In diesem Heft - wippenhohn.net

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HEFT 15 / AUGUST 2006
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INFORMATIONEN FÜR MITGLIEDER UND FREUNDE
In diesem Heft:
Projektvorschlag
Unsere Suche war erfolgreich
Nepal aktuell
Die Zeit nach dem König
Fahrt nach Amp Pinal
Mit den Ärzten des SKH
unterwegs
....intern
Projektkoodinierung auf
neuen Wegen
OKHARPAUWA
Buchbesprechung
ISBN : 3-938157-19-5
Verlag Neue Literatur,
Jena
Preis Euro 9,90
IMPRESSUM
Informationsbroschüre für Mitglieder , Freunde und Förderer von
LITTLE STARS e.V. „Kinder brauchen Zukunft“
Redaktion und Gestaltung:
Günther Wippenhohn, Lichweg 2, 53757 Sankt Augustin,
Tel.: 0228 9414445, Fax: 02241 804245
mail: [email protected]
Vereinsvorsitz:
Bodo Wernicke, Am Tannenstumpf 53, 63303 Dreieich-Offenthal
Tel.: 06074 69 66 739
mail: [email protected]
Titelbild: Wasserstelle in Dhading,
Fotos im Heft: Bodo Wernicke, Günther Wippenhohn, Bishal Raj Paudel,
Rajendra Koirala, Trudi Reske
Abdruck nur mit Genehmigung von Little-Stars e.V.
Spendenkonto: Frankfurter Sparkasse
BLZ: 500 502 01
Konto Nr.: 75 75 78
Im Internet finden Sie umfangreiche Informationen über
http://www.little-stars.de
Little Stars und interessante Nepal-Links unter der Adresse
Die Herstellung dieser Publikation, sowie die Einrichtung und Pflege der
Internetseiten, belastet das Little Stars e.V. Spendenkonto mit keinem Cent !
Ein ideales Buch zum
Verschenken. Mit den
Geschichten wird auf
leichte Art und Weise ein
Stück Nepal vermittelt.
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BUCHBESPRECHUNG
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Nepal – ein Land mit vielen Gesichtern! Vor
der Kulisse eines fernen Landes mitten im
politischen und gesellschaftlichen Umbruch
lässt Pál Nagyiván die unterschiedlichsten Menschen – Einheimische und Fremde – zufällig
aufeinander treffen. In den sechs Geschichten zeichnet er ein buntes Kaleidoskop von verschiedenen Lebenssituationen, Eindrücken und Wahrnehmungen, die zusammengesetzt ein
lebendiges Abbild dieses faszinierenden Landes geben. Da ist Bahandur, der seine Heimat
mit den traditionellen Dorfstrukturen verlässt, um seine Kinder in Kathmandu zu besuchen.
In der hektischen, lauten Stadt voller Rikschas, Tempos und Bettler muss er erleben, wie
der Einfluss des »Westens« und der Moderne die Menschen verändert hat. Die Extremkletterer Sven und Pjier werden dafür bestraft, dass sie die Warnungen eines Sadhu ignorieren
und den verbotenen Berg erklimmen. Mit dem Träger Ram und Rolf treffen zwei Jugendliche
aus verschiedenen Kulturen aufeinander, die einen Ausweg aus ihren festgefahrenen Lebensstrukturen suchen, um dann feststellen zu müssen, dass auch die Umsetzung von
Träumen lebensgefährlich sein kann. Schließlich die Begegnung zwischen der Frau im rosa
Sari und dem Fotografen, deren Liebe unerf üllt bleiben muss.
Pál Nagyiván, schafft es in seinen 6 Erzählungen den Leser direkt an den Ort des Geschehens nach Nepal zu versetzen. Nicht aus der Sicht eines Touristen überbringt der Autor
seine Geschichten, sondern seine Berichte lassen beinahe die eines Einheimischen vermuten. Die Handlungen lassen das Interesse des Bergsteigers an einer anderen Kultur erkennen und mit seinem Buch versucht er dieses Interesse auch beim Leser zu entfachen. Er
beantwortet Fragen über Religion, Lebensweise der Menschen und Kultur eines Landes
dessen geographische Lage vielen vielleicht nicht einmal bekannt ist.
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ERKLÄRUNG
Vorwort
Erklärung
Ein Land freut sich!
Es ist der 25. April 2006. Nach
drei Wochen der intensivsten Proteste hat der König sich dem
Druck des Volkes gebeugt und
abgedankt.
Das Volk ist im Freudentaumel.
„Die Hoffnung stirbt zuletzt“. Nach
dieser Devise haben sich die Nepalesen wieder und wieder mit
Protestveranstaltungen gegen die
autoritäre Macht des Königs gewandt. Täglich wurden in den
Städten Dutzende von Menschen
festgenommen und verschwanden
in den Gefängnissen. Das Land,
durch die mächtigen Familien ausgebeutet, verarmte immer mehr.
Drei Wochen lang demonstrierten
täglich tausende Menschen friedlich auf den Strassen. Vor dieser
mächtigen Meinungsbekundung
musste der König schließlich kapitulieren.
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Wir über uns
STAUBIGE FAHRT.....
WIR ÜBER UNS
Kurzinformation über LITTLE STARS, Kinder brauchen Zukunft e.V.
•
ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein
(Spenden sind steuerlich absetzbar)
•
•
arbeitet ausschließlich ehrenamtlich, Spenden kommen ohne jeden
Abzug von Verwaltungskosten den Projekten zugute
•
ist für Hilfe in jeder Art dankbar, die Lebensbedingungen der Kinder in
Nepal werden mit Ihrem Einsatz verbessert
Gründung:
Im Jahr 1998, heute Mitglieder in ganz Deutschland
Motivation:
Nicht nur die Gründungsmitglieder haben seit vielen Jahren eine ausgesprochene Liebe zu Nepal und möchten vor allem den bedürftigen Kindern vor Ort helfen.
