Erde erwärmt sich immer schneller

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MÜNSTER
Freitag, 31. März 2017
NR. 77 RMS04
LESERBRIEFE
IT-Ausstattung an Schulen
Erde erwärmt sich immer schneller
Hin zu offenen Konzepten
Klimaforscher Rahmstorf fordert Entschlusskraft von Politikern / Klimaschutz-Bürgerforum im Rathaus
Zum Bericht „In der
Computer-Steinzeit“ vom
23. März:
Als Elternmitglied einer
Fachkonferenz an einem
Münsteraner Gymnasium
durfte ich über mehrere
Jahre miterleben, wie
grenzwertig die Ausstattung der Schulen ist.
Als verantwortlich wurde auch damals schon
häufig der stadteigene ITDienstleister Citeq genannt. Eine Firma, die anscheinend mit gottgegebener Allmacht die Hardware
in den städtischen Schulen
ausstattet und für deren
Wartung und Ausbau zuständig ist. Schon damals
(vor circa drei bis vier Jahren) hieß es, es würde von
der Citeq ein mehrjähriger
Feldversuch an Schulen
gestartet, ob iPads, Notebooks oder Destop-PCs in
den Schulen zur Anwendung bei der Ausbildung
kommen. Dieser Prozess
scheint noch nicht beendet
zu sein (...)
Wir müssen uns folgendes fragen:
Welches Bild vermitteln
wir Erwachsenen und besonders die Verantwortlichen für Investitionen,
Ausbau und störungsfreien
Betrieb der Anlagen
unseren Kindern? Bestimmt nicht das, dass
uns die Ausbildung in
diesem Bereich besonders wichtig ist.
Daher die Aufforderung an alle Beteiligten,
die Bildung in den Vordergrund zu stellen und
nicht einen Medienentwicklungsplan vorzuschieben. Wir müssen
weg von zentralen und
zentralisierenden hin zu
offenen Konzepten. Vorhandene und allgemein
verfügbare Infrastrukturen wie Clouds und Social Media können genutzt
und müssen nicht neu
aufgebaut werden. Meiner Ansicht nach muss
die Aktualisierung und
der zügige Ausbau der
Rechnerhardware, wie
auch der Jugendrat sie
fordert, im Vordergrund
stehen. Weiterhin brauchen wir mehr Pädagogen, die bei der rasanten
und dynamischen Entwicklung das Tempo
mitgehen wollen.
Ansonsten fehlt uns
nur noch die Keule zur
Steinzeit!
Franz-Josef Bröckers
Geistkamp 34
MÜNSTER. Das „Bürgerforum
Münster Klimaschutz 2050“
startet am Freitag um 17 Uhr
im Rathaus. Prominenter
Gastredner ist Prof. Stefan
Rahmstorf vom PotsdamInstitut für Klimafolgenforschung. Er wird über die globalen
Herausforderungen
und Chancen beim Klimaschutz sprechen. Unser Redakteur Martin Kalitschke
sprach im Vorfeld der Veranstaltung mit dem Klimaforscher.
Rahmstorf: Das Thema
begleitet mich, seit ich in der
Klimaforschung tätig bin.
Mit ernsthafter Wissenschaft
hat das jedoch nichts zu tun
– solchen Leuten geht es um
Politik. Unter mehr als 97
Prozent der Klimaforscher
ist es Konsens, dass eine globale, durch den Menschen
verursachte
Erwärmung
stattfindet, die ein ernsthaftes Problem darstellt.
Rahmstorf: Die alten
Prognosen waren korrekt,
aber manches geht schneller
als erwartet. Um die globale
Erwärmung deutlich unter
zwei Grad zu halten, wie im
Pariser Vertrag beschlossen,
müssen die Emissionen bis
2050 auf Null sinken. Das ist
machbar, aber es erfordert
große Entschlusskraft und
großen Willen bei Politikern
und der Bevölkerung.
