Aus der Frauenklinik des Universitätsklinikums der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Direktor: Prof. Dr. M. W. Beckmann Einflussfaktoren auf die Rate an peripartalen Neugeboreneninfektionen – eine Kohortenstudie aus dem Universitäts-Perinatalzentrum Franken Inaugural - Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg vorgelegt von Tanja Dalke geb. Assmann aus Münchberg Gedruckt mit Erlaubnis der Medizinischen Fakultät der Friedrich-AlexanderUniversität Erlangen-Nürnberg Dekan: Prof. Dr. med. Dr. h.c. J. Schüttler Referent: Priv.-Doz. Dr. P. A. Fasching Korreferent: Prof. Dr. M. W. Beckmann Tag der mündlichen Prüfung: 22.12.2010 Für meine Familie Inhaltsverzeichnis 1. Zusammenfassung und Summary 1.1. 3. 4. 5. Zusammenfassung.................................................................... 6 1.1.1. Hintergrund und Ziele ........................................................... 6 1.1.2. Material und Methoden ......................................................... 6 1.1.3. Ergebnisse............................................................................ 6 1.1.4. Schlussfolgerungen .............................................................. 7 1.2. 2. 6 Summary................................................................................... 7 1.2.1. Background........................................................................... 7 1.2.2. Methods ................................................................................ 7 1.2.3. Results.................................................................................. 7 1.2.4. Conclusion ............................................................................ 8 Einleitung 9 2.1. Kindliche Infektionen ................................................................. 9 2.2. Einflussfaktoren ...................................................................... 11 2.2.1. Vorzeitiger Blasensprung.................................................... 11 2.2.2. Periduralanästhesie ............................................................ 12 2.2.3. Schwangerschaftsdauer ..................................................... 13 2.2.4. Geburtsmodus .................................................................... 14 2.2.5. Fruchtwasser ...................................................................... 16 2.2.6. Mütterliches Alter ................................................................ 17 Material und Methoden 18 3.1. Studiendesign und Methodik................................................... 18 3.2. Fragestellung der Arbeit.......................................................... 20 3.3. Statistische Methoden............................................................. 21 Ergebnisse 22 4.1. Mütterliche Einflussfaktoren .................................................... 22 4.2. Kindliche Einflussfaktoren ....................................................... 24 4.3. Verlegungsursachen ............................................................... 26 Diskussion 5.1. 29 Einleitung ................................................................................ 29 5.2. Grünes Fruchtwasser.............................................................. 29 5.3. Operative Entbindung ............................................................. 30 5.4. Periduralanästhesie ................................................................ 31 5.5. Geschlecht des Kindes ........................................................... 32 5.6. Mütterliches Alter .................................................................... 32 5.7. Fehlerquellen .......................................................................... 32 5.8. Schlussfolgerung..................................................................... 33 6. Literaturverzeichnis 35 7. Abkürzungsverzeichnis 43 8. Anhang 44 9. 8.1. Tabellenverzeichnis ................................................................ 44 8.2. Abbildungsverzeichnis ............................................................ 44 Danksagung 10. Lebenslauf 45 46 6 1. Zusammenfassung und Summary 1.1. Zusammenfassung 1.1.1. Hintergrund und Ziele Neugeboreneninfektionen in den ersten Lebenstagen sind auf Grund der unspezifischen Symptomatik schwer zu diagnostizierende Erkrankungen. Diese Arbeit hatte zum Ziel mütterliche bzw. kindliche Einflussfaktoren auf die Raten an peripartalen Infektionen zu finden, um frühzeitig eine entsprechende Therapie einleiten zu können. 1.1.2. Material und Methoden Es wurden retrospektiv alle Geburten aus der Frauenklinik Erlangen im Zeitraum 2003 - 2005 untersucht. Nach der Geburt wurden Kinder mit mindestens 7 Tagen Antibiotikatherapie mit einer Gruppe gesunder Kinder im Hinblick auf verschiedene Risikofaktoren verglichen. Ausgeschlossen wurden alle Kinder mit einem Gestationsalter von kleiner gleich 36 + 6 SSW, sowie Totgeburten, Zwillinge und Kinder mit Fehlbildungen. 1.1.3. Ergebnisse Von insgesamt 3443 in die Studie eingeschlossenen Müttern, hatten 3158 Mütter (91,7 %) gesunde Kinder, die nicht in die Kinderklinik verlegt wurden. 285 Frauen (8,3 %) brachten Kinder auf die Welt bei denen eine weitere Behandlung in der Kinderklinik notwendig war. In der Analyse der Verlegungsursachen zeigte sich ein statistisch signifikant (p < 0,001) erhöhtes Risiko bei grünlich tingiertem bzw. grünem Fruchtwasser in die Kinderklinik verlegt zu werden und mindestens 7 Tage Antibiose zu erhalten, ebenso wie bei Kindern, die per sekundärer Sektio (p = 0,048) oder vaginal operativ (p < 0,001) geboren wurden. 7 1.1.4. Schlussfolgerungen Es ergab sich ein statistisch signifikant erhöhtes Risiko bei grünem Fruchtwasser und sekundärer Sektio zur weiteren Antibiotikatherapie in die Kinderklinik verlegt zu werden. Zu untersuchen ist, ob in Fällen von grünem Fruchtwasser eine peripartale Antibiotikaprophylaxe von Vorteil für das neonatale Outcome wäre. Die erhöhte Infektionsrate bei sekundären Sektios im Vergleich zur vaginalen Geburt ist hier erneut bestätigt worden. 1.2. Summary 1.2.1. Background Infections on newborns in the first weeks of life are not easy to diagnose because of the non-specific symptoms. The purpose of this work was to examine maternal and fetal risk factors on the peripartal infection rate to induce an adequate therapy at an early stage. 1.2.2. Methods All births that took place in the department of obstetrics and gynecology from 2003 to 2005 in Erlangen were examined in retrospect. After birth, infants with at least 7 days antibiotics therapy were compared to a group of healthy infants with regard to risk factors. All children with a gestational age lower then 36 + 6 weeks, stillbirths, twins and malformations were excluded. 