Viele Mitglieder haben Kinder aus Nepal adoptiert. Sie wollen den Kontakt mit
dem Land vertiefen und vor Ort helfen durch Vereins-Projekte für Kinder in Nepal, sowie durch die Intensivierung des Kontakts aller in Deutschland lebenden
Familien mit nepalischen Kindern.
sen wir waghalsig überholen - aber auch
das gelingt.
Nach weiteren 2 Stunden haben wir
endlich die letzten km geschafft und
sind am Hospital. Eingebettet in ein
Hochtal, von bewaldeten Hängen umgeben sehen wir in der Ferne den Himal –
die Achttausender. In der Gästeküche
gibt es erst einmal einen Tee und danach besichtigen wir das Hospital. Alles
ist sehr einfach und ich werde ganz
traurig, wenn ich sehe wie die Patienten
untergebracht sind. Die Kopfkissen und
Matratzen haben einen Plastiküberzug
und die Decken sind blutig verschmiert.
Ein Neugeborenes Baby wird in die
Schürze seiner Großmutter gewickelt –
ansonsten ist keine Wäsche vorhanden.
Wir sind im Gästehaus untergebracht –
aber die Bedingungen sind auch nicht
viel besser. Die Decken sind dünn und
von Mäuselöchern übersät. Meinen
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mitgebrachten Bettbezug verschenke ich am nächsten Tag. Zum Frühstück gibt es Brot, Rührei und Marmelade – Butter gibt es nicht. Kühlschrank auch nicht – das heißt, wenig Vorräte und jeden Tag Daal Bhat.
( Nationalgericht in Nepal ) Die Räume im Hospital sind dunkel, zugig
und auch nicht sehr sauber. Viele
Patienten kommen täglich und bitten
um medizinische Hilfe. Zum Teil sind
sie mehrere Tage unterwegs und
manche werden sogar auf selbstgebauten Tragen zum Hospital gebracht. 50 bis 70 Patienten an einem Tag sind keine Seltenheit und
auch der Hund darf mit ins Wartezimmer. ….und weil gerade der Techniker da ist, wird auch im Wartezimmer
die Hydraulik des OP Tisches repariert. Die Patienten sehen mit Vergnügen zu und freuen sich über die
Abwechslung der Wartezeit.
Wir haben wieder die Zeit im Nacken
und müssen zurück nach Kathmandu. Mit einem leeren Auto haben wir
es etwas leichter. Trotzdem darf man
seine Augen nicht von der Straße
lassen, weil dauernd Tiere und spielende Kinder auf die Fahrbahn laufen. Viele Könige der Landstraße
haben wir gesehen, eigentlich Helden der Straße, die mit überladener
Fracht und nur provisorisch reparierten Autos diese schwierige Strecke
bewältigen. Tag für Tag für Tag, übermüdet und nur für wenige Rupien.
Das Interplast Team hat in den 10
Tagen viele Operationen gemacht
und plant schon den nächsten Urlaubseinsatz.
Es macht sehr viel Freude den Menschen dort zu helfen.
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STAUBIGE FAHRT.....
Wir über uns
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Daraus ergeben sich die 2 Hauptziele des Vereins:
mit ansehen und bin froh als alles erledigt ist und er gesund und munter hinter dem Steuer sitzt. Jetzt geht es langsam in Richtung Ringroad und zur Kreuzung nach Pokhara. Laster an Laster in
mehreren Reihen kriechen überladen
auf die Straßenkreuzung zu. Dazwischen versuchen Taxis, kleine und große Busse, beladen bis zur Schmerzgrenze eine Lücke zu
erhaschen. Die Auspuffgase der alten
Trucks blasen pechschwarze
Wolken
auf die überfüllte
Straße
–
und
manchmal bekommt
so viel mit, dass
einem der Atem
wegbleibt. Von wegen Klimaanlage!
Dazwischen stehen
die Frauen am Straßenrand mit ihren
kleinen Garküchen
und bieten Leckereien an. Menschen,
Hunde Kühe und
Ziegen trotten seelenruhig durch dieses Gewühl. Nach dem wir an diesem
Knotenpunkt endlich verlassen haben,
geht die Fahrt etwas zügiger voran. Die
erste Polizeikontrolle passieren wir
Bleichgesichter auch ohne Probleme –
ein Blick ins innere des Wagens genügt
und wir fahren weiter. Die Straße ist
eng, ohne Randbefestigung und nur
Laster an Laster. Es ist die Hauptverbindung für Güter nach und von Indien.
Riesige Laster mit großen Containern
schleppen sich mühsam den Berg hinauf. Einige reparieren mitten auf der
Straße den geplatzten Reifen oder bauen das Differenzial – Getriebe aus.
Nach 2 Stunden Extremfahrt machen
wir Pause in einem kleinen Dorf. Links
und rechts von der Straße stehen Lehmöfen und es gibt aufgespießten, gerösteten Fisch. Sieht sehr lecker und dekorativ aus, aber wir trauen uns nicht diese Delikatesse zu testen. Unser Wagen
kämpft sich mal bergab mal bergauf,
vorbei an fast leeren Flusstälern. An
manchen
Stellen
werden dort Sand
und Steine unkontrolliert abgetragen und
verkauft. Viele Frauen und Kinder sitzen
am Straßenrand und
schlagen mit ihren
zarten Händen die
Steine klein. Eine
wirkliche Knochenarbeit und trotz verbundener Finger, auch
eine blutige Angelegenheit.
