Motivation of Animation - mck

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Motivation of Animation
Markus Kutz | 992834 | A|00|A
Mark Rakatansky versucht in seinem Essay Motivation of Animation die Intension der Animation zu
zeigen. Er will bestimmte Zusammenhänge herausheben, auflösen, neu interpretieren, mit anderen
vermischen um so ein neues Bild zu schaffen, den alles, so sagt er: „IS A TRANSCRIPTION, EVERYTHING
IS A TRANSLATION, EVERY ARTIFACT, EVERY OBJECT BEGINS AS NOTIONAL FORM, AS IT MAKES ITS WAY
TO ITS REPRESENTATION AS MATERIAL FORM.” Er vergleicht die Arbeit eines Cartoonisten mit der eines
Architekten, und den Cartoon, also die Animation mit der Architektur.
ANIMATE:[webster´s]
latainisch animatus
-to invoke life, to make alive, to give life to, bring to life, to stimulate
to action or create effort
1| Animation means to invoke life, not to imitate it! (Reducks)
- In Beziehung zum architektonischen Entwurf oder zur Architektur allgemein, kann Animation nur das
Ziel haben „Leben heraufzubeschwören ( to invoke life)“ und nicht es zu imitieren. Architektur kann
nicht leben, sie kann sich nicht fortpflanzen oder gar neues Leben gebären. Vielleicht hat sie die
Möglichkeit Aktion zu simulieren, aber auf jeden Fall besitzt sie die Möglichkeit Aktionen oder
Gedanken zu stimulieren. Kurzum, ein Gebäude wird sich nie wie ein Körper bewegen können, jedoch
ist demnach ein Gemälde nur Farbpigmente auf einer Leinwand oder ein Essay nur Worte auf einem
Stück Papier. Chuck Jones hat es so umschrieben: „ A LITTLE BOY´S FATHER INTRODUCES HIM TO HIS
SON WITH THE FOLLOWING WORDS: THIS IS THE MAN WHO DRAWS BUGS BUNNY! The LITTLE BOY
TURNS AROUND, LOOKED UP, THREW HIS LOWER LIP OUT AND SAID: HE DOES NOT DRAW BUGS
BUNNY! HE DRAWS PICTURES OF BUGS BUNNY!”
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2| Animation is not the art of drawing that move, but the art of movements that are drawn!
- “no iteration, no animation” - Bei der Cartoon Zeichnung werden viele einzelne Bilder/Zeichnungen
hintereinander gezeigt, dabei entsteht jedoch keine Bewegung, Gestik oder Motivation, sondern
vielmehr ein ständiges Wiederholen einzelner Bewegungen, Gestiken oder Motivationen. Im Grunde
sind es immer noch Linien die sich wie ein Diagramm zu einem Bild zusammensetzten. Nichts anderes
ist Architektur, „A BUBBLE-DIAGRAM OF A BUILDING WITH THE BUBBLE-LINES TURNED INTO WALLLINES, A BUILT DIAGRAMM SHOWING ARRANGEMENTS AND RELATIONS”. Doch es gibt unterschiede
zwischen dem Cartoon und der Architektur. Wird beim Cartoon die Wiederholung benutzt um die
Animation und die Bewegung des Charakters in einem immer neuartigen Umfeld zu präsentieren, so
wird bei der Architektur (office building) nur die Geschosse wiederholt ohne die Geschichte des
Gebäudes in sich weiterzuentwickeln.
Rakatansky fügt an: „BUT THE ANIMATION OF LIFE HAPPENS IN THE OFFICE SPACE, WITH THE PEOPLE,
NOT WITH THE ARCHITECTURE, RIGHT?”
3| Charakter always comes first, before the pysical representation!
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- Bei Warner Bros. ist es entscheidend zu wissen was ein Charakter tun soll, bevor er gezeichnet wird.
Man will keine abstrakten Bewegungen kreieren, sondern Bewegungen schaffen, die eine Figur
charakterisieren. Chuck Jones nennt dies „attitude“, dies ist sein Plan, sein Diagramm. Jede Figur hat
eine andere attitude und somit auch eine andere interne Vektorkraft. Diese Vektorkraft wirkt in zwei
Richtungen, sie bindet die inneren Konflikte und Mannigfaltigkeiten des Charakters mit der externen
Umgebung in der er interagiert. Zu den zwei Eigenschaften (Magnitude, Direction) die Vektoren
aufweisen fügt sich noch eine dritte dazu, und zwar der Sinn. Der Sinn oder das Motiv welches der
Charakter aufweisen muss, um eine komplexe Vorstellung zu erfüllen, die in allen Details
mikrokosmisch wieder zu finden sein muss.
