Diplomarbeit Nachsorgekonzepte für Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren: klinische Routine und onkologische Evidenz eingereicht von Maria Christina Brunner Mat.Nr.: 0433435 zur Erlangung des akademischen Grades Doktorin der gesamten Heilkunde (Dr. med. univ.) an der Medizinischen Universität Graz ausgeführt an der HNO-Abteilung im Klinikum-Klagenfurt am Wörthersee und an der HNO-Abteilung der Universitätsklinik Graz Unter Anleitung von Prim.Univ.Prof.Dr. Heinz Edmund Eckel OA.Dr. Sabine Reinisch 0 Eidesstattliche Erklärung Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst habe, andere als die angegebenen Quellen nicht verwendet habe und die den benutzten Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe. Graz, Dezember 2010 Maria Christina Brunner 1 Danksagung An dieser Stelle möchte ich mich bei meiner Diplomarbeitsbetreuerin Frau OA Dr. Sabine Reinisch, die mir fachkundig jederzeit äußerst hilfreich zur Seite gestanden ist und mich persönlich unterstützt und motiviert hat, sehr herzlich bedanken. Für die Bereitstellung des Diplomarbeitsthemas und die Betreuung bedanke ich mich bei Herrn Prim.Univ.Prof. Dr. Heinz Edmund Eckel. Meinem Freund Alois Petutschnig danke ich sehr für sein Verständnis und seine Geduld während meines Studiums. Gewidmet ist diese Diplomarbeit meinen Eltern, Jutta und Martin Brunner, die mir mein Studium ermöglicht haben und während der gesamten Studienzeit in jeglicher Hinsicht eine große Stütze waren. Ein sehr großer Dank gilt auch meiner Schwester Sarah Kleindienst, meinem Opa Josef und meiner Oma Melitta Kleindienst, die mir immer Kraft und Mut gegeben haben. Für das von ihnen entgegengebrachte Verständnis während stressiger Lernzeiten danke ich all meinen Freundinnen. 2 Inhaltsverzeichnis Eidesstattliche Erklärung........................................................................................................1 Danksagung............................................................................................................................2 Inhaltsverzeichnis...................................................................................................................3 Abkürzungen..........................................................................................................................5 Abbildungsverzeichnis...........................................................................................................6 Tabellenverzeichnis................................................................................................................7 Abstract................................................................................................................................10 Einleitung.............................................................................................................................11 1. Maligne Tumore des Kopf-Hals-Bereiches......................................................................11 1.2. Klassifikation.............................................................................................................12 1.3. Epidemiologie...........................................................................................................13 1.4. Ätiologie....................................................................................................................16 1.5. Klinische Aspekte, Diagnostik und Therapie............................................................19 1.5.1. Mundhöhlenkarzinom.....................................................................................19 1.5.2. Nasopharynxkarzinom.....................................................................................19 1.5.3. Oropharynxkarzinom.......................................................................................20 1.5.4. Larynx- und Hypopharynxkarzinom...............................................................21 1.6. Prognose....................................................................................................................22 1.7. Lebensqualität...........................................................................................................22 2. Nachsorgebehandlung......................................................................................................24 2.1. Ziele...........................................................................................................................24 2.2. Diagnostik.................................................................................................................26 2.2.1. Klinische Untersuchung..................................................................................26 2.2.2. Endoskopie......................................................................................................27 3 2.2.3. Sonographie.....................................................................................................28 2.2.4. Computertomographie.....................................................................................29 2.2.5. Magnetresonanztomographie..........................................................................33 2.2.6. Positronenemissionstomographie....................................................................37 2.2.7. PET/CT............................................................................................................39 2.3. Vergleich der Methode.............................................................................................42 2.4. Nachsorgekonzept....................................................................................................43 3. Befragung der HNO-Kliniken in Österreich....................................................................51 3.1. Statistische Methoden................................................................................................51 3.2. Graphische Darstellung............................................................................................52 3.3. Ergebnisse.................................................................................................................57 4. Nachsorgebehandlung von anderen ausgewählten Tumorgeschehen..............................58 4.1. Mammakarzinom.......................................................................................................58 4.2. Bronchialkarzinom....................................................................................................61 4.3. Prostatakarzinom......................................................................................................64 5. Vergleich der Nachsorgeschemata von Kopf-Hals-Tumoren mit den anderen ausgewählten Tumoren........................................................................................................68 6. Diskussion und Erstellung optimaler Nachsorgekonzepte...............................................69 7. Literaturverzeichnis..........................................................................................................73 8. Lebenslauf........................................................................................................................82 9. Anhang.............................................................................................................................83 4 Abkürzungen CUP Cancer Unknown Primary CT Computertomographie DRU Digital rektale Untersuchung EBUS Endobronchialer Ultraschall EBV Epstein-Barr-Virus EBVNA Epstein-Barr-Virus nuclear antigen FDG Fluordesoxyglucose HNSCC head and neck squamous cell carcinoma HPV Humanes-Papilloma-Virus IgA Immunglobulin A IgG Immunglobulin G LK Lymphknoten MRT Magnetresonanztomographie PCR Polymerasekettenreaktion PET Positronenemissionstomographie PSA Prostata spezifisches Antigen TRUS Transrektaler Ultraschall 5 Abbildungsverzeichnis Abb. 1.: WHO 2004, mouth and oropharynx cancers death Abb. 2.: Inzidenz von Kopf-Hals-Tumoren in Österreich, Statistik Austria Abb. 3.: Mortalität von Kopf-Hals-Tumoren in Österreich, Statistik Austria Abb. 4.: IARC 1999 Monographs on the Evaluation of Carcinogenis Risks to Humans, Volume 71 Part1, Re-evaluation of some organic chemicals, hydrazine and hydrogen peroxide. Lyon, France: International Agency for Research on Cancer Abb. 5.: Individuelle Betreuung eines Patienten in der Zeit der Nachsorge Abb. 6.:Schröder , Yeung, Gonen, Kraus , Larson Head and Neck Cancer: Clinical Usefulness and Accuracy of PET/CT Image Fusion1, Radiology 2004; 231: 65–72 Abb. 7.: Säulendiagramm Findet an Ihrer Abteilung eine regelmäßige Tumorsprechstunde statt oder werden Tumorpatienten im Rahmen der Allgemeinen Ambulanz nachbetreut? Abb. 8.: Säulendiagramm Werden niedergelassene HNO- Fachärzte in der Nachsorge einbezogen? Abb. 9.: Säulendiagramm Werden alle Patienten mit einer bösartigen Erkrankung in Ihrer Tumornachsorge kontrolliert? Abb. 10.: Säulendiagramm Gibt es ein verbindliches Nachsorgeschema? Abb. 11.: Säulendiagramm Welche Bildgebung setzen Sie regelmäßig ein? Abb. 12.: Säulendiagramm Was umfasst eine Nachsorgeuntersuchung? Abb. 13.: Säulendiagramm Ändert sich Ihr Vorgehen bei der Nachsorge für ältere Patienten (über 70 Jahre)? Abb. 14.: Säulendiagramm Führen Sie die Nachsorge unbegrenzt oder mit zeitlicher Begrenzung durch? Abb. 15.: Säulendiagramm Wären Sie an einem einheitlichen Nachsorgeschema der Österreichischen HNO-Gesellschaft interessiert und würden Sie die Empfehlungen in Ihrer klinischen Routine umsetzen? Abb. 16.: Säulendiagramm Wenden Sie unterschiedliche Nachsorgekonzepte bei unterschiedlichen Tumorlokalisationen oder unterschiedlichen Therapieverfahren an? 6 Tabellenverzeichnis Tab. 1.: ICD10 Codes, Medaustria Tab. 2.: Ausgewählte Methode zum Zeitpunkt der 1. Tumornachsorge, Brouwer J, Bodar EJ et al., Detecting recurrent laryngeal carcinoma after radiotherapy: room for improvement, Eur Arch Otorhinolaryngol 2004; 261: 417-422 Tab. 3.: Ausgewählte Methode zum Zeitpunkt der 1. Tumornachsorge, Hermans R, Van der Goten A, Baert Al, Image interpretation in CT of laryngeal carcinoma: a study of intraand interobserver reproducibility, Eur Radiol 1997; 7: 1086-1090 Tab. 4.: Ausgewählte Methode zum Zeitpunkt der 1. Tumornachsorge, Van den Bröck GB, Rasch CR, Pameijer FA, Peter E, van den Brekel MW, Balm AJ, Response measurement after intraarterial chemoradiation in advanced head and neck carcinoma: magnetic resonance imaging and evaluation under general anesthesia, Cancer 2006; 106: 1722-1729 Tab. 5.: Ausgewählte Methode zum Zeitpunkt der 1. Tumornachsorge, Yao M, Graham MM, Hoffman HAT et al., The role of post-radiation therapy FDG PET in prediction of necessity for post-radiation therapy neck dissection in locally advanced head-and-neck squamous cell carcinoma. Int J Radiat Oncol Biol Phys 2004; 59: 1001-1010 Tab. 6.: Ausgewählte Methode zum Zeitpunkt der 1. Tumornachsorge, Yen RF, Hong RL, Tzen KY et al., Whole-body 18F-FDG PET in recurrent or metastatic nasopharyngeal carcinoma, J Nucl MEd 2005; 46: 770-774 Tab. 7.: Ausgewählte Methode zum Zeitpunkt der 1. Tumornachsorge, Schoder H, Yeung HW, Positron emission imaging of head and neck cancer, including thyroid carcinoma, Semin Nucl Med. 2004; 34: 180-197 Tab. 8.: Frequenz in der Tumornachsorge, Neuchrist C, Formanek M, Nachsorge bei KopfHals-Karzinomen, Wien Med Wochenschr 2008; 158: 273-277 Tab. 9.: Frequenz der Tumornachsorge, Marchant FE, Lowry LD, Moffitt JJ, Sabbagh R, Current national trends in the posttreatment follow-up of patients with squamous cell carcinoma of the head and neck, Am J Otolaryngol 1993; 14: 88-93 Tab. 10.: Frequenz der Tumornachsorge, Cooney TR, Poulsen MG, Is routine follow-up useful after combined-modality therapy for advanced head and neck cancer? Arch Otolaryngol Head Neck Surg 1999; 125: 379-382 7 Tab. 11.: Frequenz der Tumornachsorge, Paniello RC, Virgo KS, Johnson MH, Clemente MF, Johnson FE, Practice patterns and clinical guidelines for posttreatment follow-up of head and neck cancer, Arch Otolaryngol Head Neck Surg 1999; 125: 309-313 Tab. 12.: Frequenz der Tumornachsorge, Bier H, Schultze M, Ganzer U, Anmerkung zur Nachsorge von Tumorpatienten, HNO 1993; 41: 47-54 Tab. 13.: Frequenz der Tumornachsorge, Haas I, Hauser U, Ganzer U, The dilemma of follow-up in head and neck cancer patients, Eur Arch Otolaryngol 2001; 258: 177-183 Tab. 14.: Frequenz der Tumornachsorge, Dietl B, Marienhagen J, Schäfer C, Pohl F, Kölbl O, Häufigkeit und Topographie von Fernmetastasen bei Patienten mit HNO-Tumoren und ihre Konsequenzen für das prätherapeutische Staging, Strahlentherapie und Onkologie 2007; 183: 138-143 Tab. 15.: Frequenz der Tumornachsorge, Jäckel MC, Martin A, Steiner W, Lokale und regionäre Rezidive von laserchirurgisch behandelten Plattenepithelkarzinomen des oberen Aerodigestivtrakts, HNO 2007; 55: 1001-1008 Tab. 16: Frequenz der Tumornachsorge, Wolfensberger M, Aufwand und Nutzen regelmäßiger Nachkontrollen bei Patienten mit Pflasterzellkarzinomen des Larynx, der Mundhöhle und des Pharynx, HNO 1988, 36: 28-32 Tab. 17.: Nachsorgekontrolle beim Mammakarzinom, Beckmann MW, von Minkwitz G, Pfisterer J, Schnürch H-G, Kreienberg R, Bastert G., To follow up or not to follow up?, Frauenarzt 2004 Tab. 18.: Nachsorgekontrolle beim Mammakarzinom, Zuber M, Viehl CT, Güller Ü, Langer I, Nachsorge-Empfehlungen für Patientinnen mit kurativ therapiertem, invasivem Mammakarzinom, Therapeutische Umschau 2008; 65: 319-321 Tab. 19.: Nachsorgekontrolle beim Mammakarzinom, Kimman ML, Voogd AC, Dirksen CD, Falger P et al., Follow-up after curative treatment for breast cancer: Why do we still adhere to frequent outpatient clinic visits?, European Journal of Cancer 2007 Tab. 20.: Nachsorgekontrolle beim Mammakarzinom, Kubista E, Petru E et al., Empfehlungen zur Nachsorge nach Mammakarzinom, Speculum 2007; 3 Tab. 21.: Nachsorgekontrolle beim Bronchialkarzinom, Egermann U, Jaeggi K, Habicht JM et al., Regular follow-up after curative resection of nonsmall cell lung cancer: a real benefit