17.111171Z1L-71

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Datum: 30.06.2013
AZ Zeitungen AG
5401 Baden
058/ 200 53 10
www.sonntagonline.ch
Medienart: Print
Medientyp: Tages- und Wochenpresse
Auflage: 76'230
Erscheinungsweise: wöchentlich
Themen-Nr.: 812.6
Abo-Nr.: 1067228
Seite: 38
Fläche: 169'484 mm²
Drei Architekten - vier Gebäude - und ein Bau, der Polonaise tanzt
An der Europaallee Zürich haben die drei Büros
Dudler, Chipperfield und Gigon/Guyer gemeinsam
einen beeindruckend vielfältigen Neubau geschaffen
17.111171Z1L-71
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Gebäude von Max Dudler an der Europaallee. Die Fassade aus Metall und Glas ist
streng gegliedert. Die Eingangshalle (oben rechts) und der Umgang im 1. Stock
(unten rechts) mit dunklen Böden, weissem Marmor und weissem Putz.
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Der Bau von Gigon/Guyer an der Lagerstrasse mit der vorgehängten Glasfassade.
Das Cafe zum Hof im Erdgeschoss (oben links) ist öffentlich. Den Kreuzgang im
1. Stock (unten links) prägen der helle Boden und Kunst von Karin Sander.
Die bronzefarbene Aluminiumfassade von David Chipperfield im Hof, mit Durchsicht
zur Freischützgasse. Goldig schimmernde Wände und brauner Boden prägen den
Kreuzgang (oben rechts), eine Lounge ist mit 70er-Jahr-Sesseln ausgestattet.
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Und schon sind wir mitten in der zahlreiche Blöcke zusammengebaut. So
Diskussion. «Dieses Brückenkonzept ist entsteht ein Stück Stadt.»
zentral, ohne diese Idee würde der Bau
Für das Baufeld C hat er die Zweitnicht funktionieren», erklärt David Chip- platzierten des Wettbewerbs, David
perfield. Und Max Dudler ergänzt: «Als Chipperfield Architects und Gigon/Guydie UBS als Nutzerin dazukam, haben er, eingeladen. «Excellente Architekten»,
wir mit der Bank zusammen das Kon- rühmt er. Deren Reaktion? Chipperfield:
zept, wie vier Gebäude für einen Nutzer «Ich fand das eine sehr nette Geste. Es
VON SABINE ALTORFER
zusammengeführt werden, gemeinsam war für mich wichtig die Einladung ankühler Abend, wir warten weiterentwickelt. Und ich glaube, dass zunehmen, Sie haben nicht oft eine solauf dem neuen Platz, auf dieses Andocken von vier Häusern zu ei- che Gelegenheit.» Und Gigon: «Wir haBaufeld C an der Europaallee. nem Ganzen, einmalig ist.»
ben uns sehr gefreut - besonders in die-
Neue städtische Dichte: Dafür
steht die Zürcher Europaallee.
Ein Kernstück haben drei Architekten von Weltruf gemeinsam
fertiggestellt. Wie geht das?
Eine Begegnung.
Ein
Heute sollte hier ein Gipfeltreffen der architektonischen
Art stattfinden. Wir erwarten Max Dudler, Annette Gigon und David Chipperfield, die gemeinsam den Neubau der
Raffiniert sind diese Brücken ge- ser Konstellation.»
Aber blieb Max Dudler nicht doch
der Chef? Der schaut betont skeptisch
setzt: Im ersten Stock sind sie innenliegend, in den nächsten drei Stockwerken
bündig zu den Aussenfassaden, und in
den drei obersten Stockwerken wieder
Grossbank UBS entworfen haben. Drei so innenliegend. Diese Verschränkung und
unterschiedliche Architekten von Welt- die Luftigkeit ist ein Wurf Wer hatte dieruf als Team: Das hat Seltenheitswert.
se Idee? Die drei Architekten schauen
Wir haben noch Zeit, umrunden sich an, niemand will sich vordrängen.
zur Fragerin, die anderen lachen. Gigon
erklärt: «Ja, natürlich. Er hat auch richti-
gerweise zwei der vier Gebäude gemacht, sowie die Untergeschosse und
hat auch definiert, dass der Hof ein
Rechteck bleiben soll - im Gegensatz
das mächtige, trapezförmige Geviert Annette Gigon übernimmt die Erkläzum trapezförmigen Grundstück.» Das
zwischen der Europaallee und der Lagerstrasse. Mächtig, repräsentativ und von
allen Seiten irritierend: So präsentiert
sich der Neubau der UBS mitten in Zürichs neuem Boom-Quartier. Keine der
vier Fassaden ist einheitlich, einem
rung: «Das war ein langer Prozess, wir
mussten auch mal wieder von vorne anfangen.» Eine neue Lösung habe UBS
und Stadt überzeugt: «Vier Häuser, die
eine Polonaise um den Platz tanzen und
ihre Arme> zum nächsten Gebäude aus-
Längsbau steht immer ein schmaler strecken. Wir alle fanden: das ist die LöStirnbau mit einer gänzlich anderen ar- sung, die gleichzeitig die markanten,
chitektonischen Handschrift zur Seite. langen Fassaden und die Zugänge zum
Ein architektonisches Unikum.
