioniere, sich auf das Vorhaben einzulassen, freiwillig die geltenden Baunormen zu übertreffen und so ein Plus an Komfort, Qualität und Energieeffizienz zu gewinnen. Daraus entstand eine beispiellose Erfolgsgeschichte. Heute werden über 40% der Wohnneubauten im Kanton Zürich im Minergie-Standard erstellt, 22% aller Schweizer Minergiebauten stehen bei uns, und unlängst überschritten wir die Grenze von 10 Millionen zertifizierten Quadratmetern Minergiefläche im Kanton Zürich. Minergie beeinflusste zudem die Entwicklung der «normalen» Baunormen, mit der Folge, dass wir heute mit unseren Anforderungen an die Wärmedämmung europaNachhaltig Bauen | 3 | 2014 weit an der Spitze stehen. Der Unterschied zwischen dem normalen und dem MinergieStandard verringerte sich dabei laufend, und diese Konvergenz wird weitergehen, wenn die Energiedirektorenkonferenz voraussichtlich 2015 verschärfte MuKEn (Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich) beschliesst. Für Minergie ergibt sich dadurch die Chance, nicht nur für Energieeffizienz zu stehen, sondern zum Label für hohe Bauqualität, langfristige Werterhaltung und gesundes Bauen überhaupt zu werden. Die Geschichte von Minergie wird somit fortgeschrieben, eine Geschichte, die stets im Kontext der gesamten Energiesituation betrachtet werden muss. So besteht ein enger Zusammenhang zwischen Minergie und der «Vision Energie 2050», nach der sich der Kanton Zürich seit 1994 richtet. Ihr Ziel ist, den CO2-Ausstoss aus fossilen Brenn- und Treibstoffen bis ins Jahr 2050 auf 2,2 Tonnen pro Kopf und Jahr zu senken. Heute, zwanzig Jahre nach dem Start, können wir sagen: Wir sind auf Kurs. Wir setzen auf den technischen Fortschritt, den wir mittels Pilotprojekten auch fördern. So ist beispielsweise der heute vom Bund vorgeschriebene WärmepumpenWäschetumbler aus einem unserer Pilotprojekte entstanden. Von der Wissenschaft erhoffen wir uns auch in Zukunft neue Erkenntnisse und Produkte, welche kostengünstig zu weiteren Energieeffizienzsteigerungen beitragen und möglichst auch der Baukultur zugute kommen. Denn je unauffälliger die Materialien sind, mit denen der gewünschte Dämmeffekt erzielt werden kann, desto mehr gewinnt das Erscheinungsbild unserer Häuser. Der wissenschaftliche Fortschritt ist nicht aufzuhalten, er lässt sich aber auch nicht erzwingen. Die Geschichte von Minergie ist geprägt von der wissenschaftlichen Entwicklung, zugleich ist sie eine Erfolgsgeschichte des Prinzips Freiwilligkeit. Beides hängt eng miteinander zusammen. Minergie hat gezeigt, wie sich die bessere Idee durchsetzt, in unser aller Interesse. Daran sollten wir denken, wenn wir uns fragen, wie wir die drängenden Energiefragen unserer Zeit am besten lösen. Regierungsrat Markus Kägi Baudirektor Kanton Zürich 3 AWEL, Abteilung Energie, Kanton Zürich 10 Millionen Quadratmeter Minergie Von Antje Horvath Mit den Bauten an der Europaallee kommt der Kanton Zürich auf eine zertifizierte Minergie-Fläche von 10 Mio. m2. Das entspricht einem Viertel der gesamten Minergie-Fläche in der Schweiz. der Kanton ein Viertel der insgesamt fast 40 Mio. m2 Minergie-Flächen, die in der Schweiz seit 1998 zertifiziert wurden. Auf die Gebäude bezogen beträgt der Anteil 22%, nämlich 7720 von total 34 845 Bauten, was darauf hinweist, dass die Zürcher Minergie-Objekte im schweizweiten Vergleich überdurchschnittlich gross sind. Das erstaunt kaum, wenn man die Liste der prominenten Häuser anschaut. Darunter figurieren so bekannte Objekte wie der Prime Tower, der Glattpark in Opfikon, der Superblock in Winterthur, die Kunsthochschule im Toni-Areal und die Europaallee in Zürich. Dass Minergie auf Kurs ist, zeigen auch die Zahlen 2014: Über 40% der neuen Wohnbauten werden im Kanton Zürich im MinergieStandard erstellt (Abbildung 1). Ein Viertel der insgesamt fast 40 Mio. m2 MinergieFlächen, die in der Schweiz seit 1998 zertifiziert wurden, steht im Kanton Zürich. Ein Beispiel ist die Pädagogische Hochschule beim Hauptbahnhof Zürich. Foto: Mark Roethlisberger Abbildung 1 4 Berechtigter Stolz schwingt mit, wenn Regierungsrat Markus Kägi anlässlich der LabelÜbergabe an Gebäude der Europaallee auf einen bemerkenswerten Rekord aufmerksam macht: Im Kanton Zürich sind 10 Mio. m2 Nutzfläche nach Minergie zertifiziert. Damit stellt Fordern und fördern Die Minergie-Statistik bestätigt eindrücklich den energiepolitischen Ansatz der gesetzlichen Anforderungen einerseits und der freiwilligen Minergie-Bauweisen andererseits. Mit den Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn) übernimmt Zürich strenge Limiten für den Wärmebedarf in Bauten. In Übereinstimmung mit den anderen Kantonen werden diese periodisch an die Entwicklung in der Bau- und Haustechnik angepasst. Für 2015 ist eine weitere Verschärfung im Rahmen der MuKEn 2014 geplant, die annähernd dem Minergie-Standard entspricht. Das erfolgreiche Tandem aus MuKEn und Minergie wird ergänzt durch ein präzis zugeschnittenes Förderprogramm. Bekanntlich besteht das Programm aus zwei Elementen, nämlich aus dem nationalen Gebäudeprogramm, das auf die Gebäudehülle fokussiert, und dem kantonalen Angebot, das Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien sowie Gesamterneuerungen nach Minergie und Ersatzneubauten nach Minergie-P fördert. Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Legende 0 m2/Einw. Legende 0.1 bis 3 m2/Einw. bis 5% 3,1 bis 6 m2/Einw. 5,1 bis 15% 6,1 bis 9 m2/Einw. 15,1 bis 30% 9,1 bis 12 m2/Einw. 30,1 bis 50% ab 12 m2/Einw. ab 50% Abbildung 2 Abbildung 3 Abschied vom Elektroboiler Seit Anfang Oktober 2014 sind auch besonders wirkungsvolle Massnahmen in der Elektrizitätsverwendung förderungswürdig. Dazu gehört der Ersatz eines Elektroboilers durch einen Wärmepumpenboiler. Wer in seiner Heizung eine ineffiziente Umwälzpumpe auswechselt, profitiert ebenfalls von Förderbeiträgen des Stromeffizienz-Programms «effiwatt», unterstützt von ProKilowatt. Ebenfalls werden auch Besitzer und Nutzer von Büro- und Gewerbebauten angesprochen, die ihre alten Lampen und Leuchten durch eine optimierte hocheffiziente Beleuchtung ersetzen, vorzugsweise bestückt mit LED-Lichtquellen. Seit 2008 hat die Baudirektion des Kantons Zürich rund 9000 Teilmodernisierungen von Gebäudehüllen und über 300 Gesamtsanierungen nach Minergie unterstützt. Im gleichen Zeitraum wurden über 3000 thermische Solaranlagen und rund 240 Erdsonden-Wärmepumpen als Ersatz von Elektroheizungen gefördert. 135 grosse Holzheizungen mit Fernwärmenetz, 49 Wärmeverbünde und 74 Ersatzneubauten in Minergie-P wurden in den letzten acht Jahren unterstützt. ser. In sieben Gemeinden beträgt die spezifische Minergie-Fläche über 12 m2 je Einwohner. Die Spitzenposition in diesem Minergie-Rating hält Wallisellen, gefolgt von Opfikon und Rifferswil. Diese «Minergie-Dichte» korreliert mit der Neubaurate. Gemeinden, in denen in den letzten Jahren viele Neubauten entstanden, weisen tendenziell höhere spezifische Minergie-Flächen auf. Im Vergleich der Gemeinden anhand der Minergie-Fläche an der gesamten Neubaufläche der Jahre 2008 bis 2013 bilden Wallisellen, Schwerzenbach, Oberglatt, Greifensee, Horgen, Oberstammheim, Otelfingen, Seuzach, Adliswil und Andelfingen die Topten (Abbildung 3). Einige dieser Gemeinden weisen Das erste Minergie-A-EcoHaus im Kanton Zürich von Krayer & Smolenicky Architekten. Foto: Marc Uebersax Gemeinden mit mehr als 50% Minergie beim Neubau Ein differenziertes Bild vermittelt die Minergie-Fläche je Einwohner in den Gemeinden des Kantons Zürich (Abbildung 2). Lediglich in drei Gemeinden stehen noch keine Minergie-HäuNachhaltig Bauen | 3 | 2014 5 AWEL, Abteilung Energie, Kanton Zürich fahren, was einer Erleichterung gleichkommt. Zudem können nachträglich aufgebrachte Wärmedämmungen die Mindestabstände um bis zu 35 cm unter- und Gebäudehöhen um bis zu 25 cm überschreiten. Bei der Berechnung von Nutzungsziffern wird die Wärmedämmung nicht angerechnet. Minergie-Anteile an den Neubauflächen von über 50% auf. Die Statistik belegt: Minergie ist im Neubau marktfähig und kantonsweit akzeptiert. Um auch im Erneuerungsbereich die Aktivitäten zu erhöhen, hat der Kanton Zürich die Bewilligungsverfahren für energetische Gebäudemodernisierungen gelockert. Projekte dieser Art unterliegen künftig dem Anzeigever- Mit der Eurpoaallee hat der Kanton Zürich 10 Mio. Quadratmeter MinergieFläche gebaut: Regierungsrat Markus Kägi nimmt das Zertifikat von Christian Röthenmund, Geschäftsführer Minergie, entgegen. Foto: Keiko Saile Minergie-Standards und ihre Anteile Neubauten Modernisierungen Total Minergie und Minergie-Eco 81,5% 10,8% 92,3% Minergie-P und Minergie-P-Eco 7,4% 0,1% 7,5% Minergie-A und Minergie-A-Eco 0,2% 0,0% 0,2% Total 89,1% 10,9% 100,0% Anteile der Minergie-Standards an der gesamten nach Minergie zertifizierten Energiebezugsfläche Nirgends in der Schweiz stehen so viele Minergie-Bauten wie im Kanton Zürich. Bauten und Flächen nach Minergie, 1999 Bauten und Flächen nach Minergie, 1999 bis 2014* Anzahl Bauten, Energiebezugsfläche Anzahl Bauten, Energiebezugsfläche in 1000 m2 10 000 bis 2014* in 1000 m2 Zahlen für den Kanton Zürich 9000 Zukunft für Minergie-A Noch bildet der Anteil des Minergie-BasisStandards innerhalb der Minergie-Palette den Löwenanteil. Doch mit Inkraftsetzung verschärfter gesetzlicher Vorgaben könnte der Anteil des P-Standards stark wachsen. Gleiches gilt für den Standard Minergie-A: Sofern die Bauweisen vermehrt den von der Konferenz Kantonaler Energiedirektoren angestrebten Perspektiven entsprechen, dass nämlich Neubauten im Jahre 2020 sich möglichst selber mit Energie versorgen, wird der A-Standard in den Fokus der Planer, Hauseigentümer und Investoren rücken. In die gleiche Richtung wirken der Trend zur Verdichtung und die prognostizierte Zunahme der Bevölkerung im Kanton Zürich. Durch den Ersatz von Einzelobjekten und ganzen Siedlungen mit verbesserten Bauten werden die A- und P-Anteile innerhalb der Minergie-Palette wachsen. Der Kanton auf Kurs Der Kanton Zürich will den CO2-Ausstoss aus fossilen Brenn- und Treibstoffen bis ins Jahr 2050 auf 2,2 Tonnen pro Kopf und Jahr senken. Dieser Zielwert entspricht der Vision Energie 2050 des Kantons Zürich. Der Kanton strebt dieses Ziel schrittweise an und nutzt dazu die Effekte des freiwilligen Standards Minergie. Von ursprünglich sechs Tonnen CO2 je Person vor 20 Jahren sind es heute noch 5 Tonnen. «Wir sind auf Kurs», sagt dazu der Baudirektor des Kantons Zürich, Markus Kägi. � 8000 7000 6000 5000 Energiebezugsfläche in 1000 m2 4000 Anzahl Bauten 3000 2000 1000 0 98 99 00 01 * Bis Ende September 2014 6 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 Die Autorin, Antje Horvath, Leiterin Energieberatung, betreut die MINERGIEZertifizierungsstelle bei der Abteilung Energie im Amt für Abfall, Waser, Energie undLuft (AWEL), Baudirektion Kanton Zürich. [email protected] Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 e iz* t s e t we n e i h z c S ffi iee r der g r ne spüle e r De schirr Ge Rubriktitel * Modell: GS60SLWP, compareco.ch, 22. April 2014 Gut erfunden: Weltneuheit SteamFinish für strahlenden Glanz. Der erste Geschirrspüler mit Wärmepumpe: die Adora mit der Weltneuheit SteamFinish. Als erster Geschirrspüler pflegt die Adora Gläser, Besteck und Geschirr mit reinem Dampf. 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Als eine der höchstgelegenen Gemeinden im Kanton Zürich verzeichnet Wald deutlich mehr Sonnenstunden als die umliegenden und einiges tiefer liegenden Gemeinden im Zürcher Oberland. Was also liegt näher, als Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 die Sonneneinstrahlung auch effektiv zu nutzen? Die Bauherrschaft im Baukonsortium beschloss schon früh: Ein energetisch und ökologisch vorbildliches Gebäude muss her. Heraus gekommen ist das erste Minergie-P-ECO Mehrfamilienhaus in Wald. «Ein Leuchtturmobjekt in der Energiestadtgemeinde Wald» wie Daniel Diggelmann, Bauherr im Baukonsortium sagt. Skelettbau mit Anpassungsmöglichkeiten Das im Hybridbau erstellte Gebäude verbindet die Vorteile der jeweiligen Baumaterialien – Beton und Backstein für den optimalen Schallschutz und die Speichermasse, Holz als ressourcenschonendes und platzsparendes Fassadenelement. 9 MFH Sunnerai Wald Die Bodenplatte und erdberührten Aussenwände sowie die abgestützten Geschossdecken wurden allesamt in Recyclingbeton ausgeführt. Die Wohnungstrennwände wurden in Backstein, Gebäudehülle und Zimmertrennwände in Holzbau erstellt. «Damit erreichten wir eine ökologisch gute Bilanz und auch die Käufer hatten Vorteile. Noch während dem Rohbau konnten Zimmerwände verschoben und der Grundriss nach Wunsch angepasst werden», erklärt Architekt Pierre Honegger. Interessante kubische Gliederung mit Versätzen Optisch ruht das moderne Holz-Gebäude auf der betonierten Tiefgarage. Die hinterlüftete Objektkenndaten Nutzung Standort Baujahr Bauweise U-Werte MFH mit 9 Eigentumswohnungen Eschenstrasse 11, 8636 Wald ZH 2013–2014 Hybrid Dach 0,08 W/m2K Wand 0,12 W/m2K Boden 0,12 W/m2K (gegen unbeheizt) Fenster Uw 0,80 W/m2K Energiebezugsfläche EBF 1498 m2 Bauvolumen SIA 416 7098 m3 Heizsystem Dezentrale Kleinstwärmepumpen (Sole-Wasser) Lüftung Semizentrales Komfortlüftungssystem Erneuerbare Energien Photovoltaik Dach Photovoltaik Balkone/Terasse Heizwärmebedarf Qheff 14,7 kWh/m2a Gesamtenergiebedarf Wärme 27,9 kWh/m2a (Minergie-P Antrag) Strombedarf Heizen + Warmwasser +23,4 kWh/m2a (gewichtet) Strombedarf Lüftung + Hilfsbetriebe + 4,6 kWh/m2a (gewichtet) Stromproduktion PV Anlage - 34,2 kWh/m2a (gewichtet) Bilanz (Stromüberschuss) - 6,2 kWh/m2a (gewichtet) Dach: 21 000 kWh/a Balkone/Terrasse: 4600 kWh/a 10 Fassade ist mit einheimischem Holz verkleidet und bereits «vorvergraut». Damit wird der spätere Alterungsprozess durch Temperatur und Witterung bereits beim Neubau ausgeglichen und ein optisch ruhiges Fassadenbild erzielt. Die interessante kubische Gliederung mit den Versätzen hin zum Attikageschoss hätte sich durch die relativ strengen Auflagen des Baugesetzes ergeben, so Honegger. Die Abstufungen boten aber auch Gelegenheit für Komfort und spannende Details. So verfügt etwa jede Attikawohnung über eine mit Holz verkleidete Loggia. Grosse Pflanzentröge mit Schilfgras schützen die Bewohner im Erdgeschoss vor tiefen Einblicken und wirken gleichzeitig als modernes Gestaltungselement in der Umgebung. Eine schöne Kombination, die offenbar gut ankommt. Verkauf in kürzester Zeit «Trotz höheren Investitionskosten gegenüber konventionellen Gebäuden konnten alle neun Wohnungen innert kürzester Zeit verkauft werden», erzählt Diggelmann. Der «Baustandard der Zukunft» war nebst der zentralen und ruhigen Wohnlage mitentscheidend für diesen Verkaufserfolg, davon ist er überzeugt. Die grosszügigen Eigentumswohnungen sind alle behindertengerecht erstellt worden. Einige der Käufer hatten ihr Einfamilienhaus verkauft und sich gezielt eine Wohnung fürs Alter gesucht», erzählt Diggelmann, «da war das sicher auch ein Argument.» Der Besucher des «Sunnerai» erreicht zuerst das betonierte Untergeschoss, des in Hanglage erbauten Gebäudes. Hier befinden sich Tiefgarage, Keller, Technik- und Hobbyräume. Über das lichtdurchflutete Treppenhaus und den Personenlift gelangt man zu den einzelnen Wohnungen. Innovative Haustechnik, minimaler Energieverbrauch Jede Eigentumswohnung verfügt über eine Kleinst-Wärmepumpe für die Raumheizung und Warmwassererzeugung. Als Wärmequelle dienen zwei Erdsonden mit je 150 m Tiefe. Mit dieser dezentralen Art der Wärmeerzeugung können Speicher, Verteil- und Warmwasserzirkulationsverluste, wie sie bei einer zentralen Lösung vorkommen, vermieden werden. Bei der Komfortlüftung wurde ein semi-zentrales System, mit einem Zentralgerät und Verteilboxen in den Wohnungen gewählt. Das hocheffiziente System kombiniert die Vorteile Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Minergie-P-ECO Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 11 MFH Sunnerai Wald Minergie-P-ECO Bauherrschaft Baukonsortium Sunnerai Eschenstrasse 11 8636 Wald von einfacher Wartbarkeit mit der Möglichkeit jede Wohnung individuell und bedarfsgerecht zu lüften. Das Minergie® ECO Label gewährleistete den Einsatz von ökologischen und recyclierten Materialien. So sind beispielsweise sämtliche vor Ort betonierten Bauteile mit Recyclingbeton erstellt worden und als Dämmmaterial der Gebäudehülle wurden weitestgehend Zelluloseflocken eingesetzt. Ein gutes Gefühl, das Kleinst-Wärmepumpe termosmart® by drexel und weiss 12 man spüren kann. Im Innern der 3½–5½-Zimmerwohnungen herrscht ein Wohlfühlklima mit hohem Wohnkomfort. Die Hausbewohner als Stromproduzenten Auf den Dächern des Mehrfamilienhauses sind zwei Photovoltaikanlagen installiert. Diese erzeugen zusammen mit den integrierten Photovoltaikmodulen in Balkon- und Terrassengeländern mehr Elektrizität als für die gesamte Haustechnik benötigt wird. Der überschüssige Strom wird ins lokale Leitungsnetz des Elektrizitätsversorgers EW Wald eingespeist und vergütet. So scheint im Sunnerai nicht nur sehr oft die Sonne, sondern wenn, dann klingelt bei den Bewohnern auch noch die Kasse. Eine geradezu ideale Kombination. � Architekt Honegger Architekt AG Am Rebberg 3 8535 Herdern Tel. 052 748 20 20 www.honeggerarchitekt.ch Haustechnik Gasser Passivhaustechnik Steigstrasse 10 8637 Laupen ZH Tel. 055 256 50 40 www.gasser.ch Fenster H+S Fenster+Türen GmbH TOP-WIN Fenster Hauptstrasse 9657 Unterwasser Tel. 071 999 13 10 www.1a-huber.ch Zentrales Lüftungsgerät aerosilent® centro by drexel und weiss Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Einfach mehr Kompetenz von hier. ewwALD Strom – Installationen – Anlagen Ihr Partner für: ! Stromversorgung ! Ökostromprodukte ! Elektroinstallationen ! Gebäudeautomation ! Solaranlagen ! Wärmepumpenanlagen ! Energiecontracting ! Sicherheitsberatung und -kontrollen ! Energieberatung Telefon 055 256 56 56 www.ew-wald.ch Wir sind Fachpartner von FWS Wärmepumpen Schweiz und von Swissolar. Einfach mehr von hier. STALDER AG Chefistrasse 17, 8636 Wald ZH 055 282 34 93 www.bau-mit-stalder.ch Ausführung des Fensterauftrags mit 1a hunkeler TOP-WIN Fenster Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 13 Elektrizitätswerke des Kantons Zürich Neues Wahrzeichen in Zug setzt auf erneuerbare Energie aus der Tiefe In der Stadt Zug entsteht das höchste Gebäude im Kanton. Ein Luxusbau der Sonderklasse, der bezüglich Wohnkomfort keine Grenzen kennt. Bei der Energie setzt man vollumfänglich auf erneuerbare Quellen. Realisiert wird das anspruchsvolle Energiekonzept von den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich (EKZ). Zug erhält mit dem Parktower und seinen 81 Metern ein neues Wahrzeichen, das auf erneuerbare Energien setzt. Die Stadt Zug erhält ein neues Wahrzeichen: Der Park-Tower ist mit seinen 25 Stockwerken und einer Höhe von 81 Metern neu das höchste Gebäude im Kanton. 