Trump hat in dieser Woche
entschieden, genau das
Gegenteil zu tun. Steht da
nicht zu befürchten, dass
sich andere am US-Präsidenten ein schlechtes Beispiel nehmen?
Eisbären auf Nahrungssuche: Wegen des Klimawandels könnte diese Tierart bis 2050 aussterben, warnen Wissenschaftler.
Kleines Foto: der Potsdamer Klimaforscher Stefan Rahmstorf.
Fotos: dpa/privat
US-Präsident Trump und
sein Team – um ein Beispiel zu nennen – sehen
das anders. Erschwert das
Ihre Arbeit?
Bürgerbeteiligung eine Farce
– konnte es wohl auch
nicht, denn es war ja
vorher schon „faktisch
alles festgezurrt“, vom
Investor, vom Stadtplanungsamt und von der
Politik.
Somit ist Bürgerbeteiligung hier in Münster
eine Farce. Sollte sie bei
den nächsten Wahlen
wieder ein Thema sein –
viele Menschen hier in
Rumphorst werden ihre
Erfahrungen im Umgang
damit nicht vergessen
haben. Noch einmal lassen wir uns nicht verladen.
Joachim Ilgner
Lauenburgstraße 10
n Leserbriefe geben die Meinung der Verfasser wieder, mit der sich
die Redaktion nicht immer identifiziert. Diese behält sich Kürzungen
vor. Anonyme Zuschriften werden nicht veröffentlicht. Zur Verifizierung
benötigen wir Ihre Postanschrift und Ihre Telefonnummer (letztere wird
nicht veröffentlicht). Ihre Meinung erreicht uns am schnellsten per EMail an [email protected].
Rahmstorf: Zum Glück
verstehen immer mehr Menschen, welche Interessen jene verfolgen, die den Klimawandel leugnen. Sie halten
es daher für umso wichtiger,
dass der Rest der Welt beim
Kampf gegen die globale Erwärmung voranschreitet.
Viele mögliche Folgen des
Klimawandels sind hinlänglich bekannt. Welche
Entwicklungen haben Sie
zuletzt beunruhigt?
Rahmstorf: Dass in den
letzten drei Jahren hintereinander der weltweite Wärmerekord gebrochen wurde.
So etwas hat es seit Beginn
der Aufzeichnungen noch
nie gegeben. Und dass Entwicklungen, die vor Jahrzehnten vorhergesagt wurden, schneller ablaufen, als
wir dachten – zum Beispiel
der Atmosphäre. Wenn er
besonders große Wellen von
Nord nach Süd schlägt,
kommt es zu Wetterextrephenfilm thematisierte das
men wie der Elbeflut 2002,
Ende des Golfstroms – mit
dem Jahrhundert-Sommer
katastrophalen
Folgen.
2003 oder dem DonauhochKürzlich haben Wissenwasser 2013. Die Auswerschaftler darauf hingewietung von Datensätzen zeigt,
sen, dass sich der Golfstrom
dass der Jetstream schwätatsächlich verändert.
Dabei zeigt der Klimawan- cher und welliger geworden
del bereits jetzt seine Wir- ist Die Ursache dafür ist ofRahmstorf: Der nördliche
fenbar die überproportionakung.
Atlantik hat sich gegen den
le Erwärmung der Arktis.
globalen Trend in den letzRahmstorf: Ja, Hitze und
Ein Hollywood-Katastro- ten 100 Jahren abgekühlt.
Dürre nehmen zu. Der sogenannte Jahrhundertsommer
2003 hat in Europa 70 000
Menschenleben
gekostet. Bürgerforum „Klimaschutz 2050“
Der Mittelmeerraum trocknet aus. Syrien erlebte zum
Das „Bürgerforum Münster zu klimaschonender MoBeispiel in den Jahren vor
Klimaschutz 2050“ möchte bilität und Konsum. Es
2011 die schlimmste Dürre
alle Bürger einladen, in
geht dabei um die Zuseiner Geschichte, mit Ernteeiner Themenwoche vom
kunftsvision für 2050,
ausfällen und Viehsterben.