for patients?, European Respiratory Journal 2002; 19: 464-468 Tab. 22.: Nachsorgekontrolle beim Bronchialkarzinom, Haid A, Follow-up for cancer patients, European Surgery 2006; 38: 15-20 8 Tab. 23.: Nachsorgekontrolle beim Bronchialkarzinom, End A, Diagnosis and treatment of lung cancer- Non small cell lung cancer, small cell lung cancer and carcinoids, European Surgery 2006; 38: 45-53 Tab. 24.: Nachsorgekontrolle beim Bronchialkarzinom, Arbeitskreis Thoraxchirurgie der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP), Diagnose und Therapie des Lungenkrazinoms - Interdisziplinäre Leitlinien, Wiener Klinische Wochenschrift 2005; 117: 1-34 Tab. 25.: Nachsorgekontrolle beim Prostatakarzinom, Stephan-Odenthal M, Tumornachsorge beim Prostatakarzinom im Rahmen der integrierten Versorgung, Blickpunkt der Mann 2008; 6: 18-21 Tab. 26.: Nachsorgekontrolle beim Prostatakarzinom, Zellweger T, Gasser T, Urologie: PSA- Fluch oder Segen?, Schweiz Med Forum 2003; 51/52: 1284-1286 Tab. 27.: Nachsorgekontrolle beim Prostatakarzinom, Hertle L, Die Bedeutung des prostataspezifischen Antigens in der Nachsorge beim Prostatakarzinom, Urologe A 1998; 37: 170-171 Tab. 28.: Nachsorgekontrolle beim Prostatakarzinom, Klotz T, Mathers M, Hofstädter F, Baunoch I, Gerken M, Onkologie und Männergesundheit- Bedeutung einer interdisziplinären onkologischen Nachsorge bei Männern am Beispiel von unabhängigen Zweittumoren nach urologischem Primärtumor, Blickpunkt der Mann 2005; 3: 16-19 Tab. 29.: Nachsorgekontrolle beim Prostatakarzinom, Brandt AS, Lazica DA, Roth S, Tumornachsorge beim Prostatakarzinom: Die EAU-Guidelines als Grundlage für eine sinnvolle onkologische Nachsorge, Blickpunkt der Mann 2008; 6: 8-13 Tab. 30.: Frequenz der Kontrollen Tab. 31.: Rehabilitationskonzept 9 Abstract 1.1. Deutsch Die Nachsorge von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren wurde schon häufig wiederholt diskutiert, erarbeitet und wissenschaftlich anhand von Studien ausgewertet. Obwohl die medizinische Kooperation zwischen spezialisierten Kliniken und niedergelassenen Praxen weitgehend funktioniert, ist man sich jedoch über eine optimale Nachsorgebehandlung noch immer nicht einig. Die wichtigsten Ziele der Nachsorge lauten dabei: Früherkennung von Tumorrezidiven, Zweitkarzinomen, Metastasen, Entdeckung und Behandlung von Behandlungsfolgen. Die Schulung bezüglich Risikofaktoren, erneute medizinische Aufklärung, Erkennung von psychischen Folgeerkrankungen und die Reintegration in das soziale Umfeld komplettieren die wesentlichen Zielsetzungen dieser Thematik. Die Literaturen dieses Gebietes unterscheiden sich untereinander durch die zeitlichen Abschnitte zwischen den Untersuchungen, die Zeitdauer der Nachsorge und die optimal gewählten diagnostischen Techniken. Es soll ein Stand der Tumornachsorgebehandlung von aktueller Literatur erarbeitet werden, wobei die Zeitabschnitte, Dauer und diagnostischen Hilfsmittel im Vordergrund stehen. Durch Befragung der Fachärzte von speziell ausgewählten HNO-Kliniken in Österreich und Vergleiche mit der Nachsorge bei anderen Tumoren wird ein optimales Nachsorgekonzept für Kopf-Hals-Tumore erstellt. 1.2. Englisch The follow-up of patients with head and neck cancer is commonly discussed, developed and often analysed in scientific studies. The medical cooperation between specialized clinics and medical practitioners is working extensively, but still they both present different opinions on the optimal post-treatment. The main objectives include: an early detection of local recurrence, second malignant tumours, metastases and the consequences of treatment. The instruction is counted about risk factors, distributive care, psychoreactive disease and the re-integration into their social network. The sources of literature vary when it comes to the duration of time between clinical examinations, the limited period of aftercare and the optimal clinicoradiological methods. The actual state in descriptive literature about follow-up is going to be reviewed regarding the limited periods, length of aftercare and diagnostic confirmation. 10 1. Einleitung 1.1. Maligne Tumore des Kopf-Hals-Bereiches Kopf-Hals-Malignome stehen weltweit in der Häufigkeit der Krebserkrankungen an sechster Stelle und machen etwa 6 % aller bösartigen Neubildungen aus. Weltweit erkranken 600.000 und sterben 300.000 Menschen pro Jahr an einem Kopf-Hals-Tumor.1 Die Diagnostik, Therapie, Prognose und Nachsorge gestaltet sich oft durch nichteinsehbare Lokalisation, spät auftretende Schmerzgeschehen und hohen Rezidivraten als sehr schwierig, was eine Senkung der Mortalität im Vergleich zu anderen Tumoren erschwert. Kopf-Hals-Tumore betreffen den Gesichtsschädel mit den oberen Speise- und Atemwege, die Speicheldrüsen sowie die Haut im Kopf-Hals-Bereich. Sie manifestieren sich häufig in den Regionen von Lippe, Mundhöhle, Nasopharynx, Oropharynx, Hypopharynx und Larynx. Die etwas selteneren Tumore im Bereich der Nase- und Nasennebenhöhlen und Speicheldrüsen zählen ebenfalls zu dieser Tumorgruppe.2 Histologisch gesehen sind über 90% von Malignomen des oberen Aerodigestivetraktes Plattenepithelkarzinome, auch genannt HNSCC ( head and neck squamous cell carcinoma).3 Im Allgemeinen sind Männer, Menschen höheren Lebensalters, Patienten mit niedrigem sozialen Status und dunkelhäutige Männer häufiger betroffen.4 Das Geschlechtsverhältnis Männer : Frauen liegt ungefähr bei 2:1. Der Altersgipfel bei KopfHals-Tumoren liegt im fünften bis sechsten Lebensjahrzehnt.5 Die größten Risikofaktoren, die bei 75% aller Patienten zu einer Entstehung eines HNSCC führen, sind ein übermäßiger Nikotin- und Alkoholkonsum.6 Menschen, die sich diesen Noxen aussetzen, sind ungefähr 20 mal häufiger betroffen als Nichtraucher und Antialkoholiker.7 Als weitere Entstehungsursachen sind Infektionen mit den humanen Papillomavirus (HPV), Infektionen mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV), berufliche Exposition, Vitaminmangel, mangelnde Mundhygiene und genetische Disposition zu nennen.8 Da die Diagnose aufgrund der lange Zeit stumm verlaufenden Symptomatik bei Kopf-Hals-Tumoren oft zu spät gestellt wird, kommt es einer Verschlechterung der Prognose. Schmerzen, Dysphagie, Sensibilitätsstörungen, Schwellungen, Heiserkeit bilden den Symptomenkomplex.9 Die Therapie ist zwar von Lokalisation und Stadium des Tumors abhängig, jedoch wird im deutschsprachigem Raum fast immer eine chirurgische Resektion angestrebt. 11 1.2. Klassifikation Zu den häufigsten Kopf-Hals-Tumoren zählen das: 1. Lippen-und Mundhöhlenkarzinom 2. Nasopharynxkarzinom 3. Oropharynxkarzinom 4. Hypopharynxkarzinom 5. Larynxkarzinom Hier angeführt eine detaillierte ICD-10 Klassifikation: C0 C01 C02 C03 C04 C05 C06 C07 C08 C09 C10 C11 C12 C13 C14 C30 C31 C32 Bösartige Neubildungen der Nase, Nasennebenhöhlen, der Lippe, der Mundhöhle, des Pharynx und des Larynx (C00-C14, C30-C32) Bösartige Neubildung der Lippe Bösartige Neubildung des Zungengrund Bösartige Neubildung sonstiger nicht näher bezeichneter Teile der Zunge Bösartige Neubildung des Zahnfleisch Bösartige Neubildung des Mundbodens Bösartige Neubildung des Gaumens Bösartige Neubildung sonstiger und nicht näher bezeichneter Teile des Mundes Bösartige Neubildung der Parotis Bösartige Neubildung sonstiger und nicht näher bezeichneter großer Speicheldrüsen Bösartige Neubildung der Tonsille Bösartige Neubildung des Oropharynx Bösartige Neubildung des Nasopharynx Bösartige Neubildung des Recessus priformis Bösartige Neubildung des Hypopharynx Bösartige Neubildung sonstiger und ungenau bezeichneter Lokalisationen der Lippe, der Mundhöhle und des Pharynx Bösartige Neubildung der Nasenhöhle und des Mittelohres Bösartige Neubildung der Nasennebenhöhlen Bösartige Neubildung des Larynx Tab. 1.: ICD10 Codes, Medaustria 12 1.1.1.3. Epidemiologie Weltweit treten pro Jahr ungefähr 600.000 Neuerkrankungen von Kopf-Hals-Malignomen auf. Die Mortalität beträgt ungefähr 300.000/Männer/Frauen pro Jahr.1 Da es in den letzten 20 Jahren zu einer Verdoppelung der Inzidenz gekommen ist, machen sie bereits 6% aller Malignome aus. Die globale Verbreitung spielt bei der Inzidenz eine wesentliche Rolle. Die höchsten Neuerkrankungsraten finden sich in den Regionen Malaysia, Europa, Afrika und Südostasien.10 In Malaysia beträgt die Inzidenzrate für einen Mann ungefähr 39/100.000 Einwohner pro Jahr. Da die weltweite Mortalität ungefähr 30% niedriger als die Inzidenz ist, spricht man von einer guten Heilungschance. Die Lokalisation und Form der Malignome ist für die Überlebensrate von großer Bedeutung. Die Prognose verschlechtert sich in China und Ostasien, da es sich dort in ungefähr 70% um Nasopharynxkarzinome handelt.11 In Südeuropa liegt der Hauptanteil mit ungefähr 40% beim Larynxkarzinom. In Südostasien und Afrika handelt es sich zu ca. 80% um ein Mundhöhlen- und Pharynxkarzinom.12 In Abbildung 1 werden die weltweiten Mortalitätsraten von Mund- und Oropharynxkarzinomen aufgezeigt. Deutlich ist zu erkennen, dass die höchsten Sterberaten in den Risikogebieten Südostasien und Afrika liegen. 13 Abb. 1.: Mortilitätsraten von Mund -und Oropharynxmalignomen in verschiedenen Regionen auf der Welt pro 100.000 Einwohner pro Jahr, WHO 2004 keine Daten weniger als 2 2-4 4-6 6-8 8-10 10-12 12-14 14-16 16-18 18-20 20-25 mehr als 25 14 In Österreich entfallen auf das Karzinom des Kopf-Hals-Bereiches ca. 9,8% aller neuen Krebsfälle pro Jahr. Bei über 90% dieser Tumore handelt es sich um ein Plattenepithelkarzinom, diese werden auch als head and neck squamous cell carcinomaHNSCC bezeichnet. Die Höhe der Inzidenz ist in bestimmten Regionen Österreichs unterschiedlich. Burgenland liegt mit einer Neuerkrankungsrate von 10,3/100.000 Einwohner pro Jahr an erster Stelle. Die niedrigste Inzidenz mit 6,3/100.000 Einwohner pro Jahr findet sich in Vorarlberg. Die Abbildung 2 zeigt die Bundesländer Österreichs mit den Neuerkrankungen pro 100.000/Männer und Frauen pro Jahr auf.13 Das männliche Geschlecht überwiegt deutlich, fast dreimal häufiger kommt es zum Auftreten einer Neuerkrankung im Gegensatz zu Frauen. Beim Larynxkarzinom beträgt die Relation Mann zu Frau 20:1. Der Altersgipfel liegt für alle Regionen des Kopf-HalsBereiches zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr. Abb. 2.: Inzidenz von Kopf-Hals-Tumoren in Österreich, Statistik Austria 15 Die Mortalitätsrate ist in Österreich ebenfalls bundeslandbezogen. Burgenland besitzt sowohl die höchste Inzidenzrate als auch die höchste Mortaliätsrate. Die niedrigste Mortalitätsrate mit 2,5/100.000 Einwohner pro Jahr betrifft diesmal nicht wie bei der Inzidenz Vorarlberg, sondern Salzburg.14 Abb. 3.: Die Mortalität von Kopf-Hals-Tumoren in Österreich, Statistik Austria 1.2.1.4. Ätiologie Die weltweit häufigste Ursache an Kopf-Hals-Karzinomen zu erkranken ist ein übermäßiger Nikotinkonsum. In Kombination mit einer exzessiven Alkoholzufuhr erhöht sich das Risiko eklatant. Die Art der Verwendung des Tabaks spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. In den USA und in Europa wird Tabak hauptsächlich geraucht, wobei das Konsumieren einer Pfeife oder Zigarre das Risiko eines Kopf-Hals-Malignoms erhöht.15 In Südafrika und Südostasien wird der Tabak hauptsächlich gekaut oder geschnupft, was die hohe Inzidenz des Hypopharynxkarzinoms in diesen Regionen erklärt. In Indien wird der Tabak in unterschiedlichster Form zugeführt. Der sogenannte „Bidi“ ist eine zigarettenähnliche 16 Tabakware und wird geraucht. Im Vergleich zu einer normalen Zigarette besitzt dieser fünfmal so viel Teer und ist somit hoch kanzerogen. 57% der indischen Frauen nehmen die rauchlose Tabakware „Mishri“ ein, welche in Form von Tabakpulver geschnupft wird. Ungefähr 69% der Männer verzehren den aus Betelnüssen gewonnenen Kautabak.16 Alkoholmissbrauch in Kombination mit Tabakgenuss bewirkt einen synergetischen Effekt, so dass es zu einem 14-fach höherem Risiko eines trinkenden Rauchers im Vergleich zu einem Nichtraucher kommt.17 16 14 Odds Ratios 12 10 8 6 4 >20 Zigaretten/Tag 2 1-20 Zigaretten/Tag 0 >3 alkoholische G etränke/Tag 1-2 alkoholische G etränke/Tag Nie Nie Abb. 4.: Bei Patienten führt die Kombination von Alkohol -und Nikotinkonsum häufig zu einer Entstehung von Kopf-Hals-Tumoren. Deutlich ist zu erkennen, dass bei beiden die Menge pro Tag den entscheidenden Risikofaktor darstellt. 17 Das Humane Papillomavirus (HPV) spielt in der Entstehung des HNSCC ebenfalls eine Rolle. Eine der umfangreichsten Studien ergab, dass das HPV in der DNA zu 46% in Mundhöhlen- und Pharynxkarzinomen, zu 24% in Larynxkarzinomen und zu 15% in Ösophaguskarzinomen gefunden wurde. Der HPV-16 Typ lässt sich häufig mittels Polymerasekettenreaktion (PCR) in Nasopharynxkarzinomen nachweisen.18 Das Epstein-Barr-Virus (EBV) ist ebenfalls häufig mit dem Nasopharynxkarzinom assoziiert. Das EBV, die Virus-DNS und das Epstein-Barr-Virus nuclear antigen (EBVNA) lassen sich im Tumorgewebe nachweisen. Als Screeningverfahren wird der IgA- und IgGAntikörpertiter eingesetzt.19 Ein weiterer Risikofaktor ist die schlechte bis mangelnde Mundhygiene. Das Nichtverwenden einer Zahnbürste, ein desolater Zahnstatus und die Mundspülung mittels alkoholischer Lösungen erhöhen die Entstehung von Mundhöhlen- und Pharynxkarzinomen.20 Eine ungesunde Ernährungsweise mit Innereien und einem Mangel an Vitamin A, Vitamin C und ß-Karotin kann ebenfalls zu einer Risikoerhöhung führen. Diese essentiellen Antioxidantien würden durch übermäßige Zufuhr zu einer 20-80%igen Reduktion der HNSCC führen.21 Die berufliche Exposition mit exogenen Noxen wie Metall, Gummi und Papier zeigen eine hohe Übereinstimmung mit Mundhöhlen- und Pharynxkarzinomen.22 Bei Beschäftigten in der Landwirtschaft tritt gehäuft ein Lippenkarzinom auf. Das höchste berufliche Risiko besteht bei Arbeitern in der Holz- und Lederindustrie, wo es vermehrt zur Entstehung von Adenokarzinomen der Nase- und Nasennebenhöhlen führt.23 Bei Noxen wie Asbest, Mineralfasern, Maschinenabgasen, Rauch, Herbiziden und Dioxinen wurde ebenfalls ein Zusammenhang mit Mundhöhlen- und Pharynxmalignomen gefunden.24 Molekulargenetische Veränderungen können bei Kopf-Hals-Tumoren ebenfalls eine Rolle spielen. Häufig werden p53-Mutationen oder p53-Überexpressionen gefunden.25 Die häufigste Deletion liegt auf dem Chromosom 9p21-22.26 Beim Nasopharynxkarzinom sind Deletionen im Bereich des kurzen Armes von Chromosom 3, Locus 3p25 und Locus 3p14 bekannt.27 18 1.3.1.5. Klinische Aspekte, Diagnostik und Therapie 1.5.1. Mundhöhlenkarzinom Die Mundhöhle reicht von der Lippe bis zum weichem Gaumen. Bei der Tumorntstehung ist der Mundboden zu ca. 36%, die Zunge zu ca. 22% und die Wangenschleimhaut zu ca. 10% betroffen. 