„MOTIVATION IS ALWAYS PLURAL; AS GERHARD RICHTER HAS SAID: I HAVE NO MOTIVE; ONLY
MOTIVATION. WHICH IS ANOTHER WAY OF SAYING, AS GODARD HAS: WE NEED TO SHOW THAT THERE
IS NO MODEL; THERE´S ONLY MODELING|THERE IS NO MAP;THERE´S ONLY MAPPING|THERE IS NO
TERRETORY; THERE´S ONLY TERRITORILIZING.
OR AS GILLES DELEUZE AND FELIX GUATTARIMIGHT HAVE SAID: THERE IS NO TERRITORY,THERE IS ONLY
DETERRITORIALIZING AND,IN TURN, RETERRITORIALIZING – DECODING THE TERRITORY AS CERTAIN
MAPPINGS, AND THEN OVERCODING AND REINSCRIBING THESE MAPPINGS BACK INTO THE TERRITORY.
Um zurück zur Architektur zu kommen, könnte man sagen, dass die vektorielle Kraft der Architektur in
der sozialen und kulturellen Transmission der Architektur liegt, oder wie Foucault sagt:
„CIRCULATIONS OF EFFECTS OF POWER THROUGH PROGRESSIVELY FINE CHANNELS, GAINING ACCESS
TO INDIVIDUALS THEMSELVES, TO THEIR BODIES, THEIR GESTURES AND ALL THEIR DAILY ACTIONS!”
4| If you start with character, you probably will end up with good drawings. If you start out with
drawings, you will almost certainly end up with limited characters, caught in the matrix of your limited
drawings...For identity, you do not draw differently, you think differently.
- Betrachtet man die Architektur genauer, findet man auch spezielle Charaktere in ihrem Umfeld. Jede
Wand, jede Decke, jedes Fenster oder jede Tür hat spezielle Eigenschaften, die sie zu einer Charaktere
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der Architektur werden lässt. Noch deutlicher wird dies wenn man die Räume eines Gebäudes
betrachtet. Es gibt Arbeitsräume, Schlafräume, Essräume, Räume, Räume und Räume, und alle diese
Räume können als Charaktere gesehen werden, und sie enthalten wiederum andere Charaktere. Es gibt
also keinen statischen, keinen festgelegten Charakter eines Gebäudes, vielmehr vollzieht sich eine
immer währende Charakterisierung, welche man als Prozess bezeichnen kann.
5| Our characters are based on individual personalities, their anatomy abstracted only in the most
general way from their prototypes-rabbits, ducks, cats, canaries, etc... What they looked like grew in
each case from our discovery of who they were. Then and only then their movements and voices
uniquely demonstrate each these personalities.
- Der architektonische Charakter ist nicht vorherbestimmt und dann einfach kopiert, vielmehr wird er
durch eine Art verantwortungsvolle Wiederholung seiner vielfältigen Charaktere in einem Projekt neu
entdeckt und entwickelt. Aus dieser Summe multipler Charaktere entsteht ein neuer Charakter oder
wie Max Frisch sagt: „ THE INDIVIDUAL IS A SUM OF VARIOUS POSSIBILITIES, NOT AN UNLIMITED SUM,
BUT ONE WHICH GOES BEYOND HIS [SPECIFIC] BIOGRAPHY. ONLY THE VARIATIONS REVEAL THE
COMMON CENTRE.“ Entscheidend für diesen Charakter ist seine Glaubwürdigkeit, ob er sich realistisch
oder abstrakt präsentiert ist nicht wichtig: CHUCK JONES: „ ONE PRINCIPLE HE LEARNED IS THAT
BELIEVABILITY IS MORE IMPORTANT THAN REALISM“.
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6| We are left to ponder, oh, the reluctance of Being to succunb to Mutability.