60 Prozent der Nutzfläche sind für Wohneigentum, 40 Prozent für Dienstleistungen vorgesehen. Im 2014 sind die ersten Bewohner in das filigrane Gebäude eingezogen und haben einen atemberaubenden Ausblick über die Stadt, den See und die Berge. Gebaut wurde der Park Tower nach neusten statischen und bautechnischen Erkenntnissen. Auch hinsichtlich Ausstattung gibt es kaum Grenzen: So werden die Eigentümer nicht nur bei Wahl der Materialien mit einbezogen. Durch das gewählte Konstruktionsprinzip bleiben auch sämtliche nutzbaren Flächen auf den 25 Stockwerken frei unterteilbar und können nach den individuellen Vorstellungen ihrer Käufer eingerichtet werden – ganz nach dem Motto «Living designed by you». Hohe Anforderungen an die Energieversorgung Genau so hoch wie die Ansprüche an die Architektur und die Gebäudetechnik waren die Anforderungen an die Energieversorgung. So sollte der Park Tower gänzlich auf fossile Energieträger verzichten und das Gebäude vollumfänglich mit Energie aus erneuerbaren Energiequellen versorgt werden. Realisiert und umgesetzt wurde das Energiekonzept von den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich (EKZ). Nutzung verschiedener Energiequellen Das im Minergie-Standard erstellte Gebäude erlaubt einen nachhaltigen Betrieb. Die thermische Nutzung von Grundwasser war jedoch nur in beschränktem Masse erlaubt. Zudem sollte das Gebäude nicht nur wie gewöhnlich mit erneuerbarer Energie beheizt, sondern auch gekühlt werden. Deshalb kam eine kombinierte Nutzung verschiedener Energiequellen zum Einsatz: einerseits Grundwasser, andererseits Energie aus der Erde. Um Letz- 14 Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Publireportage tere zu nutzen haben die EKZ unter dem Gebäude 34 Energiepfähle 40 Meter in die Erde versenkt, die in erster Linie dazu dienen, die Standfestigkeit des Gebäudefundaments zu erhöhen. Sie haben aber auch die Funktion von speziellen Erdwärmesonden: Durch die Pfähle kann die Energie in der Erde nicht nur als Wärme- sondern auch als Kältequelle genutzt werden. Das funktioniert so: Durch Leitungen, die an den Armierungseisen der Pfähle befestigt sind, wird die Wärme aus dem Erdreich zur Wärmepumpe geleitet. Im Sommer werden die Räumlichkeiten gekühlt, indem die Wärme, die im Innern des Park Towers entsteht, ins Erdreich geleitet wird. Dort wird sie gespeichert und kann im Winter zu Heizzwecken wieder genutzt werden. Zusätzliche Energie aus dem Grundwasser Neben dem Einsatz der Energiepfähle wird auch das Grundwasser genutzt. «Dies zu realisieren, war jedoch mit Risiken verbunden und brauchte viel Erfahrung» erklärt Markus Bleuler, zuständiger Projektleiter bei den EKZ. Denn das Grundwasser liegt in 40–50 Metern Tiefe unter einer Lehmschicht, die wie eine Art Deckel wirkt. «In diesem artesischen Brunnen herrscht ein derart starker Druck, dass das Grundwasser 10 Metern in die Höhe schiesst, sobald man die Lehmschicht durchbohrt», so der Energieexperte. Das rund 12 Grad warme Grundwasser wird in die Heizzentrale geleitet, wo die Wärme über einen Wärmetauscher entnommen und mit Wärmepumpen auf ein nutzbares Niveau für die Raumheizung und das Brauchwarmwasser gehoben wird. Aufgrund des hohen Drucks, wird das Wasser nach deren Nutzung wieder in die Grundwasserschicht gepumpt. Zwei Energiezentralen sind nötig Um den Druck des Wassers über sämtliche Stockwerke optimal zu verteilen und auszugleichen, wurden im Park Tower zwei Energiezentralen installiert. Das Leitungsnetz wurde in mehrere Druckzonen unterteilt. Die Hauptzentrale mit drei Wärmepumpen befindet sich im 3. Untergeschoss auf zwei Stockwerke verteilt und versorgt sämtliche Wohneinheiten bis zum 12. Stock. Eine zweite, kleinere Energiezentrale ist im 24. Stock installiert und ist für die Energieversorgung der Stockwerke 13 bis 24 zuständig. Die gesamte Anlage verfügt über eine Heizleistung von 540 kW und eine Kühlleistung von 340 kW. Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Der Anteil der erneuerbaren Energie entspricht einem Äquivalent von rund 54 000 Litern Heizöl, das jedes Jahr eingespart wird. Dadurch können mehr als 145 Tonnen CO2 vermieden werden. Dank der anspruchsvollen Technologie erfüllt das Gebäude somit höchste Anforderungen hinsichtlich der Nutzung von nachhaltiger Energie. Sichere Versorgung Das Investitionsvolumen für die Energieerzeugung beläuft sich auf rund 2.3 Millionen Franken. Diese werden vollumfänglich von den EKZ getragen. Der Bauherr selbst musste keine Investitionen tätigen. Denn beim EKZ Energiecontracting bezieht der Kunde die benötigte Menge Wärme und Kälte zu einem vertraglich festgelegten Preis. Das finanzielle und technische Risiko für Bau, Betrieb und Unterhalt der Energieanlagen liegt bei den EKZ. Eine Fernüberwachung inklusive 24-StundenPikettdienst sorgt im Park Tower für einen nachhaltigen und störungsfreien Betrieb der Anlage. Weitere Informationen unter: www.ekz.ch/contracting Die Hauptzentrale mit drei Wärmepumpen verfügt über eine Heizleistung von 540 kW und eine Kühlleistung von 340 kW. Weitere Informationen Elektrizitätswerke des Kantons Zürich Michael Rohrbach Überlandstrasse 2, 8953 Dietikon Telefon 058 359 58 40 E-Mail: [email protected] 15 Unsere Stärken – Ihr Vorteil! Qualität und Kompetenz Als Grundlage für zufriedene Kunden legt FASSANOVA grössten Wert auf die Qualität ihrer Leistungen, eine kompetente Beratung sowie eine sorgfältige und saubere Auftragsabwicklung von A-Z. Zu diesem Zweck überlassen wir nichts dem Zufall und arbeiten ausschliesslich mit renommierten Systemlieferanten mit qualitativ hochwertigen Produkten zusammen. Wohn- und Geschäftshaus, Kloten Effizient, Flexibilität und Verlässlichkeit Durch unsere Grösse und einheitliche Organisation können wir Ihnen nicht nur ein Höchstmass an Effizienz und Flexibilität bieten, sondern auch eine verlässliche Arbeitsweise mit direkten Ansprechpersonen. Eine rundum sorgenfreie Durchführung ist Ihnen damit garantiert! Kontrolle Zur Sicherstellung einer optimalen Qualitätskontrolle nach dem Prinzip «Vorbeugen statt Nachsorgen» werden die Arbeiten unserer erfahrenen Montageteams ständig betreut und kontrolliert. Zusätzlich garantiert FASSANOVA auf Verlangen eine unabhängige Kontrolle durch die entsprechenden Lieferanten. Wohnüberbauung «Hohfurri», Winterthur Ein Blick hinter die Fassade FASSANOVA AG Katzenrütistrasse 73 CH-8153 Rümlang Tel. 043 810 65 71 [email protected] www.fassanova.ch 16 Unser Unternehmen wurde von Dario Berna im Februar 2013 mit Sitz in Rümlang ZH gegründet. Den Fach- und Branchenkenntnissen von Dario Berna, verbunden mit seiner freundlichen, aufgestellten und ehrlichen Art ist es zu verdanken, dass sich die Firma FASSANOVA bereits von Beginn an im Fassadenbereich etablieren konnte. Die jahrelange Erfahrung als Projekt- & Bauleiter sowie die Tätigkeit in der Kundenakquisition haben Dario Berna dabei geholfen, die Bedürfnisse und Wünsche des Marktes und der Kunden zu erkennen und entsprechend umzusetzen. Wir freuen uns deshalb, wenn wir Sie mit unserer Qualität und unserem Engagement überzeugen und begeistern dürfen. Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Wohn- und Geschäftshaus Kloten Minergie-P Used-Look-Gebäude wertet Stadtkern auf Von Anita Bucher Mitten im Stadtkern von Kloten steht ein neues urbanes Gebäude welches den Stadtkern bereichert. Darin befinden sich altersgerecht erstellte Wohnungen, Büroräumlichkeiten, eine Klinik, welche unter anderem verletze Spieler der Kloten Flyers behandelt und ein modernes Pflegezentrum, das von der Stadt Kloten betrieben wird. So vielseitig seine Nutzung ist, so klar ist auch die energetische Ausrichtung des Neubaus: Es ist ein Minergie-P-Gebäude. Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Der elegante Bau, bestehend aus zwei in einander geschobenen Körpern, befindet sich gleich gegenüber dem Stadthaus, also mitten im Zentrum. Moderne Architektur spannt hier mit dem Used-look der Fassade zusammen und lässt den Besucher fragend überlegen: Ist es wirklich neu, dieses Gebäude, oder ist es schon länger da und ich habe es bloss nicht bemerkt? Optisch bilden die auf der Fassade verwendeten Klinker-Riemchen verschiedene in sich abgeschlossene Felder. Wer genau hinschaut beobachtet unterschiedliche Fugentiefen und Fugenausbildung. Damit entsteht ein differenziertes Licht-Schatten-Spiel und das Gebäude wird optisch in seine klassischen Elemente: Sockel, Normgeschosse und Attika strukturiert. 17 Wohn- und Geschäftshaus Kloten Dienstleistungszentrum, weil die Stadt Kloten bereits vor dem Bau ein grosses Interesse am Projekt bekundete. So wurde denn die Projektentwicklung auf dieser Seite des Gebäudes eigens auf die Bedürfnisse des Pflegezentrums ausgerichtet. In der Umsetzung wurde die städtische Pflegestation vom Erdgeschoss bis ins Dach als eigenständige Einheit ausgebildet. Die Cafeteria und die Spitex finden dabei im Erdgeschoss Platz. Im Dachgeschoss befinden sich der Aktivitätsraum, das Wohlfühl- und Pflegebad und die gemeinsame Dachterrasse. In den Regelgeschossen sind jeweils acht Pflegezimmer um einen gemeinsamen Aufenthalts- und Erschliessungsraum zusammengefasst. Damit entstehen wohnungsähnliche Nachbarschaften mit Begegnungszonen. Drei Eingänge, verschiedenste Nutzungen Entworfen wurde der Neubau von renommierten Büro Ernst Niklaus Fausch Architekten, welches auch mit dem Gestaltungsplan beauftragt war. Auf dem Grundstück befanden sich bis dahin ein altes Bauernhaus und ein Wohnhaus. Der Neubau führt nun den urbanen Massstab im Zentrum von Kloten weiter. Drei Eingänge etablieren eine gemeinsame Adresse: die öffentliche Pflegestation der Stadt Kloten, der private altersgerechte Wohnungsbau, ein Gesundheitszentrum und Büroräumlichkeiten. Ein Pflegezentrum für mindestens 20 Jahre Mit dem Pflegezentrum an der Kirchgasse konnte die Stadt Kloten gezielt eine bestehende Lücke im Versorgungsangebot für seine Einwohner schliessen. Möglich wurde dieses 18 Perfekte Alterswohnungen Auf der anderen Seite des Neubaus im Erdgeschoss befindet sich die Schulthess-Klinik. Sie ist vor allem auf Physiotherapie, Rehabilitation und Gesunderhaltung des Körpers spezialisiert. Zusammen mit den Dienstleistungen des Pflegezentrums ist dieses Angebot geradezu perfekt für die Bewohner der 15 altersgerechten Wohnungen in den darüber liegenden Etagen 1–4. So kann man wirklich davon ausgehen, dass man bis ins hohe Alter in der eigenen Wohnung bleiben kann. Und wohl gerade deshalb waren die Wohnungen auch ruck-zuck vermietet. «Wir kamen nicht mal dazu die Wohnungen auszuschreiben», erzählt der zuständige Immobilienbeauftragte Rafael Venetz. Ein weiterer Grund ist wohl die ausgesprochen gute Lage, die es auch älteren Menschen ermöglicht noch lange aktiv am Stadtleben teilzunehmen. Schöner arbeiten mit Aussicht Das Attikageschoss hat Specogna Immobilien, die Besitzerin und Bauherrin des Neubaus für ihre eigenen Büroräumlichkeiten ausgebaut. Ein grosses Kastenfenster dient als Schutz vor dem Fluglärm und bietet gleichzeitig eine grossartige Aussicht. Wie die Schaufenster im Erdgeschoss wurde es aussenbündig angeordnet, während die Fenster der Privatwohnungen innenbündig ausgebildet wurden. Die tragende Konstruktion des Gebäudes besteht aus Beton und Mauerwerk. Die Kompaktfassade ist mit Klinker-Riemchen belegt. Ein extensiv begrüntes Flachdach bietet Raum für Klein- und Kleinstlebewesen und -pflanzen. Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Minergie-P Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 19 Wohn- und Geschäftshaus Kloten Bauherrschaft/ Bauleitung Specogna Immobilien Verenagasse 4 8302 Kloten Tel. 044 804 40 52 www.specogna-immobilien.ch Architekt Ernst Niklaus Fausch Architekten Feldstrasse 133 8004 Zürich Tel. 043 500 10 40 www.enf.ch HLS-Ingenieur Schoch Reibenschuh AG Grabenwisstrasse 3 8604 Volketswil Tel. 044 940 80 90 www.schochreibenschuh.ch Fenster 1a hunkeler AG Bahnhofstrasse 20 6030 Ebikon Tel. 041 444 04 40 www.1a-hunkeler.ch 20 Minergie-P Lärmschutz und Komfortlüftung Bei Zentrumslagen ist Lärmschutz immer ein Thema. In allen Wohn- und Dienstleistungsräumen sind kontrollierte Lüftungen mit Wärmerückgewinnung installiert. Durch ideal ausgerichtete Fenster und einen optimalen Fensterflächenanteil kann im Winter die passive Sonnenenergie genutzt werden. Damit und mit einer thermisch optimierten Dämmung der Gebäudehülle resultiert nur noch ein minimaler Heizbedarf. Die benötigte Energie wird mittels Wärmepumpe aus dem Grundwasser zur Verfügung gestellt. Insgesamt ist das Gebäude energieeffizienter als die verlangten MinergieP-Anforderungen von 30,0 kWh/m2 und unterschreitet den vorgegebenen Endenergiebedarf mit einem Wert von 25 kWh/m2. Raum für Natur und Kunst Der urbane Neubau mit grosszügigen Räumen und Flächen bietet auch Platz für einladenden Aussenraum mit öffentlichem Charakter. So wird etwa auf dem breiten Gehweg entlang der Kirchgasse eine Baumreihe gepflanzt, die das neue Gebäude optisch schön ergänzen soll. Inspirieren lassen dürfen sich Bewohner und Mitarbeiter der Dienstleistungsanbieter aber auch von Kunst. Im Aussenbereich zum Stadthaus begrüsst sie eine Skulptur von Bernhard Luginbühl, während in der zweistöckigen Eingangshalle je ein Kunstwerk des international bekannten Amerikaners Frank Stella und der schweizerisch-französischen Künstlerin Niki de Saint Phalle bewundert werden kann. � Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Fenster für Sie und die Umwelt • • • • • in: Design Funktion Technologie Lebensdauer Unterhalt Ge nen: • Licht - Sicht • Komfort • Oekologie • Passivhaus-Standard • Energiekosten Das sicherste Fenster der Schweiz Für Neubauten und Sanierungen 1a hunkeler AG Bahnhofstrasse 20 CH-6030 Ebikon Tel. 041 444 04 40 Fax 041 444 04 50 [email protected] Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 21 Gesamterneuerung Bürogebäude Flumroc AG Rubriktitel Flumser Bürohaus im Plus Flumroc erneuert ihren Hauptsitz. Jetzt ist das Bürohaus schöner als vorher – und ökologischer. Eine sehr gute Wärmedämmung und viel Photovoltaik machen das Plusenergiehaus möglich. Die hohe Formstabilität von Steinwolle lässt auch dunkle Farben in Kompaktfassaden zu. «Neue Gebäude sollen sich ab dem Jahr 2020 möglichst selbst mit Energie versorgen» schreiben die kantonalen Energiedirektoren in ihren Leitlinien. Flumroc nimmt die Forderungen der Regierungsräte wörtlich, wenn man davon absieht, dass das betriebseigene Bürohaus mehr als 30 Jahre alt ist. Durch die Gesamterneuerung sind drei wichtige Kriterien des nachhaltigen Bauens erfüllt: Der Einsatz an grauer Energie für die Baumassnahmen ist gering, weil die Primärstruktur des Gebäudes vollständig erhalten ist. Zweitens qualifiziert sich das Objekt im regulären Bürobetrieb als Plusenergiehaus, und, drittens, macht die Erneuerung das Bürohaus zukunftsfähig, also für Jahrzehnte nutzbar – in Neubauqualität. Vier zentrale Ziele Im Zentrum der baulichen Massnahmen steht ein höherer Arbeitskomfort für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Arbeitsplätze mit geringen Umweltauswirkungen. Die vier wichtigsten Ziele: _ Vorbild: Das erneuerte Haus passt in die Energiestrategie 2050, ist multiplikationsfähig und hat dadurch Beispielscharakter. _ Konzept zur Umsetzung: Sehr gute Wärmedämmung, Stromerzeugung mittels Photovoltaik und eine zeitgemässe Gebäudetechnik. _ Architektur: gestalterisch ansprechende Integration von Solarzellen in die Gebäudehülle. _ Nutzerkomfort: verbesserte Arbeitsverhältnisse – Raumluft, Tageslicht, Grundrisse – sowie neue Kundenzone. Alle vier Ziele lassen sich mit einer gesamtheitlichen Erneuerung erreichen. Dass heisst: Komfort, Gesundheit, Ökologie und Vorbildfunktion sind in einem Paket verschnürt. Wieviel dämmen? Dämmstärken sind immer wieder Anlass für Diskussionen. Doch mit Blick auf die Zielmarke «Plusenergiehaus» ist die Rechnung bald gemacht. Denn an einem Bürohaus in Grösse und Form des Flumroc-Hauptsitzes mit Restaurant ist gar nicht soviel Platz für Solarzellen verfügbar, um mit dem erzeugten Strom den Bedarf eines nur minimal gedämmten Gebäudes zu decken. Die Transmissionsverluste liegen gemäss SIA-380/1-Berechnung bei 42,2 kWh/m2, die internen und solaren Gewinne bei 51,9/37,2 kWh/m2 (brutto/netto, also mit oder ohne Ausnützungsgrad des Wärmegewinnes). 0,81/1,13 ist das Verhältnis dieser Grössen. Falls dieser Wert deutlich darüber liegt, ist das 22 Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Plusenergiehaus Plusenergie-Ziel schwierig oder kaum zu erreichen. Ein Haus gut zu dämmen macht nicht nur dann Sinn, wenn eine Dämmstoff-Fabrik daneben steht, sondern in allen Projekten, in denen zwischen Verlustminderung und Energieerzeugung eine wirtschaftliche Balance erreicht werden muss. Einverstanden! Aber wie steht es mit der grauen Energie? Diesbezüglich ist die Dämmstärke weniger heikel als allenfalls Unterkonstruktionen aus Metall und PV-Zellen. Denn der Dämmstoff lässt sich rezyklieren (in diesem Fall nur einen Steinwurf entfernt), die Aufhängung wurde aus Gründen der Verlustminimierung sehr stark optimiert; die PV-Module haben, wie mehrfach belegt, sehr kurze energetische Rückzahlfristen. Anschauungsunterricht Die Flumroc-Zentrale bietet für Architekten und Fassadenbauer reichlich Anschauungsunterricht. Denn die Bauhülle des Gebäudes ist mit fünf verschiedenen hochdämmenden Systemen eingepackt: Die Südost-, Südwest- und die Nordostfassade sind hinterlüftet. Wärmedämmung mit 30 cm Flumroc DUO. Befestigt sind die vorgehängten Photovoltaikmodule an innovativen Unterkonstruktionen in zwei Versionen. Die Nordwestfassade ist kompakt aufgebaut, mit einer verputzten Wärmedämmung. Weil die eingesetzte Steinwolle sehr formstabil ist, Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 sind diese dunklen Farben erst möglich. Aufbau: Backstein 15 cm; Wärmedämmung Flumroc COMPACT 32 cm; Aussenputz 0,7 cm bzw. 1,5 cm. Die begehbaren Terrassen sind mit Flumroc Steinwolle und Vakuumdämmung geschützt. Aufbau: Betondecke 34 cm; Wärmedämmung Flumroc FBD 550 14 cm; Vakuumdämmung 2-mal 2,5 cm; Wärmedämmung mit Gefälle Flumroc MEGA 2 cm bis 10 cm; 2-lagige Abdichtung aus Polymer-Bitumen 1 cm; Trennvlies 0,5 cm; Splitfüllung mit Höhenausgleich 3 cm bis 5 cm; Betonplatten 4 cm. Flachdach: Der Dachrand wurde erhöht, um PV-Module im gleichen Raster an der Dachstirne montieren zu können; die raffinierte Lösung schafft Raum für zusätzliche Wärmedämmung. Aufbau: Betondecke 22 cm; Wärmedämmung Flumroc FBD 550 36 cm; Wärmedämmung Flumroc MEGA 6 cm (Dämmkeil entlang Dachrand, Flumroc MEGA 8 cm bis 6 cm); 2-lagige Abdichtung aus Polymer-Bitumen 1 cm; Drainageelement 2 cm und Vegetationssubstrat für Dachbegrünung 8 cm oder Gummischrotmatte 1 cm und Rundkies 6 cm zur Befestigung des Montagesystem der Photovoltaik-Module. Dämmung der Kellerdecke mit 20 cm Flumroc TOPA Flumroc macht’s vor: Die vollständig erneuerte Firmenzentrale mit der charakteristischen Fassade. Unterkonstruktion In hochdämmenden Aussenwandkonstruktionen entfallen grössere anteilige Verluste auf 23 Gesamterneuerung Bürogebäude Flumroc AG Wärmebrücken als in spärlich geschützten Wänden. In einer hinterlüfteten Fassade mit einer Unterkonstruktion aus Aluminium mit Thermo-Stopper gehen 40% der Verluste auf das Konto der Befestigungsanker (Dämmstärke 30 cm). Bei einer Dämmstärke von 14 cm sind es nur 25%. Was immer noch viel ist, denn mit Systemen wie beispielsweise GFT Thermico von Gasser Fassadentechnik oder dem RSD-System von Rogger Fasteners sind es nur einige Prozente. Und wieviel Photovoltaik? Bei mehrgeschossigen Bauten ist die Dachfläche in der Regel zu klein, um den Energiebedarf mit solaren Gewinnflächen zu decken. Auch im Flumser Bürohaus entfallen nur 61% des Stromertrages auf die PV-Module auf dem Dach. Die Fassaden sollten also – nach Massgabe ihrer Orientierung – in die Stromerzeugung einbezogen werden. In Flums ist das der Fall (Tabelle). Schwieriger ist die visuelle Integration in die Fassaden. Um zu verhindern, dass die PV-Module nicht additiv auf eine «fertige» Wand aufgedoppelt sind, wie dies leider nur allzu oft der Fall ist, müssen die Module Teil der Architektur sein. Das gelingt nur, wenn die PV-Zellen das gestalterische Vokabular des Gebäudes und der Fassade aufnehmen. Die Fassadengestaltung des Architekturbüros Viridén + Partner unterstützt diesen Effekt, indem die Farben der Fenster nach oben heller werden. Dem Betrachter bieten sich damit dunkle Glasbänder, die durch einen steingrauen Farbverlauf gebrochen werden. Ein sehr schönes Beispiel für PV-Integration – zu besichtigen in Flums. Das auch noch! Gesamtsanierungen sind immer auch Anlass, das Gebäude, vor allem dessen Grundrisse, teilweise geänderten Abläufen und Arbeitsweisen anzupassen. Diese Chance wurde genutzt. Im Erdgeschoss docken das FlumrocRestaurant und ein Ausstellungsraum an den Plusenergiehaus neuen und grosszügigen Empfangsraum an. Änderungen auch in den zwei Bürogeschossen: Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in «kleinen Grossraumbüros», die eine Teamarbeit erleichtern. Die neuen Raumfolgen bewähren sich im betrieblichen Alltag und sind beliebt. Dies gilt auch für die neuen Sanitäranlagen und die erweiterte Infrastruktur für die Kommunikation. Denn auch in der FlumrocZentrale ist der Datentransfer eine entscheidende Grundlage für effizientes Arbeiten. � Flumser Bürohaus gewinnt Norman Foster Award Preisübergabe an der Solarpreisverleihung 2014. Von links nach rechts: Prof. Peter Schürch, Damian Gort, Karl Viridén, Kurt Frei, Andreas Büsser, Hans-Peter Ackermann, Paul Kalkhoven, Jo Leinen Die Solarpreis-Jury hat den Hauptsitz der Flumroc AG mit dem Norman Foster Solar Award ausgezeichnet. Das vollständig erneuerte Bürohaus ist jetzt ein Plusenergiehaus. Norman Foster ist für seine Kompetenz in nachhaltigen Bauweisen weltbekannt. Viele seiner Bauten sind mit Solarzellen ausgerüstet und schaffen damit eine eigene Architektursprache. Entsprechend stolz ist der Flumser Dämmstoffhersteller Flumroc auf die Auszeichnung mit dem Norman Foster Solar Award 2014. Die Solar Agentur Schweiz verleiht den Preis für Plusenergiebauten, die mehr Energie gewinnen, als sie für den Betrieb benötigen. Das vor kurzen vollständig erneuerte Flumser Bürohaus ist nach Einschätzung der Jury des renommierten Preises ein 115-%-PEB, also ein Plusenergiebau mit einem Deckungsgrad von über hundert Prozent. Für Kurt Frei, Geschäftsführer von Flumroc, ist die Prämierung mit dem Norman Foster Solar Award eine Bestätigung für das konsequente Konzept. Denn das kräftige Plus in der Energiebilanz ist nur möglich, wenn für Raumwärme nicht die ganze solare Ernte verbraucht wird. Also mit einer guten Wärmedämmung. In Anwesenheit des luzernischen Regierungspräsidenten Robert Küng konnte Kurt Frei im Namen aller Beteiligten am letzten Freitag, 3. Oktober, den Award übernehmen. Gut sichtbar soll die Plakette in der Eingangshalle den zahlreichen Besuchern vermitteln, dass das Bauen und Erneuern mit Flumroc sowohl architektonische als auch ökologische Kriterien erfüllt. Weitere Infos: www. flumroc.ch/leuchtturm/ Die Flumroc AG in Kürze Flumroc stellt seit über 60 Jahren in Flums (SG) aus Schweizer Gestein Steinwollprodukte her. Anwendungsgebiete sind die Wärmedämmung sowie der Schall- und Brandschutz. Die landesweit führende Mineralwolleherstellerin gehört zu den grössten Arbeitgebern im Sarganserland. Die Flumroc AG ist Leading Partner des Vereins Minergie. 