Mietshäuser ‹Le Clos des Forches›, Martigny

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Mietshäuser ‹Le Clos des Forches›, Martigny
Die beiden neuen Mietshäuser befinden sich
auf einem dreieckigen Grundstück ganz in der
Nähe des Naturschutzgebiets Follatères, oberhalb des Rhoneknies bei Martigny, und sind
nach Südosten zur aufgehenden Sonne hin
ausgerichtet. In einer gebrochenen Linie angeordnet, beherbergen die zwei im Minergiestandard erstellten Mehrfamilienhäuser ins­
gesamt 80 Wohnungen von jeweils 2½ bis
4½ Zimmern.
Das neu geschaffene, rasch wachsende Quartier
in Martigny profitiert von der Nähe zu einem
Einkaufscenter, das den Bewohnerinnen und
Bewohnern zahlreiche Annehmlichkeiten bietet.
Auch das Stadtzentrum von Martigny ist sehr
nahe und dank einer Fussgängerüberführung
aus Massivholz, welche etwas weiter südlich
die Dranse überquert, schnell erreichbar.
Die beiden neuen Liegenschaften stellen die
erste Etappe der Überbauung eines grösseren
Gebietes dar. In einer zweiten Etappe sind
nochmals Bauten etwa des gleichen Ausmasses
wie der ersten Etappe vorgesehen. Dank der
Gebäude wird es möglich sein, eine breite
Palette von Mietwohnungen anzubieten – in
einem städtischen Umfeld, welches sich nichtsdestotrotz weit zur Natur und zu den bewaldeten Abhängen der umliegenden Berge hin
öffnet. Die unterschiedlichen Grössen der angebotenen Wohnungen begünstigen eine gute
soziale Durchmischung der zukünftigen Bewohnerschaft.
Die beiden Neubauten von ‹Clos des Forches›
gruppieren sich um einen breiten, mit Bäumen
bepflanzten Platz, der zum Innehalten einlädt
und auch einen Kinderspielplatz umfasst. Da die
Abendsonne früh hinter den Gipfeln der Dents
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du Midi verschwindet, wurden die Häuserfronten gegen Südosten hin ausgerichtet, so dass
sich auch im Winter die Morgensonne nutzen
lässt. Die tiefen Balkone verhindern eine sommerliche Überhitzung der Wohnungen. Mobile,
in die Fassade integrierte Sonnenstoren sorgen
sowohl für den nötigen Schatten als auch für die
gewünschte Intimität in den einzelnen Wohnungen. Die Schlafzimmer liegen auf der Nordseite,
wo die Fassaden lediglich von Fenstern durchbrochen sind. Dadurch erreicht die Wärmedämmung der pistazienfarben verputzten Gebäudehülle eine maximale Effizienz. Die einzelnen
Wohnungen sind funktionell, von hoher Qualität und rund um die etwas von der Fassade zurückversetzten Aussenkorridore angeordnet.
Lediglich das Erdgeschoss mit Eingängen und
Korridoren, Technik- und Stauräumen sowie die
Stabilisierungselemente zugunsten der Erdbebensicherheit sind in Beton erstellt. Die vier oberen Geschosse mit den Wohnungen entstanden
dagegen in Holzbauweise. Die Wände und die
Fussböden bestehen aus fünfschichtigen Brettsperrholzplatten, welche den streng ökologischen Charakter des Baus unterstreichen. Allerdings verschwindet das Holz hinter den
Gipsfaserplatten, welche aus Brandschutzgründen angebracht werden mussten. Die Anzahl
und die Dicke der Beplankungen richteten sich
nach den Anforderungen des Brandschutzes.
Nur im Bereich der Balkone bleibt das Holz
sichtbar und verleiht diesen ein angenehmes
Gefühl von Wärme. Dadurch lässt sich im Sommer der Wohnraum auf die Balkone ausdehnen.
Dank des rationellen Grundrisses und der Vor­
fabrikation der Holzelemente in der Werkstatt
konnten die beiden Gebäude in Rekordzeit errichtet werden. Dank der Wahl des Baustoffs
Holz mit seinem geringen Gewicht liessen sich
zudem auch die in der Rhoneebene erhöhten
Anforderungen an die Erdbebensicherheit erfüllen, und die Stabilisierungselemente aus Beton
konnten kleiner dimensioniert werden.
Der hohe Grundwasserspiegel verhinderte auf
der einen Seite den Bau von Untergeschossen.
Andererseits bildet er auch die Quelle für die
Energie­versorgung der Gebäude, welche mittels
Wärmepumpen und eines Brunnens von 30 m
Tiefe erfolgt. Diese ökologische Energieversorgung entspricht perfekt dem gewählten Minergiestandard der Bauten.
Situation
Ort Rue des Follatères 56–64, 1920 Martigny
Bauherrschaft Econ Home SA, Wollerau
Architektur Tau Architectes – Gilbert Favre, M. Arch. FSAI/SIA, Sitten;
Mitarbeiterin: Sandrine Jaunin
Bauingenieure BPA Ingénieurs civils, Sitten
Bauphysik BS_Bruno Schroeter, Saxon
Geologische Untersuchung BEG – Bureau d’études géologiques SA, Aproz
Brandschutz Cedotec, Le Mont-sur-Lausanne;
Fachingenieur: Daniel Ingold
Holzbauingenieur Indermühle Bauingenieure HTL SIA, Thun
Holzbau Zimmerei Kühni AG, Ramsei
Materialien Brettsperrholzplatten in Fichte 1800 m3
Baukosten BKP 2 CHF 16,1 Mio.
davon BKP 214 CHF 2,3 Mio.
Grundstücksfläche SIA 416 9464 m2
Geschossfläche SIA 416 7720 m2
Gebäudevolumen SIA 416 29 500 m3
Kubikmeterpreis SIA 416 (BKP 2) CHF 545.–
Bauzeit September 2010 – März 2012
Fotografin Corinne Cuendet, Clarens
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20 m
Querschnitte
Grundriss
2342
40 m
Dachaufbau von aussen:
Kies 50 mm
Trennlage
Dichtungsbahn
Dämmung 300 mm
Dampfsperre
Beschwerung 30–60 mm
Brettsperrholz 110 mm
Aufbau Aussenwand von innen:
Gipskartonplatte 15 mm
Brettsperrholz 90 mm
Verputzbare Aussendämmung 220 mm
Aussenputz 5 mm, eingefärbt
Deckenaufbau von oben:
Zementunterlagsboden 70 mm, gefärbt
Trennlage
Trittschalldämmplatte 30 mm
Beschwerung 100 mm
Brettsperrholz 110 mm
Gipskartonplatte 15 mm
Fassadenschnitt
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