1.2.3. Results Of a total of 3443 in the study included mothers, 3158 mothers (91,7 %) gave birth to healthy infants who were not referred to the childrens’ hospital. 285 women (8,3 %) had infants with the need of a further treatment in the paediatric clinics. There was a significantly increased risk (p < 0,001) for infants to be transferred to the childrens’ hospital and to be treated with antibiotics, fated a birth with meconium-stained amniotic fluids (p = 0,048), caesarean section in the second stage of labour and vaginal operative delivery (p < 0,001). 8 1.2.4. Conclusion There was a significantly increased risk for a referral of the child to the paediatric clinic and antibiotic therapy, in case of meconium stained amniotic fluids and any kind of operative delivery in the second stage of labour. There must be further investigations whether in cases of meconium stained amniotic fluid antibiotic prophylaxis is advantageous for the neonatal outcome. The increased infection rate of operative delivery in the second stage of labour compared to vaginal delivery has been confirmed by our study. 9 2. Einleitung Bakterielle Infektionen bei Neugeborenen sind bedeutende Komplikationen und können ernste Konsequenzen haben. 1 – 4 von 1000 Neugeborenen in Westeuropa und in den USA erkranken in den ersten Lebenstagen an einer Neugeboreneninfektion [67]. Davon versterben je nach Schweregrad bis zu 50 % der unbehandelten Kinder an ihrer Erkrankung [8]. Problematisch dabei ist, dass die Symptomatik zu Beginn relativ unspezifisch ist, der Erreger sich oft nicht nachweisen lässt und es bei inadäquater Therapie schnell zum septischen Schock kommen kann [5]. Deshalb ist es wichtig, Risikofaktoren zu kennen, um bei entsprechenden Patientinnen gegebenenfalls frühzeitig eine antibiotische Prophylaxe einzuleiten zu können. 2.1. Kindliche Infektionen Ursachen für kindliche Infektionen sind zahlreich, Hauptinfektionsquellen sind zum einen die Umwelt, und zum anderen die Mutter, wobei das Erregerspektrum vom Alter des Kindes abhängig ist. Infektionen des Kindes in den ersten beiden Lebenstagen sind meist mütterlichen Ursprungs und entstammen der Vaginalflora. Meist sind es Keime wie Streptokokken der Gruppe B und Escherichia Coli, aber auch Staphylokokkus aureus, Listerien oder Anaerobier. Nach den ersten beiden Tagen handelt es sich am ehesten um nosokomiale Keime, d.h. die Erreger stammen aus der patienteneigenen Flora oder den Hospitalkeimen der Klinik. Hier sind vor allem die koagulasenegativen Staphylokokken, Enterobacter species, Enterokokken oder Klebsiellen zu nennen. Pilzinfektionen oder Virus-Infektionen wie z. B. Herpes simplex treten nur sehr selten auf [5]. Die Diagnose einer Neugeboreneninfektion gestaltet sich oftmals schwierig, da die Symptome unspezifisch sind. Hinweisend können Veränderungen des Hautkolorits sein, Störungen der Atmung mit Symptomen wie Apnoe, Dyspnoe, Stöhnen oder Nasenflügeln, verlängerte Rekapillarisationszeit, Temperaturinstabilität, arterielle Hypotonie und Tachykardie. Auch gastrointestinale Symptome sowie neurologische Symptomatik können auftreten. 10 Als mütterlicher Risikofaktor für eine Neugeboreneninfektion gilt zum Beispiel ein vorzeitiger Blasensprung. Herbst [31] zeigte ein ansteigendes Risiko für eine Neugeborenensepsis je länger der Zeitpunkt zwischen Blasensprung und Geburt war (OR 1,29; 95 % Ki 1,23-1,35; p < 0,001). Weitere Risikofaktoren Entzündungsparameter, sind Fieber unter Harnwegsinfekte sowie der alle Geburt, erhöhte Zeichen eines Amnioninfektionssyndroms [62]. Zur laborchemischen Diagnose stehen in erster Linie die in der Tabelle 1 angeführten Methoden zur Verfügung. Abgesehen von der Blutkultur sind die Sensitivität und die Spezifität dieser diagnostischen Möglichkeiten für die Infektion des Neugeborenen jedoch gering [3]. Tabelle 1: labormedizinische Diagnostik zur Sicherung einer Infektionsdiagnose unter der Geburt [32, 55, 15, 20] Methode Grenzbereich Blut -, Urin -, Liquoranalyse Keimnachweis Leukozyten 5000 - 20.000 Leukozyten / mm³ C - reaktives Protein 4 – 16 mg/l Für die Therapie einer Neugeboreneninfektion ist in einigen Fällen entscheidend, frühzeitig und schon beim ersten klinischen Verdacht mit einer antibiotischen Therapie zu beginnen, da es sonst schnell zum Fortschreiten der Erkrankung kommen kann. Auf der anderen Seite birgt die Antibiotikatherapie auch das Risiko von Nebenwirkungen, sodass man nicht alle asymptomatischen Neugeborenen mit Risikofaktoren behandeln möchte. Wichtig ist es, die Risikofaktoren der Neugeboreneninfektion besser zu kennen und einschätzen zu können, um adäquat zu reagieren. 11 2.2. Einflussfaktoren 2.2.1. Vorzeitiger Blasensprung Unter einem vorzeitigen Blasensprung versteht man die Ruptur der fetalen Membranen der Fruchtblase vor dem Einsetzen regelmäßiger Wehen. Diese ist unabhängig von der Schwangerschaftsdauer. Zu unterscheiden sind der „rechtzeitige Blasensprung“ am Ende der Eröffnungsphase bzw. während der Austreibungsphase, der „frühzeitige Blasensprung“ während der Eröffnungsphase und der „vorzeitige Blasensprung“, welcher vor Beginn regelmäßiger Wehentätigkeit erfolgt. Ein vorzeitiger Blasensprung ereignet sich in etwa 10 % aller Schwangerschaften, zumeist jedoch nach der vollendeten 37. SSW [2]. Von einem frühen vorzeitigen Blasensprung spricht man bei Ruptur der Eihäute vor der 37. SSW, was in ca. 3 % aller Schwangerschaften vorkommt und bei einem Drittel aller Frühgeburten vorkommt [50]. Risikofaktoren für die Entwicklung eines vorzeitigen Blasensprungs sind niedrige Schulbildung, ein Body Mass Index (BMI) > 27 kg/m2 oder Mangelernährung [68]. Außerdem erhöhen vaginale Blutungen während der Schwangerschaft (OR 7,4; 95 % Ki, 2,2-25,6), Nikotinabusus und Zustand nach Frühgeburtlichkeit das Risiko für einen vorzeitigen Blasensprung deutlich [29]. Die häufigste Ursache sind jedoch Infektionen. In ca. 30 % der Fälle konnte eine bakterielle Besiedelung des Amnions nachgewiesen werden [61]. Die Diagnose eines vorzeitigen Blasensprungs kann auf verschiedene Art und Weise gestellt werden. Zum einen kann häufig schon allein die Anamnese zur Diagnose führen. Auch die Beobachtung von größeren Mengen Flüssigkeitsansammlung in der Vagina ist ein Hinweis auf einen stattgehabten Blasensprung. Eine weitere Möglichkeit ist der Farntest. Hier wird mit einer Öse Vaginalsekret entnommen und auf einem Objektträger verstrichen. Nach ca. 10 min zeigt sich unter dem Mikroskop ein typisches Farnkrautmuster. Die gängigste Methode ist der Nitrazintest. Hier wird mit einem Teststreifen der vaginale pH-Wert bestimmt. Bei einem pH von 7,07,5, also eine Veränderung in den alkalischen Bereich, wird