Endlich nach 4 Stunden konzentrierter
Fahrt haben wir die
Abzweigung
nach
Amp Pipal erreicht.
Wir überqueren den
Fluss und von nun an geht es nur noch
bergauf. Der nächste Polizeiposten begrüßt uns freundlich und wünscht eine
gute Fahrt. Seine kleine Hütte steht auf
einem verlassenen Flughafengelände
und dort grasen auch die Kühe und
Ziegen des Dorfes. Nach einer kurzen
Pause setzen wir unsere Fahrt auf der
neuen Straße fort. So hatten es jedenfalls die Dorfbewohner angekündigt.
Von wegen neue Straße! Wo das Auge
auch hinsah, roter Lehmboden – alles
unbefestigt und nur im trockenen Zustand zu befahren. Bei Nässe hätte man
nur Schmierseife.An einer Stelle müs-
Ziele:
1.)
Durchführung von Hilfsprojekten für Kinder in Nepal
2.)
Förderung der Integration von in Deutschland lebenden Kinder die aus
Nepal adoptiert wurden
Hilfsprojekte für Kinder in Nepal
Unsere Arbeit begann hier zunächst mit der Unterstützung von Projekten des NCO
(Nepal Children’s Organization) im Kathmandutal. Ein erstes Projekt war die Ausstattung des Baby- und Kleinkinderzimmers im staatlichen Waisenhaus Bal Mandir in Kathmandu.
Wir haben die Renovierung eines Behindertenheimes in Panchkal finanziert. .
Für über 30 Kinder in 5 Distrikten von Nepal konnten wir Patenschaften vermitteln, um ihnen den Schulbesuch zu ermöglichen.
Dem Wunsch unserer Mitglieder entsprechend haben wir uns auch nach eigenen
Projekten umgesehen, die Little Stars allein organisiert und durchführt. Dabei war
es unser besonderes Anliegen, auf kurzem Weg direkt zu helfen und eine schnelle
und effektive Erfolgskontrolle zu haben.
Unser Traum war : ”Little Stars baut eine Schule”
Schnell mußten wir feststellen, dass unser know how und auch unsere Kontakte
nach Nepal auf ein anderes Niveau gestellt werden müssen. Nach langer Suche
konnten wir mit der Arbeit beginnen. Wir bauen eine Schule in Dhading.
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Wir über uns
Dhading liegt ca. 3 ½ Autostunden von Kathmandu entfernt. Hier, in den Bergen, lebt eine
Dorfgemeinschaft mit 64 Familien, die der untersten Kumal-Kaste und der Kaste der Unberührbaren angehören. Diese Dorfgemeinschaft fördern
wir, da wir nur auf diese Weise eine ganzheitliche
Verbesserung der Lebensbedingungen von Kindern erreichen können.
Zunächst haben wir ein Schulgebäude gebaut,
das den Dorfbewohnern gleichzeitig als Dorfgemeinschaftshaus dient. Patenschaften finanzieren den Unterhalt der Schule. Wir sind alle ein
wenig stolz darauf, dass die Little Stars PrimarySchool Anfang 2003 ihren Betrieb aufnehmen
konnte. Die Kinder die jetzt zur Schule gehen,
hätten ohne das Engagement unserer Förderer
und Paten nie eine Ausbildung erhalten.
Ein Programm zur Erwachsenenbildung ist angelaufen. Derzeit bereiten wir weitere Schulprojekte
vor.
STAUBIGE FAHRT......
Trudi Reske
Eines wird uns immer klarer. Jetzt beginnt die Arbeit erst richtig. Die Investitionen, die
dank ihrer Hilfe in den letzten Jahren beträchtlich gestiegen sind zeigen bereits eine
deutliche Wirkung. Nur mit der Hilfe der Mitglieder und Förderer können wir die Lebensumstände der Kinder verbessern
Förderung der Integration von in Deutschland lebenden Kindern die aus Nepal
adoptiert wurden
In Deutschland gibt es über 100 Kinder, die aus Nepal adoptiert wurden. Die regelmäßigen, überregionalen Treffen sind zu einem beliebten deutsch-nepalischen Forum
geworden, und das nicht nur für unsere Mitglieder. Aber hierin sehen wir auch unsere
Aufgabe. An vielen Beispielen zeigt sich, wie wichtig der regelmäßige Kontakt der Kinder und der Adoptiveltern ist. Viele Kinder sind heute noch im Kleinkindalter. Je älter
sie werden, desto bedeutsamer werden ihre Begegnungen mit den anderen Adoptivkindern aus Nepal sein. Um unsere eigenen oder die Fragen der Kinder zu ihrer Adoption besser beantworten zu können, veranstalten wir regelmäßig Vorträge mit Fachleuten oder Betroffenen, die uns wertvolle Informationen und Anregungen geben.
Eine große Hilfe für den Umgang und die Bewältigung des Themas ‚Adoption’.
Kontoverbindung: Frankfurter Sparkasse Kto.Nr. 757578 BLZ 500 502 01
Als steuerbegünstigte Körperschaft anerkannt vom Finanzamt Frankfurt am Main III,
Steuer Nr. 4525084683 K 29. VR 11673 Frankfurt/Main.
Vorstand: Bodo Wernicke, Günther Wippenhohn, Kerstin Wernicke,
Trudi Reske war mehrere Monate im
SHK-Hospital in Sankhu tätig. Sie
beschreibt eine Fahrt mit dem OPTeam in den Westen Nepals.
Morgenstund hat Gold im Mund!
Ein altes Sprichwort, aber immer noch
aktuell. Nach langer Planung ist es endlich soweit, ich darf mit nach Amp Pipal.
