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Objektbericht Project Report
Spannungsreich
Energinet.dk,
der
Betreiber
des
dänischen
Stromübertragungsnetzes,
baut
derzeit
seine
Leitungskapazitäten aus. Für die dazu notwendigen
Umspannwerke hat das Unternehmen ein modular
aufgebautes Gebäudekonzept entwerfen lassen, das sich
individuell an die örtlichen Gegebenheiten und technischen
Erfordernisse anpassen lässt. Seine Kennzeichen sind
kiemenartige Fassaden mit Bekleidungen aus Titanzink.
Beim Ausbau eines Stromübertragungsnetzes bilden die
Umspannwerke für den Hochspannungsstrom (in Dänemark:
max. 400 kV) eine besondere Herausforderung. Sie werden
häufig als Freiluftanlagen errichtet, benötigen viel Platz und
brauchen einen Mindestabstand zueinander, da es aufgrund
der hohen Spannungen zu Funkenschlag zwischen den
Leistungsschaltern kommen kann. Eine Alternative dazu sind
Gasisolierte Schaltanlagen (GIS). In ihnen sind die
elektrischen Leitungen mit einem nicht brennbaren
Schutzgas umgeben und werden in gekapselten Anlagen
geführt. Sie sind daher wesentlich sicherer, kommen im
Vergleich zu den Freiluftanlagen mit erheblich weniger Platz
aus (bis zu 70%) und bieten zudem den Technikern einen
witterungsgeschützten Arbeitsplatz. Aus diesen Gründen
entschied
Energinet.dk,
neue
Umspannwerke
für
Hochspannungsstrom künftig mit GIS-Technologie zu
realisieren. Da in den kommenden Jahren zahlreiche
Anlagen dieser Art errichtet werden sollen, beauftragte das
staatliche Unternehmen das Architekturbüro C. F. Møller mit
der Entwicklung eines zukunftsfähigen Gebäudekonzepts.
Die Aufgabe der Planer bestand darin, ein Bauwerk zu
entwickeln, das die hochwertige Technik unter Einhaltung
aller Sicherheitsvorschriften beherbergt, flexibel erweiterbar
ist und ein ansprechendes Äußeres besitzt. Unter
Berücksichtigung dieser Vorgaben entwarfen die Planer ein
modular aufgebautes Gebäude, das mit hintereinander
angeordneten dreieckigen Fassadenelementen an die
Kiemen von Fischen erinnert. „Bei einem glatten,
stromlinienförmigen Gebäude wäre jede Erweiterung sofort
sichtbar gewesen. Ein Gebäude, das aus Modulen besteht,
die sich wie Fischkiemen aneinanderreihen, lässt sich ohne
Beeinträchtigung des Aussehens beliebig erweitern.
Gleichzeitig sorgt die Gebäudeform für einen sehr
harmonischen, weichen Lichteinfall sowie eine tolle Wirkung,
wenn nachts das Licht im Gebäude nach außen scheint“,
erklärt Julian Weyer, Partner bei C.F. Møller, das Konzept.
((Datei: 2309-018_A2_RET))
Das modular aufgebaute Gebäude erinnert mit
hintereinander angeordneten dreieckigen
Fassadenelementen an die Kiemen von Fischen,
hier das erste GIS-Umspannwerk in Revsing
((Datei: 2309-079))
Das GIS-Umspannwerk in Revsing besteht aus 13
Kiemen und einem Kopfbau
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Wartungsfreie Fassadenbekleidung
Für die Umsetzung des Entwurfs wurde das Architekturbüro
Kærsgaard & Andersen als Projektberater hinzugezogen.
Seine erste Aufgabe bestand darin, geeignete Materialien für
die Fassadenbekleidung zu finden. „Das Material, das wir
suchten, sollte schließlich Charakter und Stärke ausstrahlen.
Wir entschieden uns letztlich für Zink, da es sich um ein
natürliches Material handelt, das sich durch seine Patina
schön in die Landschaft einfügt und zudem wartungsfrei ist.
Somit erfüllt es die Ansprüche des Gebäudes“, erläutert
Architekt Nils Pagh Andreasen von Kærsgaard & Andersen.
Bauherr und Architekten entschieden sich für Titanzink der
RHEINZINK GmbH & Co. KG, Datteln. Weil die neuen GISUmspannwerke die meiste Zeit des Jahres unbeaufsichtigt
sind, war vor allem die Tatsache ausschlaggebend, dass
dieses Material über die gesamte Lebensdauer absolut
pflege- und wartungsfrei ist. Der Grund dafür ist die
schützende Patina, die sich durch das Regenwasser und ((Datei: 2309-019_A5_RET))
das Kohlendioxid in der Luft von selbst und nach Jedes Paneel musste vor Ort ausgemessen und
Beschädigungen immer wieder neu bildet. Um diesen Effekt zugeschnitten werden.
von Anfang an hervorzurufen, hat RHEINZINK ein spezielles
Beizverfahren entwickelt, mit dem das Titanzink bereits
werksmäßig den Farbton erhält, den es durch die
Bewitterung ohnehin bekommen würde. Die besondere
Fähigkeit, diese Schutzschicht zu bilden, bleibt dabei
vollkommen
erhalten.
Lieferbar
sind
drei
Oberflächenqualitäten: RHEINZINK-prePATINA walzblank,
RHEINZINK-prePATINA
blaugrau
und
RHEINZINKprePATINA schiefergrau. Möglich sind auch farbige
Beschichtungen auf PVDF-Basis (COLOR-Line) sowie die
zusätzliche
Ausstattung
mit
einer
transparenten
Schutzschicht, die auch widrigsten Umwelteinflüssen
widersteht (PROTECT-Line). Ein weiterer Grund für den
Einsatz bei den GIS-Bauwerken war, dass das Titanzink die
komplexe Geometrie des Gebäudes mit seinen vielen
Richtungswechseln unterstreicht.