- Animation ist toll, weil alles alles werden kann, jede Form kann zu einer Anderen werden, jeder
Charakter kann zu Allem werden. Wozu brauch ich also die Glaubwürdigkeit eines Charakters. Aber
Rakatansky sagt, dass gerade die Suche nach der Identität, das Kämpfen nach der differenzierten
Transformation in einem Charakter, die Relation ihrer selbst beeinflusst. Bei der Animation geht es
nicht um die Transformation, sonder um die Beziehungen, die sich aus dieser Transformation
erschließen. Jacques Lancan drückt dies so aus: „IT IS ANY KIND OF CONSTRUCTION THAT IS MADE IN
SUCH A WAY THAT BY MEANS OF AN OPTICAL TRANSPOSITION A CERTAIN FORM THAT WASN´T VISIBLE
AT FIRST SIGHT TRANSFORMS ITSELF INTO A READABLE IMAGE. THE PLEASURE IS FOUND IN SEEING ITS
EMERGENCE FROM AN INDECIPHERABLE FORM”. Es geht also um ein ständiges konstantes „ deforming” und dann wieder „ re-forming“, deterritorializing und reterritorializing, welches zum Schluss
die Möglichkeit einer anamorphen Architektur entstehen lässt. John Coltrane setzt dieses musikalisch
um. Es gibt einen Grundtakt, eine Grundidee, und aus dieser Idee entspringen neue, sich wandelnde
Klänge um eine Transformation zu durchleben, welche wieder bei der Idee endet und von neuem
entspringt. A CONSTANT DEFORMING AND REFORMING.
7| All of our characters are recognizable, not only by their personal characteristics, but by how they
express these charakteristics in response to conflict, or love, or any adversarial situation
- Es gibt im Film oder in der Architektur keine
Persönlichkeit oder keinen Plan eines Charakters. Alles
was man sehen kann ist die Reaktion auf verschiedene
Konditionen, und die ändern sich ununterbrochen, da
man nicht das Gesamte sehen kann, sondern nur einen
kleinen Teil in einem überschaubaren Ausschnitt des
Ganzen. „ONLY THESE BITS AND PIECES OF
RESPONSIVNESS, THESE BITS AND PIECES OF
ENLARGEMENT, GIVE YOU THE CHARACTER – OR MORE
PRECISELY: IT IS ONLY THESE BITS AND PIECES FROM
WHICH YOU WILL ATTEMPT, RETROACTIVELY, TO CONSTRUKT SOME CHARAKTER.”
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Und zum Schluss bleibt ihm (Mark Rakatansky) nur zu sagen: “ IT´S NOT THAT THESE BUILDINGS ARE CARTOONS
THAT´S THE PROBLEM, IT´S THAT THEY´RE NOT ENGAGING CARTOONS, NOT COMPLEXLY ANIMATED ENOUGH IN
FORM AND IN CONTENT.”
Planets, Comets, and Dinosaurs: digital identity in virtual space
- Anthony Vidler schreibt in seinem Essay über die Digitale Identität und den Digitalen Effekt. Ich will
den Text, der sicherlich sehr vielschichtig ist, und weitaus auf mehr Fragestellungen der Animation
eingeht, unter dem Gesichtspunkt der Motivation of Animation, also im Bezug zu Rakatansky´s Text
erörtern. Vidler sagt, dass der Digitale Effekt insofern nicht so gesehen werden kann, als in wie weit der
Computer unser modernes Leben bestimmt oder darauf Einfluss nimmt. Vielmehr beschreibt er den
Digitalen Effekt als Mutter der digitalen Identität. Als Basis für um neues Leben zu schaffen, digitales
Leben, welches wir mit dem Status des Objektes in Relation zu Uns, den Subjekten, mit den gleichen
komplizierten Beziehungen zu unserem Geist, unserem Körper und unserer Technologie, belegen.
In Jurassic Park sieht man, wie diese doch künstlich geschaffenen Objekte, ganz wesentliche Grundzüge
intelligenten, sozialen und kulturellen Lebens aufweisen. Nicht nur, das sie nach physikalischen Regeln
leben, viel wesentlicher ist, wie sie das menschliche Verhalten adaptieren, z.B. lernen, beschützen, … .
Das geht soweit, das reale Menschen vor einem Blue Screen Bewegungen, Aktionen, Mimiken und
Gestiken, die nur den Menschen eigen sind, vollführen, die dann auf die computeranimierten
Dinosaurier übertragen werden. Die so lebendig gewordenen Objekte oder CHARAKTERE, um in
Rakatansky´s Worten zu sprechen, agieren nun in der Ebene des Films zusammen mit Schauspielern
(realen Menschen). Es entsteht eine Animation, die reale Welt und die computerisierte Welt werden
untrennbar miteinander verwoben, es entsteht eine Art neue Wirklichkeit, Deterritorializing und
Reterritorializing.
Noch deutlicher wird dies laut Vidler in Frank Gehry´s Guggenheim Museum in Bilbao. Durch den
Einsatz komplexer Software, und aufwendigen Arbeitsschritten wird das Gebäude neu interpretiert. Das
Gebäude entwickelt, oder besser, es konstruiert seine eigene Identität.
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