Ein kleines Bergdorf in der Nähe von
Pokhara in Nepal – Südwest Teil des
Gorkha Distrikts. Ein plastischer Chirurg
aus Deutschland ein Anästhesist und
eine Anästhesie Schwester haben sich
dort für 10 Tage angemeldet und werden
Patienten operieren. Mit ihrem ganzen
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STAUBIGE
FAHRT
NACH
AMP
PINAL
Gepäck sitzen sie in Kathmandu und warten auf das Hospital
Auto von Interplast. Alle stehen
etwas unter Strom, weil man
nur zu bestimmten Zeiten das
Auto benutzen darf – es ist der 27.3.
und wieder einmal Banda ( Streik in
Nepal ). Wir kommen nur langsam voran, denn alle wollen die Stunden nutzen, wo man einkaufen kann, wo Busse
fahren dürfen und auch Taxis und Motorräder Menschen, Tiere und Waren
transportieren.
In Kathmandu begrüßen wir das OP
Team und mit vereinten Kräften wird
das Auto beladen. Koffer und medizinisches Gerät finden auf dem Dachgepäckträger Platz. Dabei tanzt der Hospitaltechniker auf dem Autodach herum,
zurrt alles fest und hält sich dabei an
den Oberleitungen, die überall kreuz
und quer hängen fest. Ich kann es nicht
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LITTLE STARS INTERN
tem überarbeitet und eine uns bekannte
Firma mit dem Einkauf der Waren beauftragt. Die Projektleitung in Dhading fordert
an was an Material für die Schule benötigt
wird, die Lieferung erfolgt durch projektfremde Personen. Wir überprüfen laufend die
Einzelpreise, Bishal , unsere rechte Hand in
Kathmandu, prüft ob die Bestellungen angemessen sind und wo die Waren günstig zu
bekommen sind. Sicher ist dieses Verfahren
umständlicher und für uns auch arbeitsintensiver, aber wir sind jetzt sicher, dass die
Mittel von Little Stars in voller Höhe für dass
Schulprojekt verwendet werden.
Die Materiallieferung und die Zahlung der
Gehälter ist im April nach diesem Schema
erfolgt, aktuell wird in diesen Tagen die
nächste Sendung in Dhading ausgeliefert.
Jetzt schon lässt sich sagen, dass die Menge
des nach Dhading gehenden Materials unfangreicher und vielfältiger ist als das, was
die Projektleitung in den vorangegangenen
Jahren angeschafft hat. Wir sind jetzt in der
Lage, die Kinder mit qualitativ besserer Kleidung und -Materialien auszustatten. Auch
die Pashupati Schule (Unsere Patenkinder in
den Klassen 3-9) konnten wir mit Büchern
für die Bibliothek im Wert von über 600 Euro
versorgen. Trotzdem werden unsere Gesamtausgaben im vorgesteckten Rahmen
bleiben. Die Störungen durch den Politiker
Ramesh Dhamala, macht uns viel Arbeit. Für
uns im Vorstand bringt das neue Verfahren
aber die Sicherheit genau steuern zu können, welche Ausstattung die Kinder in unserer Schule erhalten. Finanziell besteht jetzt
die notwendige Transparenz.
Pfingsten auf dem Bauernhof
Einige unserer Mitglieder haben sich über
Pfingsten auf einem Bauernhof im westfälischen Balve getroffen. Viele Pferde, Kaninchen und ein kleines Schwimmbad führten
dazu, dass die Erwachsenen ihre Kinder
kaum noch zu Gesicht bekamen. Einige
PROJEKTVOSCHLAG
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OKHARPAUWA
ausgedehnte Ausritte durch den angrenzenden Wald waren gemeinsame Unternehmungen die im Gedächtnis haften
bleiben.
....hier wird die Hilfe durch
Little Stars dringend gebraucht !
Familientreffen und Mitgliederversammlung
Das diesjährige Familientreffen findet
von Freitag, den 22.September bis
Sonntag, den 24 September im Jugendgästehaus Marburg statt. Wie im letzten
Jahr hat Tina Radke-Gerlach wieder für
ein umfangreiches Programm gesorgt.
Die jährliche Mitgliederversammlung
findet innerhalb dieses Treffens am
23.09.06, 20:30 Uhr statt.
Wenn sie sich an die Beträge unserer letzten
Hefte erinnern, ist Ihnen unsere Idee ein zweites Projekt zu beginnen nicht fremd. Ein Land
wie Nepal benötigt an alle Ecken und Enden
Hilfe, nur diese in geeigneter Art und Weise zu
geben stößt auf große Schwierigkeiten. Unabdingbar ist es, dass Strukturen geschaffen
werden können, die gewährleisten dass die in
die Projekte gegebenen Geldmittel auch tatsächlich in voller Höhe für die Arbeit dort verwendet werden. Alle in Nepal tätigen Organisationen (NGO´s) haben große Probleme mit der
im Land in allen Schichten verbreiteten, hemmungslosen Korruption. Sie machen allesamt
die Erfahrung, dass es in Nepal überhaupt
kein Problem ist Hilfsgelder loszuwerden. Ob
diese aber an der richtigen Stelle ankommen
ist sehr oft ungewiss.
Wir haben uns viel Mühe gemacht, ein geeignetes Projekt zu finden. Unser Projektkoordinator Bishal Raj Paudel, hat in unserem Auftrag bereits mehrere Dörfer besucht und dort
recherchiert. Er war in Nagarkot, in Gorkha, in
Hanse Bazar und in Bhimphedi. In all diesen
Dörfern hat Bishal die Rahmenbedingungen
geprüft und untersucht:
- wie viele Familien leben im Dorf,
- wie viele Kinder gibt es, in welchem Alter,
- sind Schulen vorhanden, wenn ja, wie ist ihr
Zustand,
- wie hoch ist der Anteil der Kinder die eine
Schule besuchen,
- wie ist der Lebensstandard im Dorf,
- wie ist die politische Situation vor Ort.