31. März bis 8. April geaber auch um bereits
meinsam Münsters klima- machbare Schritte für
Welche Entwicklungen beneutrale Zukunft zu forheute. Die Auftaktveranschäftigen Sie zurzeit bemen. Die Bandbreite der
staltung beginnt am heutisonders?
Themen reicht von erneu- gen Freitag um 17 Uhr im
erbaren Energien über kli- Rathaus. Weitere InformaRahmstorf: Aktuell erformafreundliches Bauen,
tionen unter www.klimaschen wir den Jetstream in
Wohnen und Sanieren bis muenster.de
die Erwärmung der Arktis
und der Anstieg des Meeresspiegels. Im jüngsten IPCCWeltklimabericht mussten
die entsprechenden Prognosen nach oben korrigiert
werden, da die Messwerte
die alten Prognosen inzwischen überholt hatten.
große
Ostereiersuche
im Schlossgarten
Ostermontag, 17. April 2017
von 11 bis ca. 14 Uhr
Suchen Sie mit uns Ostereier und erleben Sie ein
buntes Rahmenprogramm
mit Hüpfburg, Clowns,
Kindercircus und Co.
Großes
Gewinnspiel!
Rahmstorf: Ich hoffe, dass
der Rest der Welt sagt: Jetzt
erst recht! Wem etwas an der
Zukunft seiner Kinder und
Enkelkinder liegt, der muss
jetzt handeln.
Und wenn das nicht passiert?
Rahmstorf: Dann kommen wir in eine Welt, in der
es wesentlich mehr Extremwetter geben wird, Dürren
und Überschwemmungen.
Und der Anstieg des Meeresspiegels wird solche Ausmaße annehmen, dass Küstenstädte und ganze Inselstaaten untergehen.
Was Kritiker nach wie vor
anzweifeln.
Rahmstorf: Diese Prognosen sind eine einfache physikalische Folge der Erderwärmung. Die Temperatur steigt
an, Eismassen schmelzen,
der Meeresspiegel steigt.
Wir haben übrigens auf der
Erde genug Landeis für bis
zu 65 Meter Meeresspiegelanstieg – schon wenn wir einige Prozent davon verlieren, haben wir ein großes
Problem.
Osterbasar in der
Erlösergemeinde
11 000
Eier habe ich
versteckt!
Haus am Dahlweg verschwindet
Ein Blickfang im Südviertel verschwindet: Das Eckgebäude Dahlweg 64 wird abgerissen. Auf dem Areal
baut die Grevener WVA & GIG-Immobiliengruppe ein
Mehrfamilienhaus mit 13 Mietwohnungen und einer
Tiefgarage. Ende 2018 sollen die Wohnungen bezugsfertig sein. Im Parterre des Altbaus waren früher einmal die Geschäftsräume des autonomem Kollektivs
„Infoladen Bankrott“ untergebracht.
Foto: hpe
MÜNSTER. Die Evangelische
Erlöserkirchengemeinde
veranstaltet am Sonntag (2.
April) von 11.30 bis 17 Uhr
im
Paul-Gerhardt-Haus,
Friedrichstraße 10, einen Osterbasar. Wer sich nach
Frühlingsdekorationen, österlichen Fensterbildern und
selbst
Gebasteltem
in
freundlichen Farben sehnt,
der ist hier gut aufgehoben.
Im Anschluss an den
Familiengottesdienst in der
Erlöserkirche um 10.30 Uhr
wird ein Mittagessen angeboten. Danach lädt das
Basar-Café zu Kaffee und Tee
sowie selbst gebackenem
Kuchen ein, heißt es in der
Ankündigung der Kirchengemeinde.
Fachtagung zu Transhumanismus
Foto: istockphoto.com
Die
Sie erforschen seit 25 Jahren das Klima, was hat sich
seitdem in der Forschung
getan?
