Lichtplanung - Landkreis Augsburg

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Lichtplanung
Besondere Anforderungen
Zeitgemäße Lern- und Lebensräume brauchen eine gute Tageslichtversorgung. Das für das
Schmuttertalgymnasium in Diedorf vom Büro Lumen3 entwickelte Lichtkonzept reagiert auf die
unterschiedlichen Anforderungen neuer Lernkonzepte und die besonderen Rahmenbedingungen des
Holzbaus. Die Lichtplanung unterstützt die Umsetzung flexibler Unterrichtskonzepte und
gewährleistet dabei jederzeit eine hohe Lichtqualität.
Ziel ist eine optimierte Tageslichtautonomie, die den Zielkonflikt einer möglichst umfassenden
Tageslichtnutzung und der Minimierung der thermischen Belastungen in den Sommermonaten im
Kontext der Anforderungen der pädagogischen Architektur löst. Gleichzeitig wird die Einsparung von
Kunstlichtenergie zur Unterstützung des Energiekonzeptes angestrebt.
Zur Optimierung der Tageslichtnutzung wurde fortlaufend die Menge und Verteilung des Tageslichts
im Gebäude anhand von TQ-Berechnungen im Programm RELUX unter Berücksichtigung von
verschiedenen Ausstrahlcharakteristiken der Tageslichtsysteme berechnet und im Hinblick auf
Effizienz und Lichtqualität bewertet.
Tageslichtkonzept
Der gesamte Gebäudekomplex wird großflächig über vertikale Fensterflächen tagesbelichtet. Zur
umfassenden Tageslichtnutzung wurden zudem in die großen kubischen Baukörper Lichthöfe mit
Oberlichtverglasungen integriert, um eine möglichst hohe Tageslichtautonomie auch im Bereich des
innen liegenden Marktplatzes gewährleisten zu können. Für alle horizontalen Oberlichtöffnungen
sind Mikrosonnenschutzraster vorgesehen. Hierfür wurden im Planungsverlauf konstruktive
Änderungen zur Erhöhung des Transmissionsgrades der Sparrenlage entwickelt.
Die innere Lichtverteilung über transparente Zwischenwände sowie Tageslichtsysteme soll die
Tageslichtautonomie unterstützen. Insbesondere die Marktplätze sind multifunktional sowohl als
Verkehrsfläche als auch Unterrichts- und Versammlungsräume nutzbar und müssen daher auch
bedarfsabhängig beleuchtet werden können.
Ein intelligentes Sonnenschutzsystem aus Lamellen, das tageslichtabhängig gesteuert wird und auch
auf die Kunstlichtsteuerung abgestimmt ist, stellt eine optimierte Tageslichtversorgung sicher. Der
außenliegende Sonnenschutz wird als Aluminium Raffstore System im Bereich aller verglasten
Fassadenflächen umgesetzt. Ausnahmen sind hierbei der Bereich der verglasten Türen innerhalb der
Rettungswege, die verglasten Dachbereiche und das vertikalen Oberlichtband der Sporthalle.
Beleuchtungskonzept
Das Beleuchtungskonzept kombiniert effiziente LED-Technik mit konventionellen Leuchtstofflampen,
die eine hohe Lebensdauer und einen optimierten Wirkungsgrad aufweisen. Eine intelligente
Lichtsteuerung mit Präsenzmeldern und Lichtsensoren dimmt oder schaltet die Beleuchtung
bedarfsgerecht aus. Die gesamte Anschlussleistung der Beleuchtung beträgt 80,15 kW und liegt
damit trotz der besonderen Herausforderungen des Modellprojekts um 7% niedriger als bei einer
Standard-Lösung.
Für die Hauptnutzungsbereiche – Klassenräume und Marktplätze – werden Pendel- bzw.
Deckenleuchten aus Aluminium vorgesehen. Für die Aula wurde zur Erhöhung der Nutzbarkeit eine
Sonderleuchte entwickelt, die zwei verschiedene Lichtfarben je nach Tageszeit und Nutzung
darstellen kann und stufenlos dimmbar ist. Es handelt sich um eine Pendelleuchte in einem
schlichten zylindrischen Gehäuse. In der Sporthalle kommen ballwurfsichere abgependelte
Leuchtstofflampen zum Einsatz, die auch im Hinblick auf Energieeffizienz auf das lichttechnisch ideale
Maß gedimmt werden können. In den Sanitärbereichen, den Treppenhäusern und für die gesamte
Außenbeleuchtung des Eingangsbereichs, der Wege und der Parkplätze wird moderneste LEDTechnik eingesetzt. Eine Beleuchtung des Außenbereichs ist im Hinblick auf Nachhaltigkeit und
Energieeffizienz nur in den Zugangs- und Bewegungsbereichen vorgesehen.
Musterraum
Zur Unterstützung der Planung wurde auf dem Schulgelände ein Mustercontainer errichtet in dem
sowohl die vorgesehenen Leuchten als auch die Regelungssysteme eingebaut wurden. Der
Musterraum wurde auch zur Optimierung des vertikalen Tageslichtsystems sowie zur Darstellung der
Wirkung verschiedener Tageslichtsituationen genutzt. Ein weiterer positiver Aspekt sind die
Erfahrungen die Lehrer und Schüler mit der Nutzung des Musterraums als Klassenraum bereits
sammeln konnten und die in die Planung eingeflossen sind.
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