Entscheidend ist auch, wie die Bereitschaft
der Bevölkerung zur Mitarbeit eingeschätzt
wird und zu guter Letzt, ob Leute gefunden
werden die ein neues Projekt aktiv mittragen.
Mit Hilfe dieser Fakten hat Bishal Berichte
erstellt, die wir hier in Deutschland ausgewertet haben. Aus den verschiedensten
Gründen bot aber keines der besuchten Dörfer gute Voraussetzungen für fundierte Entwicklungsarbeit.
Im April erhielten wir einen Hinweis auf ein
Dorf im Bezirk Nuwakot. Auch in diesem Ort
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PROJEKTVORSCHLAG
wurde Bishal tätig und hat uns mit ausführlichen Berichten versorgt. Hier sieht
das Ergebnis zum ersten Mal sehr gut aus.
Das Dorf bietet Voraussetzungen, die auf
die Arbeit von Little Stars zugeschnitten
sind.
LITTLE STARS INTERN
Sarswati
Shresta,
Kindergarten
LITTLE STARS
....intern
erste Klasse
Okharpauwa liegt nur etwa 25 km von der
Hauptstadt Kathmandu entfernt. Der Ort
ist mit dem PKW oder dem Taxi einfach zu
erreichen. Das Dorf liegt an den Hängen
des Kathmandu-Tales in einer schönen
landschaftlichen Umgebung. Die Bewohner gehören zur Volksgruppe der Balami
(Newar) einer Gruppe, die in Nepal unterprivilegiert und hauptsächlich in der Landwirtschaft tätig ist. Trotz seiner Nähe zur
Hauptstadt ist das Dorf gravierend unterentwickelt. Kinderarbeit, fehlende Schulen
und eine immer noch praktizierte Kinderverheiratung haben in diesem Dorf die Zeit still
stehen lassen. Die Leute hier sind arm, der Bildungsstatus liegt in dem Land wo in dieser Hin-
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Organisatorische Veränderungen in Dhading
sicht ohnehin nicht viel passiert, am unteren
Level. Die über 30jährigen im Dorf erkannten
keine Notwendigkeit etwas zu verändern. Die
Balami waren durch die prarktizierte Kinderverheiratung ausgegrenzt,
der Mangel an Bildungsbereitschaft
trieb sie in eine Isolation
Es entstand ein Generationenkonflikt. Immer mehr Jugendlichen im
Dorf wurde die schädliche Situation
bewusst. Der Wille zur Veränderung
entstand. Anfangs waren die Aktionen dieser Gruppe, die sich in erster Linie gegen die Kinderverheiratung richteten, militant. Dann erkannte man, dass der Mangel an
Schulbildung der Hauptgrund für
die Rückständigkeit war. Die Gruppe sprach jetzt gezielt Kinder an,
die von ihren Eltern nicht zur Schule geschickt wurden. Sie sprach
Eltern an, in deren Familien die
älteren Kinder auf jüngere aufpassen mussten und damit am Schulbesuch gehindert wurden. Für die
Kinder, die nicht zu Schule gehen
konnten wurden außerschulische
Klassen eingerichtet. Hier wird ihnen in den Zeiten, in denen sie
nicht arbeiten müssen, ein Minimum an Schulbildung vermittelt.
Damit werden die Kinder für den
Jahresabschlussprüfung 2.Klasse
Wir berichteten in den zurückliegenden
Heften von den Korruptionsvorwürfen
gegen einen Betreuer in Dhading, Ramesh Dhamala. Wir hatten aufgrund dieser Probleme schon für das Jahr 2005
eine straffere Budgetierung im Projekt
eingeführt. Aber auch diese brachte für
uns nicht die gewünschte Transparenz.
Durch unsere Vorgaben war festgelegt,
welche Dinge für die Schule eingekauft
und welche Löhne gezahlt wurden. Allerdings mussten wir wieder sehr oft Abrechnungen anmahnen. Gewissenhafte Abrechnungen sind vertrauensbildend und
belegend uns, unseren Spendern und
den Finanzbehörden wie das Geld ange-
legt wird.
Ende 2005 war uns im Vorstand klar,
dass wir uns bezüglich der Abrechnungen auf keinerlei Experimente einlassen
wollten. Deshalb wurde die Entscheidung getroffen, Projektleitung und finanzielle Angelegenheiten konsequent
zu trennen. Das bedeutet im Klartext,
dass die Projektleitung kein Bargeld
mehr in die Hand bekommt. Wir betrachten dies als vertrauensbildende
Maßnahme, es wird kein Misstrauen
mehr aufkommen, ob das Geld unserer
Spender auch richtig verwendet wird.
Wir haben im Februar die erste Materiallieferung durch Mitglieder unseres
Vereins nach Dhading bringen lassen.
Dabei wurden auch die Löhne ausgezahlt. Dieses Verfahren war jedoch sehr
umständlich und von der Zeit der Mitglieder und den politischen Zuständen
abhängig. Wir haben daher dieses Sys-
Verteilung des Materials in der Schule
SEITE 16
MINDERHEITEN
S PROJEKTVORSCHLAG
TITELGESCHICHTE
gehen würde. Aktuell sind alle Strukturen
vorhanden, die eine fundierte Entwicklungshilfe möglich machen. Bis April hat
eine nepalesische NGO, PIN-Nepal, für
die GTZ die Supervision im Projekt durchgeführt. PIN ist eine Gruppe von nepalesischen Frauen, einige haben im Ausland
studiert. Sie haben sich die Hilfe für Kinder, insbesondere von Mädchen, als Aufgabe gestellt. Die Gruppe ist in Deutschland bekannt und verwaltet u.a. auch
Projekte für die Deutsche Organisation
DNH, sie geniesst einen guten Ruf. PIN
würde die Supervision fortführen, wenn
Little Stars das Projekt aufnehmen sollte.