95% der Patienten haben zum Zeitpunkt der Diagnosestellung das 40. Lebensjahr bereits vollendet. Der Erkrankungsgipfel liegt beim 60. Lebensjahr. Signifikante Risikofaktoren des Mundhöhlenmalignoms sind neben Alkohol- und Nikotinkonsum eine zunehmende schlechte Mundhygiene, chronische Traumen, Vitamin A-Mangel und Infektionen durch humane Papillomaviren.28 Dennoch macht die hereditäre Komponente ungefähr 10% aus.29 Die Symptomatik ist zu Beginn der Krebsentstehung meist gering und zeigt erst relativ spät Sensibilitätsstörungen, Schwellungen, eingeschränkte Beweglichkeit der Zunge, Schluckstörungen, Zahnschmerzen und blutende Ulzera. Diagnostische Hilfsmittel neben der Inspektion und Palpation sind die Panendoskopie, die Computertomographie (CT) und die Magnetresonanztomographie (MRT) Untersuchung. Die Therapie der Wahl im Bereich der Zunge und des Mundbodens ist die primäre Resektion.30 Mittelüberschreitende Zungentumore werden meist durch eine Mandibulotomie entfernt.31 Bei positiven Halsbefunden wird zusätzlich eine neck dissection durchgeführt. Aufgrund vorkommender Defekte nach der Operation muss meist prothetisch oder mit Lappenplastik gedeckt werden. Große T1- und T2-Karzinome werden postoperativ in Kombination aus perkutaner Radiotherapie und Brachytherapie behandelt.32 Die 5-Jahresüberlebensrate beträgt bei Zungengrundtumoren nur 15-20%, bei Zungenrandtumoren 35-50% und bei Mundbodentumoren 30-50%. 1.5.2. Nasopharynxkarzinom Die Lokalisationen dieser Tumorart betreffen zu 73% das Nasopharynxdach, zu 19% die Pharynxseitenwand und nur zu 5% das Pharynxhintrwand. Weltweit ist dieses Karzinom mit nur insgesamt 0,5% aller Tumore eines der seltensten überhaupt.33 In den Regionen China, Südostasien, Alaska und Nordafrika ist diese Tumorart mit 50/100.000 Einwohner pro Jahr relativ häufig.1 Die geschlechtsspezifische Relation zwischen Männern und Frauen beträgt 2-3:1. Der Häufigkeitsgipfel liegt ungefähr beim 45.Lebensjahr. Wesentliche Risikofaktoren sind das Epstein-Barr-Virus, gesalzener konservierter Fisch und die genetische Disposition.34 Da es anfangs nur zu einer 19 Tubenventilationsstörung und behinderter Nasenatmung kommt, wird es oft übersehen. Später kommen Hirnnervenausfälle wie Augenmuskellähmungen und Trigeminusneuralgien hinzu. Wegen der oft uneinsehbaren Lokalisation wird der Nasopharynxtumor am besten mit einer MRT und einer CT-Untersuchung diagnostiziert. Die primäre operative Therapie ist aufgrund des späten Stadiums bei Diagnosestellung und des großen Aufwandes meist nicht indiziert. Im Gegensatz dazu werden die Radio- und Chemotherapie bezüglich ihrer relativ guten Ansprechbarkeit bei Patienten häufiger angewandt. Die Gesamtüberlebensrate hängt vom Stadium ab und liegt nach zehn Jahren ungefähr bei 50%. 1.5.3. Oropharynxkarzinom Sie machen 9% aller Kopf-Hals-Malignome aus. Die Vorderwand mit dem Zungengrund, die Valleculae, die Seitenwände mit den Tonsillen und den Gaumenbögen, die Pharynxhinterwand und die dorsale Pharynxwand mit der Uvula und dem weichen Gaumen gehören zu den Lokalisationen des Tumors. Die höchste Inzidenz des Oropharynxkarzinoms besitzt Südasien mit 24/100.000 Einwohner pro Jahr und die niedrigste Inzidenz mit 0,2/100.000 Einwohner pro Jahr kommt in den USA und in Westeuropa vor. In Europa liegt das Geschlechtsverhätnis Männer:Frauen ungefähr bei 3:1. In den USA kommt hinzu, dass dunkelhäutige Männer häufiger betroffen sind als weiße Männer. Der Altersgipfel liegt zwischen dem 60. und 70.Lebensjahr. Neben den Risikofaktoren wie Nikotin- und Alkoholkonsum spielt das HPV beim Oropharynxkarzinom auch eine große Rolle.35 Frühsymptome, wie einseitige Schluckbeschwerden, Otalgie und kloßige Sprache werden oft nicht rechtzeitig erkannt.36 Bei knapp 40% aller Patienten liegt bei Diagnosestellung bereits das Stadium III vor, was zu Verschlechterungen der Prognose führt.37 Die Therapie der Frühstadien des Oropharynxmalignoms beziehen sich auf eine alleinige Operation oder Radiotherapie. Fortschreitende Karzinome werden entweder durch eine Operation und anschließende Radiotherapie oder durch eine alleinige Chemotherapie behandelt. Die Prognose hängt von der Lokalisation des Tumors ab und ist am niedrigsten bei Tumoren an der Pharynxhinterwand.38 20 1.5.4. Larynx- und Hypopharynxkarzinom Etwa 85% der Karzinome sind im Bereich des Larynx und 15% im Hypopharynx lokalisiert. Der Larynx besitzt durch seine Lokalisation drei unterschiedliche Tumortypen. Das supraglottische, glottische und subglottische Larynxkarzinom. Der glottische Typ tritt am häufigsten auf und besitzt die beste Prognose.39 Insgesamt macht das Larynxmalignom 2,5% aller Tumorentitäten aus. Diese Tumorart macht 30% aller Kopf-Hals-Karzinome aus und ist somit das zweithäufigste Malignom im oberen Aerodigestivtrakt. Durch deren Beschaffenheit und Lokalisation sind Männer siebenmal häufiger betroffen als Frauen. Das Larynxmalignom ist eine Erkrankung des mittleren bis späten Lebensalters, wobei das 6. und 7.Lebensjahrzehnt einen deutlichen Häufigkeitsgipfel aufweist. Die größten Risikofaktoren sind übermäßiger Tabakkonsum, virale Infektionen mit Papillomaviren, Alkoholzufuhr und berufliche Exposition. Jedoch scheinen auch chronische Laryngitiden eine Rolle zu spielen.40 Das Frühsymptom bei einem von den Stimmlippen ausgehende Larynxmalignom ist die Heiserkeit. Bei Tumoren mit supraglottischer Lokalisation treten häufig Stimmstörungen auf. Mittels Laryngoskop erfolgt die erste klinische Untersuchung, welche gute diagnostische Erfolge in Frühstadien erzielt. 75% der glottischen, 30% der supraglottischen Karzinome und nur 15 % der Hypopharnxkarzinome werden durch dieses diagnostische Hilfsmittel frühzeitig entdeckt.41 Tumore im Stadium I und II (UICC) werden entweder transoral laserchirurgisch mit einem CO2-Laser entfernt oder mit einer alleinigen Radiotherapie behandelt.42 Bei fortgeschrittenen Tumorstadien erfolgt meist eine totale Laryngektomie in Kombination mit einer Radio-Chemotherapie.43 Nach einer adäquaten Therapie liegt die 5Jahresüberlebensrate bei supraglottischen Tumoren im Stadium I bei 80% und im Stadium II bei 50%. Bei fortgeschrittenen Karzinomen beträgt sie nur mehr weniger als 35%. Bei glottischen Tumoren liegt die 5-Jahresüberlebensrate in den Stadien I bei 98% und in den Stadien II bei 95%, und damit deutlich höher als bei Tumoren mit supraglottischer Lokalisation. Bei fortgeschrittenen Stadien beträgt die Überlebensrate nur mehr 65%. 21 1.4.1.6. Prognose Die Prognose von Kopf-Hals-Malignomen ist durch die Tumormanifestationen, Tumorlokalisationen, Ätiologie und Therapieformen unterschiedlich. Im Wesentlichen wird sie durch die Prognoseparameter T-,N- und M-Kategorie und das histologische Grading (G0-G4) bestimmt.44 Das Tumorvolumen, der Nachweis eines die Lymphknotenkapsel überschreitenden Tumorwachstums (ECS), das Ausmaß des Halslymphknotenbefalls und der Nachweis von ausgedehnten Tumornekrosezonen spielen ebenfalls eine bedeutende Rolle. Der derzeit wichtigste Prognosefaktor ist der Tumorresektionsgrad (R0, R1, R2). Daher stellt die histologische In-sano-Resektion (R0) das primär operative Ziel dar.45 Der Krankheitsverlauf und die Überlebenszeit bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren hängt von folgenden Faktoren ab: - Alter und Allgemeinzustand des Patienten (Karnofsky-Index) - Ernährungszustand - Begleiterkrankungen - Geschlecht : Männer weisen eine schlechtere Prognose auf - Größe des Primärtumors - Lymphknotenstatus - Histologischer und zytologischer Differenzierungsgrad - Infiltrationstiefe des Tumors Da viele Faktoren mit den Überlebenswahrscheinlichkeiten zusammenhängen, ist die Prognose individuell zu stellen und damit schwer einschätzbar. 1.7. Lebensqualität Die Definition der Lebensqualität in Anlehnung an „Gesundheit“ umfasst das körperliche, psychische und soziale Befinden eines Individuums (WHO 1949). Patienten können unterschiedliche subjektive Einschätzungen über die Lebensqualität trotz objektiv gleichem Gesundheitszustand geben, was mit unterschiedlichen persönlichen Erwartungen und Verarbeitungsprozessen zusammenhängt. Insgesamt betrachtet bedeutet es, dass die Lebensqualität eher aus der Sicht des betroffenen Patienten und seines sozialen Umfelds als aus der Sicht von Dritten (Ärzten, Pflegepersonen) gemessen werden muss. 22 Die Lebensqualität wird heutzutage von mehreren Dimensionen bestimmt: • Physisches Wohlbefinden: physische Symptome wie Schmerz, Atemnot oder Übelkeit • Funktionelles Wohlbefinden: Nachgehen von normalen Aktivitäten des Lebens, wie z. B. arbeiten oder an Freizeitaktivitäten teilnehmen • Emotionales Wohlbefinden: positive (Fröhlichkeit, innere Ruhe) als auch negative (Traurigkeit, Angst) Zustände • Familiäres Wohlbefinden: Aufrechterhaltung der familiären Beziehungen und Kommunikationen • Behandlungszufriedenheit: finanzielle Belangen • Sexualität/Intimität: Zufriedenheit mit dem eigenen Körper Die Lebensqualität und deren beeinflussenden Faktoren sind bei allen Karzinomen gleich, die Symptome und Auswirkungen jedoch nicht. Beeinflussende Faktoren sind: - Akute Nebenwirkungen der Therapie - Chronische Nebenwirkungen der Therapie - Tumorspezifische Symptome - Sonstige beeinflussenden Faktoren Folgende Beschwerden können nach Therapien bei Patienten mit Kopf-Hals-Karzinomen die Lebensqualität und dadurch auch das Umfeld beeinträchtigen: • Schmerzen im Mund-Rachen-Raum • Schluckbeschwerden • Riech- und Schmeckbeeinträchtigung • Beeinträchtigung beim Sprechen • Probleme beim Essen • Probleme mit den Zähnen • Probleme beim Mundöffnen • Trockener Mund • Klebriger Speichel 23 • Husten 46 2. Nachsorgebehandlung 2.1. Ziele Als Tumornachsorge bezeichnet man in der Medizin die planmäßige Nachuntersuchung von Patienten nach einer abgeschlossenen oder vorläufig abgeschlossenen Behandlung. Die Ziele der Nachsorge sind: Frühzeitige Erkennung und effektive Behandlung eines Rezidivs des Primärtumors, von Fernmetastasen oder eines Zweitkarzinoms Erkennung und Behandlung von Behandlungsfolgen Erkennung von psychischen Folgeerkrankungen Interaktion zwischen betreuendem Arzt, dem Patienten und dessen Angehörigen Unterstützung des Patienten im Umgang mit der Erkrankung Anpassung einer Dauerbehandlung an die Bedürfnisse des Patienten und an den Krankheitsverlauf Überwachung der adäquaten Schmerztherapie Reintegration in das soziale Umfeld des Patienten Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen 47 Da ungefähr 80% der Rezidive innerhalb der ersten zwei Jahre nach der jeweiligen Therapie auftreten, ist es für Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren wichtig regelmäßige Nachsorgekontrollen und Untersuchungen durchführen zu lassen. Die Kontrolle sollte eine ausführliche Anamnese, Inspektion, Palpation der Tumorregion und des Halses, Endoskopie, Laryngoskopie mit Biopsie, Sonographie des Halses und gegebenenfalls des Abdomen, eine CT, eine MRT des Gesichtsbereichs und bei Verdacht auf Throaxmetastasen auch ein Thoraxröntgen oder Thorax- CT beinhalten. In der Abbildung 3 sind die Maßnahmen einer optimalen individuellen Betreuung eines Patienten in der Zeit der Nachsorge dargestellt. 24 Interaktive Medizin: Spezifische Anamnese Klinische Symptome Persönliches Gespräch Therapiemonitoring Allgemeine Maßnahmen: Langzeittherapie Nebenwirkungen Langzeitfolgen Lokalrezidiv Metastasen Zweitmalignom Schmerzen Individuelle Betreuung Psychologische Intervention: Soziale Hilfestellung: Depression Krankheitsbewältigung Todesangst Berufliche- und Soziale Reintegration Information: Lebenstil und Ernährung Risikoreduktion Komplementäre Therapie Familäre Disposition Abb. 5.: Individuelle Betreuung eines Patienten in der Zeit der Nachsorge 25 2.2. Diagnostik 2.2.1. Klinische Untersuchung in Abhängigkeit der Tumorregion Die Nachsorgekontrolle bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren ist von großer Bedeutung und umfasst neben einer genauen Anamnese auch einige andere klinische und diagnostische Verfahren. Die klinische Untersuchung erfordert genaue und fachgerecht ausgeführte Inspektion und Palpation der jeweiligen anatomischen Lokalisationen des Kopf-Hals-Bereiches, und ist für den Patienten weitgehend schonender als weitere spezielle diagnostische Verfahren. In diesem Fall sollte eine bestimmte Reihenfolge mit Beginn an den Ohren, folgend die Nase, weiters die Lippe und Mundhöhle, Oropharynx, Nasopharynx, Hypopharynx und Larynx eingehalten werden. Die Inspektion erfolgt mittels Ausleuchtung mit einer Stirnlampe. Die Nase sollte auf den Zustand der Haut, Formveränderung des knorpeligen und knöchernen Nasengerüsts, Vorwölbungen über dem Nasennebenhöhlengerüst, Veränderungen des Orbitainhaltes, Bewegung der Nasenflügel beim Atmen, Krepitation des knöchernen Nasengerüsts und des Oberkiefers, Nervenaustrittspunkte und Klopfempfindlichkeit über der Stirne, Wange oder Schädelkalotte geprüft werden.48 Die Lippe und Mundhöhle werden auf Leukoplakie, Erythroplakie, Zahnstellung, Zahnfleisch, Schwellungen, Oberflächenbeschaffenheit und andere Schleimhautveränderungen mittels Mundspatel untersucht. Zunächst werden der Mundvorhof, der Zungenrücken, die Zungenränder, die Wangenschleimhaut, die Zähne und dann die Zungenunterseite zum Mundboden hin inspiziert. Die Konsistenz des Speichels