ein vorzeitiger 12 Blasensprung sehr wahrscheinlich. Durch Kombination dieser Methoden kann ein Blasensprung mit einer Sensitivität von 93,1 % diagnostiziert werden [26]. Neuere Nachweismethoden sind die Bestimmung von dephosphoryliertem IGFBP-1 (Insulin-like Growth Factor Binding Protein-1) mit Hilfe monoklonaler Antikörper aus dem Fruchtwasser. Mit einer Sensitivität von 94,7 % und Spezifität von 93,3 % gehört der Nachweis zu den am häufigsten angewandten Methoden [41]. Ein vorzeitiger Blasensprung birgt Risiken sowohl für die Mutter als auch für das Kind. In frühen Schwangerschaftswochen kann es zur Ausbildung von Lungenschäden oder Kontrakturen der Extremitäten kommen, sowie zur Fehlgeburt oder Frühgeburt. Später stehen Nabelschnurkomplikationen bei Oligohydramnion im Vordergrund. Außerdem begünstigt der Defekt in den Eihäuten das Aufsteigen von Infektionen. Ein Amnioninfektionssyndrom oder eine Endometritis können somit entstehen [69]. Herbst [31] zeigte ein ansteigendes Risiko für eine Neugeborenensepsis je länger der Zeitpunkt zwischen Blasensprung und Geburt war (OR 1,29; 95 % Ki 1,23-1,35; p < 0,001). 2.2.2. Periduralanästhesie Die Periduralanästhesie ist eine sehr effektive Methode, den Geburtsschmerz zu verringern und ist fester Bestandteil der modernen Geburtshilfe [25]. Bei dieser Anästhesiemethode wird ein Lokalanästhetikum, z.B. Bupivacain in den Periduralraum gespritzt. Meist wird ein Katheter eingeführt, der für einige Tage im Periduralraum gelassen werden kann, um somit Schmerzen über einen größeren Zeitraum zu verhindern. Oft wird eine Pumpe an den Katheter angeschlossen, die es den Patientinnen ermöglicht, sich bei Bedarf zusätzliche Dosen geben zu können. Diese Methode wird „Patient Controlled Analgesia“, kurz PCA oder PCEA („Patient Controlled Epidural Analgesia“) genannt. Abgesehen von der positiven Wirkung, der Schmerzausschaltung, gibt es auch negative Auswirkungen auf Mutter und Kind, die in zahlreichen Studien bestätigt wurden. Ein Problem der PCA ist das erhöhte Verletzungsrisiko bei Geburt, welches vor allem durch die erhöhte Zahl an vaginal-operativen Entbindungen und Episiotomien resultiert 13 (OR 1,8; 95 % Ki 1,3-2,4; p < 0.001), was Robinson [59] in einer Studie 1999 bewies. Des Weiteren ist ein Zusammenhang zwischen mütterlichem Fieber während der Geburt und Periduralanästhesie in zahlreichen Studien nachgewiesen worden [43, 42, 56, 6]. In der Studie von Liebermann hatten Frauen mit Epiduralanästhesie in 14,5 % der Fälle Fieber unter der Geburt, im Gegensatz zu Frauen ohne rückenmarksnahe Anästhesie, hier nur 1 % (OR 14,5; 95 % Ki 6,3-33,2). Der Grund für diesen Zusammenhang ist noch nicht endgültig geklärt, aber man nimmt an dass es sich um eine Thermofehlregulation handelt [45, 27]. Außerdem gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Gebrauch von PCA, mütterlichem Fieber und Verdacht auf kindliche Sepsis. So zeigte Lieberman [43], dass 34 % der Neugeborenen, deren Mütter eine Periduralanästhesie erhielten, als Verdacht auf Sepsis eingestuft wurden im Gegensatz zu 9,8 % der Kinder, deren Mütter keine rückenmarksnahe Anästhesie hatten (OR 4,3; 95 % Ki 3,2-5,9). Diese Kinder wurden vier Mal so häufig mit einem Antibiotikum behandelt (OR 3,9; 95 % Ki 2,1-6,1), meist über 3 Tage lang [43]. Dieser Zusammenhang ergab sich sowohl in der Gruppe der Mütter mit Fieber, als auch bei Müttern ohne Fieber unter PDA, wobei die Anzahl der Kinder mit Verdacht auf Sepsis in der Gruppe mit Fieber überwog. Ein anderer beachtenswerter Effekt der Periduralanästhesie ist, dass die Geburt deutlich länger dauert, d.h. 12,1 Stunden vs. 6,6 Stunden bei p < 0,001 [43]. Jedoch ist laut Liebermann eine erhöhte Infektionsgefahr nicht allein durch die längere Geburtsdauer zu erwarten. Ein signifikant erhöhtes Sepsisrisiko war auch bei Periduralanästhesien aufzuzeigen, wenn die Geburt eine Dauer von unter 6 Stunden hatte (12,6 % versus 6,1 %). 2.2.3. Schwangerschaftsdauer Eine Schwangerschaft dauert, wenn man vom Tag der Konzeption ausgeht, im Mittel 267 Tage (38 Wochen) bis zur Geburt. Ausgehend vom ersten Tag der letzten Menstruationsblutung sind es 281 Tage (40 Wochen). Als Frühgeburt wird ein Kind bezeichnet, das vor der abgeschlossenen 37. SSW oder 259 Tage post nidationem zur Welt kommt. Ursachen sind meist eine Infektion, Plazentationsstörungen, fetale Pathologien oder 14 Uteruspathologien. Aufgrund der Unreife des Organismus ergeben sich zahlreiche Komplikationen wie z.B. Atemnotsyndrom, intrakranielle Blutungen, gastrointestinale Blutungen und Infektionen. Eine Schwangerschaftsdauer < 30 SSW stellte sich in einer Studie von Dutta et al. [21] als statistisch signifikanter Risikofaktor dar eine Sepsis innerhalb 72 h nach Geburt zu entwickeln (p = 0,019; OR 2,0; 95 % Ki 1.1-3.5). Wenn der errechnete Geburtstermin um mehr als 7 - 10 Tage überschritten wird, spricht man von einer rechnerischen Übertragung des Kindes, bei Überschreitung von mehr als 14 Tagen von einer echten Übertragung [69]. Das Risiko für eine Neugeborenensepsis steigt mit dem Fortschreiten der Schwangerschaft signifikant an (OR 1,2; 95 % Ki 1,1-1,3; p < 0,001), was Herbst [31] in einer retrospektiven Studie bewies. 2.2.4. Geburtsmodus Unterschieden wird zwischen primärer Sektio, sekundärer Sektio und vaginal operativen Entbindungsformen. Unter Sektio allgemein versteht man die Geburt durch Laparotomie und Uterotomie. Wenn die Sektio vor den Eröffnungswehen bzw. bei Beginn der Eröffnungswehen beginnt, spricht man von einer primären Sektio, andernfalls von einer sekundären Sektio. Tabelle 2: Indikationen zur Sektio [4] Absolute Indikation Relative Indikation Beckenendlage Querlage Relatives Missverhältnis Kopf / mütterl. Becken Fetale Makrosomie Missverhältnis Kopf / mütterl. Becken Mehrlingsschwangerschaft Drohende Uterusruptur Z.n. Sektio Placenta praevia Z.n. vaginal-plastischer Operation Vorzeitige Plazentalösung Pathologisches CTG Fetale Azidose Protrahierte Geburt Amnioninfektionssyndrom Geburtsstillstand Eklampsie Mütterliche Erschöpfung Nabelschnurvorfall Beckendeformität HELLP-Syndrom 15 Die primäre, d.h. die geplante Sektio ist heute die häufigste Operation bei Frauen. In den vereinigten Staaten kamen 2006 20,3 % aller Kinder durch eine elektive Sektio auf die Welt [48], obwohl es oft keinen medizinischen Grund für die operative Entbindung gibt. Mac Dorman et al. [47] berichtet in einer retrospektiven Kohortenstudie über erhöhte Mortalitätsraten bei Neugeborenen, wenn sie per elektiver Sektio auf die Welt kamen (1,77 / 1000 Geburten), gegenüber der natürlichen Geburt (0,62 / 1000 Geburten). Eingeschlossen wurden dabei nur Kinder ohne Risikofaktoren, d.h. Kinder die zwischen