FLÜCHTLINGSPOLITIK
in NEPAL
Berlin (ots) - Die Lage tibetischer
Flüchtlinge in Nepal hat sich im vergangenen Jahr verschlechtert. Zu diesem
Ergebnis kommt der aktuelle Flüchtlingsjahresbericht "Gefährliche Flucht"
von International Campaign for Tibet,
der am heutigen Weltflüchtlingstag
veröffentlicht wird.
2005 flüchteten bis zu 2.500 Tibeter
über die unwirtlichen Gebirgspässe des
Himalajas ins benachbarte Nepal.
Fluchtgründe sind vor allem die politische Repression der chinesischen Besatzer und wirtschaftliche Perspektivlosigkeit auf dem "Dach
der Welt". Mehr als
ein Drittel der Flüchtlinge sind Kinder, die
von ihren Eltern ins
Ausland, vorwiegend
nach Indien, geschickt werden. Andere etwa wurden im
Zuge von "Entwicklungsprojekten" der
chinesischen Besatzer von ihrem
Grund und Boden vertrieben und verlassen aus diesem Grund ihre Heimat.
Das nepalesische Exil ist nach wie vor
alles andere als sicher. In dem von
politischer Instabilität heimgesuchten
Land drohen Tibetern Übergriffe von
Sicherheitsbeamten, Inhaftierung
oder gar die Auslieferung an die chinesische Grenzpolizei. Die Machthaber in Katmandu haben ferner eine
wichtige Hilfseinrichtung für Tibeter,
das tibetische Flüchtlingswohlfahrtsbüro geschlossen – Beobachtern
zufolge aus politischer Rücksichtnahme gegenüber Peking. "Nepal muss
seine Flüchtlingspolitik grundlegend
ändern", forderte in Berlin der Geschäftsführer der ICT (G International
Campaign for Tibet Deutschland
e.V.),
Müller. "Die internationale
Staatengemeinschaft muss die
neue Regierung in
Katmandu
dazu
drängen, Flüchtlinge nach den Regeln
des internationalen
Rechts zu behandeln", so Müller
weiter.
Die Menschenrechtslage in dem
von China seit mehr als 50 Jahren
besetzten Tibet ist nach wie vor besorgniserregend. Folter ist weit verbreitet und wird systematisch angewandt. Auch Religions-, Versammlungs- und Meinungsfreiheit sind
nahezu nicht existent.
SEITE 9
Die Bewertung von Bishal´s Berichten
deckt sich mit den Ausführungen der GTZ
und von PIN-Nepal.
Die Unterstützung
von Little Stars würde sich zunächst auf
außerschulische Klassen, Kinderbetreuung, aktive Aufklärungsarbeit, und den
Betrieb eines Jugendzentrums erstrecken.
eigentlichen Schulbesuch vorbereitet und die
Familien werden motiviert. Um die Geschwister
der älteren Kinder zu betreuen, wurde ein Kindergarten eingerichtet. Nun begann sich die
Einstellung im Dorf langsam zu verändern. Der
Anteil der Kinder die die Schule besuchten
stieg. 2003 wurde die GTZ auf die Gruppe
aufmerksam. Der Jugendgruppe wurde für
einen befristeten Zeitraum eine Förderung
zugesagt. Im Zeitraum der Förderung stieg die
Zahl der Kinder, die die sehr primitive örtliche
Grundschule besuchten, von 136 Schülern auf
303 Schüler.
Die befristete Förderung der GTZ ist im April
2006 ausgelaufen. Obwohl das Projekt sehr
erfolgreich war, standen für eine Fortsetzung
der Förderung bei der GTZ keine Gelder mehr
zur Verfügung. Der aktuelle Zustand lässt sich
so beschreiben: „Der der Boden ist vorbereitet,
die Ernte aber braucht noch einige Zeit.“ Die
Projektleiterin der GTZ, Sushma, die in
Deutschland studiert hat, hat dies auch erkannt. Es wäre ein herber Rückschlag für die
Entwicklung der Kinder, wenn es nicht weiter-
Der Vorstand wird diesen Projektvorschlag bei der Mitgliederversammlung im
September zur Abstimmung vorlegen.
SEITE 10
NEPAL AKTUELL
NEPAL AKTUELL
System produziert hatte. Die größte Herausforderung wird sein, die Maoisten in
den politischen Prozess einzubinden. Noch
fühlen sich die Rebellen an eine Allianz mit
den Parteien gebunden. Die Maoisten werden aber keine einfachen Partner sein.
Während der Demo
Günther Wippenhohn
NEPAL NACH DEM KÖNIG
Ein Bericht über die aktuellen politischen Veränderungen
Das nepalesische Volk zeigt Stärke. Es
hat mit beständigen friedlichen Protesten eine tief greifende Veränderung im
Land erreicht. Der König hat abgedankt und den Weg für Wahlen freigegeben. Es sind alle Möglichkeiten für
positive Veränderungen im Land gegeben. Aber die Politiker verlieren sich in
Diskussionen. Hier beginnt die Tragik
dieses Landes. Das Volk kämpft, die
Herrschenden suchen ihre Vorteile.
Und wieder einmal wird sich nichts
verändern.
