2 Gewebelehre 2 © IMPP Erläuterung: Hier bitte nur die unregelmäßige Struktur auf den Epithelzellen beachten, die wirklich aussieht wie ein Kornfeld, über das ein Sturm gewütet hat. Die Kinozilien sehen ungleichmäßig lang aus und liegen teilweise verklebt auf dem „Boden“. medi-learn.de/6-histo1-8­ Abb. 8: Kinozilien in der Trachea Sie sind nur an wenigen Stellen im Körper zu finden, und zwar im Innenohr und im Nebenhoden. Diese Stereozilien und die gleich folgenden Kinozilien auseinander zu halten, ist nicht so einfach: Beide sind länger als Mikrovilli und bilden keine so geordnete Struktur wie den Bürstensaum. Im Nebenhoden bilden die Stereozilien einen faserigen Teppich (s. Skript Histologie 3), im Innenohr aber glücklicherweise unverwechselbare Strukturen (s. Skript Histologie 2). te unserer Trachea schauen könnte, sähe die ­gemeinsame Bewegung der Kinozilien aus wie ein Kornfeld, über das der Wind streicht. Hier erzeugen aber die Ähren den Wind, d. h. die Kinozilien verschieben den darüber liegenden Schleim zur Ösophagusöffnung hin. Eine besonders lange Form der Kinozilien sind die Geißeln, die im menschlichen Körper nur bei den Spermien vorkommen. Kinozilien An der lateralen Seite grenzt eine Epithelzelle an die nächste, hier liegen also die Zell-ZellKontakte, wie Tight Junctions, Desmosomen und Gap Junctions, die schon besprochen wurden (s. 1.2, S. 6). Kinozilien sind 5–10 µm lange Zellausstülpungen, die aus einem Mikrotubuliskelett in 9 ∙ 2 + 2-Struktur aufgebaut und damit unter ATP-Verbrauch beweglich sind. Sie sind über Kinetosome, einer verdichteten Struktur direkt unter den Zilien, im Zytoskelett verankert und kommen in großen Teilen der Atemwege, in der Tuba Uterina sowie im Innenohr vor. Wenn man mikroskopisch auf die Innensei- 14 Laterale Seite Basale Seite Hier ist die Zellmembran mit Hemidesmosomen und weiteren Verbindungsproteinen an der Basalmembran befestigt. Häufig ist die