der 37. und 41. SSW geboren wurden, deren Geburten komplikationslos verliefen und die völlig gesund und normal entwickelt waren. Eine weitere Studie von Kolås et al. [39] beschrieb ebenfalls erhöhte Komplikationsraten von geplanter Sektio versus vaginaler Geburt. Eine primäre Sektio erhöhte signifikant die Verlegungsraten auf die Kinderintensivstation von 5,2 % auf 9,8 % (p < 0,001). Im Gegensatz dazu wurden in einer Fall-Kontroll-Studie von Benedetto et al. [9] keine signifikanten Unterschiede in mütterlichem und kindlichem Outcome nach vaginaler Geburt versus Sektio gesehen. Eine Ursache für die beschriebenen erhöhten Mortalitätsraten bzw. Verlegungsraten auf die Kinderintensivstation ist die erhöhte Rate an respiratorischen Komplikationen. Dies wird schon seit den 60er Jahren beschrieben [73, 40, 49]. Ursachen sind am ehesten Unreife des Neugeborenen durch vorzeitige Geburt [77]. Die Inzidenz eines Atemnotsyndroms bei Neugeborenen war in einer Studie von Morrison et al. [51] signifikant höher, wenn es sich um eine Geburt per elektiver Sektio handelte (35,5 / 1000), als bei einer sekundären Sektio (12,2 / 1000) (OR 2,9; 95 % Ki1,9-4,4; p < 0.001). Das niedrigste Risiko hatte die vaginale Geburt (5,3 / 1000) (OR 6,8; 95 % Ki 5,2-8,9; p < 0.001). Auch Cohen [17] beschreibt eine statistisch signifikant (p < 0,002) niedrigere respiratorische Mortalität bei Sektio nach Geburtsbeginn. Laut Falconer [23] kommt es durch die Geburt zu einem Katecholaminstoss im Fetus der das Risiko von respiratorischen Komplikationen vermindert. Die höchsten 16 Katecholaminkonzentrationen wurden bei Kindern nach vaginaler Geburt gemessen, die niedrigsten nach elektiver Sektio [23]. Vaginal operative Entbindungsformen sind Vakuumextraktion und Forcepsentbindung. Diese Geburtsmodi erfolgen zur Unterstützung der natürlichen Geburt, wenn auf Grund von fetalen oder maternalen Komplikationen eine Beschleunigung des Geburtsvorgangs notwendig wird. Fetale Indikationen sind z. B. ein pathologisches Cardiotokogramm (CTG), eine fetale Hypoxämie oder eine fetale Azidose. Maternale Indikationen sind körperliche Erschöpfung, zerebrovasculären oder wenn Erkrankungen bei kardiopulmonalen Kontraindikationen zum oder Mitpressen bestehen. Des Weiteren kann bei einer protrahierten Austreibungsperiode mit oder ohne Einstellungs-, bzw. Haltungsanomalie eine Indikation zur geburtshilflichen Operation bestehen [37]. Für vaginal operative Entbindungsformen wurde in verschiedenen Studien ein erhöhtes neonatales Morbiditätsrisko beschrieben [35, 65]. 2.2.5. Fruchtwasser Bis zur 12. SSW besteht das Fruchtwasser im Wesentlichen aus dem Ultrafiltrat des mütterlichen Blutes. Danach übernimmt die fetale Niere die Fruchtwasserproduktion. Gegen Ende der Schwangerschaft liegt die Fruchtwassermenge bei ca 800-1000 ml. [69]. Grün gefärbt wird das Fruchtwasser bei fetalem Mekoniumabgang, was in ca 12 % aller Geburten vorkommt [54, 16]. Bei fetalem Stress, wie z.B. Hypoxie, kommt es durch Relaxation des Analsphinkters zu Mekoniumabgang. In den meisten Fällen ist Mekoniumabgang jedoch nicht mit fetalem Stress assoziiert, sondern eher ein Zeichen fetaler Darmreife [70]. Die Anwesenheit von grünem Fruchtwasser ist mit einer erhöhten Rate an perinataler Mortalität vergesellschaftet, was in zahlreichen Studien beschrieben wurden [10, 53, 36]. Sie führt zu Mekoniumaspirationssyndrom (MAS), Neugeborenensepsis und oft werden intensivmedizinische Maßnahmen notwendig. Fruchtwasser an sich bietet Keimen ein schlechtes Nährmedium [12], gelangen jedoch nur kleine Mengen an Mekonium in die Amnionhöhle kann 17 das zu einem starken Wachstum vor allem von Escherichia coli und Listeria monocytogenes führen [24, 60, 78]. Wenn grünes Fruchtwasser aspiriert wird spricht man vom MAS, was in 5 % der Fälle von grünem Fruchtwasser vorkommt. Es ist assoziiert mit Hypoxie, pulmonaler Hypertonie, chron. Hypoxie und Atemnotsyndrom [33]. Blutiges oder blutig tingiertes Fruchtwasser kann bei verstärkter Zeichnung auftreten, bei einer Randsinusblutung oder auch bei einer vorzeitigen Plazentalösung. Für das Auftreten von blutigem Fruchtwasser ließen sich keine statistisch signifikant erhöhten Raten an Infektionen finden [38]. 2.2.6. Mütterliches Alter Eine sogenannte Risikoschwangerschaft liegt vor, wenn das Alter der Mutter 20 Jahre unterschreitet, oder 35 Jahre überschreitet. Das niedrigste Schwangerschaftsrisiko, d.h. das Risiko während der Schwangerschaft oder der Geburt eine Komplikation zu entwickeln, liegt bei einem Alter von 20-29 Jahren. Unter 20 Jahren Durchblutungsstörungen kommt oder auch es häufiger Präeklampsie, zu uterinen vorzeitiger Wehentätigkeit, intrauteriner Mangelentwicklung und Frühgeburten. Ab 35 Jahren sind die Zahl der Aborte und die Zahl der operativen Entbindungen erhöht, was unter anderem mit der in diesem Alter schlechteren Uterusdurchblutung zusammenhängt. Auch das Auftreten von arterieller Hypertonie, Diabetes mellitus und Uterus myomatosus ist erhöht mit entsprechenden Folgen für Mutter und Kind [69]. In Bezug auf perinatale Infektionen beschreiben Singleton et al. [66] ein deutlich erhöhtes Risiko (OR 2,3; 95 % Ki 2,1-2,6) für Kinder an einem Infekt des unteren Respirationstraktes zu versterben wenn die Mütter ein Alter unter 20 Jahren hatten. 18 3. Material und Methoden 3.1. Studiendesign und Methodik Für die vorliegende Arbeit wurden retrospektiv alle Geburten der Frauenklinik Erlangen im Zeitraum 01.01.2003 - 31.12.2005 untersucht. Die Daten während des Aufenthalts der Mutter bzw. des Kindes in der Frauenklinik wurden aus dem Befunddokumentationssystem PIA (LB-Systems, Wien, Österreich) gewonnen. Die Daten der Kinder nach Verlegung in die Kinderklinik bis zur Entlassung wurden per Aktenstudium erhoben. Nach der Geburt wurden die Kinder zwei Gruppen zugeteilt: Kinder, die aus verschiedenen Gründen direkt postpartal in die Kinderklinik verlegt wurden und gesunde Kinder. Bei den in die Kinderklinik aufgenommenen Säuglingen wurden die zwei Endpunkte „Infektion“ und „keine Infektion“ festgelegt. Eine Infektion wurde bei einer Antibiose größer gleich 7 Tage angenommen. Wenn die Kinder weniger als 7 Tage ein Antibiotikum erhielten, wurde angenommen dass sie keine Infektion hatten. Somit ergeben sich nach Ausschluss von Frühgeburten (Gestationsalter von kleiner gleich 36 + 6 SSW), Totgeburten, Kindern mit Fehlbildungen und Zwillingsgeburten 3443 Geburten. Ebenfalls ausgeschlossen wurden Geburten, bei denen für die Studie wichtige Daten auf Grund schlechter Aktenlage nicht zu erheben waren. Von diesen Kindern wurden 285 direkt postpartal in die Kinderklinik verlegt und erhielten für mindestens 7 Tage eine antibiotische Therapie. Erfasst wurden Alter, Gravidität, Parität, Geburtsmodus, Fruchtwasserfarbe und Anästhesieart der Mutter, sowie Geschlecht, Gewicht und Dauer der Antibiotikatherapie der Kinder unabhängig von der Indikation. 