2005 hat der König das Parlament abgesetzt und eine Schattenregierung gebildet
die ausschließlich die Interessen des Königshauses vertrat. Der Unmut in der Bevölkerung war gross. Die Maoisten überzogen das Land mit Blockaden. Die Antwort
des Königs waren Ausgehverbote, Einschränkung in Pressefreiheit und elektroni-
scher Kommunikation. Studentenproteste
folgten, die regelmäßig blutig niedergeknüppelt wurden. Am 6. April 2006 begannen im ganzen Land friedliche Protestmärsche, an denen Tausende teilnahmen. Die
Polizei griff wieder ein. Es gab Tote. Die
Vereinten Nationen riefen die nepalesischen Behörden zu Besonnenheit auf. Sie
kritisierten die "grob übertriebene Gewaltanwendung" in den letzten Wochen. Sicherheitskräfte hatten Demonstranten mit
Schlagstöcken verprügelt, sowie mit
scharfer Munition und Gummigeschossen
auf Zivilisten gefeuert. Seit Beginn der
Demokratiebewegung waren 14 Demonstranten von Sicherheitskräften erschossen
worden.
Unbeirrt wurden die Proteste täglich in
ganz Nepal mit großer Intensität fortgesetzt. Sieben Parteien schlossen sich zu
einer Allianz zusammen, um den Weg für
freie Wahlen vorzubereiten. Nach drei
Wochen versprach der König Neuwahlen,
Lesen Sie bitte weiter auf Seite 12
SEITE 15
Erhaltung ihrer persönlichen Macht im
Vordergrund.
Sechs Wochen nach dem Friedensabkommen hat sich noch
nichts Entscheidendes getan.
Im Gegenteil: Ein neuer Bürgerkrieg drohe dem Himalaya-Staat, das erklärte Kali
Rokaya bei einer Friedenskonferenz am 15. Juli in der
Hauptstadt Kathmandu. Rokaya ist das einzige christliche Mitglied des Waffenstillstand-Komitees, das zwischen Regierung und maoistischen Rebellen vereinbart
worden war. Es bestehe kein
Vertrauen, so Rokaya. Falls
die Verhandlungen nicht
fruchten, werde die Gewalt
wieder ausbrechen. Es wäre
dann der dritte misslungene
Versuch, den seit 10 Jahren
bestehenden Bürgerkrieg zu
beenden.
In den Wochen nach dem Abdanken des
Königs werden die Probleme des politischen Systems in Nepal immer deutlicher.
Nepal war schon immer ein Selbstbedienungsladen für die herrschende Klasse. Korruption ist das
Lager der Maoisten während des Waffenstillstandes
Problem, das im Land jede
kleine aufkeimende Pflanze
der Veränderung für die Bevölkerung zertritt. Diese Mentalität setzt sich auch jetzt wieder
durch. Es geht darum eigene
Pfründe zu sichern, die dringenden Bedürfnisse des Landes treten in den Hintergrund.
Mit den Maoisten wurde am
16. Juni ein Friedensabkommen vereinbart, sie wurden in die Neubildung des
Parlaments eingebunden. Für
sie steht zunächst einmal die
NEPAL AKTUELL
SEITE 14
Ein Interview mit
Toya Chaulagain,
36,
Angestellte in einen
Reisebüro
geboren in Jhapa
(Ost-Nepal)
Wie sehen Sie die aktuelle Situation im Land?
Nichts Neues! Wir hatten ähnliche Situationen in der
Vergangenheit und ich sehe keinen großen Unterschied zum Aufstand von 1990. Damals starben
auch 26 Menschen
Warum sind Sie so pessimistisch?
Wir haben schon unser Blut beim Aufstand von 1990
gegeben. Die politischen Parteien versprachen uns
damals eine intakte Demokratie. Und was ist geschehen? Auch damals schon sollte die Monarchie abgeschafft werden.
Es wird aber gesagt, dass sich der jetzige Aufstand
vom Aufstand 1990 unterscheidet. Jetzt wurde eine
Republik ausgerufen.
Es ist nicht neu. Ähnliches haben wir auch 1990
gehört. Das Hauptproblem ist, dass sich keine ehrliche Hand findet die unser Land leitet.
Sie sind nicht zufrieden damit was aktuell politisch
passiert?
Nein. Ob die Monarchie bestehen bleibt oder verschwindet macht keinen Unterschied für unser Land.
Es wird auch bei den Parteien der Kampf um Macht
und Geld weitergehen.
Was könnte der Weg aus diesem Dilemma sein?
Die Loyalität der Führer der "Sieben-Parteien-Allianz"
sollte zur Nation, nicht zum König gerichtet sein. Sie
sollten nicht für den eigenen Vorteil arbeiten. Wenn
diese Führer zukunftsträchtig für das Volk arbeiten,
kann die Nation in Frieden leben.
Warum sind Sie so gegen die Parteien?
Ich empfinde eine tiefe Liebe für mein Land. Ich
möchte gerne sehen wie das Land aufblüht. Es ist
nicht nur mein Traum, sondern der Traum aller
Nepalesen. Aber wir werden immer wieder von den
Parteien betrogen. Es ist nicht das erste Mal dass wir
für unsere Freiheit kämpften. Wenn du in der Geschichte Nepals zurückblätterst, findest Du die
Wiederholung deiner Frage. Wir haben 1950 gegen
die Ranas gekämpft. Dann hatten wir die Revolte von
1990. Und was ist geschehen? Wie oft haben wir
um unser Recht für ein menschliches Dasein gekämpft? Immer hatten wir Hoffnung, aber immer
wieder haben die Parteien unseren Traum einer
freien Nation zerstört. Diese Leute haben ausschließlich Interesse daran, ihren wirtschaftlichen Status
anzuheben.
Viele Nepalesen haben aber trotzdem Vertrauen in
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die Zukunft:
Ich wünsche ihnen, dass sie nicht enttäuscht
werden. Ich möchte nicht sagen, dass derzeit
überhaupt keine Chance zur Veränderung besteht.