24 Flumroc AG Postfach 8890 Flums Tel. 081 734 11 11 Fax 081 734 12 13 [email protected] www.flumroc.ch Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Leichtigkeit für neue Dimensionen Besuchen Sie unsere Ausstellungen! Light Art by Gerry Hofstetter © In Ihrer Nähe und jederzeit für Sie da – bei einem unserer 13 Vertriebsstandorten oder bei einem der über 350 Fachbetriebspartnern in der ganzen Schweiz: egokiefer.ch Klimaschutz inbegriffen. XL®2020 – so heisst der Klimaschutz-Star der Fensterbranche. Bereits heute erfüllt die EgoKiefer Fensterlinie XL®2020 die erwarteten europäischen Wärmedämmvorschriften 2020. XL®2020-Fenster lassen die Räume mit mehr Licht durchfluten und unterstützen die Energiegewinnung. Sie sind MINERGIE®-P-zertifiziert und für ihr Design mehrfach ausgezeichnet. Reduzieren Sie den Energieverbrauch über das Fenster um bis zu 75%. Werden auch Sie Klimaschützer. XL®2020 – die EgoKiefer Fensterlinie mit schlanken Profilen und grösseren Glasflächen – in Kunststoff, Kunststoff/Aluminium und Holz/Aluminium. MFH in Stäfa Wild, verspielt – genau nach Bauordnung Von Anita Bucher Was entsteht, wenn das Grundstück klein ist, das Architekturbüro bei der Ausnutzung in jedem Stockwerk voll an die Grenzen geht, und die Bauherrschaft ein nachhaltiges Gebäude wünscht? Genau: Ein spannendes Mehrfamilienhaus im Standard Minergie-P. Wenn ein Haus so sprichwörtlich aus der Reihe tanzt, wie dieses, dann sorgt es unweigerlich für Gesprächsstoff. Wer ausser dem kreativen Planerteam hätte gedacht, dass hier ein Haus entstehen könnte, das auf den ersten Blick wild, verrückt und sehr modern wirkt. Wie kommt man bloss auf so etwas? Die Lösung ist einfacher als man vermuten würde. Die Form des Hauses definierte sich nämlich durch die Form des Grundstückes. Das neue Mehrfamilienhaus auf der Anhöhe, mit Blick über den ganzen See, sollte eine möglichst hohe Ausnützung generieren können. Michael Fuchs, Projektleiter und Geschäftsleiter der Fokus Energie AG erinnert sich noch gut an den Bau. «Auf dem Grundstück stand zuvor ein älteres Einfamilienhaus. Mit dem neuen Projekt hatten wir die Zielsetzung das Grundstück in der mehrgeschossigen Zone viel besser auszunutzen und mehreren Parteien zugänglich zu machen.» Aus dem Einfamilienhaus wird ein Mehrfamilienhaus «Diese einzigartige Lage mit wundervollem Ausblick über den Zürichsee sollte nicht mehr länger bloss einem Einzelnen vergönnt sein», weiss auch Marianne Karau, die Architektin der Fokus Energie AG. Also wurde ein Ersatzbau geplant. Nicht ganz einfach, denn das Grundstück mass gerade mal etwa 600 m2. Relativ schnell war klar: Ein Mehrfamilienhaus für drei Eigentümer sollte entstehen. Aber geht das auf diesem kleinen Grundstück? Das Planerteam nahm die Herausforderung an und entwickelte ein Gebäude, dessen Einzigartigkeit heute sofort ins Auge sticht. Ein Holzbau mit Betonelementen Wenn drei Parteien mitreden, dann wird’s beim Entwurf zuweilen schwierig. Steildach oder Flachdach war die Frage. Die jüngeren Parteien setzten sich durch: Zum Glück, denn ein Steildach wäre hier die falsche Entscheidung gewesen. Die Dachterrasse dagegen bringt mit der einmaligen Aussicht einen echten Mehrwert. Beim Baumaterial gab es keine Diskussionen. Für ein ökologisch nachhaltiges und zukunftgerichtetes Haus empfiehlt Projektleiter Michael Fuchs gerne den nachwachsenden Rohstoff Holz. Damit war auch die Bauherrschaft sofort einverstanden. So wurden einzig der Keller und das Treppenhaus betoniert, bei 26 Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Minergie-P allem anderen handelt es sich um einen Holzelementbau. Die vorvergraute Holzfassade unterstreicht die Bauweise noch zusätzlich. Herausforderung Treppenhaus «Optisch tut das betonierte Treppenhaus dem Haus gut», findet Architektin Karau und erzählt von den Herausforderungen, die sich hier auftaten. Das unbeheizte Treppenhaus ist nämlich konisch angelegt. Dies hatte mit der Form des Grundstückes zu tun. «Um die vorgeschriebene Fluchtwegbreite von mindestens 1,20 Meter zu erreichen, wurden die Fenster im Treppenhaus aussenbündig gesetzt», erzählt sie. Endet denn das Treppenhaus wirklich im 1. OG, wie es dem Betrachter von aussen erscheint? «Natürlich nicht», lacht Karau. «Aber ab da wurde es ohne umlaufendes Podest weiter gezogen ins 2. OG.» Um Platz zu sparen kam eine betonierte Wand hier nicht mehr in Frage. Lediglich eine 12 cm breite Holzständerwand wurde gesetzt. Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Überall an die Grenzen gegangen Allmählich beginnt man zu ahnen, was die Planerin meint, wenn sie sagt, sie sei überall voll an die Grenzen gegangen um hier und dort ein paar Zentimeter zu sparen, welche der Wohnfläche zu Gute kamen. Nicht nur die Grenzabstände, auch die Gebäudehöhe und die Vorschriften bezüglich Dachform wurden bis zum Äussersten ausgelotet. Das war ein schönes Stück Arbeit und verlangte nach einer ausgeklügelten Lösung: «Aber das war es wert. Die Lage ist nämlich wirklich bestechend. Sogar vom Erdgeschoss aus sieht man auf den Zürichsee.» Die sorgfältige Ausführungsplanung zahlte sich aus: Trotz einiger Knacknüsse funktionierte die Umsetzung auf dem Bau viel besser, als man sich erhofft hatte. Drei ganz unterschiedliche Wohnungen Entstanden sind zwei 3,5-Zimmer-Wohnungen und eine 4,5-Zimmer-Maissonettewohnung. Die drei Wohnungen wurden durch die jeweili27 MFH in Stäfa Minergie-P gen Eigentümer ganz unterschiedlich gestaltet und materialisiert. Während im Erdgeschoss ein behaglicher Parkettboden verwendet wurde, sorgt in den beiden anderen Wohnungen ein eingefärbter Unterlagsboden für einen modernen Touch. Von der obersten Wohnung aus führt eine elegante geölte Metalltreppe hinauf ins Dachgeschoss. Unbehandelte Holzwände verleihen den Räumen eine natürliche Wärme. Zuoberst, von der grosszügigen Terrasse aus, geniesst man einen herrlichen Ausblick auf Stäfa und den Zürichsee. Bauherrschaft Familie Aebischer Eichbülstrasse 8 8712 Stäfa Architekt Fokus Energie AG Quellenweg 15 8634 Hombrechtikon Tel. 055 264 12 15 www.fokus-energie.ch Haustechnikplaner FUCHS AADORF Kieswerkstrasse 4 8355 Aadorf Tel. 052 368 03 03 www.fuchs-aadorf.ch Label Minergie-P erreicht Beheizt wird jede Wohnung mittels einer Kompaktwärmezentrale, welche Wärmepumpe und Komfortlüftung in einem Gerät vereint. Die notwendige Energie für das Vorwärmen der Frischluft, für die Heizung und für das Brauchwarmwasser wird aus dem Erdregister bezogen. Und die Dämmung? Um keinen Wohnraum zu verlieren wurde gezielt nur so viel wie nötig gedämmt. «Da wir bei der Dämmung eng kalkulieren mussten, war es diesmal etwas schwieriger das Minergie-P Label zu erreichen», erinnert sich Projektleiter Fuchs. Erschwerend kam die nicht so wirklich kompakte Gebäudeform dazu. Letztlich wurden die genauen Berechnungen aber belohnt. Am 14. Januar 2014, zwei Monate nach Bezug, erhielt auch dieser Neubau aus dem Hause Fokus Energie AG mit der Nr. ZH-207-P das Zertifikat als Minergie-P Gebäude. � Holzbau Jampen Holzbau Industriestrasse 3 8335 Hittnau Tel. 044 995 14 15 www.jampen-holzbau.ch 28 Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 www.jampen-holzbau.ch Industriestrasse 3 8335 Hittnau 044 995 14 15 info@jampen–holzbau.ch Wir reden nicht über nachhaltig Bauen … … wir Bauen nachhaltig! Wir gratulieren der Bauherrschaft zum gelungenen Neubau und danken für den schönen Auftrag Ausführung der Spenglerarbeiten und Flachdachabdichtungen Die Spengler aus Elgg Wir dichten am besten! Auch wenn es sich nicht reimt Spenglerei Schnyder AG Tel. 052 366 17 37 Bahnhofstrasse 31, 8353 Elgg Fax 052 366 17 39 www.spenglerei-schnyder.ch [email protected] www.columbus.ch C O L U M B U S T R E P P E N Treppen-Ausstellungen in Oberbüren SG Niederbipp BE Columbus Treppen 9245 Oberbüren T 071 955 96 00 info @ columbus.ch 02 Wangen-, Spindel- & Estrichtreppen aus Holz, Stahl & Glas planen und fertigen wir auf Mass – Lieferung & Montage ganze Schweiz Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 29 Fokus Energie AG Massivholz – die Idee Die Idee ist so einfach wie genial: Verschieden ausgerichtete Schichten aus Holzbrettern werden mit Holzschrauben oder Hartholzdübeln verbunden und bilden so ein Bauelement, das die Vorteile aller anderen Bausysteme in sich vereint – sowohl aus dem Massivbau mit Beton und Backstein wie auch aus dem Leichtbau mit Holzständern. Und im Gegensatz zum klassischen Holzbau eines Blockhauses oder Strickbaus, die einfach aus liegenden Holzbalken aufgebaut sind, versperren sich die Holzbrettschichten gegenseitig zu einem statisch perfektionierten, steifen Wand-, Decken- oder Dachelement. Doch in einem Massivholzhaus steckt noch viel mehr drin, manchmal auch weniger: Denn im Gegensatz zur herkömmlichen Bauweise steckt hier absolut keine schädliche Chemie und kein Leim drin. Auch punkto Umweltschutz und Wohlbefinden übertrifft es alles andere bei Weitem, sowohl in der Produktion als auch in der Entsorgung und natürlich im alltäglichen Leben innerhalb der eigenen vier Wände. Massivholz – etwas für die Sicherheit Ein Haus aus Massivholz bietet viele besondere Punkte, was die Sicherheit anbelangt. Vor allem in Sachen Feuer überzeugt diese Bauweise. Obwohl Holz brennt, ist eine Brandwand aus Massivholz sicherer als eine Stahlbetonwand! Ein Widerspruch? Ganz und gar nicht! Deckschicht aussen Mit sichtbaren Holzdübeln, im Innenbereich oftmals verkleidet mit Lehm- oder Gipsplatten, im Aussenbereich mit Wärmedämmung Massivholz – Wohnen Sie sich gesund! Holz wirkt erwiesenermassen beruhigend auf uns Menschen. Wer in einem Raum aus Holz schläft, ist danach erholter und dessen Herz kam mit über 3000 Herzschlägen weniger pro Nacht aus. Das entspricht rund einer Stunde Herzschlägen, die man sich da im Schlaf einspart! Auch sind Kinder in einem Holzschulhaus viel leistungs- und aufnahmefähiger als solche in Glas- und Betonbauten. Wieso nicht diese positiven Effekte an einem Ort nutzen, an dem man so viel Zeit verbringt: im eigenen Zuhause? Ein Massivholzhaus besteht durch und durch aus Holz – auf jegliche Bauchemie wird verzichtet! Deshalb kann es auch richtig atmen Deckschicht innen Fertige Holzoberfläche aus stehenden oder liegenden Brettern mit Nut und Kamm, je nach System mit oder ohne sichtbare Holzdübel Kernschichten Bestehend aus stehenden, liegenden und diagonal angeordneten Holzbrettern 30 In einem Grossbrandversuch in Österreich wurde Erstaunliches festgestellt: Bei einer Feuertemperatur von rund 1210 °C stieg die Temperatur im Nachbarraum nur um 9,5 Grad an, und das bei einer Massivholzwand von nur 10 cm Stärke! Die Temperatur des Feuers war also fast ganz vom Holz absorbiert worden. Deshalb verbrennt man sich auch nicht die Hände am Holzstecken beim Wurstbraten über dem Feuer. Eine Betonwand hingegen brennt zwar nicht, gibt die Temperaturen aber um ein Vielfaches schneller an den Nachbarraum weiter. Aufgrund der hohen Temperatur setzt sich der Brand dort durch Selbstentzündung der Materialien dann umso schneller fort! fertiges Massivholzelement Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 und seine Bewohner genauso! Die Holzelemente nehmen Feuchtigkeit auf und geben sie im genau richtigen Mass wieder ab. Deshalb werden Sie in einem Massivholzhaus auch nie graue Ecken finden! Denn in einem Massivholzelement gibt es keine Kunststofffolien, Dampfsperren oder Leimschichten, die das Haus zu einem ungemütlichen Plastiksack machen. Deshalb kommt ein Massivholzhaus auch ganz gut ohne eine teure, unterhaltsintensive kontrollierte Wohnraumlüftung aus. Diese ist in einem Massivholzhaus von Natur aus drin! Weiter ist das Wohnklima in einem Massivholzhaus schon ab dem ersten Tag behaglich. Denn im Gegensatz zum Backstein- oder zum Betonbau wird hier keine zusätzliche Feuchtigkeit eingebaut, und es gibt keine Austrocknungszeit, welche den Bauablauf verzögert. Massivholz – etwas fürs Auge Je nach Geschmack der Bauherrschaft können die Verbindungsdübel sichtbar oder nicht sichtbar angebracht werden. So hat das Massivholzelement bei seiner Lieferung auf die Baustelle eine fixfertige schöne und natürliche Oberfläche. Dies spart Zeit und Geld und verleiht dem Raum von Anfang an eine warme Ausstrahlung. Damit es dennoch nicht allzu «holzig» wird, werden die inneren Trennwände oft verputzt. So ergibt sich ein schönes Zusammenspiel von warmen Holzoberflächen und z. B. weissen Verputzwänden. Gegen aussen ist ein Holzhaus so variabel wie jedes andere Bausystem auch: Von der Holzschalung über vorgehängte Fassadenplatten bis zum klassischen Verputz ist alles möglich. Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Massivholz – seit Jahrtausenden bewährt Wussten Sie, dass das älteste Holzhaus von Europa in der Schweiz steht? Es stammt aus dem Jahre 1176, ist also über 800 Jahre alt! Im Innern ist’s im Winter immer noch wärmer als in einem gleich alten Steinhaus. Die Lebensdauer eines Holzhauses hängt einzig und allein vom Witterungsschutz ab, denn Holz, das vom Regen geschützt ist, hält über Hunderte von Jahren! Pro Sekunde wächst in unseren Wäldern übrigens ein Würfel von fast 70 cm Kantenlänge Holz nach. Das ist jährlich rund 1 m3 Holz pro Bewohner der Schweiz. Damit könnte man für jeden einzelnen Einwohner unseres Landes alle vierzig Jahre ein neues über 100 m2 grosses Massivholzhaus bauen. Es ist also genügend Holz vorhanden – heute, morgen und auch übermorgen. Denken Sie also daran: Umweltfreundliches Bauen fängt schon bei der Wahl der Materialien an! � Fokus Energie AG Nachhaltig planen – Ökologisch bauen Quellenweg 15 8634 Hombrechtikon Telefon 055 264 12 15 fokus-energie.ch -4.//42)0# '24$3$ ! &1%2%#0(./ "4+3$ Massivholzbau 31 Arealüberbauung Suurstoffi Rotkreuz Wirtschaftlich, CO2-neutral, ganzheitlich Die Zug Estates Gruppe realisiert an zentraler Lage beim Bahnhof Rotkreuz im «Suurstoffi» ein zukunftsweisendes Pionierprojekt. Die Hybridkollektortechnologie von Meyer Burger reduziert in der Gebäudetechnik, in Kombination mit anderen, wichtigen Systembausteinen, den Energieeinsatz von nicht erneuerbaren Energien. Die lokale Energie wird auf dem Dach geerntet, im Boden gespeichert und zum gewünschten Zeitpunkt mit Wärmepumpen auf die benötigten Temperaturen angehoben. Dieses Prinzip ermöglicht eine emissionsfreie Strom- und Wärmeversorgung der gesamten «Suurstoffi»-Überbauung. Auf dem Areal «Suurstoffi» in Rotkreuz-Risch entsteht bis 2018 ein integriertes und verkehrsfreies Quartier, in dem Wohnen, Arbeiten und Freizeitaktivitäten miteinander verbunden sind. Im Endausbau wird die «Suurstoffi» Raum für rund 1500 Bewohner und etwa 2500 Arbeitsplätze bieten. Im Frühling 2013 wurde die erste Bauetappe abgeschlossen. Das Wohnungskonzept über- 32 zeugt mit seiner Vielfalt an durchdachten Grundrissen und hochwertigen Materialien. Bei rund 230 Wohnungen der ersten Realisierungsetappe entstehen über 160 verschiedene Grundrisse. Zweite Bauetappe In einer zweiten Realisierungsetappe, mit einem Investitionsvolumen von rund CHF 100 Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Meyer Burger AG Millionen, baut Zug Estates ein Bürogebäude und eine Wohnsiedlung mit neun Gebäuden. Die besonders umweltfreundliche Holzmischbauweise mit insgesamt 156 Wohnungen ist das grösste Holzbauprojekt dieser Art in der Zentralschweiz. Ab 2015 können die behaglichen Mietwohnungen im mittleren Preissegment mit 1,5 bis 5,5 Zimmern bezogen werden. Die gesamte «Suurstoffi» weist ein CO2-freies Energiekonzept auf. Deshalb wurden alle Dächer der Gebäude in der zweiten Bauetappe mit Hybridkollektoren von Meyer Burger ausgerüstet. Mit den Schweizer Hybridkollektoren aus Thun kann der Selbstversorgungsgrad der Überbauung von 67% auf 80% erhöht werden. In der vorgesehenen dritten Bauetappe soll der Selbstversorgungsgrad weiter gesteigert werden. Diese Osterweiterung wird bis etwa 2020 gebaut. Ästhetische Integration Die hohe Selbstversorgung kann nur erreicht werden, wenn das eintreffende Sonnenlicht maximal genutzt wird. Eine maximale Anzahl Hybridkollektoren wurde entsprechend platziert. Die Architekten und Energiespezialisten einigten sich auf eine Lösung, bei der die Hybridkollektoren waagrecht und vollflächig auf den Gebäudedächern der zweiten Bauetappe angeordnet wurden. Eine Aufständerung gegen Süden würde den Energieertrag pro Kollektor steigern, jedoch könnten wegen des benötigten Abstands zwischen den Modulreihen mindesNachhaltig Bauen | 3 | 2014 tens 30% weniger Kollektoren aufgebaut werden. Statement Dr. Roman Gysel, Die dadurch entstandene Leiter Projektgeschäft Energy Systems, Dachbelegung ermöglicht Meyer Burger AG einen maximalen Energie- «Wir sind stolz in einem so bedeutenErtrag pro m² Dachfläche den Pionierprojekt der Gebäudetechnik sowie ein ästhetisch opti- mitarbeiten zu dürfen, das internatiomales Erscheinungsbild. nal eine Leuchtturmposition einnimmt. Das niveau-ausgleichende Damit glauben wir einen Beitrag leisten Solarmodulbefestigungs- zu können zur Umsetzung der Energiesystem wurde von Meyer strategie des Bundesrates.» Burger in Zusammenarbeit mit dem lokalen Spezialisten, der Bossard AG, speziell für die «Suurstoffi» konzipiert. Die Konstruktion ermöglicht eine dachrandbündige Montage. Die Hybridanlagen sämtlicher Gebäude weisen Absturzsicherungen parallel zum Dachrand auf, die keinen Schattenwurf auf die Kollektoren verursachen. Enger Zeitplan Für den Holzbau der zweiten Etappe sprachen der nachhaltige Rohstoff und die kurze Bauzeit. Die benötigten Hybridkollektoren für die insgesamt zehn Gebäude wurden, abgestimmt auf das Bauprogramm, in Thun hergestellt und ausgeliefert. Die Herausforderung auf der grossen Baustelle war die Koordination sämtlicher Schnittstellen innerhalb kürzester Zeit. Die Installationen der Hybridanlagen wurden in nur einem halben Jahr ausgeführt. 