19 Abbildung 1: Flowchart Studiendesign Alle Geburten von 01.01.2003 – 31.12.2005 Frühgeburt oder Totgeburt oder Fehlbildung oder Zwillinge oder Datensatz nicht vollständig Ja Nein 3443 Datensätze von Neugebornen auswertbar Infektion aufgetreten, die mit 7D Antibiose behandelt wurde ja Infektion 285 Kinder, die postpartal verlegt wurden und 7d Antibiose erhielten Mütterliche Risikofaktoren Alter, Gravidität, Parität, Geburtsmodus, Fruchtwasserfarbe, Anästhesieform Kindliche Risikofaktoren Geschlecht, Gewicht Studienausschluß nein keine Infektion 3158 Kinder, die postpartal verlegt wurden und keine 7d Antibiose erhielten bzw. die nicht verlegt wurden 20 3.2. Fragestellung der Arbeit Vor dem gegebenen Hintergrund scheinen Prozesse während und um die Geburt Risikofaktoren für eine erhöhte Infektionsgefahr zu sein. Es gibt eine Vielzahl von Studien die sich mit diesem Problem beschäftigen, jedoch sind dies meist retrospektive Fall-Kontrollstudien. Kohortenstudien oder gar prospektiv randomisierte Studien existieren nur wenig. Um eine eventuelle Prävention einer kindlichen Verlegung oder gar einer Infektion zu ermöglichen, war es Ziel dieser Arbeit mütterliche, kindliche bzw. geburtshilfliche Einflussfaktoren auf die Rate an peripartalen Infektionen zu finden. Als Einflussfaktoren wurden Alter, Gravidität, Parität, Geburtsmodus, Fruchtwasserfarbe und Anästhesieart näher untersucht. Kindliche Einflussfaktoren waren Kindsgeschlecht und Gewicht. Folgende Fragestellungen wurden bearbeitet: - Einfluss der Faktoren auf die Rate an postpartalen Verlegungen in die Kinderklinik - Einfluss der Faktoren Antibiotikatherapie auf die Rate an postpartaler 21 3.3. Statistische Methoden Alle Variablen wurden entsprechend der Tabelle 3 kategorisiert und auf eine Assoziation mit der Zielvariablen (Verlegung ja / Verlegung nein) verglichen. Die Univariate Analyse wurde mittels chi quadrat Test und die multivariate Analyse mittels logistischer Regression durchgeführt, P-Werte unter 0,05 wurden als statistisch signifikant angesehen. Alle Berechnungen wurden mittel des statistischen Software Pakets SPSS Version 14 (SPSS Inc, Chicaco, Illinois, USA) durchgeführt, 22 4. Ergebnisse 4.1. Mütterliche Einflussfaktoren Von insgesamt 3443 in die Studie eingeschlossenen Müttern, hatten 3158 Mütter (91,7 %) gesunde Kinder, die nicht in die Kinderklinik verlegt wurden. 285 Frauen (8,3 %) brachten Kinder auf die Welt, bei denen eine weitere Behandlung in der Kinderklinik notwendig war. Unter diesen Frauen waren 48 (9,4 %) unter 25 Jahre alt, 77 (8,6 %) lagen im Altersbereich von 25 - 30 Jahren, 86 (7,3 %) von 30 - 35 Jahren und 74 (8,7 %) waren über 35 Jahre alt. Hinsichtlich des Alters unterschieden sich die Frauen, bei denen die Kinder verlegt werden mussten, nicht signifikant von den Frauen, deren Kinder nicht verlegt werden mussten (p = 0,430). Für die meisten Frauen mit gesunden Kindern handelte es sich im Untersuchungszeitraum um die zweite Schwangerschaft (1047 bzw. 93,9 %). Erstgravidae waren mit 1357 (90,0 %) vertreten, und mehr als zwei Schwangerschaften hatten 754 Frauen (91,3 %) der Kontrollgruppe. Mit 10 % (n = 150) stellten Erstgravidae den größten Teil der Frauen mit weiterbehandlungsbedürftigen Kindern dar. Nur 6,1 % (n = 68) der Frauen mit behandlungsbedürftigen Kindern waren Zweitgravidae und mehr als zwei Schwangerschaften hatten nur 8,2 % (n = 67) der Frauen mit kranken Kindern. Dieser Unterschied ist mit einem p von 0.002 statistisch signifikant. Ein weiterer signifikanter Unterschied (p = 1,2*10-04) zeigte sich bei der Parität der Mütter. Kinder von Erstgebärenden wurden zu 10 % (n = 184) in die Kinderklinik verlegt. Bei Zweitgebärenden lag das Risiko nur bei 5,6 % (n = 63), bei mehr als zwei Geburten stieg das Risiko wieder auf 8 % (n = 38) an. Hinsichtlich des Geburtsmodus wurden mit 18 % (n = 37) die meisten Kinder bei vaginal operativen Entbindungen verlegt. Nachfolgend sind mit 13 % (n = 66) Verlegungen bei sekundären Sektios, mit 12 % (n = 15) bei sonstigen Sektios und mit 11,2 % (n = 41) bei primären Sektios. Die Normalgeburten stellten mit 5,6 % (n = 126) Verlegungen den kleinsten Anteil dar. Mit p = 7,2*10-14 ist auch dieser Unterschied statistisch signifikant. Kinder mit grünem Fruchtwasser (19,5 % / n = 37) wurden signifikant häufiger (p = 1,3*10-11) zu weiterer Therapie in die Kinderklinik verlegt als 23 Kinder mit klarem (7,1 % / n = 210), grünlich tingiertem (17,7 % / n = 22) oder blutigem Fruchtwasser (13,7 % / n = 7). Die Anästhesieform wurde nur für die Gruppe der Spontangeburten ausgewertet. Kinder von Müttern mit Periduralanästhesie (6,9 % / n = 35) (PDA) wurden nicht signifikant häufiger (p = 0,189) verlegt als Kinder von Müttern ohne Periduralanästhesie (5,4 %/ n = 91). Die Geburtsdauer aller Geburten betrug im Mittel 6,7h (± 5,7), wobei sich ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den beiden betrachteten Gruppen betrachten ließ (p = 0,044). Die mittlere Geburtsdauer betrug in der Kontrollgruppe 6,6 h (± 5,6) und in der Verlegungsgruppe 7,5h (± 6,5). Die Auswertung für diesen Parameter erfolgte nur in der Gruppe der Spontangeburten. Ebenfalls nicht signifikant war der Unterschied in der Dauer der Austreibungsperiode (p = 0,160). Sie dauerte bei den gesunden Kindern im Mittel 71,6 min (± 166,7) und bei den behandlungsbedürftigen Kindern 90,2 min (± 86,6). Die Zeitspanne vom Blasensprung bis zur Geburt betrug bei allen Geburten im Mittel 6,8h (± 12,3), wobei sie bei gesunden Kindern mit 6,7h (± 11,7) insgesamt niedriger ist als in der Verlegungsgruppe mit 8,3h (± 19,9). Dieser Unterschied war jedoch nicht signifikant (p = 0,177). 