Hof ermöglicht.»
Besonders gut lesbar ist dieses aus-
sergewöhnliche Konzept vom Innern,
vom Platz her. Von allen vier Strassen
führen grosszügige Gassen in den gepfiästerten Hof. Eine (erst karg bewachsene) Steinskulptur und Wasserbecken
der Landschaftsarchitekten Schweingruber Zulauf geben ihm ein Gesicht.
DIESE TEAM-ARCHITEKTUR war
allerdings
nicht geplant. Den Wettbewerb für das
Baufeld C hatte 2005 der Zürcher-Berliner Max Dudler gewonnen - wie kurz
zuvor schon jenen für das benachbarte
Baufeld A mit der Pädagogischen Hoch-
schule. Darauf intervenierte die Stadt
Zürich. Man wolle keine «Dudler-City» an
hat der Bau der der Europaallee, und sie forderte Dudler
UBS? Nicht eines, sondern eben vier - ge- auf, eine Kooperation zu suchen. Ein Afprägt von drei Architekten. Diese drei front? Der Architekt winkt ab: «Wir hastehen nun zufrieden vor uns. Wir wol- ben grosse Erfahrung in der Zusammenlen sie fotografieren, doch es gibt keinen arbeit mit der Stadt. Und ich glaube,
DOCH WELCHES GESICHT
Standpunkt, von dem man die ganze
nicht nur die Stadt war dieser Ansicht.»
Vielfalt überblicken kann. Wir entschei- Man müsse sich bei solchen Projekten
den uns für die Ecke mit dem markan- damit auseinandersetzen, was Stadt betesten Gegensatz, dort, wo die Glasfassadeute. «Stadt hat immer etwas Vielfältide von Annette Gigon auf den Steinbau ges.» Er habe Erfahrungen mit dem gevon Max Dudler trifft. Und wo man die meinsamen Weiterentwickeln. «Das haBrücken sieht, die an allen vier Ecken, ben wir schon vor 15, 20 Jahren in Berlin
die Bauten verbinden.
gemacht. Nach dem Mauerfall haben wir
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Gesamtkonzept sei aber das Werk aller.
Bei den Fassaden sieht man am
deutlichsten, dass drei Architekten gewirkt haben. «Es gab keine gegenseitigen
Zwänge, wir waren uns von Anfang an
einig, dass es unterschiedliche Fassaden
braucht», sagt Chipperfield und erklärt
seine bronzefarbene Aluminiumfront:
«Wir wollten sie so modulieren, dass sie
unterschiedlich transparent wirkt. Mit
der Tiefe, dem Vor und Zurück sind wir
ein wenig weg von der Strenge, die Max
Dudlers Fassaden prägt.»
Spielerisch wirkt die Fassade mit
aus der Fläche vor- und zurückspringenden Scheiben von Gigon/Guyer. «Es war
kein Gegenentwurf zu Max Dudler. Ich
schätze die strenge Architektur von Max.
Es gab kein Gegeneinander», betont Gigon. «Das Thema des Vorhangs, also die
vorgestellte Glasfassade und mit einem
feinen metallischen Gewebe darin,
schwebt uns seit 1993 vor. Hier konnten
wir die Neu-Interpretation von Mies van
der Rohe's (Curtain Wall> realisieren.»
Ducller hat seine Fronten unterschiedlich gestaltet. Mit dunklem Stein
die eine, mit einer Stahl-Glas-Konstrukti-
on die andere. Doch die «gegliederten»
Fassaden sind für ihn nur ein Teil des
Ganzen. «Wir vertreten eine ganzheitli-
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che Architektur, welche nicht nur die Innern zieht sich über alle Stockwerke:
Fassade betrifft, sondern auch die Innen- 70er-Jahre Möbel stehen in einer Lounge
architektur. Uns war es ein Anliegen, des Chipperfield-Baus, die Teeküchen bei
dass es im restlichen Obergeschoss einen Dudler sind mit Kirschbaumholz gestaldurchgängigen Umgang mit Sichtbezug tet, mit farbigen Glasnischen jene bei Gizum Innenhof gibt, wie einen Kreuz- gon/Guyer. Auch die drei Restaurants gang. Ich glaube, das Gebäude wäre ein zwei davon sind öffentlich - zeigen die
anderes, wenn man nicht rundum ge- Handschrift der Architekten. Für Dudler
hen könnte.»
ist das wichtig: «Es gibt ja schlechte Beispiele, bei denen die Häuser von aussen
die Architekten im Innern unterschiedlich wirken, im Innern aber
mitgestalten konnten, war nicht von An- keine eigene Identität mehr haben. Das
fang an klar. Gigon: «Die UBS hat natür- ist hier nicht so, im Gegenteil.»
