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Objektbericht Object Report
Architektur und Image
Autorin Helga Langer
Klar ist, die Fassade ist einer der wichtigsten Bauteile
eines Gebäudes, der wirtschaftlich, nutzungstechnisch
und ästhetisch jedes Projekt entscheidend beeinflusst,
ja sogar prägt. Die Fassade fungiert als
Bedeutungsträger für das Gebäude, als sichtbares,
nach außen getragenes Zeichen seiner Funktion. Werte
wie Nachhaltigkeit, Fortschritt, Gebäudeschutz, Natur
und Kunst, aber auch die Fantasie anregende Motive
werden auf die Hülle transportiert. Die Außenflächen
vermitteln durch die Wahl des Werkstoffes Individualität
und Kommunikationsimpulse. Mit Hilfe des natürlichen
Werkstoffes RHEINZINK, der seit Jahrzehnten aufgrund
seiner Langlebigkeit, der zeitlosen Ästhetik und
wartungsfreien Funktion in der Architektur eingesetzt
wird, wird das Unternehmenskonzept nonverbal in der
Öffentlichkeit kommuniziert. Corporate Architecture
spielt für immer mehr Unternehmen eine wichtige Rolle.
Dass Corporate Architecture nur dann funktioniert,
wenn hinter der Fassade die entsprechende
Unternehmenskultur steckt, ist dem Team des
oberösterreichischen Unternehmens Ei2 Protector
GmbH klar.
Innovation, Kunst und Unternehmergeist
Im ländlichen Oberösterreich ist auf der Kuppe eines
Hügels ein bauliches Kunstwerk gelandet: das
Verwaltungsgebäude eines Unternehmens für
professionelle Tortechnik. Auf schlanken Pfeilern
ruhend schmiegt sich der halbrunde Bau um die Kurve
der Landstraße. Der Hang zur Straße hin wird von
hellgrauem Gleisschotter bedeckt, der von sechs
kugelig beschnittenen Bäumen aufgelockert wird. Der
Eindruck des Gebäudes wird bestimmt durch ein breites
Band mit fünf unterschiedlichen Fenstergrößen, die für
einen harmonischen Lichteinfall sorgen, und von der
RHEINZINK -Fassade aus schiefergrauen
vorbewitterten Großrauten, die in parallel waagerechter
Anordnung verlaufen. Die unterschiedlichen
Fenstergrößen erscheinen so lebhaft und dynamisch,
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aber auch eingebunden in die formende Disziplin und
Dauerhaftigkeit der Großrautenfassade.
Lebhaftigkeit und Dynamik sowie formende Disziplin
und Dauerhaftigkeit, diese Eigenschaften zeichnen
nicht nur das Gebäude aus, sie symbolisieren auch
treffend die Firma, die hier ihren Verwaltungssitz hat,
die Ei2 Protector GmbH. Die Gesellschaft stellt im
großen Stil Brandschutztüren her. Eine Aufgabe, die
Innovationsfreude, handwerkliche Genauigkeit,
dauerhafte Qualität und Zuverlässigkeit zwingend
voraussetzt. Die junge Firma begann mit der
Produktion erst im Herbst 2006 und hat im Bereich der
Brandschutztüren innerhalb eines Jahres einen
Marktanteil von ca. 10 % erobern können. Die Gründe
für den Erfolg liegen in der jahrelangen Erfahrung der
Gesellschafter. Als Highlight erhielt die junge Firma
den Auftrag, 2600 Brandschutztüren für das neue
„Skylink“-Terminal am Wiener Flughafen zu bauen, „Der
größte, ungeteilt vergebene Auftrag für
Brandschutztüren in Österreich“, wie Franz Grünbacher
feststellt. Weitere Aufträge sorgen für ein gut gefülltes
Auftragsbuch, der Neustart und die notwendigen
Investitionen stehen unter einem guten Stern. Im
Rahmen der Firmenneugründung wurden mehrere
Millionen Euro in neue Gebäude auf dem Gelände des
vorherigen Grünbacher Metalltechnik-Unternehmens
und in hochmoderne Fertigungsanlagen investiert, mit
denen die Brandschutztüren nach ihrer jeweiligen
Zertifizierung produziert werden. Trotz dieser
Investitionen hat der Anteil von gewissenhafter
handwerklicher Arbeit an den einzelnen Werkstücken
noch erheblichen Einfluss auf die notwendige hohe
Qualität.
Metall einmal anders
Metall, der Werkstoff für die Produktion, setzt auch als
Gebäudehülle ein signifikantes Gestaltungsmerkmal.