24 4.2. Kindliche Einflussfaktoren Von allen Neugeborenen (n = 3443) waren 1739 weiblich und 1704 männlich. Männliche Kinder wurden mit einer Häufigkeit von 9,6 % (n = 118) in die Kinderklinik verlegt, im Gegensatz zu weiblichen Kindern mit 6,9 % (n = 167; p = 0,004). Das mittlere Gewicht aller Neugeborenen betrug 3417,19g (± 473). Die Kinder der Verlegungsgruppe wogen im Mittel 3318g (± 649), die gesunden Kinder 3426g (± 453). Der Unterschied stellte sich statistisch signifikant aber klinisch nicht relevant dar (p = 2,2*10-04). Tabelle 3: Univariate Analyse der Einflussfaktoren auf die Verlegung Patientinnencharakteristik Verlegung nein (%) Verlegung ja (%) N (%) gesamt p-Wert < 25 25 - 30 30 - 35 > 35 Gesamt 464 (90,6) 820 (91,4) 1099 (92,7) 775 (91,3) 3158 (91,7) 48 (9,4) 77 (8,6) 86 (7,3) 74 (8,7) 285 (8,3) 512 (100) 897 (100) 1185 (100) 849 (100) 3443 (100) 0,430 Gravidität G1 G2 > G2 Gesamt 1357 (90,0) 1047 (93,9) 754 (91,8) 3158 (91,7) 150 (10,0) 68 (6,1) 67 (8,2) 285 (8,3) 1507 (100) 1115 (100) 821 (100) 3443 (100) 0,002 1655 (90,0) 1066 (94,4) 437 (92,0) 3158 (91,7) 184 (10,0) 63 (5,6) 38 (8,0) 285 (8,3) 1839 (100) 1129 (100) 475 (100) 3443 (100) 1,2E-04 Geburtsmodus Spontan Primäre Sektio Sekundäre Sektio Sonstige Sektio Vaginal operativ Gesamt 2113 (94,4) 326 (88,8) 440 (87,0) 110 (88,0) 169 (82,0) 3158 (91,7) 126 (5,6) 41 (11,2) 66 (13,0) 15 (12,0) 37 (18,0) 285 (8,3) 2239 (100) 367 (100) 506 (100) 125 (100) 206 (100) 3443 (100) 7,2E-14 Fruchtwasser Klar 2761 (92,9) 210 (7,1) 2971 (100) 1,3E-11 Alter Parität P1 P2 > P2 Gesamt 25 Grünlich tingiert Grün Blutig Gesamt 102 (82,3) 153 (80,5) 44 (86,3) 3060 (91,7) 22 (17,7) 37 (19,5) 7 (13,7) 276 (8,3) 124 (100) 190 (100) 51 (100) 3336 (100) Anästhesie* Keine Peridurale Periduralanästhesie Gesamt 1607 (94,6) 472 (93,1) 2079 (94,3) 91 (5,4) 35 (6,9) 126 (5,7) 1698 (100) 507 (100) 2205 (100) 0,189 Geburtsdauer (h)* 6,6 (± 5,6) 7,5 (± 6,5) 6,7 (± 5,7) 0,044 Dauer Austreibungsperiode* 71,6 (± 166,7) 90,2 (± 86,6) 72,8 (± 162,6) 0,160 8,3 (± 19,9) 6,8 (± 12,3) 0,177 1572 (93,1) 1586 (90,4) 3158 (91,7) 167 (6,9) 118 (9,6) 285 (8,3) 1739 (100) 1704 (100) 3443 (100) 3426 (±453) 3318 (±649) 3417,19 (±473) Intervall Geburt* Blasensprung 6,7 (± 11,7) Kindsgeschlecht Weiblich Männlich Gesamt Kindsgewicht *nur ausgewertet für die Subgruppe der Spontangeburten 0,004 2,2E-04 26 4.3. Verlegungsursachen Ein in etwa 3-fach erhöhtes Risiko, in die Kinderklinik verlegt zu werden, hatten Kinder mit grünlich tingiertem bzw. grünem Fruchtwasser (OR 3,3 bzw. 3,4) wobei das Ergebnis mit p < 0,001 statistisch signifikant war (95 % Ki 2,0-5,4 bzw. 2,3-4,9). Kinder mit blutig tingiertem Fruchtwasser wurden zwar mit einem zweifach erhöhtem Risiko verlegt, jedoch wies das Ergebnis mit p = 0,095 keine statistische Signifikanz auf. Bezüglich des Entbindungsmodus ergab sich mit einer Odds Ratio von 1,4 das geringste Verlegungsrisiko für die primäre Sektio, allerdings ohne statistische Signifikanz (p = 0,29; 95 % Ki 0,7-2,9). Sowohl sekundäre Sektio als auch vaginal operative Entbindungsformen ergaben eine Risikoerhöhung von 1,7 (95 % Ki 1,0-2,7) (sek. Sektio) bzw. 3,4 (95 % Ki 2,2-5,2) (vag. operativ). Bei beiden Modi war das Ergebnis statistisch signifikant (p = 0,048 bzw. p < 0,001). Patientinnen, deren Kinder per Vollnarkose entbunden wurden, wurden mit einer Odds Ratio von 2,7 und einem p - Wert von 0,007 statistisch signifikant häufiger in die Kinderklinik verlegt (95 % Ki 1,3-5,4) als Kinder, die per Spinalanästhesie oder Periduralanästhesie auf die Welt gebracht wurden. Bezüglich des Alters der Mütter ergaben sich keine signifikanten Unterschiede. Es zeigte sich jedoch die Tendenz, dass Patientinnen im Alter von 30-34,99 Jahren mit einer Odds Ratio von 0,8 (95 % Ki 0,5-1,2) ein leicht erniedrigtes Risiko hatten Kinder mit Infektionen zu gebären, als Patientinnen im Alter zwischen 25-29,99 Jahren (OR 0,9; 95 % Ki 0,6-1,4) bzw. Patientinnen älter als 35 Jahre (OR 0,9; 95 % Ki 0,6-1,4). Die Gravidität ergab ebenfalls keine signifikanten Ergebnisse. Anzumerken ist lediglich ein leicht erhöhtes Risiko für Drittgravida (OR 1,3; 95 % Ki 0,82,3) im Gegensatz zu Zweitgravida (OR 0,9; 95 % Ki 0,6-1,4). Bei den Zweitgebärenden ergab sich ein statistisch signifikant erniedrigtes Verlegungsrisiko von 0,6 (p = 0,032) bei einem 95 % Ki von 0,4 bis 1,0. Bei Mehrgebärenden lag das Risiko mit 0,7 (95 % Ki 0,4-1,3) etwas höher, jedoch immer noch niedriger als bei Erstgebärenden. 27 Kinder unter 3400g hatten ein erhöhtes Risiko, in die Kinderklinik verlegt zu werden, als Kinder mit einem Geburtsgewicht von über 3400g, jedoch ohne statistische Signifikanz. Männliche Kinder hatten mit einer Odds Ratio von 1,4 und p = 0,018 ein statistisch signifikant erhöhtes Risiko mit Infektion in die Kinderklinik verlegt zu werden (95 % Ki 1,1-1,8) als Kinder weiblichen Geschlechts. 28 Tabelle 4: Multivariate Analyse der Verlegungsursachen (OR = odds Ratio) Charakteristik OR 95 % Konfidenzintervall p-Wert. Fruchtwasser Normal Grünlich tingiert Grün Blutig tingiert 1 3,252 3,370 2,056 1,971 2,253 0,882 bis bis bis 5,364 5,041 4,793 <0,001 <0,001 0,095 Entbindung Keine op. Entbindung Primäre Sektio Sekundäre Sektio Vaginale OP Sonstige Sectio 1 1,444 1,651 3,379 1,490 0,729 1,005 2,208 0,685 bis bis bis bis 2,862 2,715 5,170 3,241 0,292 0,048 <0,001 0,314 Anästhesieart Keine Vollnarkose Spinale Peridurale 1 2,658 1,495 1,070 1,300 0,789 0,741 bis bis bis 5,437 2,832 1,546 0,007 0,217 0,717 1 0,936 0,783 0,935 0,630 0,527 0,611 bis bis bis 1,390 1,164 1,429 0,743 0,226 0,755 1 0,941 1,334 0,618 0,765 bis bis 1,431 2,324 0,775 0,310 1 0,603 0,704 0,380 0,370 bis bis 0,957 1,340 0,032 0,286 Kindsgewicht <3400 >=3400 1 0,911 0,702 bis 1,183 0,485 Geschlecht Weiblich Männlich 1 1,371 1,057 bis 1,779 0,018 Alter <25 25-29,99 30-34,99 >=35 Gravida G1 G2 >G3 Para P1 P2 >P2 29 5. Diskussion 5.1. Einleitung In der Analyse der Verlegungsursachen zeigte sich ein statistisch signifikant (p < 0,001) erhöhtes Risiko bei grünlich tingiertem bzw. grünem Fruchtwasser, in die Kinderklinik verlegt zu werden und mindestens 7 Tage Antibiose zu erhalten. Auch Kinder, die per sekundärer Sektio (p = 0,048) oder vaginal operativ (p < 0,001) geboren wurden, zeigten ein signifikant erhöhtes Risiko, mit Infektion in die Kinderklinik verlegt zu werden. 5.2. Grünes Fruchtwasser Eine erhöhte perinatale Mortalität bei grünem Fruchtwasser wird in zahlreichen anderen Studien beschrieben [10, 53, 36]. Dies ist zum einen auf die erhöhte Rate an Amnioninfektionssyndromen zurückzuführen [61, 74]. So war nach fetalem Mekoniumabgang die Prävalenz einer positiven Fruchtwasserkultur signifikant höher als bei klarem Fruchtwasser (p = 0,001, OR 4,01, 95 % Ki 1,6-9,4) [61]. Andererseits gibt es auch einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten eines Amnioninfektionssyndroms mit grünem Fruchtwasser als Folge. Rao et al. [57] beschrieben bei mikroskopisch vorliegender Chorioamnionitis eine signifikante Häufung von Mekonium im Fruchtwasser - nach Ausschluss anderer Faktoren - die zu fetalem Mekoniumabgang führen können. In der Gruppe mit histologisch diagnostizierter Amnionitis lag in 33 % der Fälle grünes Fruchtwasser vor, im Gegensatz zu 10 % bei unauffälligem Fruchtwasser (p = 0,001). Bei Kindern dieser Gruppe wurden häufiger Maßnahmen auf Intensivstationen nötig, sie wurden häufiger mit Verdacht auf Sepsis antibiotisch behandelt und es kam häufiger zu einem MAS (p < 0,05). Das MAS ist eine weitere Ursache von erhöhter perinataler Mortalität, welches in 5 % der Fälle von grünem Fruchtwasser vorkommt [16]. Obwohl bisher kaum eine Untersuchung gezeigt hat, dass bakterielle Infektionen eine Rolle im MAS spielen [71], wird in solchen Fälle oft mit Antibiotika therapiert. Lin et al. [44] zeigte keinen signifikanten Unterschied in der Dauer von 30 CPAP-Beatmung (Continuous positive airway pressure), Tachypnoe oder Therapie mit Sauerstoff in den Patientengruppen mit und ohne Antibiotikatherapie nach Mekoniumaspiration. 