und die Ausführungsgänge des Stenonschen Ganges auf Höhe des 2. oberen Molaren in der Wagenschleimhaut und des Whartonschen Ganges im vorderen Mundboden werden ebenfalls betrachtet. Der Oropharynx wird mit einem Zungenspatel durch Verdrängung der Zunge einsehbar. Dadurch können Veränderungen der Schleimhaut, Oberflächenbeschaffenheit, Schwellungen und Hyperplasien des weichen Gaumens, der Uvula, des vorderen und hinteren Gaumenbogens, der Tonsillen und der Pharynxhinterwand erkannt werden. Die Luxation der Tonsillen wird mit einem weiteren Spatel überprüft. Die Inspektion des Nasopharynx gestaltet sich als relativ schwierig und erfordert zusätzlich eine gute Kooperation mit dem Patienten. Hierbei wird mit einem zuvor erwärmten 26 Mundspatel die Zunge von kaudal her weggedrückt, um mit einem kleinen 120°Grad abgewinkeltem Spiegel diese Region einsehen zu können. Die Untersuchung des Hypopharynx und Larynx erfolgt, indem der Untersucher mit der einen Hand die Zunge des Patienten nach vorne unten zieht und mit der anderen Hand den Spiegel bis zur Hypopharynxhinterwand einführt, um den Sinus piriformis begutachten zu können.49 Die Palpation ist vor allem im Bereich der Lippe und Mundhöhle ein wichtiger Bestandteil der klinischen Untersuchung. Mithilfe des Zeigefingers können die Oberflächenbeschaffenheit, die Beweglichkeit der entsprechenden Gelenke, die Wärme, die Sensibilität und die Konsistenz in dieser anatomischen Region beurteilt werden. Im Bereich des Mundbodens ist es möglich, Verhärtungen, Verwachsungen oder Speichelsteine zu tasten. Durch zunehmenden Druck auf die Glandula parotis kann sich Speichelsekret aus dem Drüsengang entleeren. Die letzte zur Palpation geeignete Lokalisation ist der Oropharynx. Die unterschiedliche Konsistenz der Tonsillen, Oberflächenveränderungen und die Palpation des weichen Gaumens ermöglichen genauere entscheidende Hinweise auf mögliche pathologische Befunde.50 Zum Nachweis von Halslymphknotenmetastasen steht die Palpation der Halslymphknoten nach wie vor im Vordergrund. In der Regel werden zunächst die Gefäßscheide des Halses, die Submandibularregion und danach das laterale Halsdreieck und die Supraklavikularregion ausgetastet. Da jedoch oft falsch-positive und falsch-negative Befunde erfasst werden, ist die Sonographie wegen der hohen Sensivität überlegen.51 2.2.2. Endoskopie Für die endoskopische Untersuchung des Nasopharnyx bieten sich als Zugang der transorale und der transnasale Weg an. Die starre Hopkins-Optik mit einem 0° oder 30° Objektiv wird für die transnasale und die 70° und 90° Winkeloptik für die transorale Endoskopie verwendet. Zur Beurteilung der Nasennebenhöhlen werden die 0° oder 30° und eventuell sogar die 70° Winkeloptik herangezogen. Durch den Einblick in die einzelnen Nasengänge vom Meatus nasi aus können Schleim- und Sekretveränderungen nach einer Strahlentherapie, Blutkoagel oder umschriebene Vorwölbungen bei Rezidiven erkannt werden.52 27 Das flexible Endoskop, welches für die Lokalisation des Hypopharynx und Larynx eingesetzt wird, kann transnasal eingeführt werden und besitzt eine 90° Winkeloptik. Dieses sogenannte Lupenlaryngoskop wird in den unteren Naseneingang bis hin zum Nasopharynx vorgeschoben und um 90° gedreht, damit ein Überschreiten in Richtung Oropharynx und Hypopharynx möglich ist. Ziel der Untersuchung mittels eines flexiblen Laryngoskopes ist es, mögliche tumoröse Veränderungen in den anatomischen Regionen um Zungengrund, Hypopharynx, Sinus piriformis, Larynx und obere Trachea ohne spezielle bildgebende Hilfsmittel nachzuweisen. Die Vorteile des flexiblen Endoskops im Gegensatz zum starren Endoskop bestehen darin, dass empfindlichere Patienten untersucht und gewisse anatomische Bezirke besser dargestellt werden können.49 2.2.3. Sonographie Die sonographische Untersuchung gewinnt vor allem bei der Suche nach Lymphknotenveränderungen oder Lymphknotenmetastasen an Bedeutung. Die Ultraschall B-Mode-Untersuchung eignet sich für diese Fragestellung. Hierbei wird mit 5- bis 13MHz-Schallköpfen gearbeitet. Sie ist leicht verfügbar, nicht invasiv, lässt sich ohne Strahlen- oder Kontrastmittelbelastung für den Patienten beliebig oft wiederholen und lässt sich außerdem in vielfältigen Schnittführungen durchführen.53 Maligne Tumore des Zungengrundes und der Tonsillenregion sind als echoarme, unscharf begrenzte und eher inhomogene Gewebsvermehrung sichtbar. Lymphknotenmetastasen sind in der Regel echoarm und weisen einen dorsalen Schallschatten auf. Sie haben eine Größe über 1,5 cm, sind unscharf begrenzt und es kommt zu einer Architekturveränderung mit der Aufhebung des längsovalen Durchmessers. Zusätzlich kann während dieser Untersuchung eine ultraschallgesteuerte Feinnadelbiopsie durchgeführt werden. Die Sensitivität für die Erkennung von Lymphknotenmetastasen beträgt ungefähr 90%. Die Doppler-Sonographie ermöglicht eine Darstellung der Durchblutung der Kopf- und Halsarterien. Durch diese Art der Untersuchung ist einerseits die Gefäßversorgung eines Tumors oder Lymphknotens und andererseits auch der Verschluss von Gefäßen erkennbar. Differentialdiagnostisch kann dieses Verfahren unter anderem auch Halszysten, Speicheldrüsen- und Schilddrüsenveränderungen aufzeigen. Die Grenzen der Sonographie liegen in der Beurteilung der Pharynxhinterwand, der Epiglottis und des Larynx, da die Eindringtiefe begrenzt ist. Die reduzierte Schallleitung von Knorpel und Luft eignet sich nicht zur Untersuchung des Larynx. In diesen 28 anatomischen Bezirken sind die Computertomographie und auch die Magnetresonanztomographie die diagnostischen Hilfsmittel der Wahl.54 2.2.4 Computertomographie Die Computertomographie ist ein Röntgenverfahren, das transversale Schichten erzeugt. Das Gewebe und die Organe können zweidimensional überlagerungsfrei dargestellt werden. Die Untersuchungsmethode des Schnittbildverfahrens ist durch eine schnelle Durchfürbarkeit und eine gute Darstellbarkeit vor allem des Kopf- und Hals-Bereiches charakterisiert. Sie darf somit als eines der wichtigsten diagnostischen Hilfsmittel in der Nachsorgebehandlung von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren bezeichnet werden. Zur größtmöglichen Genauigkeit bei einer Tumorausdehnung muss die CT-Untersuchung auf hohem technischem Niveau durchgeführt werden. Die kurze Untersuchungszeit und der Nachweis von Knochendestruktionen, traumatischen Veränderungen und die eingeschränkte Compliance der Patienten im Bezug auf die Klaustrophobie stellen essenzielle Vorteile gegenüber anderen bildgebenden Verfahren dar. Heutzutage wird hauptsächlich nur mehr das Mehrschicht-CT-Gerät eingesetzt. Im Jahr 2004 wurden bereits Geräte mit 32, 40 und 64 Schichten, die gleichzeitig aufgenommen werden können, herausgebracht. Im Jahre 2005 wurde ein Mehrschicht-CT-Gerät mit zwei Detektorsystemen und zwei um 90° versetzte Röntgenstrahler präsentiert. Als Detektoren kommen meist nur mehr Festkörperdetektoren (z.B.: Ionisationskammern) zum Einsatz. Jedes Detektor-Element besteht aus einem strahlenempfindlichen Festkörpermaterial (z.B.: Gadoliniumoxid), das die absorbierten Röntgenstrahlen in sichtbares Licht transformiert. Dann erfasst die SI-Photoelektrode das Licht, wodurch sich elektrischer Strom entwickelt. Durch Beschleunigung des Stromes kommt es zur Umwandlung in ein digitales Signal. Ein CT-Detektor sollte fähig sein, verschiedene Schichtdicken zuzulassen, damit die longitudinale Auflösung, das Bildrauschen und die Untersuchungsgeschwindigkeit bestmöglichst eingestellt werden können. 55 Das derzeit umfangreichste 64-Schicht-Gerät besitzt einen Detektor mit 40 Detektorreihen in adaptiver Anordnung. Damit ist es möglich 64 überlappende Schichten mit je 0,6 mm kollimierter Schichtdicke pro Rotation aufzunehmen.56 Oft werden einerseits dicke Schichten für eine Filmansicht oder das PACS-System und andererseits dünne Schichten für eine 3D- Rekonstruktion nachbearbeitet. Bei Verwendung von dünneren Schichtdicken mit hoher Auflösung kann das Bildrauschen durch die multiplanare Rekonstruktion (MPR) mit größerer Schichtdicke 29 limitiert werden. Somit erhält man in beliebigen Orientierungen Bilder mit der Qualität axialer Schichten. Die MPR ist im Stande hohe räumliche Auflösungen in koronarer und sagittaler Schnittführung zu ermöglichen. Durch die multiplanare Rekonstruktion können laryngeale Prozesse, vor allem im Bereich der Glottis, der Subglottis, des paraglottischen Fettes und der Taschenfalte, die sich kraniokaudal und transversal ausdehnen optimal dargestellt werden. Die sagittale MPR kann Oropharynxtumore und nach kraniokaudal wachsende Tumore besser aufzeigen. Die üblichen Aufnahmeparameter in der Kopf-Hals-Region sind bei 32-64 - SchichtGeräten folgende: - Röhrenspannung: 120 kV - Rotationszeit: je nach anatomischer Region zwischen 0,5-1 Sekunden - Rekonstruktionsschichtdicke: 2-3 mm 57 Durchführung: Die anatomischen Strukturen vom Zungengrund bis zur Trachea gelten als Untersuchungsgebiet. Patienten liegen in Rückenlage auf dem Untersuchungstisch, um eine genaue Ausrichtung des Kopfes zu gewährleisten. Die Arme sollten seitlich neben dem Körper zum Liegen kommen. Der Patient wird aufgefordert, während der Aufnahme ruhig zu atmen und wenn möglich keine Schluck- und Bewegungsvorgänge durchzuführen. Bei bestimmter Indikation ist zusätzlich eine Untersuchung in Apnoe oder während eines Vasalva-Manöver möglich. Während der Untersuchung rotiert die Röntgenröhre um den Patienten und durch einen Kollimator wird ein fächerförmiger Röntgenstrahl aus dem Strahlenkegel ausgeblendet. Der Kegelwinkel ist so breit, dass es möglich ist den gesamten Patientenquerschnitt zu durchstrahlen. Für die suffiziente CT-Diagnostik des Halses ist die intravenöse Kontrastmittelapplikation unverzichtbar, da die Diagnose eines Tumors in 85% der Fälle in der Suche verbessert werden kann.58 Die Untersuchung sollte, um ein diagnostisch verbesserndes Ergebnis zu erhalten, mit jodhaltigem, nichtionischen Kontrastmittel durchgeführt werden. Es empfiehlt sich eine Kontrastmittelmenge von 80-120 mL mit einer Aufnahme-Delay von 90-120 Sekunden und einer mittleren Dosiseinstellung (100-150 mAs).59 30 Die Mehrschicht-CT besitzt gegenüber der Spiral-, Einschicht-, HR- und ElektronenstrahlCT folgende Vorteile: • kurze Aufnahmezeit: wichtig bei Kindern oder unkooperativen Patienten • erweiterter Aufnahmebereich: Kombinationsaufnahme von Thorax, Abdomen und Becken • geringere Bewegungsartefakte • vollständige Aufnahme von Volumendatensätze in der Atem-Ruhe-Phase • submillimeter Auflösung • verbesserte longitudinale Auflösung: Dreidimensionale Rekonstruktion • koronare, sagittale und axiale multiplanare Reformation (MPR) 60 Da es vor allem bei Larynx- und Hypopharynxmalignomen überdurchschnittlich oft zu Bewegungsartefakten (z.B.: Schluckvorgänge) kommt, ist die Mehrschicht-CT der Magnetresonanztomographie überlegen. Die Artefakte beeinflussen das MRT-Ergebnis in fast 15% der Fälle.61 Folgende charakteristische Hinweise sind im CT bei den einzelnen Tumorlokalisationen erkennbar: Tumore des Nasopharynx: Die nasopharyngealen Raumforderungen werden als solide isodense Strukturen wahrgenommen, welche meist nur wenig KM aufnehmen. Mit der CT-Untersuchung können vor allem knöcherne Destruktionen nachgewiesen werden. Durch das Tumorwachstum entsteht aufgrund von Einengung oder Verlegung eine Asymmetrie des Nasopharynxlumens. Durch die Tumorinfiltration in die Umgebung ist die Abgrenzbarkeit von Weichteilstrukturen erschwert.62 31 Tumore der Mundhöhle: Zungenkrazinom: Die Vorteile der CT liegen in der besseren Darstellungen von Knochendestruktionen. Der Nachweis von Osteolysen ist bei der Tumorausdehnung auf die Mandibula ein wichtiges diagnostisches Zeichen. Mundbodenkrazinom: Hier ist ebenfalls die Knochendestruktion der Mandibula eine der wichtigsten Fragestellungen.59 Tumore des Oropharynx: Diese sind meist als deutlich kontrastmittelaufnehmende Raumforderungen erkennbar. Tumornekrosen oder Exulzerationen präsentieren sich in den Randabschnitten hypodens.63 Tumore des Larynx: Die lokoregionäre Tumorausbreitung ist vor allem beim Larynxkarzinom in der Diagnostik unabdingbar. Die Knorpelinfiltration zeigt spezifisch relevante Zeichen in der CT auf: - Sklerosen: sind vermehrte Knorpelossifikationen in der Nähe eines Tumors. Die Spezifität dieses Zeichens ist niedrig, die Sensitivität jedoch hoch - Erosionen: sind minimale Destruktionen in der Kortikalis - Lysen: sind deutlich größere Destruktionen im Markraum Diese spezifischen Veränderungen haben eine Spezifität von ungefähr 94% und eine Sensitivität von ungefähr 54% 64 - Extralaryngeale Tumordurchbrüche betreffen die äußere Kortikalis und das äußere Perichondirum. Außerdem kommt es in fortgeschrittenen Tumorstadien zusätzlich zu einer Infiltration der extralaryngealen 32 Muskulatur. Hier beträgt die Spezifität im CT ungefähr 95% und die Sensitivität ungefähr 44%. Werden diese 4 charakteristischen Merkmale im CT sichtbar, muss mit einem Knorpelbefall gerechnet werden. Bei Fehlen dieser aussagekräftigen Kriterien kann eine Infiltration des Knorpels mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden.65 Der Vorteil dieser Untersuchung liegt in der relativ exakten Bestimmung der Tumorausdehnung, was für die Resektion der Tumore eine große Rolle spielt. Auch bei regionären Lymphknotenveränderungen ist die CT anderen Untersuchungsverfahren überlegen. Folgende Merkmale sind bei Lymphknotenmetastasen beurteilbar: - im cervicalen und retropharyngealen Bereich ist eine Lymphknotenmetastase ab ca. 1cm erkennbar - homogene LK-Vergrößerung - nach Kontrastmittelgabe sind LK hyperdens sichtbar - zentral eingeschmolzene Strukturen sind nach KM-Aufnahme hypodens - Änderung der LK-Architektur: Aufhebung des längsovalen Durchmesser - präzise Erkennung der extranodalen Tumorausdehnung - Feststellung der Abgrenzbarkeit zu den großen Halsgefäßen Beim Lymphknotenstaging beträgt die Treffsicherheit der Lymphknotenmetastasen mittels CT 85,9%, die Sensitivität 87,1% und die Spezifität 81,8%.66 Die Technik der Computertomographie hat sich in den letzten Jahren immer mehr verbessert, jedoch ist auch dieses bildgebende Verfahren bei gewissen Fragestellungen eingeschränkt einsetzbar. So können Lymphknotenmetastasen unter einer Größe von 1cm nicht identifiziert werden, was die Beurteilung zwischen Tumorrest oder Tumorrezidiv und Narbengewebe erheblich erschwert. Die Unterscheidung zwischen einem Abszess oder einem eingeschmolzenen Tumor gestaltet sich ebenfalls als schwierig. 