33 Arealüberbauung Suurstoffi Rotkreuz Meyer Burger AG Smartes Energiekonzept Zug Estates hat sich zum Ziel gesetzt, den Betrieb ihrer Immobilien ohne zu«Dank der sehr guten Zusammenarbeit sätzliche externe Energiealler beteiligten Firmen, konnten Termine, Kosten und Qualität der Anlage zufuhr sicherzustellen und durch deren Betrieb kein zur allseitig bester Zufriedenheit ausCO2 auszustossen (Vision geführt werden.» Zero-Zero). Im «SuurstoffiAreal» werden diese ehrgeizigen Ziele bereits heute erreicht. Das ausgeklügelte Energiekonzept funktioniert durch die Nutzung von Erdwärme und Sonnenenergie. Im Winter wird aus dem Erdsondenfeld mit 220 Erdsonden Energie entnommen, im Sommer wird die Überschusswärme vom Dach oder aus den Büro- und Wohnräumen eingelagert und gespeichert. Ein Leitungssystem, das alle Gebäude untereinander verbindet (Anergienetz), erlaubt den Wärmeaustausch zwischen den Gebäuden, z. B. die Nutzung von Abwärme aus einem Bürogebäude zur Warmwasseraufbereitung in Wohnhäusern. Photovoltaikmodule und Hybridkollektoren erzeugen Statement Christoph Graf, Bauleiter, Pasquale Baurealisation GmbH Übersicht Bauetappe zwei: Anzahl Hybridkollektoren Kollektorenfläche Thermische Leistung Elektrische Leistung Ertragsprognose: Spezifischer thermischer Ertrag Spezifischer elektrischer Ertrag Gesamter thermischer Ertrag Gesamter elektrischer Ertrag 34 2125 3515 1912.5 595 400 900 1 405 900 544 678 die für den Betrieb der Anlagen, insbesondere die Wärmepumpen, notwendige Energie vor Ort. Der Stromausgleich zwischen Bezug und Produktion erfolgt über das öffentliche Netz. Die Wirtschaftlichkeit der Anlage wird dank tiefer Betriebskosten und der frei zur Verfügung stehenden Kühlung erreicht. Natürlich sorgt das effiziente Energiekonzept für ein ganzjährig angenehmes Raumklima. Wie gut die geplanten Konzepte in der Realität funktionieren, analysiert die Hochschule Luzern mit einer umfangreichen Datenerhebung und Auswertung. Die gleichen Ideen wie beim Energiekonzept der «Suurstoffi» werden auch andernorts bereits umgesetzt. Die 2Sol-Allianz fördert und optimiert das Konzept der lokalen Produktion und Speicherung im Erdreich. Funktionsweise der Hybridtechnologie Wie funktioniert die Wärmeversorgung in solchen Konzepten konkret? Im Sommer wird die Wärme aus dem Hybridkollektor der Wärmepumpe zugeführt. Mit der überschüssigen Solarwärme des Hybridkollektors wird das Erdreich regeneriert. Diese Regeneration stellt eine saisonal ausgeglichene Bilanz zwischen Wärmebezug und Wärmezufuhr im Erdreich sicher. Somit ist gewährleistet, dass die Wärmepumpe während der gesamten Betriebszeit mit hohen Quelltemperaturen versorgt und damit die kontinuierliche Auskühlung der Winterwärmequelle während der Betriebsjahre verhindert wird. Dadurch wird der elektrische Verbrauch vermindert und die Effizienz über die gesamte Lebensdauer der Anlage gesteigert. Bei hoher Sonneneinstrahlung wird die Wärmepumpe im Winter mit der Wärme aus dem Hybridkollektor gespeist. Liefern die Kollektoren wetterbedingt zu wenig Energie, dient die Erdwärmesonde als alternative Wärmequelle im System. � Stück m2 kWp kWp kWh/m²a kWh/kWp kWh/a kWh/a Meyer Burger AG Schorenstrasse 39, 3645 Gwatt (Thun) www.meyerburger.com Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 MFH Buchzelgstrasse Zürich Allianz 2SOL Erstes 2SOLMehrfamilienhaus realisiert Von Anita Bucher Eine emissionsfreie und nachhaltige Versorgung von Gebäuden mit Wärme, Kälte und Elektrizität, das ist das Ziel der Allianz 2SOL. Ein Jahr nach dem die intensive Zusammenarbeit innovativer Unternehmen aus der Gebäudetechnik, Industrie und Bauwirtschaft gestartet ist, wartet die Allianz mit beachtlichen Resultaten auf, wie das Beispiel dieses Neubaus in Zürich-Witikon zeigt. Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 «Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not.» Das altbekannte Sprichwort lässt sich nun auch auf Solarenergie übertragen. Mit dem 2SOL-System ist es möglich, Sonnenenergie im Erdreich zu speichern und bei Bedarf wieder zu nutzen. Das Gebäude an der Buchzelgstrasse 58 in Zürich-Witikon ist das erste realisierte 2SOL-Mehrfamilienhaus der Welt. Es nutzt Sonnenenergie mit einer extrem hohen Effizienz. Ein Ersatzneubau mit doppelt so viel Wohnraum Der Neubau befindet sich in Mitten von anderen Mehrfamilienhäusern aus den Fünfzigerbis Siebziger-Jahren. Ein solches stand auch 35 MFH Buchzelgstrasse Zürich auf diesem Grundstück. Aber die alten Bauten genügen den heutigen Bedürfnissen längst nicht mehr. Wohnraum ist knapp, verdichtetes Bauen ein Riesenthema. Die Stadt steht vor einem Generationenwechsel. 22 Mietwohnungen mit 2½ bis 5½ Zimmern sowie ein Tonstudio sind im Neubau untergebracht. Nun verfügt das Haus über doppelt so Wohnraum, wie bis anhin. Der lange Baukörper wartet mit einer mehr oder minder durchlässigen Fassade aus Glas und vorgehängten Betonkämmen auf und wirkt so angenehm leicht, trotz seiner Grösse. Äusserlich sieht man dem Gebäude sein innovatives Innenleben nicht an. Erst wer nachfragt, weiss, was für Hightech hier verbaut wurde. Clevere Haustechnik für äusserst tiefen Stromverbrauch Eine hoch effiziente Niederhubwärmepumpe, ein Photovoltaik-Hybridkollektor und ein Erdwärmespeicher bilden den Kern des eingebauten 2SOL-Gesamtsystems. Lüftung und Steuerung vervollständigen das Ganze. 2SOL erntet die grosse Menge an lokal verfügbarer Solarenergie und nutzt das Erdreich als saisonalen thermischen Speicher. Die abgeführte Wärme wird zur Warmwasseraufbereitung und zur Regeneration des Erdreiches verwendet. Denn 2SOL steht für «énergie solaire avec stockage au sol», was so viel heisst wie: Im Sommer wird die auf dem Dach geerntete überschüssige Sonnenenergie im Erdreich eingelagert, um sie im Winter zu nutzen. Ein simpler Gedanke im Grundsatz, genial in der Umsetzung. 1 5 4 3 2 36 1 2 3 4 5 Hybridkollektor Erdwärmesonde Wärmepumpe Lüftung Steuerung Ein emissionsfreies Gebäude Die einzelnen 2SOL-Komponenten wurden von den verschiedenen Herstellern aus der Allianz 2SOL so aufeinander abgestimmt, dass das System äusserst effizient arbeiten kann. Verglichen mit anderen Haustechniklösungen kommt 2SOL mit einem einzigartig tiefen Stromverbrauch aus. Wenn der gesamte Strom durch das 2SOL-System produziert oder ergänzend durch erneuerbare Energiequellen bereitgestellt wird, gilt ein Gebäude als emissionsfrei. An der Buchzelgstrasse 58 wurde dies angestrebt. Und Architekt Alexander Maier von Maier Hess Architekten geht sogar noch weiter: «Es gibt vermutlich kaum ein Haus in der ganzen Schweiz, das einen so hohen installierten COP (coefficient of performance) hat wie dieses.» Der Coefficient of Performance (COP) misst das Verhältnis von erzeugter Wärme zur eingesetzten elektrischen Energie. Offizielle Zahlen für den Neubau in Witikon liegen noch nicht vor. Aber: «Wir sind zuversichtlich beweisen zu können, dass der Neubau pro Quadratmeter deutlich weniger von aussen zugeführte Energie braucht als ein konventionelles MINERGIE-Haus», so Maier. Viel Glas, wenig Dämmung Emissionsfreier Komfort in Gebäuden, auch während der kältesten Tage des Jahres, das ist das Ziel des Ende 2013 lancierten Gesamtsystems 2SOL. Nun ist bereits das erste Mehrfamilienhaus realisiert und die verwendeten Dämmstärken lassen aufhorchen. Lediglich 8 cm wurden in der Fassade, 16 cm auf dem Dach gedämmt. Dennoch ist die Energiebilanz des Neubaus hervorragend. Rolf Mielebacher, Bereichsleiter HLK von Amstein + Walthert weiss: «Nicht nur die Dämmung ist schlank in diesem Gebäude. Nein, auch die Gebäudetechnik. Trotzdem muss auf nichts verzichtet werden, und alle Anforderungen an die Gebäudetechnik und Behaglichkeit werden erfüllt.» Klingt innovativ, und ist es auch. So sind etwa die Betondecken thermisch aktiviert und führen Wärme ab. Gleiches gilt für die Solarstromanlage auf dem Dach. Diese erzielt dank der kühlenden Koppelung mit dem Erdreich einen höheren Wirkungsgrad. Eine Solaranlage der neusten Generation Im Gegensatz zu Photovoltaikpaneelen, die nur Strom produzieren und dabei lediglich 5 bis 22 Prozent der solaren Energie in Strom umwandeln, wird bei der verwendeten HybridkollekNachhaltig Bauen | 3 | 2014 Allianz 2SOL toranlage auch die absorbierte Wärme genutzt. Durch das Abführen der Kollektorwärme wird die Photovoltaikanlage gekühlt und der Stromertrag maximiert. «Im Rahmen der Energiewende ist das 2SOL-System ein konkreter und wichtiger Schritt hin zu einer emissionslosen Energieversorgung von Gebäuden, der schon heute ohne Probleme realisiert werden kann, ja eigentlich realisiert werden muss! – Meyer Burger leistet hier mit den Hybridsolarsystemen einen wichtigen Beitrag», weiss Patrick Hofer-Noser, Präsident Allianz 2SOL und Head of Energy Systems der Meyer Burger AG. 500 Meter tiefe Erdsonde nutzt Hochtemperaturquelle Die Erdwärmesonde trägt viel zur positiven Energiebilanz eines 2SOL-Gebäudes bei. Für den Neubau an der Buchzelgstrasse heisst das: Eine koaxiale Membran-Erdwärmesonde mit einer Tiefe von 500 Metern wird das Gebäude im Winter mit der notwendigen Heizwärme versorgen. In diesen tiefen Gesteinsschichten herrscht üblicherweise eine natürliche Temperatur im Bereich von 25°C. 2SOL nutzt diese Hochtemperaturquelle für eine effiziente und kostengünstige Heizung mit Erdwärme. Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Fotos: Beat Bühler, Zürich 37 MFH Buchzelgstrasse Zürich Das Erdreich nachhaltig bewirtschaften und vollständig regenerieren Nur durch eine nachhaltige Bewirtschaftung des Erdreichs kann die benötigte Nutzwärme auch langfristig sicher gestellt werden. Mit 2SOL wird das Erdreich saisonal regeneriert. Das bedeutet, dass die im Winter entzogene Wärme dem Erdreich im Sommer wieder zugeführt wird. Dadurch kühlt das Erdreich selbst langfristig gesehen nicht aus. Eine solche Regeneration ist besonders in dicht besie- Die Allianz 2SOL Die Allianz 2SOL stellt als Zusammenschluss innovativer Unternehmen aus der Gebäudetechnik, Industrie und Bauwirtschaft dem Markt das Gesamtsystem 2SOL zur Verfügung und entwickelt es laufend weiter. Sie unterstützt als Ansprechpartnerin und Kompetenzzentrum für wirtschaftliche, zukunftsorientierte und umweltverträgliche Gebäude Bauherren, Architekten, Planer, Installateure und andere Interessierte bei der Koordination und Realisierung von 2SOL-Projekten. Die Allianz ist nicht gewinnorientiert. Diese AllianzMitglieder haben an der Buchzelgstrasse 58 das 2SOL-System umgesetzt: Planung Gebäudetechnik: Amstein + Walthert AG sowie Pfiffner AG Heizungsinstallation: Pfiffner AG Bohrung Erdwärmesonde: Broder AG Hybridkollektor: Meyer Burger AG Allianz 2SOL delten Gebieten die Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Nutzung von Erdwärme und einen hoch effizienten Wärmepumpenbetrieb. Vereinfachte Installation und Bedienung Nachdem der Vorläufer des 2SOL-Systems bereits 2011 erfolgreich an einem Mehrfamilienhaus in Zürich getestet werden konnte, wurde das ganze System für das erste offizielle Projekt an der Buchzelgstrasse nochmals optimiert. Die Installation der Anlage, die Wartung für involvierte Fachleute sowie die Bedienung für die Bewohner konnten vereinfacht und der Platzbedarf für die Technik angenehm reduziert werden. Für den Neubau in Witikon bedeutet dies: Die gesamte Wärmeaufbereitung ist in einem 12 m2 grossen Technikraum untergebracht. Beste Voraussetzungen also für einen einwandfreien Betrieb des ausgeklügelten 2SOLSystems. Im Winter, wenn das Thermometer in die Minusgrade fällt, werden die Bewohner ihr kuschlig-warmes Zuhause mit einem besonders guten Gefühl geniessen können. Sonnenenergie und Erdwärme sei Dank. � Unternehmen aus der Gebäudetechnik, Industrie und Bauwirtschaft können eine Mitgliedschaft bei der Allianz 2SOL beantragen. Informationen dazu auf www.2SOL.ch 38 Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 I N N O V A T I O N E N Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen MINERGIE CO2-Messgerät Abmessungen B: 120 mm, H: 100 mm, T: 110 mm Das neue MINERGIE CO2-Messgerät unterstützt Sie bei der Beratungstätigkeit und bei der Beurteilung der Raumqualität durch eine kombinierte Messung und Bestimmung des CO2-Gehaltes, der Lufttemperatur und der Luftfeuchte. Das über Netzteil betriebene Gerät hilft bei der Problemfeststellung zur CO2-Analyse und dem Monitoring von Wohnräumen (Unbehaglichkeitsanalysen, Feuchteprobleme, usw.), Besprechungs-, Aufenthaltsräumen im gewerblichen und öffentlichen Bereich (z. B. Schulen) und bei industriellen Anwendungen. Das Gerät verfügt über eine Speicherfunktion, was den Vorteil hat, dass dieses nicht mehr permanent mit dem eingeschalteten Laptop/PC verbunden sein muss. Zudem ist es einiges günstiger und umfasst erweiterte Funktionen als die bisher angebotenen. Akustisches Warnsignal bei Überschreitung voreingestellter CO2-Werte. Lieferung inkl. Software. MINERGIE-Mitglieder und -Fachpartner profitieren von Sonderkonditionen. Sie können dieses Gerät zum Preis von Fr. 95.– kaufen. Für alle andern gilt der reguläre Preis von Fr. 130.–. Alle Preise exklusiv MWST und Versandkosten. Bestellungen unter www.minergie.ch t Ho s! w Ne Die exklusive Fassaden-Dämmplatte von SAGER mit dem hervorragenden Lambda-Wert von 0,030 W/mK! Carbolane • Neuste Glaswolle Technologie «Q30 compound based» • Optimal für hinterlüftete Fassaden • Schlankere Wandaufbauten möglich • Universell einsetzbar auch im Holzbau • Bestes Preis / Leistungsverhältnis • Brennt nicht Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Sager AG CH-5724 Dürrenäsch www.sager.ch Tel. +41 62 767 87 87 Fax +41 62 767 87 80 [email protected] 39 MFH Wagenburg Seegräben Synergie im Grünen Von Carmen Nagel Eschrich Harmonisch und strahlend wie auf einer Postkarte: Ein modernes und dennoch traditionell mit Holz verschaltes Mehrfamilienhaus ruht eingebunden in seine ländliche Umgebung, davor liegt blauschimmernd der Pfäffikersee. Um diesen Minergie-P-Eco-Bau herrscht entspannte Urlaubsatmosphäre, geschaffen von der SRT ARCHITEKTEN AG und einer überaus nachhaltig orientierten Bauherrschaft. 40 Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Minergie-P-ECO Fotos: Klaus Hoffmann, Wetzikon Am Anfang stand eine Bauherrschaft mit herrlichem Stück Land am idyllisch gelegenen Seeufer. Schon seit Generationen gehörte das Grundstück der Familie, Kindheitserinnerungen verband sie mit der Hofanlage aus den Zwanzigerjahren. Doch die Gebäude waren in die Jahre gekommen, es musste etwas getan werden. Zur Beratung wurde Yves Thalmann von der SRT Architekten AG hinzugezogen; über ein Jahr lang wurden die Optionen von Abbruch und Neubau gegenüber einer Renovierung abgewogen. Letztlich stellte das Team fest, dass mit der Erhaltung der Anlage zu viele Kompromisse eingegangen werden müssten, denn schliesslich sollte «etwas Gutes» entstehen. all diese Ressourcenverschwendung haben wir bewusst verzichtet», so Bauherrschaft und Architekt einstimmig. Sparsam So startete die Planung für den Neubau am leicht geneigten Osthang, oberhalb gesäumt von der durch Pendler frequentierten Strasse. Nur ein schmaler Grünstreifen trennt von der Grundstücksgrenze, doch selbstbewusst betont eine Mauer die Abgrenzung, sie hält Schall und Lärm der Strasse fern. Dahinter liegen die Parkplätze der acht Mietwohnungen – und keine typische Tiefgarage, wie sie Unmengen an Grauenergie verschlingen würde: tonnenweise Erdreich, das auf LKW verladen weggeschafft werden muss, neue LKW, die frischen Beton zur Erstellung dieses Geschosses anliefern, für die volle Funktionsfähigkeit ein Lift. – «Auf Traumblick inklusive Ohne die Gegebenheiten zu kennen, würde man spontan einem Neubau die Ausrichtung nach Süden empfehlen, um solare Gewinne zu maximieren. Doch in diesem Fall entschied man sich für eine Ost-West-Orientierung, denn so profitiert jede der acht Wohnungen einerseits vom traumhaftem Seepanorama und andererseits von der Abendsonne im Freien. Die Aussenanlagen Richtung Süden werden gemeinschaftlich genutzt: «Die soziale Komponente bei dieser Anordnung ist nicht zu vernachlässigen, zwischen den Bewohnern herrscht reger Austausch und gute Stimmung», so Architekt Thalmann. Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Sinnvoll genutzter Freiraum Über dem Parkplatz hinter der Schallschutzwand sind es nur wenige Schritte bis zu den Haustüren; die Wohneinheiten werden über zwei aussenliegende Treppentürme und Laubengänge erschlossen. Wieder verzichtete man konsequent auf einen unnötig beheizten und wartungsintensiven Raum, das herkömmliche Treppenhaus. Dazwischen verborgen, da eingegraben, werden bis zu 16 000 Liter Regenwasser gespeichert. Genutzt wird es für die WC-Spülung und die Gartenpflege. 41 MFH Wagenburg Seegräben Minergie-P-ECO ren Material aufgenommen und verhindert so Überhitzungen. Zudem dämmt es hervorragend Schall, ein wichtiger Punkt für die Ansprüche im Mehrfamilienhaus. Bauherrschaft M. Bodmer Im Bachtel 9 8332 Russikon Architekt/Bauleitung SRT ARCHITEKTEN AG Zürichbergstrasse 98 8044 Zürich Tel. 043 268 85 85 www.srt-architekten.ch Hybrid – die Kombination zum Erfolg Die Kubatur ist schlicht, der 36 Meter lange Quader wurde in Hybridbauweise erstellt: Der komplette Innenraum wurde dazu herkömmlich betoniert und gemauert, erst dann wurde das nachhaltige Holzkleid übergestreift. Der Vorteil liegt klar in der Kombination der beiden Materialien: Holz ist ein nachwachsender, atmungsaktiver, ökologisch höchst attraktiver Baustoff, der allerdings Wärme schlecht speichert. Diese Aufgabe übernehmen in diesem Bauwerk die massiven Wände und Decken, sie bieten hervorragenden, latenten Speicher. Die Energie der Sonne wird in diesem schwe- Weniger ist mehr Wo kann sinnvoll eingespart werden? Kritisch hinterfragte Architekt Thalmann gängige Lösungen und erwirtschaftete beträchtliche Einsparungen: So reduzierte er die Energiebezugsfläche, indem der Keller unbeheizt blieb, was wiederum die Heizlast herabsetzte. Wo der Planer jedoch nicht auf die ökologische Leinendämmung verzichten wollte, war in der Fassade – auch keine Schwächung wurde toleriert: Ein Storenkasten birgt immer eine Wärmebrücke im Sturzbereich, weshalb hier als Alternative Schiebeläden entwickelt wurden. Sie liegen ausserhalb des Dämmperimeters und bieten den Bewohnern wärmebrückenfreies Verdunkeln und Verschatten. Optisch verschwinden und verschmelzen sie mit der Fassade aus vertikaler, vorvergrauter Holzschalung. Schlicht richtet sich über den Geschossen ein steiles Satteldach auf, das reichlich Energie liefert: 96 m2 dachintegrierte Photovoltaikanlage mit 24 m2 Solarthermie erwirtschaften in der Summe mehr Energie, als die Bewohner verbrauchen. Wer Gutes schafft, muss wenig für die Werbetrommel investieren: Alle Wohnungen wurden, ohne ein Inserat zu schalten, umgehend vermietet! � Objektkenndaten Standard Minergie-P-ECO® Bauweise Hybrid HLKS-Planer hässig sustech gmbh Neuwiesenstrasse 8 8610 Uster Tel. 044 940 74 15 www.sustech.ch U-Werte Dach 0,09 W/m2K Wand 0,12 W/m2K Boden 0,09 W/m2K Energiebezugsfläche 1116 m2 Holzbau Jampen Holzbau Industriestrasse 3 8335 Hittnau Tel. 044 995 14 15 www.jampen-holzbau.ch Bauvolumen (Sia 416) 4781 m3 Heizsystem Wärmepumpe (Sole/Wasser) Erneuerbare Energien Solarthermie 24 m2 Photovoltaik 16.5 kWp, 96 m2 dachintegriert 16 767 kWh/a Heizwärmebedarf Qh 10,0 kWh/m2a (mit Lüftungsanlage) Gesamtenergiebedarf Wärme 30,8 kWh/m2a (Minergie-P Antrag) Strombedarf Wärmepumpe (Heizen + Warmwasser) +13,1 kWh/m2a (gewichtet) Strombedarf Lüftung, Hilfsbetriebe, Warmwasser +9,0 kWh/m2a (gewichtet) Stromproduktion PV-Anlage –24,4 kWh/m2a (gewichtet) Bilanz –2,3 kWh/m2a (gewichtet) Fenster 1a hunkeler AG Bahnhofstrasse 20 6030 Ebikon Tel. 041 444 04 40 www.1a-hunkeler.ch 42 Fenster 0,80 W/m2K Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 STIEBEL ELTRON AG Publireportage STIEBEL ELTRON. Innovativ in die Zukunft. Was vor 90 Jahren mit einer innovativen Erfindung in einer Hinterhofwerkstatt begann, wurde zu einem international ausgerichteten Unternehmen, das weltweit zu den Markt- und Technologieführern in den Bereichen «Haustechnik» und «Erneuerbare Energien» gehört. Aus der Hinterhofwerkstatt zum Weltmarktführer Die Erfolgsgeschichte begann im Jahre 1924, als sich der junge Ingenieur Dr. Theodor Stiebel beim Erhitzen von Wasser so sehr über den klobigen Kolbentauchsieder ärgerte, dass er kurzerhand einen neuen, praktischen und langlebigen Ringtauchsieder erfand. Die Branche war begeistert und der junge Ingenieur ENERGY CAMPUS in Lupfig STIEBEL ELTRON AG in der Schweiz Seit der Firmengründung in der Schweiz ist das Unternehmen kontinuierlich gewachsen. Mittlerweile beschäftigt STIEBEL ELTRON AG Schweiz rund 80 Mitarbeitende im Innen- und Aussendienst. Über 3000 Wärmepumpen werden pro Jahr verkauft. 2012 konnte der neue ENERGY CAMPUS an verkehrsgünstiger Lage in Lupfig eröffnet werden. Der neue Firmensitz steht ganz im Zeichen von Nachhaltigkeit: Als erstes Gebäude erhielt das Kompetenzzentrum das Minergie-P-Label inklusive Lagerhalle. Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 lancierte die erste Produktion. Das kleine Unternehmen aus der 450 m2 grossen Hinterhofwerkstatt in Berlin wuchs zu einem international agierenden Technologieunternehmen heran. Mit fünf nationalen und internationalen Produktionsstätten, weltweit 24 Tochtergesellschaften und Vertriebsorganisationen in über 120 Ländern gehört STIEBEL ELTRON zu den führenden Herstellern im Bereich der Haus- und Systemtechnik. Das gesamte Leistungsspektrum des Unternehmens umfasst die Bereiche Warmwasser, Raumheizung, Klima und Erneuerbare Energien. Von Anfang an entwickelt und produziert die Firma Geräte auf technisch höchstem Niveau. Der unternehmerische und technische Erfahrungsschatz spiegelt sich in zahlreichen Patenten und innovativen Produkten wider. Mit Erfahrung die Zukunft prägen In den 70er Jahren begann STIEBEL ELTRON als einer der ersten Hersteller mit der Entwicklung und Produktion von Wärmepumpen und traf damit den Zeitgeist. Insbesondere in der Schweiz stand man der modernen Technologie offen gegenüber. Bereits im Gründungsjahr der Tochtergesellschaft konnten über 100 Wärmepumpen verkauft werden. In den nächsten Jahren hatte das kontinuierliche Wachstum zur Folge, dass das Mutterhaus in Holzminden auf die Weiterentwicklung der Wärmepumpe setzte, obwohl sich diese in Deutschland noch gar nicht durchzusetzen vermochte. Heute sind die erneuerbaren Energien das Kerngeschäft der STIEBEL ELTRON GmbH. Die Schweiz ist mit über 3000 verkauften Wärmepumpen pro Jahr eine der wichtigsten Ländergesellschaften der Unternehmensgruppe. 43 STIEBEL ELTRON AG Rubriktitel So individuell wie Sie. Wärmepumpen für jedes Bedürfnis. Die Lüftungs-Integralgeräte mit integrierter Wärmepumpe wurden speziell für Passivhäuser entwickelt und vereinen alle haustechnisch notwendigen Funktionen in sich: kontrollierte Be- und Entlüftung des Gebäudes mit Wärmerückgewinnung, Beheizung, Warmwasserbereitung sowie Kühlung. Das LWZ 504 E ist neu mit einem drehzahlgeregelten Inverter-Verdichter erhältlich und eignet sich somit auch für den Einsatz bei grösserem Wärmebedarf bis 8 kW. 44 Ökologische Wärmeerzeugung dank revolutionärer Technik Der Klimawandel sensibilisiert Bauherrschaften, Architekten und Ingenieure gleichermassen, sich für nachhaltige Systeme einzusetzen. Gerade weil ökologische Wärmeerzeugung immer wichtiger wird, investiert STIEBEL ELTRON viel in die Entwicklung und Verbesserung energieeffizienter Geräte. Energieeffizienz ist aktiver Klimaschutz – und das ist die Spezialität von STIEBEL ELTRON. Mit der innovativen Technologie «Inverter 3.0» gelang STIEBEL ELTRON eine revolutionäre Entwicklung. Denn die Inverter-Technik sorgt dafür, dass die Leistung der Wärmepumpe automatisch an den individuellen Wärmebedarf angepasst wird. Dank dieser Leistungsregulierung wird die Effizienz der Anlage noch mehr optimiert und der Strombedarf massgeblich reduziert. Zudem sind Geräte mit Inverter-Verdichter sehr leistungsstark: Sie erreichen sensationelle Leistungswerte von bis zu 4.14 (COP), auch bei niedrigen Aussentemperaturen. Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Willkommen im neuen Energie-Zeitalter | Mit STIEBEL ELTRON haben Sie Anschluss an den saubersten, preiswertesten und krisensichersten Energielieferanten der Welt: an die Natur. Ob Wärmepumpe, Lüftungssystem, Photovoltaik oder Solarthermie – dank hocheffizienten Technologien werden erneuerbare Energien nachhaltig nutzbar. Setzen auch Sie auf eine von über 30’000 STIEBEL ELTRON Systemlösungen. STIEBEL ELTRON. Wärmepumpen-Spezialist. Seit über 40 Jahren. www.stiebel-eltron.ch Mit energiegeladener Technik ins Powerplay Nebst neuen Technologien sind auch kompakte Produkte eine Stärke von STIEBEL ELTRON. Das Lüftungsintegralsystem LWZ 504 E beispielsweise ist ein modernes Multitalent in ansprechendem Design, welches Heizen, Lüften, Kühlen und Warmwasseraufbereitung in einem Gerät vereint. Die Kraftpakete der LWZBaureihe sorgen nicht nur für ein warmes Zuhause und warmes Wasser. Sie übernehmen auch die Be- und Entlüftung von Wohnungen und Einfamilienhäusern. Die Abluft und auch die Zuluft werden zentral durch das Gerät aus den einzelnen Räumen abgesaugt beziehungsweise zugeführt. Dadurch wird der Komfort gesteigert und die Heizkosten werden gesenkt. «Wir vergleichen dieses unschlagbare Multitalent gerne mit dem dynamischen Spiel unseres Werbeträgers, des Eishockeyspielers Roman Wick», sagt Paul Stalder, Geschäftsführer STIEBEL ELTRON Schweiz. Genau wie der Profispieler verfügt das LWZ 504 E über energiegeladene Technik und erreicht dadurch verbesserte Leistungszahlen sowie erhöhte Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Warmwasserleistung. Die kraftvolle Dynamik zeigt sich im effizienten Zusammenspiel aller Komponenten und vor allem in der Anpassung an den Wärmebedarf. Besonders viel Power erreicht der leistungsoptimierte InverterVerdichter und eignet sich dadurch für einen Wärmebedarf von bis zu 220 m2 oder 8 kW. Die Lüftungsintegralsysteme wurden speziell für Passiv- und Niedrigenergiehäuser entwickelt. Sie verfügen über eine Passivhauszertifizierung und bestechen zudem durch ein modernes Design und zukunftsweisende Technik. Zukunftsfähig ist das erfolgreiche Komplettsystem auch deshalb, weil es mit Solar und Photovoltaik kombinierbar ist. Durch die stabile und schalloptimierte Gehäusekonstruktion sowie die integrierte Inverter-Technologie ist es gar um gut 2 dB leiser als sein Vorgänger. Was mit einer Vision begann, wird durch sorgfältige Weiterentwicklung der bewährten Tradition auch in modernen Produkten fortgeführt. � STIEBEL ELTRON AG Industrie West Gass 8 5242 Lupfig Telefon 056 464 05 00 www.stiebel-eltron.ch 45 Ytong® and Multipor® are registered trademarks of the Xella Group. Xella Porenbeton Schweiz AG Publireportage ›› EIN HÖRBAR GUTES KLIMA Zwei neue Objekte bieten attraktiven Wohnraum am Säntisrain in Wädenswil. Peter Hugentobler plante mit seiner Stari Bau AG ein Mehrfamilienhaus und etwas oberhalb davon eine Villa. Die beiden Häuser beeindrucken mit der schönen Aussicht auf den Zürichsee und ein angenehmes Raumklima, verwirklicht durch den Einsatz von Porenbeton. Die oberen Etagen bestehen aus einem Ein-Stein-Mauerwerk mit 40 cm dicken Porenbetonsteinen. «Heute hat man in der Gesellschaft Bonuspunkte, wenn man gesund baut», sagt Peter Hugentobler, der seit 25 Jahren auf homogene Mauer­ werke mit Ytong setzt. «Das Produkt ist gut und einfach zu verarbeiten.» In Wädenswil realisierte er mit sei­ nem Unternehmen, der Stari Bau AG, ein Mehrfamilienhaus mit vier Eigen­ tumswohnungen. «Im Innenraum gibt es praktisch keine tragenden Elemente», erklärt Hugentobler. Dafür brauchte es Betonelemente, welche die Stabilität gewährleis­ ten. Auf drei Etagen erstrecken sich grossflächige Wohnungen, die bis auf die tragenden Elemente mit Ytong realisiert wurden. Aufgrund der bau­ lichen Gegebenheiten wurde hier eine zweifache Ausführung, also einen tragenden Stein und Multipor als Iso­ lationsschicht verwendet. Auf diese Weise werden die geforderten Dämm­ werte mit kleineren Mauerstärken erreicht. Überdies gewährleistet Porenbeton einen guten Schallschutz. Die Feuchtigkeit regulieren Hinter dem Mehrfamilienhaus befin­ den sich Gebäude, die im südländi­ schen Stil gehalten sind. Im Rahmen des Bauprojekts um sein Mehrfami­ Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Das Mehrfamilienhaus besticht durch seine weiten umlaufenden Terrassen und viel Glas. lienhaus baute Hugentobler zusätz­ lich eine Villa im selben Stil. Auch hier setzte der Planer Porenbeton ein. Aufgrund der statischen Anforde­ rungen sind Teile im Untergeschoss betoniert. Mauern dazwischen sind in Ytong ausgeführt. Im Erdgeschoss, das gegen Süden in den Hang hinein betoniert ist, bestehen die übrigen, freistehenden Mauern aus 40 cm dicken Porenbetonsteinen. «Das gibt Oberfläche, die als Feuchtigkeitsre­ gulator dient und auch im untersten Geschoss ein angenehmes Raumkli­ ma bringt», sagt Hugentobler. Positive Erfahrungen Als erfahrener Planer sieht Hugen­ tobler in einem Ytong­Bau einen bes­ seren Wertgegenstand als in einem konventionellen Haus mit Kompakt­ fassade: «Wenn ich das Bauwerk über die nächsten 50 Jahre betrachte, ist Ytong wahrscheinlich gesamthaft gesehen noch zu günstig.» Weitere Informationen zur Aussen­ und Innendämmung www.multipor.ch Xella Porenbeton Schweiz AG Kernstrasse 37, 8004 Zürich Telefon 043 388 35 35 E­Mail: [email protected] Objektadresse: Säntisrain 9, Wädenswil ZH Bauherr, und Bauleitung: Peter Hugentobler, Hugentobler Bau AG Architekt/Planer: Peter Hugentobler, Stari Bau AG Ytong Thermobloc 25.0 / Ytong P­Innenwände 12.5/15 cm: 111 m³ Multipor Fassadendämmung 14.0/20.0 cm: 282 m² Multipor Deckendämmung 6.0 cm: 416 m² Hersteller: Xella Porenbeton Schweiz AG, Zürich Baubeginn: 2013 Fertigstellung: Juli 2014 47 Rubriktitel Neubau Firmensitz Helios AG Otelfingen Mehr Luft für Helios Von Anita Bucher Industriebauten müssen längst keine langweiligen Zweckbauten mehr sein. Bei dieser gelungen Gestaltung eines Minergie-Neubaus ist der frische Wind am neuen Firmenstandort direkt spürbar. Der elegante Neubau an der Tannstrasse 4 in Otelfingen sticht Laien und Fachleuten gleichermassen ins Auge. Das Gebäude ist aber auch ein Musterbeispiel für formschönen Industriebau. Die versetzt angeordneten Stockwerke scheinen wie zufällig aufeinander gestapelt. Aber natürlich ist hier gar nichts 48 dem Zufall überlassen worden. Die Versätze strukturieren das grosse Gebäude und lassen es dadurch luftig leicht erscheinen. Leichtigkeit in «Wellblech-Optik» Die hinterlüftete Fassade mit der metallenen Trapezblech-Verkleidung stützt dieses Bild zusätzlich. Langgezogene Fensterbänder kontrastieren schön zu der Vertikal-Struktur in der Fassade und kommen so bestens zur Geltung. Die Dimensionen des Neubaus lassen sich am besten vor Ort erleben. Über der Tiefgarage befinden sich drei Docks für Lastwagen. Dahinter beginnt das gewaltige Hochregallager. Davon abgegrenzt gibt es weiter hinten ein Kleinteilelager. In den beiden Stockwerken Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Minergie über der grossen Lagerhalle sind Büros, Schulungsräume und eine kleine Cafeteria untergebracht. 50% mehr Lagerflächen, 100% mehr Komfort Platzmangel war eines der grössten Probleme am alten Firmenstandort nahe Zürich. Deshalb wurde beim Neubau in Otelfingen alles ein bisschen grösser geplant. Angefangen bei der Lagerfläche. Am neuen Standort ist sie rund anderthalb mal so gross wie bisher und alles befindet sich auf derselben Ebene. Im alten Gebäude war noch alles auf drei ver- Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 schiedenen Etagen verstaut gewesen. Was für ein Unterschied! Sechs Mitarbeitende arbeiten in der Logistik und wissen den neuen Komfort sehr zu schätzen. Die Büroräumlichkeiten wurden ebenfalls stark vergrössert. Hier wurde zudem ein moderner und eleganter Kundenbereich geschaffen, der gut zu den innovativen Produkten von Helios passt. Wo Helios drauf steht, ist Helios drin Auch die Zeiten der überhitzten Räume sind vorbei. Mit dem Minergie-Gebäude erfüllte 49 Neubau Firmensitz Helios AG Otelfingen Minergie sich Helios gleichzeitig den Wunsch nach einem energieeffizienten Gebäude wie auch nach mehr Komfort. Im Neubau versorgt die eingebaute Komfortlüftung jede Etage und jeden Raum mit frischer und gefilterter Aussenluft. Und natürlich hat der Anbieter hochwertiger Lüftungstechnik am neuen Standort, wo immer möglich, seine eigenen Produkte verbaut. Geheizt wird mittels Wärmepumpen und mehreren Erdsonden. Thermisch-aktivierte Betondecken sorgen im Winter für eine optimale Wärmeverteilung und kühlen das Gebäude im Sommer. Damit werden Fussbodenheizung und Klimaanlage gänzlich überflüssig. Steffen Schmidt, Geschäfts- und Verkaufsleiter Helios Ventilatoren AG «nachhaltig Bauen»: Herr Schmidt, mit dem Bezug des Neubaus in Otelfingen sorgen Sie für Aufbruchstimmung. Spüren Sie schon eine Reaktion innerhalb des Unternehmens? Natürlich spüren wir diese seit dem Umzug. Wir haben in allen Belangen mehr Platz und dies wirkt sich positiv für unsere Kundschaft und Mitarbeiter aus. Inwieweit profitieren die Kunden vom neuen Standort und der verbesserten Infrastruktur? Unser grösseres Lager kombiniert mit der neuen Lagerlogistik macht uns wesentlich schneller und flexibler. Wir haben heute Produkte in weit grösserer Menge an Lager. Dies bedeutet, dass wir beinahe immer lieferfähig sind. Moderne Arbeitsplätze motivieren die Mitarbeitenden Anfang Oktober hat Helios den neuen Firmenstandort bezogen. Einen Monat nach dem Umzug sind die Feedbacks der Mitarbeitenden durchwegs positiv. «Zwar ist die Umstellung für die Leute gross, insbesondere auch deswegen, da sie jetzt einen komplett neuen Arbeitsweg haben, aber die Architektur und die Einrichtung begeistern», weiss Marc Reineke, Marketingverantwortlicher der Helios Ventilatoren AG. Ein frischer Wind weht also bei Helios, ganz so wie sich das bei einer innovativen Firma für Lüftungstechnik gehört. � Glauben Sie, dass durch die effizienteren logistischen Abläufe auch die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert werden kann, oder anders gefragt, ergeben sich Vorteile in der Marktbearbeitung? Ganz klar ergeben sich für uns Wettbewerbsvorteile. Wer über 90% seiner Produkte dauernd an Lager hat und liefern kann, hat einen klaren Vorteil auf dem Markt. Um erfolgreich zu bleiben, wo sehen Sie die grössten Herausforderungen für Ihr Unternehmen in den nächsten Jahren. Für uns beginnt nun «Phase 2». Das bedeutet, dass wir ab nächstem Jahr unser Schulungsangebot auf dem Markt präsentieren werden. Wir wollen Installateure, Architekten und Haustechnikinteressierte für unsere Produkte begeistern und auch deren Handhabung schulen. Dieser Herausforderung möchten wir uns in der Zukunft vermehrt stellen. Besten Dank und viel Erfolg für die Zukunft. 50 Helios Ventilatoren AG Tannstrasse 4 8112 Otelfingen Tel. 044 735 36 36 www.helios.ch Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Unter meinem Dach stimmt die Energie. Ihr Partner für Strom und Wärme. BE Netz AG | Luzern | Ebikon | Zürich Tel 041 319 00 00 | www.benetz.ch Effingerhof AG Storchengasse 15 5201 Brugg Geballte Medienkompetenz. Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Telefon 056 460 77 77 Fax 056 460 77 70 info@effingerhof.ch www.effingerhof.ch 51 EgoKiefer AG Publireportage Hauptdarsteller Tageslicht EgoKiefer EgoKiefer präsentiert Fenster- und Türen-Innovationen für mehr Licht und Ästhetik EgoKiefer – die Nr. 1 im Schweizer Fensterund Türenmarkt – rückt die Hauptdarsteller des modernen Wohnens ins Rampenlicht: Licht und Design. Zahlreiche Fenster- und Türeninnovationen des Branchenleaders zeigen, wie EgoKiefer Produkte moderne Bodentiefe Fenster und Hebeschiebetüren für maximalen Lichteinfall prägen die moderne Architektur. Wohnbedürfnisse aufgreifen und durch mehr Lichteinfall höchste Energieeffizienz und eine filigrane Ästhetik überzeugen. Ein modernes Fenster muss heute mehrere Dinge erfüllen: viel Licht in die Räume lassen, wenig Energie verbrauchen und gleichzeitig welche gewinnen, und dabei auch gut aussehen. EgoKiefer entwickelt in ihrer eigenen Forschungsabteilung Fenster und Türen, die eine geeignete Balance zwischen Wärmedämmung und Energiegewinn finden. Die Fenster garantieren einen optimalen Lichteinfall und schaffen zudem mit ihren schmalen Profilen und grossen Glasflächen Transparenz und Leichtigkeit. Mehr Durchblick und Energiegewinn Mit der neuen XL-Technologie revolutioniert EgoKiefer die Fassadengestaltung, denn die grossen Glasflächen ohne sichtbaren Rahmen lassen die Räume mit noch mehr Licht durchfluten. Die neuen EgoKiefer Holz/AluminiumHebeschiebetüren XL®2020 bestechen dabei durch eine schlichte Ästhetik, die sich sehr gut in die moderne Architektur einfügt. Jetzt wurde das breite XL-Sortiment mit einer zusätzlichen Kunststoff/Aluminium-Hebeschiebetüre erweitert. Der maximale Lichteinfall vermittelt ein einzigartiges Raumgefühl und setzt architektonische Akzente. EgoKiefer AG Fenster und Türen Schöntalstrasse 2 9450 Altstätten Tel. 071 757 33 33 Fax 071 757 35 50 [email protected] egokiefer.ch 52 melpilz und Wohngifte. Mit EgoFresh® stellt EgoKiefer eine raffinierte, normenkonforme Variante vor – mit Einbruchschutz. Komfortfenster mit der fensterintegrierten Lösung Ego®Fresh bieten einen Luftaustausch mit Wärmerückgewinnung auch bei geschlossenem Fenster, wodurch auch Lärm und Schmutzpartikel draussen bleiben. Ego®Fresh ist für den Neu- sowie Altbau geeignet. Weil der Einbau von aufwändigen und schwerfälligen Lüftungskanälen und deren Wartungsarbeiten entfallen – und ist eine echte Alternative zur bekannten Komfortlüftung. Leader im Bereich Kunststoff Mit der Fensterlinie XL®2020 bietet EgoKiefer ein MINERGIE-P®-zertifiziertes Kunststofffenster an, das allen modernen Wohnbedürfnissen entspricht. Diese Fenster überzeugen durch eine hohe Ästhetik bei ausgezeichneter Energieeffizienz. 1957 brachte EgoKiefer zum ersten Mal ein Kunststofffenster auf den Markt, und heute stammt mehr als jedes dritte Kunststofffenster in der Schweiz von EgoKiefer. Dieser Erfolg verpflichtet. Die jüngste Kunststoff-Innovation aus dem Haus EgoKiefer wurde mit dem iF product Design award ausgezeichnet, ist MINERGIE-P® zertifiziert und besticht durch seine Top-Wärmedämmleistung und eine anspruchsvolle Optik. � MINERGIE® kompatibles MehrraumLüftungssystem Ego®Fresh Ein Haus muss atmen können, um nicht nur seinen Bewohnern, sondern auch seiner Bausubstanz ein gutes Klima bieten zu können. Oftmals wird für ein optimales Raumklima zu wenig manuell gelüftet, und Gebäude werden immer dichter gebaut. Die Gefahren: SchimNachhaltig Bauen | 3 | 2014 Wohn- und Geschäftshaus Uster Minergie-A Darf’s ein bisschen mehr sein ...? Von Carmen Eschrich Nagel ... ein Mehr an hochwertiger Haustechnik und nachhaltiger Energieerzeugung – für die Überseeische Missions-Gemeinschaft als Bauherrschaft, für Architekt Werner Kunz und die Energieplaner, gleichzeitig glückliche Bewohner des Mehrfamilien- und Geschäftshauses, keine Frage. Doch der Minergie-A-zertifizierte Neubau blickt auf eine lange Planungsphase zurück, bedingt durch komplizierte Auflagen des Denkmalschutzes und des Zonenplans. Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Der einstige Hauptsitz war in einem alten Pfarrhaus untergebracht, doch fehlte es hier an einer klaren Trennung zwischen Wohnen und Arbeiten sowie an Fläche, diese Mischnutzung befriedigend umzusetzen. Ein Neubau sollte den modernen Ansprüchen nachkommen, ein zentral in Uster gelegenes Grundstück bot die perfekte Gelegenheit. Der Vorstand der Missions-Gemeinschaft hatte auch schon einen Architekten parat, Werner Kunz aus Zürich beriet die um Nachhaltigkeit bedachte Bauherrschaft umgehend. Der Neubau sollte wenigstens dem Minergie-Standard entsprechen. Der Wunsch zum Plusenergiehaus wurde lange geträumt, denn die Integration der Photovoltaikanlage gestaltete sich, wie 53 Wohn- und Geschäftshaus Uster Dr. Markus Dubach, Missionsleiter, mit Gemahlin vielerorts in traditionellen Kernzonen, leider schwierig. Erst kurz vor Baubeginn kam seitens der Gemeinde das lang ersehnte grüne Licht zum Plusenergieprojekt. Heute wird im Minergie-A-Haus der Aufwand für Raumwärme, Wassererwärmung und Lufterneuerung durch Komfortlüftung vollständig durch selbst produzierte, erneuerbare Energien abgedeckt. sich eine dritte Wohnetage mit sichtgeschützt eingeschnittenen Dachterrassen. «Die Planung dauerte gut drei Jahre, das Projekt durchlief einen Entwicklungsprozess – wir wollten und mussten Ansprüchen an Denkmalschutz und Integration in der Kernzone Usters gerecht werden», so Dr. Markus Dubach von der Überseeischen Missions-Gemeinschaft. Integration und Entwicklung – der Weg zum Ziel Die Gebäudeform wurde in enger Zusammenarbeit mit der Stadtbildkommission entwickelt, das L-förmige Gebäude greift die Typologie der benachbarten Strassenblöcke auf. Daraus entstand der halböffentliche Innenhof als sanfter Übergang zum Privatgelände, zum Vorteil von sieben Wohnungen, dem Bürobereich mit rund zwanzig Arbeitsplätzen sowie dem Sitzungszimmer im Erdgeschoss. Die schlichte, zweigeschossige Kubatur, zurückhaltend hellgrau verputzt und gestrichen, rundet das traditionelle, steile Satteldach ab. Darunter verbirgt Aller guten Dinge sind drei Als perfekte Ergänzung zum Team aus Bauherr und Architekt wurden die Energieplaner vom Planungsbüro Hässig Sustech mit ins Boot geholt. Sie entwickelten ein CO2-neutrales, ressourcenfreundliches Versorgungskonzept, speziell auf die Mischnutzung abgestimmt, wonach eine 24 kWp grosse Photovoltaikanlage das Haus mit Strom versorgt. Die Anlage erwirtschaftet so viel Strom, wie es für die Betreibung der Haustechnik benötigt – also Heizung, Lüftung, Kühlung und Hilfsenergien. Zusätzlich wurden auf einer Fläche von sieben Quadratmetern neuartige PVT- oder Hybridkollektoren installiert. Diese Wärme-StromKollektoren werden zur Vorwärmung des Warmwassers und zur Stromproduktion eingesetzt. Dabei werden pro Quadratmeter 130 Watt Strom und 610 Watt Wärme produziert. Das in den Kollektoren erwärmte Wasser wird dem Warmwasserhaushalt zugeführt. Kurzporträt ÜMG Die Überseeische Missions-Gemeinschaft (ÜMG) ist ein Verein mit dem Ziel, die Ausbreitung des Evangeliums von Jesus Christus zu fördern, einheimische christliche Gemeinschaften zu stärken sowie sich für die Besserung der Volkswohlfahrt durch ärztlich-medizinische und andere soziale Dienste in Ostasien einzusetzen. Sie ist eine Partnerorganisation von OMF International in Singapur. Die ÜMG wurde vor 150 Jahren von Dr. Hudson Taylor als China-InlandMission gegründet. Aus der Schweiz arbeiten rund siebzig Spezialisten in mehreren Ländern Asiens in verschiedensten Funktionen. Der Geschäftsführer, Dr. Markus Dubach, arbeitete sechzehn Jahre in der Mongolei als Entwicklungsexperte und leitet die ÜMG seit 2009. Die Arbeit der ÜMG wird durch Spenden von Kirchen, Stiftungen und Einzelpersonen finanziert. 