Herr Rahmstorf, als unsere
Zeitung vor Kurzem über
ein von der Stadt in Auftrag gegebenes Klimaanpassungskonzept berichtete, meldeten sich sofort Kritiker zu Wort, die behaupteten, es gebe keinen Klimawandel. Sie kennen solche Reaktionen, oder?
Baugebiet am Markweg
Zum Bericht „Baugebiet
am Markweg“ vom 24.
März:
Bürgerbeteiligung bedeutet nicht, dass sich
Politiker die Wünsche der
Bürger anhören und ihnen
dann etwas versprechen
und gewähren – oder aber
eben auch nicht! Das ist
Obrigkeitsdenken, und das
gehört nicht zu einer weltoffenen Stadt wie Münster.
Bürgerbeteiligung bedeutet, dass der Bürger aktiv an der Gestaltung seiner Stadt mitarbeitet, hier
mitredet und, ganz wichtig, auch mitentscheidet.
Nichts davon ist hier im
Rumphorstviertel passiert
Das ist ein Hinweis auf einen
nachlassende Wärmezufuhr.
Eine neue Studie aus den
USA weist erneut auf das Risiko hin, dass die Atlantikströmung ganz versiegen
könnte, wenn wir die
CO -Konzentration in der
²
Luft verdoppeln.
MÜNSTER. Im Rahmen der
Fachtagung
„Designobjekt
Mensch?“ finden vom Dienstag bis Donnerstag (4. bis 6.
April)
drei
öffentliche
Abendvorträge im FranzHitze-Haus, Kardinal-vonGalen-Ring 50, statt. Die Vorträge setzen sich kritisch mit
dem Transhumanismus aus-
einander. Der erste Vortrag
des
Philosophen
Stefan
Sorgner bietet einen Überblick über die Facetten des
Transhumanismus (4. April).
Klaus Müller von der Universität Münster wirft am 5.
April einen kritischen Blick
auf die aktuellen Programme der Menschen-Optimie-
rung. Am 6. April beleuchtet
Katharina Klöcker, Bochum,
den Transhumanismus aus
theologisch-ethischer Sicht.
Die Vorträge beginnen jeweils um 19 Uhr.
Informationen und Anmeldung: Akademie Franz
Hitze Haus, Kardinal-vonGalen-Ring 50, ' 9818-422
MÜNSTER
Samstag, 1. April 2017
NR. 78 RMS07*
Klimaschutz als Gesellschaftsaufgabe
Dieb wurde mit
Haftbefehl gesucht
MÜNSTER. Ein Mitarbeiter
eines Einkaufszentrums an
der Friedrich-Ebert-Straße
stellte am Donnerstagabend
einen 39-jährigen Ladendieb. Dieser wurde bereits
per Haftbefehl gesucht. Der
Mitarbeiter hatte den Tatverdächtigen gegen 18.30 Uhr
beim Einstecken von zwei
Zigarettenschachteln
erwischt. Der 39-jährige Dieb
gab Fersengeld und wollte
flüchten. Vor dem Ausgang
des Geschäfts rammte der
Dieb dem Mitarbeiter sein
Fahrrad gegen das Bein. Weit
kam er nach Polizeiangaben
trotzdem nicht: Nach einer
kurzen Verfolgungsjagd holte der Mitarbeiter ihn wieder
ein und hielt ihn fest. Alarmierte Polizisten stellten bei
einer Überprüfung fest, dass
der 39-Jährige bereits mit
Haftbefehl wegen ähnlicher
Delikte gesucht wurde. Die
Beamten nahmen ihn fest.
Ladendieb mit
Messer randaliert
MÜNSTER. Ein 35-jähriger
Mann ohne festen Wohnsitz
entwendete am Donnerstag
gegen 17.10 Uhr in einem
Supermarkt an der Wolbecker Straße laut Polizeibericht drei Flaschen Ouzo und
fünf Packungen Kaffee. Als
der Ladendetektiv den Dieb
hinter dem Kassenbereich
ansprach und festhielt, riss
sich dieser los und versuchte, ihn zu schlagen und wegzustoßen. Alarmierte Polizisten durchsuchten den aggressiven Mann und fanden
ein griffbereites Einhandmesser in seiner Unterhose.
