1 Respirationstrakt Merke! 1 Auf der Seite mit den zwei Lungenlappen liegt auch die Bikuspidal- oder Mitralklappe (links), bei den drei Lungenlappen (rechts) liegt die Trikuspidalklappe des Herzens. Bis zu den Segmentbronchien liegt in der ­Tunica mucosa das typische mehrreihige respiratorische Epithel mit Kinozilien und Becherzellen sowie seromukösen Drüsen vor. In der Tunica fibromusculocartilaginea liegen die Knorpelspangen, die glatte Muskulatur und die Ligg. anularia. In den Lappen- und Segmentbronchien ändert sich im Bereich der Tunica mucosa nichts, die Tunica fibromusculocartilaginea weist aber statt Knorpelspangen nur noch Knorpelplättchen auf und ihre Muskulatur ist überwiegend konzentrisch angeordnet. Die weitere Unterteilung des Bronchialbaums erfolgt von den Segmentbronchien aus in die jeweiligen Bronchus lobularis (Läppchenbronchien). Hier ist das respiratorische Epithel nur noch einschichtig und es liegen weniger Becherzellen vor. Die Muskulatur der Tunica fibromusculocartilaginea ist überwiegend gitterartig angeordnet, es finden sich nur noch wenige Knorpelplättchen und Drüsen lassen sich kaum noch nachweisen. Nach den Läppchenbronchien folgen die Bronchioli terminales (Terminalbronchien), deren Durchmesser kleiner als 1 mm ist. Ihr Name entsteht dadurch, dass hier der Totraum der Lunge endet. Es finden sich keinerlei Becherzellen mehr, kein Knorpel und auch keine Drüsen. Was bleibt ist jedoch das einschichtige Flimmerepithel mit den Kinozilien. Die glatte Muskulatur ist konzentrisch angeordnet. An die Terminalbronchien schließen sich die Bronchioli respiratorii (respiratorischen Bronchien) an. Ihren Namen haben sie erhalten, da in ihrer Wand die Öffnungen zu den Alveolen der Lunge liegen. Die Bronchioli sind ausgekleidet von einem einschichtigen kubischen Epithel. Hier gibt es keinerlei Kinozilien, Be- 4 cherzellen, Knorpel und Drüsen. Die Muskulatur ist gitterartig angeordnet. Zusammenfassend lässt sich zur histologischen Unterscheidung des Bronchialbaums sagen, dass –– bis zu denTerminalbronchien Kinozilien vorhanden sind und –– die sezernierenden Strukturen (Becherzellen und Drüsen) schon vor den Bronchioli terminales enden. Dies ist physiologisch sinnvoll, da durch die bis zum Ende des Totraums reichenden Kinozilien eingedrungene Fremdkörper sowie Alveolarmakrophagen rachenwärts abtransportiert werden können. Man bezeichnet dies als mukoziliäre Clearance. Dass die sezernierenden Zellen bereits vor den Terminalbronchien enden, verhindert, dass das Sekret in die Bronchioli respiratorii gelangt und die Alveolen verlegt. Clara-Zellen sind für den terminalen Respirationstrakt typische Zellen, die lysosomale Enzyme freisetzen. Des Weiteren sezernieren sie die Surfactant-Proteine SP-A und SP-D. An den Bronchioli respiratorii geht das Gewebe des Bronchialbaums in das Alveolargewebe der Lunge über. –– Klinisches Beispiel: Ein Patient gibt an, dass er einen Erdnusskern „eingeatmet“ habe, als er am Tisch saß. Frage: Aus Gründen der anatomischen Geo­ metrie des Bronchialbaums könnte dieser Fremdkörper am ehesten in welche der genannten Strukturen gelangt sein? In den linken Unterlappenbronchus, den linken Oberlappenbronchus, den rechten Oberlappenbronchus, den rechten Mittellappenbronchus oder den rechten Unterlappenbronchus? Antwort: In den rechten Unterlappenbronchus.