54 Innovative Haustechnik Grundsätzlich gab es auf dem Grundstück schon eine Energiequelle, und die Bauherrschaft überlegte, an die vorhandene Gasleitung anzuschliessen. Doch von dieser wenig nachhaltigen Energiequelle sprach man sich nach Überzeugungsarbeit der Energieplaner los, bereits nach zehn Jahren wären die Erdsondenbohrungen die weitaus günstigere Energiequelle, so Planer Hässig. Wie jedes nach Minergie-Standard zertifizierte Gebäude profitieren auch hier die Bewohner von der Komfortlüftung, innovativ wird sie im Bürobereich nach CO2-Gehalt geregelt. Die Lüftungsgeräte der Wohnungen verfügen über moderne Wärmetauscher mit Feuchterückgewinnung. Damit werden zu trockene Räume in der Winterzeit wirkungsvoll verhindert. Als weitere Besonderheit verfügt das Gebäude über eine Einrichtung zur Ionisierung der Zuluft, sogenannte «Leitfähige Luft®», die sich positiv auf die Konzentrationsfähigkeit und auf das Wohlbefinden der Benutzer der Räumlichkeiten auswirken soll: Mehr Ionen in der Luft führen Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Minergie-A Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 55 Wohn- und Geschäftshaus Uster Bauherrschaft ÜMG Schweiz Neuwiesenstrasse 8 8610 Uster Tel. 043 244 75 60 www.omf.ch Minergie-A zu einer verbesserten Sauerstoffaufnahme in der Lunge, der Mensch wird leistungsfähiger und fühlt sich behaglicher. Nach einem Arbeitstag verlässt man also nicht wie üblich mit rauchendem Kopf den Büroalltag, sondern setzt sich frisch in das Elektroauto, das vor der Türe parkt – natürlich gespeist von der eigenen Photovoltaikanlage! � Architekt Werner H. Kunz Dipl. Architekten ETH SIA Wilhelmstrasse 6 8005 Zürich Tel. 044 221 24 24 www.archkunz.ch Haustechnikplanung hässig sustech gmbh Neuwiesenstrasse 8 8610 Uster Tel. 044 940 74 15 www.sustech.ch Elektroingenieur Soluki Engineering I Consulting Dällikerstrasse 50 8105 Regensdorf Tel. 044 840 20 20 www.soluki.ch Fenster EgoKiefer AG Industriestrasse 21 8304 Wallisellen Tel. 044 487 33 33 www.egokiefer.ch Heizungsanlagen Ammann + Schmid AG Freiestrasse 39 8610 Uster Tel. 043 399 25 99 www.ammann-schmid.ch 56 Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Formaldehydfreies Bindemittel. Isover – gelebte Ökologie. Die Isover-Produkte mit formaldehydfreiem Bindemittel sind mit dem Label «eurofins Indoor Air Comfort Gold» ausgezeichnet. Die Glaswolle von Isover besteht aus über 85% rezykliertem Altglas. reduziertes Transportvolumen dank der Komprimierbarkeit von Glaswolle. www.isover.ch Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 57 Eberhard Bau AG Nachhaltiger Materialfluss auf der Baustelle Freilager Zürich Auf dem Areal der Zürcher Freilager AG entsteht ein neues Stadtquartier mit 800 Wohnungen sowie Gewerbe- und Büroflächen. Die Arbeiten auf dem Freilagerareal QUALITY laufen auf Hochtouren, wie die siebzehn Hochbaukrane bezeugen. 58 Die Zürcher Freilager AG erstellt auf dem 70 500 Quadratmeter grossen Areal des ehemaligen Zollfreilagers in Zürich-Albisrieden eine Überbauung mit 800 Wohnungen, 200 Zimmern für studentisches Wohnen sowie rund 7200 Quadratmeter Verkaufs-, Gewerbeund Büroflächen. Die Eberhard Bau AG arbeitet seit dem Frühjahr 2013 auf der Grossbaustelle Freilager Zürich. Ihr Auftrag umfasst nicht nur die Rückbau- und Aushubarbeiten, sondern auch den Strassen- und Werkleitungsbau. Am 18. Februar 2013 konnte die Eberhard Bau AG im Auftrag der Allreal Generalunternehmung AG mit der Auskernung und dem Rückbau der Gebäude starten. Die Hauptarbeiten waren im Sommer 2013 abgeschlossen, der Rückbau der Walmdachaufbauten der historischen Lagerhalle D1 im April 2014 setzte den Schlusspunkt im Bereich Rückbau. Die Aushubarbeiten mit einem Gesamtvolumen von 344 000 Tonnen wurden per Ende September 2014 abgeschlossen. Die SBB Cargo AG transportierte mit den Kipp- wagen der Weiacher Kies AG zwischen Anfang Mai und Ende August 2013 rund 50 Prozent des anfallenden Aushubs von der Baustelle nach Weiach zur Deponierung. Gemäss einer aktuellen Erhebung der UBB (Umweltbaubegleitung) konnten durch den Bahntransport 38 Prozent NOx-Emissionen (Stickstoffoxide) oder rund 6000 Lastwagen-Fahrten eingespart werden! Für den fortlaufenden Einbau der Magerbetonsohle im Zuge der Aushubarbeiten verbrauchte die Baustelle Freilager Zürich per Ende September 2014 rund 4900 Kubikmeter RecyclingMagerbeton. Eberhard Baustoffe verarbeitete die teilweise abgeführten Rückbaumaterialien (Beton- und Mischabbruch) und brachte sie als Recycling-Magerbeton wieder auf die Baustelle Freilager Zürich zurück. Um die Transportemissionen zu senken wurde der restliche Betonabbruch vor Ort mit einer mobilen Brechanlage zerkleinert und für den Bau der provisorischen Fahrpisten auf dem Areal wiederverwendet. Nachhaltig Bauen | 3 2 | 2014 Publireportage Im Bereich Werkleitungsbau ist die grösste bis dato verlegte Leitung rund 200 Meter lang und besteht aus Zementrohren mit einem Durchmesser von 1000 Millimeter. Diese Rohrleitung dient der Wohnüberbauung als Retensionsvolumen. Um das überschüssige Meteorwasser mit einer Bacheinleitung abzuführen, musste eine Rohrleitung durch die benachbarte Grünzone gegraben werden. Für den Bau von Regen- und Schmutzwasserleitungen erhielt die Eberhard Bau AG eine Sondergenehmigung um ein neues Produkt aus Deutschland als Schweizer Premiere zu verwenden. Die vorfabrizierten Rohre sind innen mit einem Kunststoffliner ausgekleidet und weisen aussen einen flachen Boden auf. Mit speziellen, innenliegenden Muffen und zwei Zentrierdornen lassen sich die Rohre wie ein Legosystem zusammenstecken. Das Schweissen und das Einbetonieren der Rohrleitungen entfallen. Bis dato verlegten die Facharbeiter von Eberhard rund 350 Meter des neuartigen Röhren-Systems. Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Um den Baufortschritt zu beschleunigen, wurden wo immer möglich vorfabrizierte Kontrollschächte und Retensionsbecken verwendet. Die Baupiste für die Haupterschliessung der Baustelle ist mit einem Asphaltbelag versehen. In diesem Bereich sind deshalb alle Werkleitungen bereits fertig verlegt. Die Anschlüsse an die städtischen Kanalisations- und Wasserleitungen ausserhalb des Areals sind ebenfalls erstellt. Seit diesem Sommer ist die erste Werkleitungsetappe abgeschlossen. Der restliche Werkleitungsbau und die Hinterfüllungen auf der Baustelle Freilager Zürich werden die Eberhard Spezialisten noch bis im Herbst 2015 beschäftigen. � Eberhard Bau AG Steinackerstrasse 56, CH-8302 Kloten Telefon +41 43 211 22 10, Fax +41 43 211 22 11 [email protected], www.eberhard.ch 59 Plusenergiehaus Bauatelier Metzler GmbH Plusenergiebauten Von Thomas Metzler Ein Plusenergiebau erarbeitet einen möglichst grossen Energieüberschuss zur Einspeisung ins Stromnetz. Dazu soll der Eigenenergiebedarf durch bauliche und architektonische Massnahmen möglichst tief und die Energieproduktion möglichst hoch sein. Thomas Metzler, Architekt und Inhaber der Bauatelier Metzler GmbH in 8500 Frauenfeld www.bauatelier-metzler.ch 60 Passive Solarnutzung Um Energie zu sparen soll ein Haus «passiv» von Sonnenenergie durch die Fenster, von inneren Wärmequellen und von zurückgewonnener Wärme warm gehalten werden. Das Gebäude ist dahingehend zu optimieren, dass es bei minimalen Verlusten durch einen hochwertigen Dämmperimeter möglichst viel Sonnenenergie durch die Fenster «tankt» und innerhalb der Gebäudehülle speichert. Die Haustechnik ist auf minimale und präzise ausgelegte Leistung optimiert. Dieses System ist seit vielen Jahren bewährt und als Passivhausstandard bekannt, der schweizerische Standard «Minergie-P», basierend auf den Vorgaben der Norm SIA 380/1, entspricht in etwa dem Passivhausstandard. Aktive Solarnutzung Die aktive Gewinnung von Sonnenenergie erfolgt beim Plusenergiebau primär durch eine Photovoltaik-Anlage, welche im Jahresdurchschnitt mehr als den gesamten Eigenbedarf des Gebäudes deckt. Ob und in welchem Ausmass bei Plusenergie-Häusern nebst Photovoltaik zur Stromerzeugung auch Sonnenkollektoren zur Wärmeerzeugung sinnvoll sind, hängt vom gewählten Heizsystem ab, welches optimal auf die Möglichkeiten der Energieeinsparung und passiven Solarnutzung des Gebäudes abgestimmt sein muss. Architektur Die Architekten sind gefordert gute, ästhetische und energieeffiziente Lösungen zu finden. Mit dem Trend technische und bauphysikalische Problemlösungen weitgehend auszulagern, gibt der Architekt auch ein Teil seiner Entwurfskompetenz ab. Müssen erhöhte Wärmeverluste wegen reduzierter Dämmung, oder anderen Kompromissen an der Gebäudehülle, mit komplexen Haustechnikanlagen kompensiert werden, deutet dies auf ein Versagen der zugrunde liegenden architektonischen Konzepte hin. Der Architekt kapituliert und übergibt die Problemlösung an den Haustechnik-Ingenieur. Die Anforderungen des energieeffizienten Bauens sind ein weiterer wichtiger Aspekt im Entwurf und der Realisierung von Gebäuden. Dass bei Umbauten und Sanierungen baukulturelle und denkmalpflegerische Aspekte ebenfalls berücksichtigt werden müssen, sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Städtebauliche Themen, Funktionen, Raum, Form, Material und Farbe bleiben so wichtig wie sie für hochwertige Architektur schon immer waren. � Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Modernisierung MFH Oberengstringen Minergie-P.ECO Mit gutem Beispiel voran Von Carmen Nagel Eschrich Mit modernem Charme fügt sich das Mehrfamilienhaus aus den Fünfzigerjahren nach der energetischen Komplettsanierung wieder hervorragend in die Umgebung ein. Aus der einstigen Energieschleuder zauberte das Bauatelier Metzler ein Plusenergiehaus, das heute höchsten Wohnkomfort erfüllt. Bauherr ist Nationalrat Thomas Hardegger, er sprach klare Worte zur Planung, denn sein Umbau sollte nachhaltige Zeichen setzen. Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Das traditionelle Mehrfamilienhaus am Rande der Kernzone von Oberengstringen verbrauchte Unmengen an Energie, der Wohnkomfort für die vier Wohnungen war ungenügend und nicht mehr zeitgemäss. Es musste etwas geschehen; Nationalrat und Bauherr Thomas Hardegger hatte dazu klare Vorstellungen: Die Besichtigung des solarpreisgekrönten Plusenergiehauses des Bauateliers Metzler brachte ihn auf die Idee, auch das Mehrfamilienhaus aus Familienbesitz nachhaltig zu transformieren. Er gab eine Machbarkeitsstudie in Auftrag: Konnte das verschwenderische Heim in den Minergie-P-ECO-Standard aufgewertet werden? 61 Modernisierung MFH Oberengstringen Auf einer Welle Die Chemie zwischen dem Bauherrn und Architekt Thomas Metzler stimmte, rasch besiegelte das Team die Zusammenarbeit und beschritt gemeinsam den Planungs- und Ausführungsprozess. Eingehend wurde die Qualität der bestehenden Bausubstanz geprüft, denn ist sie marode, spart eine Sanierung gegenüber einem Neubau nicht unbedingt wertvolle Grauenergie. Der Abbruch wurde schnell verworfen, tatsächlich fand man ein solides Gebäude mit hervorragender Ausnutzung vor – ein Neubau hätte weitaus kleiner ausfallen müssen. Der Planer bestätigte die Kompaktheit des Baukörpers, was sich positiv auf die Energiebilanz auswirken sollte. Rundum wurden auf das 30 cm starke Mauerwerk 35 cm Dämmung aufgebracht, hervorragende vorher 62 U-Werte von 0,1 für die Aussenwände wurden so erreicht. Am Grundriss waren nur geringfügige Anpassungen notwendig, um das passivsolare Konzept zu realisieren: Fensterflächen nach Süden wurden konsequent vergrössert, bodentiefe Fenster ermöglichen der Sonnenenergie, die Räume zu heizen, aussen liegende Verschattungselemente beugen der Überhitzung vor. Die Fensteröffnungen nach Norden blieben klein, hier liegen Nebenzonen wie das Treppenhaus und Bäder, von der Küche aus erspäht man hier Besucher. Freche Features Der Hauptwohnbereich orientiert sich nach Süden, ein neuer Balkon schafft wärmebrückenfreien Genuss des Dorfgeschehens. Im Bestand stellte die vom Innen- zum Aussenraum durchgängige Bodenplatte eine grosse Wärmebrücke dar; anstatt sie mühevoll einzupacken, wurde die Auskragung abgebrochen und eine bewusst losgelöste Form gewählt. Dabei wurde der Freisitz neu dimensioniert, mit stolzen 13 m2 steht der Balkon frei – mit witzig abgerundeten Ecken – wie ein Tisch vor dem Gebäude. Als überdurchschnittlich positiv erlebten Planer und Bauherr auch in diesem Zusammenhang die Kooperation mit der Gemeinde; erfreulich offen reagierte man dort auf die neue Form der Balkone und – weitaus gewichtiger – auf die Photovoltaikanlage: Vollflächig durfte sie auf der gesamten Dachfläche, Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Minergie-P-ECO die sich immerhin in der historischen Ortsmitte befindet, verlegt werden. Die PV-bestückten Dachflächen richten sich einerseits zur ertragreichen Südseite, aber auch unüblicherweise nach Norden. Architekt Metzler beschreibt die ursprüngliche Variante der kosten- und wartungsintensiven Photovoltaikelemente im Balkonbrüstungsbereich – weitaus günstiger kamen im Gegensatz dazu die konventionellen Dachmodule zum Einsatz, auch wenn für eine vergleichbare Deckungsrate mehr Fläche benötigt wurde. Doch der Wirkungsgrad der 150 m2 grossen Anlage ist vorbildlich, liegt bei nahezu 200 Prozent. Spielend wird damit unter anderem die 8-kW-Wärmepumpe betrieben – mit ihrer Erdsonde fährt sie die geringe Energiemenge ein, die zur Erstellung von Heiz- und Brauchwasser notwendig ist. Natürliche Materialien Die Wahl der Materialien für die Erstellung sowie den Innenausbau wurde streng geprüft, so konnte der Bau neben dem Minergie-PZertifikat auch mit dem ECO-Titel ausgezeichnet werden: Ein feuchteregulierender, fungizidfreier, mineralischer Putz schafft hervorragendes Innenraumklima. Der bestehende Dachstuhl wurde mit Zellulose ausgeflockt, eine günstige und gleichzeitig bauphysikalisch hervorragende Lösung. Das diffusionsoffene Unterdach ist mit reichlich Hinterlüftung zu den Photovoltaikmodulen ausgeführt – kann Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Bauherrschaft Thomas Hardegger Leehaldenweg 22b 8153 Rümlang www.thomashardegger.ch Architekt Bauatelier Metzler GmbH Projektbeteiligte: Thomas Metzler Andreas Moosbuchner (Projektleiter) Julia Gallus Schmidgasse 25e 8500 Frauenfeld Tel. 052 740 08 81 www.bauatelier-metzler.ch Haustechnikplaner FUCHS AADORF Kieswerkstrasse 4 8355 Aadorf Tel. 052 368 03 03 www.fuchs-aadorf.ch 63 Modernisierung MFH Oberengstringen Minergie-P-ECO Carmen Nagel Eschrich im Gespräch mit Thomas Hardegger, Bauherr und Nationalrat Herr Hardegger, eine nachhaltige, zukunftsweisende Sanierung hat Ihr Mehrfamilienhaus sehr positiv verändert. War das Plusenergiehaus von Anfang an das Ziel? Ja, alle sprechen von der Energiewende, doch es braucht nach wie vor den Tatbeweis Einzelner, die am Objekt aufzeigen, wie jeder Hausbesitzer mithelfen kann. Nur so können der Atomstrom und die fossilen Energien durch saubere, erneuerbare Elektrizität ersetzt werden. Die Gebäude besitzen ein unglaublich grosses Potenzial, und wenn die Speichertechnologie noch verbessert wird, können wir ohne Komforteinbusse und ohne Auslandabhängigkeit das Klimaziel erreichen. nicht genug Luft zirkulieren, bleibt der Ertrag gering. Die ECO-Zertifizierung lag Thomas Hardegger sehr am Herzen: «Das ECO bedeutet nicht nur eine gesunde Wohnumgebung dank Verwendung unbedenklicher Produkte aus fairen Arbeitsverhältnissen, sondern aus den ökologischen Ansprüchen abgeleitet auch kurze Anfahrtswege – damit stützen wir den Werkplatz Schweiz und dessen Arbeitsplätze.» Besser als geplant Am Anfang stand das ältere Gebäude mit Ölheizung und kalten Wänden; mit Dämmung und Grundrissanpassungen begann die Verwandlung zum Minergie-P-ECO-Heim. Mit der Photovoltaikanlage produziert das Gebäude heute mehr Energie, als zur Betreibung notwendig ist, und steigert sich sogar zum Plusenergiehaus. Diese vorbildliche Transformation ist der Expertenplanung des Bauateliers Metzler zu verdanken, jedoch auch der Bereitschaft der Bauherrschaft, die Thomas Hardegger als selbstverständlich erachtet: «Alle sprechen von der Energiewende, doch es braucht nach wie vor den Tatbeweis Einzelner, die am Objekt aufzeigen, wie jeder Hausbesitzer mithelfen kann. Nur so können der Atomstrom und die fossilen Energien durch saubere, erneuerbare Elektrizität ersetzt werden. Die Gebäude besitzen ein unglaublich grosses Potenzial, und wenn die Speichertechnologie noch verbessert wird, können wir ohne Komforteinbusse und ohne Auslandabhängigkeit das Klimaziel erreichen.» � 64 Wie wichtig war für Sie die ECO-Zertifizierung? Ist sie aus dem Konzept der Minergie-P-Zertifizierung gewachsen? Das Label ECO bedeutet nicht nur eine gesunde Wohnumgebung dank Verwendung unbedenklicher Produkte aus fairen Arbeitsverhältnissen, sondern aus den ökologischen Ansprüchen abgeleitet auch kurze Anfahrtswege. Damit stützen wir den Werkplatz Schweiz und seine Arbeitsplätze. Es war von Anfang an klar, dass auch bei einer Sanierung eine ECO-Zertifizierung möglich sein muss. Dabei ist nicht einmal eingerechnet, wie viel Energie eingespart worden ist, weil das Haus nicht einfach geschleift wurde und alle alten Materialien nicht abtransportiert, sortiert, recycelt oder deponiert werden mussten. Wohl ist es bei einer hochwertigen Modernisierung ausschlaggebend, gute Partner an der Seite zu haben – wie oder wodurch entstand der Kontakt zum Architekten? Bei der Besichtigung eines eindrücklichen PEB-Einfamilienhauses bin ich auf den Namen des Architekten gestossen. So bestellte ich bei ihm eine Machbarkeitsstudie für die Sanierung meines Mehrfamilienhauses im Standard Minergie-P-ECO. Die Diskussionen um das Projekt haben dann die fachliche Kompetenz belegt, dass auf persönlicher Ebene die Chemie stimmte, war aber ebenfalls wichtig für eine gute Zusammenarbeit mit dem Team. Wenn wie bei mir die zeitliche Verfügbarkeit für die Baubegleitung beschränkt ist, dann ist ein intaktes Vertrauensverhältnis zum Architekten- und zum Bauleitungsteam unabdingbar. Gibt es etwas, was Sie als Bauherr bei der Planung oder später während des Umbaus als besonders positiv oder negativ erlebt haben? Es war mir bewusst, dass bei einem Umbau immer Unvorhergesehenes zum Vorschein kommt. Die Architekten haben aber jeweils schnell unkomplizierte Lösungen innerhalb des Kostenrahmens gefunden. Positiv erlebt habe ich auch die Zusammenarbeit mit der Gemeinde, da das Gebäude in der Kernzone unter besonderer Beobachtung gestanden ist. Auch hier hat das Architektenteam die Baubehörde mit guten gestalterischen Vorschlägen überzeugt. Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Ihr Partner für nachhaltiges Bauen Erfahrungswissen über drei Generationen verknüpft mit neusten Erkenntnissen aus den Bereichen energetisches und umweltverträgliches Bauen machen uns zu einem innovativen Bauunternehmen. Fragen Sie uns, wenn es um nachhaltiges und energieeffizientes Bauen geht. Wir wissen, von was wir reden. Hochbau • Tiefbau • Network • Saugbagger L. Gasser & Co. AG, Zürich/Oberhasli Tel. 043 299 30 00, Fax 043 299 30 01, [email protected], www.gasser-bau.ch Energie sparen ist keine Kunst DACHCOM www.jetzt-daemmen.ch N A C H H A L T I G BAUEN Das Fachjournal 2 | 2013 N A C H H A LT I G Das Fachjournal N A C H H A LT I G BAUEN BA BAUEN Ostschweiz Ka Kanton Zürich 3 | 2013 Das Fachjournal 1 | 2014 N A C H H A LT I G BAUEN Zentralschweiz Das Fachjournal 2 | 2014 N A C H H A LT I G BAUEN Bern | Solothurn Plusenergiegebäude – Standard der Zukunft CO2-frei: Wohnüberbauung Oberfeld Ostermundigen Hybridwerk Aarmatt Solothurn Fachhochschule Olten im Standard Minergie-P-ECO Die führende Fachzeitschrift Photovoltaik im neuen Licht: Stephan Wittkopf im Interview Energieagentur St. Gallen: Aktive Energieberatung Erstes Minergie-A-ECO Gebäude in der Ostschweiz Modernisieren im Standard Minergie eco-bau: nachhaltig bauen und bewirtschaften CO2-neutral: Arealüberbauung Suurstoffi Rotkreuz Kanton Zürich: Verdichtet bauen – mit Minergie Kant Allianz 2SOL – neue Massstäbe in der Wärme- und Stromversorgung Modernisieren im Standard Minergie-A Modernisier Mitten in Sursee: Holzbau im Standard Minergie-A-ECO Minergie-A Ersatzneubau in Stans Ökostrom vom Holzheizkraftwerk Aubrugg Ökos ieren! Jetzt abonn Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Ein Produkt der Gerber Media, Zürich Ein Produkt der Gerber Media, Zürich Ein Produkt der Gerber Media, Zürich Ein Produkt der Gerber Media, Zürich Bestellen Sie auf www.gerbermedia.ch 65 Rubriktitel ISOVER AG Saint-Gobain ISOVER-Dämmstoffe führend in ökologischen und gesundheitsspezifischen Aspekten ISOVER-Dämmstoffe zeichnen sich durch äusserst günstige Ökobilanzdaten aus. Sie bewähren sich deshalb seit vielen Jahren für Gebäude mit hohem ökologischem und gesundheitlichem Anspruch – beispielweise für MINERGIE-ECO-Bauten. Formaldehydfrei In tiefen Konzentrationen kann unser Körper Formaldehyd problemlos abbauen. Trotzdem ist Formaldehyd in Innenräumen unerwünscht: Bei regelmässiger hoher Exposition kann es zu Reizungen oder Schädigungen der Atemwege kommen. Beim ökologischen Bauen dürfen deshalb keine formaldehydhaltigen Produkte eingesetzt werden. Saint-Gobain ISOVER AG hat als einziger Schweizer Hersteller von Mineralwolle-Dämmstoffen ein formaldehydfreies Bindemittel auf Dämmstoffvergleich, Wärmedurchlasswiderstand R = 5[(m2 K)/W] Umweltbelastungspunkte UBP [Pt/m2] 80’000 70’000 60’000 50’000 40’000 30’000 20’000 10’000 Kork ρ = 160 kg/m3 XPS ρ = 30 kg/m3 Schaumglas ρ = 130 kg/m3 EPS ρ = 30 kg/m3 PF ρ = 35 kg/m3 PUR ρ = 30 kg/m3 Schaumglas ρ = 100 kg/m3 Weichfaserplatte ρ = 140 kg/m3 EPS ρ = 15 kg/m3 Steinwolle ρ = 60 kg/m3 Glaswolle ρ = 30 kg/m3 Glaswolle ρ = 20 kg/m3 Steinwolle ρ = 30 kg/m3 ISOVER-Glaswolle2 ρ = 30 kg/m3 Zellulose ρ = 55 kg/m3 ISOVER-Glaswolle1 ρ = 20 kg/m3 0 Quelle: KBOB-Liste 08.2014 / Umwelt-Produkte-Deklaration Saint-Gobain Isover AG, Stand August 2014 1 2 66 z.B. UNIROLL 035 z.B. PB M 032 Basis rasch nachwachsender pflanzlicher Rohstoffe entwickelt. Die damit hergestellten naturfarbenen Dämmstoffe erfüllen die höchsten Ansprüche für gesundes Wohnen und die strengen Kriterien der freiwilligen Gütezeichen im Bezug auf Produkteemissionen – das Eurofins-Zertifikat «Indoor Air Comfort GOLD». Die massgebenden Dämmstoffe für die Innenanwendung werden mit diesem neuen Bindemittel produziert. Minimale Umweltbelastung Verschiedene Indikatoren quantifizieren die Umweltbelastung von Baustoffen oder Gebäuden und ermöglichen damit Vergleiche. Die gebräuchlichsten sind «graue Energie» und Umweltbelastungspunkte UBP. Die graue Energie quantifiziert den kumulierten Energieaufwand aus nicht erneuerbaren, insbesondere aus fossilen und nuklearen Quellen. Die UPB hingegen lassen eine umfassende Bewertung zu, indem sie die Umweltbelastungen durch die Nutzung von Energieressourcen, von Land und Süsswasser, durch Emissionen in Luft, Gewässern und Boden sowie durch die Beseitigung von Abfällen berücksichtigen. Die ISOVER-Dämmstoffe zeichnen sich durch äusserst günstige Ökobilanzen aus – sowohl bei der Betrachtung der Umweltbelastungspunkte als auch bei der grauen Energie. Die Gründe dafür sind vielfältig: Saint-Gobain ISOVER AG optimiert die Produktion laufend und konnte so innerhalb der letzten 10 Jahre den Energieverbrauch um 10 Prozent senken. Seit 2013 bezieht Saint-Gobain ISOVER AG ausschliesslich erneuerbaren Strom aus lokalen Flusswasser-Kraftwerken. Bei der Sanierung von zwei Gebäuden am Firmensitz in Lucens hat das Unternehmen in Kooperation mit Romande Energie zudem auf dachintegrierte Solaranlagen gesetzt, die erneuerbaren Strom für 340 Haushalte produzieren. Auch das neue pflanzliche Bindemittel reduziert die Umwelteinflüsse. Nachhaltig Bauen | 3 2 | 2014 Publireportage Detaillierte und transparente Informationen zur ökologischen Qualität von ISOVER-Glaswolle liefern die Umweltproduktedeklarationen von Saint-Gobain ISOVER AG und die KBOB-Liste «Ökobilanzdaten im Baubereich. Die aktuelle Ausgabe vom Juli 2014 zeigt die grosse Verbesserung: Gegenüber der Vorgängerliste konnte der Grauenergie-Wert der ISOVERGlaswolle um 62% gesenkt werden, die UBP liegen um 42% tiefer. Damit belegen die ISOVERProdukte unter den ökologischen Dämmprodukten die ersten Plätze. Für ECO-Bauten empfohlen Formaldehydfrei und günstige Ökobilanzdaten – das sind die zwei zentralen Kriterien für gesunde und ökologische Gebäude, welche die ISOVER-Dämmstoffe problemlos erfüllen. Der Verein eco-bau bestätigt diese Eigenschaften und bewertet die leichten ISOVER-Produkte mit der höchsten Einstufung als «sehr gut geeignet für MINERGIE-ECO, 1. Priorität nach ECO-BKP» bezeichnet. Die Nachweise sind unter «Eco-Produkte» auf www.eco-bau.ch einsehbar. � Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Saint-Gobain ISOVER AG Route de Payerne 1, 1522 Lucens Tel. 021 906 01 11, Fax 021 906 02 05 www.isover.ch 67 Verein eco-bau eco-bau-Fachtagung 2014 zum Lebenszyklus von Gebäuden An der diesjährigen Fachtagung des Vereins eco-bau erhielten die Teilnehmenden vermittelt, wo und wann es im Planungsprozess wichtig ist, sich mit den Fragen zum Lebenszyklus von Gebäuden auseinanderzusetzen. An der eco-bau-Fachtagung in Bern liessen sich die Teilnehmenden über verschiedene Aspekte des Lebenszyklus von Gebäuden informieren. 68 Rund 180 Teilnehmende konnte Beat Wüthrich, Vizepräsident eco-bau, am Freitag, 26. September, im Hotel Kreuz in Bern begrüssen. Eröffnet wurde der Referatereigen vom langjährigen Vizepräsidenten, Heinrich Gugerli, der als eine der treibenden Kräfte hinter dem nachhaltigen Bauen in der Schweiz gilt. Er bot aus Anlass des 10-jähriges Bestehens von eco-bau einen kurzen Rückblick auf die Anfänge des Vereins. Hanspeter Winkler vom Bundesamt für Bauten und Logistik, BBL, erläuterte am Umbau im Bundeshaus Ost die Philosophie des Bundes beim nachhaltigen Weiterbauen an seiner historischen Bausubstanz. Ein wesentliches Problem beim Bundeshaus Ost war es, die gewachsenen Bedürfnisse der Nutzer und die restriktiven Vorgaben der Denkmalpflege unter einen Hut zu bringen. Weil der oberirdische Teil des Gebäudes keine Möglichkeiten für die notwendigen Erweiterungen bot, wurde es unterirdisch um drei Regelgeschosse erweitert. Altes Haus, neue Nutzung Über das Vorgehen von Planerseite berichtete Michael Neuenschwander von der alb Architektengemeinschaft, Bern – er war einer der zwei Projektleiter. Um mit dem Gebäude nachhaltig umgehen zu können, brauchte es vor Beginn der Planung ausgedehnte Recherchen zum Haus und die Zusammenarbeit von allen Beteiligten. In dieser Phase wurde inventarisiert, diskutiert und ein Verhaltenskodex entwickelt, wie mit der alten Bausubstanz verfahren werden soll. Speziell war, dass das Gebäude nicht nur bestmöglichst erhalten, sondern wo sinnvoll wieder in seinen originalen Zustand zurückgeführt werden sollte. Während der über 100jährigen Nutzung war es ja an verschiedenen Stellen «verfälscht» worden. So wurden etwa die ursprünglichen Eichenfenster durch solche aus Fichte und der Schiefer auf dem Dach durch Eternit ersetzt. Solche «Stilbrüche» wurden beim Umbau wieder behoben. Neuenschwanders Resümee: «Wenn man historische Verwaltungsgebäude nicht mit zusätzlichen Funktionen überfordert, können sie ihren Dienst noch lange tun.» An Bertram Ernst war es anschliessend zu erklären, wie man die Aspekte des Lebenszyklus bei Neubauten einbringt. Anhand von drei Schulgebäuden zeigte er, wo und wann die Weichen gestellt werden müssen. Er versäumte es auch nicht, an einem der Projekte zu zeigen, was passieren kann, wenn schnell und ohne Blick auf die Zukunft gebaut wird. Dann drohen Schäden und hohe Sanierungskosten. «Grosser Zeitdruck ist dem nachhaltigen Bauen nicht förderlich», stellte er fest. Neue Dämmungen Einen Blick in die Forschung bei den Hochleistungsdämmstoffen vermittelte Matthias Koebel von der Empa. Dabei ging er besonders auf das Aerogel ein. Es wird mittlerweile in verschiedenen Applikationsformen wie Matten, als einblasbares Granulat oder als Dämmputz angeboten. Das grösste Hemmnis für seinen Einsatz sei der hohe Preis – zurzeit kostet Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 eco-bau Fachtagung 2014 Aerogel rund neunmal so viel wie konventionelle Dämmstoffe. Bei einer Vollkostenrechnung kann sich der Preisunterschied aber verringern, wie Koebel anhand von Berechnungen zeigte. Dies gilt vor allem bei Umbauten, weil dort aufgrund der etwa halbierten Dämmstärken verschiedene Arbeiten und Anpassungen an anderen Gewerken wegfallen. Im vorgestellten Beispiel kostete Aerogel «nur» noch zwischen einem Viertel und etwa drei Viertel mehr als eine gleichwertige Dämmung mit Glaswolle oder XPS. Bezüglich des Langzeitverhaltens von Aerogel gibt es noch keine gültigen Angaben. Hingegen zeigte Koebel, dass sich Aerogel-Dämmputz sortenrein rückbauen und wieder in der Dämmmaterialproduktion einsetzen lässt. Bedenken hinsichtlich der Freisetzung von Nanopartikeln brauche man nicht zu haben. «Nano sind bei Aerogel nur die Gaseinschlüsse im Material», stellte er fest. Eine von der Empa durchgeführte Partikelanalyse von 2007 bestätigte dies. Neue Gläser Was sich beim Bauglas neues tut, erläuterte Andreas Schüler von der ETH Lausanne. Interessant ist, dass derzeit versucht wird, das Recycling von Fensterglas zu etablieren. Im Gegensatz zum Verpackungsglas findet das ja noch kaum statt. Durch Recycling liesse sich die hohe graue Energie des Glases deutlich senken. Laut Schüler spart der Einsatz von 10 Prozent Rezyklat 3 Prozent der Schmelzenergie bei der Flachglasproduktion. Gegen die Überhitzung von Innenräumen gibt es bereits Gläser mit sogenannten Low-eBeschichtungen am Markt. Sie werden auf der äussersten Scheibe aufgebracht und reflektieren im nahen Infrarot. In der Markteinführung befinden sich elektrochrome Gläser, selbstreinigende Gläser und farbiges Solarglas. Bei ersteren lässt sich der g-Wert durch Anlegen von Spannungen verändern und so die Wärmelast regulieren. Selbstreinigende Gläser haben spezielle Beschichtungen, die die Benetzung der Oberfläche verbessern und durch Katalyse organische Verunreinigungen abbauen könNachhaltig Bauen | 3 | 2014 nen. Das soll den Aufwand für die Reinigung verringern. Farbiges Solarglas erleichtert die optische Integration von Solaranlagen in die Gebäudeaussenhaut, ohne deren Wirkungsgrad wesentlich zu schmälern. An das Wetter denken Die Meteorologin Dörte Aller von der Gebäudeversicherung des Kantons Zürich führte vor, was passieren kann, wenn man beim Planen nicht ans Wetter denkt. Besonders exponiert für Sturm und Hagel sind die Glasflächen und der Sonnenschutz. Dies ist relevant, weil ein aussenliegender Sonnenschutz bei nachhaltigen, ergo gut gedämmten Gebäuden, ein Muss ist. Hinzu kommt, dass der Anteil des Glases an der Aussenhaut in letzter Zeit stark zugenommen hat – auch wegen der Sonnenenergienutzung. Gegen künftige Wetterschäden kann man sich wappnen, indem man sich früh in der Planung mit dem Thema auseinandersetzt und quasi einen konstruktiven Elementarschadenschutz einplant. «Dann ist wettergerechtes Bauen nicht nur günstiger, sondern auch schöner», so Aller. Die Rettung der Welt Der SIA-Präsident Stefan Cadosch trug einige, teilweise provokative Gedanken zum Bauen für die Schweiz 2050 vor. Er postulierte, dass sich im Bau bis 2050 nicht viel ändern wird, weil die Innovationszyklen hier sehr lange seien. Die heute neu gebauten Gebäude seien ohnehin fit für die Zukunft, es gehe also vor allem darum, was mit dem Bestand gemacht werde. Das sei aber «noch nicht ganz in den Fokus der meisten Baufachleute gerückt.» Was die Entwicklung des bebauten Raums anbelangt, sieht er die Richtung ebenfalls schon vorgegeben – nämlich die Verdichtung. Man solle doch aufhören den Dichtestress als Problem emporzustilisieren. Im internationalen Vergleich liege die Schweiz etwa im Mittelfeld. Aber Nachhaltigkeit «wird künftig ein Bombengeschäft», denn «das grösste Geschäftsmodell der Zukunft ist die Rettung der Welt», schloss er. � Andreas Schüler von der EPFL informierte über neue Entwicklungen beim Architekturglas. Info: Die Präsentationen zu den Referaten können von www.eco-bau.ch heruntergeladen werden. 69 Interview Friederike Pfromm Die Analyse des gesamten Lebenszyklus gehört zu den Grundprinzipien der Nachhaltigkeit Friederike Pfromm, die neue Präsidentin von eco-bau, zum Stand des nachhaltigen Bauens in der Schweiz, zum neuen Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) und zu den neuen Projekten des Vereins. Friederike Pfromm ist Stadtbaumeisterin von Luzern und seit März 2014 Präsidentin des Vereins eco-bau. Frau Pfromm, warum hat eco-bau, eine ganze Tagung rund um den Lebenszyklus von Gebäuden organisiert? Die Gesamtbetrachtung des Gebäudes inklusive der Betriebsphase gewinnt an Bedeutung. Die Betriebskosten, die Unterhalts- und Sanierungsaufwendungen oder die Energieverbräuche fallen auf lange Sicht gesehen derart ins Gewicht, dass die reine Betrachtung der Gebäudeerstellung je länger je mehr zu kurz greift. Deshalb gehört die genaue Analyse des gesamten Lebenszyklus einfach zu den Grundprinzipien der Nachhaltigkeit. Eco-bau feiert heuer sein 10-jähriges Bestehen – ein kurzes Resümee? Ich denke, dass wir in der recht kurzen Zeit ein Umdenken auf dem Bau angestossen haben. Als ich vor sieben Jahren bei eco-bau anfing, hielt ich es noch für ziemlich utopisch, auf Baustellen ohne Bauschaum auszukommen. Heute erklären mir die Handwerker, warum sie darauf verzichten. Darauf bin ich stolz. Das Umfeld des ökologischen Bauens ist aber sehr dynamisch. Wir müssen auch künftig flexibel und schnell reagieren, um den Anschluss nicht zu verlieren. Das ist für einen gemeinnützigen Verein gar nicht so einfach. Uns hilft aber sehr, dass wir mit vielen Akteuren des nachhaltigen Bauens aus Bund, Kantonen und Städten, aber auch mit den Bildungsinstitutionen und dem CRB gut vernetzt sind. Wo steht das nachhaltige Bauen in der Schweiz im Vergleich zum benachbarten Ausland? Meine Erfahrungen im Ausland liegen schon ei- 70 nige Zeit zurück. Ich finde aber, die Stärken der Schweiz beim nachhaltigen Bauen liegen im Pragmatismus und dem starken Bezug zu den Gepflogenheiten der hiesigen Baubranche. Wer sich auf unsere Tools einlässt, wird feststellen, dass sie im Verhältnis zur Komplexität der Materie einfach zu gebrauchen sind. Man muss kein Guru im nachhaltigen Bauen sein, um ein Minergie-Eco-Gebäude zu erstellen. Das ist international gesehen ein grosser Vorteil. Mit dem SNBS kommt ein neuer, umfassender Standard für das nachhaltige Bauen. Wie steht eco-bau dazu? Wir waren ja auch an der Geburt des Netzwerks Nachhaltiges Bauen Schweiz beteiligt und gehören zu den Gründungsmitgliedern. Wir sind sehr an der Zusammenarbeit interessiert und werden als Themenführer für gesundes und ökologisches Bauen einen Teil der inhaltlichen Verantwortung für den Standard übernehmen. Ich bin überzeugt, dass es ein enormer Vorteil ist, wenn die Anforderungen für gesundes und ökologisches Bauen im SNBS und im Gebäudelabel Minergie-Eco gleich sind und mit den gleichen Tools erreicht werden können. Das ist ein Synergiegewinn, den die Planenden schätzen werden. Was sind die nächsten grossen Dinge, die ecobau anpackt? Wie unsere Erfahrungen zeigen, schätzen Bauherren und Planende konkrete Unterstützung im ökologischen und gesunden Bauen sehr. Deshalb haben wir ein neues Projekt aufgegleist: Wir wollen Bauprodukte, die unseren Kriterien entsprechen, als solche auszeichnen. Zudem arbeiten wir an einem Programm, das es künftig ermöglicht, sich als Fachpartner eco-bau zu qualifizieren. Wenn uns dies gelingt, dürfte das gesunde und ökologische Bauen leichter über die Grenzen der öffentlichen Bauherrschaften hinaus Fuss fassen. � Interview: Bruno Gerber Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 I N N O V A T I O N E N Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen MegaSlate ® Solarfassade montagefreundlich, kostengünstig, ästhetisch Effiziente und platzsparende Energiegewinnung mit der Gebäudehülle Kostengünstige, selbstamortisierende Solarfassade mit hohem Energieertrag Die MegaSlate® Solarfassade ermöglicht eine flexible Gestaltung von Fassadenverkleidungen und lässt sich perfekt in die Formensprache der Gebäude integrieren. Das System wird durch massgefertigte Spezialmodule ergänzt. Basierend auf dem erfolgreichen MegaSlate® Solardachsystem, garantiert die MegaSlate® Solarfassade bestes Preis-Leistungsverhältnis. www.meyerburger.com einfach noch besser dämmen – mit der neuen SAGLAN (030) FA 50 Carbolane FassadenDämmplatte von SAGER Sager AG Dornhügelstrasse 10 CH-5724 Dürrenäsch Tel. 062 767 87 87 Fax 062 767 87 80 [email protected] www.sager.ch Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Mit der neuen SAGLAN (030) FA 50 Carbolane Fassaden-Dämmplatte ist es uns gelungen eine Dämmplatte herzustellen, die mit einem Lambda-Wert von 0,030 W/mK einmalig im Schweizer Markt ist. SAGLAN (030) FA 50 Carbolane ist eine steife, hydrophobierte Dämmplatte aus Glaswolle mit verfestigter Sichtseite und einseitiger Strichmarkierung für hinterlüftete Fassaden. Die Platten sind universell einsetzbar, auch im Holzbau. Mit Carbolane sind jetzt neue, wirtschaftliche Konstruktionen am Bau möglich. Folgende Merkmale zeichnen diese einmalige Dämmplatte aus: _ Hervorragender, deklarierter Lambda-Wert 0,030 W/mK _ Neuste Glaswolle Technologie «Q30 compound based» _ Optimal für hinterlüftete Fassaden _ Schlankere Wandaufbauten möglich _ Ausgezeichneter Schallschutz _ Universell einsetzbar auch im Holzbau _ Bestes Preis / Leistungsverhältnis _ Brennt nicht Weitere Infos und Zertifikate www.sager.ch, Startseite SAGER, SAGLAN (030) FA 50 Carbolane 71 PV-Anlage Neustadtstrasse Luzern Schweizer Solarsystem – perfekt integriert In der Luzerner Neustadt installierte die Ebikoner Solarfirma BE Netz eine vollflächig integrierte Meyer Burger Photovoltaikanlage auf einem Mehrfamilienhaus. Das frühere Attikageschoss des Altbaus wurde durch eine zweigeschossige Aufstockung ersetzt. Der Umbau schafft neuen Wohnraum und liefert durch die fast vollständige Ausnützung der Dachflächen jede Menge Sonnenstrom. Die 34,4 kWp Photovoltaikanlage liefert primär Solarstrom für den Eigenverbrauch; nur der Energieüberschuss wird ins öffentliche Stromnetz eingespiesen. Eine echte Herausforderung an die Solarspezialisten aus Ebikon stellte das verwinkelte Dach mit den Lukarnen und 28 Dachfenstern dar. «So viele Fenster in einer derart grossen Fläche von Solarpanels weist im Moment kein anderes Schweizer Dach auf», sagt Adrian Odermatt von BE Netz. Er ist Projektleiter des Mehrfamilienhauses an der Stadtluzerner Neustadtstrasse 10, welches mit diesem speziellen Solardach ausgestattet wurde. Das wirtschaftliche Solardachsystem produziert jährlich rund 25 000 kWh Energie, die dem Verbrauch von sechs Haushaltungen entsprechen. Homogene Dachfläche Die Planung des Daches ergab, dass 22 der 193 Solarmodule Spezialmasse aufweisen müssen. Die Lösung bietet das Solartechnologieunter72 nehmen Meyer Burger mit dem MegaSlate® Solardachsystem. Damit können beliebige Dachflächen vollständig mit integrierten Solarmodulen belegt werden. Weiter wurden die Randzonen des Daches mit 36 abgeschrägten Blindmodulen eingedeckt, die keinen Strom erzeugen, jedoch aussehen wie Solarmodule. Das Resultat überzeugt gänzlich: die Dachflächen wirken homogen wie aus einem Guss und die vollflächig integrierten Dachfenster der Firma Wenger Fenster AG aus Wimmis ermöglichen helle und freundliche Räume. Herausforderung Baubewilligung Weil das Stadtbild in diesem Gebiet nicht verändert werden darf, bot das Einholen der Baubewilligung einige Hürden. Zudem ist es die erste PV-Anlage auf einem Stadtluzerner Mehrfamilienhaus. Letztendlich konnten der Denkmalschutz und die Behörden mit dem optimalen System und der Tatsache, dass Luzern Energiestadt ist, überzeugt werden. Nachhaltig Bauen | 3 2 | 2014 Publireportage Aufstockung in kürzester Zeit Mehr als vierzig Jahre lang stand auf dem fünfgeschossigen Gebäude ein Attikageschoss. Da eine Sanierung zu aufwändig gewesen wäre, entschied sich der Bauherr für einen Rückbau und eine neue zweigeschossige hölzerne Aufstockung. In nur drei Monaten mussten das Attikageschoss vollständig abgerissen und das Dach mit einer Holzbau-Konstruktion wieder aufgebaut werden. Die zwei neuen Dachgeschosse bieten gegenüber des alten Attikageschosses eine um 80 Prozent höhere Ausnützung. Mit der herrlichen Aussicht auf den Pilatus können nun eine moderne 4½-Zimmerund zwei 3½-Zimmer-Wohnungen bezogen werden. BE Netz AG Industriestrasse 4, 6030 Ebikon LU Tel. 041 319 00 00 www.benetz.ch Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 BE Netz – Portfolio Wir beraten, planen und installieren _ Photovoltaik-Anlagen für Solarstrom _ Thermische Solaranlagen für Warmwasser und Heizung _ Heizungsanlagen mit erneuerbaren Energien (Holz, Pellets, Wärmepumpen) _ Fachberatung und Konzepte für Firmen, Bauherren, Städte und Gemeinden Welche Energieträger – einzeln oder in Kombination – für Sie in Frage kommen, klärt unser Team von Fall zu Fall neu und stets systemunabhängig. Wir begleiten Sie vom Entscheidungsprozess bis zur Inbetriebnahme der neuen Anlage. 