Die Beamten nahmen den
Ladendieb fest. Er wurde
einem Haftrichter vorgeführt.
Hochwertige Räder
aus Laube geklaut
MÜNSTER. Unbekannte stahlen am Donnerstag
zwischen 0.15 und 5 Uhr an der
Straße „Am Dill“ zwei Herrenräder. Die Täter versuchten, die Tür der Gartenlaube
aufzuhebeln, berichtet die
Polizei. Als das nicht gelang,
rissen sie die Tür gewaltsam
auf und nahmen zwei Fahrräder der Marken „BOC“ und
„Fjord“ im Wert von insgesamt 5000 Euro mit. Sie
flüchteten unerkannt. Hinweise unter ' 02 51/27 50.
Rundgang mit
dem Stadtwächter
MÜNSTER. Am Samstag, um
21.30 Uhr bietet Statt-Reisen
ab Rathausinnenhof einen
90-minütigen Rundgang mit
dem Nachtwächter an. Im
Laternenschein erzählt er
von seiner täglichen Arbeit
sowie vom Leben und Treiben zwischen Domburg und
Stadtmauer.
Anmeldefrist
läuft ab
MÜNSTER. Die Anmeldefrist
für Beiträge zur Veranstaltungsreihe
„Münster.Fair.Teilen“ des Beirats
für kommunale Entwicklungszusammenarbeit endet. Noch bis zum 7. April
können Vorschläge eingereicht und Zuschüsse von bis
zu 500 Euro zur Umsetzung
von Projekten beantragt
werden, heißt es in einer
Pressemitteilung.
Die jährliche Reihe des
Beirats befasst sich diesmal
vom 4. bis 31. Oktober mit
Ziel 10 des Weltzukunftsvertrags: Ungleichheit innerhalb und zwischen Ländern
reduzieren. Damit sind Veranstaltungsbeiträge gefragt
zu Aspekten wie: Einkommensgerechtigkeit,
Chancengleichheit, Migrationspolitik, Regulierung der globalen Finanzmärkte und vielen weiteren Themen. Sie
sollen über das Entwicklungsziel informieren und
zeigen, welche Chancen in
Münster bestehen, sich für
seine Umsetzung zu engagieren. Ansprechpartnerin
ist
Susanne
Rietkötter,
Tel.' 4 92 33 26.
Auftakt zum Bürgerforum im Rathausfestsaal / Klimaforscher Rahmstorf: Die Menschheit muss handeln
Von Martin Kalitschke
MÜNSTER. Draußen auf dem
Prinzipalmarkt zeigt das
Thermometer 23 Grad an.
Das ist für Ende März eine
Menge, aber nicht ungewöhnlich. Ungewöhnlich ist
hingegen, dass die fünf
wärmsten Jahre seit 1500
zwischen 2002 und 2010 lagen. „Das ist kein Zufall
mehr“, sagt Prof. Stefan
Rahmstorf, der im Rathausfestsaal als Gastredner das
Bürgerforum „Klimaschutz
2050“ eröffnet. Für ihn steht
fest: Der Klimawandel ist da,
die Menschheit muss handeln.
Der Potsdamer Klimaforscher präsentiert 45 Minuten
lang Messwertreihen, die an
seiner Einschätzung keine
Zweifel lassen. Die Erde wird
wärmer, der Wasserspiegel
wird höher, die Gletscher
schmelzen – mit einer Unmenge an Zahlen und Daten
belegt Rahmstorf seine Aussagen. Wenn nichts passiert,
warnt er, dann sterben bis
Ende des Jahrhunderts Korallenriffe und Muscheln,
dann werden Spanien und
Portugal zu Wüsten, dann
wird es weltweit mehr Extremwetterereignisse geben.