WIE STARK
lich schon gefragt: Muss alles so verschieden sein? Können wir nicht verein- DAS FAZIT DER DREI, so spürt man, ist pofachen und vereinheitlichen? Das ist ver- sitiv. «Es war ein interessantes Experiständlich, Bauherren müssen solche Fra- ment, ob man ein Projekt von dieser
gen stellen. Wir haben damit argumen- Qualität durch verschiedene Architektiert, dass man sich dank der unter- ten noch aufwerten kann», sagt Chipperschiedlichen Gestaltung besser orientie- field und präzisiert: «Die Frage war,
wenn man in der Mitte steht und vier
ren kann.»
In Dudlers Teilen des Kreuzgangs Fassaden sieht, wird das Ganze besser
sind die Böden dunkel, die Wände teil- oder nicht?» Und seine Antwort auf dieweise mit weissem Marmor verkleidet. se Kernfrage? Chipperfield lacht und
«Ruhig und edel», kommentiert der Ar- meint: «Es wurde auf jeden Fall nicht
chitekt. Bei Gigon/Guyer ist der Terraz- schlechter!» Und er ergänzt: «Die Frage
zo-Boden weiss gemustert, die Wände ist natürlich auch, wie wirkt die Archihell. «Die Unterschiede gehen bis zur tektur, wie verändert sie die Stadt, wenn
Konstruktion: Wir haben Stützen, die Sie den Massstab verändern, wie hier an
das Gebäude tragen, währenddem bei der Europaallee? Ich glaube, es ist ein inMax Dudler und David Chipperfield die teressanter urbanistischer Beitrag.»
Würden die drei es wieder wagen?
Fassade trägt», erklärt Gigon. Wir gehen
weiter zu Chipperfield: Nobel braun sind «Ja, warum nicht», sagt der Brite trocken.
die Böden, die Wände leuchten goldig. Auch Max Dudler nickt. «Aber wir müsIst das seine Antwort auf die Zweckbe- sen zuerst wieder einen Wettbewerb ge-
stimmung Bank? «Nein, die Farbe ist winnen, wieder einen so grossen. Und
nicht symbolisch gemeint und nicht we- ich würde dieselben Architekten wieder
gen der Bank gewählt. Die Farbe im In- dazunehmen, wenn sie hinter uns liegen.» Dann wendet er sich lachend zu
nern ist auf die Fassade abgestimmt »
Unsichtbar verbindend wirkt über Annette Gigon: «Aber wenn ihr mal vor-
die vier Häuser der gemeinsame hori- ne seid, müsst ihr mich mitnehmen!»
zontale Raster von 1,35 Metern und die «Ich hoffe, wir gewinnen einmal etwas
Arbeit der gleichen Fachplaner etwa für so Grosses, dass wir so richtig grosszügig
teilen können», gibt sie lachend zurück.
Statik, Lüftung, Elektrisch.
Die Gestaltung der Architekten im
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David Chipperfield, Annette Gigon und Max Dudler (v.l.) im Innenhof. Im Hintergrund treffen die gläsernen, versetzten Brücken des Gigon-Baus nahtlos auf den
Steinbau von Max Dudler.
MATHIAS MARX
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FAKTEN ZUM BAU
UBS-NEUBAU MIT VIER GEBÄUDETEILEN
HB Zürich
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David
Max Dudler 1
In
Chipper-
field
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Max
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Dudler 2
Annette Gigon /
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Mike Guyer
Lagerstrasse 20
Das zweite Gebäude von Max Dudler
an der Ecke Eisgasse/Lagerstrasse
mit einer akkurat gegliederten Steinfassade.
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Bauherrin: UBS
Wettbewerb: Jahr 2005
Baubeginn: Frühling 2010
Grundstücksfläche: 7403 m2
Innenhof: 2093 m2
Gebäude: 5310 m2
Bürofläche: 31100 m2
Höhe: 29,5m (gilt daher als Hochhaus)
Baukosten: Keine Angaben (mittlerer
dreistelliger Millionenbetrag)
Nutzung Bank: Mehrheitlich für Middle
Offices mit Management Support Funktionen (z. B. Legal & Compliance, GIA,
HR, CFO, Communications & Branding)
Anzahl Arbeitsplätze: 2000 Desks für
2400 Mitarbeitende
Läden / Gastro: 1000 m2
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