Schon von je her war Architektur ein Zeichen ihrer Zeit,
ein Ausdruck ihrer Lebensweise und ein zur Schau
stellen des technisch Machbaren, dies insbesondere
bei Weltausstellungen. Das Gebäude transportiert über
die Metallfassade das Tun und die Philosophie des
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Unternehmens, nämlich technisches Know how, bewusster Materialeinsatz, Perfektion und
Innovation. Die eigenständige Architektur setzt Zeichen und ermöglicht Identifikation mit dem
Betrieb. Der gewählte Werkstoff RHEINZINK erfüllt auch die Nachhaltigkeitskriterien
bestens, denn von allen Baumetallen hat es die geringste CO2- Belastung bei der
Herstellung und auch den geringsten Energieaufwand bei der Produktion.
Die Metallfassade ist sowohl eine praktische Arbeitshülle als auch eine Symphonie in Grau,
die durch Linien und Flächen, Licht und Schatten, geprägt wird. Das Spektrum und die
Lebendigkeit der samtigen Oberfläche, deren Farbe sich je nach Sonnenstand und
Blickwinkel des Betrachters reizvoll verändert, sind beeindruckend. Die Reflexionen des
Lichtes nuancieren die natürliche Oberfläche der Metallfassade und das Gebäude verändert
ihr Gesicht mit dem Wechsel der Tageszeit.
Investition in Architektur und Baukultur
Der Verwaltungsbau wurde von den Firmengründern selber in den Grundstrukturen
entworfen, er spiegelt das Selbstverständnis des Teams wider. Mit Glas abgeschirmte,
optisch offene Büros bieten lichte und ruhige Arbeitsplätze, ein Gemeinschaftsraum mit Bar
dient dem abendlichen informellen Treffen, zu dem alle Mitarbeiter willkommen sind. Das
Haus überzeugt durch Design und Funktionalität und nachhaltige Planung. Trotz des
Anspruchs, mit hochwertiger Architektur Mehrwert für ihr Unternehmen zu schaffen, regiert
natürlich auch der Rechenstift. Die Baukosten von rund von 1 Million Euro für rund 300
Quadratmeter Nutzfläche werden aufgrund der umfassenden Planung und der ganzheitlichen
Betrachtungsweise als eine nachhaltige Investition gesehen.
Blickfang Fassade
Die Fassade wurde künstlerisch mit RHEINZINK -Großrauten gestaltet, sodass der
Gebäudeschutz an die Werke des abstrakten Künstlers Piet Mondrian erinnern. Die
Schönheit und Harmonie von Mondrians Bildern wird durch das Gleichgewicht der Beziehung
zwischen Linien und Flächen erreicht, dies auf sehr klare und starke Weise. Die
gestalterische Auflösung der Fläche wird bei dieser Fassade durch die spezifische
Kombination von unterschiedlichen Größen der RHEINZINK -Großrauten und
unterschiedlicher Fenstergrößen erreicht. Das Team des Architekturbüros DI Alfred
Berghofer aus Linz schätzt das große Spektrum der gestalterischen Möglichkeiten, die
RHEINZINK -Großrauten eröffnen. Durch diese Freiheit des Gestaltens wird die Fassade
zum großflächigen Kunstwerk, das jedem Bau individuellen Charakter verleiht und
gleichzeitig ein dauerhafter und wartungsfreier Gebäudeschutz ist. Dem Planer steht für die
Fassadenkreation eine große Bandbreite an Rautenmaßen zur Auswahl, dies reicht von
3000 mm als maximale Baulänge und 600 mm als maximale Baubreite bis zum Mindestmaß
von 600 mm für die Baulänge und 333 mm für die Baubreite. Im vorliegenden Fall wurden
jedoch den Verarbeitern für die Gestaltung nur Eckpunkte vorgegeben, mit der Anweisung,
kurze Reststücke möglichst gleichmäßig auf die ganze Fläche aufzuteilen – somit fiel kaum
Verschnitt an. Zeit- und materialsparend wurde gearbeitet: die Basis ist ein
Stahlbetonskelettbau auf den eine vorgefertigte Holzriegelfassade vorgehängt wurde, zur
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Isolierung wurde Zellulose eingeblasen. Die Metallfassade wurde auf die hinterlüftete
Holzriegelfassade montiert.