33 Nachteile der CT: • Verschlechterung der Bildqualität durch Bewegungsartefakte • Knochen- und Zahnfüllungsaufhärtungsartefakte im Schädelbasis- und Mundhöhlenbereich • allergische Reaktion oder Unverträglichkeit gegen das jodhaltige Kontrastmittel • Strahlenexposition des Patienten 67 2.2.5. Magnetresonanztomographie Die Magnetresonanztomographie benötigt aufgrund des Magnetfeldes für die Herstellung der Schnittbilder keine Röntgenstrahlung. Im Körper erzeugt der Spin, also der Eigendrehimpuls des Protons, ein magnetisches Wirbelfeld. Wird nun um den Körper mit den vielen Protonen ein äußeres Magnetfeld angelegt, kommt es zur Ausrichtung der Protonen und deren Spins entlang des Feldes B0. Die M0 der Protonen, “Gesamtmagnetisierung“, die man durch Addition aller Momente der Protonen erhält, richtet sich parallel zum äußeren Feld aus. Die Spins sind dann zwar ausgerichtet, ein Bild kann jedoch noch nicht erzeugt werden. Dafür werden Hochfrequenz-Impulse, so genannte elektromagnetische Anregungsimpulse benötigt, die mit der Larmor-Frequenz eine Energieübertragung auf die Protonen ermöglichen. Nach Abschalten des HF-Impulses geben die Protonen die aufgenommene Energie in Form eines magnetischen Impulses wieder ab. Dieser wird mit Hilfe einer Spule über das Faradaysche Induktionsgesetz gemessen und für die Bildgebung genutzt. Die Rückkehr der Protonen in ihren Grundzustand nennt man Relaxation. Es kommt zu einer Längsrelaxation und zu einer Querrelaxation. Die Zeitkonstante der Längsrelaxation heißt T1 und beträgt 300-2000 ms, die Zeitkonstante der Querrelaxation heißt T2 und beträgt 30-150 ms.68 Der Bildkontrast unterschiedlicher Gewebe hängt von den Relaxationszeiten, den Sequenzparametern und den Sequenztypen ab. Die Gewebeparameter bestimmen den Bildcharakter der Sequenz und die Gewichtung. Die T1- gewichtete Sequenz besitzt eine kurze Repetitions und eine kurze Echozeit. Gewebe mit einer kurzen T1 sind z.B.: die weiße Hirnsubstanz und Fett, welche hyperintens dargestellt werden. Gewebe mit einer langen T1, die graue Hirnsubstanz und Muskeln, sind hypointens sichtbar. 34 Die T2-gewichtete Sequenz zeigt eine lange Repetitions- und Echozeit vor. Gewebe mit einer langen T2 z.B.: Wasser und Liquor stellen sich hyperintens dar. Der Muskel ist als hypointense Struktur erkennbar.61 Die MRT spielt in der Nachsorge von Kopf-Hals-Tumoren ebenso eine große Rolle wie die CT. Ein großer Vorteil gegenüber der CT ist die bessere Differenzierung von Weichteilstrukturen. Faszien, Muskel- und Lymphgewebe können besser beurteilt werden. Eine weitere Eigenschaft ist eine außerordentlich gute Gefäßdarstellung durch das Flussphänomen. Für eine genaue Tumorabgrenzung kann das Kontrastmittel Gadolinium DTPA injiziert werden. Aufgrund der höheren Weichteilauflösung ist die MRT im Bezug auf die Tumorausdehnung auf kleine anatomische Regionen der CT überlegen. Die Schichtdicke der MRT beträgt 2-3 mm und die Feldstärke 1,5 Tesla. Bei der Untersuchung liegt der Patient ebenfalls in der Rückenlage und sollte Husten- und Schluckvorgänge vermeiden, um keine Bewegungsartefakte zu erzeugen. Dies ist jedoch bei der MRT aufgrund der längeren Untersuchungszeit schwieriger umzusetzen als während der CT-Untersuchung. Die Schichtaufnahmen werden je nach anatomischen Strukturen anders gewählt.69 Die Etagen des Larynx (Supraglottis, Glottis und Subglottis) sind am Besten in den koronaren und sagittalen MRT-Bildern sichtbar. Folgende Strukturen sind bei den einzelnen Tumorlokalisationen bei der MRTUntersuchung gut darstellbar: Tumore des Nasopharynx: Weichteilgewebe wie die Fascia pharyngobasilaris, der Recessus pharyngeus und die Tuba auditiva sind im MRT gut von den umliegenden Strukturen abgrenzbar. Bei einer Tumorausdehnung nach dorsal in Richtung Mm. longi colli ist die koronare und transversale Schichtebene zur genauen Beurteilung notwendig. In der T2-Sequenz ist der Tumor gegenüber dem Muskelgewebe hyperintens und in der T1-Sequenz ist er hyper- bis isointens sichtbar und weist ein deutlich homognenes Kontrastmittel-Enhancement auf.70 35 Tumore der Mundhöhle: Zungenkarzinom: Bei den Tumoren im Bereich der Zunge ist die MRT aufgrund zahlreicher Zahnfüllungen im Mundhöhlenbereich der CT-Untersuchung überlegen. In der CT-Untersuchung gelten Zahnfüllungen als Störfaktoren. Tumore des Zungengrundes sind in T2-Sequenzen aufgrund der höheren Signalintensität in sagittalen und koronaren Schnittbildern besser sichtbar. Mundbodenkarzinom: Die Infiltration der Kaumuskulatur, des Parapharyngealraums, der Gefäßloge und Lymphknotenvergrößerungen sind gut darstellbar. Die Tumorausbreitung in Richtung Zungenkörper und Zungengrund kann ebenfalls beurteilt werden.71 Tumore des Oropharynx : Tonsillenkarzinom : In der axialen Schicht ist die Tumorausbreitung nach lateral-dorsal in den Parapharyngealraum mit eventuellen Einbruch in die A.carotis interna, V. jugularis oder mit Hirnnervenbeteiligung IX-XII, aufgrund der höheren Signalintensität des Tumors zu sehen. In der koronaren Schichtführung werden Infiltrationen des Hypopharynx insbesondere lateral durch Wandverbreiterungen und Aufhebung der signalschwächeren Bindegewebslagen gegenüber dem signalintenseren Tumor sichtbar. Zungengrundkarzinom: In der T2-gewichteten Sequenz heben sich diese Tumore von den intrinsischen und exstrinsischen Zungenmuskel gut ab. Hierbei wird die sagittale Schichtführung verwendet.72 36 Tumore des Hypopharynx: In der T2-Sequenz ist der Tumor aufgrund der höheren Kontrastmittelaufnahme besser zu erkennen als in der T1-Sequenz. Bei der Tumorausbreitung in dieser anatomischen Region ist die Darstellung mittels MRT der CT überlegen. 73 Tumore des Larynx: Glottiskarzinom: Da sich dieses oft kraniokaudal in Richtung des paraglottischen Raum ausbreitet, ist die koronare Schichtführung in diesem Fall besser geeignet. Subglottisches Karzinom: Dieses ist ebenfalls in der koronaren und sagittalen Schichtführung besser zu sehen. Da das Karzinom durch die anatomische Nähe oft in die Trachea, den Ösophagus oder die Schilddrüse infiltriert, sollte in der Nachsorge mittels einer MRT das obere Mediastinum mituntersucht werden.74 Supraglottisches Larynxkarzinom: Dieser Tumortyp kann aufgrund der anatomischen Nähe zum hyalinen Larynxknorpel eine Knorpelinfiltration des Schild- und Ringknorpels verursachen. Mit Hilfe der MRT ist es möglich zwischen Tumorgewebe und Knorpel zu unterscheiden. In der T1-Sequenz sind das Tumorgewebe und der Knorpel hypo-isointens und in der T2-Sequenz hyperintens sichtbar. Findet ein KM-Enhancement im Knorpel in der T1-Sequenz statt, kann die Diagnose einer Knorpelinfiltration gestellt werden.75 Die MRT besitzt ebenfalls Nachteile und Kontraindikationen: • lange Untersuchungszeiten • Bewegungsartefakte bei kleinen Kindern oder klaustrophobischen Patienten 37 Kontraindikationen: - Patienten mit Herzschrittmacher - Patienten mit Cochleaimplantate - Patienten mit Herzklappen - Patienten mit Clips, Kava-Schirmen je nach Material - Patienten mit Granatsplitter je nach Lage - Schwangere 60 2.2.6 Positronen-Emissions-Tomographie Neben der MRT- und CT-Untersuchung dient die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren als weiterführendes bildgebendes Hilfsmittel. Die Positronen-Emissions-Tomographie ist ein nuklearmedizinisches bildgebendes Verfahren, das mit Hilfe von radioaktiven Substanzen pathologische Veränderungen im Körper aufzeigen kann. Bei der PET-Untersuchung wird das Radionuklid 18F-Fluro-Deoxy-Glukose (FDG), welches in einem Zyklotron hergestellt wird, ca. 50 bis 75 Minuten vor der Untersuchung intravenös injiziert. Nach der Injektion sendet ein βeta+-Zerfall ein Positron und ein Neutrino aus. Diese wiederum gehen mit einem anderen Atom im Körper eine nukleare Reaktion ein, wobei beide subatomare Partikel vernichtet werden und zwei Gammaquanten mit einer Energie von je 511 keV in entgegengesetzte Richtungen emittiert werden. Diese Gammastrahlen werden vom PET-Gerät so wahrgenommen, dass eine exakte Lokalisation der Reaktion sichergestellt werden kann. 18F-Fluoro-deoxyglucose (FDG) greift in den Stoffwechsel des Körpers ein und wird über den GLUT-1-Glucosetransporter in die Zelle transportiert und kann nach der Phosphorylierung vom FDG-6-Phosphat nicht weiter verstoffwechselt werden. Die FDG ist so lange in der Zelle, bis sie zerfällt. Eine vermehrte Anreicherung ist vor allem in malignen Tumorzellen zu beobachten. Durch die Verteilung des Radiopnuklids im Körper ist es möglich, Tumore und Metastasen im PET zu erkennen.76 Vor der Untersuchung muss der Patient nüchtern sein. Eine Blutzuckerbestimmung sollte ebenfalls durchgeführt werden, um kein falsch positives FDG-PET Bild zu erhalten. Nach Injektion von 200 MBq FDG werden üblicherweise auch 20mg Furosemid, 20mg 38 Butylscopolamin und danach eine NaCl-Spülung gegeben. Furosemid wird zur Entleerung der Blase vor der PET und Butylscopolamin wird gegen eine first-pass- Aufnahme in die glatte Muskulatur verwendet. Durchführung: Der Patient liegt auf einen beweglichen Untersuchungstisch und wird je nach dem so positioniert, dass die zu untersuchenden Strukturen im Bereich der Detektoren liegen. Je nach Fragestellung sind wechselnde Tischpositionen während der Untersuchung möglich. Die Vorteile dieser Untersuchung sind: • „naturhergestelltes“ Radionuklid • höhere räumliche Auflösung • relativ geringe Strahlenbelastung • kurze Halbwertszeit des Radionuklids77 Im Bezug auf die Nachsorgebehandlung kann die PET durch die erhöhte FDG-Aufnahme Rezidive, Lymphknotenmetastasen und TUP erkennen.78 Falls die CT-Untersuchung eine schlechte Auflösung von Lymphknotenmetastasen zeigt, kommt meist die FDG-PET zum Einsatz.79 Die Positronen-Emissions-Tomographie ist oftmals nach einer Chemo-Radiotherapie im Bezug auf die Erkennung von Rezidiven anderen bildgebende Hilfsmittel überlegen.80 Die FDG PET-Untersuchung besitzt eine hohe Sensitivität im Bezug auf die Erkennung von Fernmetastasen.81 Der größte Nachteil dieses Verfahren ist der hohe Kostenaufwand des Gerätes und des Zyklotrons. Außerdem ist es der Positronen-Emissions-Tomographie nur möglich, krankheitsbedingte Abnormalitäten des Stoffwechsels farblich darzustellen. Es ist jedoch auch auf die nicht pathologisch anatomischen Strukturen, welche physiologisch FDGAufnehmen zu achten. Um keine falsch positiven Befunde zu erhalten muss hierbei besonders auf die Glandula submandibularis, Glandula parotis, die Tonsillen und die Palatina geachtet werden.82 Aus diesen Gründen ist seit ein paar Jahren eine Kombinationsuntersuchung mittels PET und CT im Einsatz. 39 2.2.7. PET/CT Dieses bildgebende Untersuchungsverfahren stellt eine Verbindung zwischen den beiden Einzelgeräten PET und CT dar. Einerseits kann das nuklearmedizinische Verfahren durch das aufgenommene Radiopharmakon im Körper einen pathologischen Stoffwechselvorgang hervorheben und andererseits ist es der CT möglich ein hohes räumlich exaktes Schnittbild der anatomischen Regionen aufzuzeigen. Das Ziel dieses Verfahrens ist, eine genaue Registrierung der beiden Daten zu erhalten, um dann das CTBild auf die zuvor durchgeführte PET- Abbildung zu projezieren.83 Eine Bildfusion kann durch Überlagerung des farbcodierten PET auf das schwarzweiße CT ermöglicht werden. Nicht nur die pathologisch erkannte Läsion im CT sondern auch die dazugehörige metabolische Aktivität ist ablesbar.84 Um die Aufnahme der Indikatorsubstanz bei der PET/CT zu quantifizieren, ist es möglich einen standartisierten Aufnahmewert (standardizied uptake value, SUV) zu berechnen. Der SUV setzt sich aus Größe und Gewicht des Patienten, der injizierten Menge an Radioaktivität, der Halbwertszeit des Radionuklids, der seit Injektion verstrichenen Zeit und der spezifischen in der Läsion gefundenen Menge an Radioaktivität zusammen.85 Somit kann der sogenannte PET/CTScanner relativ schnell hochqualitative Darstellungen erfassen, was vor allem in der Tumornachsorge eine große Rolle spielt.86 Es besteht die Möglichkeit gewisse Körperabschnitte oder auch den gesamten Körper zu screenen.87 Demzufolge sollte bei Patienten mit einem HNSCC zur Vermeidung von Rezidiven und zur Verbesserung der Prognose 6-8 Wochen nach Abschluss der Primärtherapie eine PET/CT- Untersuchung durchgeführt werden.88 Die üblichen Aufnahmeparameter in der Kopf-Hals-Region für eine PET/CT sind folgende: - Röhrenspannung: 130 kV - Rekonstruktionsschichtdicke: 3,0/2,5 mm - Ausrichtung: kraniokaudal 40 Durchführung: Patienten sollten aufgrund des Blutzuckerspiegels nüchtern, wenn möglich schon mindestens 6 Stunden vorher, erscheinen. Eine Injektion von 5-7 MBq/ kg KG 18F-FDG und eine auf 250mL NaCl mit 20 mg Furosemid Infusion sollte vor der Untersuchung gegeben werden. Ein Zeitintervall von 45-90 Minuten zwischen Applikation und Beginn der Untersuchung ist ebenfalls erforderlich. Bevor das Ganzkörper-CT und in diesem Fall noch zusätzlich Bilder speziell für die Kopf-Hals-Region aufgenommen werden, erfolgt zuerst ein CT-Bild zur Begrenzung des zu untersuchenden Areals. Am Ende werden die PET- und CT-Daten rekonstruiert und zur Bewertung freigegeben.89 Diese Kombinationsbildgebung schafft es trotz der schwer darstellbaren anatomischen Strukturen eine bessere Treffsicherheit bei Rezidiven und Metastasen zu erzielen. 