5.3. Operative Entbindung Dass bei der Sektio im Vergleich zur vaginalen Geburt ein erhöhtes Mortalitätsrisiko und Morbiditätsrisiko besteht, beschreiben eine Vielzahl von Studien [52, 58, 13]. Mac Dorman [46] berichtet über ein um 69 % erhöhtes Risiko für perinatale Mortalität bei elektiver Sektio (ohne Riskofaktoren), gegenüber der natürlichen Geburt. Eine weitere Studie von Kolås et al. [39] beschreibt ebenfalls erhöhte Komplikationsraten von Sektio versus geplanter vaginaler Geburt. Eine primäre Sektio erhöhte signifikant die Verlegungsraten auf die Kinderintensivstation von 5,2 % auf 9,8 % (p < 0,001). In unserer Studie zeigten Kinder, die per sekundärer Sektio geboren wurden ebenfalls ein signifikant erhöhtes Risiko mit Infektion in die Kinderklinik verlegt zu werden. Villar [75] verglich die sekundäre Sektio mit der geplanten vaginalen Geburt und fand ebenfalls eine Risikoerhöhung von 1,76 (95 % Ki 1,47-2,10) für die operative Entbindung, in Bezug auf einen kindlichen Aufenthalt auf der Intensivstation für mindestens 7 Tage. Vergleicht man jedoch das kindliche Outcome bei sekundärer Sektio mit einer protrahierten Geburt kommt man auf ein anderes Ergebnis. Henry et al. [30] verglichen sowohl mütterliches als auch kindliches Outcome bei protrahierter vaginaler Geburt. Bei der einen Gruppe kam es im Verlauf zur vaginalen Geburt, bei der anderen Gruppe erfolgte eine Sektio. Er beschreibt zwar bei sekundärer Sektio ein erhöhtes Komplikationsrisiko für die Mutter (signifikante Unterschiede für Chorioamnionitis, Endomyometritis, p < 0,001), jedoch ergab sich kein signifikanter Unterschied im neonatalen Outcome. Selo-Ojeme [63] verglich das neonatale Outcome von primärer, im Vergleich zu sekundärer Sektio. Das neonatale Morbiditätsrisiko war bei primären Sektios höher wenn sie auf Grund von kindlichen Risikofaktoren geplant wurden (66,3 % vs. 26,3 %, p = 0.002) und niedriger bei sekundären Sektios auf Grund von fehlendem Geburtsfortschritt (18,4 % vs. 42 %, p = 0,02). Ebenfalls keinen signifikanten Unterschied in den Gruppen primäre versus 31 sekundäre Sektio (OR 0,96; 95 % Ki 0,84-1,08) im neonatalen Outcome, berichtet die Studie von Alexander [2]. Insgesamt kann das in der Literaturrecherche gefundene deutlich erhöhte Risiko einer sekundären Sektio in unserer Studie nur bestätigt werden. Erstaunlich ist unser Ergebnis, dass primäre Sektios das Risiko für Infektionen nicht signifikant erhöhen, im Gegensatz zu den Studien der Literaturrecherche. Zu diskutieren ist, ob die Ursache für dieses Ergebnis eine erhöhte Anzahl an Wunschsektios ist, da in dieser Gruppe weniger Geburtsrisiken vorliegen. Bei den vaginal-operativen Entbindungsformen hatte unsere Studie ein signifikant erhöhtes Infektionsrisiko zum Ergebnis. Eine Studie die bei fehlendem Geburtsfortschritt die vaginal - operative Entbindung mit der sekundären Sektio verglich kam zu dem Schluss, dass das kindliche Sepsisrisiko bei sekundärer Sektio 1,6 Mal so hoch ist (OR 1,65; 95 % Ki 0,60-4,55) als bei Vakuum- oder Forcepsentbindung [52]. Es ist zur Überdenken ob die erhöhte Zahl an Infektionen – bezogen auf vaginal-operative Entbindungsformen – nicht eher durch die mit der vaginal operativen Entbindung in Zusammenhang stehende protrahierte Geburt zustande kommt. So beschreibt eine Studie [14] ein in diesem Fall erhöhtes Risiko für grünes Fruchtwasser (OR 1,44; 95 % Ki 1,07-1,94), Aufnahme auf die Intensivstation (OR 2,08; 95 % Ki 1,15-3,77), einen verlängerten Krankenhausaufenthalt (OR 1,67; 95 % Ki 1,11-2.51) und eine erhöhte neonatale Morbidität (OR 1,85; 95 % Ki 1,23-2,77). Über ein gegenteiliges Ergebnis berichtet Dana et al. [18]. Ein Geburtsstillstand in der aktiven Phase war zwar mit einem erhöhten Risiko der Chorioamnionitis assoziiert (OR 2,70, 95 % Ki 1,22-2,36) jedoch zeigte sich kein Unterschied im perinatalem Outcome. In unserer Studie zeigte sich die Geburtsdauer als signifikanter Marker (p = 0,05) für eine erhöhte Verlegungsrate. 5.4. Periduralanästhesie Kinder, deren Mütter Spinal-, oder Periduralanästhesie erhielten, wurden in unserer Studie nicht signifikant häufiger in die Kinderklinik verlegt, als es vorliegende Studien vermuten lassen. So beschrieb Liebermann et al. [43] ein 4 - fach erhöhtes Risiko (OR 3,9; 95 % Ki 2,1-6,1) für kindliche 32 Antibiotikatherapie bei Sepsisverdacht, wenn die Mutter eine rückenmarksnahe Anästhesie hatte. Auch Goetzl [28] beschrieb diesen Zusammenhang. Kinder wurden in dieser Studie 3 Mal so häufig als Sepsis eingestuft wenn ihre Mutter eine rückenmarksnahe Anästhesie hatte (OR 3,1; 95 % Ki 2,0-4,7). 5.5. Geschlecht des Kindes Männliche Kinder wurden in unserer Studie signifikant häufiger (p = 0,02) in die Kinderklinik verlegt als weibliche Kinder. Shah et al. [64] kommt zu einem gegenteiligen Ergebnis. In seiner Studie gibt es keinen signifikanten Unterschied für Sepsisverdacht bei den verschiedenen Geschlechtern. Jedoch kommt Javed [34] ebenfalls auf höhere Sepsisraten bei männlichen Kindern. Ebenso versterben bei Singleton et al [66] mehr männliche Kinder an Infekten des unteren Respirationstraktes. 5.6. Mütterliches Alter Das Alter der Mutter war in unserer Studie kein signifikanter Einflussfaktor, während Singleton et al [66] herausfand, dass ein deutlich erhöhtes Risiko (OR 2,3; 95 % Ki 2,1-2,6) für Kinder besteht, an einem Infekt des unteren Respirationstraktes zu versterben wenn die Mütter ein Alter unter 20 Jahren hatten. 