„Es liegt in unserer Hand, das
zu verhindern“, stellt er klar.
Doch es bleibe nicht mehr
viel Zeit, ein paar Jahre nur
noch – sonst ist es zu spät.
Für den münsterischen
Umweltdezernenten ist es
„eine Frage der Gerechtigkeit“, dass die Menschheit
den Kampf gegen den Klimawandel intensiviert – zumal der reiche Westen seinen energieintensiven Lebensstil nicht nur auf Kosten
anderer Länder, sondern
auch auf Kosten nachfolgender Generationen führe.
Eröffneten am Freitag das Bürgerforum „Klimaschutz 2050“ im voll besetzten Rathausfestsaal: Umweltdezernent Matthias Peck
Foto: Oliver Werner
(l.) und Gastredner Dr. Stefan Rahmstorf.
Zwar werde in Zukunft nicht
die Welt untergehen – „aber
Bangladesch“, das als eines
der am tiefsten gelegenen
Länder akut von einem An-
stieg des Meeresspiegels bedroht ist.
Die Schuld an der Erderwärmung, das stellen sowohl Rahmstorf als auch
Bürgerforum bis zum 8. April
Dem Auftakt des Bürgerforums „Klimaschutz 2050“
folgen bis zum 8. April
mehrere Werkstatt-Veranstaltungen. Am Montag (3.
April) geht es ab 17 Uhr
um Mobilität, am Dienstag
(4. April) ab 17 Uhr um
die solare Stadt, am Mittwoch (5. April) ab 17 Uhr
um Haushalte. Am Don-
nerstag (6. April) folgt
eine Projektwerkstatt (16
Uhr), am Samstag (8. April) eine Zukunftswerkstatt
(14 Uhr), in die die Ergebnisse der vorherigen
Werkstatt-Veranstaltungen
einfließen. Anmeldung
und weitere Informationen:
| www.stadtmuenster.de/klima
Peck klar, liegt beim Menschen. „Es ist sozial geboten,
ökologische notwendig und
ökonomisch vernünftig, die
Erderwärmung zu stoppen“,
betont Peck. Klimaschutz sei
aber nicht nur eine Aufgabe
der Akteure auf nationaler
und internationaler Ebene –
Klimaschutz sei eine Gesellschaftsaufgabe. Die Stadt
Münster sieht Peck als Motor, gemeinsam mit Wirtschaft, Vereinen und Initiativen sowie den Bürgern Maßnahmen in die Wege zu leiten, die die bereits begonnenen Entwicklungen abbremsen und am Ende stoppen.
Was genau vor Ort getan
werden kann, auch darüber
wurde auf dem Bürgerforum
diskutiert. Wo steht die Stadt
Münster schon jetzt beim
Klimaschutz? Kann Münster
2050 klimaneutral werden –
und welche Anstrengungen
sind dafür notwendig? Antworten auf solche Fragen
soll der Masterplan „Klimaschutz 100 Prozent“ geben,
der unter Beteiligung der
Stadtgesellschaft in den
kommenden Monaten entwickelt werden soll. Dessen
Ziel soll es laut Stadt sein,
eine umsetzbare Zukunftsperspektive für ein klimaneutrales Münster zu entwickeln.
Großes Fenster zum Domplatz ist eingebaut – Mammut soll demnächst wieder aufgestellt werden
gebaut werden, kündigt UniSprecher Norbert Robers an.
Die Außenansicht auf das
Mammut wird aber vorläufig die einzige Präsentation
des Museums bleiben. In
diesem Jahr wird es nicht
mehr eröffnen, so Robers.