Ein Lob des Handwerks
Die künstlerisch gestaltete Metallfassade wurde handwerklich exzellent durch den
RHEINZINK-Qualitätsspenglerbetrieb Innocente GmbH KG ausgeführt. Wie immer war eine
gute Planung der Schlüssel für die perfekte Ausführung und den zügigen Bauablauf. Die
einzelnen Teile wurden in der Werkstatt für die horizontale Verbindung gekantet. Der
Zuschnitt der Raute und die Kantung für die vertikale Verbindung erfolgte auf der Baustelle,
denn es war nur die Bahnbreite im Vorfeld festgelegt; die tatsächliche Größe der Fläche
wurde vor Ort bestimmt. Die Vorgabe des Planers war ein ungleichmäßiges Deckbild mit
einer durchgehenden Strukturierung durch Querlinien, jedoch keine Regelmäßigkeit durch
vertikale Fugen. Wie die Fläche gestaltet und aufgeteilt wurde, dies lag komplett in der Hand
des Spenglers, eine Aufgabe der Synthese von Technik und Kunst. Für den Spengler ist es
Alltag für außergewöhnliche Architektur kreativ technisch funktionierende Lösungen zu
finden, bei dieser Fassade ist seine kreative Leistung als Kunstwerk für alle sichtbar. Die
hinterlüftete Fassadenkonstruktion hatte nicht nur spenglertechnische und gestalterische
Aspekte, sondern war auch sehr materialsparend. Herr Jürgen Innocente sagt dazu: „Es war
eine spannende Herausforderung, das 350 m2 große Fassadenbild frei zu gestalten. Diese
Aufgabe abseits von der Routine hatte neben der Freude am Gestalten auch den großen
Vorteil, dass verschnittarm gearbeitet werden konnte“. So gesehen, ein Vorzeigeprojekt zum
Thema nachhaltiges Bauen, dessen 3 Säulen Ökonomie, Ökologie und Soziales sind. Die
Arbeit ist auch ein Beispiel dafür, wie vielfältig, spannend und den Geist fordernd das
Spenglerhandwerk ist.
Nur durch sehr exakte Planungen und phantasievolle Überlegungen konnte die präzise
Montage der RHEINZINK-Großrauten in „vorbewittertpro schiefergrau“ auf der vom
Zimmermann gefertigten Vollholzschalung ihren Anfang finden. Die Verlegung der
Großrauten, die Verbindung zueinander, erfolgt einfach durch die an allen vier Seiten
hergestellten Kantungen. In die zwei Vor- bzw. Rückkantungen wurde jeweils die nächste
Großraute eingepasst. Darüber hinaus wurden die Großrauten auf der Holzunterkonstruktion
mittels Hafter befestigt. Die Anzahl der Hafte richtete sich nach der Größe der Raute. Da die
Rauten mittels einfacher Falze ineinander gehängt wurden, war nur bei den
Fensteranschlüssen Löten notwendig. Alle Fensterleibungen wurden spenglertechnisch
perfekt eingebunden. Wenn der Betrachter vor dem Objekt steht, sieht er eine klare
horizontale Fugenausbildung, deren Linienverlauf auch an den Gebäudeecken ohne Bruch
weitergeht. Die präzise verbundenen Falzungen, die handwerklich sauberen
Fensterabschlüsse und die von unten als Gestaltungselemente erkennbaren Hinterlüftungen
lassen den Bau in sich stimmig, aus einem Guss erscheinen.
Die zahlreichen Eck- und Fensteranschlüsse waren für die Fachfirma zwar keine
Schwierigkeit, erforderten aber wegen der notwendigen gewissenhaften handwerklichen
Sorgfalt viel Zeit, da vor Ort genau gemessen, zugeschnitten und gekantet werden musste.
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Der zusätzliche Zeitaufwand muss bei der Kalkulation einer künstlerisch gestalteten Fassade
berücksichtigt werden. Wenn man bedenkt, welche Wertsteigerung der Immobilie dadurch
möglich ist, so rechnen sich auch höhere Kosten. Die Vielfalt an Funktionen, die diese
Fassade zu erfüllen hat, bestimmen aus gutem Grund die Qualität des Gesamtkomplexes.
Zusammenfassung
Die Fassade fungiert als Bedeutungsträger und Schutz für das Gebäude, als sichtbares,
nach außen getragenes Zeichen seiner Funktion. Schon von je her war Architektur ein
Zeichen ihrer Zeit, ein Ausdruck ihrer Lebensweise und ein zur Schau stellen des technisch
Machbaren. Das vorgestellte Gebäude transportiert über die Metallfassade das Tun und die
Philosophie des Unternehmens. Der Gebäudeschutz präsentiert sich als Kunstwerk, das an
die Werke des abstrakten Künstler Piet Mondrian erinnert. Die freie Gestaltung des 350 m2
großen Fassadenbildes mit RHEINZINK - Großrauten in „vorbewittertpro schiefergrau war für
den ausführenden Spenglerbetrieb eine schöne Aufgabe abseits der Routine mit dem Vorteil,
dass verschnittarm gearbeitet werden konnte. Alles im allen ein kreatives Architekturkonzept,
bei dem Form und Funktion eine harmonische Einheit bilden.
Bautafel:
Bauherr: EI2 Protector GmbH, Ottnang
Architekt: DI Alfred Berghofer, Linz
RHEINZINK-Qualitätsspengerbetrieb: Innocente GmbH KG, Vorchdorf
Material: 350 m2 RHEINZINK-Großrauten „vorbewittertpro schiefergrau“
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