5.7. Fehlerquellen In der vorliegenden Arbeit wurden die Daten retrospektiv aus dem Informationssystem PIA sowie aus Aktenstudium erhoben. Ein Problem hierbei ist dass die Qualität der Daten von der Genauigkeit und Vollständigkeit der Dokumentation abhängt, wodurch es bereits während der Datenerfassung zum Ausschluss von Patienten auf Grund mangelnder Datenlage kam. Zwar waren die Daten der Frauenklinik im Informationssystem PIA standardisiert erhoben, nicht jedoch die Daten der Kinderklinik. Es ist davon auszugehen, dass die hier vorliegenden Untersuchungsergebnisse trotzdem aussagekräftig sind, da es sich um eine 33 große Studie mit hoher Fallzahl handelt. Von insgesamt 3443 Kindern wurden 285 Kinder in die Kinderklinik verlegt. Ein weiteres Problem war die Zuordnung zu den Gruppen Infektion versus keine Infektion. Die frühe klinische Diagnose der Sepsis bei Neugeborenen ist schwierig, da es keine ausreichend sensitiven bzw. spezifischen Parameter zur Diagnostik gibt. Mit der Zuordnung Antibiotikatherapie >= 7 Tage ab Geburt wurden alle Kinder unabhängig ihrer klinischen Symptomatik erfasst, obwohl diese sensitive Symptome einer Neugeboreneninfektion darstellen. Ebenfalls nicht erfasst wurde somit die Art der Infektion. Auch der Einfluss mütterlicher Antibiotikatherapie unter der Geburt auf die Infektionsrate der Kinder wurde nicht in die Statistik aufgenommen, wodurch evtl. Verfälschungen des Ergebnisses zu erwarten sind. Des Weiteren wurden alle Mütter aus den besagten Jahren in die Studie eingeschlossen. Es kam nicht zum Ausschluss von Risikoschwangerschaften bzw. zum Ausschluss von Müttern mit Geburtskomplikationen. 5.8. Schlussfolgerung In vielen Studien ist ein Zusammenhang zwischen grünem Fruchtwasser und Amnioninfektionssyndrom bzw. Mekoniumaspirationssyndrom, resultierend in einer erhöhten perinatalen Morbidität und Mortalität beschrieben. Unsere Ergebnisse erbrachten ebenfalls ein signifikant erhöhtes Risiko bei grünem Fruchtwasser zur weiteren Therapie in die Kinderklinik verlegt werden zu müssen. Jedoch wurden bei uns nur Kinder die eine Antibiotikatherapie erhielten betrachtet. Auf Grund des Studienprotokolls ist es nicht möglich zu unterscheiden aus welchem Grund die Therapie erfolgte. Die aktuelle Studienlage beschreibt keinen Vorteil der Antibiotikatherapie bei MAS, obwohl in diesen Fällen häufig eine solche Therapie erfolgt. Das Amnioninfektionssyndrom führt ebenfalls zu einer häufigeren medikamentösen Therapie. Es gibt widersprüchliche Ergebnisse ob eine peripartale Antibiotikatherapie die Rate an Neugeboreneninfektionen senkt. Eine bei grünem Fruchtwasser verabreichte antibiotische Prophylaxe hat laut Edwards [22] keinen signifikanten Effekt auf die Reduktion von 34 Amnioninfektionen (95 % Ki 5,0-10,6 versus 5,7-11,5) und Neugeborenensepsis (95 % Ki 0,0-3,3 versus 0,7-3,7) versus Placebo. Allerdings wies eine andere Studie eine statistisch signifikante Reduktion von Amnioninfektionen auf, wenn bei grünem Fruchtwasser prophylaktisch Ampicillin/Sulbactam verabreicht wurde [1]. Die Inzidenz von Amnioninfektionen konnte so von 23,3 % auf 6,7 % (p = 0,02) gesenkt werden (95 % Ki 0,22 -0,98). Es sind weitere Studien nötig um zu untersuchen, ob bei grünem Fruchtwasser eine peripartale Antibiotikaprophylaxe von Vorteil für das neonatale Outcome wäre, bzw. ob sich durch genauere Diagnose eines MAS weitere Antibiotikatherapien vermeiden lassen. Der Vergleich von primärer und sekundärer Sektio mit dem neonatalen Outcome bei Neugeborenen zeigt in den vorliegenden Studien insgesamt in beiden Fällen ausschließlich erhöhte nach Infektionsraten sekundärer auf. Sektio In eine unserer Studie signifikant war erhöhte Verlegungsrate in die Kinderklinik zu beobachten. Bei der primären Sektio konnte kein signifikant erhöhtes Risiko dargestellt werden. Ursächlich hierfür könnte eine erhöhte Anzahl an Wunschsektios in der Gruppe der primären Sektios sein, mit im Vergleich niedrigerem Risikoprofil bei Mutter und Kind. 35 6. Literaturverzeichnis [1] Adair CD, Ernest JM, Sanchez-Ramos L, Burrus DR, Boles ML, Veille JC (1996). Meconium-stained amniotic fluidassociated infectious morbidity: a randomized, double-blind trial of ampicillin-sulbactam prophylaxis. Obstet Gynecol; 88:216-220. [2] Alexander JM, Cox S M (1996). Clinical course of premature rupture of the membranes. Semin Perinatol 20(5):369-374. [3] Anwer SK, Mustafa S (2000). Rapid identification of neonatal sepsis. J Pak Med Assoc 50(3):94-98. [4] Arbeitsgemeinschaft der Fachgesellschaften, Gynäkologie und Wissenschaftlichen Medizinischen Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Geburtshilfe (DGGG), Arbeitsgemeinschaft Medizinrecht (AG MedR) (07/2008). Absolute und relative Indikationen zur Sectio caesarea und zur Frage der sogenannten Sectio auf Wunsch. 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Chronisch CPAP Continuous positive airway pressure CRP C reaktives Protein CTG Kardiotokogramm d Tag d.h. das heißt HELLP Haemolysis, Elevated Liver enzyme levels, Low Platelet count IGFBP-1 Insulin-like Growth Factor Binding Protein-1 Ki Konfidenzintervall MAS Mekoniumaspirationssyndrom OR Odds ratio SSW Schwangerschaftswoche PCA Patient Controlled Analgesia PCEA Patient Controlled Epidural Analgesia PDA Periduralanästhesie V.a. Verdacht auf Vs. Versus z.B. zum Beispiel Z.n. Zustand nach 44 8. Anhang 8.1. Tabellenverzeichnis Tabelle 1: labormedizinische Diagnostik zur Sicherung einer Infektionsdiagnose unter der Geburt ........................................................... 10 Tabelle 2: Indikationen zur Sektio ............................................................... 14 Tabelle 3: Univariate Analyse der Einflussfaktoren auf die Verlegung......... 24 Tabelle 4: Multivariate Analyse der Verlegungsursachen ........................... 28 8.2. Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Flowchart Studiendesign......................................................... 19 45 9. Danksagung Für die Überlassung des Themas dieser Doktorarbeit und die fortwährende Unterstützung und Betreuung möchte ich mich ganz herzlich bei meinem Doktorvater Priv.-Doz. Dr. P. A. Fasching bedanken. Er hat durch seine gute Betreuung und fachliche Kompetenz maßgeblich zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen. Danken möchte ich ebenfalls Herrn Prof. Dr. med. Beckmann für die freundliche Übernahme des Korreferats. Besonderer Dank gilt außerdem den Sekretärinnen des Archivs der Kinderklinik Erlangen für Ihre Hilfe bei der Aktensuche. Ganz besonderer Dank geht an meine Familie und vor allem an meinen Mann, die mich während der Erstellung dieser Arbeit immer unterstützt und ermutigt haben die Arbeit fertig zu stellen. 46 10. Lebenslauf Name: Tanja Dalke, geb. Aßmann Geburtsdatum: 13.02.1980 Geburtsort: Münchberg Nationalität: deutsch Ehemann: Christoph Dalke Mutter: Renate Aßmann, geb. Müller Vater: Karl-Heinz Aßmann Geschwister: Sandra und Michael Aßmann Werdegang: 09/1986 – 07/1990 Grundschule Wüstenselbitz 09/1990 – 06/2000 Gymnasium Münchberg 06/2000 Abitur 09/2000 – 08/2001 Freiwilliges Soziales Jahr, Heilpädagogisches Zentrum Bayreuth 10/2001 – 09/2003 Grundstudium Humanmedizin an der FriedrichAlexander-Universität Erlangen, 10/2003 Ärztliche Vorprüfung 10/2003 – 12/2007 Hauptstudium Humanmedizin an der FriedrichAlexander-Universität Erlangen, 12/2007 2. Staatsexamen Humanmedizin seit 02/2008 Assistenzärztin Innere Medizin Klinik Kösching