90 Zur genaueren Beurteilung sollte ein Zeitintervall zwischen Ende der Primärtherapie und der ersten Nachsorgekontrollen eingehalten werden. Die aus der Therapie verursachenden Strahlen- und Narbengewebeschädigungen können zu einem falsch positiven Ergebnis führen. Aus diesem Grund wäre eine Kontrolle mittels PET/CT ungefähr 2-4 Monate nach Primärtherapie sinnvoll.91 Die Nachteile des PET/CT sind: • Erhebliche Kosten: FDG-PET/CT ungefähr zwischen 1100-1200 Euro • Eine exakt gleiche Lagerung des Patienten ist nicht möglich • Einstweilen anatomische Veränderungen wie z.B.: Schwellungen verändern den Befund • Planung des Patienten 89 41 In der Abbildung 4 ist in der Spalte A ein PET-, in der Spalte B ein CT- und in der Spalte C ein PET/CT- Bild sichtbar: Abb. 6.: Diese transaxialen Bildgebungen wurden bei einem 64-jährigen Mann mit einem Zungenkarzinom nach einer Chemo- und Radiotherapie durchgeführt. Er zeigte keine klinischen Zeichen. Im 1. Bild: FDG PET mit hypermetabolischer Aufnahme in der linken Mundhöhle. Im 2. Bild: in der CT ohne KM bestehen keine Auffälligkeiten. Im 3. Bild: im PET/CT ist eine abnormale FDG-Aufnahme auf der linken Zungenhälfte sichtbar. Die CT ermöglicht in dieser Untersuchung eine Kennzeichnung genauere anatomische Lokalisationen. 42 2.3. Methoden 2.3.1. Methoden zum Zeitpunkt der ersten Nachsorge Da bei mehr als zwei Drittel der Patienten lokoregionäre oder regionale Rezidive innerhalb der ersten zwei Jahre nach Beendigung der Therapie auftreten, sollte hinsichtlich ein einheitliches zeitliches Interval und weitere diagnostische Schritte in einem Nachsorgekonzept erstellt werden.92 In der Nachsorgebehandlung bei HNSCC Patienten wird meist einen Monat nach der letzten Chemo- oder Radiotherapie ein klinischer HNO-Status und eine Endoskopie zur Beurteilung des Ansprechens der Therapie und des Resttumors durchgeführt. In den folgenden Tabellen sind die einzelnen Methoden zum Zeitpunkt der 1. Nachsorge mit den von wissenschaftlichen Studien hervorkommenden Sensitivitäten und Spezitfitäten aufgelistet: Brouwer J et al. kamen in ihrer Studie zu diesen Ergebnissen: Sensitivität Indirekte Laryngoskopie 87% Spezifität 14% Positiver Befund 46% Falsch negativer Befund 56% Tab. 2.: Ausgewählte Methode zum Zeitpunkt der 1. Tumornachsorge, Eur Arch Otolaryngol 2004 Hermans R et al. haben bei der ersten Nachsorge nach Primärtherapie Patienten mit Hypopharynx- und Larynxkarzinomen mittels CT folgendes herausgefunden: Sensitivität Computertomographie Spezifität 83% 95% 43 Tab. 3.: Ausgewählte Methode zum Zeitpunkt der 1. Tumornachsorge, Eur Radiol 1997 Van den Brock GB et al. erhielten durch die Untersuchung mittels einer MRT 6-8 Wochen nach der Primärtherapie eines HNSCC Patienten folgende Ergebnisse: Magnetresonanztomographie Sensitivität Spezifität 48% 85% Tab. 4.: Ausgewählte Methode zum Zeitpunkt der 1. Tumornachsorge, Cancer 2006 Yao M et al. haben bei Patienten mit Kopf-Hals-Karzinomen 3-4 Monate nach Therapieende eine FDG PET Untersuchung durchführen lassen, wobei Sie zu diesem Ergebnis gekommen sind: Anzahl falsch positiver Befunde FDG-PET 70-100% Tab. 5.: Ausgewählte Methode zum Zeitpunkt der 1. Tumornachsorge, Int J Radiat Oncol Biol Phys 2004 Yen RF et al. haben herausgefunden, dass sich nach Anwendung einer Ganzkörper 18 F-FDG PET bei Patienten mit einem Nasopharynkarzinom folgende Resultate zeigten: Sensitivität 18 F-FDG PET Spezitifität 92% 90% Tab. 6.: Ausgewählte Methode zum Zeitpunkt der 1. Tumornachsorge, J Nucl Med 2005 44 Bei Schoder H und Yeung HW haben Patienten in der Nachsorge entweder eine MRToder eine CT-Untersuchung erhalten, was zu diesen Ergebnissen führte: Sensitivität MRT- oder CT Spezifität 61-97% 21-100% Tab. 7.: Ausgewählte Methode zum Zeitpunkt der 1. Tumornachsorge, Semin Nucl Med 2004 Falls der Patient zu diesem Zeitpunkt in irgendeiner Form eine klinische Symptomatik zeigt, werden zusätzlich andere diagnostische Hilfsmittel eingesetzt. Die bildgebenden Verfahren sind zu diesem Zeitpunkt aufgrund ihrer niedrigen Sensitiviät und Spezifität nicht sinnvoll einsetzbar. Zur Vermeidung falsch positiver Befunde sollte nach Primärtherapie ein zeitlicher Abstand bis zum Einsatz der Bildgebungen gewonnen werden, damit Narben- und Strahlenschädigungen des Gewebes nicht als Rezidive oder Metastasen gewertet werden. 2.3.2. Intervalle zum Zeitpunkt der 1. Nachsorge Da Patienten mit einem Kopf-Hals-Tumor nach der Primärtherapie eine relativ schlechte Prognose aufweisen und lange Zeit bis zum Auftreten eines neuerlichen lokoregionalen Tumors asymptomatisch bleiben, gestaltet sich das Schema in welcher Zeit, wie oft und welche Untersuchung gewählt wird als äußerst schwierig. In der Literatur wird schon lange erfolglos darüber diskutiert, welches Konzept die besseren Erfolge und somit vielleicht auch eine Lebensverlängerung erzielt werden kann. Die Nachsorge sollte immer ein informatives Gespräch, ein persönliches Gespräch und eine gezielte Anamneseerhebung enthalten. Sie muss individuell auf die Patienten und auf die Malignomität ausgerichtet, klinisch-symptomorientiert sein und sollte im besten Fall nur eine eingeschränkt apparative Diagnostik beinhalten. Eine sorgfältige Dokumentation, in Form eines Nachsorgepasses sollte zum Nutzen des Patienten und des Arztes dienen. Somit stellt die Tumornachsorge ein wichtiges Instrument der „Qualitätskontrolle“ dar. 45 In den folgenden Tabellen sind die Frequenzen und Dauer der Nachsorge unterschiedlicher wissenschaftlicher Artikeln aufgelistet. Jede Kontrolluntersuchung umfasst: - ausführliche Anamnese: • Allgemeinzustand • Ernährungszustand • Symptomatik • Schmerzen - HNO-Status: • Otoskopie • Rhinoskopie • Inspektion der Mundhöhle und des Pharynx • Laryngoskopie - Palpation des Halses - Endoskopie - Gegebenenfalls eine Sonographie der Lymphabflusswege des Halses Deutschen Krebsgesellschaft werden die Kontrollen so eingeteilt: Deutsches Modell: Frequenz der Nachsorge 1. Jahr: alle 3 Monate 2. Jahr: alle 4-6 Monate 3.- 5. Jahr: alle 6 Monate Ab 6. Jahr: jährlich, individuell keine weiteren Kontrollen Tab. 8.: Frequenz der Tumornachsorge, WMW 2008 46 Marchant et al. haben die empfohlenen Nachsorgeintervalle von der American Society for Head and Neck Surgery so beschrieben: Amerikanisches Modell: Frequenz der Kontrolle 1. Jahr: jedes Monat 2. Jahr: alle 2 Monate 3.-5.Jahr: alle 6 Monate Tab. 9.: Frequenz der Tumornachsorge, Am J Otolaryngol 1993 Cooney TR et al. haben in ihrer Studie mit diesen Tumorkontrollen gearbeitet: Australisches Modell: Frequenz der Kontrolle 1. Jahr: alle 1-2 Monate 2. Jahr: alle 2-3 Monate 3.-5.Jahr: alle 4-6 Monate Tab. 10.: Frequenz der Tumornachsorge, Arch Otolaryngol Head Neck Surg 1999 Paniello RC et al. haben mittels einer Befragung folgendes herausgefunden: Frequenz der Kontrolle 1. Jahr: jedes Monat 2. Jahr: ungefähr alle 2 Monate 3. Jahr: ungefähr alle 3 Monate 4.-5.Jahr: ungefähr alle 6 Monate 47 Tab. 11.: Frequenz der Tumornachsorge, Arch Otolaryngol Head Neck Surg 1999 Laut Bier H, Schultze M und Ganzer U sind die Intervalle folgend: Frequenz der Kontrolle 1. Jahr: jedes Monat 2. Jahr: alle 2 Monate 3. Jahr: alle 3 Monate 4. und 5. Jahr: alle 6 Monate Tab. 12.: Frequenz der Tumornachsorge, HNO 1993 Haas I et al. sind in ihrer Studie zu diesen Ergebnissen gekommen: Frequenz der Kontrolle 1. Jahr: jedes Monat 2. Jahr: alle 2 Monate 3. Jahr: alle 3 Monate 4.-5. Jahr: alle 6 Monate Tab. 13.: Frequenz der Tumornachsorge, Eur Arch Otolaryngol 2001 Dietl B et al. wählten diese Intervalle für ihre Studie aus: Frequenz der Kontrolle 1. Jahr: alle 3 Monate 2. Jahr: alle 3 Monate 3. Jahr: alle 3 Monate 48 Tab. 14.: Frequenz der Tumornachsorge, Strahlentherapie und Onkologie 2007 Jäckel MC et al. haben folgende Nachsorgeintervalle in ihrem Artikel beschrieben: Frequenz der Kontrolle 1. Jahr: alle 1-2 Monate 2. Jahr: alle 2-4 Monate 3. Jahr: alle 2-4 Monate 4.-5. Jahr: alle 6 Monate ab 6. Jahr: jährlich Tab. 15.: Frequenz der Tumornachsorge, HNO 2007 Wolfensberger M et al. erachten in ihrem Artikel folgende Intervalle für sinnvoll: Frequenz der Kontrolle 1. Jahr: alle 3 Monate 2. Jahr: alle 3 Monate 3.-5.Jahr: alle 6 Monate Tab. 16.: Frequenz der Tumornachsorge, HNO 1988 Die Intervalle der Nachsorge zwischen den einzelnen Studien sind in den ersten beiden Jahren nach Primärtherapie nicht sehr unterschiedlich, es fällt jedoch auf, dass der Abstand der Kontrollen ab dem 3. Jahr variiert. Im 1. Jahr nach der Tumortherapie wird großteils eine ein bis zwei monatliche Nachsorge und im 2. Jahr meist eine Kontrolle alle 2-4 Monate empfohlen. Im 3. Jahr kommt es je nach Studie zu einer zeitlichen Schwankung der Kontrollen zwischen 2 Monaten und 6 Monaten. 49 Im 4. und 5. Jahr nach Behandlung des Tumors ist man sich einig, dass eine Kontrolle alle 6 Monate sinnvoll erscheint. Im 6. Jahr nach Primärtherapie wird meist nur mehr eine jährliche Nachsorgeuntersuchung durchgeführt. Das CT, MRT- und PET/CT -Untersuchungsverfahren sollten frühestens 2-4 Monate nach abgeschlossener Primärtherapie erfolgen. Aufgrund des strahlentherninduzierten Narbengwebes oder die auftretenden Fibrosen muss ein Abstand bis zur Heilung des geschädigten Areals gewonnen werden. Bootz et al. sind der Meinung, dass Patienten mit hohem Risiko zur Entwicklung eines Rezidives, die erste CT- und MRT-Untersuchung des Tumorareals und der lokalen Lymphabflusswege 3 Monate nach Therapieende erhalten sollten. Im 2. Jahr der Nachsorge wird eine CT empfohlen.100 Neuchrist und Formanek kommen ebenfalls zu dem Entschluss, dass entweder eine CT- oder eine MRT-Kontrolle nach 3 Monaten und im 2. Jahr eine dieser Bildgebungen einmalig nach Primärtherapie wiederholt werden sollten.101 Brouwer J et al. haben nach Abschluss ihrer Studie herausgefunden, dass eine CT- oder MRT 3 Monate und eine FDG-PET 4 Monate nach Therapieende als sinnvoll erscheint.93 Da ungefähr 70% der Patienten mit einem Kopf-Hals-Malignom innerhalb der ersten beiden Jahre nach der Tumortherapie Metastasen oder Rezidive entwickeln, ist die gezielte Nachsorge das wichtigste für die Überlebenschance.102 Jäckel MC et al. haben durch ihre Studie herausgefunden, dass bis zum Ende des 2. Nachsorgejahres 80% und bis zum Ende des 3. Nachsorgejahres 92% der Patienten Rezidive mit regionärer Beteiligung entwickeln. Es zeigte sich auch, dass die Tumorstadien III und IV sowohl häufiger als auch schneller rezidivierten. Am Ende des 3. Jahres der Nachsorge waren zu fast 94% Patienten mit fortgeschritteneren Tumorstadien betroffen.103 Haas et al. haben herausgefunden, dass die Rezidivraten für Oropharynx-, Mundhöhlen,- und subglottischen Larynxkarzinomen am höchsten sind. Nach einer fünfjährigen Überlebenszeit spricht man erst von einer Heilung.104 Das Intervall der Nachsorge sollte jedoch nach Lokalisation des Tumors und des Stadiums abhängig sein.105 50 3. Befragung ausgewählter HNO-Kliniken in Österreich 3.1. Statistische Methoden Für diese Diplomarbeit wurden auch HNO-Fachärzte von uns speziell ausgewählten Tumorzentren in Österreich zu dem Thema Nachsorgeuntersuchung bei Patienten mit Kopf-Hals-Karzinomen befragt. Die HNO-Abteilung des Klinikum-Klagenfurt am Wörthersee, der Universitätsklinik Graz, des LKH Leoben, der Barmherzigen Brüder Eisenstadt, des Hanusch Krankenhaus Wien, des Krankenhaus Kufstein und des LKH Steyr erhielten jeweils einen Fragebogen. Dieser umfasste 10 Fragen, welcher anhand eines Multiple Choice Verfahrens beantwortet werden sollte. Die Befragten hatten die Möglichkeit je nach Frage zwischen einer bis sieben verschiedenen Antworten zu wählen. Der Fragenkatalog bezog sich auf den zeitlichen Beginn der Nachsorge, den zeitlichen Abschnitt zwischen den einzelnen Nachsorgekontrollen, die unterschiedlichen diagnostischen Verfahren, welche nach Beendigung der Primärtherapie in den einzelnen ausgewählten HNO-Abteilungen gewählt werden und ob die jeweilige Klinik an einem einheitlichem Nachsorgeschemata der Österreichischen HNO-Gesellschaft interessiert wären. Schlussendlich wurden die Ergebnisse anhand von Säulendiagrammen veranschaulicht und präsentiert. 51 3.2. Graphische Darstellung Abb. 7.: Säulendiagramm Findet an Ihrer Abteilung eine regelmäßige Tumorsprechstunde statt oder werden Tumorpatienten im Rahmen der Allgemeinen Ambulanz nachbetreut? 52 Abb. 8.: Säulendiagramm Werden niedergelassene HNO- Fachärzte in der Nachsorge einbezogen? Abb. 9.: Säulendiagramm Werden alle Patienten mit einer bösartigen Erkrankung in Ihrer Tumornachsorge kontrolliert? 53 Abb. 10.: Säulendiagramm Gibt es ein verbindliches Nachsorgeschema? Abb. 11.: Säulendiagramm Welche Bildgebung setzen Sie regelmäßig ein? Abb. 12.: Säulendiagramm Was umfasst eine Nachsorgeuntersuchung? 54 Abb. 13.: Säulendiagramm Ändert sich Ihr Vorgehen bei der Nachsorge für ältere Patienten (über 70 Jahre)? 55 Abb. 14.: Säulendiagramm Führen Sie die Nachsorge unbegrenzt oder mit zeitlicher Begrenzung durch? Abb. 15.: Säulendiagramm Wären Sie an einem einheitlichen Nachsorgeschema der Österreichischen HNO-Gesellschaft interessiert und würden Sie die Empfehlungen in Ihrer klinischen Routine umsetzen? Abb. 16.: Säulendiagramm Wenden Sie unterschiedliche Nachsorgekonzepte bei 56 unterschiedlichen Tumorlokalisationen oder unterschiedlichen Therapieverfahren an? 3.3. Ergebnisse Anhand der Fragebogenauswertung konnte festgestellt werden, dass fast alle Krankenhäuser in Österreich ihre Tumorpatienten in einer eigenen Tumorsprechstunde nachbetreuen. Die Nachsorge wird größtenteils am Krankenhaus und nicht in einer HNOFacharzt-Praxis durchgeführt. Alle Kliniken geben an, dass es zu keiner Änderung der Vorgehensweise in der Nachsorge bei Patienten über dem 70 Lebensjahr kommt. Durch die Befragung speziell ausgewählter Kliniken kam hervor, dass alle an einem einheitlichem Nachsorgeschemata der Österreichischen HNO-Gesellschaft intersessiert wären, jedoch sehen das Hanusch KH Wien und LKH Steyr..... aufgrund von einer schlechten Kooperation mit externen HNO-Fachärzten in der Umsetzung etwas fraglich entgegen. 