Um im Vorfeld möglichst viele Details zu klären, fand
während der Planungsphase ein intensiver Austausch
hinsichtlich des einzusetzenden Fassadensystems und der
Details zwischen Kærsgaard & Andersen und RHEINZINK
statt. „Diese Gespräche erwiesen sich als sehr wertvoll, da
wir bis dato keine Projekte mit so großen Zinkflächen
realisiert hatten. So konnten wir Details zu den Anschlüssen
sowie zu Größe und Länge der Kassetten ausführlich
besprechen. Die Zusammenarbeit empfand ich als sehr
fruchtbar, denn es gelang uns, die technisch besten
((Datei: 2309-003_A6_RET))
Das Titanzink wurde in drei unterschiedlichen
Breiten in Steckfalztechnik verlegt, hier die
Untersicht am Kopfbau
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Lösungen zu erarbeiten“, erzählt Nils Pagh Andreasen
weiter. Erörtert wurden auch die Vor- und Nachteile
verschiedener Oberflächen. Um den Rhythmus der
Kiemenstruktur zu unterstreichen, entschieden sich die
Beteiligten dafür, an den langen Fassaden RHEINZINKprePATINA schiefergrau und an den Giebeln die Qualität
RHEINZINK-prePATINA blaugrau einzusetzen.
Prototyp in Revsing
Das erste GIS-Umspannwerk Dänemarks wurde in Revsing
bei Vejen errichtet. Realisiert wurde das Gebäude mit einer
weißen Wanne für den Technikkeller (Ein- und Ausgang der
Stromleitungen) und einer Stahlskelettkonstruktion für die
Schalterhalle, die mit einem Kopfbau für den Relaisraum,
den Kontrollraum sowie Räumen für die Mitarbeiter ergänzt
ist. Das Dach ist als Sheddach mit gedämmten
Sandwichplatten ausgeführt.
Die Verlegung der Fassadenbekleidung erfolgte auf
folgendem Aufbau (von innen nach außen): 16 mm
Zementspanplatte, Holzschalung, 45 mm Dämmung
zwischen Z-Profilen, Dampfbremse, Außenwandprofile aus
verzinktem Stahl (Knauf/Danogips RY250) mit 245 mm
Mineralwolle, 8 mm Zementspanplatte als Wind- und
Wassersperrschicht,
25
mm
Hutprofile
mit
Ventilationsschlitzen und Titanzink. Die Fassadenbekleidung
wurde mit Steckfalzpaneelen realisiert. Diese Verlegetechnik
bietet den Vorteil, dass die Paneele im Nut-Feder-System
mit einer variablen Fugenbreite von 0 bis 30 mm ausgebildet
werden können. Deshalb wurde das System auch für die
horizontale Verlegung favorisiert, für die normalerweise ein
Horizontalpaneel mit oben liegender, indirekter Befestigung
von RHEINZINK empfohlen wird.
Das Titanzink wurde als Tafelmaterial in einer Länge von
3000 mm und in drei verschiedenen Breiten an den Händler
geliefert. Er kantete das Material zu den Steckfalzpaneelen
sowie einigen Standard-Anschlussprofilen und transportierte
alles an die Baustelle. Bei der Verlegung stellte die
Geometrie des Gebäudes den Verarbeiter vor große
Herausforderungen, denn die dreieckigen Fassadenteile
stehen horizontal und vertikal schräg. Weil jedes Paneel
einzeln ausgemessen und zugeschnitten werden musste,
erfolgte der Zuschnitt auf Länge vor Ort. Übergangsprofile
und Profile zum Ausgleich von Bautoleranzen wurden direkt
auf der Baustelle gekantet. Saubere Arbeit erforderte die
Ausbildung der Fuge zwischen Anschlussprofilen und
((Datei: 2309-088))
Viele Details wurden bereits während der
Planungsphase geklärt.
((Datei: 2309-001_A5_RET))
Maßarbeit: Der Übergang zwischen
Anschlussprofilen und Paneelen ist genauso breit,
wie die Fugen zwischen den einzelnen Paneelen.
((Datei: 2309-026_A5_RET))
Der Einsatz unterschiedlicher Farbqualitäten
unterstreicht den Rhythmus der Kiemenstruktur.
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Paneelen, denn sie musste genauso breit sein, wie die Fugen zwischen den einzelnen Paneelen.
Das GIS-Umspannwerk in Revsing, sozusagen der Prototyp des Designkonzepts, besteht aus 13
Kiemen zuzüglich Kopfbau und separatem Transformatorgebäude. Die Fassaden wurden mit 2.950
m² Steckfalzpaneele (40 t) in RHEINZINK-prePATINA schiefergrau und 350 m² (5 t) in RHEINZINKprePATINA blaugrau verlegt. Die Bauarbeiten begannen im April 2012, die Inbetriebnahme erfolgte
im Oktober 2013.
Bautafel
Objekt:
Bauherr:
Ausführender Architekt:
Planender Architekt:
Verarbeiter:
Material:
Fotos: RHEINZINK
GIS-Umspannwerk
Energinet.dk, Fredericia, Denmark
Kærsgaard & Andersen, Aalborg, Denmark
C.F. Møller, Aarhus, Denmark
Søren Østergaard A/S, Grindsted, Denmark
Steckfalzpanelle aus RHEINZINK-prePATINA schiefergrau und
RHEINZINK-prePATINA blaugrau
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