Ich glaube nur nicht daran dass unsere politischen
Führer sich schnell ändern. Zum Glück mischen ja
auch noch die Maoisten mit.
Dann sehen auch Sie noch nicht alle Hoffnung
verloren?
Die Welt lebt von der Hoffnung. Ich auch. Doch ich
bleibe bei meinem Misstrauen gegenüber den
Parteien. Möge Gott das nepalesische Volk segnen.
Und möge unsere Freiheit zu rechten Zeit kommen.
Ein Interview mit
Jas Bahadur Bal,
74,
Ladenbesitzer,
geboren in
Kathmandu
Haben Sie Vertrauen zu unseren politischen Führern?
Nein. Sie tun das gleiche wie bei der Revolte 1990.
Wir wollten den König weghaben, sie aber haben
sich mit ihm verbündet. Das Blut, das in den Strassen geflossen ist, trocknete ohne jeden Sinn oder
Ergebnis. Hätten die Führer der Parteien auf die
Stimme des Volkes gehört, hätten diesmal nicht
schon wieder Menschen sterben müssen.
Sind Sie zufrieden mit der aktuelle Situation?
Wir haben in den letzten Wochen festgestellt, wie
stark die Kraft unseres Volkes ist. Wir haben heute
die goldene Chance, das Maoisten-Problem zu
lösen. Und wir könnten eine echte Unabhängigkeit
erreichen. Wenn aber die Führer das gleiche tun
wie in der Vergangenheit, wird das Volk beide,
König und Führer, aus Nepal vertreiben.
Was sollten wir jetzt tun?
Die Parteienführer müssen von ihrem hohen Ross
herunter und wieder Volksvertreter werden. Sie
sollte eine konstituierende Versammlung einberufen und mit den Maoisten zusammenarbeiten. Das
Problem der Maoisten muss jetzt gelöst werden.
Ich könnte mir vorstellen, dass dann unser Volk
wieder in Frieden leben kann.
Was denken Sie über die Erklärung des Königs?
Das ist nichts als eine letzte Waffe des Königs um
sein Regime letztendlich doch fortzuführen. Wenn
er herausfinden sollte, dass das Volk stark bleibt,
wird er sich endgültig zurückziehen.
Die Interviews führte Bishal Raj
N e p a l
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Bis 100 € gilt Buchungsbestätigung der
Bank u. dieser Abschnitt als Spendenbescheinigung (Stand Sep./04)
Little
Stars ist wegevom Finanzamt III, SteuerNr.
Little Stars ist wegen Förderung der Jugendhilfe nach dem letzten zugegangenen
FreistellungsbescheidK29,
des Finanzamtes
Frankfurt
am Main IIIals
SteuerNr. 4525084683
4525084683
VR 11673
Ffm/Main
K29 vom 6.2.04 für die Jahre 2000-2002 nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG von der
steuerbegünstigte
Körperschaftssteuer befreit.Körperschaft anerkannt.
Frankfurter Sparkasse
75 75 78
5 0 0 5 0 2 0 1
S p a r k a s s e
D o r f e n t w i c k l u n g
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S p e n d e
Der blutige "Volkskrieg", den die maoistische Rebellenbewegung 1996 angezettelt hat, entzündete sich zum Teil an den
sozialen Ungerechtigkeiten, die dieses
F r a n k f u r t e r
Für den Posten des Ministerpräsidenten
wird Girija Prasad Koirala nominiert. Ob
das allerdings ein Grund für eine neue
Hoffung ist, bleibt dahingestellt. Koirala
war bereits von 1991 bis 1994 Ministerpräsident und verlor sein Amt durch einen
Misstrauensantrag. Von 1998 bis 2001
hatte er dieses Amt wiederum inne, diesmal erfolgte sein Rücktritt durch eine Offensive der Maoisten. Koirala ist für seinen
Hang zu Korruption bekannt. Ihm wird
nachgesagt dass er über nicht unerhebliche Konten im Ausland verfügt und seine
weit verzweigte Familie recht gut versorgt
S t a r s
Nepals gültige Verfassung stammt aus
dem Jahr 1990. Damals war ebenfalls
na ch
M a ss endemonstrationen die
absolute in eine parlamentarische Demokratie umgewandelt
worden. Doch hat das
Dokument nach Ansicht von Experten
viele Geburtsfehler.
Sie billigt dem Monarchen, der als Inkarnation des Hindu-Gottes
Vishnu gilt, eine sehr
Die Polizei geht brutal gegen
starke Rolle
zu.
die Demonstranten vor
Daneben ist die Verankerung des Hinduismus als Staatsreligion sowie das VerParlament sollte sofort wieder eingesetzt
bot, Parteien auf ethnischer Grundlage zu
werden. Gyanendra erfüllte damit die zentgründen festgeschrieben. Minderheiten
rale Forderung der demokratischen Oppowerden damit aus dem System herausgesition. In Kathmandu und anderen Städten
kegelt.
des Himalaja-Landes gab es Freudenfeste.
Tausende von Menschen zogen in
Leere Strassen während der Blockaden
„victrory-rallies“ tanzend durch die Straßen.
0 0 0 0 7 5 7 5 7 8
hat. Man möchte Nepal eine besser geeignete Leitfigur wünschen.
e . V .
will aber seine Macht behalten. Die Proteste gingen weiter. Drei Tage später gab der
König seine Macht ab. Er beugte sich dem
Druck der Straße, das 2002 aufgelöste
Little Stars Kinder brauchen Zukunft e.v.
Spende für Projekt Dorfentwicklung Nepal
NEPAL AKTUELL
L i t t l e
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