57 4. Nachsorge anderer Tumore 4.1. Mammakarzinom Weltweit erkranken ungefähr 1,3 Millionen Frauen Das Mammakarzinom ist von allen Tumorentitäten die zweithäufigste Todesursache nach dem Bronchuskarzinom.106 In Österreich liegt die Inzidenz ungefähr bei 36/100.000 Einwohner pro Jahr und ungefähr 1551 Menschen sterben pro Jahr an dieser Erkrankung.107 Bei Frauen im Alter zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr ist dies die häufigste Todesursache überhaupt. Das Altersmaximum an diesem Malignom zu erkranken liegt zwischen dem 65.-75. Lebensjahr.108 Die eigentliche Entstehungsursache ist wie bei den meisten Tumoren nicht bekannt, es gibt jedoch zahlreiche Risikofaktoren. Das Alter, Geschlecht, eine langjährige hormonhaltige Medikamenteneinnahme, eine fettreiche Ernährung, ein übermäßiger Nikotin- und Alkoholkonsum, die Östrogenexposition und genetische Vererbung spielen eine wichtige Rolle. Ein erhöhtes Risiko ist vor allem bei Östrogenexposition sichtbar: • späte Menopause (> 52 Jahre) • frühe Menarche (< 12 Jahre) • Nullipara • höheres Alter bei der 1. Geburt • Hormonersatztherapie • Stillen 109 Die Genetische Prädisposition kann etwa 5 %-10 % aller Frauen betreffen. Das lebenslange Erkrankungsrisiko an einem Mammakarzinom zu erkranken ist für Trägerinnen eines BRCA-1- oder BRCA-2-Gens deutlich mit bis zu 80 % erhöht.110 Bei der Symptomatik dieses Malignoms stehen anfangs meist knotige Veränderungen im Brustgewebe im Vordergrund. Im weiteren Verlauf sind ein Spannungsgefühl, Schmerzen und Rötungen im Bereich der Brust bemerkbar. In fortgeschrittenen Stadien zeigen sich Leistungsminderung, Müdigkeit, Gewichtsverlust und Knochenschmerzen.111 58 Um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern sind neben der Anamnese und klinischen Untersuchung folgende diagnostische Maßnahmen möglich: - Labor - Mammographie - Sonographie der Mamma - Thorax-Röntgen - MRT - Core-Biopsie 112 Neben der Diagnostik in der Früherkennung spielt die onkologische Nachsorge eine große Rolle. So wie bei fast allen Karzinomen gestaltet sich auch die Nachsorgebehandlung bei Mammakarzinom-Patienten als schwierig. Bisherige Studien haben trotz intensiver Nachsorge bei asymptomatischen Patienten nach einer Primärtherapie gezeigt, dass es nicht zu einer Verbesserung der Prognose kommt. Aufgrund dieser Datenlagen liegen unterschiedliche Nachsorge-Schemata vor: Laut AGO/DGGG gilt folgende Empfehlung: Anamnese Klinische Untersuchung Mammographie Sonographie Gynäkologische Untersuchung 1.Jahr-2.Jahr 3.Jahr 4.-5.Jahr 6.Jahr alle 3 Monate alle 3 Monate 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr alle 3 Monate alle 3 Monate 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr alle 6 Monate alle 6 Monate 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr Tab. 17.: Nachsorgekontrolle beim Mammakarzinom, Frauenarzt 2004 59 Zuber M et al. haben diese Nachsorgeintervalle beschrieben: Anamnese Klinische Untersuchung Mammographie Sonographie Gynäkologische Untersuchung Knochendichte= messung 1.Jahr 2.Jahr 3.Jahr 4.-5.Jahr 6.Jahr alle 3 Monate alle 3 Monate 2x/Jahr 2x/Jahr 2x/Jahr alle 3 Monate alle 3 Monate 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr alle 3 Monate alle 3 Monate 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr alle 6 Monate alle 6 Monate 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr Tab. 18.: Nachsorgekontrolle beim Mammakarzinom, Therapeutische Umschau 2008 Klimman ML et al. haben in ihrer Studie folgendes veröffentlicht: Anamnese Klinische Untersuchung Mammographie Sonographie 1.-3. Jahr 4.-6.Jahr alle 3-6 Monate alle 3-6 Monate alle 12-24 Monate alle 12-24 Monate alle 6-12 Monate alle 6-12 Monate alle 12-24 Monate alle 12-24 Monate Tab. 19: Nachsorgekontrolle beim Mammakarzinom, European Journal of Cancer 2007 ÖGS (Österreichische Gesellschaft für Senologie), AGO (Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie) und OEGGG (Österreichische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe) befürworten folgendes Schema: Anamnese Klinische Untersuchung Mammographie Sonographie Gynäkologische Untersuchung 1.Jahr-2.Jahr 3.Jahr 4.-5.Jahr 6.Jahr alle 3 Monate alle 3 Monate alle 6 Monate alle 6 Monate alle 6 Monate alle 6 Monate 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr 60 Bei Patienten mit hohem Rezidivrisiko empfehlen Sie zusätzlich: MRT CT Abdomen CT Thorax 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr 1x/Jahr Tab. 20.: Nachsorgekontrolle beim Mammakarzinom, Speculum 2007 Insgesamt betrachtet werden im 1. und im 2. Jahr ungefähr alle 3 Monate, im 3. Jahr ungefähr alle 3-6 Monate, im 4.-5. Jahr ungefähr alle 6 Monate und im 6.Jahr einmal jährlich nach Primärtherapie eine Anamnese und eine klinische Untersuchung empfohlen. Eine Mammographie, Sonographie der Mammae und eine gynäkologische Untersuchung werden ein bis zwei mal jährlich als sinnvoll erachtet. In manchen Studien werden bei Hochrisiko-Patienten jährlich zusätzlich eine Knochendichtemessung, ein CT-Abdomen, ein CT-Thorax oder ein MRT durchgeführt. 4.2. Bronchialkarzinom Weltweit ist das Bronchialkarzinom die häufigste Tumorerkrankung beim Mann. Es ist die häufigste Krebstodesursache bei Männern und die dritthäufigste bei Frauen. Die Inzidenz in Mitteleuropa beträgt ungefähr 60/100.000 Einwohner pro Jahr.113 In Österreich beläuft sich die Inzidenz auf ungefähr 28,5/100.000 Einwohner pro Jahr und die Mortalitätsrate auf ungefähr 23,7/100.000 Einwohner pro Jahr. Männer sind dreimal öfter betroffen als Frauen, jedoch wurde in den letzten Jahren ein Anstieg der Erkrankung bei Frauen beobachtet. Der Häufigkeitsgipfel an einem Bronchialkarzinom zu erkranken liegt zwischen dem 55.-60. Lebensjahr.114 Mit ungefähr 90% bei Männern und 85% bei Frauen ist ein übermäßiger Nikotinkonsum die häufigste Entstehungsursache an einem Bronchialmalignom zu erkranken. Die Anzahl der konsumierten Zigaretten pro Tag und die in Jahren gesehene Dauer der Inhalation sind ebenfalls wichtige Faktoren. 61 Neben dem Zigarettenkonsum können auch folgende Risiken verantwortlich sein: - Berufliche Kanzerogene: Asbest, Nickel, Chrom, Quarzstoff , Uran Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe - Umweltbedingte Kanzerogene: Radon, Verkehrs-Industrieabgase - Vitamin A-Mangel - Genetische Disposition 115 Die Früherkennungsrate des Tumors ist ziemlich gering, da die meisten Patienten bei Diagnosestellung asymptomatisch sind. Wenn werden Symptome wie persistierender Husten über einen längeren Zeitraum, Dyspnoe, Heiserkeit, Hämoptysen, Dysphagie oder eine B-Symptomatik beobachtet.116 Bei Verdacht eines Bronchialmalignoms können verschiedene diagnostische Schritte eingeleitet werden: - Anamnese - Klinische Untersuchung - Thoraxröntgen in ap- und seitlicher Übersichtsaufnahme - CT des Thorax mit Diagnostik auf Leber und Nebennierenregion - MRT des Thorax - 18 - Endobronchialer Ultraschall (EBUS) - Bronchoskopie 117 FDG- PET Das Bronchialkarzinom ist eine sehr aggressive Tumorerkrankung mit frühzeitigem Auftreten von Fernmetastasen, wodurch sich die Prognose erheblich verschlechtert. Nach erhalten einer Primärtherapie überleben ungefähr die Hälfte aller Patienten mehr als 5 Jahre. Bei zirka 5-20% der Erkrankten entwickelt sich ein Rezidiv. Aufgrund dieser Datenlage wird in den meisten Studien im Bezug auf die Nachsorge über eine KostenNutzen-Rechnnung diskutiert. Da durch übermäßige Kontrollen der Benefit für Patienten 62 sich nicht erheblich steigert, sind einige Autoren der Meinung, dass ein für das Krankenhaus kostengünstigeres Nachsorgekonzept sinnvoller erscheint.118 Derzeit sind folgende Nachsorgeintervalle beschrieben: Egermann U et al. haben die Kontrollen so festgelegt: 1. Jahr 2. Jahr 3.-5. Jahr 6.-10. Jahr Anamnese alle 3 Monate alle 3 Monate 1x/ Jahr Klinische Untersuchung alle 3 Monate alle 3 Monate Thorax-Röntgen alle 3 Monate alle 3 Monate alle 6 Monate alle 6 Monate alle 6 Monate 1x/ Jahr 1x/ Jahr Tab. 21.: Nachsorgekontrolle beim Bronchialkarzinom, Eur Respir J 2002 Haid A. hat folgende Nachsorgekontrollen beschrieben: Anamnese Klinische Untersuchung Thorax-Röntgen 1. Jahr 2. Jahr 3.-5. Jahr alle 3 Monate alle 3 Monate alle 3 Monate alle 3 Monate alle 3 Monate alle 3 Monate alle 6 Monate alle 6 Monate alle 6 Monate Tab. 22.: Nachsorgekontrolle beim Bronchialkarzinom, European Surgery 2006 End A. hat dies in seinem Artikel aufgezeigt: Anamnese Klinische Untersuchung Thorax-Röntgen Thorax-CT Abdomen Sonographie 1. Jahr 2.Jahr 3.-5. Jahr Ab 6. Jahr alle 3 Monate alle 3 Monate alle 3 Monate alle 3 Monate alle 3 Monate alle 3 Monate alle 3 Monate alle 3 Monate alle 3 Monate alle 3 Monate alle 6 Monate alle 6 Monate alle 6 Monate alle 6 Monate alle 6 Monate 1x/ Jahr 1x/ Jahr 1x/ Jahr 1x/ Jahr 1x/ Jahr Tab. 23.: Nachsorgekontrolle beim Bronchialkarzinom, European Surgery 2006 63 Österreichische Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) teilt die Kontrollen so ein: 1. Jahr Anamnese Klinische Untersuchung Thorax-Röntgen 2. Jahr 3.-5. Jahr alle 3 Monate alle 3 Monate alle 6 Monate alle 3 Monate alle 3 Monate alle 6 Monate alle 3 Monate alle 3 Monate alle 6 Monate Ab 6. Jahr 1x/ Jahr 1x/ Jahr 1x/ Jahr Tab. 24.: Nachsorgekontrolle beim Bronchialkarzinom, Wiener Klinische Wochenschrift 2005 Alle oben aufgelisteten Autoren sind sich einig, dass bei Patienten mit einem Bronchialkarzinom eine Anamnese, eine klinische Untersuchung und ein Thorax-Röntgen in den ersten beiden Jahren alle 3 Monate, im 3.-5. Jahr alle 6 Monate und ab dem 6. Jahr eine jährliche Kontrolle nach Ende der Therapie notwendig sein sollte. 4.3. Prostatakarzinom Das Prostatakarzinom ist in den westlichen Industrieländern die häufigste auftretende Tumorerkrankung beim Mann und führt nach dem Bronchialkarzinom als zweithäufigste Tumorerkrankung zum Tod. In Österreich liegt das Prostatakarzinom mit 26% aller Tumorlokalisationen beim Mann an erster Stelle. Die Inzidenz in Österreich beträgt ungefähr 78,4/100.000 Männer pro Jahr, wodurch sich 5000 Neuerkrankungsfälle im gesamten Land ergeben. Die Mortalitätsrate liegt bei ungefähr 15,3/100.000 Männer pro Jahr.119 Ungefähr 75% aller Neudiagnostizierten befinden sich jenseits des 65. Lebensjahr. Der Erkrankungsgipfel liegt zwischen dem 60-74. Lebensjahr und das Altersmaximum um das 85. Lebensjahr. In den letzten Jahren kam es, durch den im Rahmen einer urologischen Routineuntersuchung durchgeführten Prostataspezifischen Antigen-Test (PSA), zu einem vermehrten Anstieg der Erkrankungsrate. Das sogenannte PSA-Screening ließ die Früherkennungsrate steigen und die Morbiditätsrate hingegen senken.120 64 Die Ätiologie des Prostatamalignoms ist unbekannt, einige mögliche Risikofaktoren können jedoch die Entstehung beeinflussen: - genetische Disposition - Übergewicht - Nikotinabusus - Vitamin D-Mangel - erhöhte sexuelle Aktivität - Vasektomie - fettreiche Ernährung - Infektionen der Prostata - Anti-Androgene Therapie121 Im Frühstadium bleibt die klinische Symptomatik vollständig aus, in fortgeschrittenen Stadien treten meist Miktionsstörungen auf. Dysurie und Hämaturie zählen ebenfalls dazu.122 Zur Erkennung des Prostatakarzinoms spielen folgende diagnostische Mittel eine wichtige Rolle: - digital rektale Untersuchung (DRU) - prostataspezifisches Antigen im Serum (PSA) - transrektale Sonographie (TRUS) - Prostatabiopsie Bei späteren Stadien und Verdacht auf Metastasierung kommen zusätzlich diese Verfahren zum Einsatz: - Knochenszintigraphie - Uroflow - Zystoskopie - CT oder MRT der abdomino-pelvinen Lymphknoten - Oberbauchsonographie123 65 In der Nachsorgebehandlung werden die obenangeführten Verfahren ebenfalls gezielt eingesetzt. Die digital rektale Untersuchung und die PSA-Messung sind in der Kontrolluntersuchung nach einer Primärtherapie die wichtigsten Nachsorgeparameter. Ein PSA-Anstieg nach abgeschlossener Therapie bedeutet entweder eine Progression der Erkrankung oder ein Rezidiv. Unterschieden werden muss auch, ob der Patient eine radikale Prostatektomie oder eine Strahlentherapie erhalten hat. Ungefähr 3 Wochen nach einer radikalen Prostatektomie sollte es bereits zu einer PSA Senkung kommen. Geschieht dies nicht und es bleibt ein persistierender PSA-Wert bestehen, muss mit einer Tumorpersistenz oder einer im Vorfeld nicht erkannten Mikrometastase gerechnet werden.124 Steigt nach erhalten einer Strahlentherapie der PSA-Wert und steigt dreimal hintereinander an, sollte ebenfalls an ein Rezidiv gedacht werden. Bei einem PSA-Wert über 2ng/mL muss von einem Rezidiv ausgegangen werden.125 Bei einem erhöhten PSAWert sollte auch zusätzlich der TRUS eingesetzt und bei Verdacht gleich eine Biopsie entnommen werden. Bei einem schnell ansteigenden PSA-Wert über 10 ng/mL muss aufgrund des Verdachtes einer Metastasierung mittels CT- und MRT-Screening begonnen werden.126 Bei Werten über 20 ng/mL kann auch die Knochenszintigraphie als bildgebendes Hilfsmittel hinzugezogen werden.127 Die richtigen Zeitpunkte der Tumornachsorge wurden mit kleinen Abweichungen in verschiedenen Studien folgendermaßen beschrieben: Stephan-Odenthal hat folgendes Konzept in seinem Artikel beschrieben: Anamnese Klinische Untersuchung PSA-Messung 1. Jahr 2. Jahr 3.-6. Jahr alle 3 Monate alle 3 Monate alle 3 Monate alle 6 Monate alle 6 Monate alle 6 Monate 1 x/ Jahr 1 x/ Jahr 1 x/ Jahr Tab. 25: Nachsorgekontrolle beim Prostatakarzinom, Blickpunkt der Mann 2008 66 Zellweger T und Gasser T haben das PSA-Screening in der Nachsorgedauer wie folgt aufgezeigt: PSA- Messung 1. Jahr 2.-6. Jahr 7.- 20. Jahr alle 3 Monate alle 6 Monate 1x/ Jahr Tab. 26.: Nachsorgekontrolle beim Prostatakarzinom, Schweiz Med Forum 2003 Hertl L hat in seinem Artikel dieses Konzept gezeigt: Anamnese Klinische Untersuchung PSA-Messung 1.-2. Jahr 3.- 6. Jahr alle 6 Monate alle 6 Monate alle 6 Monate 1 x/ Jahr 1 x/ Jahr 1 x/ Jahr Tab. 27.: Nachsorgekontrolle beim Prostatakarzinom, Urologe A 1998 Klotz T et al. teilen die Intervalle der Nachsorge so ein: 1.