73 MFH im Wiesengrund Küsnacht Nullenergie im Art-déco-Stil Von Carmen Nagel Eschrich Schick, elegant – wie ein auf Hochglanz poliertes Art-déco-Möbel – schmückt das rotbraune, geschwungene Mehrfamilienhaus seit Kurzem Zürichs Goldküste. Innen erwartet den Besucher ein ebenso klassisch wie edel gepflegter Ausbau – eine natürliche Schönheit und Echtheit, welche sich auch in der ökologisch streng kontrollierten Konstruktion widerspiegelt. Mit klaren Vorstellungen zur Ökologie trat die Bauherrschaft mit ihrem Grundstück in Küsnacht an das motivierte Team von krayer & smolenicky architekten heran. Sie wollte im Minimum ein Passivhaus anstelle des äusserst verschwenderischen Mehrfamilienhauses aus den Sechzigerjahren. Der Grundstückspreis hier an der Goldküste ist astronomisch, mit dem Abbruch und dem Neubau sollte jeder Quadratzentimeter ausgenützt werden. Im Entwurf schlugen die Planer eine Kubatur entlang der Baulinie vor, wodurch sich die markant geschwungene Nord- und Eingangsfront ergab: «Wir stellten uns hier in dieser exklusiven Gegend ein Gebäude vor, elegant, edel und kostbar wie ein Art-déco-Möbelstück: mit wohl ausgearbeiteten, abgerundeten Kanten und schwarz lackiert», so Architekt Krayer zur Gestaltung. Anders als die anderen Dadurch unterscheidet sich dieses Mehrfamilienhaus von den anderen, die teuer, exklusiv und dabei namenlos bleiben, sich so an die anonyme Repetition der Wohnkuben mit viel Glas und Stahl reihen. Diese Landmarke hebt sich ab, ohne aufzutrumpfen, und besticht gerade dadurch: Zur Strasse hin bedecken rotbraune, vertikale Holzlamellen die Hausfront; sie winden sich um die runden, dynamischen Ecken, wo sie die weisse Rückwand preisgeben, um dann in eine strukturlose Platte aus Basalt überzugehen. Sie ist nicht wie eine Eternitplatte sichtbar geschraubt, was das Feine, Filigrane rauben würde, sie wurde kaum sichtbar genagelt. Klar treten aus dieser Front die weiss eingefassten Fensterflächen hervor, wie Bilderrahmen markieren sie Ausschnitte des lebendigen Innenraums. Foto: Marc Uebersax, Zürich 74 Sitzbank und Schiebefenster Bei der Verglasung handelt es sich um Schiebetüren, die raumbündig sitzen. Mit der grosszügigen Dämmstärke eines Minergie-P-Hauses ergibt sich eine tiefe Laibung von rund Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Minergie-A-ECO 45 cm nach aussen hin. Sinnvoll, da so die Fensterrahmen vorbildlich überdämmt werden konnten, doch oft scheuen sich Planer vor schiessschartenähnlichen, tiefen Fensterbänken. Gerade daraus entwickelten die Architekten ein wichtiges Thema des Entwurfs: Diese Nischen wurden mit wetterfesten Sitzpolstern versehen, ganz aussen dient eine Glasbrüstung als Absturzsicherung. Wie ein kleiner Balkon wird dieser Bereich genutzt, hier sitzt oder liegt man gemütlich und geniesst entspannt den Ausblick über den Zürichsee. Auf Holz gebaut Bauökologie wurde in diesem Projekt grossgeschrieben, und der Klimaregulator Nummer eins durfte nicht fehlen: Die Holzkonstruktion wurde nach innen mit Lehmbauplatten und Lehmputz ausgestattet, einem uralten Baustoff, der die Luft reinigt, optimale Akustik schafft und atmungsaktiv Feuchtigkeit aufnimmt, um sie an trockenen Tagen wieder Flexible Grundrisse Der Grundriss organisiert sich um den zentralen Gebäudekern mit Treppenhaus und Lift. Wie aufgefädelt reihen sich die Räume aneinander; sie sind nur mit Schiebetüren abtrennbar. Auf Balkone haben krayer & smolenicky architekten bewusst verzichtet. «Als Joker sind die Gartenzimmer in der südwestlichen Gebäudeecke gedacht», sagt Lukas Krayer, «nach Bedarf werden Türen und Fenster so weit aufgeschoben, dass entweder eine luftige Loggia oder ein zusätzliches Zimmer entsteht.» Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 75 MFH im Wiesengrund Küsnacht Minergie-A-ECO Fotos: Marc Uebersax, Zürich Architekt Krayer & Smolenicky Architekten GmbH Hardstrasse 81 8004 Zürich Tel. 043 817 49 40 www.krayer-smolenicky.ch Gebäudetechnik Ernst Basler + Partner AG Mühlebachstrasse 11 8032 Zürich Tel. 044 395 16 16 www.ebp.ch Bauingenieur Urech Bärtschi Maurer AG Röschibachstrasse 22 8037 Zürich Tel. 044 360 30 00 www.ubm-bauing.ch Holzbauingenieur Timbatec Weinbergstrasse 41 8006 Zürich Tel. 058 255 15 20 www.timbatec.ch Bauphysik BAKUS Bauphysik & Akustik AG Grubenstrasse 12 8045 Zürich Tel. 043 268 60 00 www.bakus.ch 76 abzugeben. Zudem bietet er nötige Masse, um Überhitzungen vorzubeugen und Wärme zu speichern – in der leichten Holzdecke des Attikageschosses kamen sogar speziell latentwärmespeichernde Lehmbauplatten zum Einsatz, um die fehlende Masse der leichten Holzdecke zu kompensieren. Der gesamte Wandaufbau ist diffusionsoffen; die hinterlüftete Fassade – einerseits aus Plattenwerkstoff, anderseits aus Holzlamellen – schützt die vielschichtige Dämmung. Den Kern der Konstruktion bildet eine 15 cm starke, massive und unverleimte Holzwand. «Sämtliche Baustoffe erfüllen baubiologische Kriterien, es wurde nur verwendet, was garantiert keine schädlichen Emissionen freisetzt», so Lukas Krayer. Aus diesem Grund wurde auch die Elektroinstallation sorgfältig geplant, um Elektrosmog auf ein Minimum zu reduzieren: In den Schlafzimmern lässt sich per Netzfreischaltung der Stromkreis lahmlegen, auch liegen die Ruheräume weitmöglichst von Dauerverbrauchern wie beispielsweise dem Kühlschrank entfernt. Was im Haus an Strom für Heizung, Lüftung und Warmwasser bezogen wird, entsteht auf dem eigenen Dach: Die Photovoltaikanlage liefert genug Energie zur Betreibung der Wärmepumpe sowie der Komfortlüftung und deckt den übrigen Bedarf. Solarkollektoren nutzen die Sonnenenergie, um Warmwasser zu erzeugen, und unterstützen so das haustechnische Konzept. Fest steht, wer sich hier als glücklicher Wohnungseigentümer bezeichnen darf, ist mitten auf dem Weg zur modernen 2000-Watt-Gesellschaft. � Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 1a hunkeler Interview Interview TOP-WIN Fenster bringen Einbrecher zur Verzweiflung Die Welle von Einbrüchen nimmt das ganze Jahr nie ab. Glücklich die Bauherren und Mieter, deren Haus oder Wohnung mit TOP-WIN Fenster mit dem geprüften Sicherheitspaket ausgerüstet ist. Diese Fenster bringen jeden Einbrecher schlicht zur Verzweiflung. Interview mit Norbert Wicki, Kundenschreiner bei 1a fenster Herr Wicki. Wann sind Sie vor Ort wenn eingebrochen worden ist? Meist bin ich einer der ersten, oft werde ich gar schon zusammen mit der Polizei gerufen. Die Leute sind verunsichert und verängstigt und wollen sich möglichst schnell wieder in Sicherheit fühlen. Dafür hab ich natürlich Verständnis und versuche, so schnell und unkompliziert zu helfen. 1a hunkeler AG Bahnhofstrasse 20 6030 Ebikon T 041 444 04 40 F 041 444 04 50 [email protected] www.1a-hunkeler.ch Wie sieht es denn da aus und was können Sie machen? Schlimm sieht das meist aus. Da herrscht ein wahnsinniges Durcheinander im Wohnbereich, oft sind ganzen Schränke ausgeräumt und die Bewohner sind sehr verunsichert und traurig. Ja nach Grösse der Beschädigung ersetzen wir den Flügel oder das Glas sofort. Es kommt aber auch vor, dass ein neues Fenster einge- Sichere Fenster mit Tradition Das über 157-jährige Familienunternehmen baut mit dem TOP-WIN Fenster eines der modernsten Fenster für den Einsatz bei Renovationen und Neubauten. Die umfassende Produktlinie beinhaltet auch die TOP-WIN RC2 Fenster, welche speziell grosse Einbruchsicherheit bieten. Das Interview führte Heinz Habermacher. Ein Video dazu findet sich auf www.1ahunkeler.ch oder www.facebook. com/1ahunkeler Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 baut werden muss, dann reparieren wir vorerst mal provisorisch, damit der Einbruchschutz wieder gewährleistet ist. 1a fenster baut aber Fenster, die es Einbrechern echt schwer machen, oder? Das ist so. Hat ein Bauherr unsere TOP-WIN Fenster mit der RC2-Klasse nach SN EN 1627 eingebaut, hat er richtig in Sicherheit investiert. Früher hiess das übrigens nicht RC2 sondern WK2 oder Widerstandsklasse 2. Was ist denn so speziell am TOP-WIN Fenster und am Einbruchschutz RC2? Dank der Klebetechnologie und dem eingebauten Einbruchschutz mit der zusätzlichen Sicherung gegen das Aufhebeln, gegen das Einschlagen des Glases und das Bewegen des Verschlusses haben wir mit dem TOP-WIN RC2 eines der sichersten Holz-Metallfenster auf dem Markt. Das wird in ausgedehnten Test von anerkannten Fachinstituten geprüft. Und, darauf sind wir stolz, TOP-WIN ist das erste, in der Schweiz geprüfte Fenster nach RC2. Können denn bestehende Fenster mit Sicherheitsteilen nachgerüstet werden? Ja, das machen wir oft. Vor allem bei Erdgeschossfenstern ist das zu empfehlen. Wir bauen dann Sicherheitsbeschläge mit Rollbolzen, abschliessbare Griffe und, wenn gewünscht, auch Sicherheitsglas ein. Fenster mit nur einer Grundsicherheit hat ein Profi-Einbrecher nämlich ohne grossen Aufwand in einer halben Minute offen. Hat ein Einbrecher schon versucht, ein TOPWIN Fenster mit RC2 zu öffnen? Versucht ja, geschafft aber nie. In diesen Fällen wurde zwar der Rahmen beschädigt, aber die Einbrecher kamen nicht rein. Ein Beispiel dafür war sogar in den Zeitungen: Zwei Apotheken in Stans wurden von Einbrechern heimgesucht. Bei einer, eben der mit TOP-WIN Fenstern, blieb es beim Versuch, die Einbrecher kamen gar nicht rein. Und bei der zweiten, ohne TOP-WIN, wurde dann eben wirklich eingebrochen. � 77 Pellet-Backofen Bäckerei Vier Linden Ökologische Backwaren aus dem Pellet-Backofen Bäckerei Vier Linden erreicht hohe Back- und Luftqualität mit neuem Pellet-Backofen Die Bäckerei Vier Linden ist ein Betrieb der Zürcher Eingliederung, einer privaten Institution, die sich seit 1973 dafür einsetzt, intellektuell schwächer begabten Jugendlichen eine manuelle Allgemeinbildung zu vermitteln, um ihnen damit eine berufliche Perspektive zu bieten. Am Standort Hottingerplatz in Zürich führen die Vier Linden Betriebe eine komplett Bio-zertifizierte Backstube mit Bäckerei und Konditorei, eine Küche, ein Imbisscafé und ein Reformhaus allesamt mit Schwerpunkt auf biologisch-dynamische Produkte in DemeterQualität. 78 im 19. und 20. Jahrhundert verwendet wurde. Dieser wurde mit 1-Meterspälten beheizt. Mitarbeiter der Zürcher Eingliederung spalteten in Zusammenarbeit mit dem Forstdienst im Adlisbergwald im Osten der Stadt Zürich das Holz für die Heizung selbst. Der Holzofen war 20 Jahre im Einsatz und konnte im Jahr 2000 durch einen neuen Holzbriketts-Backofen, bei dem von Hand nachgelegt werden musste, ersetzt werden. Geschichte der Holzbacköfen Die Bäckerei Vier Linden startete vor 34 Jahren mit einem Holzbackofen wie er bereits Verschärfte Vorschriften der Luftreinhaltung Aufgrund der erhöhten Anforderungen an die Luftreinhaltung durch die neue LuftreinhalteVerordnung LRV 2012 und die zusätzlich verschärften kantonalen Vorschriften bestand Handlungsbedarf, den alten HolzbrikettBackofen zu ersetzen. Die Betriebsleitung der Bäckerei wollte die fünf- bis zehnjährige Holzspalten für Stückholzofen Alter Stückholz-Backofen Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Holzenergie Schweiz Einbau neuer Pellet-Backofen Übergangsfrist nicht untätig verstreichen lassen und machte sich auf die Suche nach einer neuen Lösung. Holzbacköfen welche die neuen Luftreinhaltebestimmungen einhalten, sind auf dem Markt nicht zu finden. Die Firma Wörle Umwelttechnik aus Deutschland hat einen Hochleistungsbrenner entwickelt der sich in den neuen Backofen einbauen liess. Auf diesem Wege können die neuen Bestimmungen zur Luftreinhaltung nicht nur eingehalten sondern unterboten werden. Neuer vollautomaischer Pellet-Backofen Die Suche nach einem neuen Holzbackofen führte die Vier Linden schliesslich zum vollautomatischen Pellet-Backofen Pellador der deutschen Firma WP Werner & Pfleiderer, der wie bereits beschrieben mit einem HightechBrenner ausgerüstet ist. Im Frühjahr 2014 wurde der 13 Tonnen schwere neue Backofen in Einzelteilen angeliefert und vor Ort zusammengeschweisst. Sechs Pellet-Brenner befeuern die mittig in der Backfläche angeordneten Flammrohre der drei Backetagen. Die Wärme verteilt sich im Innenraum an den Schamottesteinen und kann über die seitlichen Abgasrohre austreten. Da die Schammottesteine nach der Anfeuerungsphase stets auf der inneren, zur Backfläche ausgerichteten Seite am heissesten sind, entstehen optimale Bedingungen für eine schnelle und aromatische Krustenbildung der Holzofenbrote. Danach nimmt die Backtemperatur allmählich ab und führt Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 zu einer konstant guten Backqualität. Durch diesen Vorgang verbleiben wertvolle Aromen und Vitamine im Brotleib erhalten. Hohe Luftqualität im Backofen und der Umgebung Ein Kompressor sorgt für eine ölfreie und entfeuchtete Zuluft, die für die Anfeuerung der Pellet-Brenner benötigt wird. Die Abgasmessungen bestätigen die gute Verbrennungsqualität des Pellet-Backofens: Der Feststoffwert von 12 mg/m3 unterschreitet die sehr hohen Anforderungen der Abteilung Lufthygiene des AWEL (Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft) des Kantons Zürich deutlich. Beim Kohlenmonoxid liegt der Wert mit 66 mg/m3 ebenfalls deutlich unter den gesetzlichen Vorschriften (500 mg/m3). Der automatische Heizbetrieb mit ölfreier und entfeuchteter Zuluft ermöglicht damit nicht nur die erwähnte Backqualität, sondern ebenfalls eine saubere Abluft. Dies kommt schliesslich auch den Nachbarn und der Umgebung zu Gute. Technische Daten Pellet-Backofen Bäckerei Vier Linden: Nennleistung: Anzahl Backflächen: Anzahl Pellet-Brenner: Pelletverbrauch: Gewicht gesamter Backofen: 300 kW 3 6 (2 pro Backfläche) ca. 60 Tonnen pro Jahr 13 Tonnen 79 Pellet-Backofen Bäckerei Vier Linden Holzenergie Schweiz Beschickung des alten Holzbrikett-Backofens Autor Gregor Lutz Mitarbeiter Holzenergie Schweiz Unterirdisches Pelletlager in Planung Die Holzpellets werden momentan in einem überirdischen, provisorischen Pelletlager mit Holzverschalung am Strassenrand gelagert und von dort mittels Schläuchen in den Zwischenbehälter in Heizungsnähe gesaugt. Förderschnecken transportieren die Pellets weiter zum Verteilbehälter, wo die Pellets zu den sechs Pellet-Brennern verteilt werden. Der Einbau eines unterirdischen Pelletlagers – der letzte Schritt des Projekts – ist in Vorbereitung. Dieses wird dann das bisherige Provisorium ersetzten. Bei den Pelletlieferungen hat sich die Bäckerei Vier Linden für AEK Pellets entschieden. Die sehr gute Pellets-Qualität mit wenig Feinanteil war dafür massgeblich entscheidend. Die bisherigen, sehr zufriedenstellenden Erfahrungen bestätigen die Wahl. Für mehr Informationen Holzenergie Schweiz betreibt seit mehr als 30 Jahren einen professionellen Informations- und Beratungsdienst. Für den korrekten Betrieb Ihrer Holzheizung stehen zahlreiche Merkblätter, Broschüren und weiterführende Unterlagen zur Verfügung. Holzenergie Schweiz, Neugasse 6, 8005 Zürich Tel. 044 250 88 11, Fax 044 250 88 22 [email protected], www.holzenergie.ch 80 Eingliederung in die freie Wirtschaft In den Betrieben der Vier Linden arbeiten 25 Lehrlinge mit geistigen Entwicklungsschwierigkeiten oder körperlichen Behinderungen. Sie erhalten die Möglichkeit zu einer beruflichen Eingliederung mit dem Ziel, nach einer zwei- bis dreijährigen Lehrzeit den Weg in die freie Wirtschaft zu finden. In der Bäckerei und Konditorei sowie in der Küche hat das Handwerk gegenüber halb- oder vollautomatischen Produktionsmethoden den Vorrang. So wird z. B. das Getreide in einer eigenen Mühle in der Backstube selbst gemahlen. Nach Möglichkeit werden Produkte aus den eigenen Betrieben verwendet. Die Brote und Backwaren aus dem Pellet-Backofen verkauft die Bäckerei im hauseigenen Verkaufsladen, einer Verkaufsfiliale am Hottingerplatz und im Biofachhandel in der Region Zürich. Die Zürcher Eingliederung führt zudem zwei eigene Landwirtschaftsbetriebe, den Hof Wagenburg in Seegräben und den Triemenhof in Wernetshausen. Von dort werden landwirtschaftliche Produkte zur Bäckerei, zur Küche und zum Reformhaus geliefert. Ich bedanke mich herzlich bei Raphael Stadelmann, Leiter der Vier Linden Betriebe, für die grosse Mithilfe und Unterstützung dieses Artikels. Mehr Informationen zur Bäckerei Vier Linden und zur Zürcher Eingliederung finden Sie unter: www.vze.ch � Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 I N N O V A T I O N E N Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen Produktneuheiten lieferbar ab dem 1. Mai 2014! Flumroc-Dämmplatte COMPACT PRO Flumroc ist es gelungen, ihr Produkt für die verputzte Aussenwärmedämmung noch einmal zu verbessern. Die Verschmelzung von optimalen Wärmedämmeigenschaften und perfektem Handling in einem Dämmprodukt aus Steinwolle hat einen neuen Namen: COMPACT PRO COMPACT PRO, die neueste Weiterentwicklung der bekannten Dämmplatte COMPACT. Flumroc-Dämmplatte TOPA Die neue Flumroc Dämmplatte TOPA ist die jüngste Weiterentwicklung der bekannten Dämmplatte TOPA AKUSTIK. Als erstes fällt bei der neuen TOPA die hochwertige, optisch ansprechende Beschichtung und die vorteilhafte Preisgestaltung auf. Die Naturkraft aus Schweizer Stein Redaktionelle Partner AWEL Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft Antie Horvath, Leiterin Abt. Energie Stampfenbachstrasse 12 8090 Zürich www.awel.zh.ch Geschäftsstelle Allianz 2SOL Brandstrasse 33 8952 Schlieren www.2sol.ch Bauatelier Metzler GmbH Schmidgasse 25e 8500 Frauenfeld www.bauatelier-metzler.ch Baukonsortium Sunnerai Daniel Diggelmann Eschenstrasse 11 8636 Wald Nachhaltig Bauen | 3 | 2014 Fokus Energie AG Quellenweg 15 8634 Hombrechtikon www.fokus-energie.ch Helios Ventilatoren AG Tannstrasse 4 8112 Otelfingen www.helios.ch Honegger Architekt AG Am Rebberg 3 8535 Herdern www.honeggerarchitekt.ch hässig sustech GmbH Neuwiesenstrasse 8 8610 Uster www.sustech.ch Krayer & Smolenicky Architekten GmbH Hardstrasse 81 8004 Zürich www.krayer-smolenicky.ch ÜMG Schweiz Neuwiesenstrasse 8 8610 Uster www.omf.ch Specogna Immobilien Verenagasse 4 8302 Kloten www.specogna-immobilien.ch SRT ARCHITEKTEN AG Zürichbergstrasse 98 8044 Zürich www.srt-architekten.ch 81 Türen auf fürs Eigenheim: mit unserer günstigen Starthypothek. Jetzt Offerte anfordern! Mehr unter www.zkb.ch/eigenheim So einfach geht’s: Berechnen Sie online Ihre Wohnkosten, überzeugen Sie sich vom attraktiven Preis und vereinbaren Sie eine Beratung. UG für PDF.indd 4 12.11.14 14:09