Allerdings sei die Universität
nach Problemen
bei der
Bauausführung
optimistisch, immerhin den Umbau
2017 abschließen zu können. Dann folgt noch die
Einrichtung des Museums,
die nach einem modernen,
multimedialen Konzept gestaltet werden soll. Momentan gelte das Ziel, das Haus
2018 zu eröffnen,
Der immerhin nun bald
mögliche Blick auf das aus
rund 200 Teilen bestehende
Mammut ist vor allem der
IHRE WERBUNG RICHTIG PLATZIERT
TRIFFT DIREKT DIE ENTSCHEIDER
Deutschen Zentral-Genossenschaftsbank (DZ Bank)
zu verdanken – das Frankfurter Geldhaus hat die Patenschaft für das 12,5 Quadratmeter große Fenster übernommen.
„Mit dem Einbau des Fensters gibt es nun auch ein
nach außen sichtbares Zeichen für die Neugestaltung
des Geomuseums“, betonte
der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der DZBank und WWU-Alumnus,
Hans-Bernd Wolberg, bei
einem Ortstermin mit Prorektorin Prof. Dr. Monika
Stoll. Aus Gründen des
Denkmalschutzes ist das
Fenster eine transparente
Wand, die ohne sichtbare
Verglasungsprofile
eingebaut wurde.
MÜNSTER. Eine 63-Jährige
stellte am Donnerstag um
15.30 Uhr ihr Fahrrad vor
einem Supermarkt an der
Weseler Straße in Höhe Kolde-Ring ab. Als sie sich ihre
Tasche umhängen wollte,
griff sich ein Unbekannter
hinter ihrem Rücken ihren
Airbag-Helm und einen hellgrauen Stoffbeutel. Als die
Frau sich wieder umdrehte,
war der dreiste Dieb bereits
mit der Beute entkommen.
Zeugenhinweise an die Polizei unter ' 27 50.
Ausbildung zum
DRK-Wohnlotsen
Erster Einblick ins künftige Geomuseum
-kv- MÜNSTER. An der nun
zehn Jahre alten Baustelle
Geomuseum der Universität
an der Pferdegasse hat sich
lange nach außen hin sichtbar nichts verändert. Nun
gibt es aber buchstäblich
einen ersten Einblick in das
Gebäude: Experten der Firmen Niggemann und Ventker haben jetzt das rund 380
Kilogramm schwere „Mammutfenster“ in einen Seitenflügel der im 18. Jahrhundert
erbauten
Landsberg‘schen Kurie eingesetzt.
In etwa zwei Monaten soll
dann auch das Wahrzeichen
des Museums der Westfälischen Wilhelms-Universität
Münster (WWU), das 40 000
Jahre alte „Mammut von Ahlen“, hinter dem Fenster mit
Blickrichtung zum Dom auf-
Airbag schützt
vor Dieben nicht
Ortstermin am Mammutfenster: Prorektorin Prof. Monika
Stoll (unten), Hans-Bernd Wolberg (DZ-Bank) und Anja Najda
(Universität Münster) blicken nach draußen. Foto: Peter Grewer/ WWU
MÜNSTER. Das Deutsche Rote
Kreuz bildet im Projekt „Zuhause finden“ ehrenamtliche
Münsteraner zu so genannten Wohnlotsen für geflüchteten Menschen aus. Bei der
mehrtägigen Ausbildungsreihe im Mai und Juni geht
es vor allem um interkulturelle Unterschiede beim Thema Wohnen und um eine
Sensibilisierung für fluchtbedingte psychosoziale Aspekte gehen, sozial- und
mietrechtliche
Themen.
Nach der Qualifizierung engagieren sich die Wohnlotsen dann bei der Suche nach
Wohnungen für geflüchtete
Menschen in Münster. Für
Interessierte am Mittwoch
(5. April) um 18 Uhr ein Informationsabend im DRKHaus an der Zumsandestraße 25/27 statt. Informationen gibt es bei Kathrin Hess,
' 37 88 78, und im Internet.
| www.drk-muenster.de
MEDIADATEN UND BERATUNG
Frank Micheel Tel. 0251/690-916161 | frank.micheel@aschendorff.de
Lars Normann Tel. 0251/690-916162 | lars.normann@aschendorff.de
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