-6. Jahr nach Primärtherapie Anamnese Klinische Untersuchung PSA-Messung alle 6 Monate alle 6 Monate alle 6 Monate Tab. 28: Nachsorgekontrolle beim Prostatakarzinom, Blickpunkt der Mann 2005 Brandt AS et al. haben in ihrem Artikel die EAU-1 Guidelines 2007 aufgelistet: 1. Jahr Anamnese Klinische Untersuchung PSA-Messung Digital-rektale Untersuchung TRUS und Biopsie 2.-4. Jahr nach 3. ,6. und alle 6 Monate 12. Monat nach 3. ,6. und alle 6 Monate 12. Monat nach 3. ,6. und alle 6 Monate 12. Monat nach 3. ,6. und alle 6 Monate 12. Monat nur bei therapeutischer Konsequenz 5.-6. Jahr 1x/ Jahr 1x/ Jahr 1x/ Jahr 1x/ Jahr Tab. 29.: Nachsorgekontrolle beim Prostatakarzinom, Blickpunkt der Mann 2008 67 Die Intervalle der Nachsorge beim Prostatakarzinom variieren in einigen Artikeln. Laut den Autoren sollte eine Anamnese, eine klinische Untersuchung und eine PSABestimmung im 1. und 2. Jahr alle 3-6 Monate und im 3-6. Jahr alle 6-12 Monate nach Therapieende erfolgen. Lediglich in den EAU-1 Guidelines 2007 wird zusätzlich eine DRU und gegebenenfalls eine TRUS mit Biopsie empfohlen. Es ist jedoch zu sehen, dass es große Schwankungen zwischen den zeitlichen Abständen der Kontrollen gibt. 5. Vergleich der Nachsorgeschemata von Kopf-Hals-Tumoren mit den anderen ausgewählten Tumoren Durch die wissenschaftlichen Artikel und die Befragung von HNO-Fachärzten zu den Nachsorgekonzepten in den verschiedenen Kliniken in Österreich fällt auf, dass Unstimmigkeiten herrschen. Betrachtet man jedoch Studien und Statistiken anderer Tumorentitäten, so kommt hervor, dass die Meinungen und Ausführungen verschiedener Kliniken zu dieser Thematik relativ einheitlich sind. Beim Mammakarzinom haben die Studien der AGO, der DGGG, der OEGGG und des European Journal of Cancer ähnliche Nachsorgeschemata erhalten und präsentiert. Sowohl die Intervalle als auch der Einsatz der Diagnostiken in der Nachsorge werden ähnlich eingeteilt. Ein Unterschied in der Nachsorge des Mammakrzinoms im Vergleich zu einem Kopf-Hals- Karzinom, Brochialkarzinom oder Prostatakarzinom besteht im Konnex zwischen den jeweiligen Tumorstadien und der Frequenz der Kontrolldiagnostik. In gewissen Kliniken wird ein Mammakarzinom mit einem nicht invasivem Stadium I häufiger als mit einem invasivem fortgeschrittenerem Stadium IV nachkontrolliert. Diese Methode setzt sich zum Ziel, die Prognose der niedrigdifferenzierten Tumore zu verbessern. Im Bezug auf die Nachsorgekontrollen des Bronchialkarzinoms sind sich die Autoren der wissenschaftlichen Artikeln European Respiratory Journal, European Surgery und ÖGP ausnahmslos einig. Keine der oben angeführten Tumore werden in der Handhabung und Durchführung der Nachsorge in den Kliniken so einheitlich eingeteilt wie diese. Bei jeder Kontrolle erfolgt eine Anamnese, eine klinische Untersuchung und ein Thorax-Röntgen. Die Intervalle beziehen sich in den ersten beiden Jahren nach Primärtherapie auf alle 3 Monate, im 3.-5. Jahr auf alle 6 Monate und danach auf eine jährliche Kontrolle. 68 In der Nachsorgebehandlung des Prostatakarzinoms zeigen einige wissenschaftliche Artikel auf, dass es wiederum zu Meinungsverschiedenheiten zwischen den einzelnen Kliniken kommt. Die Frequenz der Nachsorge variiert, über die Diagnostik sind sich alle Autoren einig. Alle beschriebenen Studien haben gezeigt, dass sich durch eine digital rektale Untersuchung und eine kontinuierliche PSA-Messung die Prognose erheblich verbessert. Es bestehen zwar Schwankungen zwischen den Abständen der Kontrollen, doch diese sind allgemein nicht so schwerwiegend ausgeprägt wie bei Tumoren der KopfHals-Region. Die Problematik der Nachsorge bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren wurde in dieser Arbeit diskutiert wobei zahlreiche Artikeln, wissenschaftliche Studien und Befragungen gezeigt haben, dass jede Klinik aufgrund ihrer vermeintlichen Erfolge und Prognosen der Patienten nach ihrem eigenen Schema vorgeht. 6. Diskussion und Erstellung optimaler Nachsorgekonzepte Die Nachsorge darf als oberstes Prinzip einerseits in der Erkennung eines Rezidives, Zweittumors oder von Metastasen und andererseits als Diagnose und Therapie von Folgeerkrankungen bezeichnet werden. Allein durch eine qualitativ umfassende Nachsorge ist es möglich, Lebenserwartung sowie Lebensqualität des Patienten nachhaltig zu maximieren. Für den Patienten sollte eine auf ihn zugeschnittene bestmöglichste Nachsorgekontrolle erstellt werden. Die individuelle Betreuuung ist eine essentielle Grundlage. Für die Optimierung und Durchführung sollten die Erfahrung des Arztes, die Qualität der Untersuchung, die psychologische Intervention und die soziale Hilfestellung eine große Rolle spielen. Da ungefähr 80% der Rezidive innerhalb der ersten zwei Jahre nach der Primärtherapie auftreten, ist es für die Patienten mit einem Kopf-Hals-Malignom umso wichtiger in dieser Zeit engmaschigere und regelmäßigere Kontrollen durchführen zu lassen. 69 Um diese Prinzipien erzielen zu können müsste ein optimales Nachsorgekonzept erstellt, vereinheitlicht und in den HNO Kliniken umgesetzt werden. Das Angebot von verkürzten Kontrollintervallen in den ersten beiden Jahren sollte durchgeführt werden. Eine dafür speziell ausgerichtete Tumornachsorgeambulanz ist die Voraussetzung für eine optimale Betreuung eines Patienten. Vorschlag für einheitliche Nachsorgekonzepte: Die Standarduntersuchungen bei jeder Kontrolle sind eine klinische Untersuchung einschließlich Endoskopie und eine Sonographie der Halsregion. Frequenz der Kontrollen: Frequenz der Nachsorge 1. Jahr: jedes Monat 2. Jahr: alle 2 Monate 3. Jahr: alle 3 Monate 4. Jahr: alle 6 Monate 5. Jahr: alle 6 Monate Ab 6. Jahr: jährlich, individuelle Kontrollen Tab. 30.: Frequenz der Kontrollen Aufgrund des strahlentherninduzierten Narbengwebes oder die auftretenden Fibrosen muss ein Abstand bis zur Heilung gewonnen werden. Die CT, MRT- und PET/CT -Untersuchungsverfahren sollten erst 3 Monate nach abgeschlossener Primärtherapie erfolgen. Welche Bildgebung angwendet wird, hängt vorwiegend von Lokalisation und Stadium des Tumors ab. Im 2. und 3. Nachsorgejahr wäre durch die häufig uneinsehbaren Tumorlokalisationen eine jährlich bildgebende Diagnostik von Vorteil. 70 Neben einem Nachsorgekonzept für Untersuchungsverfahren erscheint auch ein Rehabilitationskonzept für sinnvoll. Dieses Konzept beinhaltet die somatische, psychische, soziale Rehabilatation und Reintegration. Bei Patienten mit einer geplanten Laryngektomie, sollte präoperativ genau mit der Familie und dem Patienten über die Operation und dem Stimmersatz gesprochen werden. Ein Kontakt mit einem Logopäden und einer Selbsthilfegruppe für Kehlkopflose ist präoperativ ebenfalls notwendig. Da sich postoperativ die anfängliche Stimmlosigkeit mit den anderen Folgen der Tumorbehandlung vermischen, haben die Patienten meist ein Kommunikationsproblem. Um diesem Entgegenzuwirken ist eine enge Zusammenarbeit mit den Logopäden von Nöten. Aufgrund der besonders aggressiven Primärtherapie kommt es bei HNSCC Patienten im Anschluss oft zu Schluckstörungen, Mundtrockenheit und zu Riech- und Geschmacksempfindungsstörungen, welche in der Tumornachsorgeambulanz behandelt werden sollten. Ein chronischer tumor- oder therapieassoziierter Schmerz muss beim Patienten vermieden werden. Mittels WHO Stufenschema ist jedoch in den meisten Fällen eine Besserung zu erwarten. Da bei Tumorwachstum die Schmerzsymptomatik steigt, ist eine genaue Dokumentation in der Verlaufskontrolle unbedingt erforderlich. Bei Ausbleiben der Schmerzfreiheit kann ein Schmerztherapeut hinzugezogen werden. Patienten mit psychischen Problemen sollten die Möglichkeit haben, ärztlichen Rat und Hilfe in der Tumornachsorgeambulanz in Anspruch zu nehmen. Falls sich Anzeichen auf schwerwiegendere Probleme ergeben, kann eine psychologische Beratung oder Psychotherapie empfohlen werden. Durch ein vertrauliches Nachsorgegespräch muss der behandelnde Arzt dem Patienten auch dessen Verhaltensmaßnahme zur Genesung und damit erfolgreichen Rehabilitation erklären. Eine relative Tabak- und Alkoholabstinenz kann mit der Compliance des Patienten und mit der Zusammenarbeit einer Beratungsstelle erreicht werden. Alle diese Faktoren verlangen nach einer individuellen Betreuung eines Patienten, wobei es zu einer optimalen Nachsorge kommt. 71 Das Rehabilitationskonzept sollte folgendes beinhalten: Rehabilitationskonzept - Behandlung von unerwünschten Therapiefolgen ( Riechstörungen, Geschmacksempfindungsstörungen, Mundtrockenheit) - Schmerztherapie (WHO Stufenschema) - Heil- und Hilfsmittel ( Tracheostoma, Stimmprothesen) - Psychologische Betreuung - Logopäden - Beratungsstellen (Alkohol-Beratungsstelle) - Selbsthilfegruppe ( für Kehlkopflose) Tab. 31.: Rehabilitationskonzept Bei der richtigen Wahl der Methoden in der Nachsorge muss immer auch an die Lebensqualität des Tumorpatienten gedacht werden. Um diese zu berücksichtigen, müsste in Kombination mit dem Rehabilitationskonzept auch ein palliatives Konzept angestrebt werden. Das palliative Konzept sollte die Möglichkeiten der palliativen Therapien beinhalten. Nicht nur die palliative Chemotherapie sondern auch die palliative Immuntherapie und Salvagechirurgie spielen eine große Rolle. Durch diese Verfahren kann eine Sicherung der Atemwege, eine Sicherung der Nahrungszufuhr und eine Verringerung der Tumormasse erzielt werden. In der palliativen Therapiesituation ist die Erfahrung des Arztes aufgrund der modernen Therapieverfahren notwendig. Ziel für den Patienten sollte ein kurzer stationärer Aufenthalt und ein möglichst langfristiger Erhalt in der Selbstständigkeit im täglichen Leben sein. Diese Konzepte wären national umsetzbar, jedoch müsste eine optimale Kooperation zwischen den HNO Fachärzten der Tumornachsorgeambulanz, den Onkologen, den Strahlentherapeuten, den Logopäden, den Psychologen, den Sozialen Diensten, den Beratungsstellen und den Patienten herrschen. 72 7. Literaturverzeichnis 1 Ferlay J, Bray F, Pisani P, Parkin DM. GLOBOCAN 2002, cancer incidence, mortality and prevalence worldwide, version 2.0. IARC: Cancer Base No.5. 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BJU Int 2004; 94: 299-302 81 8. Lebenslauf Persönliche Angaben: Name: Maria Christina Brunner Geburtstag: 12.12.1985 Geburtsort: Klagenfurt Muttersprache: Deutsch Staatsbürgerschaft: Österreich Wohnhaft: Schanzelgasse 24/4/32 A-8010 Graz Telefonnr.; 0043660/1285336 Religion: röm.-kath. Familienstand: ledig Schulische Ausbildung: 1992-1996 :Volkschule St.Ursula Klagenfurt 1996-2000: Bundesrealgymnasium Viktring 2000-2004: ORG St. Ursula Klagenfurt seit 2004: Studium der Humanmedizin an der Medizinischen Universität Graz Bisherige Klinische Erfahrungen in Krankenhäusern: 2005 LKH Klagenfurt, Abteilung für Chirurgie 2006 Elisabethinenkrankenhaus Klagenfurt, Abteilung für Chirurgie 2008 LKH Klagenfurt, Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde 2008 LKH Klagenfurt, Institut für Röntgendiagnostik 2009 LKH Klagenfurt, Abteilung für HNO 2009 LKH Klagenfurt, Abteilung für Neurologie 2009 Elisabethinenkrankenhaus Klagenfurt, Abteilung für Innere Medizin 2010 Universitätsklinik Graz, Abteilung für HNO, Fächergruppe 3 2010 LKH Villach, Abteilung für Innere Medizin, Fächergruppe 2 2010 Klinikum Passau, Abteilung für Anästhesie und Notfallmedizin, Fächergruppe 1 Besondere Kenntnisse: Englisch-Kenntnisse in Wort und Schrift Kommunikativ, kontaktfreudig, teamfähig, hilfsbereit, flexibel, stressresistent, Sonstige Aktivitäten: Tanzen, Tennis spielen, Volleyball spielen Klavier und Saxophon spielen 82 9. Anhang Fragebogen 1. Findet an Ihrer Abteilung eine regelmäßige Tumorsprechstunde statt, oder werden Tumorpatienten im Rahmen der Allgemeinen Ambulanz nachbetreut? O Eigene Tumorsprechstunde. O Nachsorge in der Allgemeinen Ambulanz. 2. Werden niedergelassene HNO-Fachärzte in die Nachsorge einbezogen? O O O O In der Regel erfolgt die Nachsorge am Krankenhaus. In der Regel erfolgt die Nachsorge beim niedergelassenen Facharzt. Zwei Jahre nach Therapieende erfolgt die Nachsorge beim Facharzt. Fünf Jahre nach Therapieende erfolgt die Nachsorge beim Facharzt. 3. Werden alle Patienten mit einer bösartigen Erkrankung in Ihrer Tumornachsorge kontrolliert? O O O O Alle Patienten. Patienten mit Hauttumoren werden nicht nachkontrolliert. Patienten mit malignen Lymphomen werden nicht nachkontrolliert. Keine regelmäßige Tumornachsorge. 4. Gibt es ein verbindliches Nachsorgeschema? O O O O O O O Einmal monatlich während des 1. Jahres. Zweimal monatlich während des 1. Jahres. Dreimal monatlich während des 1. Jahres. Einmal monatlich während des 2. Jahres. Einmal alle zwei Monate während des 2. Jahres. Einmal alle drei Monate während des 2. Jahres. Danach ______________________________ 5. Welche Bildgebung setzen Sie regelmäßig ein? O O O O Ultraschall CT MR PET-CT 6. Was umfasst eine Nachsorgeuntersuchung? O O O O O Klinische Untersuchung einschließlich Endoskopie. Ultraschall Labor Schilddrüsenkontrolle Panendoskopie 83 7. Ändert sich Ihr Vorgehen bei der Nachsorge für ältere Patienten (über 70 Jahre)? O Ja, seltene Nachkontrollen O Nein, keine Änderung O Andere:____________________________ 8. Führen Sie die Nachsorge unbegrenzt oder mit zeitlicher Begrenzung durch? O O O O Begrenzt auf 5 Jahre Begrenzt auf 10 Jahre Unbegrenzt Andere:_________________________ 9. Wären Sie an einem einheitlichen Nachsorgeschema der Österreichischen HNOGesellschaft interessiert, und würden Sie die Empfehlungen in Ihrer klinischen Routine umsetzen? O O O O O Interesse ja, Umsetzung ja Interesse ja, Umsetzung fraglich Interesse ja, Umsetzung nein Kein Interesse Andere:________________________ 10. Wenden Sie unterschiedliche Nachsorgekonzepte bei unterschiedlichen Tumorlokalisationen oder unterschiedlichen Therapieverfahren an? O O O O Nachsorgekonzept für alle Patienten gleich Nachsorgekonzept abhängig von der erfolgten Tumortherapie Nachsorgekonzept abhängig von der ursprünglichen Tumorlokalisation. Nachsorgekonzept abhängig von der ursprünglichen Tumorausdehnung. Bitte kurze Erklärung:_______________________________________ __________________________________________________________ 84